-
Die
Erfindung betrifft ein Laufradgehäuse eines Turboladers, insbesondere
ein Verdichtergehäuse.
-
Turbolader
weisen im Allgemeinen eine Abgasturbine und einen Verdichter auf.
Hierbei sind ein Turbinenrad und ein Verdichterrad auf einer Turbowelle
des Turboladers angeordnet. Die Abgasturbine wird im Betrieb über einen
Abgasstrom angetrieben, der durch einen Abgaskrümmer in das Turbinengehäuse der
Turbine geleitet wird. Das Turbinenrad treibt wiederum das Verdichterrad
an, wodurch der Verdichter den Druck im Ansaugtrakt des Motors erhöht. Hierbei
gelangt während
des Ansaugtaktes eine größere Menge
Luft in den jeweiligen Zylinder. Das bewirkt wiederum, dass mehr
Sauerstoff zur Verfügung
steht und eine entsprechend größere Kraftstoffmenge
verbrannt werden kann. Hierdurch kann außerdem die Leistungsabgabe
des Motors erhöht werden.
-
Die
Strömungsumlenkung
und die Druckerhöhung
im Verdichter des Abgasturboladers führen zu aerodynamischen Kräften und
Momenten, die auf das Verdichterrad wirken. Zwischen dem Turboladergehäuse und
der Rückwand
des Verdichterrads bzw. dessen Radrücken, ist aus konstruktiven
Gründen ein
Spalt vorgesehen. Dieser Spalt wird im allgemeinen als Radseitenraum
bezeichnet. Der Spalt ist wiederum über einen weiteren Spalt mit
dem Hauptströmungsbereich
verbunden. Über
diesen Spalt wird nun der Druck der Hauptströmung an der Schaufelhinterkante
auf das Fluid im Radseitenraum aufgeprägt. Die Hauptströmung und
die aus ihr resultierende Druckverteilung auf das Laufrad sowie
die auf den Radrücken
vom Radseitenraum aus aufgeprägten Druckkräfte führen zu
einer resultierenden Axialkraft auf das Laufrad. Die Reduzierung
dieser Axialkraft ist u. a. ein Ziel bei der Konstruktion von Abgasturboladern.
-
Aus
dem Stand der Technik ist es bisher bekannt, die Axialkräfte gegen
das Gehäuse
mittels entsprechend groß dimensionierter
Lagerungen aufzunehmen bzw. abzustützen.
-
Demnach
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein verbessertes Laufrad
und Laufradgehäuse
für einen
Turbolader, insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, bereitzustellen, bei welchem die entstehenden
axialen Kräfte
reduziert werden können.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Laufradgehäuse samt Laufrad mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Demgemäß wird erfindungsgemäß ein Laufradgehäuse für einen
Turbolader bereitgestellt:
- – wobei in dem Laufradgehäuse ein
Laufrad angeordnet ist,
- – wobei
das Laufrad mit seinem Radrücken
und dem Laufradgehäuse
einen ersten Spalt bildet,
- – wobei
wenigstens ein oder mehrere Verbindungselemente vorgesehen sind,
zum Entlüften des
ersten Spalts.
-
Das
Laufradgehäuse
mit Laufrad hat den Vorteil, dass der Druck des Fluids in dem ersten Spalt,
der zwischen dem Radrücken
des Laufrads und dem Turboladergehäuse gebildet ist, sehr einfach
abgebaut werden kann, mit einem sehr geringen konstruktiven Aufwand
durch das Vorsehen wenigstens eines Entlüftungselements bzw. Verbindungselements.
Indem der Druck in dem ersten Spalt reduziert wird, wird entsprechend
die resultierende axiale Kraft die auf den Radrücken wirkt reduziert. Dadurch kann
eine Lagerung für
das Laufrad vorgesehen werden, die kleiner dimensioniert werden
kann, da sie eine geringere axiale Kraft aufnehmen muss im Gegensatz
zum Stand der Technik, wo die axiale Kraft durch eine entsprechend
größer dimensionierte
Lagerung aufgenommen werden muss.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen
sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
-
Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ist ein zweiter Spalt zwischen dem Umfang
des Laufrads und dem Laufradgehäuse
gebildet. Der zweite Spalt und der erste Spalt stehen hierbei in
Fluidverbindung. Dabei dringt ein Fluid, bei einem Verdichter ist
das Fluid Luft, von dem zweiten Spalt im HauptströmungskanalH
in den ersten Spalt bzw. Radseitenraum und drückt gegen das Laufrad. Durch
das Verbindungselement bzw. Entlüftungselement
kann dieses Fluid, hier die Luft, entsprechend abgelassen werden
und dadurch der Druck in dem Radseitenraum entsprechend reduziert
werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Verbindungselement bzw. Entlüftungselement
beispielsweise eine Verbindungsbohrung. Die Verbindungsbohrung kann
hierbei beispielsweise einen durchgehenden Querschnitt aufweisen
oder abgestuft ausgebildet sein. Grundsätzlich kann die Form der Verbindungsbohrung
beliebig ausgebildet sein. Die Verbindungsbohrung hat den Vorteil,
dass sie sehr einfach in dem Laufrad ausgebildet werden kann, beispielsweise
mittels Bohren. Grundsätzlich kann
das Laufrad aber auch beispielsweise mit der Verbindungsbohrung
ausgeformt sein.
-
In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Verbindungs- bzw. Entlüftungselement
ein Verbindungsleitungselement. Das Verbindungsleitungselement kann
hierbei beispielsweise ein Verbindungsschlauchelement oder ein Verbindungsrohrelement
sein. Das Verbindungsschlauchelement hat den Vorteil, dass es aufgrund
seiner Flexibilität
leicht beispielsweise um Laufrad, Diffusor und Spirale herumgeführt werden.
Hierbei ist das Verbindungsschlauchelement aus einem entsprechenden wärmebeständigen oder
hitzebeständigen
Material, je nach Temperaturen, die in der Umgebung des Verbindungsschlauchelements
herrschen.
-
In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform überbrückt das
Verbindungsleitungselement beispielsweise einen Teil oder im Wesentlichen
die gesamte Strecke zwischen dem ersten Spalt und der Stelle an
der das Fluid abgelassen wird, beispielsweise der Einlaufbereich
des Verdichterrads. Dabei kann das Turboladergehäuse beispielsweise mit Kanälen ausgebildet
sein oder anderen Führungen
in denen das Verbindungsschlauchelement oder das Verbindungsrohrelement
geführt wird.
Des Weiteren kann das jeweilige Verbindungselement aber auch beispielsweise
eine Überbrückung zwischen
zwei Kanalabschnitten bilden, durch die das Fluid abgeleitet bzw.
entlüftet
wird.
-
Gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die Summe der Querschnitte der Verbindungselemente beispielsweise
gleich groß oder
größer als
der Querschnitt des zweiten Spalts. Dies hat den Vorteil, dass ausreichend
Fluid aus dem Radseitenraum abgeführt werden kann, um den Druck
im Radseitenraum geeignet zu reduzieren.
-
In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann die jeweilige Verbindungsbohrung so dimensioniert und/oder
positioniert werden, dass der erste Spalt nicht nur entlüftet wird,
sondern das Laufrad gleichzeitig ausgewuchtet werden kann. Dies
hat den Vorteil, dass Herstellungskosten zusätzlich gesenkt werden können, da
die Verbindungsbohrungen zusätzlich
zum Auswuchten genutzt werden können.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform können ein
oder mehrere Verbindungsbohrungen beispielsweise in der Tragscheibe
bzw. Nabe des Laufrads angeordnet werden. Dabei können beispielsweise
auch ein, zwei oder mehr Verbindungsbohrungen zwischen zwei Schaufeln
des Laufrads angeordnet sein, sofern die Stabilität des Laufrads dadurch
nicht Wesentlich beeinträchtigt
wird.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können eine
oder mehrere Verbindungsbohrungen beispielsweise zwischen den jeweiligen
Schaufeln des Laufrads angeordnet werden. Die Verbindungsboh rungen können dabei
so angeordnet sein, dass sie sich hierbei beispielsweise von dem
Radrücken
bis zu der Schaufelvorderkante erstrecken.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist das Laufradgehäuse
ein Verdichtergehäuse
und das Laufrad ein Verdichterrad. Grundsätzlich kann aber auch das Turbinenrad
mit wenigstens einem oder mehreren Verbindungselementen versehen
sein.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Teilschnittansicht eines Verdichtergehäuses und
seines darin angeordneten Verdichterrads gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung;
-
2 eine
schematische Teilschnittansicht eines Verdichtergehäuses und
seines darin angeordneten Verdichterrads gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung; und
-
3 eine
schematische Teilschnittansicht eines Verdichtergehäuses und
seines darin angeordneten Verdichterrads gemäß einer dritten Ausführungsform
der Erfindung.
-
In
allen Figuren sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente und Vorrichtungen – sofern
nichts anderes angegeben ist – mit
denselben Bezugszeichen versehen worden. Die vorliegende Erfindung wird
hierbei am Beispiel eines Verdichtergehäuses als Laufradgehäuse eines
Turboladers erläutert.
Die Erfindung ist aber nicht auf einen Verdichter beschränkt, sondern
kann auch beispielsweise auf der Turbinenseite des Turboladers angewendet
werden.
-
In 1 ist
eine schematische, stark vereinfachte Teilschnittansicht eines Verdichtergehäuses 10 und
seines darin angeordneten Verdichterrads 12 gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. Hierbei ist die Lagerung des Verdichterrads 12 nicht
dargestellt aus Gründen
der Übersichtlichkeit.
Dies gilt entsprechend auch für
die Darstellung der beiden anderen Ausführungsformen der Erfindung
in nachfolgenden 2 und 3.
-
Das
Turboladergehäuse 10 weist
eine Vertiefung 14 auf, in welcher das Verdichterrad 12 angeordnet
ist. Zwischen dem Verdichterrad 12 bzw. dessen Radrücken 16 und
dem Turboladergehäuse 10 ist
hierbei, wie zuvor beschrieben, ein erster Spalt 18 vorgesehen.
Dieser erste Spalt 18 wird als sog. Radseitenraum 20 bezeichnet.
Dabei ist der erste Spalt 18 mit dem Hauptströmungsbereich über einen
zweiten Spalt 22 verbunden. Der zweite Spalt 22 ist
dabei zwischen dem Verdichterrad 12 bzw. dessen Umfang 24 und
dem Turboladergehäuse 10 bzw.
einem Absatz 26 des Turboladergehäuses 10 vorgesehen. Über diesen
zweiten Spalt 18 wird der Druck der Hauptströmung an
der Schaufelhinterkante 28 des Verdichterrads 12 auf
das Fluid, hier z. B. Luft, im Radseitenraum 20 aufgeprägt. Das
bedeutet, der Hauptströmungskanal 30 und
das Fluid, das durch den Hauptströmungskanal 30 strömt, stehen über den
zweiten Spalt 22 in Fluidverbindung mit dem ersten Spalt 18 bzw.
dem Radseitenraum 20. Hierbei kann das Fluid über den
zweiten Spalt 22 von dem Hauptströmungskanal 30 in den
Radseitenraum 20 strömen.
-
Die
Strömung
im Radseitenraum 20 und die aus ihr resultierende Druckverteilung
auf die Radscheibe bzw. den Radrücken 16 führen zu
Kräften
in axialer Richtung auf das Verdichterrad 12. Die in 1 eingezeichnete
Axialkraft Faxial ist dabei die Kraft, die
beispielsweise von einer zugeordneten Lageranordnung (nicht dargestellt)
aufgebracht werden muss, um der auf die Radscheibe bzw. den Radrücken 16 wirkenden
axialen Kraft entgegenzuwirken.
-
Um
nun diese axiale Kraft zumindest zu reduzieren, sind in dem Verdichterrad 12 wenigstens eine
oder mehrere Verbindungselemente 32 in Form von durchgehenden
Verbindungsbohrungen 34 vorgesehen. Diese Verbindungsbohrungen 34 bewirken, dass
das Fluid in dem Radseitenraum 20 über die jeweilige Verbindungsbohrung 34 abströmen kann,
in 1 auf die andere Seite des Verdichterrads 12. Die
jeweilige Verbindungsbohrung 34 ist dabei beispielsweise
in der Tragscheibe 36 bzw. Nabe des Verdichterrads 12 angeordnet,
zwischen den Strömungskanälen 38 bzw.
Schaufeln 40 des Verdichterrads 12.
-
Die
Summe der Querschnitte der Verbindungsbohrungen 34 ist
hierbei beispielsweise im Wesentlichen gleich groß oder größer als
der Querschnitt des zweiten Spalts 22. Auf diese Weise
wird eine Drosselung über
den zweiten Spalt 22 erreicht und eine Wesentliche Druckentlastung
des Radseitenraums 20.
-
Mit
anderen Worten, eine ausreichend große Summe der Querschnitte der
Verbindungsbohrungen 34 bewirkt, dass eine ausreichend
große
Menge des Fluids aus dem Radseitenraum 20 durch die Verbindungsbohrungen 34 abströmen bzw.
abgelassen werden kann. Dadurch kann der Druck im Radseitenraum 20 reduziert
werden bzw. es kann zu einem Druckausgleich zwischen der Vorder-
und Rückseite des
Verdichterrads 12 kommen. Auf diese Weise kann die resultierende
Axialkraft, die auf den Radrücken 16 des
Verdichterrads 12 wirkt geeignet reduziert werden.
-
Durch
die Fluidverbindung des Radseitenraums 20 mit dem Hauptströmungsbereich 30 kann der
Druck im Radseitenraum 20, wie zuvor beschrieben, herabgesetzt
werden. Die Kraft auf den Radrücken 16 kann
dadurch entsprechend reduziert werden, was die resultierende Axialkraft
verringert. Dies hat den Vorteil, dass diese Axialkraft dann durch
kleiner dimensionierte Lager auf das Turboladergehäuse 10 übertragen
werden kann. Dies führt
außerdem
zu einer Reduzierung des Reibmoments in der Lagerung.
-
Eine
Entnahme von Material aus dem Laufrad 12, hier dem Verdichterrad,
trägt außerdem zu
einer Reduzierung des Massenträgheitsmoments
bei. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können die
Verbindungsbohrungen 34 in ihrer Dimensionierung und/oder
Position unter dem Aspekt eines geeigneten Auswuchtens des Laufrads 12 gewählt werden.
Dabei können
zu einem geeigneten Auswuchten des Laufrads 12, die jeweiligen
Verbindungsbohrungen 34 beispielsweise mit einem entsprechend
dimensionierten Durchmesser versehen sein. Die Verbindungsbohrungen 34 können dabei unterschiedlich
dimensioniert sein oder auch gleich, je nach Funktion bzw. Einsatzzweck.
Des Weiteren können
die Verbindungsbohrungen 34 gleichmäßig oder ungleichmäßig an dem
Verdichterrad 12 verteilt werden bzw. gleich oder unterschiedlich
positioniert werden.
-
Des
Weiteren können
in der Darstellung in 1 beispielsweise auch zwei und
mehr Verbindungsbohrungen 34 in einem Kanal 38 zwischen zwei
Schaufeln 40 des Verdichterrads 12 angeordnet sein
(nicht dargestellt). Die Achse der Verbindungsbohrung 34 kann
dabei parallel zu der Achse der Turbowelle verlaufen oder auch in
einem Winkel hierzu geneigt sein. Grundsätzlich kann der Verlauf der
Verbindungsbohrung 34 beliebig ausgebildet sein, sofern
sie den ersten Spalt 18 mit einem Strömungskanal 38 bzw.
Einlaufbereich 42 eines Laufrads 12 verbindet.
-
Beispielsweise
können
bei zwei Verbindungsbohrungen 34 diese an ihren Enden zusammenlaufen
und einen gemeinsamen Ausgang und/oder Eingang für das abzuführende Fluid, hier Luft, bilden
(nicht dargestellt). Des Weiteren kann sich die Verbindungsbohrung 34 auch
von dem Radrücken 16 zu
der Schaufelradvorderkante 44 erstrecken (nicht dargestellt).
Die zuvor gemachten Ausführungen
gelten entsprechend auch für
die nach folgende zweite erfindungsgemäße Ausführungsform die anhand von 2 näher erläutert wird.
-
In 2 ist
eine schematische und stark vereinfachte Teilschnittansicht eines
Verdichtergehäuses 10 und
seines darin angeordneten Verdichterrads 12 gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung gezeigt.
-
Die
zweite Ausführungsform
unterscheidet sich dabei von der ersten Ausführungsform, dass die Verbindungsbohrung 34 in
Form einer Stufenbohrung ausgebildet ist. Mit anderen Worten die
Verbindungsbohrung 34 in der zweiten Ausführungsform weist
wenigstens zwei Abschnitte 46, 50 auf beispielsweise
mit unterschiedlich großen
Durchmessern. Die Ausführungen
zu der ersten Ausführungsform
gelten daher entsprechend auch für
die zweite Ausführungsform
und umgekehrt.
-
Die
Länge und/oder
Größe der Durchmesser der
Stufenbohrung 34 in 2 kann jeweils
so gewählt
werden, dass ausreichend Fluid aus dem Radseitenraum 20 abgelassen
werden kann, um die resultierende Axialkraft, die auf den Radrücken 16 wirkt,
geeignet zu senken. wahlweise kann die Länge und/oder der Durchmesser,
sowie die Position der Bohrungen 34 auch zusätzlich so
gewählt
werden, dass eine geeignete Auswuchtung des Verdichterrads 12 erzielt
werden kann.
-
Die
Summe aller Querschnitte der Verbindungsbohrungen 34 in
der zweiten Ausführungsform ist,
wie in der ersten Ausführungsform,
beispielsweise im Wesentlichen gleich oder vorzugsweise größer als
der Querschnitt des zweiten Spalts 22. Ist die Summe der
Bohrungsquerschnitte dagegen zu klein gewählt, beispielsweise deutlich
kleiner als der Querschnitt des zweiten Spalts 22, so erfolgt
keine ausreichende Drosselung über
den zweiten Spalt 22 und somit auch keine wesentliche Druckentlastung
des Radseitenraums 20.
-
Wie
in der ersten Ausführungsform
sind die Verbindungsbohrungen 34 gleichmäßig oder
ungleichmäßig an dem
Verdichterrad 12 verteilt angeordnet. Des Weiteren kann
eine Verbindungsbohrung 34 statt zwei Abschnitten 46, 50 auch
mehr als zwei Abschnitte aufweisen, welche beispielsweise unterschiedliche
Durchmesser aufweisen.
-
Wie
zuvor beschrieben kann eine Reduzierung der Axialkraft durch eine
Fluidverbindung, beispielsweise durch die zuvor beschriebene Verbindungsbohrung 34 bzw.
Verbindungsbohrungen 34 durch die Tragscheibe 36,
von dem Radrücken 16 in die
Strömungskanäle 38 realisiert
werden. Es ist aber auch möglich
die Verbindungsbohrung 34 bzw. Verbindungsbohrungen 34 so
vorzusehen, dass sie den Radseitenraum 20 mit dem Bereich
vor der Schaufelvorderkante 44 verbinden, wie zuvor bereits
mit Bezug auf 1 beschrieben wurde.
-
Des
Weiteren ist in 3 eine schematische, stark vereinfachte
Teilschnittansicht eines Verdichtergehäuses 10 und seines
darin angeordneten Verdichterrads 12 gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung gezeigt.
-
Die
dritte Ausführungsform
unterscheidet sich dabei von der ersten und zweiten Ausführungsform
dadurch, dass statt Verbindungsbohrungen 34 als Verbindungselemente 32,
eine Fluidverbindung mittels wenigstens eines oder mehrerer Verbindungsleitungselemente 52 oder
dergleichen als Verbindungselemente 32, hergestellt wird.
Die Verbindungsleitungselemente 52 verbinden dabei den
Radseitenraum 20 beispielsweise mit dem Einlaufbereich 42 des
Verdichters, um somit einen Druckausgleich herzustellen. Das Verbindungsleitungselement 52 wird
hierbei beispielsweise um das Laufrad bzw. Verdichterrad 12,
einen Diffusor und eine Spirale herumgeführt.
-
Die
Darstellung des Verbindungsleitungselements 52 in 3 ist
reinschematisch und stark vereinfacht. Bei der Verwendung eines
Verbindungsschlauchelements 52 als Verbindungsleitungs element,
wie in 3 stark vereinfacht gezeigt ist, kann dieses beispielsweise
aus einem geeigneten Kunststoff hergestellt sein, welcher entsprechend
den in dem Gehäuse 10 herrschenden
Temperaturen, geeignet wärmebeständig bzw.
hitzebeständig
ist.
-
Des
Weiteren können
ein oder mehrere Verbindungsleitungselemente bzw. Verbindungsschlauchelemente 52 zumindest
einen Teil der Strecke zwischen Radseitenraum 20 und dem
Einlaufbereich 42 des Verdichters überbrücken, während der übrige Teil der Stecke jeweils
in dem Turboladergehäuse 10 als
Kanalabschnitt 54 bzw. Rohrabschnitt oder Führung ausgeformt
und/oder gebohrt ist. Das Verbindungsschlauchelement 52 kann
dabei zumindest teilweise oder vollständig in einem solchen Kanalabschnitt
bzw. Rohrabschnitt 52 geführt werden, wie in 3 angedeutet
ist.
-
Statt
eines Verbindungsschlauchelements 52 aus Kunststoff Oder
zusätzlich
zu diesem kann auch ein entsprechendes Rohrstück (nicht dargestellt) als
Verbindungsleitungselement 52 beispielsweise aus Metall
bzw. einer geeigneten Metalllegierung vorgesehen sein, das zumindest
einen Teil der Strecke oder wahlweise die gesamte Strecke zwischen
dem Radseitenraum 20 und beispielsweise dem Einlaufbereich 42 des
Verdichters bildet.
-
Die
Summe der Querschnitte der Verbindungsleitungselemente ist hierbei,
wie in der ersten und zweiten Ausführungsform, beispielsweise
im Wesentlichen gleich groß oder
größer als
der Querschnitt des zweiten Spalts 22. Auf diese Weise
wird, wie zuvor beschrieben eine Drosselung über den zweiten Spalt 22 erreicht
und eine Wesentliche Druckentlastung des Radseitenraums 20. Überbrückt das
Verbindungsleitungselemente 52 nur einen Teil der Verbindungsstrecke,
so sind beispielsweise Kanäle
bzw. Rohrabschnitte in ihren Querschnitten in Summe mit den Querschnitten
der Verbindungselemente ebenfalls so gewählt, dass die Summe beispielsweise
gleich oder größer als
der Querschnitt des zweiten Spalts 22 ist.
-
Wahlweise
können
hierbei zusätzlich
als Verbindungselemente wenigstens eine oder mehrere Verbindungsbohrungen 34 in
dem Verdichterrad 12 vorgesehen sein, wie sie zuvor mit
Bezug auf die 1 und 2 beschrieben
wurden. Diese Verbindungsbohrungen 34 können hierbei zusätzlich so
dimensioniert und/oder positioniert sein, dass eine geeignete Auswuchtung
des Verdichterrads 12 bereitgestellt werden kann.
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung vorstehend anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art
und Weise modifizierbar. Die zuvor beschriebenen Ausführungsformen
können
miteinander kombiniert werden, insbesondere einzelne Merkmale davon.
So können
beispielsweise die unterschiedlichen Verbindungsbohrungen 34 der ersten
und zweiten Ausführungsform
miteinander kombiniert werden. Des Weiteren können die erste und zweite Ausführungsform
wahlweise zusätzlich mit
wenigstens einer oder mehreren Verbindungsleitungselementen 52 gemäß der dritten
Ausführungsform
versehen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung lässt
sich sowohl auf ein Verdichtergehäuse wie ein Turbinengehäuse eines
Turboladers anwenden. Des Weiteren können neben Turboladern für Kraftfahrzeuge
(PKW) auch jede andere Art von Turboladern mit einem jeweiligen entsprechenden,
erfindungemäßen Laufradgehäuse bzw.
Laufrad ausgestattet werden.
-
Die
Verbindungsbohrungen 34 zwischen den beiden Seiten des
Laufrads 12 können
gleichmäßig an dem
Laufrad 12 verteilt sein oder ungleichmäßig, beispielsweise in Abhängigkeit
von der gewünschten Auswuchtung
und/oder der zu erzielenden Abströmung des Fluids aus dem Radseitenraum 20 in
einen Bereich vor dem Laufrad 12.