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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Formerfassung und/oder zur
Bestimmung des diffusen und/oder des gerichteten Reflexionsanteils
eines Objekts nach Anspruch 1 sowie Verfahren nach Anspruch 14 und
Anspruch 20.
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Vorrichtungen
und Verfahren der hier angesprochenen Art sind beispielsweise aus
WO 2006/100077 A1 und
WO 2004/051186 A1 bekannt.
Sie dienen zur optischen 3D-Formerfassung von Gegenständen
und weisen mindestens eine Aufnahmeeinheit, beispielsweise eine
Matrix- oder eine Zeilenkamera auf, die in einem Abstand zu einem
zu inspizierenden Gegenstand angeordnet ist und diesen erfasst,
wobei der Gegenstand von mehreren Lichtquellen sequentiell beleuchtet
wird. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich bei der 3D-Formerfassung
von glänzenden Gegenständen, die nicht optisch
glatt sind, Licht also nur gerichtet reflektieren, oder optisch
rau sind, Licht also nur diffus reflektieren, sondern die vielmehr
einem Übergangsbereich zuzuordnen sind. Beispiele für
optisch glänzende Materialien, die auch als hybride Materialien
bezeichnet werden, sind Metall oder Kunststoff. Derartige Materialien
weisen also sowohl einen diffus reflektierenden als auch einen gerichtet
reflektierenden Anteil auf. Bei einer bekannten Vorrichtung zur
Formerfassung von glänzenden Gegenständen kommt
ein Streukörper zum Einsatz, der undurchsichtig oder durchsichtig
ausgebildet sein kann und der durch eine Lichtquelle beleuchtet
wird, die entweder auf der Seite des zu inspizierenden Objekts oder
auf der dem Objekt abgewandten Seite des Streukörpers angeordnet
ist. Der Streukörper streut das Licht der Lichtquelle und
beleuchtet so den zu inspizierenden Gegenstand. Auf diese Weise
kann ein bekanntes neigungsmessendes, insbesondere ein photometrisches
Verfahren zur 3D-Formerfassung von diffus reflektierenden Gegenständen
mit einem ebenfalls neigungsmessenden deflektometrischen Verfahren
zur 3D-Formerfassung von gerichtet reflektierenden Gegenständen
kombiniert werden. Es hat sich bei der Formerfassung der hier angesprochenen
Art gezeigt, dass die gemessenen Neigungsdaten des aufgenommenen
Objekts nicht mit den realen Neigungsdaten übereinstimmen,
sondern verfälscht wiedergegeben werden. Dies lässt
sich, wie in
WO
2006/100077 A1 beschrieben ist, beispielsweise mittels
eines Kalibriergegenstandes mit einfacher geometrischer Form nachweisen,
dessen Neigungsdaten bekannt sind. Insbesondere bei der Formerfassung von
glänzenden Objekten ergeben sich Probleme dadurch, dass
der Wert der gemessenen Neigungsdaten zusätzlich davon
abhängt, ob die Neigungsdaten auf der Grundlage von gerichteter
oder von diffuser Reflexion gemessen beziehungsweise berechnet wurden.
Die Messung des Neigungswinkels ein und desselben Orts auf einer
Objektoberfläche kann demnach bei einer gerichtet reflektierenden
Beschaffenheit beispielsweise 45° und bei einer diffus
reflektierenden Beschaffenheit beispielsweise nur 10° ergeben,
sodass die Neigungsdaten je nach Oberflächenbeschaffenheit
unterschiedlich von dem realen Wert abweichen. Bei glänzenden Gegenständen,
die einen diffusen und einen gerichtet reflektierenden Oberflächenanteil
aufweisen, geht somit eine zufriedenstellende Korrektur der Neigungsdaten
fehl, da nicht bekannt ist, ob die fehlerhaften Neigungsdaten diffuser
oder gerichteter Reflexion zuzuschreiben sind. Dies liegt daran,
dass die Reflexionseigenschaften des zu inspizierenden glänzenden
Gegenstands, das heißt seine diffus und gerichteten Oberflächenreflexionsanteile,
nicht bekannt sind. Zudem können die Reflexionseigenschaften
in Abhängigkeit von dem Ort auf der Oberfläche
variieren. Bei bekannten Vorrichtungen und Verfahren zur 3D-Formerfassung
resultiert somit durch die Messung falscher Neigungsdaten, also
die partiellen Ableitungen der Oberfläche in x- und y-Richtung,
eine von der realen Form abweichende gemessene Form des zu erfassenden
Objekts.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und Verfahren
zur Formerfassung und/oder zur Bestimmung des diffusen und/oder
des gerichteten Reflexionsanteils zu schaffen, welche die oben genannten
Nachteile nicht aufweisen.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung zur Formerfassung
und/oder zur Bestimmung des diffusen und/oder des gerichteten Reflexionsanteils
von Objekten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Die
Vorrichtung weist mindestens eine Aufnahmeeinheit, mehrere Lichtquellen
sowie mindestens einen durch die Lichtquellen beleuchtbaren Streukörper
auf. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorrichtung eine Kombination
aus Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik und Lichtquellen
mit schmaler Abstrahlcharakteristik und/oder im Bereich des Streukörpers
angeordnete Lichtquellen aufweist, die den Streukörper
und/oder das Objekt beleuchten, und dadurch, dass mindestens zwei
Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik und/oder mindestens
zwei im Bereich des Streukörpers angeordnete Lichtquellen
vorgesehen sind, die derart ausgerichtet sind, dass sich ihre Beleuchtungsverteilungen
auf dem Streukörper nicht oder nur wenig überlappen.
Vorzugsweise sind die Lichtquellen, die sich im Bereich des Streukörpers
befinden, an dessen Innenseite, das heißt dem Objekt zugewandten,
oder an dessen Außenseite, also dem Objekt abgewandten
Seite, vorgese hen. In diesem Fall können Öffnungen
in dem Streukörper eingebracht sein, die eine Beleuchtung
des Objekts durch die Lichtquellen im Bereich des Streukörpers
ermöglichen. Es kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass
die Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik und die Lichtquellen
mit schmaler Abstrahlcharakteristik jeweils auf gedachten Kreisen
angeordnet sind, die verschiedene Radien bezüglich eines
Bezugspunktes der Vorrichtung aufweisen, wobei die Lichtquellen
mit breiter Abstrahlcharakteristik den Streukörper diffus
ausleuchten, und die Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik
so ausgebildet sind, dass sie im Wesentlichen einen Lichtfleck auf
dem Streukörper erzeugen. Alternativ sind andere Anordnungen
möglich, bei denen die Lichtquellen nicht auf Kreisen angeordnet
sind. Die im Bereich des Streukörpers SK angeordneten Lichtquellen
sind vorzugsweise auf der Innen- und/oder auf der Außenseite
des Streukörpers vorgesehen, das heißt auf der
dem Objekt zugewandten oder abgewandten Seite. Falls die Lichtquellen
an der Außenseite des Streukörpers vorgesehen
sind, ist der Streukörper vorzugsweise mit Öffnungen versehen,
durch die das Objekt beleuchtbar ist.
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Mit
der hier vorgeschlagenen Vorrichtung können die realen
Neigungsdaten eines Objekts gemessen beziehungsweise berechnet werden.
Dabei dienen die Lichtquellen mit breiter, das heißt mit
diffuser Abstrahlcharakteristik dazu, den gerichteten und/oder den
diffusen Reflexionsanteil, und die Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik,
die einen kleinen Lichtfleck auf dem Streukörper erzeugen
oder die im Bereich des Streukörpers angeordneten Lichtquellen,
dazu, im Wesentlichen den diffusen Reflexionsanteil der zu erfassenden
Oberfläche zu bestimmen. Durch diese Anordnung kann der
diffuse und/oder der gerichtete Oberflächenreflexionsanteil für
jeden Ort eines zu erfassenden Objekts bestimmt werden, sodass auch
eine Korrektur der Neigungsdaten für jeden Ort des zu erfassenden
Gegenstands möglich ist. Auch ist es durch die Lichtquellen
mit breiter und mit schmaler Abstrahlcharakteristik möglich,
abweichende Neigungsdaten für diffus und gerichtet reflektierende
Oberflächenteile dadurch auszuschließen, dass
die Position der Lichtquellen solange verändert wird, bis ähnliche
Neigungsergebnisse und damit im Wesentlichen gleiche Formergebnisse für
die diffuse und für die gerichtete Reflexion eines Objekts
gemessen werden. Die Vorrichtung ermöglicht es somit, auch
glänzende Objekte zu vermessen, wobei die realen Neigungsdaten
entweder dadurch gewonnen werden, dass die diffusen und/oder gerichteten
Oberflächenreflexionsanteile berechnet werden, oder dass
die Vorrichtung so angepasst wird, dass die Neigungsdaten von diffusen
und gerichteten Oberflächenreflexionsanteilen ähnlich
sind.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist vorgesehen,
dass die Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik auf einem
gedachten inneren Kreis und die Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik
auf einem gedachten äußeren Kreis bezüglich
des Bezugspunktes der Vorrichtung angeordnet sind. Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass der gedachte innere Kreis einen Radius von
0,5 und der gedachte äußere Kreis einen Radius
von 0,75 des Streukörperradius aufweist. Dadurch, dass
die Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik auf einem äußeren
Kreis bezüglich des Bezugspunktes angeordnet sind, ist
es möglich, diese derart auszurichten, dass sich die Beleuchtungsverteilungen
auf dem Streukörper, welche durch die Lichtquellen mit
schmaler Abstrahlcharakteristik erzeugt werden, nicht überlappen.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist
vorgesehen, dass die Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik
symmetrisch zu dem Bezugspunkt der Vorrichtung angeordnet sind.
Um eine gleichmäßige Ausleuchtung des zu vermessenden
Objekts zu erlangen, ist eine symmetrische Anordnung der Lichtquellen
besonders vorteilhaft. Vorzugsweise ist noch vorgesehen, dass auch
die Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik symmetrisch
zu dem Bezugspunkt der Vorrichtung angeordnet sind.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist vorgesehen,
dass die Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik eine lambertsche
Abstrahlcharakteristik aufweisen. Derartige Lambertstrahler zeichnen
sich dadurch aus, dass die Strahldichte mit dem Kosinus des Abstrahlwinkels
variiert. Eine lambertsche Abstrahlcharakteristik kann beispielsweise
mit speziellen LEDs erreicht werden. Auf diese Weise ist der Streukörper
besonders großflächig und gleichmäßig
beleuchtbar. Vorzugsweise sind vier Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik
vorgesehen, denkbar ist es jedoch auch mehr als vier, beispielsweise
acht oder sechzehn Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik
vorzusehen. Andererseits ist es auch denkbar, weniger Lichtquellen,
insbesondere zwei oder drei Lichtquellen zu verwenden.
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Außerdem
wird ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung bevorzugt,
bei der die Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik eine
Kollimationsoptik aufweisen. Als Lichtquellen für die schmale
Abstrahlcharakteristik können demnach herkömmliche
LEDs verwendet werden, die mit einer Kollimationsoptik versehen
werden, die zur Lichtbündelung dient, sodass auf dem Streukörper
ein Lichtfleck erzeugt wird. Eine solche Kollimationsoptik kann
als Reflektor, Linse oder als mehrere Linsen ausgeführt
sein. Alternativ oder zusätzlich können Blenden
verwendet werden. Vorzugsweise ist noch vorgesehen, dass mindestens
eine Lichtquelle mit schmaler Abstrahlcharakteristik so ausgerichtet
ist, dass die Beleuchtungsverteilung auf dem Objekt in mindestens
einem Punkt der Oberfläche maßgeblich auf diffusen
Oberflächenreflexionsanteilen beruht.
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Weiterhin
bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung,
die sich dadurch auszeichnet, dass die Lichtquellen bezüglich
einer Mittelachse der Vorrichtung in unterschiedliche Richtungen
geneigt sind. Sowohl die Lichtquellen mit schmaler als auch die
Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik können
demnach auf unterschiedliche Bereiche des Streukörpers
ausgerichtet sein und somit den Streukörper in verschiedenen Bereichen
beleuchten. Auf diese Weise kann eine besonders gleichmäßige
oder auch eine geeignet strukturierte Beleuchtung des Streukörpers
und damit des zu erfassenden Objekts erfolgen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zeichnet sich
dadurch aus, dass der Streukörper halbkugelförmig
ausgebildet ist. Denkbar ist jedoch auch eine Ausbildung des Streukörpers
als Kugel. Hierdurch kann eine besonders gleichmäßige
und großflächige Ausleuchtung des zu vermessenden
Objekts erfolgen. Alternativ kann der Streukörper auch
als Ellipsoid, Zylinder, Freiformfläche, Ebene oder Teilen
hiervon ausgeführt sein.
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Zur
Lösung der oben genannten Aufgabe wird außerdem
ein Verfahren zur Formerfassung und/oder zur Bestimmung des diffusen
und/oder des gerichteten Reflexionsanteils von Objekten vorgeschlagen,
welches die Merkmale des Anspruchs 14 aufweist. Das Verfahren zeichnet
sich durch das Positionieren einer Aufnahmeeinheit (Kamera), eines
Streukörpers, eines zu erfassenden Objekts sowie von Lichtquellen
mit schmaler und breiter Abstrahlcharakteristik oder im Bereich
des Streukörpers angeordneten Lichtquellen und Lichtquellen
mit breiter Abstrahlcharakteristik aus. Die Lichtquellen mit schmaler
und mit breiter Abstrahlcharakteristik werden vorzugsweise auf gedachten
Kreisen mit unterschiedlichen Radien bezüglich eines Bezugspunktes
der Vorrichtung und um das Objekt herum angeordnet. Alternativ sind
andere Anordnungen denkbar. Anschließend werden die Lichtquellen
mit schmaler und mit breiter Abstrahlcharakteristik oder der im
Bereich des Streukörpers angeordnete Lichtquellen und die
Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik nacheinander aktiviert
und das beleuchtete Objekt mit der Aufnahmeeinheit aufgenommen,
wobei die Reihenfolge der aktivierten Beleuchtungen unerheblich
ist. Anschließend erfolgt das Bestimmen des punktweisen
Grauwertminimums aus mindestens zwei mit schmaler Abstrahlcharakteristik
oder mit im Bereich des Streukörpers angeordneten Lichtquellen
aufgenommenen Bildern. Mit punktweise ist hier gemeint, dass jeder
Bildpunkt (Pixel) eines aufgenommen Bildes mit dem gleichen Bildpunkt
eines anderen Bildes verglichen wird. Ferner wird das Verhältnis
oder dessen Kehrwert von der Beleuchtungsverteilung auf dem Objekt
bei schmaler Abstrahlcharakteristik oder der im Bereich des Streukörpers
angeordneten Lichtquellen zu der Beleuchtungsverteilung auf dem
Objekt bei breiter Abstrahlcharakteristik gebildet und zwar unter
Verwendung der Beleuchtungsverteilung des mit schmaler Abstrahlcharakteristik
oder der im Bereich des Streukörpers angeordneten Lichtquellen
aufgenommenen Bildes, welches punktweise den minimalen Grauwert
aufweist. Auf diese Weise kann auf den diffusen und/oder den ge richteten
Oberflächenreflexionsanteil des erfassten Objekts geschlossen
werden.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist vorgesehen,
dass die Lichtquellen mit schmaler und mit breiter Abstrahlcharakteristik
gruppenweise aktiviert werden. Insbesondere bei den Lichtquellen
mit schmaler Abstrahlcharakteristik kann vorgesehen sein, dass jeweils
zwei paarweise gegenüberliegende Lichtquellen jeweils zeitgleich
aktiviert werden. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige
Ausleuchtung des zu erfassenden Objekts bewirkt. Gleichwohl können
die Beleuchtungen auch einzeln aktiviert werden und die Einzelbilder
anschließend summiert werden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen,
dass die Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik auf einem
gedachten inneren Kreis und die Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik
auf einem gedachten äußeren Kreis bezüglich
eines Bezugspunktes angeordnet werden. Insbesondere durch die äußere
Anordnung der Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik wird
verhindert, dass sich Beleuchtungsverteilungen der Lichtquellen
mit schmaler Abstrahlcharakteristik auf dem Streukörper
und damit auf Oberflächenpunkten des Objekts überlappen.
Außerdem wird gewährleistet, dass für
Punkte der Objektoberfläche jeweils bei zumindest einer
Beleuchtungsverteilung mit schmaler Abstrahlcharakteristik kein
direkter Reflex von der Aufnahmeeinheit erfasst wird, sodass die
Beleuchtungsverteilung auf dem Objekt für zumindest diese
Lichtquelle mit schmaler Abstrahlcharakteristik ausschließlich
auf diffuser Reflexion beruht. Auf diese Weise ist es möglich,
zwischen diffusen und gerichteten Oberflächenreflexionsanteilen
des Objekts zu unterscheiden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen,
dass mit den Lichtquellen schmaler Abstrahlcharakteristik der diffuse
Oberflächenreflexionsanteil und mit den Lichtquellen breiter
Abstrahlcharakteristik der gerichtete und/oder der diffuse Oberflächenreflexionsanteil
des Objekts bestimmt wird.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen,
dass die Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik verschiedene
Bereiche des Streukörpers punktförmig beleuchten.
Alternativ können die Lichtquellen, vorzugsweise Quellen
mit kleiner Ausdehnung, auf der Streukörperinnenfläche
oder der Streukörperaußenfläche befestigt
werden. Für Quellen auf der Außenfläche
können Öffnungen im Streukörper vorgesehen
sein, durch die das Licht ins Innere des Streukörpers gelangt.
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Alternativ
wird zur Lösung der Aufgabe ein Verfahren nach Anspruch
20 vorgeschlagen, bei dem zur Vermeidung von fehlerhaften Neigungsdaten,
die Position der Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik
so lange angepasst wird, bis für den diffusen und den gerichteten
Oberflächenreflexionsanteil ein ähnliches Neigungsergebnis
ermittelt wird. Hierbei können auch ausschließlich
Beleuchtungen mit breiter und mit schmaler Abstrahlcharakteristik
zum Einsatz kommen. Auf diese Weise kann eine Berechnung des diffusen
und/oder des gerichteten Oberflächenreflexionsanteils entfallen,
da die Lichtquellen derart positioniert sind, dass sowohl für
die diffus reflektierenden als auch für die gerichtet reflektierenden
Oberflächenabschnitte ein ähnliches Neigungsergebnis
und damit ein im Wesentlichen gleiches Formergebnis erzielt wird.
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Bei
einer Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass
sich zum Anpassen der Position der Lichtquellen der Radius der gedachten
Kreise verändert wird oder aber die Position der Lichtquellen
unabhängig von diesen Kreisen angepasst wird. Auch kann
vorgesehen sein, dass die Beleuchtungsrichtung der Lichtquellen
bezüglich des Streukörpers oder aber auch deren
Abstrahlcharakteristik verändert wird.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
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1 einen
schematischen Längsschnitt einer Vorrichtung;
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2 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung;
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3 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 2 mit
einer ersten Gruppe aktivierter Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik;
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4 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 2 mit
einer zweiten Gruppe aktivierter Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik;
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5 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 2 mit
einer dritten Gruppe aktivierter Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik;
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6 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 2 mit
einer vierten Gruppe aktivierter Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik;
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7 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 2 mit
zwei aktivierten Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik,
und
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8 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 2 mit
zwei weiteren aktivierten Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik.
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1 zeigt
einen schematischen Längsschnitt durch eine Vorrichtung 1.
Sie weist eine Aufnahmeeinheit auf, die hier beispielhaft als Kamera
K dargestellt ist, bei der es sich beispielsweise um eine Matrix-
oder eine Zeilenkamera handeln kann. Die Vorrichtung 1 umfasst
außerdem einen Streukörper SK, der mit einer Blendenöffnung
A versehen ist, durch welche die Kamera K ein insbesondere glänzendes
Objekt O, dessen 3D-Form erfasst werden soll, aufnehmen kann. Der
Streukörper SK ist hier rein beispielhaft halbkugelförmig ausgebildet,
denkbar ist jedoch auch eine Ausbildung als Kugel, Ellipsoid, Zylinder,
Freiformfläche, Ebene, Teile hiervon oder dergleichen.
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Die
optische Achse der Kamera K fällt vorzugsweise mit einer
Mittelachse M der Vorrichtung 1 zusammen, die eine Referenzebene
ER schneidet, in der das zu erfassende Objekt O angeordnet ist und
auf der der Streukörper SK angeordnet ist. Der Schnittpunkt
der Mittelachse M und der Referenzebene ER definieren einen Bezugspunkt
B der Vorrichtung 1. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass
das zu erfassende Objekt O im Bereich dieses Bezugspunkts B in der
Referenzebene ER angeordnet ist.
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Vorzugsweise
verläuft liegt die Referenzebene ER in einer Mittelebene
EM des Streukörpers SK, für den
Fall, dass dieser als Halbkugel oder als Kugel ausgebildet ist.
Alternativ kann die Referenzebene ER aber auch versetzt zu der Mittelebene
EM angeordnet sein. Alternativ ist es möglich, Teile der
Halbkugel in der Nähe der Referenzebene zu entfernen, um
ein einfaches Einbringen des Objekts O zu gewährleisten.
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In 1 ist
eine erste Lichtquelle S1 angedeutet, die
in einem Abstand r1 zu dem Bezugspunkt B,
beziehungsweise zu der Mittellinie M, vorgesehen ist, außerdem
eine zweite Lichtquelle S2, die in einem
Abstand r2 zu dem Bezugspunkt B angeordnet
ist.
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Alternativ
oder auch zusätzlich können im Bereich des Streukörpers
SK noch Lichtquellen S3 vorgesehen sein,
die an der Innenseite SKi oder an der Außenseite
SKa des Streukörpers SK angebracht
sein können, also auf der dem Objekt O zugewandten oder
auf der abgewandten Seite. Falls die Lichtquellen S3 auf
der dem Objekt O abgewandten Außenseite SKa vorgesehen
sind, weist der Streukörper SK, wie in 1 dargestellt, vorzugsweise Öffnungen
A' auf, durch welche die mindestens eine Lichtquelle S3 das
Objekt O indirekt beleuchten kann. Alternativ kann auch vorgesehen
sein, dass der Streukörper SK durchsichtig ausgebildet
ist. In diesem Fall kann auf die Öffnungen A' verzichtet
werden.
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Bei
den Lichtquellen S1 handelt es sich vorzugsweise
um Lichtquellen mit schmaler und bei den Lichtquellen S2 um
solche mit breiter Abstrahlcharakteristik. Die hier vorgeschlagene
Vorrichtung 1 weist also eine Kombination von Lichtquellen
mit breiter und Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik
auf, wobei die Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik
durch die im Bereich des Streukörpers SK vorgesehenen Lichtquellen
S3 ersetzt werden können. Es kann
auch vorgesehen sein, zusätzlich zu den Lichtquellen mit schmaler
Abstrahlcharakteristik Lichtquellen S3 im
Bereich des Streukörpers SK vorzusehen. Dass die Lichtquellen
S3 „im Bereich” des Streukörpers
SK angeordnet sind soll hier zum Ausdruck bringen, dass die Lichtquellen
S3 vorzugsweise an dem Streukörper
SK angebracht sind oder zumindest in dessen näherer Umgebung
angeordnet sind.
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Entscheidend
ist nicht nur die Kombination von Lichtquellen mit unterschiedlichen
Abstrahlcharakteristika, sondern auch die Ausrichtung der Lichtquellen
mit schmaler Abstrahlcharakteristik und/oder der im Bereich des
Streukörpers SK angeordneten Lichtquellen S
3.
Der Streukörper SK weist ausgehend von dem Bezugspunkt
B einen Radius R auf und ist vorzugsweise aus Metall, aus undurchsichtigem
Kunststoff oder anderen diffus streuenden Materialien ausgebildet.
Vorzugsweise kann auch vorgesehen sein, dass der Streukörper
SK mit einer diffus reflektierenden Farbe beschichtet ist, die einfallendes
Licht ungerichtet streut. Durch die vorzugsweise halbkugelförmige
Ausbildung des Streukörpers SK ist dessen Innenseite SK
i besonders großflächig,
sodass viel Licht von der Innenseite SK
i des
Streukörpers SK auf das zu erfassende Objekt O gestreut
werden kann, dieses also besonders hell und aus einem großen
Raumwinkel beleuchtbar ist. Insbesondere ist mit einem derartigen
Streukörper eine in
WO
2004/051186 beschriebene Kodierung der Oberfläche möglich.
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2 zeigt
eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung 1 gemäß 1,
wobei die Kamera K hier zur Vereinfachung nicht dargestellt ist.
Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen verse hen, sodass insofern
auf die Beschreibung zu 1 verwiesen wird.
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Wie
in der Beschreibung zu 1 bereits angedeutet wurde,
sind in dem Streukörper SK vorzugsweise mehrere Lichtquellen
S2 mit breiter und Lichtquellen S1 mit schmaler Abstrahlcharakteristik und/oder
Lichtquellen S3 vorgesehen, welche derart
ausgerichtet sind, dass sie die Innenseite SKi des
Streukörpers SK von innen beleuchten. Für den
Fall, dass Lichtquellen S3 im Bereich des
Streukörpers SK vorgesehen sind, beleuchten diese das Objekt
O direkt.
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Bei
den äußeren Lichtquellen S1 handelt
es sich bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
vorzugsweise um Lichtquellen mit schmaler Abstrahlcharakteristik,
wohingegen es sich bei den inneren Lichtquellen S2 vorzugsweise
um Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik handelt. Zur
Vereinfachung werden die Lichtquellen S1 mit
schmaler Abstrahlcharakteristik im Folgenden als Spotbeleuchtungen
S1 bezeichnet, da sie gemäß der
Erfindung derart ausgerichtet sind, dass sie einen Lichtspot, also
einen kleinen Lichtfleck, auf der Innenseite SKi des
Streukörpers SK erzeugen.
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Wie
bereits ausgeführt wurde, können alternativ oder
auch zusätzlich ein oder mehrere Lichtquellen an der Innenseite
SKi des Streukörpers SK oder an
dessen Außenfläche SKa vorgesehen
werden. Sie erzeugen ebenfalls einen Lichtfleck am Ort des Streukörpers
SK. Hierbei handelt es sich dann um eine indirekte Beleuchtung des
Objekts O.
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Die
Lichtquellen S2 mit breiter Abstrahlcharakteristik
werden im Folgenden als Hellfeldbeleuchtungen S2 bezeichnet,
da sie die Innenseite SKi des Streukörpers
SK möglichst hell und nicht punktförmig wie die
Spotbeleuchtungen S1 ausleuchten. Ferner
werden im Folgenden sämtliche Spotbeleuchtungen, die rein
beispielhaft auf einem äußeren Kreis K1 angeordnet sind mit S1 und
sämtliche Hellfeldbeleuchtungen, die ebenfalls rein beispielhaft
auf einem inneren Kreis K2 angeordnet sind
mit S2 bezeichnet.
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Wie
bereits ausgeführt wurde, sind die Spotbeleuchtungen S1 vorzugsweise auf einem gedachten äußeren
Kreis K1 und die Hellfeldbeleuchtungen S2 auf einem gedachten inneren Kreis K2 um das zu erfassende Objekt O herum angeordnet,
wobei der gedachte innere Kreis S2 einen
Radius r2 und der gedachte äußere Kreis
K1 einen Radius r1 ausgehend
von dem Bezugspunkt B aufweist, der hier im Übrigen gleichzeitig
der Mittelpunkt des Streukörpers SK in der Referenzebene
ER ist. Denkbar ist auch eine Anordnung, bei der die Spotbeleuchtungen
S1 auf einem inneren Kreis und die Hellfeldbeleuchtungen
S2 auf einem äußeren Kreis
angeordnet sind, auch können Lichtquellen verschiedenen
Typs, also Spotbeleuchtungen S1 und Hellfeldbeleuchtungen
S2 auf einem gemeinsamen Kreis angeordnet
sein, besonders günstig für die Funktion der Vorrichtung 1 ist
jedoch die hier dargestellte Variante, bei der also die Spotbeleuchtungen
S1 auf einem gedachten äußeren Kreis
K1 angeordnet sind, wie später
noch deutlich wird. Grundsätzlich ist die Anordnung der
Lichtquellen auf gedachten Kreisen für die Funktion der
hier vorgeschlagenen Vorrichtung und des vorgeschlagenen Verfahrens
nicht erforderlich, jedoch lassen sich auf diese Weise besonders
gute Ergebnisse erzielen.
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Als
Hellfeldbeleuchtungen S2 kommen insbesondere
Lambertstrahler in Betracht, die eine breite, also diffuse Abstrahlcharakteristik
aufweisen, bei denen es sich beispielsweise um LEDs handeln kann.
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Auf
diese Weise ist der Streukörper SK besonders hell durch
die Hellfeldbeleuchtungen S2 und damit das
zu erfassende Objekt O besonders hell ausleuchtbar.
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Zur
Realisierung einer Spotbeleuchtung S1, die
einen kleinen Lichtpunkt auf dem Streukörper SK erzeugen
soll, ist vorzugsweise vorgesehen, dass jede Spotbeleuchtung S1 mit einer nicht dargestellten Blende, insbesondere
mit einer Kollimationsoptik versehen ist, die das Licht bündelt
und auf diese Weise einen punktförmigen Lichtfleck auf
dem Streukörper SK erzeugt. Auch bei den Spotbeleuchtungen
S1 können vorzugsweise LEDs eingesetzt
werden. Sämtliche Lichtquellen S1 und
S2 sind hier im Übrigen rein schematisch
durch Kreise und ohne eventuell vorgesehene Kollimationsoptiken,
Blenden oder dergleichen dargestellt.
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In
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1 sind
rein beispielhaft insgesamt vier Spotbeleuchtungen S1 und
acht Hellfeldbeleuchtungen S2 vorgesehen.
Prinzipiell ist es für die Funktionsfähigkeit
der Vorrichtung 1 jedoch ausreichend, wenn wenigstens zwei
Spotbeleuchtungen S1 und/oder Lichtquellen S3 im Bereich des Streukörpers SK
und wenigstens zwei Hellfeldbeleuchtungen S2 vorgesehen
sind. Ebenso können mehr als vier, beispielsweise acht
oder mehr Spotbeleuchtungen S1 und mehr
als acht, beispielsweise sechzehn oder mehr Hellfeldbeleuchtungen
S2 vorgesehen sein.
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Besonders
bevorzugt wird eine Vorrichtung 1, bei welcher der Radius
r2 des Kreises K2,
auf dem die Hellfeldbeleuchtungen S2 angeordnet
sind, 0,5 × R, also die Hälfte des Streukörperradius
beträgt. Darüber hinaus ist es besonders vorteilhaft,
wenn der Radius r1 des Kreises K1 0,75 × R, also dreiviertel des
Streukörperradius beträgt.
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Die
Lichtquellen S1 und S2 müssen
im Übrigen nicht in der Referenzebene ER angeordnet sein.
Denkbar ist es vielmehr auch, die Lichtquellen in Richtung der Mittelachse
M etwas oberhalb oder unterhalb der Referenzebene ER anzuordnen,
im vorliegenden Beispiel also versetzt zu der Mittelebene EM. Die
Spotbeleuchtungen S1 und Hellfeldbeleuchtungen
S2 sind, wie in 2 dargestellt
ist, vorzugsweise symmetrisch zu dem Bezugspunkt B und symmetrisch
zu zwei Durchmesserlinien D1 und D2, die sich in dem Bezugspunkt B der Vorrichtung 1 unter
einem rechten Winkel schneiden, angeordnet. Die Anordnung der Spotbeleuchtungen
S1 auf dem gedachten äußeren
Kreis K1 ist besonders vorteilhaft, da diese
dadurch so angeordnet werden können, dass sich die Beleuchtungsverteilung
jeweils zweier gegenüberliegender Spotbeleuchtungen S1 nicht überschneiden. Durch die äußere
Positionierung der Spotbeleuchtungen S1 kann
im Übrigen sichergestellt werden, dass keine oder nur wenige
direkte Reflexe die Kamera K treffen, worauf später noch
näher eingegangen wird.
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Durch
die Durchmesserlinien D1 und D2 wird
der Streukörper SK quasi in vier Quadranten I, II, III
und IV unterteilt. Es wird deutlich, dass bei dem hier gezeigten
Beispiel in jedem Quadranten zwei Hellfeldbeleuchtungen S2 und auf jeder Durchmesserlinie D1 und D2 jeweils
zwei Spotbeleuchtungen S1 vorgesehen sind.
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Anhand
der 3 bis 8 wird das vorgeschlagene Verfahren
im Folgenden näher erläutert.
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3 zeigt
eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung 1 gemäß 2 mit
einer ersten aktivierten Gruppe von Hellfeldbeleuchtungen S2. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen, sodass insofern auf die Beschreibung zu den vorangegangenen
Figuren verwiesen wird.
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Zur
Bestimmung des diffusen und/oder des gerichteten Reflexionsanteils
des Objekts O wird zunächst eine Gruppe G1 von
Hellfeldbeleuchtungen S2 aktiviert, die
hier beispielhaft vier Hellfeldbeleuchtungen S2 umfasst,
während alle anderen Lichtquellen der Vorrichtung 1 ausgeschaltet
bleiben. Die Gruppe G1 kann auch lediglich
eine Hellfeldbeleuchtung S2 umfassen. Die
aktivierten Hellfeldbeleuchtungen 82 befinden sich in dem I.
und III. Quadranten des Streukörpers SK und sind so ausgerichtet,
dass sie einen Bereich der Innenseite SKi des
Streukörpers SK besonders hell beleuchten, nämlich
den Bereich links der Durchmesserlinie D1 beziehungsweise
die Quadranten I und III. Weiter von den I. und III. Quadranten
entfernte Bereiche des Streukörpers SK werden weniger stark
von der Gruppe G1 beleuchtet und weisen
demnach eine geringere Beleuchtungsstärke auf. Der Streukörper
SK wiederum reflektiert das Licht der Gruppe G1 diffus
auf das Objekt O, dessen Form erfasst werden soll. Für
die Beleuchtungsverteilung der Gruppe G1 wird
von dem beleuchteten Objekt O mittels der hier nicht dargestellten
Kamera K ein erstes Bild aufgenommen.
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4 zeigt
eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung 1 gemäß 2 mit
einer zweiten Gruppe aktivierter Hellfeldbeleuchtungen. Gleiche
Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf
die Beschreibung zu den vorangegangen Figuren verwiesen wird.
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In
einem weiteren Schritt wird nun eine zweite Gruppe G2 von
vier Hellfeldbeleuchtungen S2 aktiviert, die
vorzugsweise so ausgerichtet sind, dass sie die Innenseite SKi des Streukörpers SK vornehmlich
in dem II. und IV. Quadranten beleuchten. Außerhalb der
II. und IV. Quadranten nimmt die Beleuchtungsverteilung des Streukörpers
SK stetig ab.
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Das
Licht wird an der Innenseite SKi des Streukörpers
SK wiederum auf das Objekt O diffus reflektiert, welches von der
hier nicht dargestellten Kamera K erfasst wird. Es folgt die Aufnahme
eines zweiten Bildes des Objekts O unter der Hellfeldbeleuchtung
der Gruppe G2. Auch hier kann vorgesehen
sein, dass die Gruppe G2 lediglich eine
Hellfeldbeleuchtung S2 umfasst.
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5 zeigt
eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 2 mit
einer dritten aktivierten Gruppe von Hellfeldbeleuchtungen 52 . Gleiche
Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern
auf die Beschreibung zu den vorangegangenen Figuren verwiesen wird.
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In 5 ist
eine dritte Gruppe G3 mit insgesamt vier
Hellfeldbeleuchtungen S2 aktiviert, welche
oberhalb von einer Durchmesserlinie D2 des
Streukörpers SK in den I. und II. Quadranten des Streukörpers
angeordnet ist. Die Gruppe G3 von Hellfeldbeleuchtungen
S2 beleuchtet die Innenseite SKi des
Streukörpers SK vornehmlich in dem Bereich des I. und II.
Quadranten, sodass die Beleuchtungsverteilung bei weiter entfernten Bereichen
weiter abnimmt. Die Gruppe G3 kann auch
nur eine Hellfeldbeleuchtung S2 umfassen.
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Das
Licht wird an der Innenseite SKi wiederum
auf das Objekt O reflektiert, welches von der Kamera K erfasst wird.
Hierauf folgt die Aufnahme eines dritten Bildes des Objekts O unter
der Beleuchtung der Gruppe G3.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung der Vorrichtung 1 gemäß 2 mit
einer vierten Gruppe G4 von aktivierten
Hellfeldbeleuchtungen S2. Gleiche Teile
sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die
Beschreibung zu den vorangegangenen Figuren verwiesen wird.
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Auch
die vierte Gruppe G4 umfasst insgesamt vier
Hellfeldbeleuchtungen S2, welche in den
III. und IV. Quadranten angeordnet sind und die Innenseite SKi des Streukörpers SK in diesem
Bereich ausleuchten. Das Licht der Gruppe G4,
die auch nur eine Hellfeldbeleuchtung S2 umfassen
kann, wird an der Innenseite SKi reflektiert
und beleuchtet das Objekt O auf diese Weise. Auch von dieser Beleuchtungssituation
des Objekts O durch die vierte Gruppe G4 erfolgt
eine Aufnahme mittels der Kamera K.
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Insgesamt
liegen also vier Bilder des Objekts O vor, die unter vier verschiedenen
Beleuchtungssituationen aufgenommen wurden. Vorzugsweise ist vorgesehen,
dass durch die Summation der vier Bilder ein Summationsbild des
Objekts O gewonnen wird. Alternativ kann vorgesehen sein, sämtliche
Hellfeldbeleuchtungen S2 gleichzeitig zu
aktivieren und das Objekt O beleuchten, um das Summationsbild des
Objekts O zu gewinnen.
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Ziel
des vorgeschlagenen Verfahrens und der Vorrichtung ist es, mit den
Spotbeleuchtungen S1 den diffusen Oberflächenreflexionsanteil
des Objekts O und mit den Hellfeldbeleuchtungen S2 den
gerichteten und/oder den diffusen Oberflächenreflexionsanteil
zu bestimmen. Im Folgenden wird daher anhand der 7 und 8 die
Gewinnung des diffusen Oberflächen reflexionsanteils mittels
der Spotbeleuchtungen S1 erläutert.
Gleiches gilt im Übrigen auch für die im Bereich des
Streukörpers SK angeordneten Lichtquellen S3,
für welche die nachfolgenden Erläuterungen ebenfalls
gelten.
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7 zeigt
eine schematische Draufsicht der Vorrichtung 1 unter Beleuchtung
von zwei Spotbeleuchtungen S1. Gleiche Teile
sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die
Beschreibung zu den vorangegangenen Figuren verwiesen wird.
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In 7 sind
zwei der insgesamt vier Spotbeleuchtungen S1 aktiviert,
die symmetrisch zu dem Bezugspunkt B auf der Durchmesserlinie D1 angeordnet sind und die durch eine Schraffierung
hervorgehoben sind. Alternativ ist es möglich, insgesamt
eine kleinere oder größere Anzahl an Spotbeleuchtungen
zu verwenden, beispielsweise 2, 3, 6, 8 oder auch mehr. Wie eingangs
bereits erwähnt wurde, sind die Spotbeleuchtungen S1 vorzugsweise auf einem gedachten Kreis
K1 angeordnet, der einen Radius von vorzugsweise
0,75 × R aufweist. Durch diese Anordnung der Spotbeleuchtung
S1 in einem äußeren Randbereich
des Streukörpers SK wird eine punktförmige Beleuchtung
der Innenseite SKi des Streukörpers
SK am Rande des Streukörpers SK erzeugt. Die punktförmige
Beleuchtung des Streukörpers SK bewirkt eine Beleuchtungsverteilung
auf dem Objekt O, die von der Kamera K aufgenommen wird.
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8 zeigt
eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung mit zwei anderen
aktivierten Spotbeleuchtungen S1. Gleiche
Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern
auf die Beschreibung zu den vorangegangenen Figuren verwiesen wird.
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In 8 sind
die zwei anderen der vier Spotbeleuchtungen S1 aktiviert.
Die aktivierten Spotbeleuchtungen S1 sind
wie die anderen beiden Spotbeleuchtungen symmetrisch zu dem Bezugspunkt
B und auf einer zweiten Durchmesserlinie D2 angeordnet,
die senkrecht zu der Durchmesserlinie D1 verläuft.
Die zwei aktivierten Spotbeleuchtungen S1 sind
auf dem gedachten äußeren Kreis K1 angeordnet
und beleuchten die Innenseite SKi des Streukörpers
SK punktförmig in einem äußeren Bereich
des Streukörpers SK. Entscheidend ist dabei, dass sich
die Beleuchtungsverteilung der Spotbeleuchtungen S1 auf
der Innenseite SKi des Streukörpers SK
nicht oder nur unwesentlich überlappen. Auf diese Weise
wird das Objekt O durch die Spotbeleuchtungen S1,
deren Licht an dem Streukörper SK reflektiert wird, aus
unterschiedlichen Richtungen beleuchtet.
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Entscheidend
ist, dass die Spotbeleuchtungen S1 so ausgerichtet
sind, dass in einem Bildpunkt (Pixel) eines aufgenommenen Bildes
mindestens eine der Spotbeleuchtungen S1 möglichst
keinen direkten Reflex an der Oberfläche des Objekts O
in die Kamera K erzeugt, sodass die Beleuchtungsverteilung auf dem
Objekt O bei Spotbeleuchtung S1 im Wesentlichen
dem diffusen Oberflächenreflexionsanteil zuzuschreiben
ist.
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Dadurch,
dass sich die Beleuchtungsverteilungen der Spotbeleuchtungen S1 auf dem Streukörper SK nicht oder
nur geringfügig überlappen, kann erreicht werden,
dass für im Wesentlichen jeden sichtbaren Punkt der Objektoberfläche,
abhängig von der jeweiligen Neigung in der Umgebung des
Punktes, zumindest eine Lichtquelle gefunden werden kann, bei der
kein direkter Reflex auftritt.
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Die
Auswahl, welche Spotbeleuchtung S1 für
jeden Punkt der Gegenstandsoberfläche gerade keinen Reflex
erzeugt, erfolgt Bildpunkt für Bildpunkt getrennt. Das
heißt, dass die einzelnen Bildpunkte der unter Spotbeleuchtung
S1 aufgenommenen Bilder Bildpunkt für
Bild- Punkt verglichen werden und derjenige Bildpunkt, beziehungsweise
dessen Grauwert, eines Bildes ausgewählt wird, der nicht
von gerichteter Reflexion herrührt. Hierzu wird für
jeden Bildpunkt (Pixel) der Kamera K aus der Serie der mit schmaler
Beleuchtungscharakteristik aufgenommenen Bilder jeweils der Grauwert
desjenigen Bildes gewählt, welches den minimalen Grauwert
aufweist. Hierbei werden immer entsprechende, beziehungsweise übereinstimmende
Bildpunkte mehrerer Bilder verglichen, beispielsweise der Bildpunkt
der 1. Reihe und der 1. Spalte des Bildes der ersten Spotbeleuchtung
S1 mit dem Bildpunkt der 1. Reihe und der
1. Spalte des Bildes der zweiten Spotbeleuchtung S1.
Das bedeutet, es wird punktweise oder pixelgleich das Minimum der
Grauwerte von Bildern bei unterschiedlicher Beleuchtung bestimmt.
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Die
paarweise Anordnung der Spotbeleuchtungen S1 ist
hier rein beispielhaft, um eine gleichmäßige Ausleuchtung
zu erreichen. Vielmehr ist es ausreichend nur zwei Spotbeleuchtungen
S1 vorzusehen oder die Spotbeleuchtungen
S1 einzeln nacheinander zu aktivieren. Auch
die Anzahl der Spotbeleuchtungen ist beispielhaft gewählt.
Es kann eine größere oder auch eine kleinere Zahl
von Spotbeleuchtungen gewählt werden.
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Die
einzelnen Spotbeleuchtungen S1 sind vorzugsweise
so weit auseinander anzuordnen, dass sich die erzeugten Beleuchtungsverteilungen
auf dem Streukörper SK nicht oder nur wenig überschneiden.
Dies ist entscheidend, weil in einem weiteren Verfahrensschritt,
wie oben bereits erläutert wurde, punktweise der Grauwert
desjenigen Bildes ausgewählt wird, welcher von den Bildern,
die mit aktivierten Spotbeleuchtungen S1 von dem
Objekt O aufgenommen wurden, am geringsten ist, welches also am
dunkelsten ist.
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Die
Kamera K soll damit Beleuchtungsverteilungen auf dem Objekt O, die
aus der Spotbeleuchtung S1 resultieren,
im Wesentlichen aufgrund von diffuser Reflexion des Objekts O wahrnehmen
und nicht aufgrund von gerichteter Reflexion. Ein Vergleich der
Beleuchtungsverteilung auf dem Objekt O unter Hellfeldbeleuchtung
S2, bei der sowohl diffuse also auch gerichtete
Oberflächenreflexionsanteile zur Beleuchtungsverteilung beitragen,
mit der Beleuchtungsverteilung auf dem Objekt O unter Spotbeleuchtung
S1, die im Wesentlichen von diffus reflektierenden
Oberflächenanteilen erzeugt wird, erlaubt dann eine Unterscheidung
zwischen diffus und gerichtet reflektierendem Oberflächenanteil
an jedem Ort des Objekts O.
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Die
Beleuchtungsverteilung für die Spotbeleuchtung S1 ist dann repräsentativ für
die diffusen Reflexionsanteile, wenn die Spotbeleuchtungen S1 möglichst weit voneinander entfernt
im äußeren Bereich des Streukörpers SK
angeordnet sind, sodass eine Überlappung der Beleuchtungsverteilungen
möglichst vermieden wird. Besonders geeignet ist die Anordnung
der hier insgesamt vier Spotbeleuchtungen S1 auf
einem gedachten äußeren Kreis K1 mit
einem Radius r1, der 0,75 von dem Radius
R des Streukörpers SK beträgt. Auf diese Weise
trifft der Lichtfleck der Spotbeleuchtung S1 in
einem äußeren Randbereich auf die Innenseite S1 des Streukörpers SK.
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Wünschenswert
ist ein deutlicher Unterschied zwischen Bildern, welche durch die
Hellfeldbeleuchtungen S2 aufgenommen wurden
zu Bildern, welche mit den Spotbeleuchtungen S1 aufgenommen
wurden. Wünschenswert ist insbesondere auch ein großer
Unterschied in der Beleuchtungsverteilung zwischen diesen Bildern.
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Gemäß dem
vorgeschlagenen Verfahren wird also punktweise, das heißt
jeweils für einen entsprechenden Bildpunkt (Pixel) der
verschiedenen Bilder, das Verhältnis der Grauwerte bei
Beleuchtungsverteilung auf dem Objekt O mit schmaler Abstrahlcharakteristik,
also mit Spotbeleuchtung S1, zu den Grauwerten
bei Beleuchtungsverteilung auf dem Objekt O bei breiter Abstrahlcharakteristik,
also bei Hellfeldbeleuchtung S2, gebildet
und zwar punktweise unter Verwendung derjenigen Beleuchtungsverteilung
des mit Spotbeleuchtung S1 aufgenommenen
Bildes, welches den minimalen Grauwert aufweist. Die punktweise
Bestimmung des unter Spotbeleuchtung S1 aufgenommenen
Bildes mit dem minimalen Grauwert wurde oben bereits ausführlich
erläutert, sodass hier nicht noch einmal darauf eingegangen
werden soll.
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Die
Beleuchtungsverteilung bei Spotbeleuchtung S
1 und
bei Hellfeldbeleuchtung S
2 wird dann ins
Verhältnis gesetzt, wodurch sich ein direktes Maß für
den Lambertanteil des Objekts O, also für den diffusen
Oberflächenreflexionsanteil ergibt:
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Die
Beleuchtungsstärke der Spotbeleuchtungen S1 ist üblicherweise
geringer als die Beleuchtungsstärke der Hellfeldbeleuchtung
S2. Um die beiden Beleuchtungsverteilungen
dennoch vergleichen zu können, werden diese normiert, insbesondere
werden die maximale Spotbeleuchtung S1 und
die maximale Hellfeldbeleuchtung S2 mit
100% angesetzt. Alternativ oder zusätzlich kann eine größere
oder kleinere Anzahl von Spotbeleuchtungen gewählt werden,
um annähernd gleiche Beleuchtungsstärken zu erzielen.
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Es
sei noch einmal festgehalten, dass das obige Verhältnis
nur dann ein zuverlässiges Maß für den diffusen
Oberflächenreflexionsanteil des Objekts O ist, wenn die
Spotbeleuchtungen S1 so ausgerichtet sind, dass
ihr ausgestrahltes Licht sich auf dem Streukörper SK nicht
oder nur geringfügig überlappt, sodass vorzugsweise
wenigstens eine Spotbeleuchtung S1 in jeweils
einem Bildpunkt keinen direkten Reflex in die Kamera K bewirkt,
wenn also die Beleuchtungsverteilung auf dem Objekt O, die von der
Kamera K aufgenommen wird, im Wesentlichen auf diffuser Oberflächenreflexion
beruht.
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Die
Spotbeleuchtung S1 hat demnach die Funktion,
diffus streuende Bereiche von gerichtet streuenden Bereichen des
Objekts O unterscheiden zu können. Im Übrigen
kann auch der Kehrwert des oben stehenden Verhältnisses
verwendet werden, um den diffusen und/oder gerichteten und/oder
den gesamten Oberflächenreflexionsanteil zu bestimmen.
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Es
wird deutlich, dass das oben dargestellte Verhältnis bei
einem ausschließlich gerichtet reflektierenden Objekt im
Wesentlichen 0% ergibt, da aufgrund der fehlenden diffusen Oberflächenreflexion
die Kamera K bei Spotbeleuchtung S1 keine
Beleuchtungsverteilung wahrnimmt. Dies setzt voraus, wie oben bereits
erläutert wurde, dass in jedem Bildpunkt vorzugsweise wenigstens
eine Spotbeleuchtung S1 so ausgerichtet
ist, dass sie keinen direkten Reflex in die Kamera K erzeugt.
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Im
Gegensatz dazu wird das oben stehende Verhältnis bei einem
ausschließlich diffus reflektierenden Objekt im Wesentlichen
100% ergeben, da hier der diffuse Reflexionsanteil des Objekts O
auf die Spotbeleuchtung S1 und auf die Hellfeldbeleuchtung
S2 anspricht und eine Beleuchtungsverteilung
des Objekts O sowohl bei Spotbeleuchtung S1 als
auch bei Hellfeldbeleuchtung S2 somit maßgeblich
auf diffuse Reflexion zurückzuführen ist.
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Eine
hybride Oberfläche, also eine Oberfläche des Objekts
O, welche sowohl diffuse als auch gerichtete Oberflächenreflexionsanteile
aufweist, liefert einen Wert zwischen 0% und 100%, da durch die
Spotbeleuchtung S1 lediglich die diffusen
Oberflächenreflexionsanteile, bei Hellfeldbeleuchtung S2 aber die diffusen und die gerichtet reflektierenden
Anteile ansprechen, sodass das Verhältnis durch den gerichteten
Oberflächenreflexionsanteil kleiner als 100% ist.
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Aus
dem Verhältnis der Beleuchtungsverteilungen können
die diffusen und/oder die gerichteten Oberflächenreflexionsanteile
bestimmt werden. Mit den berechneten Reflexionsanteilen kann wiederum
die Neigungsmessung so angepasst werden, dass die realen Neigungsdaten
aus den vier Bildern unter Hellfeldbeleuchtung S2 ermittelt
werden.
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Bei
Beleuchtung mit Lichtquellen mit schmaler Beleuchtungsverteilung
ist eine ausschließlich diffuse Reflexion erwünscht.
In der Praxis kann es allerdings vorkommen, dass bei einer Spotbeleuchtung
ein Teil des Lichts über den eng begrenzten Bereich des
eigentlichen Lichtflecks hinaus auf dem Streukörper auftrifft,
z. B. in Form von Streulicht. Für diesen Fall handelt es
sich immer noch maßgeblich um eine diffuse Reflexion am Objekt,
jedoch nicht ausschließlich; es kann ein Anteil an gerichteter
Reflexion am Objekt dazukommen. Somit erreichen die Verhältnisse
unter Umständen bei rein gerichteter Reflexion beziehungsweise
bei rein diffuser Reflexion nicht 0% und 100%, sondern beispielsweise
nur 20% und 80%. Andere Zahlenwerte sind möglich, das Funktionsprinzip
bleibt hiervon unberührt.
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Insgesamt
zeigt sich, dass eine Berechung der Neigungsbilder anhand der vier
Bilder des Objekts O unter Hellfeldbeleuchtung S
2 erfolgt,
und dass die speziell ausgerichtete Spotbeleuchtung S
1 dazu
dient, diffuse von gerichteten Oberflächenanteilen zu unterscheiden.
Entscheidend ist somit die Kombination von Lichtquellen mit schmaler
und Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik, die eine Berechnung
der realen Neigungswerte eines zu vermessenden Objekts O ermöglicht.
Zur Berechnung der Neigungswerte kann insbesondere auch ein in
WO 2004/051186 beschriebenes
Verfahren eingesetzt werden, worauf hier nicht näher eingegangen
wird.
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Alternativ
können bei einem weiteren vorgeschlagenen Verfahren folgende
Schritte vorgesehen sein:
- – Positionieren
einer Aufnahmeeinheit (Kamera (K)), eines Streukörpers
(SK), eines zu erfassenden Objekts (O) sowie Lichtquellen mit breiter
Abstrahlcharakteristik (S2);
- – Aktivieren der Lichtquellen mit breiter Abstrahlcharakteristik
(S2) und jeweils Aufnehmen des beleuchteten Objekts
(O) mit der Aufnahmeeinheit (Kamera (K)), und
- – Anpassen der Position der Lichtquellen (S2) mit breiter Abstrahlcharakteristik so
lange, bis für den diffusen und den gerichteten Oberflächenreflexionsanteil
ein ähnliches Neigungsergebnis ermittelt wird.
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Insbesondere
kann der Radius r2 der Lichtquellen S2 mit breiter Abstrahlcharakteristik bezüglich
des Bezugspunkts B verändert werden. Alternativ oder zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass die Abstrahlcharakteristik und/oder der
Neigungswinkel der Lichtquellen gegenüber der Mittelachse
M verändert werden, bis für den diffusen und den
gerichteten Oberflächenreflexionsanteil ein ähnliches
Neigungsergebnis, beziehungsweise ein gleiches Formergebnis ermittelt
wird. Eine Berechnung der diffusen und/oder des gerichteten Oberflächenreflexionsanteils
kann dann entfallen, sodass alleine durch die Positionierung der
Lichtquellen die realen Neigungsdaten des Objekts O gewonnen werden
können.
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Insgesamt
zeigt sich, dass die hier vorgeschlagene Vorrichtung und die Verfahren
den Nachteil von herkömmlichen Vorrichtungen und Verfahren
zur 3D-Formerfassung insbesondere von hybriden Objekten O vermeiden,
dass also eine 3D-Formerfassung mit den realen Neigungsdaten, ohne
vorherige Kenntnis des diffusen und/oder des gerichteten Oberflächen
reflexionsanteils des zu erfassenden Objekts O, möglich
ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2006/100077
A1 [0002, 0002]
- - WO 2004/051186 A1 [0002]
- - WO 2004/051186 [0034, 0083]