DE102008020168A1 - Verfahren und Vorrichtung zum impliziten Steuern eines technischen Gerätes - Google Patents

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Abstract

Bei einem Verfahren bzw. in einer Vorrichtung zum impliziten Steuern eines technischen Gerätes (7) durch einen Benutzer (4) werden Aktivitätsparameter (AP1, AP2) mittels mindestens eines zum Beispiel an einem Benutzer (4) angebrachten Aktivitätssensors (3) erfasst. Die Aktivitätsparameter (AP1, AP2) sind dabei geeignet, mindestens eine zeitlich parametrisierte Raumkurve (T1, T2) und eine Orientierung des Aktivitätssensors (3) zu rekonstruieren. Die Aktivitätsparameter (AP1, AP2) werden von dem mindestens einen Aktivitätssensor (3) an eine Auswerteeinrichtung (6) drahtlos übertragen, und Steuersignale (CT) für das technische Gerät (7) werden in Abhängigkeit von den erfassten Aktivitätsparametern (AP1, AP2) erzeugt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum impliziten Steuern eines technischen Gerätes durch einen Benutzer.
  • Bei der implizierten Steuerung oder Regelung von technischen Geräten, zum Beispiel von Haushaltsgeräten oder Geräten der Unterhaltungselektronik, werden vergangene Handlungen oder Vorgänge in Verbindung mit Benutzern analysiert und zukünftige Wünsche oder Aktionen des jeweiligen Benutzers vorhergesagt. Bei der implizierten Regelung ist es insbesondere wünschenswert, dem Benutzer die explizite Interaktion, beispielsweise mit Schaltelementen der technischen Geräte, abzunehmen. Häufig ist die explizite Bedienung dieser Geräte auch aufgrund der Vielzahl von Geräten oder Einstellungsoptionen nicht möglich.
  • Um die Handlungen oder Aktivitäten der jeweiligen Benutzer oder Personen zu registrieren, sind in der Vergangenheit zum Beispiel Lichtschranken oder Bewegungsmelder, also in die Umgebung eingebettete Sensoren zur Anwendung gelangt. Ein Nachteil derartiger Sensoren ist zum Beispiel bei Lichtschranken die nur binär mögliche Aktivitätserkennung, wodurch entweder eine Bewegung oder ein Stillstand (nicht-Bewegung) erfasst werden kann. Entsprechend einfache Anordnungen dienen beispielsweise dem Schalten von Raumlichtern in Sanitäranlagen.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht auch darin, die Analyse des Gangs der jeweiligen Person vorzunehmen, wobei zum Beispiel Videosequenzen verarbeitet werden, oder auch durch Sensorbestückte Böden die jeweilige beim Gehen oder Stehen auf den Boden wirkende Kraft zu erfassen und auszuwerten. Nachteilig ist dabei die notwendige Bereitstellung von umfangreicher Infrastruktur, um die Aktivität der Benutzer zu registrieren.
  • Ferner wurden auch tragbare Sensoren vorgeschlagen, die vom Benutzer oder einer Person getragen werden. Einfache herkömmliche Sensoren erfüllen beispielsweise die Funktion eines Schrittzählers, die zum Beispiel am Knöchel befestigt werden. Durch die erkannte Schrittfrequenz kann anschließend auf eine Aktivität, wie Stillstand, normaler Gang oder beschleunigtes Laufen, geschlossen werden. Diese üblichen Maßnahmen zielen darauf ab, beispielsweise die gelaufene Distanz und weitere Informationen, wie die Geschwindigkeit, die verbrannten Kalorien oder weitere Größen zu berechnen. Üblicherweise lassen diese herkömmlichen Sensoren jedoch keine genauere Auswertung und damit implizite Steuerung von zusätzlichen Geräten zu. Für den Freizeit- und Sportbereich ist dies jedoch auch ausreichend.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine einfache und zuverlässige Möglichkeit zu schaffen, technische Geräte durch einen Benutzer implizit zu steuern.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum impliziten Steuern gemäß Patentanspruch 1 und eine Vorrichtung zum impliziten Steuern mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14 gelöst. Darüber hinaus ist ein Verfahren zum Steuern einer steuerbaren Einrichtung gemäß Patentanspruch 20 angegeben und ein Computerprogrammprodukt, welches die Durchführung eines der Verfahren auf einer programmgesteuerten Einrichtung veranlasst.
  • Demgemäß umfasst ein Verfahren zum impliziten Steuern eines technischen Gerätes durch einen Benutzer die Schritte: Erfassen von Aktivitätsparametern mittels mindestens eines an einem Benutzer angebrachten Aktivitätssensors, wobei die Aktivitätsparameter geeignet sind, mindestens eine zeitlich parametrisierte Raumkurve und eine Orientierung des Aktivitätssensors zu rekonstruieren; Drahtloses Übertragen der Aktivitätsparameter von dem mindestens einen Aktivitätssensor an eine Auswerteeinrichtung; und Erzeugen von Steuersignalen für das technische Gerät in Abhängigkeit von den erfassten Aktivitätsparametern.
  • In einer abgewandelten Ausführung des Verfahrens erfolgen die Schritte: Erfassen von Aktivitätsparametern mittels mindestens eines an einem Benutzer angebrachten oder körpernah am Benutzer getragenen Aktivitätssensors, wobei die Aktivitätsparameter geeignet sind, mindestens eine zeitlich parametrisierte Raumkurve und eine Orientierung des Aktivitätssensors zu rekonstruieren; Erzeugen von Steuersignalen für das technische Gerät in Abhängigkeit von den erfassten Aktivitätsparametern; und Drahtloses Übertragen der Steuersignale von dem mindestens einen Aktivitätssensor an das technische Gerät.
  • Eine Vorrichtung, welche insbesondere zur Durchführung dieses Verfahrens geeignet ist, weist auf: mindestens einen an einem Benutzer angebrachten Aktivitätssensor, welcher Aktivitätsparameter fasst, die geeignet sind, mindestens eine zeitlich parametrisierte Raumkurve und eine Orientierung des Aktivitätssensors zu rekonstruieren, eine Auswerteeinrichtung, welche in Abhängigkeit von den erfassten Aktivitätsparametern Steuersignale für das technische Gerät erzeugt, und eine Übertragungseinrichtung zum drahtlosen Übertragen der Aktivitätsparameter von dem mindestens einen Aktivitätssensor an die Auswerteeinrichtung.
  • Ein entsprechend eingesetzter Aktivitätssensor kann zum Beispiel Beschleunigungssensoren für die drei Raumachsen und Gyroskope aufweisen, die es erlauben, die Orientierung, also Richtung des Sensors in Bezug beispielsweise die Schwerkraft zu erfassen. Eine Trajektorie oder Raumkurve des Sensors im Raum wird zum Beispiel in einem geeigneten Koordinatensystem registriert. Bewegt sich nun der Nutzer, werden Daten erfasst, die charakteristisch für seinen jeweiligen Aktivitätszustand sind. Zum Beispiel ergeben sich charakteristische Werte von Aktivitätsparametern beim Gehen, Stehen, Liegen oder Laufen. Selbstverständlich können auch komplizierte, komplexere Aktivitätsmuster festgelegt werden. Dabei kann auch auf die zeitliche Änderung der jeweiligen Aktivitätsparameter zurückgegriffen werden.
  • Die Steuersignale für technische Geräte, beispielsweise eine Maschine, ein Haushaltsgerät oder eine Vielzahl solcher Geräte, die dann ein komplexes System bilden, werden in Abhängigkeit von den erfassten Aktivitätsparametern gesteuert. Das heißt, eine Aktivität oder Handlung des Benutzers wird erfasst und klassifiziert, woraufhin voraussichtlich gewünschte Bedienhandlungen erkannt werden und die technischen Geräte entsprechend gesteuert sind. Eine explizite Steuerung oder Einstellung an dem jeweiligen technischen Gerät ist daher nicht mehr durch den Benutzer selbst erforderlich. Vielmehr wird anhand der beobachteten und klassifizierten Handlung anhand der Aktivitätsparameter ohne notwendigerweise explizit willentliche Einflussnahme des Benutzers eine Steuerung vorgenommen.
  • Damit ist keine besondere Aufmerksamkeit des Benutzers mehr notwendig. Zum Beispiel alte Personen oder Personen mit eingeschränkter Aufmerksamkeit, die insbesondere wiederkehrende Aktivitätsmuster zeigen, können durch ihr Verhalten eine implizite Steuerung des technischen Gerätes verursachen. Durch Verwendung von Verfahren des maschinellen Lernens ist es dann zum Beispiel auch möglich, in naher Zukunft stattfindende Aktivitäten mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorauszusagen und damit die jeweiligen technischen Geräte auch proaktiv zu regeln.
  • Es bietet sich zum Beispiel an, den Aktivitätssensor an einer Extremität des Benutzers anzubringen. Insbesondere eignet sich dabei das Anbringen des Aktivitätssensors an einem Fuß des Benutzers. Eine Möglichkeit besteht zum Beispiel auch in der Integration des Aktivitätssensors an oder in einem Schuh. Eine Ausführungsform des Verfahrens oder der Vorrichtung zum impliziten Steuern sieht zum Beispiel ausschließlich jeweils einen Aktivitätssensor am Fuß, also einem Extremitätsendabschnitt einer Person vor. Dies erlaubt es, die Orientierung, also Richtung beispielsweise der Füße oder Knöchel sowie deren zeitlich sich ändernde Bewegung bei der Aktivität der Person zu messen. Als Aktivitätsparameter kommen dabei zum Beispiel die drei Raumkoordinaten und drei Winkelbeschleunigungen in Frage, die vorzugsweise zu einem jeweiligen Abtastzeitpunkt gemessen werden.
  • Über die Aktivitätsparameter, welche zum Beispiel zu vorgegebenen Abtastzeitpunkten erfasst und übertragen werden, können auch weitere Kontextdaten bei der Erzeugung der Steuersignale berücksichtigt werden. Solche Kontextdaten liefern beispielsweise zusätzliche Informationen über den Ort oder Zeitpunkt des Benutzers, eine Temperatur, Zeit oder Zeitraum, physiologische Parameter des Benutzers, eine Luftfeuchtigkeit oder Helligkeit oder Ähnliches. Es ist damit zum Beispiel möglich, in einer ersten Abstraktionsstufe die Aktivitätsparameter, welche die zeitlich parametrisierte Raumkurve und Orientierung bereitstellen zu betrachten, in einer höheren Abstraktionsstufe einer Klassifizierung in Gehen, Stehen oder Liegen, also Grobzuständen des Benutzers oder der Person vorzunehmen. Unter Berücksichtigung der zusätzlichen Kontextdaten ist eine höherwertige Aktivitätseinstufung oder Klassifizierung dann möglich. Beispielsweise liefert eine niedrige Helligkeit Hinweise auf die Zeit, beispielsweise Nacht, in der bestimmte Bewegungen wahrscheinlicher sind als andere.
  • Insbesondere ist auch denkbar, dass die Aktivitätsmuster, welche sich aus den zeitlichen Änderungen der Aktivitätsparameter ergeben, eine Authentifizierung oder Identifizierung des Benutzers möglich ist. Insofern können die erfassten Aktivitätsparameter auch als biometrische Merkmale aufgefasst werden.
  • Bei einigen Ausführungsformen der Erfindung werden die Steuersignale unter Verwendung eines neuronalen Netzes, eines Hidden-Markov-Modells, eines Entscheidungsbaums oder eines Mustererkennungsverfahrens in Abhängigkeit von den Aktivitätsparametern und/oder den Kontextdaten erzeugt. Wie bereits eingangs erwähnt, können die Aktivitätsparameter aus der Vergangenheit abgespeichert werden und aufgrund wiederkehrender Muster von Aktivitätsparametern zukünftig stattfindende Aktivitäten vorausgesagt werden und somit entsprechende Steuersignale erzeugt werden.
  • Eine entsprechende Vorrichtung zum impliziten Steuern von technischen Geräten bietet sich insbesondere in einem Gebäudesteuerungssystem, Energiemanagementsystem, Energieeinsparsystem oder zum Überwachen von Personen an.
  • Bei einem weiteren Verfahren zum Steuern einer steuerbaren Einrichtung werden ausschließlich zwei zeitlich parametrisierte Raumkurven der Bewegung und Orientierung von Extremitätsendabschnitten einer Person zum Klassifizieren einer Aktivität der Person verwendet. Ferner werden in Abhängigkeit von einem Klassifizierungsergebnis Steuersignale für die steuerbare Einrichtung erzeugt.
  • Bei dem entsprechenden Verfahren können die zeitlich parametrisierten Raumkurven durch Aktivitätsparameter parametrisiert werden, und das Klassifizieren umfasst die Schritte: Vorklassifizieren ausschließlich in Abhängigkeit von den Aktivitätsparametern, und Feinklassifizieren in Abhängigkeit von weiteren Kontextdaten. Dabei können selbstverständlich Verfahren und Strategien des maschinellen Lernens eingesetzt werden und zum Klassifizieren einschlägige Verfahren, wie neuronale Netze, Hidden-Markov-Modelle, Entscheidungsbäume oder weitere Mustererkennungsverfahren eingesetzt werden.
  • Schließlich sieht die Erfindung ein Computerprogrammprodukt vor, welches die Durchführung eines der vorbeschriebenen Verfahren auf einer programmgesteuerten Einrichtung veranlasst. Als programmgesteuerte Rechnereinrichtung kommt zum Beispiel ein PC in Frage, auf dem entsprechende Software installiert ist. Ferner kann das Computerprogramm auf einer eingebetteten Systemlösung, einer Mikrocontroller- oder mikroprozessorbasierten Speziallösung oder ein Industrie-PC-Lösung ablau fen. Das Computerprogrammprodukt kann beispielsweise in der Art eines Datenträgers, wie zum Beispiel USB-Sticks, Floppy-Disk, CD-ROM, DVD implementiert werden oder auch auf einer Servereinrichtung als herunterladbare Programmdatei implementiert sein.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand von beispielhaften Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
  • Es zeigt dabei:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum impliziten Steuern;
  • 2 ein beispielhaftes Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum impliziten Steuern;
  • 3 eine Darstellung zur Erläuterung möglicher Aktivitätsparameter;
  • 4 ein Ausführungsbeispiel eines Schuhs mit integriertem Aktivitätssensor; und
  • 5 eine schematische Darstellung einer möglichen Computerimplementierung eines Verfahrens zum impliziten Steuern.
  • In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
  • Die 1 zeigt eine Vorrichtung zum impliziten Steuern eines technischen Gerätes. Als technisches Gerät 7 ist beispielhaft ein Fernseher dargestellt, der zum Beispiel in einen Betriebszustand versetzt werden kann, indem er besonders stromsparend ist. Häufig wird ein solcher Betriebszustand auch als Standby-Modus bezeichnet. Übliche explizite Steuerungsmechanismen sehen beispielsweise eine Zeitschaltuhr vor oder beruhen auf einer bewussten Aktion bzw. Bedienhandlung des Nutzers, der direkt mit dem jeweiligen Gerät 7 wechselwirkt. Die 1 zeigt ferner eine Person 4, die als Benutzer aufgefasst werden kann.
  • An den beiden Füßen des Benutzers 4, also an einer Extremität 5 sind jeweils ein Aktivitätssensor 2, 3 vorgesehen. Ein entsprechender Aktivitätssensor 2, 3 kann zum Beispiel dreiachsige Beschleunigungssensoren in Kombination mit Gyroskopen für die drei Raumachsen aufweisen. Es ist somit möglich, durch die Aktivitätssensoren 2, 3 die Raumkurven der Füße beziehungsweise Positionen der angebrachten Aktivitätssensoren 2, 3 über die Zeit zu verfolgen und gleichzeitig aufgrund der Gyroskope auch die Orientierung des einzelnen Fußes zu erfassen. Untersuchungen der Anmelderin haben gezeigt, dass vorzugsweise jeweils ein derartiger Aktivitätssensor 2, 3 an dem jeweiligen Fuß besonders günstig ist.
  • Die Aktivitätssensoren 2, 3 sind an (in der Figur nicht näher dargestellten) Übertragungseinrichtungen gekoppelt, die es erlauben, entsprechende Aktivitätsparameter AP1, AP2 an eine Auswerteeinrichtung 6 zu übertragen. Als Aktivitätsparameter AP1, AP2 wird die jeweilige Menge von Daten verstanden, die zur Charakterisierung der Raumkurve und Orientierung zu einem jeweiligen Abtast- oder Erfassungszeitpunkt notwendig sind. Es können zum Beispiel für jeden Aktivitätssensor 2, 3 seine drei Raumkoordinaten X, Y, Z und die drei momentanen Drehwinkelbeschleunigungen Φ .., Θ .., Ψ .. wobei Φ, Θ, Ψ die Euler'schen Winkel und Punkte zeitliche Ableitungen bezeichnen, verwendet werden. Dabei kann ein drahtloses Kommunikationsprotokoll, wie zum Beispiel Bluetooth oder ZigBee zum Einsatz kommen.
  • Die Auswerteeinrichtung 6, welche aus Logikkomponenten oder als Anwendungssoftware auf einer programmgesteuerten Einrichtung aufgebaut werden kann, wertet die empfangenen Daten über die zeitlich aufgenommenen Trajektorien und Orientierungen der Extremitäten 5 des Benutzers 4 aus und erzeugt Steuersignale CT, welche einer Schnittstelle 8 zur expliziten Ansteuerung des technischen Gerätes 7 gesendet werden. Die Schnittstelle 8 kann auch als Regeladapter aufgefasst werden. Zwischen der Auswerteeinrichtung 6, die beispielsweise ein entsprechend ausgestalteter Mikroprozessor ist, und dem Regeladapter 8 kann eine Kommunikation auch drahtlos, beispielsweise über WLAN, Bluetooth, ZigBee oder auch drahtgebunden über LAN, Konnex, X10, LonWorks oder andere Kommunikationsprotokolle erfolgen.
  • Als mögliche technische Geräte 7 seien nur beispielhaft Fernseher, PCs, Kühlschränke, Waschmaschinen oder Beleuchtungen genannt. Die Auswerteeinrichtung 6 beziehungsweise eine entsprechend implementierte Logik kann durch Einsatz entsprechender Softwarealgorithmen programmiert werden und regelt in Kenntnis der Sensordaten die technischen Geräte. Dabei können Konzepte des maschinellen Lernens eingesetzt werden, um bestimmte Aktivitäten des Benutzers 4 vorauszusagen. Es ist zum Beispiel denkbar, dass ein Bügeleisen als technisches Gerät 7 aufgeheizt wird, wenn aus dem empfangenen Muster von Aktivitätsparametern abzusehen ist, dass das Bügeleisen in Kürze verwendet wird. Entsprechende logische Funktionen sind in der Software implementiert und können auf einem Mikroprozessor, der über die nötigen Kommunikationsmodule verfügt, ablaufen. Dies kann zum Beispiel durch eine Integration in einen Home-Server beziehungsweise einen PC oder einen hoch integrierten Mikrocontroller mit entsprechenden Peripheriegeräten integriert werden.
  • Darüber hinaus können auch Geräteverbünde implizit angesteuert werden, die in Abhängigkeit von den erfassten Aktivitäten der Person geschaltet oder geregelt werden. Zum Beispiel könnte abhängig von der jeweiligen erkannten Aktivität gesteuert werden, dass 1) eine Leselampe eingeschaltet wird, 2) ein Küchenlicht ausgeschaltet wird, 3) eine Alarmanlage einer Garage aktiviert wird, 4) eine Klimaanlage auf 23 Grad C ge regelt wird, usw., wobei diese Maßnahmen im Wesentlichen Gleichzeitig vorgenommen werden.
  • Darüber hinaus ist es möglich, weitere kontextbezogene Informationen bei der Auswertung der Muster von Aktivitätsparametern AP1, AP2 zu berücksichtigen. Derartige Kontextdaten können zum Beispiel den erfassten Ort des Benutzers 4, eine Temperatur oder weitere, die jeweilige Situation charakterisierende Daten umfassen.
  • Die Schnittstelle oder der Regeladapter 8 kann als Hard- oder Softwarekomponente, welche mit einem Kommunikationsmodul ausgestattet ist, entsprechende Steuersignale CT von der Auswerteeinrichtung 6 erhalten. Zum Beispiel kann eine intelligente Steckdose über ein Kommunikationsprotokoll des Stromversorgungsnetzes angesprochen werden und je nach Befehl oder Steuersignal CT Strom durchlassen oder blockieren. Auf diese Weise ist es beispielsweise denkbar, ein angekoppeltes Gerät der Unterhaltungselektronik nicht nur in einen stromsparenden Standby-Zustand zu schalten, sondern vollständig von der Stromversorgung abzukoppeln. Eine weitere beispielhafte Möglichkeit besteht in einem funkgesteuerten Dimmer, der zwischen einer Glühbirne und der jeweiligen Fassung eingesetzt wird. Insbesondere bei Gebäudesteuersystemen oder Heimanwendungen kann eine auf dem Home-Server implementierte Softwarekomponente in Abhängigkeit von der erfassten Aktivität der Benutzer oder Bewohner des Hauses entsprechende Steuerungen vornehmen.
  • Die 2 zeigt ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum implizierten Steuern eines technischen Gerätes. In einem ersten Schritt S1 wird die Aktivität registriert. Die geschieht beispielsweise in Form von Aktivitätsparametern, welche die Rekonstruktion einer Raumkurve von zwei oder auch mehreren Aktivitätssensoren ermöglichen und vorzugsweise gleichzeitig eine Orientierung in Bezug auf eine Referenzrichtung der Aktivitätssensoren anzeigen. Als Referenzrichtung bietet sich zum Beispiel die Erdbeschleunigung an.
  • Diese sensorerfassten Aktivitätsparameter werden beispielsweise taktweise mit einer Abtastrate von 10 Hz oder 100 Hz an eine Auswerteeinrichtung übertragen. Dies erfolgt im Schritt S2. Für die Übertragung stehen verschiedene, insbesondere Drahtlosprotokolle nach dem Stand der Technik zur Verfügung. Ein Beispiel für einen möglicherweise einzusetzenden Sensor stellt das von der Firma Intersense vertriebene System ”Wireless InertiaCube 3” dar. Dabei wird ein proprietäres Datenübertragungsprotokoll verwendet, welches Bewegungsdaten von dem jeweiligen Sensor zu einem USB-Dongle, welcher einem PC angekoppelt werden kann, überträgt.
  • Im Folgeschritt S3 werden die empfangenen Daten über die Aktivität beziehungsweise Bewegung oder Handlung des Benutzers 4 klassifiziert. Dies kann auch in mehreren Stufen erfolgen, wobei zunächst eine Grobklassifizierung nur in Abhängigkeit von den, beispielsweise über einen vorgegebenen, zurückliegenden Zeitraum erfassten Aktivitätsparametern, erfolgt. In einer weiteren feineren Klassifizierung können auch Kontextdaten, wie zuvor beschrieben, berücksichtigt werden, so dass nach Abschluss der Klassifizierungsalgorithmen entschieden wird, was der Benutzer gerade tut.
  • Dabei ist unwesentlich, ob der Benutzer 4, wie er in der 1 dargestellt ist, wissentlich oder ohne Bedacht und Konzentration Bewegungen vollführt. Beispielsweise wird aufgrund der erfassten Gehdynamik des Benutzers abgeleitet, dass bestimmte technische Geräte angesteuert werden sollen. Im Klassifizierungsschritt S3 werden zum Beispiel wiederkehrende personenspezifische Muster in der Gehdynamik, welche durch die erfassten Aktivitätsparameter gekennzeichnet werden, erkannt, und entsprechende Steuerbefehle veranlasst.
  • Im Schritt S4 werden dann die Steuersignale für das jeweilige technische Gerät, beispielsweise dem in der 1 dargestellten Fernseher 7, erzeugt.
  • Bei der Implementierung des Verfahrens können die Schritte S1, S3 und S4 auch durch eine Einrichtung mit einem Aktivitätssensor und einer Auswerteeinrichtung durchgeführt werden, welche integriert ausgeführt sind. Dann werden die Aktivitätsparameter durch die Auswerteeinrichtung analysiert und entsprechende Steuersignale zum Beispiel drahtlos an das jeweilige, zu steuernde Gerät, übertragen.
  • In der 3 sind zur Erläuterung von geeigneten Aktivitätsparametern AP1, AP2 zwei Extremitätsendabschnitte 5 einer Person dargestellt. Ferner sind lokale Koordinatensysteme für Aktivitätssensoren gezeigt. Es sind jeweils Raumkoordinaten X1, Y1, Z1 und X2, Y2, Z2 angegeben, die ihren jeweiligen Ursprung an der Position der Aktivitätssensoren haben. Ferner sind die Euler'schen Drehwinkel Ψ1, Φ1, θ1, Ψ2, Φ2, θ2 um die jeweiligen Achsen X1, Y1, Z1 und X2, Y2, Z2 angegeben. Im jeweiligen Sensor ist dann beispielsweise für die drei Raumachsen jeweils ein Beschleunigungssensor vorgesehen, so dass der zeitliche Verlauf einer Trajektorie T1, T2 erfasst werden kann. Durch das Bereitstellen von Gyroskopen, welche jeweils eine Rotation um die lokalen Raumachsen x1, y1, z1 und x2, y2, z2 erfassen, es möglich, die Orientierung der Sensoren gegenüber einer Ausgangs- oder Referenzlage festzustellen. Der zeitliche Verlauf dieser Orientierung und der Position im Raum zueinander ermöglicht eine feine Klassifizierung und Erfassung der Aktivität einer Person, welche mit beispielsweise diesen beiden Aktivitätssensoren jeweils an ihrem Fuß ausgestattet ist.
  • In der 4 ist schematisch eine Möglichkeit der Integrierung derartiger Sensoren in einen Schuh dargestellt. Der Schuh 9 weist eine Sohle 10 auf, wobei in die Sohle 10 ein Aktivitätssensor 3 eingesetzt ist, welcher die Bewegungsdaten, wie sie beispielsweise hinsichtlich der 3 erläutert wurden, erfassen kann. Ferner ist zur Energieversorgung der Sensoreinrichtung 3 und insbesondere der vorgesehenen Übertragungseinrichtung für die Drahtlosübertragung der erfassten Aktivitätsparameter beispielsweise eine induktive Kopplungseinrichtung 11 vorgesehen. Diese kann zum Beispiel als Ladestation 11 aufgefasst werden, welche die in den Schuhen integrierten Sensoren 3 mit elektrischer Energie für ihren Betrieb versorgt. Beispielsweise über Induktion kann ein kontaktloses Aufladen von der Ladestation 11 zu dem Sensor 3 erfolgen. Selbstverständlich sind weitere Energieversorgungsmechanismen denkbar. Beispielsweise können Batterien oder Akkus als Energieversorgung der Sensoreinrichtungen eingesetzt werden. Es ist auch denkbar, dass durch die Bewegung der Schuhe selbst Energie erzeugt wird, die zum Betrieb des Sensors verwendet wird. In einer Implementierung als Schuhablage der Ladeeinrichtung 11 können die beispielsweise als Hausschuhe ausgeführten Schuhe 9 tagsüber aufgeladen werden und am Abend, also wenn der Verwender oder Benutzer der Schuhe zu Hause ist, mit den Aktivitätssensoren 3 in Betrieb gehen.
  • In der 5 ist schematisch eine Computerimplementierung, beispielsweise in Form eines Computerprogramms oder einer Software, schematisch dargestellt. Eine Datenverarbeitung erfolgt dabei von links nach rechts. In einer ersten Stufe DT werden die Beschleunigungssensor- und Gyroskopdaten als Aktivitätsparameter empfangen. Anschließend erfolgt eine Klassifizierung in einer Logikkomponente LG, woraufhin Steuerbefehle für verschiedene technische Geräte erzeugt werden. Diese werden dann über entsprechende Plugins PG und deren Kommunikationskanäle an die Regeladapter der zu steuernden technischen Geräte übertragen (COM). Somit ergibt sich ein Dateneingang 12, der beispielsweise über ein entsprechendes Computer- oder Softwaremodul implementiert werden kann, eine Auswertelogik 13 und ein Befehlserzeugungsmodul 14. Als Plugins PG für die Weiterleitung der erzeugenden Steuerbefehle zu den jeweiligen technischen Geräten, eignen sich zum Beispiel serielle Ports, Internetübertragungsprotokolle, DMX oder auch proprietäre Software. Mit COM ist die weitere Kommunikation zu den Regeladaptern, also den Schnittstellen mit den technischen Geräten bezeichnet. Als Beispiel sei beispielsweise eine RS232-Schnittstelle genannt, die einen 220 V Dimmer von einem PC aus ansprechen kann. Ein Stromschalter kann bei spielsweise über HTTP-Code, welcher über Ethernet oder WLAN übertragen wird, gesteuert werden. Auch DMX-fähige Geräte können beispielsweise über eine UDP auf DMX-Schnittstelle angesteuert werden. Dabei soll die Möglichkeit einer Dimmersteuerung implizit aus den aufgenommenen Verhaltens- oder Aktivitätsmustern nur beispielhaft als Verwendung der impliziten Steuerung für ein Energiesparsystem verstanden werden. Darüber hinaus sind weitere Verwendungsmöglichkeiten eines entsprechenden impliziten Steuerungssystems aus der Aktivität von Personen oder Benutzern denkbar.
  • Auch die Entscheidung, bestimmte Steuersignale beziehungsweise Steuerungsfunktionen der technischen Geräte anzusprechen, sind variierbar. Lediglich eine Möglichkeit ist die softwaremäßige Implementierung von Entscheidungsbäumen, um Entscheidungsregeln in Abhängigkeit von den erfassten Aktivitätsparametern zu treffen. Bei Entscheidungsbäumen, welche auch als Klassifikationsbäume bezeichnet werden, sind ausgehend von einem Stamm mit Wahrscheinlichkeiten versehene Äste vorgesehen. Auf niedriger Ebene in dem vorliegenden Anwendungsszenario kann dies beispielsweise die Klassifizierung in Ruhe- und Bewegtzustände des Benutzers sein. Durch weitere Verästelungen und Verzweigungen, welche jeweils mit Wahrscheinlichkeiten versehen sind, lassen sich komplexe und feine Klassifizierungen der Aktivität des Benutzers erkennen und somit sehr präzise Steuerungen realisieren.
  • Im Folgenden seien beispielhafte Verwendungen der vorgenannten Ausführungsbeispiele von Verfahren und Vorrichtungen zum impliziten Steuern von technischen Geräten genannt.
  • Eine Möglichkeit des Einsatzes entsprechender Verfahren und Vorrichtungen oder Systemen ist das implizite Energiemanagement. Verbraucher, insbesondere also technische Geräte, die elektrische Energie für ihren Betrieb benötigen, können aufgrund der gewonnenen Information über die Aktivität der Benutzer in einen Betriebszustand niedriger Leistungsaufnahme versetzt werden (zum Beispiel im Standby-Modus). Es ist je doch nur dann sinnvoll diesen Modus einzuleiten, wenn sie in absehbarer oder naher Zukunft nicht benötigt werden. Schon die große Anzahl von elektrischen Verbrauchern in Haushalten, beispielsweise Fernseher, Radio, Videorekorder, PC, Beleuchtung und insbesondere bei Bürogebäuden weitere Gebäudetechnische Einrichtungen machen eine explizite Regelung und Steuerung praktisch unmöglich. Eine implizite Steuerung der elektrischen Verbraucher, bei der automatisch die technischen elektrischen Geräte abgeschaltet werden, wenn sie aufgrund der erfassten Aktivität der oder des Benutzers nicht benötigt werden, ermöglicht eine deutliche Energieeinsparung. Ferner hat die implizite Regelung den Vorteil, dass Vergesslichkeit der Benutzer, also zum Beispiel ein Vergessen des Abschaltens der Lichter kompensiert wird. Zum Beispiel wird das Licht in der Wohnung oder dem Gebäude abgeschaltet, wenn sich niemand mehr dort aufhält.
  • Darüber hinaus können Stromverbraucher auch bereits proaktiv aktiviert oder in einen höheren Bereitschaftszustand geschaltet werden, wenn sich aufgrund der erfassten Aktivität des Benutzers abzeichnet, dass das Gerät, zum Beispiel der PC zum Beispiel künftig verwendet wird. Somit könnte der Arbeitsplatzrechner in einem Büro bereits vor dem Betreten des Raumes durch den Angestellten hochgefahren werden, wodurch eine unnötige Wartezeit verhindert wird.
  • Auch bei Gebäudesteuerungssystemen kann unter Berücksichtigung der Aktivität der Benutzer, also der sich im Gebäude aufhaltenden Personen, eine Energieverbrauchsoptimierung erreicht werden. Im öffentlichen Raum, beispielsweise bei Straßenbeleuchtungen kann durch eine proaktive Regelung der Beleuchtungsstärke in Abhängigkeit von Bewegungen oder Aktivitäten von passierenden Personen eingestellt werden. Beispielsweise wird dadurch eine selektive Helligkeitsregelung der Straßenbeleuchtung möglich, wobei jeweils Bereiche, in denen eine erhöhte Aktivität, also Bewegung von Personen herrscht, eine stärkere Beleuchtung eingestellt wird.
  • Auch sicherheitsrelevante Anwendungen eignen sich für die Kombination mit implizit gesteuerten technischen Geräten. Zum Beispiel kann eine Alarmanlage in einen alarmbereiten Zustand versetzt werden, wenn auch ohne Interaktion des Benutzers dessen Aktivität klassifiziert wird, beispielsweise ein Verlassen der Wohnung erkannt wird. Darüber hinaus können die Gangeigenschaften oder Muster von Aktivitätsparametern Personengebunden als biometrische Eigenarten verwendet werden. Damit kann durch Identifikation mittels der Aktivitätsparameter zum Beispiel eine Alarmanlage ausgeschaltet werden. Ebenso ist es denkbar, dass Sicherheits- oder Zutrittskontrollen aufgrund der personenspezifischen Gehdynamiken erfolgen.
  • Weiter kann die implizite Steuerung von technischen oder auch insbesondere medizinischen Geräten bei der Gesundheitsüberwachung eine Rolle spielen. Bei älteren Personen kann beispielsweise der zeitliche Verlauf der Aktivitätsparameter einen Sturz anzeigen. In der Folge werden Steuersignale zum Abrufen beispielsweise von Rettungsmaßnahmen oder die Benachrichtigung von Verwandten veranlasst. Die ist dabei keine weitere explizite Handlung notwendig und erhöht die Sicherheit entsprechender Personenkreise. Grundsätzlich ist auch eine Überwachung von Personen im Rahmen des Trackings von Aktivitätsparametern möglich. Dies kann einerseits zum Schutz der betroffenen Personenkreise dienen, andererseits aber auch eine detaillierte Kontrolle beispielsweise von Häftlingen ermöglichen.
  • Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern vielfältig modifizierbar. Zum Beispiel können alternative physikalische Parameter aufgenommen werden, die ebenso die Raumtrajektorien, zum Beispiel mindestens zwei Extremitäten ermöglicht. Grundsätzlich lässt sich die Vorrichtung und das Verfahren zum impliziten Steuern auch mit nur einem Aktivitätssensor einrichten. Grundsätzlich werden die Klassifizierungsalgorithmen genauer, je mehr Daten erfasst werden können. Das heißt, bei besonders sicherheitsre levanten Anwendungen, beispielsweise die Verwendung der zeitlich erfassten Aktivitätsparameter als biometrische Merkmale, können auch mehr als zwei Aktivitätssensoren eingesetzt werden, wodurch weitere komplexe Trajektorien und Orientierungen im Raum erfasst werden.
  • Es ist auch möglich, in die Umgebung oder Infrastruktur eingebettete Aktivitätssensoren zu verwenden, wie zum Beispiel Sensorböden, Sensormöbel oder Sensorgebrauchsgegenstände. Dann kann eine körpernahes Tragen der Aktivitätssensoren vermieden werden.

Claims (23)

  1. Verfahren zum impliziten Steuern eines technischen Gerätes (7) durch einen Benutzer (4) umfassend: Erfassen (S1) von Aktivitätsparametern (AP1, AP2) eines Benutzers (4) mittels mindestens eines Aktivitätssensors (3), wobei die Aktivitätsparameter (AP1, AP2) geeignet sind, mindestens eine zeitlich parametrisierte Raumkurve (T1, T2) und eine Orientierung des Aktivitätssensors (3) zu rekonstruieren; drahtloses Übertragen (S2) der Aktivitätsparameter (AP1, AP2) von dem mindestens einen Aktivitätssensor (3) an eine Auswerteeinrichtung (6); und Erzeugen (S4) von Steuersignalen (CT) für das technische Gerät (7) in Abhängigkeit von den erfassten Aktivitätsparametern (AP1, AP2).
  2. Verfahren zum impliziten Steuern eines technischen Gerätes (7) durch einen Benutzer (4) umfassend: Erfassen (S1) von Aktivitätsparametern (AP1, AP2) eines Benutzers (4) mittels mindestens eines Aktivitätssensors (3), wobei die Aktivitätsparameter (AP1, AP2) geeignet sind, mindestens eine zeitlich parametrisierte Raumkurve (T1, T2) und eine Orientierung des Aktivitätssensors (3) zu rekonstruieren; Erzeugen (S4) von Steuersignalen (CT) für das technische Gerät (7) in Abhängigkeit von den erfassten Aktivitätsparametern (AP1, AP2); und drahtloses Übertragen (S2) der Steuersignale (CT) von dem mindestens einen Aktivitätssensor (3) an das technische Gerät (7).
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Aktivitätssensor (3) an dem Benutzer (4), insbesondere an einer Extremität (5) des Benutzers (4), angebracht wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–3, wobei mehrere Aktivitätssensoren (3) zum Erfassen der Aktivität des Benut zers (4) in eine Umgebung des Benutzers (4) integriert werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–4, wobei ausschließlich jeweils ein Aktivitätssensor (3) an einem Fuß des Benutzers (4) angebracht wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–5, wobei die Aktivitätssensoren (3) an oder in einem Schuh (9) integriert vorgesehen werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–6, wobei die Aktivitätsparameter (AP1, AP2) drei Raumkoordinaten (X1, Y1, Z1, X2, Y2, Z2) und drei Drehwinkelbeschleunigungen (Φ ..1, Θ ..1, Ψ ..1, Φ ..2, Θ ..2, Ψ ..2) zu einem jeweiligen Abtastzeitpunkt umfassen.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–7, wobei die Steuersignale (CT) ferner in Abhängigkeit von Kontextdaten erzeugt werden.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Kontextdaten eine Temperatur, insbesondere eine Umgebungstemperatur oder Körpertemperatur, eine Zeit, insbesondere einen Wochentag oder eine Uhrzeit, einen physiologischen Parameter des Benutzers (4), eine Luftfeuchtigkeit und/oder eine Helligkeit umfassen.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–9, wobei die Steuersignale (CT) unter Verwendung eines neuronalen Netzes, eines Hidden-Markov-Modells, eines Entscheidungsbaums oder eines Mustererkennungsverfahrens in Abhängigkeit von den Aktivitätsparametern und/oder den Kontextdaten erzeugt werden.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–10, wobei das Erfassen und/oder das Übertragen der Aktivitätsparameter (AP1, AP2) mit einer Abtastrate von mindestens 100 Hz erfolgt.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–11, wobei Aktivitätsparameter (AP1, AP2) aus der Vergangenheit abgespeichert werden und wiederkehrende Muster von Aktivitätsparametern (AP1, AP2) zur Erzeugung der Steuersignale (CT) verwendet werden.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–12, wobei die Steuersignale (CT) zum Einstellen von energiesparenden Betriebszuständen des technischen Gerätes (7) verwendet werden.
  14. Vorrichtung (1) zum impliziten Steuern eines technischen Gerätes (7) durch einen Benutzer (4) mit: mindestens einem Aktivitätssensor (3) zum Erfassen der Aktivität eines Benutzers (4), welcher Aktivitätsparameter (AP1, AP2) erfasst, die geeignet sind, mindestens eine zeitlich parametrisierte Raumkurve (T1, T2) und eine Orientierung (Φ1, Θ1, Ψ1, Φ2, Θ2, Ψ2) des Aktivitätssensors (3) zu rekonstruieren; einer Auswerteeinrichtung (6), welche in Abhängigkeit von den erfassten Aktivitätsparametern (AP1, AP2) Steuersignale (CT) für das technische Gerät (7) erzeugt; und mit einer Übertragungseinrichtung zum drahtlosen Übertragen der Aktivitätsparameter (AP1, AP2) von dem mindestens einen Sensor (3) an die Auswerteeinrichtung (6).
  15. Vorrichtung (1) nach Anspruch 12, wobei einem jeweiligen Aktivitätssensor (3) eine Auswerteinrichtung (6) zugeordnet ist und der Aktivitätssensor (3) und die Auswerteinrichtung (6) als eine integrierte Vorrichtung ausgeführt sind.
  16. Vorrichtung (1) nach Anspruch 14 oder 15, wobei die Vorrichtung (1) derart ausgestaltet ist, dass ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1–12 durchgeführt wird.
  17. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 14–16, wobei ausschließlich zwei Aktivitätssensoren (3) vorgesehen sind, welche an Extremitäten (5) des Benutzers (4) angeordnet sind und die Bewegung des Benutzers (4) erfassen.
  18. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 14–17, wobei der Aktivitätssensor (3) Beschleunigungssensoren und Gyroskope aufweist.
  19. Verwendung einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 14–18 in einem Gebäudesteuerungssystem, zum Überwachen von Personen und/oder zum Ein- und Ausschalten von elektrischen Geräten.
  20. Verfahren zum Steuern einer steuerbaren Einrichtung (7), wobei zwei zeitlich parametrisierte Raumkurven (T1, T2) der Bewegung und Orientierung von Extremitätsendabschnitten (5) einer Person (4) zum Klassifizieren einer Aktivität der Person (4) verwendet werden und in Abhängigkeit von einem Klassifizierungsergebnis Steuersignale (CT) für die steuerbare Einrichtung (7) erzeugt werden.
  21. Verfahren nach Anspruch 20, wobei die zeitlich parametrisierten Raumkurven (T1, T2) durch Aktivitätsparameter (AP1, AP2) parametrisiert werden und das Klassifizieren die Schritte umfasst: Vorklassifizieren ausschließlich in Abhängigkeit von den Aktivitätsparametern (AP1, AP2); und Feinklassifizieren in Abhängigkeit von weiteren Kontextdaten.
  22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, wobei das Klassifizieren mittels eines neuronalen Netzes, eines Hidden-Markov-Modells, eines Entscheidungsbaums oder eines Mustererkennungsverfahrens in Abhängigkeit von den Aktivitätsparametern (AP1, AP2) und/oder der Kontextdaten erzeugt werden.
  23. Computerprogrammprodukt, welches die Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 20–22 auf einer programmgesteuerten Einrichtung veranlasst.
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