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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Computersystem zur
Funkqualitätsoptimierung in einem Funknetz. Ferner betrifft
die vorliegende Erfindung ein Funknetzwerk und ein mobiles Endgerät.
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Funktechnologien
haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, gerade auch
im industriellen Umfeld. Dieser Trend hin zu Funktechnologien als
Ersatz für drahtgebundene bzw. festverdrahtete Technologien
wird insbesondere aus Kostengründen anhalten. Denn drahtlose
Netzwerke können ohne größeren Aufwand
in fast jeder Umgebung kostengünstiger installiert werden
als drahtgebundene Netzwerke, wobei drahtlose Netzwerke auch eingesetzt
werden können, um bestehende drahtgebundene Netzwerke zu
erweitern. Insbesondere der Einsatz drahtloser lokaler Funknetze gemäß einem
Standard der IEEE 802.11 Familie (z. B. IEEE 802.11b/g) hat in den
letzten Jahren stark zugenommen. Diese drahtlosen lokalen Funknetze werden üblicherweise
als WLANs (engl. Wireless Local Area Network) bezeichnet. Solch
ein WLAN muss jedoch in der Industrie im Vergleich zu Heim- und
Büroanwendungen wesentlich höhere Anforderungen erfüllen.
Dementsprechend muss eine Funknetzqualität in Bezug auf
Abdeckung, Datenrate und andere Parameter genau auf bestimmte Automatisierungslösungen
angepasst sein, weshalb eine sorgfältige Funknetzplanung
unerlässlich ist.
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Aus
dem Stand der Technik sind Computersysteme bekannt, welche eine
optimale Auswahl von Funkkomponenten vor der Inbetriebnahme eines Funknetzes
und somit eine sorgfältige Funknetzplanung ermöglichen.
Beispielsweise bietet die Firma Siemens AG eine Planungs-, Simulations-
und Konfigurations-Software an, welche die Installation und Inbetriebnahme
eines Funknetzes (z. B. WLAN) mit Hilfe von Simulationsfunktionen vereinfacht.
Diese Software heißt SINEMA E und ihre detaillierte Beschreibung
ist im Internet verfügbar (http://www.automation.siemens.com/net/html_00/produkte/sinem
a.htm). Mittels SINEMA E werden die Signalabdeckung, die Datenrate,
das Signal-Rausch-Verhältnis und überlappende
Zugangspunkte eines Funknetzes unter Berücksichtigung von
Umgebungs- und Geräteparametern visualisiert. Mit Hilfe
dieser Visualisierung kann eine optimale Planung der Funkkomponenten erfolgen.
Jedoch treten auch in einem sorgfältig geplanten Funknetz
Probleme in Bezug auf eine Funkqualität auf, wie nachfolgend
genauer beschrieben wird.
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Ein
Funknetz ist üblicherweise durch eine festverdrahtete Infrastruktur
mit Zugangspunkten aufgebaut. Unter einem Zugangspunkt ist beispielsweise
ein Access Point, Gateway, Hot Spot, Coordinator, etc. zu verstehen.
Die Zugangspunkte sind über die festverdrahtete Infrastruktur
miteinander verbunden und jeder Zugangspunkt erzeugt ein entsprechendes
Funkfeld, wobei sich das Funknetz aus den einzelnen Funkfeldern
zusammensetzt. Drahtlose, mobile Endgeräte, welche sich
innerhalb des Funknetzes befinden, können über
die Zugangspunkte Daten mit der festverdrahteten Infrastruktur austauschen.
Unter mobilen Endgeräten sind beispielsweise Handys, Smartphones,
PDAs oder mobile Bedienterminals zu verstehen, welche in der Lage sind,
mit unterschiedlichen Funktechnologien, wie z. B. WLAN (IEEE 802.11)
und Bluetooth (IEEE 802.15.1), zu arbeiten. Dabei nutzen diese gängigen Funktechnologien
meist dieselben Frequenzressourcen, wie z. B. das lizenzfreie ISM-Band
zwischen 2,400 GHz und 2,483 GHz.
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Um
eine Funkqualität in einem Funknetz zu optimieren, sind
herkömmliche mobile Endgeräte in der Lage, ihre
Funkkonfiguration anzupassen, wenn dies erforderlich ist. Meist
wird dadurch auch eine (energie-)effiziente und zuverlässige
Kommunikation mit einer festverdrahteten Infrastruktur oder einem anderen
mobilen Endgerät ermöglicht. Diese Anpassung der
Funkkonfiguration im mobilen Endgerät erfolgt z. B. basierend
auf im Gerät gemessenen Daten und/oder vorab projektierten Informationen.
So wird in Bereichen des Funknetzes mit einer schlechten Netzabdeckung
oft die Sendeleistung des mobilen Endgeräts erhöht,
um ein Abbrechen der Kommunikation zu verhindern. Eine solche Erhöhung
der Sendeleistung kann jedoch zu Folgeproblemen führen, beispielsweise
indem das mobile Endgerät durch die erhöhte Sendeleistung
andere Kommunikationen im Funknetz stört. Ferner muss eine
solche Erhöhung der Sendeleistung nicht zwangsläufig
eine Verbesserung der Funkqualität zur Folge haben. Daher
können auch dann noch Funkqualitätsprobleme in
einem Funknetz auftreten, wenn ein Funknetz sorgfältig
geplant wurde und ein mobiles Endgerät in der Lage ist, basierend
auf selbst erzeugten Daten seine Funkkonfiguration anzupassen.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu Grunde, ein
Verfahren und ein Computersystem bereitzustellen, welche die Funkqualität
in einem Funknetz weiter optimieren.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit den Merkmalen
der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Durch
die Erfindung werden ein Verfahren und ein Computersystem geschaffen,
welche eine bessere Optimierung einer Funkqualität in einem Funknetz
ermöglichen. Das Funknetz ist durch eine festverdrahtete
Infrastruktur mit Zugangspunkten aufgebaut, wobei die festverdrahtete
Infrastruktur nicht zwingend nur aus drahtgebundenen Komponenten
bestehen muss, sondern zudem auch drahtlose Kommunikationskomponenten
enthalten kann. Die festverdrahtete Infrastruktur bestimmt Funknetzinformation,
wobei die Funknetzinformation Angaben über physikalische
Funknetzeigenschaften enthält, wie z. B. eine Signalstärke
und ein Signal-Rausch-Verhältnis, welche ortsabhängig
variieren können. Des Weiteren kann die Funknetzinformation
Planungs- und Überwachungsdaten enthalten, welche beispielsweise
mittels der Software SINEMA E bestimmt wurden. Um zu einem späteren Zeitpunkt
Zugriff auf die ermittelte Funk netzinformation zu haben, wird die
Funknetzinformation in einer Speichereinheit gespeichert, welche
Bestandteil der festverdrahteten Infrastruktur ist. Wenn eine Funkverbindung
zwischen einem mobilen Endgerät und einem Zugangspunkt
der festverdrahteten Infrastruktur besteht, wird erfindungsgemäß die
ermittelte Funknetzinformation von der festverdrahteten Infrastruktur
an das mobile Endgerät gesendet.
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Nachdem
somit die festverdrahtete Infrastruktur einem mobilen Endgerät
Funknetzinformation zur Verfügung stellt, welche bereits
in der festverdrahteten Infrastruktur enthalten ist, lässt
sich eine erfindungsgemäße Funkqualitätsoptimierung
auf besonders einfache Art und Weise erreichen. Insbesondere verschafft
die Funknetzinformation dem mobilen Endgerät einen globalen Überblick über
das gesamte Funknetz, wodurch sich die Funkqualitätsoptimierung
anhand vieler verschiedener Parameter durchführen lässt,
welche in der Funknetzinformation enthalten sein können.
Das heißt, anhand der empfangenen Funknetzinformation ist
es dem mobilen Endgerät möglich, seine Funkkonfiguration
so anzupassen, um eine Funkqualität im Funknetz zu optimieren. Wie
oben beschrieben nutzen herkömmliche mobile Endgeräte
nur selbst gemessene Daten oder vorab projektierte Informationen,
um ihre Funkkonfiguration den Gegebenheiten des Funknetzes anzupassen. Demgegenüber
wird erfindungsgemäß die Funkqualität
weiter optimiert, indem zusätzlich oder alternativ die
von der festverdrahteten Infrastruktur ermittelte und gesendete
Funknetzinformation genutzt wird. Mit anderen Worten nutzt das mobile
Endgerät Infrastrukturdaten, ohne sie selbst zu erzeugen.
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Eingangs
wurde das Beispiel beschrieben, dass ein mobiles Endgerät
die Sendeleistung bei einer schlechten Funknetzabdeckung erhöhen
kann, um ein Abbrechen der Kommunikation zu verhindern. Eine erhöhte
Sendeleistung hat jedoch nicht nur einen erhöhten Energieverbrauch
zur Folge sondern führt meist zu weiteren Problemen wie
z. B. der Störung anderer Verbindungen. Anhand der empfangenen
Funknetzinformation hat das mobile Endgerät nun einen globalen Überblick über
das Funknetz, so dass es vorab bestimmen kann, ob es aus Kommunikationssicht
beispielsweise vorteilhaft ist, über einen anderen Zugangspunkt
der festverdrahteten Infrastruktur zu kommunizieren, um so eine
Sendeleistung möglicherweise sogar zu reduzieren. Soll
jedoch die Position des mobilen Endgeräts im Funknetz nicht
verändert werden, da das mobile Endgerät beispielsweise
ein Notebook ist, das an einem bestimmten Arbeitsplatz genutzt wird,
kann die Anpassung der Funkkonfiguration ein Verändern
der Antennenkonfiguration umfassen, um so die Funkqualität zu
optimieren. Des Weiteren ist es möglich, dass sich das
mobile Endgerät in einem Funknetzbereich mit guter Abdeckung
befindet, eine Datenübertragungsrate aber trotzdem sehr
niedrig ist. Dann kann das mobile Endgerät beispielsweise
anhand der Funknetzinformation erkennen, dass ein anderer Funkkanal
oder eine andere Funkfrequenz frei ist, und somit auf den anderen
Funkkanal oder die andere Funkfrequenz wechseln. So kann ein Wechsel
zu einem anderen Zugangspunkt verhindert werden. Vorzugsweise enthält
die Funknetzinformation Angaben über eine Konfiguration
und Lokalisierung der Zugangspunkte des Funknetzes, um so die obigen
beispielhaften Entscheidungen treffen zu können.
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Die
vorliegende Erfindung kann in unterschiedlichen Funktechnologien
eingesetzt werden, beispielsweise IEEE 802.11, IEEE 802.15.4, IEEE 802.15.1
und anderen Funktechnologien im 2,4 bzw. 5 GHz Frequenzband (ISM).
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In
einer Ausführungsform der Erfindung wird die Funknetzinformation
zentral in der festverdrahteten Infrastruktur gespeichert. Dies
ermöglicht eine besonders einfache Verwaltung der Funknetzinformation.
Wird beispielsweise eine Funknetzplanung mittels der Software SINEMA
E durchgeführt und dadurch Funknetzinformation bestimmt,
so kann eine Speichereinheit eines Computersystems zum Ausführen
dieser Software als zentrale Datenbank für die Funknetzinformation
verwendet werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird die
Funknetzinformation dezentral in Speichereinheiten der Zugangspunkte
der festverdrahteten Infrastruktur gespeichert. Dies ist beispielsweise
vorteilhaft, wenn mobilen Endgeräten eine für
den jeweiligen Zugangspunkt spezifische Funknetzinformation zur
Verfügung gestellt werden soll. Jedoch kann die Funknetzinformation
in den Zugangspunkten auch abgeglichen werden, indem die Zugangspunkte
miteinander kommunizieren. Erfindungsgemäß ist
entscheidend, dass Funknetzinformation in der festverdrahteten Infrastruktur
hinterlegt ist, anhand welcher das mobile Endgerät seine
Funkkonfiguration optimieren kann, unabhängig davon, ob sie
zentral oder dezentral gespeichert ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das mobile Endgerät
eingerichtet, um die Funknetzinformation von der festverdrahteten
Infrastruktur anzufordern, wenn eine Funkverbindung zwischen dem
mobilen Endgerät und dem Zugangspunkt besteht. So kann
dem mobilen Endgerät die Entscheidung überlassen
werden, zu welchem Zeitpunkt es die Funknetzinformation empfängt.
Denn herrschen zum Zeitpunkt der Herstellung der Funkverbindung
optimale Funkbedingungen, so ist die Funknetzinformation nicht unbedingt
notwendig und kann zu einem späteren Zeitpunkt angefordert
werden, beispielsweise sobald eine Optimierung der Funkqualität
notwendig wird.
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In
einer alternativen Ausführungsform sendet die festverdrahtete
Infrastruktur die Funknetzinformation automatisch an das mobile
Endgerät, beispielsweise sobald die Funkverbindung zwischen dem
mobilen Endgerät und dem Zugangspunkt hergestellt wurde.
So kann die Möglichkeit geschaffen werden, um mobile Endgeräte
wie z. B. Sensoren/Aktoren günstig anzubinden, da sie kaum
Intelligenz (Coexistence Awareness) benötigen. Denn sobald eine
Funkverbindung mit einem Zugangspunkt besteht, wird die Funknetzinformation
an das mobile Endgerät gesendet. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung dieser Ausführungsform erfolgt eine Regelung der
Funkkonfiguration des mobilen Endgeräts (z. B. Sendeleistung,
Antennenausrichtung, Funkfrequenz/-kanal, etc.) durch den entsprechenden
Zugangspunkt oder eine zentrale Instanz (z. B. SINEMA E, WLAN Controller)
der festverdrahteten Infrastruktur, um so die Zuverlässigkeit
der Funkverbindung zwischen dem mobilen Endgerät und dem
Zugangspunkt zu erhöhen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Funknetzinformation
zyklisch aktualisiert. Dies ist beispielsweise dann möglich,
wenn das Funknetz permanent überwacht wird. Dadurch lässt
sich die Funknetzinformation zuverlässig an geänderte
Bedingungen im Funknetz anpassen. Beispielsweise können
in einer Maschinenhalle neue Maschinen aufgebaut bzw. vorhandene
Maschinen abgebaut werden, wodurch sich eine Funknetzabdeckung,
Reflektionen von Funkwellen, Funkschatten, etc. an bestimmten Stellen
in der Maschinenhalle ändern. Ferner kann ein Störsender
(vorübergehend) in das Funknetz eindringen, welcher eine
Kommunikation in einem bestimmten Funknetzbereich negativ beeinflusst.
Diese und weitere Änderungen der Bedingungen im Funknetz
werden bei einer Permanentüberwachung des Funknetzes erkannt
und können umgehend in die Funknetzinformation integriert werden.
Dadurch ist die Funknetzinformation immer auf dem neuesten Stand,
was eine Optimierung der Funkqualität weiter verbessert.
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Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform der Erfindung erkennt die
festverdrahtete Infrastruktur die Art des mobilen Endgeräts,
mit dem eine Funkverbindung hergestellt wurde. Das Erkennen der
Art des mobilen Endgeräts kann dabei entweder in dem jeweiligen
Zugangspunkt der festverdrahteten Infrastruktur, über welchen
die Funkverbindung hergestellt wird, oder zentral in der festverdrahteten
Infrastruktur durchgeführt werden. Dann kann die Funknetzinformation
entsprechend der Art des mobilen Endgeräts angepasst und
an das mobile Endgerät gesendet werden. Mobile Endgerät
können unterschiedliche Funktechnologien verwenden, welche sich
nicht nur unterschiedlich im Funknetz verhalten sondern auch unterschiedliche
Auswirkungen auf das Funknetz haben können. Dadurch kann
es vorteilhaft sein, wenn die mobilen Endgeräte unterschied lich
angepasste Informationen von der festverdrahteten Infrastruktur
zur Verfügung gestellt bekommen, um so eine Funkqualität
weiter zu optimieren.
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Wird
die Funknetzinformation bereits vor dem Senden an das mobile Endgerät
in der festverdrahteten Infrastruktur an die Art des jeweiligen
mobilen Endgeräts angepasst, so kann das mobile Endgerät
entlastet werden, indem es nur die notwendige Information übermittelt
bekommt. In einer Ausgestaltung wird die passende Setupinformation
mit der entsprechenden Funknetzinformation für das mobile Endgerät
erst dann zusammengestellt, wenn die Art des mobilen Endgeräts
erkannt wurde. Dies kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn das
mobile Endgerät mit einem Zugangspunkt in einer speziellen
(z. B. funksensiblen) Umgebung kommuniziert, so dass auch die Funknetzinformation
speziell angepasst werden muss. In einer dazu alternativen Ausgestaltung
wird Funknetzinformation für unterschiedliche Arten von
mobilen Endgeräten vorab in der festverdrahteten Infrastruktur
zentral oder dezentral hinterlegt, um den Prozess des Sendens der
passenden Funknetzinformation an das entsprechende mobile Endgerät
zu beschleunigen, da nicht erst das entsprechende Paket geschnürt
werden muss. Dies kann beispielsweise in einer Maschinenhalle vorteilhaft
sein, in welcher nur vorbestimmte mobile Endgeräte, wie
z. B. spezielle Bedienterminals, mit den Maschinen kommunizieren.
Die festverdrahtete Infrastruktur muss in solch einem Fall beispielsweise
nur in der Lage sein, zwischen einem Bedienterminal eines Bedieners
der entsprechenden Maschine und einem Bedienterminal eines Wartungsarbeiters
zu unterscheiden und dem jeweiligen Bedienterminal die passende
Funknetzinformation zu senden.
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Ferner
kann die Anpassung der Funknetzinformation für das mobile
Endgerät auch davon abhängen, welche Funktion
das mobile Endgerät in der betreffenden Umgebung ausübt.
Handelt es sich bei dem mobilen Endgerät beispielsweise
um ein Roboterfahrzeug, welches sich innerhalb einer Produktionshalle
bewegt und aktiv in die Produktion eingebunden ist, so muss die Funknetzinformation
sehr präzise sein, um eine zuverlässige Arbeit
des Roboterfahrzeugs zu gewährleisten und einen Unfall
des Fahrzeugs zu verhindern. Ist das mobile Endgerät dagegen
ein Mobiltelefon, mit welchem der Produktionsstand in der Produktionshalle
abgerufen werden kann, so kann der Umfang der Funknetzinformation sehr
gering und weniger präzise sein.
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Gemäß einem
noch weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das
mobile Endgerät in dem Funknetz lokalisiert und mittels
der Funknetzinformation innerhalb des Funknetzes geführt.
Ein mobiles Endgerät, welches von einem Benutzer mitgeführt
wird, ist dann beispielsweise eingerichtet, um dem Benutzer entsprechende
Hinweise zu geben, wohin im Funknetz er sich bewegen soll. Dadurch kann
der Benutzer beispielsweise zu einem Funknetzbereich geführt
werden, in dem er einen besseren Empfang und eine höhere
Bandbreite zur Verfügung hat. Dazu ist es unerlässlich,
dass die festverdrahtete Infrastruktur die Funknetzverteilung kennt, was
beispielsweise der Fall ist, wenn das Funknetz mit SINEMA E geplant
wurde.
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Die
Führung des Benutzers kann dabei unterschiedlich erfolgen.
Gibt das mobile Endgerät dem Benutzer einen graphischen
Hinweis, so kann ein entsprechender Indikator auf einer Anzeigeeinheit des
mobilen Endgeräts eine Richtung angeben, in welche sich
der Benutzer bewegen soll (beispielsweise mittels Pfeil), oder die
Signalstärke des Funknetzes anzeigen (beispielsweise mittels
Balken), so dass der Benutzer abhängig von der Anzahl der
angezeigten Balken sehen kann, ob er sich in die richtige Richtung
bewegt. Zusätzlich oder alternativ dazu kann das mobile
Endgerät auch einen akustischen Indikator umfassen, welcher
beispielsweise durch ein schnelleres und langsameres Piepen eine
Signalstärke des Funknetzes an der aktuellen Position erkennen
lässt. Somit ist es auf besonders einfache Weise möglich,
den Benutzer abhängig von der Funknetzinformation innerhalb
des Funknetzes zu führen. In einem komplexeren mobilen
Endgerät ist es auch möglich, dass dem Benutzer
ein genauer Lageplan mit Ist- und Sollpositionen angezeigt wird,
wobei die Positionen anhand der Funknetzin formation durch das mobile
Endgerät oder die festverdrahtete Infrastruktur ermittelt
werden. Das heißt, entweder sind die Ist- und Sollpositionen
bereits in der Funknetzinformationen integriert oder das mobile
Endgerät kann diese Positionen aus der Funknetzinformation
ableiten.
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Soll
sich das mobile Endgerät ohne Hilfe eines Benutzers in
dem Funknetz bewegen, beispielsweise ein Roboterfahrzeug in einer
Produktionshalle, so umfasst die an das mobile Endgerät übermittelte Funknetzinformation
genaue Angaben über den Weg, den das mobile Endgerät
zurückzulegen hat, so dass beispielsweise eine Kollision
des Roboterfahrzeugs an einer Mauer in der Produktionshalle verhindert
wird.
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Die
Führung des mobilen Endgeräts kann auch von der
Art und den Eigenschaften des mobilen Endgeräts abhängig
gemacht werden. Führt das mobile Endgerät beispielsweise
eine zyklische Kommunikation durch, so ist es störanfälliger
als ein mobiles Endgerät, das eine azyklische Kommunikation
durchführt. Dadurch benötigt das mobile Endgerät,
welches eine zyklische Kommunikation durchführt, eine sehr
genaue Funknetzinformation. Insbesondere wird eine größere
Pufferzone um solch ein mobiles Endgerät herum benötigt,
um es vor Funkstörern zu schützen. Das heißt,
wenn das mobile Endgerät, welches eine zyklische Kommunikation
durchführt, in dem Funknetz von einer Ist- zu einer Sollposition
geführt wird, muss die Funknetzinformation die Störanfälligkeit
eines solchen mobilen Endgeräts berücksichtigen.
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Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht eines Funknetzwerks; und
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2 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Funkqualitätsoptimierung
in einem Funknetz gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht eines beispielhaften Funknetzwerks, umfassend
eine festverdrahtete Infrastruktur 1 mit zwei Zugangspunkten 2 zum
Aufbauen eines Funknetzes und ein mobiles Endgerät 3.
Ferner umfasst das beispielhafte Funknetzwerk ein Computersystem 4,
welches einen Großteil der Abläufe in der festverdrahteten
Infrastruktur 1 steuert. Das Computersystem 4 umfasst eine
Bestimmungseinheit 5 zum Bestimmen von Funknetzinformation.
Die Funknetzinformation enthält Daten der Infrastruktur,
wie z. B. Funknetzverteilung, Signalstärke, Signal-Rausch-Verhältnis,
etc., und wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in einer Speichereinheit 6 des Computersystems 4 zentral
gespeichert. Eine Kommunikationseinheit 7 steuert den Funkverbindungsaufbau
zwischen einem Zugangspunkt 2 der festverdrahteten Infrastruktur 1 und dem
mobilen Endgerät 3. Sobald die Funkverbindung aufgebaut
ist, wird die ermittelte Funknetzinformation durch eine Sendeeinheit 8 an
das mobile Endgerät 3 gesendet. Das mobile Endgerät 3 besitzt
eine Empfangseinheit 9 zum Empfangen der gesendeten Funknetzinformation
von der festverdrahteten Infrastruktur 1. Eine Verarbeitungseinheit 10 des
mobilen Endgeräts 3 verarbeitet die empfangene
Funknetzinformation, so dass das mobile Endgerät 3 seine Funkkonfiguration
entsprechend anpassen kann. Das heißt, das mobile Endgerät 3 passt
seine Sendekonfiguration (z. B. Sendeleistung, Antennenkonfiguration,
Antennenausrichtung) an, um die Funkqualität und somit
die Kommunikation mit dem Zugangspunkt 2 der festverdrahteten
Infrastruktur 1 zu optimieren und zu verbessern.
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Gemäß dem
in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das mobile Endgerät 3 in der Lage, einem Benutzer
basierend auf der empfangenen Funknetzinformation einen grafischen
Hinweis (dicker Pfeil) auf einer Anzeigeeinheit 11 auszugeben, um
den Benutzer in eine Richtung zu führen, in welcher er
aus der Sicht der Infrastruktur bessere Sende- und Empfangsbedingungen
hat. Der in 1 dargestellte grafische Hinweis
(dicker Pfeil) zeigt beispielsweise in Richtung des Zugangspunkts 2,
mit welchem das mobile Endgerät 3 nicht verbunden
ist. Bewegt sich das mobile Endgerät 3 nun in
Richtung des dicken Pfeils, so kann der Positionswechsel des mobilen
Endgeräts 3 zur Folge haben, dass eine bestehende
Verbindung (siehe Pfeil zwischen dem mobilen Endgerät 3 und
einem der Zugangspunkte 2) mit einem Zugangspunkt 2 getrennt
und eine neue Verbindung (nicht gezeigt) zu einem anderen Zugangspunkt 2 aufgebaut
wird. Um das mobile Endgerät 3 jedoch zuverlässig
innerhalb des Funknetzes führen zu können, muss
zuerst die genaue Position des mobilen Endgeräts bestimmt
werden, beispielsweise mittels einer Lokalisierungseinheit 12.
Anschließend bestimmt eine Steuereinheit 13 eine Soll-Position,
wobei diese Angabe in die Funknetzinformation integriert und somit
an das mobile Endgerät 3 gesendet wird. Dadurch
kann das mobile Endgerät 3 seine Position basierend
auf der Funknetzinformation verändern, um eine Funkqualität
mit Hilfe von Infrastrukturdaten zu optimieren.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Funkqualitätsoptimierung
in einem Funknetz gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Zuerst wird Funknetzinformation in einem Funknetz
bestimmt S101, welches durch eine festverdrahtete Infrastruktur
mit Zugangspunkten aufgebaut ist. Genauer gesagt werden Funknetzparameter im
Funknetzabdeckungsbereich bestimmt. Dazu werden üblicherweise
die örtlichen Gegebenheiten innerhalb des Funknetzabdeckungsbereichs
analysiert. Beispielsweise werden typische Hindernisse für Funkwellen
wie z. B. Wände und Maschinen beachtet, um Funkschatten,
Reflektionen von Funkwellen und andere Umgebungseinflüsse
in die Funknetzinformation einfließen zu lassen. Ferner
kann die Funknetzinformation Positionen von Zugangspunkten und stationären
Endgeräten umfassen. Die so ermittelte Funknetzinformation
wird gespeichert S102 und nach dem Herstellen einer Funkverbindung
S103 zwischen einem mobilen Endgerät und einem Zugangspunkt
der festverdrahteten Infrastruktur von der festverdrahteten Infrastruktur
an das mobile Endgerät gesendet S104. Es ist dabei nicht
zwingend notwendig, dass die Funkverbindung erst nach dem Bestimmen
der Funknetzinformation hergestellt wird. Vielmehr kann die Funknetzinformation
auch erst dann bestimmt werden, nachdem be reits eine Funkverbindung
zwischen einem mobilen Endgerät und einem Zugangspunkt
einer festverdrahteten Infrastruktur hergestellt wurde. Das mobile
Endgerät passt seine Funkkonfiguration dann entsprechend der
gesendeten Funknetzinformation an S105, um eine Funkqualität
zu optimieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - http://www.automation.siemens.com/net/html_00/produkte/sinem
a.htm [0003]