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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion von Objekten mittels
eines Sensors.
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Sensoren
der in Rede stehenden Art können als
optische Sensoren, Ultraschallsensoren oder kapazitive Sensoren
ausgebildet sein. Generell bilden derartige Sensoren binär schaltende
Einheiten, das heißt
mit einem derartigen Sensor wird ein binäres Objektfeststellungssignal
mit zwei Schaltzuständen generiert.
Das binäre
Objektfeststellungssignal weist dabei die Schaltzustände „Objekt
erkannt” und „kein Objekt” auf, das
heißt
mit dem Sensor wird eine Anwesenheitskontrolle von Objekten durchgeführt.
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Als
Messwerte können
mit derartigen Sensoren beispielsweise Intensitätswerte ausgewertet werden.
Durch die Generierung eines binären
Objektfeststellungssignals in Abhängigkeit derartiger Intensitätswerte
können
beispielsweise mehrlagige Objekte unterschieden werden. Ein Beispiel
hierfür
ist die Durchführung
einer Doppelbogenkontrolle an Druckmaschinen, die mittels eines
optischen, kapazitiven oder Ultraschallsensors durchgeführt werden
kann. Das in Abhängigkeit
mit diesen Sensoren generierte binäre Objektfeststellungssignal
weist zwei Schaltzustände
auf, wobei ein erster Schaltzustand die Präsenz eines Doppelbogens angibt,
während
der zweite Schaltzustand das Fehlen eines Doppelbogens, das heißt die Präsenz eines
Einfachbogens angibt.
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Insbesondere
mit optischen Sensoren oder Ultraschallsensoren können auch
als Messwerte Distanzwerte generiert werden. Durch die Generierung eines
binären
Objektfeststellungssignals in Abhängigkeit von derartigen Distanzwerten kann
beispielsweise erkannt werden, ob ein Objekt vor einem Hintergrund
vorhanden ist oder nicht.
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Generell
wird bei derartigen Sensoren das binäre Objektfeststellungssignal
durch eine Schwellwertbewertung gewonnen. Im einfachsten Fall können die
Messwerte des Sensors mit einem einzigen Schwellwert bewertet werden.
Liegt dann der Messwert oberhalb des Schwellwerts, nimmt das Objektfeststellungssignal
einen ersten Schaltzustand ein, liegt der Messwert unterhalb des
Schwellwerts, nimmt das Objektfeststellungssignal den zweiten Schaltzustand
ein.
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Nachteilig
hierbei ist jedoch, dass bei Messwerten im Bereich des Schwellwerts
durch systembedingte Störeinflüsse wie
Messwertrauschen das Objektfeststellungssignal keinen sicheren Schaltzustand
annimmt, da die Messwerte stochastisch schwankend einmal oberhalb
oder unterhalb des Schwellwerts liegen obwohl sich das zu detektierende
Objekt gar nicht verändert.
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Um
derartige Fehlfunktionen auszuschließen, weisen bekannte Sensoren
eine Hysteresefunktion auf. Hierzu werden die Messwerte nicht nur
mit einem, sondern mit zwei unterschiedlichen Schwellwerten bewertet,
wobei der Bereich zwischen den Schwellwerten den sogenannten Hysteresebereich bildet.
Dabei liegt der Wert eines ersten Schwellwerts unterhalb des Werts
des zweiten Schwellwerts.
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Werden
Messwerte unterhalb des ersten Schwellwerts registriert, nimmt das
Objektfeststellungssignal einen ersten Schaltzustand ein. Hat sich das
Objektfeststellungssignal zuvor im zweiten Schaltzustand befunden,
wechselt das Objektfeststellungssignal in den ersten Schaltzustand.
Werden Messwerte oberhalb des zweiten Schwellwerts registriert,
nimmt das Objektfeststellungssignal einen zweiten Schaltzustand
ein. Hat sich das Objektfeststellungssignal zuvor im ersten Schaltzustand
befunden, wechselt das Objektfeststellungssignal in den zweiten
Schaltzustand. Werden dagegen Messwerte innerhalb des Hysteresebereichs
registriert, bleibt das Objektfeststellungssignal unverändert in
seinem bisherigen Schaltzustand. Der Hysteresebereich bildet somit
einen Totbereich, da Messwerte innerhalb dieses Hysteresebereichs
nicht zu einer Änderung des
Schaltzustands führen.
Der Hysteresebereich führt
somit systembedingt zu einer Reduzierung des Auflösungsvermögens, das
heißt
der Messgenauigkeit des Sensors.
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Aus
der
EP 1 312 936 A2 ist
eine optoelektronische Vorrichtung zur Durchführung von Distanzmessungen
nach dem Phasenmessprinzip bekannt. Das bei der Phasenmessung entstehende
Demodulationssignal wird zur Generierung eines binären Objektfeststellungssignals
mit zwei Schwellwerten, die eine Schalthysterese bilden, bewertet.
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Die
DE 101 38 609 A1 betrifft
einen Lichttaster, bei welchem in Abhängigkeit davon, ob ein Objekt in
einem Hintergrund- oder Vordergrundbereich ein bestimmtes Gegenstandsfeststellungssignal
generiert wird. Der Lichttaster weist hierzu einen Sender und einen
Empfänger
mit mehreren Empfangselementen auf. Die Empfangssignale der Empfangselemente
werden mit Gewichtungsfaktoren gewichtet, die aus einer Tabelle
entnommen werden. Aus den gewichteten Empfangssignalen der Empfangssignale
wird ein Differenzsignal berechnet, das mit einem Differenzschwellwert
mit variabler Schalthysterese bewertet wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen binär schaltenden Sensor mit erhöhter Messgenauigkeit
bereitzustellen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen
und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient zur Detektion von Objekten mittels eines Sensors, wobei während eines
Arbeitsbetriebs im Sensor eine Auswer tung der dort generierten Messwerte
zur Generierung eines binären
Objektfeststellungssignals erfolgt. Während eines Einlernvorgangs
werden Häufigkeitsverteilungen
für mittels
des Sensors generierte Messwerte und aus den Häufigkeitsverteilungen wird eine
Gewichtungsfunktion ermittelt. Jeweils ein Wert der Gewichtungsfunktion
wird einem während
des auf den Einlernvorgang folgenden Arbeitsbetriebs ermittelten
Messwert des Sensors zugewiesen, wobei ein erster Bereich der Gewichtungsfunktion
Werte, welche einen ersten Schaltzustand des Objektfeststellungssignals
entsprechen und ein zweiter Bereich der Gewichtungsfunktion Werte
annimmt, welche einem zweiten Schaltzustand des Objektfeststellungssignals
entsprechen.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass mittels der im Einlernvorgang
ermittelten Gewichtungsfunktion eine genaue Zuordnung von im Arbeitsbetrieb
des Sensors ermittelten Messwerten zu den beiden Schaltzuständen ermöglicht wird.
Dabei ist wesentlich, dass Messwerte innerhalb des gesamten Wertebereiches
zur Generierung der Schaltzustände
des Objektfeststellungs signals beitragen, das heißt ein die
Auflösung
des Sensors begrenzender Hysteresebereich wird vermieden. Vielmehr
wird allein durch den Verlauf der Gewichtungsfunktion exakt eine
Tastweite definiert, welche den Wertebereich der Messwerte in einen
ersten und zweiten Schaltzustand unterteilt.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Tastweite
nicht als Parameterwert eingelernt werden muss. Vielmehr wird diese Tastweite
aus den während
des Einlernvorgangs ermittelten Messwerten des Sensors selbsttätig abgeleitet.
Hierzu können
in mehreren Einzelmessungen verschiedene Objekte, die unterschiedlichen
Schaltzuständen
zugeordnet werden sollen, vermessen werden, wobei dann aus den hierbei
ermittelten Häufigkeitsverteilungen
die Gewichtungsfunktion abgeleitet wird. In einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform
wird während
des Einlernvorgangs eine Vermessung einer komplexen Objektszene
durchgeführt,
beispielsweise dadurch, dass unterschiedliche Objekte am Sensor
vorbeibewegt werden. Aus den daraus ermittelten Häufigkeitsverteilungen
der Messwerte, insbesondere aus den Maxima dieser Häufigkeitsverteilungen
sowie der Breiten und Steigungen von Häufigkeitsverteilungen, wird
dann die Gewichtungsfunktion und daraus folgend die Tastweite abgeleitet.
Der so ausgebildete Sensor bildet ein selbstlernendes System, welches
in Abhängigkeit
der beim Einlernvorgang registrierten Messwerte seine Funktionsparameter
für die
Objektdetektion während
des Arbeitsbetriebs selbständig
einlernt.
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Die
im Einlernvorgang bestimmte Gewichtungsfunktion unterscheidet sich
generell von einem Schwellwert, der zwei Bereiche digital voneinander trennt.
Vielmehr stellt die Gewichtungsfunktion eine kontinuierliche Funktion
dar, die durch die Auswertung der Häufigkeitsverteilung im Einlernvorgang
die Zuverlässigkeit
der Messwerte berücksichtigt.
Generell trägt
die Gewichtungsfunktion dem Umstand Rechnung, dass Messwerte, die
dicht an der Tastweite liegen, aufgrund von Messwertschwankungen
weniger zuverlässig
sind, als Messwerte, die weiter entfernt zur Tastweite liegen. Dementsprechend
nimmt die Ge wichtungsfunktion im Bereich der Tastweite betragsmäßig kleinere
Werte an, als in zur Tastweite entfernten Bereichen, so dass Messwerte
im Bereich der Tastweite weniger stark zur Generierung des Objektfeststellungssignals
beitragen als Messwerte, die weit entfernt zur Tastweite liegen.
Durch eine Auswertung mehrerer, insbesondere einer vorgegebenen
Anzahl von Messwerten mittels der im Einlernvorgang bestimmten Gewichtungsfunktion,
wird dann das binäre
Objektfeststellungssignal generiert. Da zu diesem Objektfeststellungssignal
generell alle Messwerte innerhalb des gesamten Messwertbereichs beitragen,
wird eine hohe Messgenauigkeit bei der Generierung des Objektfeststellungssignals
erhalten.
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Besonders
vorteilhaft bildet die Gewichtungsfunktion eine Rampenfunktion mit
den asymptotischen Werten +1 und –1, wobei im Grenzbereich, in
welchem die beiden Bereiche aneinander grenzen, ein linearer Übergang
zwischen den asymtotischen Werten erfolgt.
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Dabei
tragen im Arbeitsbetrieb des Sensors ermittelte Messwerte, die positiven
Werten der Gewichtungsfunktion zugewiesen werden zu einem ersten
Schaltzustand des Objektfeststellungssignals bei, während Messwerte,
die negativen Werten der Gewichtungsfunktion zugewiesen werden,
zum zweiten Schaltzustand des Objektfeststellungssignals beitragen.
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Die
Messwerte, welchen die Werte +1 oder –1 zugewiesen werden, tragen
am stärksten
zur Ausbildung des ersten beziehungsweise zweiten Schaltzustands
bei. Der Nulldurchgang der Gewichtungsfunktion repräsentiert
die Tastweite des Systems. Die Messwerte, die dicht benachbart zur
Tastweite sind, werden für
die Ausbildung des ersten und zweiten Schaltzustands weniger stark
herangezogen, da in diesem Bereich die Gewichtungsfunktion kleine
Werte annimmt.
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Diese
oder eine entsprechend ausgebildete Gewichtungsfunktion wird besonders
vorteilhaft mit einer Mehrfachauswertung von Messwerten in Form eines
Zählverfahrens
ausgewertet.
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Besonders
vorteilhaft dient das Verfahren zur Generierung des Objektfeststellungssignals. Während des
Arbeitsbetriebs des Sensors werden mehrere Messwerte herangezogen.
Die Werte der Gewichtungsfunktion, welche den Messwerten des Sensors
zugewiesen werden, bilden Zählwerte.
Die einzelnen Zählwerte
werden addiert und die Summe der Zählwerte mit wenigstens einem
Schwellwert bewertet. Das Objektfeststellungssignal nimmt den ersten
Schaltzustand ein, wenn die Summe der Zählwerte oberhalb des Schwellwerts
liegt und einen zweiten Schaltzustand, wenn die Summe der Zählwerte
unterhalb des Schwellwerts liegt.
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Insbesondere
werden die Zählwerte
mit zwei Schwellwerten werden bewertet, wobei das Objektfeststellungssignal
den ersten Schaltzustand einnimmt, wenn die Summe der Zählwerte
oberhalb des oberen Schwellwerts liegt. Das Objektfeststellungssignal
nimmt den zweiten Schaltzustand ein, wenn die Summe der Zählwerte
unterhalb des unteren Schwellwerts liegt.
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Liegen
die bei einer Objektdetektion erhaltenen Messwerte in einem Bereich,
in welchem diese betragsmäßig hohen
Werte der Gewichtungsfunktion zugewiesen werden, so bedeutet dies,
dass diese eindeutig einem Schaltzustand des Objektfeststellungssignals
zugeordnet werden können.
Bei dem Zählverfahren
wird dies dadurch berücksichtigt,
dass bei der Summenbildung bereits wenige Zählwerte ausreichen, dass der
korrespondierende Schwellwert erreicht wird, das heißt ein Wechsel
des Schaltzustands des Objektfeststellungssignals wird sehr schnell
erhalten. Liegen dagegen die bei einer Objektdetektion erhaltenen
Messwerte dicht an der Tastweite, so werden diese betragsmäßig kleinen Werte
der Gewichtungsfunktion zugewiesen. Bei der Auswertung mittels des
Zählverfahrens
ist dann eine große
Anzahl von Messwerten erforderlich, dass die Summe der Zählwerte
einen der Schwellwerte erreicht, das heißt es ist eine große Anzahl
von Messwerten erforderlich, damit ein Wechsel des Schaltzustands
erhalten wird. Somit werden die Messwerte mittels der Gewichtungsfunktion
hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit
gewichtet. Je zuverlässiger
ein Messwert ist, desto größer der
betragsmäßige Wert
der Gewichtungsfunktion, welcher diesem Messwert zugewiesen wird,
desto größer sein
Beitrag zur Generierung eines bestimmten Schaltzustands des Objektfeststellungssignals.
Dadurch wird eine besonders fehlersichere und zuverlässige Objektdetektion ermöglicht.
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Generell
kann das erfindungsgemäße Verfahren
dahingehend variiert werden, dass in dem Einlernvorgang anstelle
einer Gewichtungsfunktion zwei separate Gewichtungsfunktionen ermittelt
werden, wobei die Werte einer ersten Gewichtungsfunktion einem ersten
Schaltzustand und die Werte der zweiten Gewichtungsfunktion dem
zweiten Schaltzustand des Objektfeststellungssignals entsprechen.
Dem im Arbeitsbetrieb ermittelten Messwert wird jeweils ein Wert
der ersten Gewichtungsfunktion und ein Wert der zweiten Gewichtungsfunktion
zugewiesen und zur Bestimmung des Schaltzustands des Objektfeststellungssignals
wird jeweils die Differenz der zugewiesenen Werte der beiden Gewichtungsfunktionen bestimmt.
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Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Verfahren
derart erweitert werden, dass für
unterschiedliche Arten von Messwerten separate Gewichtungsfunktionen
in einem Einlernvorgang bestimmt werden. Diese Gewichtungsfunktionen
werden zur Generierung des Objektfeststellungssignals in dem nachfolgenden
Arbeitsbetrieb herangezogen.
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Hierdurch
kann die Zuverlässigkeit
der Objektdetektion weiter erhöht
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann für Sensoren
unterschiedlicher Art eingesetzt werden, insbesondere für optische
oder kapazitive Sensoren oder auch Ultraschallsensoren. Je nach
Ausbildung des Sensors können
die Messwerte von Intensitätswerten,
Distanzwerten, Kontrast- oder Farbinformationen oder dergleichen
gebildet sein.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1:
Blockschaltbild eines optischen Sensors.
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2:
Häufigkeitsverteilung
von Distanzwerten, welche bei einem Einlernvorgang mittels des optischen
Sensors gemäß 1 ermittelt
werden.
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3:
Normierte Verteilungsfunktion, welche aus den Häufigkeitsverteilungen gemäß 2 abgeleitet
wurde.
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4:
Gewichtungsfunktion, die aus der normierten Verteilungsfunktion
gemäß 3 abgeleitet
wurde.
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5:
Zeitabhängiger
Zählerstand
für ein Auswerteverfahren
zur Objektdetektion mittels des optischen Sensors gemäß 1 sowie
Zeitverlauf des daraus abgeleiteten Objektfeststellungssignals.
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6:
Anordnung eines optischen Sensors zur Detektion von auf einem Transportband
geförderten
Objekten.
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7:
Häufigkeitsverteilung
von Distanzwerten, welche in einem Einlernvorgang für den optischen
Sensor gemäß 6 ermittelt
wurden.
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8:
Normierte Verteilungsfunktion, welche aus den Häufigkeitsverteilungen gemäß 7 abgleitet
wurde.
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9:
Erstes Beispiel zweier aus der normierten Verteilungsfunktion gemäß 8 abgeleiteter
Gewichtungsfunktionen.
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10:
Zweites Beispiel zweier aus der normierten Verteilungsfunktion gemäß 8 abgeleiteter
Gewichtungsfunktionen.
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11:
Häufigkeitsverteilung
von Intensitätsmesswerten
für den
optischen Sensor gemäß 7.
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1 zeigt
schematisch den Aufbau eines optischen Sensors 1. Der optische
Sensor 1 umfasst einen Sender 2, welcher Sendelichtstrahlen 3 emittiert.
Zudem ist ein Empfangslichtstrahlen 4 empfangender Empfänger 5 vorgesehen.
Die Sendelichtstrahlen 3 werden von einem zu detektierenden
Objekt 6 oder vor einem Hintergrund 7, vor welchem
das Objekt 6 platziert werden kann, als Empfangslichtstrahlen 4 zum
Empfänger 5 zurück reflektiert.
Die Ansteuerung des Senders 2 sowie die Auswertung der
Empfangssignale des Empfängers 5 erfolgt
in einer Auswerteeinheit 8, welche von einem Mikroprozessor
oder dergleichen gebildet sein kann. In Abhängigkeit der Empfangssignale
wird in der Auswerteeinheit 8 ein Objektfeststellungssignal
generiert, welches über
einen Schaltausgang 9 ausgegeben wird. Der optische Sensor 1 kann über eine
Schnittstelle 10 parametriert werden. Zudem kann über diese
ein Einlernvorgang ausgelöst
werden. Der optische Sensor 1 ist im vorliegenden Fall
als Distanzsensor ausgebildet. Die Distanzmessung kann beispielsweise
nach dem Triangulationsprinzip erfolgen, wobei hierzu ein ortsauflösender Empfänger 5 verwendet
wird.
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In
dem optischen Sensor 1 stehen als auswertbare Messwerte
somit Distanzwerte sowie Intensitätsmesswerte, das heißt Amplitudenwerte
der Empfangssignale zur Verfügung.
Anhand der Messwerte wird im Arbeitsbetrieb des optischen Sensors 1 ein
binäres
Objektfeststellungssignal generiert, dessen Schaltzustände angeben,
ob ein Objekt 6 oder nur der Hintergrund 7 detektiert
wurde.
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Vor
Aufnahme des Arbeitsbetriebs wird ein Einlernvorgang durchgeführt, der über einen
Eingabebefehl über
die Schnittstelle des optischen Sensors 1 ausgelöst wird.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird ein zweistufiger Einlern vorgang durchgeführt, wobei jede Stufe des Einlernvorgangs
mit einem separaten Eingabebefehl über die Schnittstelle 10 ausgelöst wird.
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In
der ersten Stufe des Einlernvorgangs wird mit dem optischen Sensor 1 allein
der Hintergrund 7 vermessen. Dabei werden für eine vorgegebene
Zeit die hierbei am Empfänger 5 registrierten
Distanzmesswerte ausgewertet, indem eine Häufigkeitsverteilung H1 für die registrierten
Distanzmesswerte ermittelt wird. In der zweiten Stufe des Einlernvorgangs wird
ein Objekt 6 vor dem Hintergrund 7 platziert und dann
das Objekt 6 mittels des optischen Sensors 1 erfasst.
Für die
dabei ermittelten Distanzwerte wird die Häufigkeitsverteilung H2 ermittelt.
Die Häufigkeitsverteilungen
H1 und H2 sind in 2 dargestellt.
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Aus
den Häufigkeitsverteilungen
H1 und H2 werden die normierten Häufigkeitsverteilungen, die
in 3 dargestellt sind, abgeleitet. Hierzu werden
die Lagen und Breiten B1, B2 der Häufigkeitsverteilungen H1 und
H2 herangezogen. Die Breiten B1, B2 der Häufigkeitsverteilungen H1 und
H2 sind im vorliegenden Fall dadurch definiert, dass für jede Häufigkeitsverteilung
H1 und H2 die Breite bei halber Höhe des Maximalwerts der jeweiligen
Häufigkeitsverteilung
H1, H2 bestimmt wird. Daraus ergeben sich die rechteckförmigen normierten
Häufigkeitsverteilungen
Hn der Breite B1 und B2 wie in 3 dargestellt. Anhand
dieser normierten Häufigkeitsverteilung
Hn wird die Lage einer Tastweite TW bestimmt.
Dabei liegt die Tastweite TW jeweils von einem Abstand B1' beziehungsweise
B2' zum Zentrum
einer der beiden normierten Häufigkeitsverteilungen
Hn, wobei die Abstände B1' und B2' im Verhältnis zu den Breiten B1 und
B2 der normierten Häufigkeitsverteilungen
Hn gewählt
sind.
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In
einem weiteren Schritt wird unter der Verwendung der so bestimmten
Tastweite TW die in 4 dargestellte Gewichtungsfunktion
G abgeleitet. Die Gewichtungsfunktion weist die Form einer Rampenfunktion
auf, die zu geringen Distanzwerten hin den Wert +1 und zu großen Distanzwerten
hin den Wert –1
aufweist. Der Nulldurchgang der Gewichtungsfunktion G liegt in der
Tast weite TW. Um die Tastweite TW herum liegt der Übergangsbereich der
Gewichtungsfunktion, in welcher die Werte sich linear vom ersten
asymtotischen Wert +1 bis zum zweiten asymtotischen Wert –1 ändern. Die
Breite B3 des Übergangsbereichs
wird abhängig
vom Abstand der normierten Häufigkeitsverteilung
Hn gewählt.
Vorzugsweise beträgt
die Breite B3 des Übergangsbereichs
einen bestimmten Bruchteil vom Abstand zwischen den normierten Häufigkeitsverteilungen
Hn.
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Mit
der Bestimmung der Gewichtungsfunktion ist der Einlernvorgang beendet.
Die im Einlernvorgang bestimmte Gewichtungsfunktion wird im nachfolgenden
Arbeitsbetrieb zur Generierung des Objektfeststellungssignals bei
der Objektdetektion herangezogen.
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Das
Auswerteverfahren zur Generierung des Objektfeststellungssignals
ist in den Zeitdiagrammen von 5 veranschaulicht.
Die Objektdetektion erfolgt nach einem Zählverfahren, wobei das obere
Diagramm die zeitabhängigen
Zählerstände Z eines Zählers in
der Auswerteeinheit 8 zeigt und das untere Diagramm das
daraus abgeleitete binäre
Objektfeststellungssignal, das heißt das Schaltsignal Q zeigt. Dabei
ist im unteren Diagramm mit „EIN” der Schaltzustand „Objekt
erkannt” und
mit „AUS” der Schaltzustand „kein Objekt”, das heißt „Hintergrund
erkannt” bezeichnet.
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Zur
Durchführung
des Zählverfahrens
wird die Gewichtungsfunktion G gemäß 4 verwendet. Hierzu
wird bei der Objektdetektion jedem ermittelten Distanzwert der entsprechende
Wert der Gewichtungsfunktion G gemäß 4 zugeordnet,
wobei jeder dieser einem Distanzmesswert entsprechenden Werte der
Gewichtungsfunktion einen Zählwert
Zi für das
in 5 veranschaulichte Zählverfahren bildet. In der
Auswerteeinheit 8 werden dabei die den aktuellen Distanzmesswerten
entsprechenden Zählwert Zi fortlaufend aufsummiert. Der aktuelle Zählerstand wird
dabei mit zwei Schwellwerten SEIN und SAUS verglichen, wobei SEIN > SAUS. Übersteigt
der Zählerstand den
Schwellwert SEIN, so wechselt das Schaltsignal Q,
wie aus 5 ersichtlich, in den Schaltzustand „EIN”. Sobald
der Zählerstand
den Schwellwert unterschreitet, wechselt das Schaltsignal, wie aus 5 ersichtlich,
in den Schaltzustand „AUS”.
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Da
jedem bei der Objektdetektion ermittelten Distanzmesswert ein Wert
der Gewichtungsfunktion zugewiesen wird und dieser als Zählwert im
Zählerverfahren
berücksichtigt
wird, tragen alle ermittelten Distanzmesswerte zur Generierung des
Objektfeststellungssignals bei, das heißt es existiert kein Hysteresebereich,
das heißt
kein Totbereich von Messwerten, die nicht zu einer Änderung
des Objektfeststellungssignals beitragen können.
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Durch
die spezifische Ausbildung der Gewichtungsfunktion G gemäß 4 ist
zudem gewährleistet,
dass zuverlässige
Messwerte, das heißt Messwerte
die sicher einem Schaltzustand zugeordnet werden können, beim
Zählverfahren
stärker
berücksichtigt
werden und damit mehr zur Generierung des Objektfeststellungssignals
beitragen als nicht zuverlässige
Messwerte. Im Bereich der Tastweite TW sind die Werte der Gewichtungsfunktion
nämlich
am kleinsten. In diesem Bereich kann aufgrund von Messwertrauschen
ein Messwert nicht sicher einem Schaltzustand zugeordnet werden.
Je weiter die Distanzmesswerte von der Tastweite TW entfernt sind, desto
sicherer können
diese einem Schaltzustand zugeordnet werden. So können die
Distanzmesswerte, denen der Wert +1 der Gewichtungsfunktion G zugeordnet
wird, sehr sicher dem Schaltzustand „EIN” zugeordnet werden. Ebenso
können
die Distanzmesswerte, denen der Wert –1 der Gewichtungsfunktion
G zugeordnet wird, sehr sicher dem Schaltzustand „AUS” zugeordnet
werden. Je geringer der betragsmäßige Wert
der Gewichtungsfunktion G, desto unzuverlässiger kann der zugehörige Distanzmesswert
einem Schalzustand des Objektfeststellungssignals zugeordnet werden.
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Da
die Gewichtungsfunktion die Zuverlässigkeit der Distanzmesswerte
berücksichtigt,
führt dies im
Zählverfahren
gemäß 5 dazu,
dass für
eine Schaltzustandsänderung
nur eine kleine Zahl zuverlässiger,
andererseits jedoch eine große
Zahl unzuverlässiger
Distanzmesswerte benötigt
wird. Dies führt
zu ei ner besonders zuverlässigen
und fehlersicheren Generierung des Objektfeststellungssignals. Die
Zeitdiagramme in 5 veranschaulichen dies. Um
einen Übergang
in den Schaltzustand „EIN” zu erhalten,
sind insgesamt sechs Zählstufen
nötig,
da die hierbei registrierten Distanzmesswerte unzuverlässig sind,
das heißt
dicht an der TW liegen, so dass die Werte der Gewichtungsfunktion
G und damit die einzelnen Zählwerte
Zi klein sind.
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Dagegen
werden für
den Übergang
vom Schaltzustand „EIN” in den
Schaltzustand „AUS” nur vier
Zählerschritte
benötigt,
da dort die Distanzmesswerte zuverlässiger und damit die einzelnen
Zählwerte
Zi größer sind.
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6 zeigt
eine Anordnung des optischen Sensors 1 gemäß 1 oberhalb
eines einen Hintergrund bildenden Transportbands. Mit dem optischen Sensor 1 sollen
Objekte 6, 6', 6'' auf dem Transportband erkannt,
das heißt
von dem Hintergrund unterschieden werden.
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In
einem Einlernvorgang werden die im Abstand zueinander liegenden
Objekte auf dem Transportband gefördert und so am optischen Sensor 1 vorbeibewegt.
Die dabei ermittelte Verteilung von Distanzmesswerten ist in 7 dargestellt.
Der bei den größten Distanzmesswerten
liegende Peak der Verteilung wird dem Hintergrund 7 zugeordnet
und bildet die Häufigkeitsverteilung
H1. Der restliche Verlauf der Verteilung wird, wie aus 7 ersichtlich,
der Häufigkeitsverteilung
H2 für
detektierte Objekte 6 zugeordnet.
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Für die Häufigkeitsverteilungen
H1 und H2 werden dann analog zur Ausführungsform gemäß 2 die
Breiten B1 und B2 bestimmt. Dann werden, analog zu 3,
aus den Häufigkeitsverteilungen
H1 und H2 die normierten Häufigkeitsverteilungen
Hn gebildet (8).
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Aus
diesen normierten Häufigkeitsverteilungen
Hn kann dann eine der Gewichtungsfunktionen
G gemäß 4 entsprechende
Gewichtungsfunktion G abgeleitet werden, wodurch der Einlernvorgang
beendet wird. Die anschließende Objektdetektion
zur Generierung des Objektfeststellungssignals erfolgt dann wieder
gemäß dem Auswerteverfahren
gemäß 5.
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Alternativ
können
wie in 9 dargestellt, für die Objektdetektion (das
heißt
die Häufigkeitsverteilung
H2) und für
die Hintergrunddetektion (das heißt für die Häufigkeitsverteilung H1) getrennte
Gewichtungsfunktionen G2 beziehungsweise G1 abgeleitet werden. Die
beiden Gewichtungsfunktionen gemäß 9 sind
auf die asymptotischen Werte 0 und 1 normiert und schneiden sich
in der Tastweite TW. Die Breiten der Übergangsbereiche der Gewichtungsfunktionen
G1 und G2 sind an die Breiten B1, B2 der zugehörigen Häufigkeitsverteilungen H1, H2
angepasst.
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Zur
Objektdetektion wird dann jedem ermittelten Distanzmesswert sowohl
der entsprechende Wert der Gewichtungsfunktion G1 als auch der Wert der
Gewichtungsfunktion G2 zugeordnet. Danach wird die Differenz dieser
Werte gebildet. Diese Differenz bildet dann den Zählwert Zi, der im Zählverfahren gemäß 5 zur
Generierung des Objektfeststellungssignals verwendet wird.
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10 zeigt
eine Variante der Gewichtungsfunktionen G1 und G2 derart, dass diese
anders als die Gewichtungsfunktionen G1 und G2 auf unterschiedliche
Werte normiert sind. Dabei wird die Gewichtungsfunktion G1 auf den
Wert m und die Gewichtungsfunktion G2 auf den Wert 1/m normiert,
wobei m2 = B2/B1. Durch diese Normierung
kann die Gewichtung mit den Gewichtungsfunktionen noch stärker an
die spezifischen Häufigkeitsverteilungen H1,
H2 angepasst werden.
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11 zeigt
eine Erweiterung der Objektdetektion gemäß 10 dahingehend,
dass zusätzlich zu
Distanzmesswerten auch Intensitätsmesswerte des
optischen Sensors 1 zur Generierung des Objektfeststellungssignals
herangezogen werden. In 11 sind
dabei die Häufigkeitsverteilungen
H1' und H2' von Intensitätsmesswerten
dargestellt, die bei dem Einlernvorgang gemäß 10 zusätzlich zu den
Distanzmesswerten bei der Vermessung des Objekts 6 beziehungsweise
des Hintergrunds 7 erhalten werden.
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Durch
die zusätzliche
Auswertung von Intensitätsmesswerten,
die analog zur Auswertung der Distanzmesswerte erfolgen kann, wird
die Detektionssicherheit des optischen Sensors 1 weiter
erhöht.
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Besonders
vorteilhaft können
die Auswertungen der Distanz- und Intensitätsmessungen derart verknüpft werden,
dass bei der aktuellen Objektdetektion sowohl für den aktuellen Distanzmesswert
als auch für
den Intensitätsmesswert
jeweils über
die zugeordneten Gewichtungsfunktionen G1, G2 beziehungsweise G1', G2' ein Zählwert Zi beziehungsweise Zi,
abgeleitet wird. Dann kann beispielsweise das Produkt der Zählwerte
Zi und Zi, gebildet
werden. Dieses Produkt wird dann in dem Zählverfahren gemäß 5 zur
Generierung des Objektfeststellungssignals verwendet.
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- 1
- Optischer
Sensor
- 2
- Sender
- 3
- Sendelichtstrahlen
- 4
- Empfangslichtstrahlen
- 5
- Empfänger
- 6
- Objekt
- 7
- Hintergrund
- 8
- Auswerteeinheit
- 9
- Schaltausgang
- 10
- Schnittstelle