DE102008041871A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung eines Elektromotors - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung eines Elektromotors Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Motorsystem zum Antrieb eines mechanischen Systems (3), umfassend: - einen Elektromotor (1), - eine an dem Elektromotor angeordnete Einstelleinrichtung (5), um die dem Elektromotor (1) zugeführte elektrische Leistung zum Bereitstellen eines Motordrehmoments einzustellen, wobei die Einstelleinrichtung (5) ausgebildet ist, um die zugeführte elektrische Leistung abhängig von einer Temperatur (T) einzustellen.

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum Ansteuern von Elektromotoren, insbesondere um Temperatureinflüsse auf den Betrieb des Elektromotors zu kompensieren.
  • Stand der Technik
  • Elektromotoren werden zum Betreiben einer Vielzahl mechanischer Systeme, wie z. B. Wischersysteme an Scheiben, Sitzverstellersysteme oder Fensterhebersysteme in Fahrzeugen eingesetzt. Bei derartigen Anwendungsgebieten sind die Elektromotoren starken Temperaturänderungen unterworfen, die in Außenumgebungen auftreten können.
  • Somit müssen Elektromotoren innerhalb eines großen Temperaturbereichs betrieben werden, auch bei Temperaturen kleiner 0°C. Dies gilt insbesondere für Elektromotoren für Wischersysteme für Scheiben.
  • Bei der herkömmlichen Auslegung und Dimensionierung von mechanischen Systemen mit Elektromotoren, insbesondere Wischersystemen, werden beispielsweise Toleranzen des Elektromotors und mögliche Betriebstemperatu ren in einem großen Temperaturbereich berücksichtigt. Eine Vergrößerung des maximalen Drehmoments durch Motortoleranzen wird beispielsweise bei der Konstruktion des Elektromotors mit ca. 20 bis 30% berücksichtigt. Eine Vergrößerung des maximalen Drehmoments des Elektromotors, die durch niedrige Temperaturen auftritt, wird bei der Konstruktion des Elektromotors beispielsweise mit circa 20% berücksichtigt. D. h. der Elektromotor und das daran angeschlossene mechanische System werden so ausgelegt, dass sie mit Drehmomenten belastet werden können, die das maximale Drehmoment um bis zu 50% überschreiten können. Durch den vergrößerten Konstruktionsaufwand vergrößern sich nachteiliger Weise Gesamtgewicht und Baugröße des mechanischen Systems und des Elektromotors.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung den Konstruktionsaufwand, insbesondere der Materialaufwand, das Gewicht und der Bauraum, bei einem Elektromotor zum Antrieb eines mechanischen Systems zu verringern.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruchs und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Nebenanspruchs gelöst.
  • Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Motorsystem zum Antrieb eines mechanischen Systems vorgesehen. Das Motorsystem umfasst:
    • – einen Elektromotor,
    • – eine an dem Elektromotor angeordnete Einstelleinrichtung, um die dem Elektromotor zugeführte elektrische Leistung zum Bereitstellen eines Motordrehmoments einzustellen,
    wobei die Einstelleinrichtung ausgebildet ist, um die zugeführte elektrische Leistung abhängig von einer Temperatur einzustellen.
  • Eine Idee des obigen Motorsystems besteht darin, das von dem Elektromotor bei einer bestimmten Drehmomentenvorgabe abgegebene Drehmoment möglichst konstant zu halten, obwohl dieses von der Temperatur des Elektromotors und des durch ihn angetriebenen mechanischen Systems abhängig ist. Das liegt u. a. daran, dass durch niedrige Temperaturen des Elektromotors der ohmsche Widerstand der Wicklungen des Elektromotors niedriger ist als bei höheren Temperaturen. Dadurch fließt bei gleicher Spannung bei niedrigen Temperaturen ein höherer Strom durch die Wicklungen, wodurch sich das Motordrehmoment vergrößert. Weiterhin erhöht sich mit abnehmender Temperatur der magnetische Fluss, wodurch sich das Drehmoment entsprechend ebenfalls erhöht. Dieser Effekt wird in dem obigen Motorsystem durch die Einstellung der elektrischen Leistung, die dem Elektromotor zugeführt wird, kompensiert, indem die dem Elektromotor zugeführte elektrische Leistung abhängig von der Temperatur des Elektromotors eingestellt wird.
  • Weiterhin kann das Motorsystem eine an dem Elektromotor angeordnete Temperaturerfassungseinrichtung umfassen, um als die Temperatur eine Temperatur des Elektromotors zu erfassen. Insbesondere kann die Temperaturerfassungseinrichtung in der Einstelleinrichtung umfasst sein.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann die Temperaturerfassungseinrichtung als Infrarotsensor oder als temperaturabhängiger elektrischer Widerstand bereitgestellt sein.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann die zugeführte elektrische Leistung proportional zu der Temperatur des Elektromotors eingestellt werden, wobei die zugeführte elektrische Leistung mit sich verringernden Temperaturen des Elektromotors verringert wird.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Einstelleinrichtung integriert ausgeführt sein und die Temperaturerfassungseinrichtung in der Einstelleinrichtung ausgebildet sein, die Temperatur der am Elektromotor angeordneten Einstelleinrichtung zu erfassen.
  • Insbesondere kann die Einstelleinrichtung einen Mikrocontroller umfassen, wobei die Temperaturerfassungseinrichtung Teil des Mikrocontroller ist, wobei die Temperaturerfassungseinrichtung ein elektronisches Bauelement in dem Mikrocontroller umfasst, das zur Temperaturkompensation einer elektrischen Funktion, insbesondere einer Taktsignalgenerierung oder einer Signalverstärkung, verwendet wird.
  • Weiterhin kann eine außerhalb des Elektromotors angeordnete Steuereinheit mit einer Temperaturerfassungseinrichtung vorgesehen sein, die die Temperatur als eine Umgebungstemperatur und eine Stellgröße, die die zuzuführende elektrische Leistung angibt, der Einstelleinrichtung bereitstellt.
  • Gemäß einer Ausführungsform kann die Einstelleinrichtung eine Regelungseinheit umfassen, um die zugeführte elektrische Leistung abhängig von der Temperatur zu regeln, so dass bei konstanter Stellgröße keine Änderung des Motordrehmoments bei einer Temperaturänderung auftritt.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Verfahren zum Betreiben eines Elektromotors für den Antrieb eines mechanischen Systems vorgesehen, wobei die dem Elektromotor zugeführte elektrische Leistung zum Bereitstellen eines Motordrehmoments einstellbar ist, wobei die zugeführte elektrische Leistung abhängig von einer Temperatur des Elektromotors eingestellt wird.
  • Weiterhin kann die zugeführte elektrische Leistung mittels einer pulsmodulierten elektrischen Größe, insbesondere über deren Tastverhältnis, eingestellt werden. Insbesondere kann die zugeführte elektrische Leistung abhängig von einer bereitgestellten Stellgröße eingestellt werden.
  • Gemäß einer Ausführungsform kann die zugeführte elektrische Leistung nur in einem Temperaturbereich kleiner einer Grenztemperatur abhängig von einer Temperatur des Elektromotors eingestellt werden. Die Grenztemperatur entspricht einer Schwelle, unterhalb der das von der Temperatur abhängige Einstellen, d. h. eine Kompensation, stattfindet und darüber nicht.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt ist die Verwendung des obigen Motorsystems in einem Wischersystem, einem Sitzverstellersystem oder einem Fensterhebersystem in einem Kraftfahrzeug vorgesehen.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
  • 1 ein Motorsystem zum Ansteuern eines mechanischen Systems;
  • 2 eine Darstellung eines pulsweitenmodulierten Signals;
  • 3 eine schematische Darstellung eines als Elektromotor
  • 4 eine Darstellung der Abhängigkeiten physikalischer Größen eines Elektromotors von dessen Temperatur;
  • 5 eine Darstellung der Abhängigkeiten physikalischer Größen eines Gleichstrommotors von dessen Temperatur gemäß eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels;
  • Beschreibung von Ausführungsformen
  • 1 zeigt ein Motorsystem mit einem Elektromotor 1. Der Elektromotor 1, z. B. ein Gleichstrommotor, treibt ein mechanisches System 3 an, das beispielsweise ein Wischersystem für eine Scheibe, ein Sitzverstellersystem oder ein Fensterhebersystem in einem Kraftfahrzeug sein kann. Es sind andere mechanische Systeme 3 ebenso möglich.
  • Der Elektromotor 1 zum Antrieb des mechanischen Systems 3, wird von einer Einstelleinrichtung 5 über eine Endstufe zur Leistungsansteuerung angesteuert. Die Einstelleinrichtung 5 stellt eine dem Elektromotor 1 zugeführte elektrische Leistung mittels Pulsmodulation, beispielsweise Pulsweitenmodulation, ein bzw. regelt den Elektromotor 1 gemäß einer Drehzahlregelung, eines Drehmomenten oder dergleichen.
  • Die Ansteuerung des Elektromotors 1 erfolgt über das Einstellen des Tastverhältnisses einer Pulsweitenmodulation. Zum Ansteuern des Elektromotors 1 kann eine Stellgröße SG vorgegeben werden, z. B. von einem Benutzer oder einer weiteren Steuereinheit. Die Stellgröße SG gibt von extern die gewünschte elektrische Leistung zur Ansteuerung des Elektromotors 1 vor.
  • Die Einstelleinrichtung 5 stellt weiterhin die zugeführte Leistung mittels einer Modifizierung des Tastverhältnisses der Pulsweitenmodulation abhängig von einer Temperatur ein. Die Temperatur wird durch eine Temperaturerfassungseinrichtung 7 erfasst und als Temperaturinformation der Einstelleinrichtung 5 zugeführt.
  • 2 zeigt eine Darstellung eines pulsweitenmodulierten Signals. Die Pulsweitenmodulation (PWM) ist eine Modulationsart, bei der eine technische Größe, wie es beispielsweise die Versorgungsspannung U eines Elektromotors ist, zwischen zwei Werten, und zwar einem oberen Wert Wo und einem unteren Wert Wu, wechselt. Die pulsweitenmodulierten Signale haben ein Tastverhältnis. Dabei ist das Tastverhältnis t1/T das Verhältnis der Zeitdauer t1 zur gesamten Periodendauer T. Die Zeitdauer t1 ist die Zeitdauer zu der die technische Größe den oberen Wert Wo hat. Ein Pulsweitenmodulations-Signal wird allgemein über einen Tiefpass demoduliert. Die resultierende demodulierte technische Größe, die beispielsweise die Effektivspannung Ueff ist, entspricht dem Integral und damit der Fläche unter der modulierten technischen Größe. Gemäß der vorliegenden Erfindung stellt eine Einstelleinrichtung das Tastverhältnis t1/T der Versorgungsspannung U des Elektromotors abhängig von einer Temperatur des Elektromotors ein. Alternativ oder kumulativ kann eine Einstelleinrichtung den oberen Wert Wo und/oder den unteren Wert Wu der Versorgungsspannung U des Elektromotors abhängig von einer Temperatur des Elektromotors einstellen.
  • Die Temperaturerfassungseinrichtung 7 kann einen im Elektromotor 1 vorhandener Temperatursensor aufweisen, der die Temperaturinformation eines Bauteils des Elektromotors 1 oder eine Umgebungstemperatur des Elektromotors 1 erfasst.
  • Der Temperatursensor kann beispielsweise in der Einstelleinrichtung 5 integriert sein und so die Temperatur der Einstelleinrichtung 5 erfassen, wobei die Einstelleinrichtung 5 im Elektromotor 1 angeordnet sein kann. Dabei nimmt die Einstelleinrichtung 5 in der Regel die Temperatur des Elektromotors 1 an.
  • Die Einstelleinrichtung 5 kann einen Mikrocontroller aufweisen, der ein elektronisches Bauelement zur Erfassung einer Temperatur bzw. zum Bereitstellen einer temperaturabhängigen elektrischen Größe aufweist. Das Bereitstellen der temperaturabhängigen elektrischen Größe dient in dem Mikrocontroller in erster Linie dazu, eine Taktfrequenz eines internen Taktes oder einen Verstärkungsfaktor eines Verstärkers konstant zu halten. Auf diese Weise kann das Vorsehen eines externen Temperatursensors vermieden werden.
  • Alternativ kann die Temperaturinformation einer Umgebungstemperatur des Elektromotors 1 ebenso direkt von einer externen Steuereinheit, z. B. einer Fahrzeugelektronik, unabhängig vom Elektromotor 1 bereitgestellt werden. Z. B. wird in einem Kraftfahrzeug in der Regel die Lufttemperatur der angesaugten Luft gemessen. Diese Temperaturinformation kann der Einstelleinrichtung 5 bereitgestellt werden.
  • 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Gleichstrommotors als Elektromotor 1. Der Gleichstrommotor besteht aus einem unbeweglichen Teil, dem Stator, und einem drehbar gelagerten Teil, dem Rotor (Anker). Bei konventionellen Gleichstrommotoren besteht der Stator aus einem Elektromagneten oder bei kleineren Maschinen einem Permanentmagneten. Der Rotor umfasst einen oder mehrere Anker, die mit Rotorspulen versehen sind. Die Rotorspulen werden über einen Kommutator mit elektrischer Energie versorgt. Der Kommutator weist Bürsten auf, über die elektrische Energie an den Rotor angelegt wird.
  • Das folgende Gleichungssystem beschreibt die physikalischen Größen eines Gleichstrommotors: Ui = kϕn U = Ui + IARA M = kϕIA/2π ϕ = Um/Rm wobei Ui einer Bürstenspannung, k einer Maschinenkonstante, Φ einem magnetischen Fluss, n einer Motordrehzahl, U einer Versorgungsspannung, IA einem Ankerstrom, RA einem ohmschen Ankerwiderstand, M einem Drehmoment, Um einer magnetischen Spannung und Rm einem magnetischen Widerstand entsprechen.
  • Man erkennt aus obigen Gleichungen, dass bei sinkender Temperatur des Elektromotors 1 sich der Magnetfluss Φ und der Ankerstrom IA erhöhen, da der ohmsche Widerstand RA kleiner wird, d. h. das Motordrehmoment M ist bei gleicher zugeführter elektrischer Leistung umso größer je kleiner die Temperatur des Elektromotors 1 ist. Weiterhin erhöht sich der Magnetfluss bei sinkender Temperatur unabhängig vom Ankerwiderstand: ϕ(T)(VS) = (1 – 2·10–31/kΔT)·ϕ(Rt) wobei Rt der Raumtemperatur entspricht.
  • 4 zeigt eine qualitative Darstellung der Abhängigkeiten physikalischer Größen eines Gleichstrommotors von dessen Temperatur. Diese Darstellung zeigt die Abhängigkeiten mit Bezug auf das in Verbindung mit 3 genannte Gleichungssystem. Die Temperatur ist in Kelvin entlang der x-Achse ab 263 K aufgetragen. Bei herkömmlichen Motorsystemen ist die Ansteuerspannung U [V] des Elektromotors 1 von der Temperatur unabhängig, das heißt bei jeder Temperatur konstant. Der Ankerwiderstand RA [Ω] wird proportional zur Temperatur angenommen und verringert sich mit sinkender Temperatur T. Der Ankerstrom IA [A] und das Drehmoment M [Nm] nehmen mit zunehmender Temperatur ab. Das heißt mit sinkender Temperatur nehmen diese beiden Größen zu. 4 zeigt die Verläufe bei einer konstanten Bürstenspannung Ui.
  • 5 zeigt eine Darstellung der Abhängigkeiten physikalischer Größen des Elektromotors 1 von dessen Temperatur. Die Temperatur ist in Kelvin entlang der x-Achse ab 263 K aufgetragen. 5 zeigt Verläufe bei einer konstanten Bürstenspannung Ui. Die von der Einstelleinrichtung 5 mit Hilfe der Endstufe bereitgestellte Ansteuerspannung U [V] des Elektromotors 1 wird nun von der Temperatur T abhängig eingestellt, d. h. sie verringert sich mit sinkender Temperatur T. Der Ankerwiderstand RA [Ω] wird weiterhin proportional zur Temperatur angenommen und sinkt mit abnehmender Temperatur. Der Ankerstrom IA [A) und das Drehmoment M [Nm] bleiben als Ergebnis unabhängig von der Temperatur und damit konstant. 5 verdeutlicht, wie mittels der Abhängigkeit der Ansteuerspannung von der Temperatur, die Abhängigkeit des Ankerstroms und des Drehmoments von der Temperatur vollständig kompensiert werden kann. Dabei lässt sich eine vorteilhafte Ableitung dU/dT der Versorgungsspannung U nach der Temperatur T eines Gleichstrommotors folgendermaßen aus dem obigen Gleichungssystem mittels folgender Gleichungen herleiten: U = Ui + IARA mit (U – Ui)/RA = IA = konstant (Bedingung für die Kompensation) (dU/dT)T = Ui + IA(dRA/dT)T dU/dT = Ui/T + IA(dRA/dT) mit Ui = kϕn = konstant.
  • Die letzte Zeile zeigt die Ableitung dU/dT als Steigung der Ansteuerspannung U über der Temperatur T des Elektromotors 5. Mit Hilfe der Steigung kann die Ansteuerspannung U aus der vorgegebenen Stellgröße und der bereitgestellten Temperatur generiert werden, um Temperatureffekte auf das Drehmoment wirksam zu kompensieren. (dRA/dT) ist die Ableitung des Ankerwiderstands RA nach der Temperatur T des Elektromotors. Wird (dRA/dT) als positive Konstante angenommen und IA soll auch konstant sein so ist IA (dRA/dT) = c > 0. Bei Integration erhält man folgende Gleichung: U = UiInT + cT.
  • Die obige Gleichung stellt beispielhaft eine vereinfachte Abhängigkeit der Ansteuerspannung U von einer Temperatur T des Elektromotors 1 dar.
  • 5 zeigt den Verlauf der Versorgungsspannung U in Abhängigkeit von der Temperatur T bei Temperaturen größer 263 K, wobei hier der proportionale Anteil „cT” den logarithmischen Anteil dominiert. Entsprechend ist in 5 die Ansteuerspannung U auch als steigende Gerade analog zum Ankerwiderstand RA dargestellt. Die Versorgungsspannung U kann hier entsprechend Gleichung (3) als pulsmodulierte elektrische Größe zur Einstellung der dem Elektromotor zugeführten elektrischen Leistung abhängig von der Temperatur T bereitgestellt werden.
  • Das zum Ansteuern des Elektromotors 1 verwendete Tastverhältnis wird in der Einstelleinrichtung 5 also abhängig von der Stellgröße SG und der Temperatur ermittelt. Neben der oben beschriebenen Ansteuerung gemäß einer linearen Kennlinie kann auch in der Einstelleinrichtung 5 ein Kennfeld vorgesehen sein, dass die Abhängigkeit der Ansteuerspannung U für den Elektromotor von der empfangenen Stellgröße und der empfangenen Temperatur T angibt.
  • Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Abhängigkeit der Ansteuerspannung von der Temperatur nur in in einem Temperaturbereich kleiner einer Grenztemperatur vorgesehen wird, während oberhalb der Grenztemperatur die Ansteuerspannung unabhängig von der Temperatur aus der Stellgröße generiert wird.
  • Obgleich die Erfindung ausführlich gezeigt und beschrieben wurde, ist die vorstehende Beschreibung in allen Aspekten veranschaulichend und nicht einschränkend. Somit können selbstverständlich zahlreiche Änderungen und Abwandlungen konstruiert werden, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen.

Claims (13)

  1. Motorsystem zum Antrieb eines mechanischen Systems (3), umfassend: – einen Elektromotor (1), – eine an dem Elektromotor (1) angeordnete Einstelleinrichtung (5), um die dem Elektromotor (1) zugeführte elektrische Leistung zum Bereitstellen eines Motordrehmoments einzustellen, wobei die Einstelleinrichtung (5) ausgebildet ist, um die zugeführte elektrische Leistung abhängig von einer Temperatur (T) einzustellen.
  2. Motorsystem nach Anspruch 1, weiterhin umfassend: – eine an dem Elektromotor (1) angeordnete Temperaturerfassungseinrichtung (7), um als die Temperatur (T) eine Temperatur des Elektromotors (1) zu erfassen.
  3. Motorsystem nach Anspruch 2, wobei die Temperaturerfassungseinrichtung (7) in der Einstelleinrichtung (5) umfasst ist.
  4. Motorsystem nach Anspruch 3, wobei die Einstelleinrichtung (5) integriert ausgeführt ist und die Temperaturerfassungseinrichtung (7) in der Einstelleinrichtung (5) ausgebildet ist, die Temperatur (T) der am Elektromotor (1) angeordneten Einstelleinrichtung (5) zu erfassen.
  5. Motorsystem nach Anspruch 4, wobei die Einstelleinrichtung (5) einen Mikrocontroller umfasst, wobei die Temperaturerfassungseinrichtung (7) Teil des Mikrocontroller ist, wobei die Temperaturerfassungseinrichtung (7) ein elektronisches Bauelement in dem Mikrocontroller umfasst, das zur Temperaturkompensation einer elektrischen Funktion, insbesondere einer Taktsignalgenerierung oder einer Signalverstärkung, verwendet wird.
  6. Motorsystem nach Anspruch 1, wobei eine außerhalb des Elektromotors (1) angeordnete Steuereinheit mit einer Temperaturerfassungseinrichtung (7) vorgesehen ist, die die Temperatur (1) als eine Umgebungstemperatur und eine Stellgröße, die die zuzuführende elektrische Leistung angibt, der Einstelleinrichtung (5) bereitstellt.
  7. Motorsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Einstelleinrichtung (5) eine Regelungseinheit umfasst, um die zugeführte elektrische Leistung abhängig von der Temperatur zu regeln, so dass bei konstanter Stellgroße keine Änderung des Motordrehmoments auftritt.
  8. Verfahren zum Betreiben eines Elektromotors (1) für den Antrieb eines mechanischen Systems (3), wobei die dem Elektromotor (1) zugeführte elektrische Leistung zum Bereitstellen eines Motordrehmoments einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zugeführte elektrische Leistung abhängig von einer Temperatur (T) des Elektromotors (1) eingestellt wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zugeführte elektrische Leistung mittels einer pulsmodulierten elektrischen Größe, insbesondere über deren Tastverhältnis, eingestellt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zugeführte elektrische Leistung abhängig von einer bereitgestellten Stellgröße (SG) eingestellt wird.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zugeführte elektrische Leistung nur in einem Temperaturbereich kleiner einer Grenztemperatur abhängig von einer Temperatur des Elektromotors (1) eingestellt wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zugeführte elektrische Leistung abhängig von der Temperatur geregelt wird, so dass bei konstanter Stellgröße keine Änderung des Motordrehmoments auftritt.
  13. Verwendung eines Motorsystems nach einem der Ansprüche 1 bis 7 in einem Wischersystem, einem Sitzverstellersystem oder einem Fensterhebersystem in einem Kraftfahrzeug.
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