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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Speicherung und anschließende Zurverfügungstellung von
Medieninformationen auf eine Anfrage eines Nutzers gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Medieninformationen,
wie beispielsweise Bilder und Videos, werden häufig in einer niederen Auflösung beziehungsweise
Qualität,
beispielsweise in Form von Miniaturbildern, so genannter Thumbnails, angeboten,
um Nutzer zum Kauf des hochwertigen Inhalts beziehungsweise des
Inhalts von hoher Qualität
anzureizen.
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Internet
Kartendienste (Web Map Services; WMS) oder standortbezogene Dienste
veröffentlichen
Karten oder andere geographische Daten und bieten entweder eigene
oder standardisierte Schnittstellen, um Abfragen nach geographischen
Daten und zusätzlichen
Metadaten, wie beispielsweise Geländehöhe oder touristische Informationen,
durch- beziehungsweise auszuführen.
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Dabei
sind Dienste bekannt, welche Stellen beziehungsweise Bereiche auf
Bildern und Aufnahmen ausblenden, oder Bildteile verwürfeln, bevor
die Bilder an einen Kunden oder Benutzer geliefert beziehungsweise
herausgegeben werden, oder bevor sie herausgegeben beziehungsweise
veröffentlicht werden.
Beispiele von Karten, bei denen blinde oder tote Stellen, Verwischungen
oder Unschärfen
eingefügt
wurden, um bestimmte Informationen zu schützen sind unter
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_places_blurred_out_on_Google_Maps
zu finden.
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Nachteilig
hieran ist, dass diese Maßnahmen im
Allgemeinen irreversibel sind. Dies ist insbesondere dann von Nachteil, wenn
mit solchen Maßnahmen zunächst geschützte Bilder
anschließend
beispielsweise nach einer expliziten Anforderung und Authentifizierung
ohne blinde oder tote Stellen, Verwischungen oder Unschärfen übermittelt
werden sollen. In diesen Fällen
müssen
die Bilder bislang nochmals in einer ungeschützten Version versendet oder
herausgegeben werden.
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Durch
die
US 2002/0062445
A1 ist ein System zur Verteilung bzw. Zurverfügungstellung
von gespeicherten Medieninformationen auf eine Anfrage eines Nutzers
bekannt. Zumindest sensitive Details, beispielsweise Mehrwertinformationen,
in den Medieninformationen sind verschlüsselt. Zur Aufhebung der dadurch
entstehenden zumindest teilweisen Verschlüsselung der Medieninformationen
ist ein Dechiffrierschlüssel
erforderlich, um an den Inhalt der Medieninformationen zu gelangen.
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Durch
die
US 2003/0226023
A1 ist ein Verfahren zur Zurverfügungstellung von gespeicherten Medieninformationen
auf eine Anfrage eines Nutzers bekannt. Zumindest sensitive Details
in den Medieninformationen sind verschlüsselt. Besitzt ein Nutzer einen
zur Aufhebung der dadurch entstehenden zumindest teilweisen Verschlüsselung
der Medieninformationen erforderlichen Dechiffrierschlüssel, erhält er den
Inhalt der Medieninformationen vollständig ausgehändigt, beispielsweise angezeigt.
Besitzt er den Dechiffrierschlüssel
nicht, so bekommt er nur den Inhalt des nicht verschlüsselten
Teils der Medieninformationen ausgehändigt, beispielsweise angezeigt.
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Als
eine Aufgabe der Erfindung kann es daher angesehen werden, ein Verfahren
zur Speicherung und Zurverfügungstellung
eines hochwertigen Inhalts von Medieninformationen zu entwickeln,
welches Verfahren sich beispielsweise eine nachträgliche Fakturierung
offen hält,
nachdem ein Benutzer oder Anwender, dem die Medieninformationen übermittelt
wurden, sich dazu entschlossen hat, die ihm zunächst in einer minderen Qualität zugänglichen
beziehungsweise zur Verfügung
gestellten beziehungsweise nur eingeschränkt nutzbaren Medieninformatio nen
vollständig
zu nutzen, ohne jedoch die Medieninformationen erneut übertragen
zu müssen.
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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Speicherung und anschließende Zurverfügungstellung
von Medieninformationen auf eine Anfrage eines Nutzers, bei welchem
Verfahren zumindest in den Medieninformationen enthaltene sensitive
Details, wie beispielsweise personenbezogene Merkmale oder mit bestimmten
Personen in Verbindung stehende Merkmale, orts- beziehungsweise positionsbezogene Details,
wie beispielsweise militärisches
Sperrgebiet, verschlüsselt
sind. Zur Aufhebung der dadurch entstehenden zumindest teilweisen
Verschlüsselung
der Medieninformationen ist ein Dechiffrierschlüssel erforderlich, um an den
vollständigen
Inhalt der Medieninformationen zu gelangen, beziehungsweise damit
der Nutzer den vollständigen Inhalt
der Medieninformationen nutzen kann. Durch eine teilweise verschlüsselte Speicherung
der Medieninformationen werden diese vor einem nicht autorisierten
Zugriff geschützt.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass die Anfrage implizit erfolgt, indem der Nutzer eine bestimmte
Zone betritt, welche in Verbindung mit einer gespeicherten Medieninformation
steht.
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Eine
Grundidee der Erfindung ist, eine zumindest teilweise Verschlüsselung
auf angeforderte beziehungsweise anforderbare Medieninformationen,
wie beispielsweise geographische Daten und Metadaten, anzuwenden,
um beispielsweise eine Fakturierungsstrategie durchzuführen, oder
um die Medieninformationen vor einem nicht autorisierten Zugriff
zu schützen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
beispielsweise eine Fakturierungsstrategie für die geographischen Ergebnisse
einer Abfrage durch eine teilweise Bildverschlüsselung. Außerdem erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren
einen Schutz von sensitiven Informationen, wie beispielsweise militärische oder
persönliche,
anwenderbezogene Informationen. Dies kann beispielsweise in Fällen von besonderer
Bedeutung sein, in denen Kartendaten militärisches Sperrgebiet zeigen,
oder wenn die Kartendaten einen derartigen Detailreichtum aufweisen, dass
eine eindeutige Verbindung zu einzelnen Personen abgeleitet oder
hergestellt werden kann, ohne dass der die Kartendaten zur Verfügung stellende Dienst über eine
Einwilligung der betroffenen Personen verfügt. Somit kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch dazu verwendet werden, Abfrageergebnisse vor einem nicht autorisierten
Zugriff zu schützen.
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Damit
bietet die Erfindung ein Verfahren zur Speicherung und Zurverfügungstellung
eines hochwertigen Inhalts von Medieninformationen, ohne jedoch
beispielsweise die Möglichkeit
einer Fakturierung etwa durch eine teilweise Verschlüsselung
einzubüßen.
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Die
Anfrage kann erfolgen, indem der Nutzer beispielsweise körperlich
beziehungsweise physisch, oder aber auch virtuell beim Surfen im
Internet eine bestimmte Zone betritt, welche in Verbindung mit einer
gespeicherten Medieninformation, zum Beispiel einem Kartenausschnitt
beziehungsweise einem Teil einer Karte, steht.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Zurverfügungstellung
durch Übertragung
der teilweise verschlüsselten
Medieninformationen an den Nutzer erfolgt, wobei dem Nutzer ein
Dechiffrierschlüssel
ausgehändigt
wird, um an den vollständigen
Inhalt der ihm übertragenen
Medieninformationen zu gelangen. Dadurch ist der Inhalt der zur
Verfügung
gestellten Medieninformationen nach Aushändigung, beispielsweise Übertragung,
eines Dechiffrierschlüssels
zur Aufhebung der teilweisen Verschlüsselung ohne erneute Übertragung
der Medieninformationen vollständig
nutzbar, indem der Nutzer selbst die Verschlüsselung mittels des Dechiffrierschlüssels aufhebt.
Die Aushändigung des
zur Aufhebung der teilweisen Verschlüsselung benötigten Dechiffrierschlüssels kann
erfolgen, indem dem Nutzer der Dechiffrierschlüssel übermittelt wird. Dies kann
beispielsweise durch einen Download über einen sicheren Server oder
via Email erfolgen, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Eine solche
Vorgehensweise wird auch als Wertaufruf (Call-by-Value) bezeichnet.
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Die
teilweise Verschlüsselung
ist vorzugsweise derart ausgeführt,
dass nach Zurverfügungstellung
der Medieninformationen und noch vor der Aufhebung der teilweisen
Verschlüsselung
erkennbar ist, ob der vollständige
Inhalt der Medieninformationen einer Anfrage durch einen Nutzer
gerecht wird. Somit ist bei einem Aufruf der Medieninformationen noch
erkennbar, ob die Medieninformationen einer Anfrage gerecht werden.
Eine Grundidee dieser bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist,
auf angefragte Medieninformationen, beispielsweise geographische
Daten und zugehörige
Metadaten, zunächst eine
zumindest teilweise Verschlüsselung
anzuwenden, welche vorzugsweise noch erkennen lässt, ob die Medieninformationen
der Anfrage gerecht werden. Im Anschluss können die Medieninformationen nach Übertragung
eines Dechiffrierschlüssels
zur Aufhebung der teilweisen Verschlüsselung ohne erneute Übertragung
an den Nutzer durch Aufhebung der teilweisen Verschlüsselung
durch den Nutzer mittels des ausgehändigten Dechiffrierschlüssels vollständig genutzt
werden. Der Dechiffrierschlüssel
wird vorzugsweise beispielsweise erst nach einer erfolgreichen Authentifizierung
oder dergleichen übermittelt.
Dadurch können
beispielsweise eine Fakturierungsstrategie oder ein Schutz der Medieninformationen
vor einem nicht autorisierten Zugriff verwirklicht werden, ohne
dass die Medieninformationen erneut in einer unverschlüsselten
qualitativ hochwertigen Version erneut übertragen werden müssen.
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Vorzugsweise
wird ein öffentlicher
kryptographischer Schlüssel
des Nutzers dazu verwendet, den die Medieninformationen schützenden
Dechiffrierschlüssel
vor der Aushändigung
an den Nutzer zu verschlüsseln.
Dadurch wird der Dechiffrierschlüs sel während der Übertragung
an den Nutzer geschützt. Der
Nutzer kann die Verschlüsselung
des Dechiffrierschlüssels
mittels seines privaten kryptographischen Schlüssels aufheben, so dass der
Dechiffrierschlüssel
zur Aufhebung der teilweisen Verschlüsselung der Medieninformationen
einsetzbar ist und der Nutzer an den vollständigen Inhalt der Medieninformationen
gelangen kann.
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Eine
andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Zurverfügungstellung erfolgt,
indem zunächst
die teilweise Verschlüsselung
aufgehoben wird, wodurch der vollständige Inhalt der Medieninformationen
zugänglich
wird, und anschließend
der so zugänglich
gemachte vollständige
Inhalt der Medieninformationen an den Nutzer übertragen wird. Dadurch wird
der Inhalt der gespeicherten Medieninformationen vor deren Zurverfügungstellung
mittels eines Dechiffrierschlüssels
zur Aufhebung der teilweisen Verschlüsselung durch Aufhebung der
teilweisen Verschlüsselung
vollständig
nutzbar gemacht, woraufhin im Anschluss die Zurverfügungstellung
durch Übertragung
erfolgt. Diese Vorgehensweise wird auch als Referenzaufruf (Call
by Reference) bezeichnet.
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Die
Aufhebung der teilweisen Verschlüsselung
erfolgt hierbei durch eine Dechiffrierungsinstanz, gegenüber der
sich der Nutzer bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor der Übertragung
beziehungsweise Zurverfügungstellung
des zugänglich
gemachten vollständigen
Inhalts der Medieninformationen vorzugsweise authentifizieren muss.
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Die
teilweise Verschlüsselung
erfolgt vorzugsweise durch ein Verwürfeln oder durch Überlagerung
mit einer blinden beziehungsweise toten Stelle.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden vorzugsweise verfälschte Informationen
zur Erzeugung blinder beziehungsweise toter Stellen verwendet, damit blinde beziehungsweise
tote Stellen nicht einfach zu entdecken sind.
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Vorzugsweise
betreffen die Medieninformationen Kartendienste beziehungsweise
Kartendaten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert, bei
denen die Medieninformationen Kartendienste beziehungsweise Kartendaten
betreffen. Wichtig ist hierbei hervorzuheben, dass die in den Ausführungsbeispielen
beschriebenen Vorgehensweisen auch auf andere Arten von Inhalten
anwendbar sind. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer teilweise verschlüsselten Medieninformation.
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2 eine
schematische Darstellung eines Ablaufs eines erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einem Wertaufruf-Szenario.
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3 eine
schematische Darstellung eines Ablaufs eines erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einem Referenzaufruf-Szenario.
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Ein
erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
betrifft eine Anwendung im Rahmen einer Fakturierungsstrategie.
Ein Anwender oder Nutzer fragt bei einem Internetdienst Medieninformationen
an, welche Einzelheiten geographi scher Daten betreffen. Dies kann
explizit unter eindeutiger oder ausdrücklicher Mitwirkung des Nutzers
erfolgen, wobei der Nutzer Suchkriterien eingibt oder auf einen
Teil einer Übersichts-Karte
klickt, oder implizit beispielsweise im Rahmen einer allgemeinen paketorientierten
Funkdienst (General Packet Radio Service; GPRS) Anwendung erfolgen,
beispielsweise wenn der Nutzer körperlich
beziehungsweise physisch eine bestimmte Zone betritt, welche in
Verbindung mit einem Kartenausschnitt beziehungsweise einem Teil
einer Karte steht.
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Ein
Beispiel für
eine Aufnahme 01, genauer eine Luftaufnahme 01 umfassende
Medieninformationen 01 ist in 1 dargestellt.
Eine teilweise Verschlüsselung
beziehungsweise eine Verwürfelung beziehungsweise
eine blinde oder tote Stelle 02 schützt einen in den Medieninformationen
enthaltenen sensitiven Bereich 03, beispielsweise ein militärisches
Sperrgebiet 03.
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Die
angefragten Medieninformationen 01, beispielsweise Bilder,
werden derart teilweise verschlüsselt
an den Nutzer übertragen,
dass entweder wesentliche Teile der Daten beziehungsweise Bildinformationen
in Form so genannter blinder oder toter Bereiche verborgen bleiben,
oder dass das Bild zu einem bestimmten Grad verwürfelt ist.
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Auf
Anfrage können
die Daten beziehungsweise Bildinformationen nachgebessert werden
und nahtlos ungeschützt,
das heißt
ohne teilweise Verschlüsselung
beziehungsweise ohne Verwürfelung, dargestellt
werden, so dass der vollständige
Inhalt 05 (2 und 3) der Medieninformationen 01 genutzt
werden kann.
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Nachdem
die Anfrage bestimmt beziehungsweise festgelegt ist findet vor,
parallel zu, oder nach einem Herunterladen der Medieninformationen 01 ein
Online-Fakturierungsvorgang statt. War der Fakturierungsvorgang
erfolgreich, wird der Internetdienst benachrichtigt, welcher infolgedessen
einen zur Aufhebung der teilweisen Verschlüsselung oder der Verwürfelung
be nötigten
Dechiffrierschlüssel
KPE an den Nutzer übermittelt, oder diesem einen
Link zu dem Dechiffrierschlüssel
KPE zukommen lässt.
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Dabei
sind folgende Szenarien beziehungsweise Vorgehensweisen denkbar:
- a) Wertaufruf (Call by Value): Übermittlung
des Dechiffrierschlüssels
KPE an den Nutzer (2).
Ein
Nutzer 10 fragt die teilweise verschlüsselten Medieninformationen 01 bei
einem Server 11 eines Dienstes an. Der Server 11 übermittelt
die teilweise verschlüsselten
Medieninformationen 01 an den Nutzer 10. Um den
vollständigen
Inhalt 05 der Medieninformationen 01 vollumfänglich nutzen
zu können,
muss der Nutzer 10 die teilweise Verschlüsselung
aufheben. Zur Aufhebung der teilweisen Verschlüsselung der Medieninformationen 01 benötigt der
Nutzer 10 einen Dechiffrierschlüssel KPE,
den er beispielsweise nach erfolgreicher Fakturierung ebenfalls
vom Server 11 übermittelt
bekommt. Wenn ein Dechiffrierschlüssel KPE an
den Nutzer 10 übermittelt
wird, muss dieser durch weitere Sicherheitsmaßnahmen gesichert werden, um
den Dechiffrierschlüssel
KPE vor einem Abfangen durch eine unberechtigte Person
zu schützen,
da im Falle öffentlich
zugänglicher
Medieninformationen 01, wie beispielsweise Karten, der
herausgegebene Dechiffrierschlüssel
KPE es auch Dritten ermöglicht, die Medieninformationen 01,
beispielsweise Bildinformationen, zu nutzen. Zum Schutz des Dechiffrierschlüssels KPE kann eine Misch-Vorgehensweise zum Austausch
der Schlüssel
angewandt werden. So kann beispielsweise ein öffentlicher kryptographischer
Schlüssel
des Nutzers 10 dazu verwendet werden, den die Medieninformationen 01 schützenden
Dechiffrierschlüssel
KPE zu verschlüsseln.
- b) Referenzaufruf (Call by Reference): Senden eines Verweises
auf den Dechiffrierschlüssel
KPE (3).
Ein
Nutzer 10 fragt in einem ersten Schritt A den voll ständigen Inhalt 05 von
auf einem Server 12 gespeicherten beziehungsweise abgelegten
teilweise verschlüsselten
Medieninformationen 01 bei dem Server 12 eines
Dienstes an. Der Server 12 verlangt daraufhin in einem
Schritt B eine erfolgreiche Fakturierung, nach deren Eingang beziehungsweise
Bestätigung
in einem Schritt C der Server 12 mittels des Dechiffrierschlüssels KPE die teilweise Verschlüsselung der Mediendaten 01 aufhebt
und den vollständigen
Inhalt der Medieninformationen 01 in einem Schritt D an
den Nutzer 10 übermittelt.
Der Dechiffrierschlüssel
KPE kann dabei auf dem selben Server 12,
wie die teilweise verschlüsselten
Medieninformationen 01, oder auf einem getrennten Server 13 abgelegt
sein. Ebenfalls ist denkbar, dass der getrennte Server 13,
auf dem der Dechiffrierschlüssel
KPE abgelegt ist, die Dechiffrierung ausführt und
hierzu die teilweise verschlüsselten
Mediendaten 01 vom Server 12 erhält und anschließend den
nach Aufhebung der Verschlüsselung
vollständigen
Inhalt 05 der Mediendaten 01 an den Nutzer 10 übertragt. Der
Nutzer 10 kann dabei beispielsweise einen Hinweis oder
einen Link zum Dechiffrierschlüssel KPE erhalten, wobei ein Portal, welches dem
Nutzer den Zugang zum Dechiffrierschlüssel KPE erlaubt,
eine geeignete Nutzerauthentifizierung installiert hat. Dieses Szenario
hat den Vorteil, dass die Zurverfügungstellung der Medieninformationen
erst nach einer erfolgreichen Authentifizierung des Nutzers erfolgt.
Darüber
hinaus erhält der
Nutzer nicht den Dechiffrierschlüssel
KPE, sondern direkt die entschlüsselten
Medieninformationen, wodurch auch die Möglichkeit einer beabsichtigten
oder unbeabsichtigten Veröffentlichung des
Dechiffrierschlüssels
KPE ausgeräumt wird. Bei diesem Ansatz
erhält
der Nutzer die angefragten Bild- und/oder
Karteninformationen so, dass keine blinden oder toten Stellen beziehungsweise keine
Verwürfelungen
mehr in den Medieninformationen enthalten sind. Ein die Entschlüsselung ausführender
Server kann außerdem
beispielsweise Wasserzeichen oder ähnliche Technologien nutzen,
um die herausgegebenen, unverschlüsselten beziehungsweise unverwürfelten
Medieninformationen einem authentifizierten Nutzer zuzuordnen. Hierdurch
kann sichergestellt werden, dass im Falle einer Weiterverbreitung
der Medieninformationen durch den Nutzer beziehungsweise einer Mitbenutzung
der Medieninformationen durch Dritte die Quelle der Weiterverbreitung
ermittelt werden kann. Ein Vorteil einer Verwendung des Referenzaufruf-Szenarios
ist, dass der Server nur teilweise verschlüsselte Medieninformationen speichert
beziehungsweise vorhält,
die dann nur auf Anfrage entschlüsselt
werden. Hierdurch wird nur zusätzlicher
Speicherbedarf für
die zugehörigen
Dechiffrierschlüssel
KPE benötigt,
wohingegen andere Szenarien zweierlei Sätze Medieninformationen benötigen, einen
verschlüsselten
und einen unverschlüsselten.
Somit kann durch das Referenzaufruf-Szenario Speicherplatz eingespart
werden.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
betrifft eine Anwendung zum Schutz der Persönlichkeitsrechte. Um Persönlichkeitsrechte
zu wahren, können
geographische Aufnahmen teilweise verschlüsselt werden, so dass orts- oder positionsbezogene
Details, welche geeignet sind, Persönlichkeitsrechte zu verletzen,
wie beispielsweise eine detaillierte Darstellung eines Wohngebiets
beziehungsweise einer Wohngegend, für die Öffentlichkeit nicht erkennbar
beziehungsweise unerkennbar sind.
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Dies
kann beispielsweise ebenfalls im Rahmen eines Dienstes angeboten
werden, welcher Dienst es Personen ermöglicht, geographische Informationen,
mit denen diese Personen in Verbindung stehen oder in Verbindung
bringbar sind, zu verschlüsseln.
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Unabhängig davon
kann den Personen, die in dem Wohngebiet beziehungsweise der Wohngegend
leben, ein Dechiffrierschlüssel
angeboten werden, welcher eine Aufhebung der Verschlüsselung beziehungsweise
der eingefügten
blinden beziehungsweise toten Stellen beziehungsweise der Verwürfelung
erlaubt. Eine betroffene Person stimmt möglicherweise einer unbeschränkten Veröffentlichung
der personenbezogenen geographischen Daten nicht zu, könnte jedoch
den Dechiffrierschlüssel einer
Gruppe vertrauter Personen unter Verwendung beispielsweise der bereits
oben beschriebenen Wertaufruf oder Referenzaufruf Szenerien beispielsweise
für einen
begrenzten Zeitraum oder für
einen bestimmten Zweck weiterleiten.
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Eine
weitere Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bezieht sich
auf den Heimatschutz, wobei der öffentliche
Zugang beziehungsweise Zugriff auf zumindest bestimmte Bereiche
eines Landes betreffende detaillierte Karten- und/oder Satelliteninformationen
verhindert wird. Ein Beispiel ist in 1 dargestellt.
Da die in 1 dargestellten Mediendaten öffentlich
zugänglich
sind, erhalten nur autorisierte Personen Kenntnis von einem Dechiffrierschlüssel, der
erforderlich ist, um die von der Verschlüsselung betroffenen Teile der
Karte beziehungsweise der Aufnahme zu entschlüsseln. Auch hierbei können die
bereits oben beschriebenen Wertaufruf oder Referenzaufruf Szenerien
verwendet werden, um den Dechiffrierschlüssel weiterzuleiten beziehungsweise
zu übermitteln,
wobei in einem solchen Anwendungsfall das Referenzaufruf Szenario
zu bevorzugen ist.
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Wichtig
ist hervorzuheben, dass das erfindungsgemäße Verfahren es Internet-Diensten
oder standortbezogenen Diensten ermöglicht, Medieninformationen,
wie beispielsweise Multimedien-Inhalte, wie beispielsweise Bilder
und Videos, auf einer auch als try&buy bezeichneten Ausprobieren–und-Kaufen Grundlage
anzubieten, ohne dass es erforderlich ist, die Medieninformationen
zweimal zu übertragen,
ein erstes mal mit blinden beziehungsweise toten Stellen und/oder
verschlüsselt,
und ein zweites mal ohne blinde beziehungsweise tote Stellen und/oder
unverschlüsselt.
Hierdurch wird Übertragungsbandbreite eingespart
und der Umgang mit den sensitiven Medieninformationen in Bezug auf Übertragung
beziehungsweise Transport und Speicherung vereinfacht.
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Darüber hinaus
ermöglicht
die Erfindung durch eine Parallelisierung von Fakturierungsvorgang
und Übermittlung
der Medieninformationen eine Steigerung der Geschwindigkeit des
Beschaffens von Multimediainhalten.
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Weiterhin
schafft die Erfindung neue Möglichkeiten
zum Ergreifen von Datenschutzmaßnahmen
für orts-
oder positionsbezogene Details, welche mit sensiblen Bereichen,
wie etwa militärischen Sperrgebieten,
oder mit Personen in Verbindung gebracht werden können, und
für deren
Veröffentlichung
keine Zustimmung der betroffenen Betreiber der Einrichtungen oder
der Personen vorliegt oder einholbar ist. Die erfindungsgemäße teilweise
Verschlüsselung
bietet somit eine wirkungsvolle technische Maßnahme zum Schutz einer bislang
nur durch gesetzliche Folgen geschützten Veröffentlichung orts- oder positionsbezogener
Details.
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Eine
Ausgestaltung mit einem Referenzaufruf-Szenario erlaubt auf einfache
Art und Weise einen zeitlich begrenzten Zugang zu den Medieninformationen.
Dadurch ergeben sich vielfältige
Möglichkeiten,
beispielsweise in Verbindung mit mobilen Anwendungen, wie beispielsweise
der Beschaffung detaillierten Kartenmaterials für die Dauer eines Ferienaufenthalts.