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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Nachrichten,
insbesondere Sicherheitsnachrichten, bei welchem die Nachrichten über mindestens
einen oder mehrere der Kommunikationskanäle übertragen werden. Des Weiteren
betrifft die Erfindung ein Kommunikationssystem gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 8.
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Ein
solches Kommunikationssystem ist beispielsweise ein Mehrkanal-Funksystem
zur Übertragung
von Nachrichten, insbesondere von Sicherheitsnachrichten, zwischen
Fahrzeugen in einem Fahrzeug-Funknetz oder zwischen Fahrzeugen und stationären Einheiten,
so genannte Roadside Units, z. B. am Straßenrand installierte Funkstationen.
Hierbei wird vorausgesetzt, dass zur Nachrichtenübertragung mehrere benachbarte
Kommunikationskanäle, insbesondere
mehrere benachbarte Funkkanäle,
zur Verfügung
stehen, wobei häufig
ein Funkkanal als Kontrollkanal verwendet wird und die anderen Funkkanäle als Servicekanäle dienen.
In 1 zum Stand der Technik ist beispielsweise eine
Anzahl von Kommunikationskanälen
gezeigt, wobei ein Kontrollkanal KK von zwei Servicekanälen Sk1
bis SK2 umrahmt ist. Ein solches Mehrkanal-Funksystem ist beispielsweise
in der IEEE-Norm für
Kommunikationssysteme 802.11p und IEEE 1609.4 näher spezifiziert.
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Dabei
sind üblicherweise
zum Nachrichtenempfang mehrere, mindestens zwei Empfänger vorgesehen,
die parallel auf verschiedenen Kanälen empfangen. Ein Empfänger empfängt dabei
stets auf dem Kontrollkanal. Die anderen Empfänger empfangen auf den Servicekanälen. Dabei
sind die Empfänger
für die
Servicekanäle
fest auf die festgelegten Servicekanäle abgestimmt. Sendeseitig
sind üblicherweise
mehrere Sender vorgesehen.
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Bei
der Verwendung eines bekannten Mehrkanal-Funksystems nach einer
der genannten IEEE-Normen treten eine Reihe von Nachteilen auf, da
die Sender und Empfänger
des Mehrkanal-Funksystems
unabhängig
voneinander arbeiten:
- – Es werden mehrere Sender
benötigt.
- – Die
Nachrichten können
sich gegenseitig stören (Übersprechen).
- – Während der
Aussendung einer Nachricht kann ggf. auch auf den anderen Kanälen nicht
empfangen werden (Nachbarkanal-Eigeninterferenz).
- – Ein
starkes Empfangssignal auf einem Kommunikationskanal kann den gleichzeitigen
Empfang eines schwächeren
Signals auf einem anderen Kommunikationskanal verhindern (Nachbarkanal-Interferenz).
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Diese
Nachbarkanal-Interferenzen sind unvermeidlich. Sie sind einerseits
bestimmt durch die nicht ideale Frequenzmaske der Sender, aber auch durch
die nicht streng bandbegrenzten Sende- und Empfangsfilter. Im Fahrzeug-Funknetz
treten die unterschiedlichen Empfangsfeldstärken unvermeidlich durch die
unterschiedlichen Entfernungen der Fahrzeuge zueinander auf.
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2 zum
Stand der Technik zeigt ein Beispiel hierzu. Hierbei sendet ein
Fahrzeug F2 eine sicherheitskritische Nachricht N1 auf einem als
Kontrollkanal KK ausgebildeten Kommunikationskanal. Die Nachricht
N1 soll vom Fahrzeug F1 empfangen werden. Gleichzeitig findet auf
einem benachbarten Servicekanal Sk1 eine Übertragung einer Nachricht N2
niederer Priorität
zwischen dem Fahrzeug F1 und einer stationären Einheit SE statt. Bei einem
Empfangsfahrzeug F3 kommt es aufgrund der unterschiedlichen Empfangsfeldstärken, nicht
idea ler Frequenzmasken und nicht idealer Sende- und Empfangsfilter
zu Nachbarkanal-Interferenzen, so dass die Sicherheitsnachricht
N1 nicht vom Empfangs-Fahrzeug F3 erkannt wird und somit nicht an das
Fahrzeug F1 übertragen
werden kann.
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In
der IEEE-Norm 1609.4 wird zur Vermeidung derartiger Nachbarkanalstörungen ein
Zeitmultiplexverfahren eingesetzt, um Übertragungen auf dem Kontrollkanal
KK und den Servicekanälen
SK1 bis SK2 zeitlich zu entzerren.
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Dadurch
sinkt allerdings die verfügbare
Kanalkapazität
um den Faktor ca. 2. Im Gegenzug wird eine Implementierung mit nur
einem Sender und einem Empfänger
möglich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes
Verfahren zur Übertragung
von Nachrichten in einem Kommunikationssystem anzugeben, bei welchem Nachbarkanal-Interferenzen
zumindest reduziert oder vollständig
vermieden sind. Darüber
hinaus ist ein besonders geeignetes Kommunikationssystem anzugeben.
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Hinsichtlich
des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Hinsichtlich des Kommunikationssystems wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch
die im Anspruch 8 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Übertragung
von Nachrichten, insbesondere Sicherheitsnachrichten, werden die
Nachrichten über
ein mehrkanaliges Kommunikationssystem, insbesondere über mindestens
einen oder mehrere der Kommunikationskanäle übertragen, wobei eine zu übertragende
Nachricht in Abhängigkeit
vom zugrunde liegenden Nachrichtentyp zu einem vorgegebenen Zeitpunkt,
in vorgegebenen Zeitbereichen und/oder in einem oder mehreren vorgegebenen
Kommunikationskanälen übertragen
wird.
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Der
Erfindung liegt dabei die Idee zugrunde, zeitliche Schranken, d.
h. Zeitpunkte, wie Start-Zeitpunkte und End-Zeitpunkte, und Zeitbereiche, einzuführen und
während
der Übertragung
zu überwachen.
Insbesondere werden Nachrichten typabhängig einfach oder mehrfach
unter Einhaltung der vorgegebenen zeitlichen Schranken übertragen.
Dabei werden die zeitlichen Schranken kanalübergreifend definiert und überwacht.
Im Gegensatz zu bisher bekannten Lösungen wird hier die Koordinierung
des Kanalzugriffs somit schichtübergreifend
geregelt, denn es gehen neben der Überwachung des Zeitverhaltens
pro Kommunikationskanal auch Anwendungsanforderungen, insbesondere
Nachrichtentyp, z. B. Nachricht mit geringer oder hoher Priorität, ein.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele und
Vorteile der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 schematisch
ein Diagramm mit verschiedenen Kommunikationskanälen gemäß dem Stand der Technik,
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2 schematisch
ein Kommunikationssystem zwischen mehreren Fahrzeugen mit Nachbarkanal-Interferenzen
gemäß dem Stand
der Technik,
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3 schematisch
ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes mehrkanaliges
Kommunikationssystems,
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4 ein
Zeit-Diagramm mit einem zeitlichen Ablauf von zu übertragenden
Nachrichten,
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5 ein
weiteres Zeit-Diagramm mit einem zeitlichen Ablauf von wiederholten Übertragungen
einer Nachricht,
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6 mehrere
Zeit-Diagramme mit zeitlichen Abläufen von Übertragungen von verschiedenen
Nachrichten auf mehreren Kanälen
mit und ohne Wiederholungen (senderseitig),
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7 mehrere
Zeit-Diagramme mit zeitlichen Abläufen des Empfangens von verschiedenen Nachrichten
auf mehreren Kanälen
mit und ohne Wiederholungen (empfängerseitig), und
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8 ein
Zeit-Diagramm mit einem zeitlichen Ablauf von Wiederholungen einer Übertragung einer
Nachricht innerhalb von vorgegebenen Wiederholintervallen.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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3 zeigt
ein mögliches
Ausführungsbeispiel
für ein
Kommunikationssystem 1 zur Übertragung von Nachrichten
N.
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Dabei
handelt es sich insbesondere um ein Funk-Kommunikationssystem 1, z.
B. ein Funknetz für
eine Kommunikation zwischen Fahrzeugen (auch Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation genannt) und/oder
zwischen Fahrzeug und stationären
Einheiten, wie z. B. stationären
Funkeinheiten entlang einer Fahrbahn.
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Das
Kommunikationssystem 1 umfasst mehrere Sender Tx1 bis TxM und mehrere
Empfänger
Rx1 bis RxN und
diese verbindende Kommunikationskanäle KK1 bis
KKN. Einer der Kommunikationskanäle K1 wird
zum Kontrollkanal KK. Die anderen Kommunikationskanäle KK2 bis KKN sind Servicekanäle SK1 bis
SKN-1. Zur Steuerung der Übertragung
von Nachrichten N1 bis NZ auf
einen oder mehreren der Kommunikationskanäle KK1 bis
KKN umfasst das Kommunikationssystem 1 eine
Sendersteuereinheit 2 und eine Empfängersteuereinheit 3.
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Unter
einer Nachricht N1 bis NZ wird
insbesondere ein Datenpaket (auch kurz Paket genannt) mit einer
Vielzahl von Daten verstanden.
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Die
Sendersteuereinheit 2 überwacht
die Übertragung,
insbesondere die Einhaltung einer maximalen Paket- oder Nachrichtendauer
TPmax (= Länge der jeweiligen Nachricht)
sowie einen minimalen Zeitabstand TWmin zwischen
aufeinander folgenden ausgesendeten einer wiederholt ausgesendeten oder
verschiedener Nachrichten N1 bis NZ, wie dies in 4 anhand
eines Zeit-Diagramms dargestellt ist. Der Sendersteuereinheit 2 sind
dabei zu sendende Nachrichten sN1 bi sNZ zuführbar.
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Die
Empfängersteuereinheit 3 steuert
dabei den Empfang der übertragenden
Nachrichten N1 bis NZ empfängerseitig.
Darüber
hinaus sind die Sendersteuereinheit 2 und die Empfängersteuereinheit 3 über eine Übertragungseinheit 4,
z. B. eine Funkverbindung, eine Bus- oder Kabelverbindung, miteinander
verbunden und können
sich gegenseitig steuern und/oder Daten und/oder Übertragungszustände miteinander
austauschen.
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Ferner
ist die Sendersteuereinheit 2 über eine Nachrichtenwiederholeinheit 5 mit
einem Nachrichtenspeicher 6 verbunden, wodurch ein- und
dieselbe Nachricht N1 bis NZ mehrfach übertragen
werden kann. In dem Nachrichtenspeicher 6 können aktuelle
Nachrichten N1 bis NZ,
welche zu übertragen sind,
hinterlegt werden.
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Die
Empfängersteuereinheit 3 ist
mit einer Löscheinheit 7 verbunden, über welche
Duplikate einer mehrfach empfangenen Nachricht eN1 bis
eNZ gelöscht
werden. Die empfangene Nachricht eN1 bis eNZ kann anschließend von einer nicht näher dargestellten
Fahrzeugeinheit weiter verarbeitet werden.
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Zu übertragende
Nachrichten N1 bis NZ mit hoher
Priorität,
z. B. zeitkritische Sicherheitsnachrichten Nkrit,
werden erfindungsgemäß mindestens zweimal übertragen.
Dabei werden sicherheitskritische Nachrichten Nkrit über einen
als Kontrollkanal KK ausgebildeten Kommunikationskanal übertragen. Je
nach Vorgabe kann dabei der minimale Zeitabstand TWmin zwischen
den Wiederholungen unterschritten werden. Die Nachrichtenwiederholeinheit 5 ist
derart ausgebildet, dass nach einer Erstaussendung der sicherheitskritischen
Nachricht Nkrit diese nach Ablauf einer
Wartezeit, insbesondere Notrufzeitdauer TER (auch
Emergency Repetition Interval genannt) noch einmal übertragen
wird.
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Die
Sendersteuereinheit 2 steuert dabei die Nachrichtenübertragung
derart, dass nach dem Aussendungsbeginn eines Paketes, d. h. einer
Nachricht N1 bis NZ,
auf einem beliebigen Kommunikationskanal KK1 bis
KKN für
eine vorgegebene Sperrzeitdauer TCCG nicht
mit der Aussendung einer Nachricht NZ+1 begonnen
werden kann, auch nicht auf einem anderen Kommunikationskanal KK1 bis KKN. Eine Ausnahme
bilden lediglich die von der Nachrichtenwiederholeinheit 5 wiederholten
Nachrichten N1 bis NZ,
die innerhalb der Sperrzeitdauer TCCG (mit
CCG = Co-Channel Guard Interval) auf demselben Kommunikationskanal
KK1 bis KKN wie
die Erstaussendung ausgesendet werden können.
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Die
Sendersteuereinheit 2 steht darüber hinaus mit der Empfängersteuereinheit 3 signal- und/oder
steuertechnisch in Verbindung. Dabei kann die Empfängersteuereinheit 3 beispielsweise
eine Empfangsempfindlichkeit der Empfänger Rx1 bis
RxN in Abhängigkeit von einem Senden einer
der Sender Tx1 bis TxM reduzieren
und zwar mindestens während der
Dauer der Aussendung einer Nachricht N1 bis
NZ. Spätestens
nach dem Ende der maximalen Nachrichtendauer TPmax wird
die Empfangsempfindlichkeit der Empfänger Rx1 bis
RxN von der Empfängersteuereinheit 3 wieder
heraufgesetzt. Hierzu wird mittels einer der Steuereinheiten 2 oder 3 eine
Maximalzeit TDecay vorgese hen. Die Löscheinheit 7 für Nachrichtenduplikate
erkennt und löscht
mehrfach empfangene Nachrichten N1 bis NZ.
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Für den Fall,
dass während
der Zeit, in der die Sender Tx1 bis TxM gesperrt sind (beispielsweise nach Sendebeginn
innerhalb der Sperrzeitdauer TCCG für nicht
kritische Nachrichten und während
des minimalen Zeitabstands TWmin zwischen
zwei Nachrichten für
alle Nachrichten, z. B. für
sicherheitskritische und nicht kritische Nachrichten) weitere Nachrichten
N1 bis NZ eintreffen,
so können
diese der Nachrichtenspeichereinheit 6 zugeführt und/oder
zwischengespeichert und anschließend fahrzeugintern an andere
Einheiten zur weiteren Verarbeitung, z. B. über einen CAN-Bus, übertragen
werden.
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Sollten
diese Nachrichten N1 bis NZ dynamische
Felder enthalten, so können
diese gegebenenfalls durch ein Paket- oder Nachrichten-Update, z.
B. durch Rückfrage,
z. B. durch Datenabfrage, bei den fahrzeuginternen Anwendungen und
Einheiten, aktualisiert werden.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren
wird unter anderem vorausgesetzt, dass zum Nachrichtenempfang mindestens
zwei Empfänger
RxN (mit N ≥ 2) vorhanden sind, die parallel
auf verschiedenen Kommunikationskanälen KK1 bis
KKN empfangen können. Ein Empfänger Rx1 empfängt
dabei stets auf dem Kontrollkanal KK. Die anderen Empfänger Rx2 bis RxN-1 empfangen
auf den Servicekanälen
SK1 bis SKN-1. Der
letzte Empfänger
RxN kann nach einer Ankündigung auf dem Kontrollkanal
KK zwischen den Servicekanälen
SK1 bis SKN-1 umgeschaltet
werden. Ohne eine solche Ankündigung
empfängt
der letzte Empfänger
RxN auch auf einem vorher festgelegten (Default)
Servicekanal SK1 bis SKN-1.
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Im
Kommunikationssystem 1 ist nur ein Sender Tx1 notwendig,
der zwischen den Kommunikationskanälen KK1 bis
KKN umgeschaltet werden kann. Zur Vermeidung
der Umschaltzeiten kann aber auch eine Implementierung mit mehreren
Sendern Tx1 bis TxM,
wie in 3 dargestellt, vorteilhaft sein.
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Zweckmäßigerweise
werden bestimmte Einschränkungen
bei der Kanalnutzung vorgegeben, die nachfolgend näher beschrieben
werden.
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Wie
in 4 gezeigt, kann die maximale Nachrichtendauer
TPmax einer Nachricht N1 bis
NZ zeitlich begrenzt werden. Darüber hinaus
kann eine minimale Wartezeit oder ein minimaler Zeitabstand TWmin zwischen zwei aufeinander folgenden
Nachrichten NZ und NZ+1 vorgegeben
werden. Diese Beschränkungen
können
von sicherheitskritischen Nachrichten Nkrit mit
hoher Priorität
umgangen werden.
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Die
maximale Nachrichtendauer TPmax einer Nachricht
NZ und der minimale Zeitabstand TWmin zwischen zwei aufeinander folgenden
Nachrichten NZ und NZ+1 können pro
Kommunikationskanal KK1 bis KKN unterschiedlich
gewählt
sein.
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Darüber hinaus
können
diese Werte auch von bestimmten Parametern abhängig sein, beispielsweise von
der Datenrate oder auch der Priorität eines Pakets oder einer Nachricht
NZ. Die Beschränkungen können sich auch implizit durch
die Angabe anderer Parameter ergeben. Die Beschränkungen können auch stochastischer Natur
sein.
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Darüber hinaus
kann zur zeitlichen Steuerung der Nachrichtenübertragung vorgegeben werden,
dass die minimale Wartezeit oder der minimale Zeitabstand TWmin groß ist
gegenüber
der maximalen Nachrichtendauer TPmax. Dies
ist immer der Fall, wenn die Kommunikationskanäle KK1 bis
KKN gleichberechtigt von einer großen Zahl
von Fahrzeugen und/oder Stationen (= staionären Einheiten) genutzt werden
sollen. Beispielsweise kann angenommen werden, dass bei einem Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Funknetz
mit angenommenen 100 Fahrzeugen in Funkreichweite das Verhältnis von
Zeitabstand TWmin zu Nachrichtendauer TPmax eben falls in der Größenordnung von 100 liegt, also
beispielsweise im Bereich von 50 bis 200.
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Eine
günstige
Kanalnutzung sieht für
die Übertragung
von Sicherheitsnachrichten Nkrit mit höchster Priorität vor, dass
dafür der
Kontrollkanal KK verwendet wird. Für Nachrichten NZ mit
geringerer Priorität
wird einer der Servicekanäle
Sk1 bis SKN-1 verwendet.
In der Regel wird dafür
ein vorher festgelegter Servicekanal SK1 bis
SKN-1 verwendet.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der sender- und empfängerseitigen Steuerung gemäß der Zeit-Diagramme
in den 5 bis 8 näher beschrieben, wobei die
Vollliniendarstellungen ein Senden/Übertragen von Nachrichten NZ, die schraffierte Darstellungen eine Sperrung
der Kommunikationskanäle
KK1 bis KKN und
die doppelschraffierte Darstellungen eine Empfangsbereitschaft der
Empfänger Rx1 bis RxN beschreiben:
Senderseitige
Steuerung (5 bis 8):
Mittels
der Sendersteuereinheit 2 wird sichergestellt und überwacht,
dass zu einem Zeitpunkt von einem Fahrzeug aus jeweils nur auf einem
Kommunikationskanal KK1 bis KKN gesendet
wird. Dies bedingt ggf. eine Verzögerung von auf anderen Kommunikationskanälen KK1 bis KKN auszusendenden
Paketen oder Nachrichten NZ. Wird von einem
Fahrzeug F2 (siehe 2) eine Nachricht N1 an
ein Fahrzeug F3 übertragen,
so wird mittels der Sendersteuereinheit 2 die maximale
Sendedauer oder Nachrichtendauer TPmax der
Nachricht N1 überwacht.
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Darüber hinaus
wird der minimale Zeitabstand TWmin zwischen
Aussendungen pro Kommunikationskanal KK1 bis
KKN mit Ausnahme von Wiederholungen von
Sicherheitsnachrichten Nkrit überwacht und
Aussendungen auf allen Kommunikationskanälen KK1 bis
KKN im vorgegebenen Sperrzeitbereich TCCG beginnend nach dem Start einer gerade
gesendeten Nachricht sN1 mit Ausnahme der
zu sendenden Nachricht sN1 einschließlich Wiederholungen dieser
gesperrt.
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Falls
die gerade gesendete Nachricht sN1 eine
Sicherheitsnachricht enthielt, so wird diese innerhalb der vorgegebenen
Sperrzeitdauer TCCG nach vorgegebenen Regeln
wiederholt:
- – Grundregel: Sendungen oder
Nachrichten NZ mit niedriger Priorität werden
nicht wiederholt, Sendungen oder Nachrichten NZ mit
hoher Priorität
werden genau ein Mal auf dem gleichen Kommunikationskanal, dem Kontrollkanal
KK1 bis KKN, wiederholt.
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Empfängerseitige
Steuerung (7):
Bei einem Mehrkanal-Funk-Kommunikationssystem 1 mit
mehreren Empfängern
Rx1 bis RxN sind
in der Regel alle Empfänger
Rx1 bis RxN parallel
in Empfangsbereitschaft und sie können, sofern nicht gerade selbst
gesendet wird, gleichzeitig Nachrichten N1 bis
NZ auf verschiedenen Kommunikationskanälen KK1 bis KKN empfangen.
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Zum
Schutz der Empfänger
Rx1 bis RxN können, falls
auf einem der Kommunikationskanäle
KK1 bis KKN gerade
eine Nachricht NZ ausgesendet wird, die
Empfänger
Rx1 bis RxN zum
Selbstschutz auf ”unempfindlich” geschaltet
werden. Diese Schutzzeit umfasst vorteilhaft eine Zeitdauer entsprechend
der maximalen Nachrichtendauer TPmax.
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Nach
Ablauf der maximal möglichen
Nachrichtendauer TPmax werden die Empfänger Rx1 bis RxN auf allen
Kommunikationskanälen
KK1 bis KKN nach einer
vorgegebenen Zeitdauer TDecay wieder empfangsbereit
geschaltet.
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Mittels
der Empfängersteuereinheit 3 wird eine
mehrfach empfangene Nachricht eNZ identifiziert
und deren Duplikate mittels der Löscheinheit 7 gelöscht.
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Vorzugsweise
wird die Wahl des Kommunikationskanals KK1 bis
KKN und die Priorität der Nachricht NZ zusammen
mit der Nachricht NZ oder als Teil der Nachricht
NZ (z. B. im Nachrichtenkopf) übergeben.
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Wenn
ein Sendewunsch einer der Sender Tx1 bis
TxM vorliegt, erfolgt der Kanalzugriff innerhalb einer
Kanalzugriffszeitdauer TCA1, z. B. mittels
CSMA/CA. Die Nachricht NZ wird dann während der Sendezeit
TP ausgesendet. Diese Sendezeit TP ist kürzer
oder gleich der maximal zugelassenen Nachrichtendauer TPmax (=
Nachrichtenlänge)
Wenn die Nachricht NZ eine Sicherheitsnachricht
mit hoher Priorität
ist und somit sicherheitskritische Daten beinhaltet, wird die Nachricht
Nkrit nach einer vorgegebenen Notrufzeitdauer
TER (auch Emergency Repetition Interval
genannt) wiederholt. Die Wiederholung startet mit einem erneuten
Kanalzugriff während
der Kanalzugriffzeitdauer TCA2. Gegebenenfalls
sind auch mehrere Wiederholungen möglich.
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Vorteilhafterweise
werden Nachrichten NZ mit niedriger Priorität gar nicht
wiederholt und es wird auch keine Wiederholung auf den Servicekanälen SK1 bis SKN-1 durchgeführt. Damit
beschränkt
sich die Wiederholung von Nachrichten NZ auf
Sicherheitsnachrichten Nkrit mit hoher Priorität.
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Vorteilhafterweise
erfolgen Paket- oder Nachrichtenwiederholungen auf dem gleichen
Kommunikationskanal KK1 bis KKN.
Alternativ kann aber auch ein vorherbestimmter Servicekanal SK1 bis SKN-1 dazu
verwendet werden. In diesem Fall erfolgt der Frequenzwechsel vorteilhafterweise
im Bereich von der Zeitdauer TDecay (s. 7).
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Bei
einem Mehrkanal-Funk-Kommunikationssystem 1 mit mehreren
Sendern Tx1 bis TxM werden
keine Sendungen während
der vorgegebenen Sperrzeitdauer TCCG (Co-Channel
Guard Interval) nach dem Sendestart der Nachricht sN1 zugelassen, mit
Ausnahme der zu sendenden Nachricht sN1 einschließlich dessen
Wiederholungen (s. 6). Diese Sperrung gilt für alle Kommunikationskanäle KK1 bis KKN gleichermaßen und
auch für
neu eintreffende Sicherheitsnachrichten Nkrit mit
hoher Priorität.
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Bei
einem Mehrkanal-Funkkommunikationssystem mit nur einem Sender (nicht
näher dargestellt)
wird kein Frequenzwechsel auf andere Kommunikationskanäle KK1 bis KKN während der
vorgegebenen Sperrzeitdauer TCCG (Co-Channel
Guard Interval) zugelassen, beginnend mit dem Start der Aussendung
nach dem Sendestart der Nachricht sN1 auf einem
Kommunikationskanal KK1 bis KKN,
es sei denn die Wiederholung der Nachricht sN1 erfolgt
auf einem anderen Kanal. In diesem Fall wird vorzugsweise während der
Zeitdauer TDecay der Kanal gewechselt.
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Darüber hinaus
kann die Erfindung, wie nachfolgend näher beschrieben, weitergebildet
werden:
So kann eine veränderte
Grundregel vorgegeben werden, z. B. dass die Wiederholung der Nachricht NZ auf einem vorher festgelegten Kanal erfolgt.
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Ferner
kann zusammen mit der Nachricht NZ eine
Kanalliste übermittelt
werden, so dass bei Wiederholungen nacheinander die in der Kanalliste
angegebenen Kanäle
verwendet werden.
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Auch
kann der Funkkanal und/oder die Priorität aus einem Paket- oder Nachrichtentyp
abgeleitet werden, der zusammen mit Daten der Nachricht NZ übergeben
oder in der Nachricht NZ enthalten ist.
Ein Beispiel hierbei ist Nachrichtentyp = zeitkritische Sicherheitsnachricht,
womit gleichzeitig der Kontrollkanal KK als Kommunikationskanal
mit einer Wiederholung auf dem Kontrollkanal KK assoziiert wird.
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In
einer Weiterbildung können
mehrere Prioritätsklassen
vorgegeben und den Nachrichten NZ zugeordnet
werden, wobei bei mehr als einer Prioritätsklasse Wiederholungen eingesetzt
werden und je nach Prioritätsklasse
unterschiedliche Kanäle
für die Erstaussendung
bzw. für
die Wiederholung verwendet werden können.
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Des
Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Sperrzeitdauer TCCG in mindestens zwei Teilzeitbereiche aufgeteilt
wird, so dass zwischen den Wiederholungen andere Sendungen geschachtelt
werden können,
ggf. auch auf den Servicekanälen
SK1 bis SKN-1 (siehe 8).
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Je
nach Art und Aufbau des Kommunikationssystems 1 sind dessen
Einheiten und Komponenten, wie in 3 dargestellt,
als integrierte digitale Schaltung oder als Software-Bausteine eines Digitalrechners
oder als Hardwareimplementierung in Halbleiterchips realisiert.
Auch kann das Kommunikationssystem 1 und dessen Einheiten
als Software-Module in einem Softwareradio implementiert sein.
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Nachfolgend
wird für
die verschiedenen Zeitvorgaben ein Beispiel angeführt. Auch
können
die Zeitvorgaben variieren und andere Werte und/oder Bereiche aufweisen.
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Es
werden folgende Parameter angenommen:
Das Kommunikationssystem
umfasst zwei Sender Tx1, Tx2 und
zwei Empfänger
Rx1, Rx2 sowie die Kommunikationskanäle KKN entsprechend 1.
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50
Fahrzeuge, die regelmäßig alle
0.5 Sekunden Nachrichten N1 bis NZ niedriger Priorität auf dem Kontrollkanal KK
und alle 0.2 Sekunden auf dem Servicekanal SK senden.
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Davon
fahren drei Fahrzeuge F1 bis F3 in direkter Nachbarschaft, wodurch
sich diese bei der Nachrichtenübertragung
stören
können
(= Nachbarkanalstörer).
Für diese
Anwendung können
folgende Zeiten vorgegeben werden:
TW =
100 ms,
TP = TPmax =
1 ms,
TER = 2 ms,
TCCG =
3 ms,
TDecay = 0.1 ms.