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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatisierten Herstellung
von Membran-Elektrodeneinheiten, MEAs, die jeweils eine beidseitig
katalysatorbeschichtete, innenleitfähige Polymerelektrolytmembran,
kurz CCM (catalyst coated membrane), aufweisen, auf die beidseitig
je eine Gasdiffusionslage aus flächigem Fasermaterial auflaminiert
ist, wobei folgende Schritte ausgeführt werden:
- a) Zuführen von Polymerelektrolytmembran-Material
von einem Rollenspeicher,
- b) Beschichten einer ersten Seite des Polymerelektrolytmembran-Materials
mit Katalysatortinte, umfassend ein Lösungsmittel und Katalysatormaterial,
an einer ersten Beschichtungsstation,
- c) Beschichten der zweiten Seite des Polymerelektrolytmembran-Materials
mit Katalysatortinte, umfassend ein Lösungsmittel und Katalysatormaterial,
an einer zweiten Beschichtungsstation,
- d) Trocknen des beschichteten Polymerelektrolytmembran-Materials
zur Verdampfung des Lösungsmittels an wenigstens je einer
den Beschichtungsstationen nachgelagerten Trocknungsstation,
- e) Zuführen von flächigem Fasermaterial und
Positionieren des Fasermaterials beidseitig des beschichteten und
getrockneten Polymerelektrolytmembran-Materials,
- f) Heißverpressen des positionierten Fasermaterials
mit dem beschichteten und getrockneten Polymerelektrolytmembran-Material
zur Erzeugung eines MEA-Laminats an einer Pressstation,
- g) Schneiden des MEA-Laminats zu einzelnen MEAs an einer Schneidstation
und
- h) Fördern des Polymerelektrolytmembran-Materials zwischen
den einzelnen Stationen über eine Mehrzahl von Leitrollen.
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Stand der Technik
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Derartige
Verfahren sind bekannt aus der
WO
97/23919 . MEAs werden für den Aufbau von Brennstoffzellen
benötigt. Typischerweise besteht eine Brennstoffzelle aus
einem Stapel von Einzelzellen, deren Kernstück jeweils
eine MEA ist, die beidseitig von Bipolarplatten kontaktiert wird.
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Eine
MEA umfasst typischer Weise ein Laminat bestehend aus einer polymeren
Elektrolytmembran, Elektroden und Gasdiffusionslagen. Die Elektroden
bestehen aus einer möglichst dünnen porösen Schicht
eines Katalysatormaterials welches auf einem Ruß fein dispergiert
ist. Die Gasdiffusionslagen sind aus einem Fasermaterial aufgebaut,
wie beispielsweise einem Kohlenstoffvlies. Im Sinne einer optimalen
MEA-Performance, d. h. einer möglichst hohen Stromdichte
bei Umsetzung des Brenngases in der Brennstoffzelle, sollen die
einzelnen Schichten so miteinander verbunden sein, dass ein optimaler Kontakt
gewährleistet ist, gleichzeitig aber auch eine gute Gasdurchlässigkeit
der porösen Schichten. Weiterhin sollten die Schichten
möglichst dünn sein. Die Gesamtdicke einer MEA
beträgt zwischen typischer Weise 400 und 1000 Mikrometer.
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Beim
Herstellungsprozess einer MEA kann unterschiedlich vorgegangen werden.
Die Herstellung der Polymerelektrolytmembran und der Gasdiffusionselektrode,
bestehend aus Elektrode und Gasdiffusionslage, können getrennt
erfolgen. Die Polymerelektrolytmembran wird in diesem Fall so zwischen
zwei Gasdiffusionselektroden positioniert, dass ihre Oberfläche
durch die Elektroden kontaktiert wird und zu einem MEA-Verbund laminiert.
Im anderen Fall wird die Polymerelektrolytmembran durch Aufbringen
der Elektrodenschichten unter Bildung einer katalysatorbeschichteten
Membran (CCM) beschichtet und nachfolgend Fasermaterial zur Bildung der
Gasdiffusionslagen aufgelegt und zu einem MEA-Verbund laminiert.
Die Elektrodenschichten können zum Beispiel durch Bedrucken
der Membran mit einer Katalysatortinte, d. h. einer Dispersion des Katalysatormaterials
in einem Lösungsmittel, realisiert werden. Bzgl. der geeigneten
und vorteilhaften Materialien zum Aufbau einer MEA sind dem Fachmann
eine Vielzahl von Möglichkeiten bekannt, die jedoch nicht
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind.
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Aus
der gattungsbildenden
WO 97/23919 ist ein
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von MEAs bekannt. Dabei
wird Polymerelektrolytmembran-Material, z. B. von einem Rollenspeicher
kontinuierlich zugeführt. Die beidseitige Beschichtung
des Polymerelektrolytmembran-Materials mit dem Katalysatormaterial
erfolgt simultan durch zwei einander gegenüberliegende
Schlitzdüsen. Nach einer kurzen Trocknung während
der weiteren kontinuierlichen Förderung wird das Fasermaterial
zur Bildung der Gasdiffusionlagen als Bahnmaterial beidseitig herangeführt
und parallel zu dem beschichteten und getrocknetem Polymerelektrolytmembran-Material durch
ein Paar von Presswalzen geführt. Es entsteht ein kontinuierliches
Band aus MEA-Laminat, welches abschließend von einem bewegten
Schneidmesser in einzelne MEAs geteilt wird.
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Dieser
Prozess erlaubt zwar die kontinuierliche Herstellung von MEAs mittels
einer vergleichsweise einfachen Vorrichtung. Nachteilig ist jedoch, dass
das kontinuierliche Pressen mittels Presswalzen häufig
zu einer ungenügenden Produktqualität führt.
Zur Erzielung eines optimalen Verbundes des MEA-Laminats sollten
Temperatur- und Druckführung möglichst präzise
im Sinne eines zeitlich definierten Temperatur- und Druckprogrammes
steuerbar sein, was bei dem bekannten Walzpressverfahrens nicht
möglich ist. Es hat sich herausgestellt, dass die Heißverpressung
der CCM mit den Gasdiffusionslagen zu dem MEA-Laminat bevorzugt
als statischer Press- und Heizprozess mit längeren Presszeiten
zu erfolgen hat. Daher werden MEAs in der Regel einzeln und insbesondere
manuell hergestellt, was zu hohen Kosten und geringen Produktionsraten
führt. Das gattungsbildende Verfahren versucht zwar hier
Abhilfe zu schaffen, indem die Produktion automatisiert und kontinuierlich
gestaltet wird.
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Hierdurch
kann das gattungsbildende Verfahren jedoch den geschilderten Anforderungen
der Heißverspressung nicht gerecht werden. Minderwertige
MEAs sind das Produktionsergebnis.
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Aufgabenstellung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein automatisiertes
Verfahren zur Herstellung von MEAs zur Verfügung zu stellen,
welches insbesondere den genannten Anforderungen der Heißverpressung
der CCM mit den Gasdiffusionslagen zu einem MEA-Laminat gerecht
wird.
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Darlegung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 1 dadurch gelöst, dass das Polymerelektrolytmembran-Material
in Schritt a) getaktet mit einander abwechselnden Förderzeiten
und Stoppzeiten zugeführt wird und die Beschichtungsschritte
b) und c) jeweils während einer Stoppzeit an jeweils einem
Fertigungsabschnitt des stillstehenden Polymerelektrolytmembran-Materials
durchgeführt und während dazwischen liegender
Förderzeiten unterbrochen werden und der Heißverpressungsschritt
f) mehrere Stoppzeiten und die dazwischenliegende wenigstens eine
Förderzeit überspannt, wobei das beidseitig beschichtete
Polymerelektrolytmembran-Material hinter der zweiten Beschichtungsstation
und vor der Pressstation über eine quer zur Förderrichtung
bewegbare, erste Pufferrolle geführt wird, deren Bewegung
den Förderweg vor der Pressstation getaktet und entsprechend
der Länge des während des Heißverpressungsschritts
f) geförderten Polymerelektrolytmembran-Materials verlängert
und nach Abschluss des Heißverpressungsschritts f) wieder
auf die ursprüngliche Weglänge verkürzt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Grundgedanke
der Erfindung ist die Bereitstellung eines semikontinuierlichen
Verfahrens mit unterschiedlich langen Einwirkzeiten für
die einzelnen, in Förderrichtung hintereinander gestaffelten Bearbeitungsstationen.
Hierdurch kann jeder Einzelschritt in optimaler Weise wie bei der
manuellen Produktion durchgeführt werden, wobei jedoch
das Gesamtverfahren in einer quasi-kontinuierlichen Weise ablaufen
kann. Insbesondere kann die zur Erzielung eines optimalen Verbundes
des MEA-Laminats erforderliche, präzise Steuerbarkeit der
Temperatur- und Druckführung im Sinne eines zeitlich definierten
Temperatur- und Druckprogrammes realisiert werden. Der Aufheizvorganges
der Heißverpressung kann idealer Weise so eingerichtet
werden, dass das Polymer der Elektrolytmembran den Glasübergang durchläuft
und erweicht, so dass ein optimaler Verbund zur porösen
Elektrodenschicht ausgebildet werden kann. Dabei sollte die Druckbeaufschlagung
so gewählt sein, dass das erweichende Polymer nur zu einem
genau definierten Grad in die poröse Elektrodenschicht
eindringen kann. Vor Entnahme der MEA aus der Heißpressvorrichtung
sollte das MEA-Laminat soweit abgekühlt sein, dass sich
das Polymer wieder im Glaszustand befindet, und der hergestellte Verbund
so stabilisiert ist. Die hierzu notwendigen, längeren Presszeiten
lassen sich durch die Erfindung in einen quasi-kontinuierlichen
Herstellungsprozess integrieren.
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Um
einen Materialstau während des besonders langen Heißverpressungsschritts
zu verhindern, wird das Material vor dem Heißverpressungsschritt über
eine bewegliche Pufferrolle geleitet. Hierdurch wir ein hier als
Warenspeicher bezeichneter periodisch gefüllter und entleerter
Materialpuffer gebildet.
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Grundsätzlich
wäre es zwar denkbar, dass die Dauer jedes einzelnen Bearbeitungsschritts
an die Dauer des längsten Bearbeitungsschritts, d. h. des
Heißverpressungsschritts angepasst wird. Dies würde
jedoch zu einem insgesamt sehr langsamen Herstellungsverfahren führen.
Statt dessen werden die schneller durchführbaren Schritte,
wie beispielsweise die Beschichtung in der für sie optimalen
Zeit durchgeführt. Auch der länger andauernde
Heißverpressungsschritt wird in der für ihn optimalen,
langen Zeitdauer durchgeführt. Es ist offensichtlich, dass während
des am unbewegten Material durchgeführten Heißverpressungsschritts
weiteres beschichtetes Material auf die Pressstation zu gefördert
wird. Dieses Material läuft jedoch in den erfindungsgemäßen Warenspeicher,
der im Takt der Förder- und Stoppzeiten stets so vergrößert
wird, dass er das gesamte während des Heißverpressungsschritts
auf die Pressstation zu geförderte Material aufzunehmen vermag.
Nach Abschluss des Heißverpressungsschritts wird der Warenspeicher
dann komplett entleert und das gesamte gepufferte Polymerelektrolytmembran-Material
als eine Charge in die Pressstation eingeführt.
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Dabei
ist es günstig, wenn die Dauer des Heißverpressungsschritts
wenigstens die Summe mehrerer Stoppzeiten und der dazwischen liegenden Förderzeiten überspannt
und an der Pressstation mehrere baugleiche, simultan arbeitende
Pressvorrichtungen vorgesehen sind, mit denen simultan so viele
Fertigungsabschnitte heißverpresst werden wie Stoppzeiten
von dem Heißverpressungsschritt überspannt werden.
Dies bedeutet, dass in der Pressstation im Gegensatz zu den vorgelagerten
Beschichtungsstationen, in denen jeweils nur ein Fertigungsabschnitt
während eines Schritts behandelt wird, mehrere Fertigungsabschnitte
gleichzeitig heißverpresst werden. Beispielsweise könnte
der Heißverpressungsschritt etwa dreimal so lange dauern,
wie jeder einzelne Beschichtungsschritt. Entsprechend würden
während des Heißverpressungsschritts zwei beschichtete
Fertigungsabschnitte in den Warenspeicher laufen und die Pressstation
würde drei simultan arbeitende Pressvorrichtungen umfassen.
Nach jedem Heißverpressungsschritt würden nämlich
die zwei im Warenspeicher gepufferten Fertigungsabschnitte und zusätzlich
ein mit der ”normalen” Förderung des
Materials zugeführter Fertigungsabschnitt in die Pressstation
eingeführt werden.
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Bei
einer günstigen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das MEA-Laminat hinter der Pressstation und vor der Schneidstation über eine
quer zur Förderrichtung bewegbare, zweite Pufferrolle geführt
wird, deren Bewegung den Förderweg hinter der Pressstation
getaktet und entsprechend der Länge des während
des Heißverpressungsschritts f) geförderten Polymerelektrolytmembran-Materials
verkürzt und nach Abschluss des Heißverpressungsschritts
f) wieder auf die ursprüngliche Weglänge verlängert.
Mit anderen Worten heißt das, dass auch hinter der Pressstation
ein weiterer Warenspeicher vorgesehen ist, der die simultan heißverpressten
Fertigungsabschnitte auf einmal aufnimmt und im Takt der herkömmlichen
Föder- und Stoppzeiten der Schneidstation zuführt.
Diese kann dann aus jedem einzeln zugeführten Fertigungsabschnitt
eine einzelne MEA ausschneiden.
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Bevorzugt
weist die Schneidstation eine Stanzvorrichtung auf, die den Fertigungsabschnitten entsprechend
einzelne MEAs aus dem MEA-Laminat ausstanzt. Dabei verbleibt nach
dem Stanzvorgang eine zusammenhängende Materialbahn, die
einem unter Zug stehenden Rollenlager zugeführt wird. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann somit in einem im Fachjargon als roll-to-roll bezeichneten
Betrieb arbeiten. Der Bergriff des Stanzens ist hier nicht auf eine mechanische
Stanze beschränkt sondern umfasst auch andere Trennverfahren,
wie z. B. Laserschneiden, bei denen nach dem Heraustrennen der MEAs eine
zusammenhängende Materialbahn verbleibt. Insbesondere bei
der Verwendung von Laser-Schneidköpfen kann eine flexible
Formgestaltung der MEAs leicht realisiert werden.
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Günstigerweise
wird das einseitig beschichtete und getrocknete Polymerelektrolytmembran-Material
hinter der ersten Trocknungsstation und vor der zweiten Beschichtungsstation über
eine schräg zur Förderrichtung angeordnete Wenderolle
geführt und für die weitere Behandlung gewendet.
Ein solches Wenden der Materialbahn hat zwei bedeutende Vorteile.
Das Polymerelektrolytmembran-Material kann im Wesentlichen horizontal
geführt werden, ohne dass eine der Beschichtungsstationen
mit der Schwerkraft und die andere gegen die Schwerkraft arbeiten
müsste. Dies ist im Hinblick auf die Erzielung gleicher
Beschichtungsergebnisse auf beiden Seiten, insbesondere unter Verwendung
gleicher Einstellungsparameter für die Beschichtungsstationen,
vorteilhaft. Auch die horizontale Führung des Materials hat
insbesondere bei der Aufbringung flüssigen Beschichtungsmaterials
wesentliche Vorteile gegenüber einer senkrechten Führung,
die zwar eine Gleichwirkung beidseitig angeordneter Beschichtungsstationen
erlauben würde, bei der aber die Gefahr des Abfließens
des Beschichtungsmaterials parallel zur Förderrichtung
gegeben wäre. Der zweite Vorteil der Wenderolle liegt darin,
dass hierdurch die Förderrichtung zwangsläufig
eine Winkelung erfährt. Damit muss das Verfahren nicht
auf einer sehr langen, geraden Fertigungsstraße durchgeführt
werden, sondern kann räumlich günstiger geschachtelt
werden.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Dauer eines Trocknungsschritts mehrere Stoppzeiten und
die dazwischen liegenden Förderzeiten überspannt,
wobei die Trocknungsstation eine entsprechende Anzahl von Trocknungsvorrichtungen
mit unterschiedlichen Trockungsparametern umfasst, die jeweils während
einer Stoppzeit auf jeweils einen Fertigungsabschnitt einwirken.
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Ebenso
wie der Heißverpressungsschritt benötigt typischerweise
auch der Trocknungsschritt eine längere Zeit als der Beschichtungs-
oder der Schneideschritt. Es wäre daher grundsätzlich
denkbar auch vor jeder Trocknungsstation einen Warenspeicher zu
installieren. Günstiger ist es jedoch, den Trocknungsschritt
in Trocknungs-Teilschritte zu unterteilen, die jeweils von einem
eigenen Trockner mit speziellen Trocknungsparametern durchgeführt
werden. Als Trocknungsparameter kommen insbesondere eine Heizleistung
einer einerseits der zu trocknenden Polymerelektrolytmembran-Bahn
angebrachten Heizvorrichtung und eine Absaugleistung einer andererseits
der zu trocknenden Polymerelektrolytmembran-Bahn angebrachten Absaugvorrichtung
in Betracht. Die gesamte Trocknung kann so beispielsweise auf eine
grobe Vortrocknung, eine Weitertrocknung und eine Endtrocknung aufgeteilt
werden. Jeder dieser Teilschritte kann innerhalb einer herkömmlichen
Stoppzeit des Systems durchgeführt werden. Auf einen Materialspeicher
kann daher an dieser Stelle verzichtet werden.
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Das
Fasermaterial für die Gasdiffusionslagen wird bevorzugt
der Pressstation in einzelnen Fertigungsabschnitten entsprechenden
Zuschnitten zugeführt. Hierdurch kann eine wesentliche
Materialersparnis erreicht werden. Die korrekt dimensionierten Zuschnitte
aus Fasermaterial werden in der Pressstation positionsgenau beidseitig
des beschichteten und getrockneten Polymerelektrolytmembran-Materials
angeordnet und mit diesem verpresst. Dabei ist bevorzugt vorgesehen,
dass die Zuschnitte aus Fasermaterial bedarfsgemäß in
einem parallelen, kontinuierlichen Prozess gefertigt werden, bei
dem die Zuschnitte aus einer zwischen zwei Rollenspeichern unter
Zug geförderten Materialbahn aus Fasermaterial mittels
eines Schneidwalzenpaars ausgestanzt werden, wobei eine zusammenhängende
Materialbahn verbleibt. Bei der Herstellung der Fasermaterialzuschnitte
besteht keine Notwendigkeit einer Taktung des Verfahrens. Vielmehr
kann dieses vollständig kontinuierlich und bevorzugt in
einem roll-to-roll-Betrieb ablaufen. Ist vorgesehen, auch das Fasermaterial
für die Gasdiffusionslagen vorzubehandeln, z. B. durch
Imprägnierung mit einem Dotierungsmittel, kann ein solcher
Prozeßschritt und ggf. ein entsprechender Trocknungsschritt
in das kontinuierliche Herstellungsverfahren für die Fasermaterialzuschnitte
integriert. Alternativ ist es selbstverständlich auch möglich,
die Fasermaterial-Zuschnitte auf Halde zu fertigen und von einem
Stücklager dem Heißverpressungsschritt zuzuführen.
Insbesondere bei beschichteten Fasermaterial-Zuschnitten ist die Frischproduktion
in einem parallelen Prozess jedoch vorteilhaft.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden, speziellen Beschreibung und den Zeichnungen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in Seitenansicht
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2:
eine schematische Darstellung des Materialverlaufs bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren in Draufsicht
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Ausführliche Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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Die 1 und 2 sollen
nachfolgend gemeinsam diskutiert werden, wobei gleiche Bezugszeichen
gleiche Komponenten bezeichnen.
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Ausgangsmaterial
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein auf einem
Rollenspeicher 10 aufgewickeltes Membranmaterial 12,
insbesondere ein Polymerelektrolytmembran-Material. Zunächst
wird ein Fertigungsabschnitt 14, d. h. ein Bereich des Membranmaterials 12,
der zu einer einzelnen MEA verarbeitet wird mit einer Markierung 16 versehen. Die
Markierung 16 kann bei allen oder einigen der nachfolgenden
Bearbeitungsschritte, z. B durch optische Prüfung zur korrekten
Ausrichtung von Bearbeitungsgeräten und/oder zur korrekten
räumlichen Ausrichtung von weiteren Materialien, die zusammen mit
dem Polymerelektrolytmembran-Material 12 verarbeitet werden
sollen, dienen. Die Materialbahn 12 verläuft unter
Spannung zwischen dem ersten Rollenspeicher 10, von dem
es abgewickelt wird und einem zweiten Rollenspeicher 18,
auf welchen es nach Abschluss des Prozesses aufgewickelt wird. An
einer ersten Bearbeitungsstation 20 wird eine als Elektrode wirksame
Katalysatorschicht 22 z. B. mittels eines Druckkopfes 24 auf
einen vorgegebenen Bereich des Fertigungsabschnitts 14 aufgetragen.
Die Beschichtung erfolgt nämlich bevorzugt mit einer Drucktechnik,
welche eine massenmäßig präzise und ortsaufgelöste
Beschichtung der Polymerelektrolytmembran erlaubt, z. B. durch InkJet-Techniken.
Dabei können die Druckköpfe anhand der zu Beginn
des Fertigungsprozesses auf des Membranmaterial aufgebrachten Markierung 16 präzise ausgerichtet
werden. Diese Vorgehensweise garantiert eine materialsparende Beschichtung
mit dem Katalysatormaterial mit einer hochreproduzierbaren Verteilung
in der so hergestellten Elektrode. Durch Verwendung frei steuerbarer
Druckköpfe kann die zu beschichtende Geometrie flexibel
geändert werden und so eine hohe Flexibilität
hinsichtlich des herzustellenden MEA-Designs erreicht werden.
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An
den drei nachfolgenden Bearbeitungsstationen 26, 28, 30 wird
die aufgetragene Katalysatorschicht 22 mittels dreier Trockner,
im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils bestehend aus
einer Heizvorrichtung 32, 34 bzw. 36 und
einer Absaugvorrichtung 38, 40 bzw. 42 getrocknet.
Bevorzugt wirken die drei aufeinander folgenden Trockner mit unterschiedlichen
Trocknungsparametern, d. h. insbesondere unterschiedlicher Temperatur
und unterschiedlicher Absaugstärke, auf die Katalysatorbeschichtungen 22 ein.
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Im
Anschluss an die Trocknung wird die Materialbahn 12 über
eine Wenderolle 44 gewendet und auf ihrer zweiten Seite
ebenfalls mit einer als Elektrode wirksamen Katalysatorschicht 46 beschichtet
und getrocknet. Hierzu wird das Membranmaterial 12 an der
Beschichtungsstation 48 mittels eines Druckkopfes 50 mit
einem Katalysatormaterial belegt. Dabei dient die Markierung 16 der
korrekten Ausrichtung der zweiten Beschichtung 46, insbesondere
so, dass diese deckungsgleich mit der ersten Beschichtung 22 aufgetragen
wird. Die nachfolgenden Trockner 52, 54 und 56,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils eine Heizvorrichtung 58, 60 bzw. 62 sowie
eine Absaugvorrichtung 64, 66 bzw. 68 umfassen,
werden in derselben Weise getrocknet, wie zuvor beschrieben. Nach
dem zweiten Trockenvorgang läuft das Membranmaterial 12 in
einen Warenspeicher 70, der weiter unten näher
erläutert werden soll.
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Hinter
dem Warenspeicher befindet sich bei der gezeigten Ausführungsform
eine Pressstation mit drei baugleiche Pressen 72, 74, 76.
In den Pressen 72, 74, 76 werden die
beschichteten Fertigungsabschnitte jeweils im Bereich ihrer Beschichtungen 22, 46 beidseitig
mit Fasermaterialien 78a, 78b, 80a, 80b und 82a, 82b belegt
und mit diesen heißverpresst.
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Im
Anschluss an die Pressstation befindet sich ein zweiter Warenspeicher 84,
der weiter unten näher erläutert werden soll.
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Als
abschließender Bearbeitungsschritt werden die einzelnen
Fertigungsabschnitte an einer Schneidstation 86 als einsatzbereite
MEAs 88 ausgestanzt. Der Stanzvorgang erfolgt dabei so,
dass ein zusammenhängendes Bahnmaterial 12' verbleibt,
welches auf dem zweiten Rollenspeicher 18 aufgewickelt
wird.
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Die
Warenspeicher 70 und 84 haben folgende Funktion.
Das Membranmaterial 12 wird getaktet von dem ersten Rollenspeicher 10 abgewickelt.
Beispielsweise wird die Bahn mit einer Geschwindigkeit von einem
Zentimeter pro Sekunde für 17 Sekunden in Förderrichtung
bewegt. Dieser Förderzeit schließt sich eine Stoppzeit
von beispielsweise 163 Sekunden an. Während dieser Stoppzeit
werden an den Bearbeitungsstationen 20, 26, 28, 30, 48, 52, 54 und 56 die dort
vorgesehenen Bearbeitungsschritte an jeweils einem Fertigungsabschnitt 14 durchgeführt. Dies
betrifft die Beschichtung und die drei Teilabschnitte der beiden
Trocknungsvorgänge. Der Pressvorgang, der in den Pressen 72, 74, 76 simultan
an drei Fertigungsabschnitten 14 durchgeführt
wird, benötigt einen längeren Zeitraum, insbesondere
im gezeigten Ausführungsbeispiel 523 Sekunden entsprechend
der Dauer dreier Stoppzeiten von je 163 Sekunden und der zwei dazwischenliegenden
Förderzeiten von je 17 Sekunden. Während dieser
Presszeit verändert sich der Prozessablauf vor dem Warenspeicher 70 nicht.
Um einen Materialstau zu vermeiden wird die Pufferrolle 71 des
Warenspeichers 70 quer zur Förderrichtung im Takt
der Stopp- und Förderzeiten bewegt, um den Förderweg
des Membranmaterials 12 entsprechend der während
der Presszeit angeförderten Bahnlänge zu verlängern. Nach
Abschluss der Presszeit werden die in den Pressen 72, 74, 76 behandelten
Fertigungsabschnitte 14 während der nächsten
Förderzeit mit einer Geschwindigkeit von drei Zentimetern
pro Sekunde, d. h. dem dreifachen der vor dem Warenspeicher 70 verwendeten
Fördergeschwindigkeit, in den zweiten Warenspeicher 84 gefördert,
dessen Pufferrolle 85 den Förderweg entsprechend
verlängert. Gleichzeitig verkürzt die Pufferrolle 71 des
ersten Warenspeichers 70 den Förderweg, sodass
drei weitere Fertigungsabschnitte 14 mit der erhöhten
Fördergeschwindigkeit von drei Zentimetern pro Sekunde
in die Pressen 72, 74, 76 gefördert
werden können. Die Schneidstation 86 hinter dem
zweiten Warenspeicher 84 bearbeitet die Fertigungsabschnitte 14 wieder
einzeln. Entsprechend verkürzt der zweite Warenspeicher
während des folgenden Pressvorgangs den Förderweg
im Takt der Stopp- und Förderzeiten, sodass die einzelnen
Fertigungsabschnitte mit der ursprünglichen Fördergeschwindigkeit
von einem Zentimeter pro Sekunde während 17 Sekunden aus
dem Warenspeicher 84 in die Schneidvorrichtung hinein gefördert
und dort während der folgenden Stoppzeit von 163 Sekunden
ausgestanzt werden können.
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Bei
der gezeigten Ausführungsform läuft parallel zu
dem oben beschriebenen Fertigungsprozess ein weiterer Prozess zur
Fertigung der mit dem Membranmaterial 12 zu verpressenden
Gasdiffusionslagen 78a, b, 80a, b, 82a,
b. Hierzu wird von einem Rollenspeicher 100 ein Fasermaterial 102 abgewickelt, welches
an einer Beschichtungsstation 104 von einem Druckkopf 106 mit
einem Dotierungsmittel beschichtet, an einer nachfolgenden Trocknungsstation 108,
umfassend eine Heizvorrichtung 110 und eine Absaugeinrichtung 112 getrocknet
und schließlich an einer Schneidstation mittels zweier
Schneidesalzen 116, 118 geschnitten wird. Der
Schneidvorgang an der Schneidstation 114 erfolgt dabei
insbesondere so, dass ein zusammenhängender Bereich von
Fasermaterial 102' verbleibt, der auf einem zweiten Rollenspeicher 120 aufgewickelt
werden kann. Selbstverständlich ist es auch möglich,
die Gasdiffusionslagen in einem separaten Prozess zu fertigen und
der Pressstationen von einem Stücklager zuzuführen.
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Natürlich
stellen die in der speziellen Beschreibung diskutierten und in den
Figuren gezeigten Ausführungsformen nur illustrative Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung dar. Dem Fachmann ist im Lichte der hiesigen
Offenbarung ein breites Spektrum an Variationsmöglichkeiten
anhand gegeben. Insbesondere kann die Wahl der Taktzeiten sowie
der Fertigungsparameter jeweils den Erfordernissen des Einzelfalls
angepasst werden. Auch können Verhältnisse zwischen
den Presszeiten und den herkömmlichen Stoppzeiten gewählt
werden, die nicht dem dargestellten Verhältnis 1:3 (plus
2) entsprechen. Auch die Wahl der Materialien für Membran,
Gasdiffusionslagen, und Katalysator und Dotierung kann unabhängig
von der Erfindung erfolgen. Insbesondere sind sowohl eine gleiche
als auch eine verschiedene Wahl des Katalysators auf den beiden Seiten
des Polymerelektrolytmembran-Materials denkbar.
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- 10
- Rollenspeicher
- 12
- Membranmaterial
- 12
- Abfall-Membranmaterial
- 14
- Fertigungsabschnitt
- 16
- Markierung
- 18
- Rollenspeicher
- 20
- Beschichtungsstation
- 22
- Beschichtung,
Elektrode
- 24
- Druckkopf
- 26,
28, 30
- Trockner
- 32,
34, 36
- Heizung
- 38,
40, 42
- Absaugvorrichtung
- 44
- Wenderolle
- 46
- Beschichtung,
Elektrode
- 48
- Beschichtungsstation
- 50
- Druckkopf
- 52,
54, 56
- Trockner
- 58,
60, 62
- Heizung
- 64,
66, 68
- Absaugvorrichtung
- 70
- erster
Warenspeicher
- 71
- Pufferrolle
- 72,
74, 76
- Presse
- 78a,
b
- Fasermaterialzuschnitt,
Gasdiffusionslage
- 80a,
b
- Fasermaterialzuschnitt,
Gasdiffusionslage
- 82a,
b
- Fasermaterialzuschnitt,
Gasdiffusionslage
- 84
- zweiter
Warenspeicher
- 85
- Pufferrolle
- 86
- Schneidstation
- 88
- MEA
- 100
- Rollenspeicher
- 102
- Fasermaterial
- 102'
- Abfall-Fasermaterial
- 104
- Beschichtungsstation
- 106
- Druckkopf
- 108
- Trocknungsstation
- 110
- Heizung
- 112
- Absaugvorrichtung
- 114
- Schneidstation
- 116,
118
- Schneidesalze
- 120
- Rollenspeicher
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 97/23919 [0002, 0005]