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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein EUV-Lithographiesystem mit einer optischen
Anordnung, welche mindestens zwei in einem Strahlengang der optischen Anordnung
angeordnete, Strahlung im EUV-Wellenlängenbereich reflektierende
optische Elemente aufweist, ein optisches Element, welches zur Reflexion von
Strahlung im EUV-Wellenlängenbereich
ausgelegt ist, sowie ein Betriebsverfahren für das EUV-Lithographiesystem.
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Die
Lebensdauer von optischen Elementen in EUV-Lithographiesystemen
ist aufgrund des Aufwachsens von Kontaminationen, insbesondere von Kohlenwasserstoffen
und Kohlenstoff, auf den optischen Oberflächen der optischen Elemente
während des
Belichtungsprozesses begrenzt. Für
das Aufwachsen der Kontaminationen spielt neben der Intensität der EUV-Strahlung
auch der Partialdruck der Kohlenwasserstoffe in unmittelbarer Umgebung
der optisch aktiven Oberfläche
eine erhebliche Rolle. Wird ein Kohlenwasserstoff-Molekül an der
optischen Oberfläche
eines für
EUV-Strahlung reflektiven Elements adsorbiert, kondensiert es entweder
direkt und/oder reagiert mit den Photonen der Belichtungsstrahlung
oder den strahlungsinduzierten Elektronen (Photoelektronen) und
bildet z. B. eine atomare Kohlenstoffschicht, wobei beides zu einem
Reflexionsverlust an dem reflektiven optischen Element führt.
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Momentan
werden in EUV-Lithographiesystemen reflektive optische Elemente
mit einer Betriebstemperatur von ca. 60°C oder weniger eingesetzt, da
bei höheren
Temperaturen die Diffusion zwischen den einzelnen Schichten der
reflektierenden Mehrfachschichtsysteme an deren optischen Oberflächen stark
zunimmt, was zu einer Reflektivitätsverminderung führt. Aus
diesem Grund können
die in den Vakuumgehäusen
der EUV-Lithographiesysteme vorkommenden, kontaminierende Stoffe
wie z. B. Kohlenwasserstoffe ausgasenden Komponenten nicht vollständig ausgeheizt
werden. Hierdurch kann der Partialdruck der Kohlenwasserstoffe dort
nur mit erheblichem, im Regelfall nicht tolerierbarem Aufwand, z.
B. langer Pumpzeiten, auf Werte unterhalb von 10–9 mbar
abgesenkt werden, sodass Kontaminationen, insbesondere nicht-flüchtige Kohlenwasserstoffe,
mit einer hohen Wahrscheinlichkeit an den und/oder im unmittelbarem
Umfeld der optischen Oberflächen
der reflektiven optischen Elemente anhaften bzw. dort adsorbiert
werden.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein EUV-Lithographiesystem, ein optisches
Element und ein Verfahren zum Betrieb eines EUV-Lithographiesystems bereitzustellen,
bei denen die Adsorption von Kontaminationen, insbesondere von Kohlenwasserstoffen, reduziert
ist.
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Gegenstand der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein EUV-Lithographiesystem der eingangs genannten Art, bei dem
zur Desorption von Kontaminationen, insbesondere von Kohlenwasserstoffen,
jedes der reflektiven optischen Elemente in dem Strahlengang der
optischen Anordnung zumindest an der optischen Oberfläche eine
Betriebstemperatur von ca. 30°C
oder mehr, bevorzugt von ca. 100°C
oder mehr, besonders bevorzugt von ca. 150°C oder mehr, insbesondere von
ca. 250° oder
mehr aufweist, bei dem zum Aufheizen der reflektierenden Oberflächen der
reflektiven optischen Elemente auf die Betriebstemperatur mindestens
ein Heizelement vorgesehen ist, und bei dem die optischen Oberflächen aller
reflektiven optischen Elemente dieselbe Betriebstemperatur aufweisen.
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Durch
das Aufheizen der optischen Oberflächen der reflektiven optischen
Elemente auf die Betriebstemperatur kann der Adsorption von Kontaminationen
entgegengewirkt werden bzw. es kann durch thermische Bewegung eine
Desorption von leicht flüchtigen
Kontaminationen, insbesondere von Kohlenwasserstoffen mit einer
Atommasse von 100 oder darüber,
von den optischen Oberflächen
erfolgen. Die Festlegung der Betriebstemperatur, bei welcher die
Desorption einsetzt, ist hierbei von verschiedenen Faktoren abhängig, beispielsweise
vom Partialdruck der Kontaminationen in der optischen Anordnung,
welche in der Regel unter Vakuumbedingungen betrieben wird. Nach
der Desorption können
die kontaminierenden Stoffe aus dem Bereich des Strahlengangs der
optischen Anordnung entfernt werden, wie im Einzelnen weiter unten
näher beschrieben
ist.
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Reflektive
optische Elemente für
den EUV-Wellenlängenbereich
reflektieren typischerweise nur ca. zwei Drittel der einfallenden
EUV-Strahlung und absorbieren das restliche Drittel, sodass sich
während
des Betriebs der optischen Anordnung deren Temperatur erhöht. Während das
erste auf die Lichtquelle folgende optische Element noch deren voller
Strahlungsleistung (Gesamtspektrum) ausgesetzt ist, trifft auf die
im Strahlengang nachfolgenden reflektiven optischen Elemente eine
um den absorbierten Anteil geringere Strahlungsleistung auf. Daher
heizen sich die reflektiven optischen Elemente im Betrieb der optischen
Anordnung abhängig
von ihrer Position im Strahlengang unterschiedlich stark auf, wobei
insbesondere das erste optische Element im Strahlengang gegebenenfalls,
sofern dieses nicht gekühlt
wird, bereits eine Betriebstemperatur aufweist, bei der die Desorption
von Kontaminationen einsetzt. Bei weiter hinten im Strahlengang
angeordneten optischen Elementen ist dies jedoch in der Regel nicht
der Fall, da die Strahlungsleistung sukzessive mit der Anzahl der
optischen Elemente abnimmt. Um zu vermeiden, dass von einem auf
der Betriebstemperatur befindlichen reflektiven optischen Element
desorbierte Kontaminationen sich auf einem anderen, nicht beheizten
reflektiven optischen Element im Strahlengang der optischen Anordnung
anlagern, werden alle optischen Elemente im Strahlengang auf einer
derselben Betriebstemperatur gehalten, welche oberhalb einer Schwellentemperatur liegt,
bei der die Desorption der Kontaminationen einsetzt. Um dies zu
erreichen, werden diejenigen optischen Elemente, die einer geringeren
Strahlungsleistung ausgesetzt sind, stärker beheizt als diejenigen optischen
Elemente, die einer größeren Strahlungsleistung
ausgesetzt sind. Hierdurch wird erreicht, dass die Desorption der
Kontaminationen auf allen optischen Elementen ungefähr gleich
stark ist, sodass die desorbierten Kontaminationen, falls sie nicht vorher
aus der optischen Anordnung entfernt werden, nicht aufgrund eines
möglicherweise
vorhandenen Temperaturgradienten zu demjenigen optischen Element
wandern können,
welches die geringste Betriebstemperatur aufweist. Beim Vorsehen
von individuellen Heizelementen für die optischen Elemente sollte deren
Heizleistung zum Erreichen einer einheitlichen Betriebstemperatur
mit einer geeigneten Regelungseinrichtung aufeinander abgestimmt
werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
werden die reflektiven optischen Elemente auch in den Betriebspausen
des Belichtungsbetriebs des EUV-Lithographiesystems
auf der Betriebstemperatur gehalten, um Verspannungen zu vermeiden,
welche sich beim Abkühlen
und anschließenden
Aufheizen der optischen Elemente einstellen können.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die reflektiven
optischen Elemente an deren optischen Oberflächen mit einem bei der Betriebstemperatur
beständigen,
reflektierenden Mehrfachschicht-System versehen. Derartige Mehrfachschicht-Systeme
weisen zur Reflexion von Strahlung durch Interferenzeffekte alternierende
Schichten mit hohem und niedrigem Brechungsindex auf. Zusätzlich ist
an der dem Substrat abgewandten Oberfläche der Mehrfachschicht-Systeme
in der Regel eine Abschlussschicht („cap layer”) angebracht, welche nicht zur
Interferenz beiträgt
und aus einem Material besteht, an dem sich Kontaminationen nicht
so leicht anlagern wie an den darunter liegenden Schichten. Bei
Betriebstemperaturen von über
ca. 60° erfolgt
bei üblichen
Si/Mo-Schichtsystemen der oben dargestellte Diffusionsprozess zwischen
den einzelnen Schichten. Bei höheren
Betriebstemperaturen ist es daher notwendig, Schichtsysteme vorzusehen,
bei denen der Diffusionsprozess verhindert oder zumindest verringert
wird. Hierzu können
Sperrschichten („barrier
layers") z. B. aus
B4C und/oder SiNx zwischen
den einzelnen Schichten des Mehrfachschichtsystems vorgesehen sein,
sodass ein Eindiffundieren des Materials einer Schicht in eine benachbarte
Schicht vermieden werden kann. In jüngerer Zeit wurden vom Fraunhofer-Institut
in Jena Mehrfachschichtsysteme entwickelt, welche bis zu Temperaturen
von ca. 500°C
thermisch stabil sein sollen, wobei die Mehrfachschichtsysteme aus Mo2C/Si-Schichten bestehen. Solche Beschichtungen
können
zur Beschichtung von Kollektorspiegeln verwendet werden, die unmittelbar
auf die EUV-Strah lungsquelle folgen. Erfindungsgemäß werden
bei hohen Temperaturen beständige
Schichtsysteme nicht nur für
das auf die EUV-Strahlungsquelle folgende optische Element, sondern
für weitere,
bevorzugt für
alle optischen Elemente der optischen Anordnung verwendet.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform weist
das EUV-Lithographiesystem mindestens eine Regelungseinheit zur
Temperaturregelung mindestens eines der reflektiven optischen Elemente
auf. Die Betriebstemperatur der optischen Elemente sollte während des
Belichtungsbetriebs konstant gehalten werden, da Temperaturschwankungen
sich negativ auf die Belichtungsqualität auswirken können. Da sich
im Belichtungsbetrieb die Temperatur der optischen Elemente durch
die gegebenenfalls variierende Strahlintensität der Belichtungsstrahlung
verändert,
kann durch eine Regelungseinheit gewährleistet werden, dass die
Heizleistung des Heizelements so gewählt wird, dass eine konstante
Betriebstemperatur erzeugt wird. Die Regelung kann hierbei auf einem
Rechenmodell basieren, dem die von der Lichtquelle in einem bestimmten
Betriebsmodus emittierte Strahlungsleistung zu Grunde liegt, sodass
die benötigte
Heizleistung bestimmt werden kann.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung weist das EUV-Lithographiesystem
mindestens einen Temperatursensor zur Bestimmung der Temperatur
des mindestens einen temperaturgeregelten reflektiven optischen
Elementes auf. In diesem Fall erfolgt die Regelung anhand einer
in-situ-Messung bzw. in-operando-Messung
der Temperatur an der optischen Oberfläche.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist das EUV-Lithographiesystem
wenigstens ein Kühlelement
zum Kühlen
zumindest der optischen Oberfläche
wenigstens eines reflektiven optischen Elements auf. Das Kühlelement
kann zusätzlich
zum Heizelement vorgesehen sein, z. B. wenn das Heizelement zu träge ist,
d. h. seine Temperatur durch die Verringerung der Heizleistung nur
langsam verändert.
Alternativ kann auch ein kombiniertes Kühl/Heizelement vorgesehen sein,
welches z. B. ein Rohrleitungssystem aufweist, durch das je nach
Bedarf wahlweise kalte oder heiße
Flüssigkeiten
geleitet werden können.
Das Kühlelement
kann aber auch bei optischen Elementen zum Einsatz kommen, welche
nicht aktiv mittels eines Heizelements beheizt werden müssen, da
sie die Betriebstemperatur schon durch die Belichtungsstrahlung
erreichen. In diesem Fall kann die Betriebstemperatur mittels des
Kühlelements
als Stellelement geregelt werden. Zusätzlich kann hierbei auch ein
Heizelement, z. B. ein Heizdraht, vorgesehen sein, um zu gewährleisten,
dass die Betriebstemperatur auch während der Betriebspausen der
optischen Anordnung erreicht werden kann.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das EUV-Lithographiesystem
mindestens ein Adsorptionselement mit einer Adsorptionsoberfläche zur
Adsorption von Kontaminationen auf. An der Adsorptionsoberfläche können die
von den optischen Oberflächen
desorbierten, kontaminierenden Stoffe aufgenommen werden. Die Adsorptionselemente
sind bevorzugt in der Nähe
der optischen Oberflächen
angeordnet, z. B. in deren Randbereichen.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung steht die Adsorptionsoberfläche mit
einer Kühleinheit
in Verbindung, welche ausgelegt ist, die Adsorptionsoberfläche auf
Temperaturen von weniger als 290 K, bevorzugt von weniger als 80
K, besonders bevorzugt von weniger als 20 K abzukühlen. Zur
Abkühlung
der Adsorptionsoberfläche
auf diese Temperaturen können
Kühlwasser,
flüssiger
Stickstoff oder flüssiges
Helium verwendet werden. Hierdurch wird an der Adsorptionsoberfläche ein
sogenanntes Cryo-Panel erzeugt, welches die kontaminierenden Teilchen
an die Adsorptionsoberfläche
bindet. Die Adsorptionsoberfläche
kann hierbei zur Steigerung ihrer Aufnahmekapazität (Erhöhen der
effektiven Oberfläche)
aufgeraut sein.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung besteht die Adsorptionsoberfläche zumindest
in einem Teilbereich aus einem gasbindenden Material, insbesondere
aus Titan, Tantal, Niob, Zirkonium, Thorium, Barium, Magnesium,
Aluminium, Ruthenium, Ytterbium oder Cer. Als kontaminierende Stoffe können an
der Adsorptionsoberfläche
flüchtige
und nicht flüchtige
Kohlenwasserstoffe, gasförmige
Metallverbindungen und Schwefel-, Phosphor-, und Silizium-haltige
Organiken, insbesondere Silikonverbindungen, Siloxane, Phthalate,
Kohlenwasserstoffe mit Carbonylfunktionen (z. B. Methylmetacrylat,
Aceton etc.), Schwefeldioxid, Ammoniak, Organophosphate, aliphatische
Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe, perfluorierte
Kohlenwasserstoffe etc. gebunden werden. Neben der Bindung solcher kontaminierender
Stoffe durch Auskondensieren, wie oben beschrieben, können diese
auch durch die oben genannten gasbindenden Stoffe adsorbiert werden,
wobei auch in diesem Fall eine Erhöhung der effektiven Aufnahmekapazität der Oberfläche erfolgen
kann, indem die zur Adsorption zur Verfügung stehende Oberfläche durch
geeignete Strukturierung erhöht
wird. Neben den genannten Metallen können als gasbindende Materialien
ggf. auch Molekularsiebe oder Aktivkohle eingesetzt werden.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die optische
Anordnung eine Absaugeinrichtung zum Absaugen der desorbierten Kontaminationen
auf. Die Absaugeinrichtung steht hierzu in der Regel mit einer Vakuumpumpe
in Verbindung, mittels derer die Kontaminationen aus der optischen Anordnung
entfernt werden können.
Die Absaugeinrichtung ist hierbei bevorzugt in der Nähe der optischen
Oberflächen
angeordnet oder es ist eine bevorzugte Pumprichtung gewährleistet.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die optische Anordnung durch ein Beleuchtungssystem, ein Projektionssystem
und/oder ein Strahlformungssystem gebildet, die wie oben beschrieben
ausgebildet sind. Durch die Desorption der Kontaminationen kann
die Lebensdauer der optischen Elemente in dem EUV-Lithographiesystem
erhöht
bzw. die Betriebsdauer des EUV-Lithographiesystems zwischen Reinigungsprozessen
gesteigert werden.
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Die
Erfindung ist auch realisiert in einem optischen Element der eingangs
genannten Art, welches zur Desorption von Kontaminationen, insbesondere
von Kohlenwasserstoffen, eine Heizeinrichtung zum Aufheizen seiner
optischen Oberfläche
auf eine Betriebstemperatur von ca. 30°C oder mehr, bevorzugt von ca.
100°C oder
mehr, besonders bevorzugt von ca. 150°C oder mehr, insbesondere von
ca. 250° oder
mehr und eine Regelungseinrichtung zur Regelung der Betriebstemperatur
sowie insbesondere einen Temperatursensor aufweist. Weiterhin vorteilhaft ist
es, wenn eine Kühleinrichtung
zum Kühlen
der optischen Oberfläche
vorgesehen ist, sowie wenn das optische Element an der optischen
Oberfläche
mit einem temperaturbeständigen,
reflektierenden Mehrfachschicht-System versehen ist. Für die hierbei
jeweils auftretenden Vorteile sei auf die obige Darstellung im Zusammenhang
mit dem EUV-Lithographiesystem verwiesen.
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Die
Erfindung ist weiterhin realisiert in einem Verfahren zum Betrieb
eines EUV-Lithographiesystems mit mindestens einer optischen Anordnung,
bei dem zur Desorption von Kontaminationen, insbesondere von Kohlenwasserstoffen,
zumindest im Betrieb der optischen Anordnung alle für Strahlung
im EUV-Wellenlängenbereich
reflektiven optischen Elemente im Strahlengang der optischen Anordnung
zumindest an der optischen Oberfläche auf einer Betriebstemperatur
von ca. 30°C
oder mehr, bevorzugt von ca. 100°C
oder mehr, besonders bevorzugt von ca. 150°C oder mehr, insbesondere von
ca. 250° oder
mehr gehalten werden, indem jedes reflektive optische Element mittels
mindestens eines Heizelements auf dieselbe Betriebstemperatur aufgeheizt wird.
Es versteht sich, dass auch in diesem Fall ggf. die im Strahlengang
auf die EUV-Lichtquelle folgenden optischen Elemente bereits durch
die Belichtungsstrahlung auf die Betriebstemperatur aufgeheizt wurden.
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Bei
einer vorteilhaften Variante werden die reflektiven optischen Elemente
auch in den Betriebspausen der optischen Anordnung auf der Betriebstemperatur
gehalten. Durch das dauerhafte Halten eines optischen Elements auf
der Betriebstemperatur können
Verspannungen vermieden werden, welche sich beim Abkühlen und
anschließenden
Aufheizen der optischen Elemente einstellen können.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale
können
je einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante
der Erfindung verwirklicht sein.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
sind in der schematischen Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung erläutert.
Es zeigt
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen EUV-Lithographiesystems
mit einem Beleuchtungssystem und einem Projektionssystem, und
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2 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform eines reflektiven
optischen Elements gemäß der Erfindung.
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In 1 ist
schematisch ein EUV-Lithographiesystem 1 gezeigt, welches
aus einem Strahlformungssystem 2, einem Beleuchtungssystem 3 und einem
Projektionssystem 4 besteht, die aufeinander folgend in
einem von einer EUV-Lichtquelle 5 des Strahlformungssystems 2 ausgehenden
Strahlengang 6 angeordnet sind. Als EUV-Lichtquelle 5 kann beispielsweise
eine Plasmaquelle oder ein Synchrotron dienen. Die austretende Strahlung
im Wellenlängenbereich
zwischen ca. 5 nm und ca. 20 nm wird zunächst in einem Kollimator 7 gebündelt. Mit
Hilfe eines nachfolgenden Monochromators 8 wird durch Variation
des Einfallswinkels, wie durch einen Doppelpfeil angedeutet, die
gewünschte
Betriebswellenlänge
herausgefiltert. Im genannten Wellenlängenbereich sind der Kollimator 7 und
der Monochromator 8 üblicherweise
als reflektive optische Elemente ausgebildet, wobei zumindest der
Monochromator 8 an seiner optischen Oberfläche kein
Mehrfachschichtsystem aufweist, um einen möglichst breitbandigen Wellenlängenbereich
zu reflektieren.
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Der
im Strahlformungssystem 2 im Hinblick auf Wellenlänge und
räumliche
Verteilung behandelte Strahlung wird in das Beleuchtungssystem 3 eingeführt, welches
ein erstes und zweites reflektives optisches Element 9, 10 aufweist.
Die beiden reflektiven optischen Elemente 9, 10 leiten
die Strahlung auf eine Photomaske 11 als weiterem reflektiven
optischen Element, welche eine Struktur aufweist, die mittels des
Projektionssystems 4 in verkleinertem Maßstab auf
einen Wafer 12 abgebildet wird. Hierzu sind im Projektionssystem 4 ein
drittes und viertes reflektives optisches Element 13, 14 vorgesehen.
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Bei
dem in 1 gezeigten EUV-Lithographiesystem 1 sind
das dritte und vierte reflektive optische Element 14, 15 jeweils
mit einem zugeordneten Heizelement 15, 16 verbunden,
welches mit Glühdrähten versehen
ist, die mit einer nicht gezeigten Stromversorgung in Verbindung
stehen. Die Heizelemente 15, 16 dienen der homogenen
Aufheizung der optischen Oberflächen 13a, 14a der
beiden reflektiven optischen Elemente 13, 14 im
Strahlengang 6 auf eine Betriebstemperatur, welche im gezeigten Beispiel
oberhalb von ca. 150°C
liegt. Bei dieser Betriebstemperatur der optischen Oberflächen setzt eine
Desorption von kontaminierenden Teilchen, insbesondere von Kohlenwasserstoffen,
von den optischen Oberflächen 13a, 14a ein.
Diese werden mittels benachbart zu den optischen Oberflächen 13a, 14a angeordneten
Absaugeinrichtungen 17, 18 von den reflektiven
optischen Elementen 14, 15 mittels einer nicht
gezeigten Vakuumpumpe über
jeweils einen zugeordneten Auslass 19, 20 aus
dem unter Vakuumbedingungen betriebenen Projektionssystem 4 abgeführt.
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Ebenso
werden die optischen Oberflächen 9a, 10a des
ersten und des zweiten optischen Elements 9, 10 des
Beleuchtungssystems 3 auf einer Betriebstemperatur oberhalb
von 150°C
betrieben. Um das zweite optische Element 10 auf die Betriebstemperatur
aufzuheizen, ist in diesem ein Heizelement 22 integriert.
Das erste optische Element 9 wird während des Belichtungsbetriebs
von der Belichtungsstrahlung auf eine Betriebstemperatur aufgeheizt,
die deutlich über
150°C liegt.
Um eine Zerstörung
des ersten optischen Elements 9 zu verhindern, ist eine
Kühlung
erforderlich.
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Für gewöhnlich ist
es günstig,
wenn zumindest alle optischen Elemente 9, 10, 13, 14 des
Projektionssystems 4 und des Beleuchtungssystems 3 auch
in den Betriebspausen des EUV-Lithographiesystems 1 auf
der Betriebstemperatur gehalten werden, um Verspannungen durch Abkühlen und
anschließendes
Aufheizen sowie Wartezeiten bei der Inbetriebnahme des EUV-Lithographiesystems 1 zu vermeiden.
Um das erste optische Element 9 sowohl während des
Belichtungsbetriebs kühlen
als auch während
der Belichtungspausen beheizen zu können, ist in dieses ein kombiniertes
Kühl-/Heizelement 21 integriert,
welches ein Rohrleitungssystem aufweist, durch welches je nach Bedarf
kalte oder heiße Flüssigkeiten
geleitet werden können.
Alternativ können
hierzu auch elektronische Heiz- oder Kühlelemente verwendet werden,
z. B. Heizdrähte
oder Peltier-Elemente.
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Für den Betrieb
des EUV-Lithographiesystems 1 ist es günstig, wenn die reflektiven
optischen Elemente 9, 10, 13, 14 des
Beleuchtungssystems 3 sowie des Projektionssystems 4 und
die reflektiven optischen Elemente 7, 8 des Strahlformungssystems 2 sowie
die reflektive Photomaske 11 auf konstanter Betriebstemperatur
gehalten werden. Daher sind diese jeweils mit einer Temperaturregelung
versehen, welche im Folgenden anhand des zweiten optischen Elements 10 des
Beleuchtungssystems 3, welches in 2 im Detail
dargestellt ist, näher
beschrieben wird.
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Das
in 2 gezeigte reflektive optische Element 10 weist
ein Mehrfachschichtsystem 23 auf, welches auf einem Substrat 24 aufgebracht
ist. Das Mehrfachschichtsystem 23 ist im vorliegenden Fall als
Mo2C/Si-Schichtsystem ausgelegt und weist
daher eine Temperaturbeständigkeit
bis hin zu Betriebstemperaturen von ca. 500°C auf. Auf der Oberseite des
Mehrfachschichtsystem ist eine (nicht gezeigte) Deckschicht als
Kontaminationsschutz oder Oxidationsschutz angebracht. Unterhalb
des Substrats 24 befindet sich das Heizelement 22,
auf dem ein Temperatursensor 25 angebracht ist. Der Temperatursensor 25 ist
mit einer Regeleinrichtung 26 an dem optischen Element 10 verbunden,
welches die Wärmeleistung
des Heizelements 22 so steuert, dass während des Belichtungsbetriebs
eine konstante Betriebstemperatur T an der optischen Oberfläche 10a des optischen
Elements 10 eingehalten wird. Alternativ zu der hier gezeigten
Regelung mittels eines Temperatursensors 25 kann die Regelung
auch erfolgen, indem in einer nicht gezeigten Berechnungseinrichtung aus
der auf das optische Element 10 auftreffenden, Strahlungsleistung
und der bekannten Adsorptionscharakteristik des optischen Elements 10 sowie
aus der an die Umgebung abgegebenen Wärmestrahlung, welche durch
Versuche ermittelt werden kann, die Ist-Temperatur der optischen
Oberfläche 10a errechnet
wird und das Heizelement ausgehend von dieser Berechnung derart
geregelt wird, dass sich die gewünschte
Betriebstemperatur T an der optischen Oberfläche 10a einstellt.
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Zusätzlich oder
alternativ zu der in Zusammenhang mit 1 beschriebenen
Möglichkeit,
die Kontaminationen mit Hilfe von Absaugeinrichtungen 17, 18 aus
dem Bereich des EUV-Lithographiesystems 1 auszuschleusen,
ist es möglich,
an dem optischen Element 10 ein Adsorptionselement 27 vorzusehen,
welches das Substrat 24 z. B. ringförmig umgibt und aus einem gasbindenden
Material besteht, insbesondere aus Titan, Tantal, Niob, Zirconium, Thorium,
Barium, Magnesium, Aluminium, Ytterbium oder Cer. Die von der optischen
Oberfläche 10a desorbierten,
kontaminierenden Stoffe werden in diesem Fall an einer Adsorptionsoberfläche 27a des
Adsorptionselements 27 adsorbiert. Hierbei ist es günstig, wenn
das Adsorptionselement 27 eine Temperatur unterhalb der
Betriebstemperatur T der optischen Oberfläche 10a aufweist,
damit ein Temperaturgradient in radialer Richtung erzeugt werden
kann, wodurch erreicht wird, dass sich die kontaminierenden Stoffe
von der optischen Oberfläche 10a des
optischen Elements 10 in radialer Richtung nach außen hin
zur Adsorptionsoberfläche 27a bewegen.
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Zusätzlich oder
alternativ können
in dem EUV-Lithographiesystem 1 auch weitere Adsorptionselemente
vorgesehen sein, welche auf dem Prinzip des Auskondensierens von
kontaminierenden Stoffen beruhen. Ein solches weiteres, ringförmiges Adsorptionselement 28 ist
beispielhaft in 1 gezeigt. Das weitere Adsorptionselement 28 ist
mit einer Kühleinrichtung 29 verbunden,
welche eine Adsorptionsoberfläche 28a des
Adsorptionselements 28 auf eine Temperatur von weniger
als 80 K abkühlt. Zum
Kühlen
können
hierbei beispielsweise flüssiger Stickstoff
oder flüssiges
Helium verwendet werden. Hierdurch wird an der Adsorptionsoberfläche 28a ein so
genanntes Cryo-Panel erzeugt, welches die kontaminierenden Stoffe
durch Auskondensieren bindet.
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Für alle optischen
Elemente 7 bis 11, 13, 14 kann
entweder eine einheitliche Temperatur gewählt werden, oder diese werden
mit unterschiedlichen Betriebstemperaturen betrieben, welche jeweils
oberhalb einer Schwellentemperatur liegen müssen, bei welcher die Desorption
einsetzt. Die Schwellentemperatur hängt von verschiedenen Faktoren,
z. B. den Partialdrücken
der kontaminierenden Stoffe in dem unter Vakuumbedingungen betriebenen
EUV-Lithographiesystem 1 ab und kann geringer, aber auch größer als
vorliegend beschrieben ausfallen. Durch das Halten aller reflektiven
optischen Elemente 7 bis 11, 13, 14 des
EUV-Lithographiesystems 1 bei einer Betriebstemperatur
oberhalb der Schwellentemperatur können sich an deren optischen
Ober flächen 8a bis 11a, 13a, 14a kontaminierende
Stoffe nur schwer anlagern bzw. werden von dort desorbiert und z.
B. auf die oben beschriebene Weise von den optischen Oberflächen 8a bis 11a, 13a, 14a weggeführt und nachfolgend
adsorbiert bzw. aus dem EUV-Lithographiesystem 1 entfernt.
Durch die Reduzierung der Kontaminationen auf den optischen Oberflächen 8a bis 11a, 13a, 14a wird
die Lebensdauer der optischen Elemente 7 bis 11, 13, 14 bzw.
der Reinigungszyklus des EUV-Lithographiesystems 1 verlängert.