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Die
Erfindung betrifft eine Kraftmaschine nach der im Oberbegriff von
Anspruch 1 näher
definierten Art und ein korrespondierendes Betriebsverfahren für eine Kraftmaschine.
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Aus
dem Stand der Technik sind Verbrennungsmotoren und Dampfmaschinen
als eigenständige
Kraftmaschinen in vielen Ausführungen
seit langem bekannt. In den allgemein bekannten Verbrennungsmotoren wird
beispielsweise durch die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen mit
dem Sauerstoff der Luft Reaktionswärme freigesetzt, die durch
den Motor in Bewegungsenergie umgewandelt wird. Nicht in Bewegungsenergie umgesetzte
Energie wird als an die Abgase gebundene Wärme bzw. über das die Motor struktur kühlende Kühlsystem
an die Umwelt abgegeben. Die Kopplung eines Verbrennungsmotors und
einer Dampfmaschine in einem Aggregat wird beispielsweise in den
Offenlegungsschriften
DE
34 29 727 A1 und
DE
100 54 022 A1 beschrieben.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
34 29 727 A1 wird ein Brennkraft/Dampf-Verbundmotor beschrieben, welcher
die Prozesswärme
aus dem Verbrennungsprozess durch eine „nachgeschaltete” Dampfmaschine
zur Verminderung des Kraftstoffverbrauches einsetzt. Der verminderte
Kraftstoffverbrauch wird dadurch erreicht, dass die vom Verbrennungsmotor
angesaugte bzw. die bei einer aufgeladenen Ausführung zugeführte Verbrennungsluft vorgewärmt in den
Brennraum des Verbrennungsmotors strömt. Die Luftvorwärmung kann durch
den Wärmetausch
mit den heißen
Abgasen und/oder mit dem Abdampf der Dampfmaschine erfolgen. Hierdurch
wird das Temperaturniveau des Verbrennungsprozesses angehoben und
der durch das Sieden der Kühlflüssigkeit
entstehende Dampf und der in einem Gas/Flüssigkeitswärmetauscher entstehende Dampf
erfahren einen größeren Wärmeinhalt,
wodurch der dem Verbrennungsmotor nachgeschalteten Dampfmaschine ein
größeres nutzbares
Wärmegefälle zur
Verfügung
steht.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
100 54 022 A1 wird ein Verfahren zum Betreiben einer Wärmekraftmaschine
beschrieben, bei welcher Heißdampf
eines Arbeitsmediums mittels einer Entspannungseinrichtung in Bewegungsenergie
umgewandelt wird, wobei das Arbeitsmedium in einem Siedebehälter auf
eine niedrige Temperatur von bevorzugt Siedetemperatur bei einem
niedrigen Druck erwärmt
wird, Dampf aus dem Siedebehälter
einem Druckkessel zugeführt
wird, in welchem Dampf auf eine hohe Temperatur erhitzt wird, wobei flüssiges Arbeitsmedium
aus dem Siedebehälter
in den Druckkessel eingespritzt wird, wobei das Arbeitsmedium augenblicklich
verdampft wird, so dass der Druck im Druckkessel stark ansteigt,
und wobei der Heißdampf aus
dem Druckkessel der Entspannungsvorrichtung zugeführt wird.
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Im
US-Patent 4,747,271 wird
ein Dampfmotor als Teil einer Kraft-Wärme-Kopplung beschrieben, welcher
ebenfalls die „Abwärme” nutzt.
Hier erfolgt die Dampfbildung nicht in einem Dampfkessel, sondern
das flüssige
Arbeitsmedium wird mengengenau und bei Kolbenmaschinen taktweise
in den Expansionsraum, d. h. auf die durch den Verbrennungstakt
sehr heißen
Wände aufgespritzt.
Der „Dichtesprung” und die
damit verbundene Druckerhöhung
beim Phasenübergang
werden zur Gewinnung mechanischer Energie ausgenutzt. Der am Ende
des Arbeitstaktes ausgestoßene
entspannte Dampf wird einem Kondensator zugeführt. Die für den Phasenübergang
erforderliche Wärme
wird dabei dem Expansionsraum, d. h. den Verbrennungsgasen und den
Wänden,
entzogen.
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Daneben
ist in der
deutschen Patentschrift
Nr. 689 961 eine Kraftmaschine offenbart, bei welcher die Wärmeenergie
dem Arbeitsmittel unmittelbar im Arbeitszylinder der Maschine zugeführt wird.
Mit anderen Worten wäre
nach der genannten Patentschrift dem Arbeitszylinder die zur Verdampfung
des Arbeitsmittels notwendige Wärmemenge
unmittelbar entzogen.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
100 55 524 A1 werden ein Dampfmotor und ein Verfahren zum
Betreiben von Dampfmotoren, insbesondere zur Anwendung für eine Kraft-Wärme-Kopplung und für nachwachsende
Brennstoffe beschrieben. Bei dem beschriebenen Dampfmotor und dem
beschriebenen Betriebsverfahren erfolgen der Verdampfungs- und gegebenenfalls
der Überhitzungsvorgang
im Arbeitsraum einer Kolbenmaschine oder einem mit diesem unmittelbar
verbundenen Raum, wobei die notwendige Menge des Arbeitsmediums
wenigstens zum Teil in flüssigem
Zustand eingebracht wird.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kraftmaschine und ein
korrespondierendes Betriebsverfahren für eine Kraftmaschine mit einem
verbesserten Wirkungsgrad zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Kraftmaschine mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen
und durch ein Verfahren zum Betreiben einer Kraftmaschine mit den
in Anspruch 9 genannten Merkmalen gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Kraftmaschine
umfasst mindestens einen Wärmetauscher
mit einem abgeschlossenen Erhitzungsraum, welcher so ausgeführt ist,
dass in dem abgeschlossenen Erhitzungsraum ein flüssiges Fluid
vor dem Einspritzen in einen Expansionsraum überhitzt wird, wobei der Wärmetauscher
die zur Überhitzung
des flüssigen
Fluids erforderliche Wärmemenge
in vorteil hafter Weise aus einer Verlustwärmemenge gewinnt, die während einer
Verbrennung eines Arbeitsfluids in mindestens einem Brennraum entsteht. Das
in den mindestens einen Expansionsraum eingespritzte, überhitzte
und flüssige
Fluid wird im Expansionsraum expandiert, wodurch mechanische Bewegungsenergie
gewonnen und durch geeignete erste Übertragungsmittel freigesetzt
wird. Durch die erfindungsgemäße Ausführung wird
der Wirkungsgrad der Kraftmaschine in vorteilhafter Weise verbessert,
da die zur Überhitzung
des flüssigen
Fluids erforderliche Wärmemenge aus
der Verlustwärmemenge
eines Verbrennungsvorgangs gewonnen wird.
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In
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kraftmaschine
ist der mindestens eine Brennraum in einem Verbrennungsmotor integriert,
welcher die bei der Verbrennung des Arbeitsfluids entstehende Energie über geeignete
zweite Übertragungsmittel
in mechanische Bewegungsenergie umsetzt und die bei der Verbrennung des
Arbeitsfluids entstehende Verlustwärmemenge an ein Kühlmittel
eines Kühlsystems
und an ein ausgestoßenes
Abgas des Verbrennungsprozesses abgibt. Die an das ausgestoßene Abgas
des Verbrennungsprozesses abgegebene Verlustwärmemenge wird beispielsweise
durch einen Wärmetauscher
zumindest teilweise an das flüssige
Fluid übertragen.
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In
weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kraftmaschine überhitzt
der Wärmetauscher
das Arbeitsfluid als flüssiges
Fluid im abgeschlossenen Erhitzungsraum, wobei eine Einspritzanlage
das überhitzte flüssige Fluid
in den mindestens einen Expansionsraum einspritzt, welcher entsprechend
als Brennraum des Verbrennungsmotors ausgeführt ist. Dabei handelt es sich
bei dem Arbeitsfluid um den zum Betrieb des Verbrennungsmotors verwendeten
Kraftstoff, also beispielsweise Diesel oder Benzin. Das eingespritzte, überhitzte
und flüssige
Fluid führt
vor seiner Verbrennung spontan einen Phasenübergang vom flüssigen Zustand
in einen gasförmigen
Zustand aus. Die für
den Phasenübergang
des eingespritzten Fluids erforderliche Wärmemenge wird nicht dem als
Brennraum ausgeführten
Expansionsraum entzogen, sondern in vorteilhafter Weise dem überhitzten
Fluid selbst entnommen, so dass keine Reduzierung der Temperatur
und des Verdichtungsdruckes, sondern eine Druckerhöhung und
damit eine Verbesserung des Wirkungsgrades erzielt wird.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kraftmaschine
wird das überhitzte flüssige Fluid – beispielsweise
Wasser – in
mindestens einen als zusätzlichen
Zylinder des Verbrennungsmotors ausgeführten Expansionsraum eingespritzt,
wobei das eingespritzte, überhitzte
und flüssige
Fluid in dem zunehmend zur Verfügung
stehenden Raum einen vollständige
Phasenübergang
vom flüssigen
Zustand in den gasförmigen
Zustand ausführt,
ohne dem als Zylinder ausgeführten
mindestens einen Expansionsraum Wärme zu ent ziehen. Der als zusätzlicher
Zylinder ausgeführte
mindestens eine Expansionsraum und die korrespondierenden Übertragungsmittel
weisen eine ähnliche
Bauart wie die Brennräume
des Verbrennungsmotors und die als Kolben ausgeführte Übertragungsmittel auf, wobei
der Phasenübergang
im zusätzlichen
Zylinder auf die Verbrennung abgestimmt ist und der mindestens eine
zusätzliche
Zylinder auf geeignete Weise am Verbrennungsmotor angebracht bzw.
in den Verbrennungsmotor integriert ist. Auch diese alternative
Ausführungsform
der Erfindung verbessert den Wirkungsgrad der Kraftmaschine, wobei
die zur Überhitzung
des Fluids erforderliche Wärmemenge
aus der Verlustwärmemenge
des Verbrennungsmotors gewonnen wird.
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In
Ausgestaltung der Kraftmaschine wird das gasförmige Fluid aus dem Expansionsraum
ausgestoßen
und einem weiteren Wärmetauscher
zugeführt,
der beispielsweise als Kondensator ausgeführt ist. Das ausgestoßene gasförmige Fluid
führt in
dem als Kondensator ausgeführten
Wärmetauscher
unter Abgabe von Wärmeenergie
einen Phasenübergang
vom gasförmigen
Zustand in den flüssigen
Zustand aus und wird wieder in den damit hergestellten geschlossenen
Kreislauf zurückgeführt.
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Der
Erhitzungsraum des mindestens einen Wärmetauschers kann beispielsweise
von einem ersten einstellbaren Absperrventil, das strömungstechnisch
vor dem Erhitzungsraum angeordnet ist, und von einem zweiten ein stellbaren
Absperrventil abgeschlossen ist, das strömungstechnisch nach dem Erhitzungsraum
angeordnet ist, so dass durch die zugeführte Wärme ein entsprechend hoher
Druck aufgebaut werden kann.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Dabei
zeigen:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kraftmaschine,
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2 ein
schematisches Blockdiagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kraftmaschine,
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3 ein
schematisches Blockdiagramm eines geschlossenen Fluidkreislaufs
im zweiten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Kraftmaschine
gemäß 2,
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4A bis 4D eine
schematische Darstellung der Takte eines zusätzlichen Zylinders im geschlossenen
Fluidkreislauf,
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5 ein
prinzipielles P-V-Diagramm am Beispiel des zusätzlichen Zylinders eines Viertakt-Ottomotors im geschlossenen
Fluidkreislauf mit Einspritzung eines überhitzten flüssigen Fluids,
und
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6 ein
zugehöriges
T-V-Diagramm des zusätzlichen
Zylinders eines Viertakt-Ottomotors im geschlossenen Fluidkreislauf
mit Einspritzung des überhitzten
flüssigen
Fluids.
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Ohne
Einschränkung
der Allgemeinheit werden die Elemente der Erfindung am Beispiel
eines Viertakt-Ottomotors
erläutert.
Idealisiert können
dafür die
hinlänglich
bekannten Arbeitstakte eines herkömmlichen Viertakt-Ottomotors
je Zylinder wie in Tabelle 1 dargestellt beschrieben werden. Tabelle 1
| Takt | Volumen | Druck | Temperatur |
1 | Ansaugen | Vmin → Vmax | ≈ PU | ≈ TU |
2 | Verdichten | Vmax → Vmin | PVd >> PU | TVd > TU |
3 | Verbrennen & Expandieren | Vmin → Vmax | PVb >> PVd | TVb >> TVd |
4 | Ausstoßen | Vmax → Vmin | PRest > PU | TRest >> TU |
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In
Tabelle 1 entspricht PU dem Umgebungsdruck,
PVd dem Verdichtungsdruck und PVb dem
Verbrennungsdruck. Analog entspricht TU der
Umgebungstemperatur, TVd der Verdichtungstemperatur
und TVb der Verbrennungstemperatur.
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Die
in geringerem Ausmaß Arbeit
benötigenden
Gasaustauschtakte 1 und 4 werden hier zunächst nicht betrachtet, sondern
die in großem
Ausmaße
mechanische Arbeit freisetzenden Takte 2 (Arbeit erfordernd) und
3 (Arbeit abgebend). Nach der üblichen
einfachen idealisierten Betrachtungsweise wird das Verdichten als
isentrop betrachtet, wobei sich der Druck im korrespondierenden
Zylinder bzw. Brennraum umgekehrt proportional zur Verkleinerung
des Volumens mit einer entsprechenden Temperaturerhöhung erhöht. Die Zündung des
Kraftstoff-Luft-Gemisches, welches idealerweise in einem stöchiometrischen
Verhältnis
vorliegt, erfolgt in der Nähe
des oberen Totpunktes und führt
zu einer im Wesentlichen der Enthalpiedifferenz entsprechenden Freisetzung
der Reaktionswärme,
was idealisiert als isochorer Vorgang betrachtet werden kann, und führt damit
zu einer weiteren erheblichen Temperaturerhöhung, welche ihrerseits zu
einer erheblichen Erhöhung
des Druckes führt.
Die nachfolgende Expansion führt
das Volumen auf sein Maximum zurück,
wobei der Druck im Zylinder vor dem Ausstoßen wegen des festliegenden
Verdichtungsverhältnisses über dem
Umgebungsdruck liegt. Wird der Expansionsprozess wiederum als isentrop
betrachtet, verbleibt zudem eine Temperatur der Verbrennungsgase,
die zwar unter der Verbrennungstemperatur, aber erheblich über der
Umgebungstemperatur liegt. Diese Restwärme soll erfindungsgemäß weiter
in mechanische Arbeit umgesetzt werden, indem Phasenübergänge von
geeigneten Fluiden von einem flüssigen
zu einem gasförmigen
Zustand ausgenutzt werden. Die für
einen solchen Phasenübergang
erforderliche Wärmemenge
ergibt sich aus der Verdampfungsenthalpie, wobei beispielsweise
die Dichteabnahme bzw. die Volumenzunahme beim Phasenübergang
von Wasser zu Dampf in etwa der Temperaturausdehnung der Verbrennungsgase
entspricht. Daher würde
ohne die hier nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen Maßnahmen
bei direkter Einspritzung von Wasser in den Verbrennungsraum bzw.
bei Beimischung von Wasser in den Kraftstoff die zusätzliche
Volumen- und damit Druckzunahme durch die Volumen- und damit Druckabnahme
der Verbrennungsgase im Wesentlichen kompensiert werden, so dass
ein Ertrag an zusätzlicher
mechanischer Arbeit gering oder gar nicht vorhanden wäre.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, umfasst ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Kraftmaschine 1 einen
beispielsweise als Viertakt-Ottomotor ausgeführten Verbrennungsmotor 2,
von welchem beispielhaft ein als Brennraum 10 ausgeführter Expansionsraum
dargestellt ist sowie einen Wärmetauscher 40. Im
dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
setzt der Verbrennungsmotor 2 die bei einem Verbrennungsvorgang
eines Arbeitsfluids 5.3 im Brennraum 10 entstehende
Reaktionsenergie über
geeignete als Kolben ausgeführte Übertragungsmittel 30 in
mechanische Bewegungsenergie 6.1 um. Bei dem Arbeitsfluid
kann es sich beispielsweise um eine üblichen Kraftstoff wie Benzin
oder Diesel handeln.
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Der
Wärmetauscher 40 ist
im vorliegenden Beispiel in das Abgassystem des Verbrennungsmotors 2 integriert,
so dass die an das ausgestoßene
Abgas 5.5 des Verbrennungsprozesses abgegebene Verlustwärmemenge
des Verbrennungsmotors 2 zumindest teilweise an das flüssige Arbeitsfluid 5.3 übertragen
wird. Es ist ebenso denkbar, den Wärmetauscher 40 oder
zusätzliche,
in 1 nicht dargestellte Wärmetauscher in die den Verbrennungsraum
des Verbrennungsmotors 2 umgebende Struktur oder auch in
den ebenfalls nicht dargestellten Kühlmittelkreislauf des Verbrennungsmotors 2 zu
integrieren. Zur Übertragung
der Verlustwärmemenge
auf das flüssige
Arbeitsfluid 5.3 weist der Wärmetauscher 40 einen
abgeschlossenen Erhitzungsraum 42 auf, welcher zum Wärmeaustausch
von geeigneten Abgasströmungskanälen 47 umgeben
ist, durch welche das ausgestoßene
Abgas 5.5 des Verbrennungsprozesses geleitet wird. Der
Erhitzungsraum 42 ist von einem ersten einstellbaren Absperrventil 44,
das strömungstechnisch
vor dem Erhitzungsraum 42 angeordnet ist, und von einem
zweiten einstellbaren Absperrventil 46 abgeschlossen, das strömungstechnisch
nach dem Erhitzungsraum 42 angeordnet ist. Im Erhitzungsraum 42 wird
das eingeschlossene Arbeitsfluid 5.3 bei gleich bleibendem
Volumen überhitzt.
Anschließend
wird das überhitzte
flüssige
Arbeitsfluid 5.3 über
eine nicht dargestellte Einspritzanlage zu einem Zeitpunkt in den
als Brennraum ausführten
Expansionsraum 10 eingespritzt, an dem sich der Kolben 30 in
der Nähe
des oberen Totpunktes befindet. Das eingespritzte, überhitzte
und flüssige
Arbeitsfluid 5.3 führt
vor seiner Verbrennung spontan einen Phasenübergang vom flüssigen Zustand
in den gasförmigen
Zustand aus, ohne dem als Brennraum ausgeführten Expansionsraum 10 Wärme zu entziehen.
Somit erfolgt im als Brennraum ausgeführten Expansionsraum 10 keine
Reduzierung der Temperatur und des Verdichtungsdrucks, sondern eine
Druckerhöhung,
so dass der Wirkungsgrad des Verbrennungsprozesses in vorteilhafter
Weise verbessert werden kann.
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Das
vom Wärmetauscher 40 abgekühlte ausgestoßene Abgas 5.5 wird
anschließend
einem nicht dargestellten Abgassystem zugeleitet.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, umfasst ein zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Kraftmaschine 1' einen beispielsweise
als Viertakt-Ottomotor ausgeführten
Verbrennungsmotor 2',
von welchem beispielhaft ein Brennraum 10' dargestellt ist, einen als zusätzlichen
Zylinder des Verbrennungsmotors 2' ausge führten Expansionsraum 20,
einen ersten Wärmetauscher 40', einen zweiten
Wärmetauscher 43' und eine Hochdruckpumpe 50,
die den Fluidtransport und Druckaufbau innerhalb des nachfolgend
näher beschriebenen
geschlossenen Systems unterstützt.
Bei einer entsprechenden Auslegung des Systems ist es auch denkbar,
auf die Verwendung der Hochdruckpumpe 50 zu verzichten.
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Im
dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
wird ein geschlossener Fluidkreislauf, beispielsweise ein Wasser-Dampf-Kreislauf,
eingerichtet, so dass sich das gasförmige Fluid bzw. der Dampf
nicht mit den Verbrennungsgasen vermischt. Durch den eingerichteten
geschlossenen Fluidkreislauf wird den Abgasen und der Motorstruktur
die Verlustwärme
entzogen und dem Fluid zugeführt.
So kann ein herkömmlicher
4-Zylinder-Motor beispielsweise um mindestens einen weiteren Zylinder
ergänzt
werden, welcher den erforderlichen Expansionsraum 20 zur
Verfügung
stellt.
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Im
dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
setzt der Verbrennungsmotor 2', analog zum ersten Ausführungsbeispiel
gemäß 1,
die bei einem Verbrennungsvorgang eines Arbeitsfluids 5.3 im
Brennraum 10' entstehende
Reaktionsenergie über
geeignete als Kolben ausgeführte Übertragungsmittel 30' in mechanische
Bewegungsenergie 6.1' um.
Die bei der Verbrennung des Arbeitsfluids 5.3 entstehende
Verlustwärmemenge
wird an ein ähnlich
einem Kühlmittel
geführten
Fluid 5.4 und an ein ausgestoßenes Abgas 5.5 des
Verbrennungsprozesses abgegeben. Der Verbrennungsmotor 2' weist mehrere
Fluidströmungskanäle 12' auf, durch
die das Fluid 5.4 strömt,
um den Brennraum 10' abzukühlen.
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Wie
aus 2 weiter ersichtlich ist, wird das von der Verlustwärme erhitzte
Fluid 5.4 von der Hochdruckpumpe 50 transportiert,
verdichtet und dem Wärmetauscher 40' zugeführt. Der
Wärmetauscher 40' überträgt die an
das ausgestoßene
Abgas 5.5 des Verbrennungsprozesses abgegebene Verlustwärmemenge
zumindest teilweise an das erhitzte flüssige Fluid 5.4. Zur Übertragung
der Verlustwärmemenge
auf das erhitzte flüssige
Fluid 5.4 weist der Wärmetauscher 40' einen abgeschlossenen
Erhitzungsraum 42' auf,
welcher zum Wärmeaustausch
von geeigneten Abgasströmungskanälen 47' umgeben ist,
durch welche das ausgestoßene Abgas 5.5 des
Verbrennungsprozesses geleitet wird. Der Erhitzungsraum 42' ist von einem
ersten einstellbaren Absperrventil 44', das strömungstechnisch vor dem Erhitzungsraum 42' angeordnet
ist, und von einem zweiten einstellbaren Absperrventil 46' abgeschlossen,
das strömungstechnisch
nach dem Erhitzungsraum 42' angeordnet
ist.
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Im
Erhitzungsraum 42' ist
so gestaltet, dass in ihm das eingeschlossene erhitzte flüssige Fluid 5.4 bei gleichbleibendem
Volumen in der Weise überhitzt
wird, dass keine Verdampfung bzw. kein Phasenübergang eintritt. Anschließend wird
das überhitzte
flüssige
Fluid 5.4 über
ein Einspritzventil 21, siehe 4A bis 4D,
zu einem Zeitpunkt in den als Zylinder ausführten Expansionsraum 20 eingespritzt,
an dem sich ein als Kolben ausgeführtes Übertragungsmittel 32 in
der Nähe
des oberen Totpunktes befindet. In dem zunehmend zur Verfügung stehenden
Raum führt
das eingespritzte, überhitzte
und flüssige
Fluid 5.4 spontan einen vollständigen Phasenübergang
vom flüssigen
Zustand in den gasförmigen
Zustand aus, ohne dem als Zylinder ausgeführten Expansionsraum 20 Wärme zu entziehen.
Durch die Expansion des eingespritzten Fluids 5.4 im Expansionsraum 20 wird
mechanische Bewegungsenergie 6.2 gewonnen und durch die
als Kolben ausgeführte Übertragungsmittel 32 freigesetzt.
Die für
den Phasenübergang
des eingespritzten überhitzten
flüssigen
Fluids 5.4 erforderliche Wärmemenge wird damit nicht der
Verbrennungswärme
bzw. den Verbrennungsgasen 5.5 des aktuellen Taktes des
Brennraums 10' entzogen,
in den das Arbeitsfluid 5.3 eingespritzt wird, sondern
wird im Wesentlichen vorangegangenen Verbrennungsvorgängen entnommen
und im überhitzten
flüssigen
Fluid 5.4 „gespeichert”.
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Das
nunmehr gasförmige
Fluid 5.4 wird aus dem Expansionsraum 20 ausgestoßen und
dem zweiten Wärmetauscher 43' zugeführt, der
beispielsweise als Kondensator ausgeführt ist. Das ausgestoßene gasförmige Fluid 5.4 führt in dem
als Kondensator ausgeführten
Wärmetauscher 43' unter Abgabe
von Wärmeenergie 6.5' einen Phasenübergang
vom gasförmigen
Zustand in den flüssigen
Zustand aus, wodurch das flüssige Fluid 5.4 als
Kondensat in den geschlossenen Fluid- bzw. Wasser-Dampf-Kreislauf zurückgeführt wird.
Dieser Kreislauf kann insbesondere unabhängig von dem üblichen
Kühlmittelkreislauf
des Verbrennungsmotors 2' ausgeführt sein.
In einer in der Zeichnung nicht dargestellten Alternative ist es
auch denkbar, ein entsprechend modifiziertes Kühlsystem für den Fluid- bzw. Wasser-Dampf-Kreislauf zu
verwenden. Das vom ersten Wärmetauscher 40' abgekühlte ausgestoßene Abgas 5.5 wird
anschließend
einem nicht dargestellten Abgassystem zugeleitet.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf 3 bis 4D und
auf das zweite Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Kraftmaschine 1' gemäß 2 ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Betreiben einer Kraftmaschine beschrieben:
Wie aus 3 ersichtlich
ist, wird das einzuspritzende flüssige
Fluid im Block S1 bei hohem Druck unter Verwendung der Verlustwärme 6.6 des
Verbrennungsmotors 2' auf
eine hohe Temperatur erhitzt. Durch den hohen Druck wird sichergestellt,
dass das flüssige
Fluid 5.4 eine sehr hohe Temperatur erreicht und dennoch
flüssig
bleibt. Dies kann beispielsweise durch eine entsprechende Hochdruckpumpe 50 und
durch eine isochore Erhitzung in der durch die Absperrventile 44' und 46' abgeschlossenen
Erhitzungskammer 42' des
ersten Wärmetauschers 40' sowie deren
geeigneter Gestaltung erreicht werden. Anschließend wird das überhitzte
flüssige
Fluid 5.4 im Block S2 in den als zusätzlichen Zylinder 20 ausgeführten Expansionsraum
eingespritzt, expandiert und in ein gasförmiges Fluid 5.4 umgewandelt,
wobei mechanische Bewegungsenergie 6.2 über den Kolben 32 an
eine nicht dargestellte Kurbelwelle abgegeben wird.
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Bei
dem in 4A dargestellten Einspritzvorgang
des überhitzten
flüssigen
Fluids 5.4 in den als Zylinder 20 ausgeführten Expansionsraum
kommt es nicht sofort zu einem vollständigen Phasenübergang,
sondern erst bei der beginnender Expansion bzw. Volumenvergrößerung durch
die Abwärtsbewegung
des Kolbens 32, die in 4B dargestellt
ist. Daher führt
das eingespritzte überhitzte
flüssige
Fluid 5.4 den Phasenübergang
beim Rücklaufen
des Kolbens 32 während
des Expansionstaktes aus und das eingespritzte Fluid 5.4 nimmt
einen gasförmigen
Zustand an. Bei zunächst
gleichbleibendem Druck fällt
die Temperatur ab, aber das Volumen vergrößert sich. Das bedeutet, dass
zum Einspritzen und Verdampfen des überhitzten flüssigen Fluids 5.4 der
Druck in dem als Zylinder 20 ausgeführten Expansionsraum unter
dem im Erhitzungsraum 42' sein sollte.
Die Temperatur im als Zylinder 20 ausgeführten Expansionsraum
und im Erhitzungsraum 42' sollte
hingegen etwa gleich sein. Auf diese Weise wird die zur Verdampfung nötige Wärmemenge
nicht den bereits im als Zylinder 20 ausgeführten Expansionsraum
vorhandenen Gasen, sondern dem überhitzten
flüssigen
Fluid 5.4 entzogen.
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Ausgehend
von dem in 4C dargestellten Ausgangszustand,
bei dem der als Zylinder 20 ausgeführte Expansionsraum ein maximales
Volumen aufweist und mit dem gasförmigen Fluid 5.4 des
letzten Expansionstakt gefüllt
ist, wird die Füllung
des als Zylinder 20 ausgeführten Expansionsraums im Block
S3 unter Zuführung
mechanischer Energie 6.4, wie in 4D dargestellt
ist, so verdichtet, dass Druck und Temperatur deutlich unter dem
kritischen Punkt bleiben. Somit bleibt der Druck unterhalb des Einspritzdruckes,
wobei ein höherer
Druck über
ein Auslassventil 22 abgebaut und für die Unterstützung der
Druckbeaufschlagung des geschlossenen Systems benutzt wird bzw. überschüssiges gasförmiges Fluid 5.4 wird
dem als Kondensator ausgeführten
zweiten Wärmetauscher 43' zugeführt.
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Im
Block S4 erfolgt die Rückgewinnung
des flüssigen
Fluids 5.4 als Kondensat aus dem gasförmigen Fluid 5.4 unter
Abgabe von Wärmenergie 6.5', das dem geschlossenen
Fluid-Dampf-Kreislauf wieder zugeführt wird. Die Temperatur des
komprimierten gasförmigen
Fluids, d. h. die Restmenge aus dem vorigen Takt, entspricht etwa
der Temperatur des einzuspritzenden überhitzten flüssigen Fluids 5.4,
so dass dem gasförmigen
Fluid im Expansionsraum 42' durch
den Phasenübergang
keine Wärme entzogen
werden kann. Dies kann bei Bedarf durch das Einspritzen eines kalten
flüssigen
Fluids zu geeigneten Zeitpunkten in geeigneten Mengen unterstützt werden.
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Nahe
dem oberen Totpunkt des Kolbens 32 wird das geeignete flüssige Fluid 5.4,
beispielsweise Wasser, in den als Zylinder 20 ausgeführten Expansionsraum
eingespritzt. Der Einspritzdruck ist einerseits höher als
der Verdichtungsdruck, andererseits so hoch, dass die einzuspritzende
Wassermenge im ersten Wärmetauscher 40' auf eine so
hohe Temperatur gebracht werden kann, dass die aufgenommene Wärmemenge
größer als
die Verdampfungsenthalpie ist. Das in den Expansionsraum eingespritzte
Wasser verdampft also entsprechend dem wechselseitigen physikalischen
Zusammenhang zwischen Dichte, Temperatur und Druck. Daher sind bei
der Volumenvergrößerung durch
die Kolbenbewegung die Prozesse zu optimieren, d. h. das Fluid sollte
während
des Expansionstaktes nicht kondensieren, wenn eine möglichst
große
Ausbeute an zusätzlicher
mechanischer Bewegungsenergie erzielt werden soll.
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Der überschüssige expandierte
Wasserdampf 5.4 wird im mit dem Verdichtungstakt zusammenfallenden
Ausstoßtakt
in den als Kondensator ausgeführten
Wärmetauscher 43' transportiert.
Somit kann bei den zusätzlichen
als Zylinder 20 ausgeführten
Expansionsräumen
ein Expansionstakt und somit ein Arbeitstakt je 360° Kurbelwel lendrehung
erfolgen. Als sinnvolle Realisierung wird die Synchronisation zwischen
Verdampfung und Verbrennung derart betrachtet, dass der Expansionstakt
infolge der Verdampfung einen Verdichtungstakt der Verbrennung unterstützt und
umgekehrt.
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5 zeigt
ein prinzipielles P-V-Diagramm (Druck-Volumen-Diagramm) des zusätzlichen
Zylinders eines Viertakt-Ottomotors im geschlossenen Fluidkreislauf
mit Einspritzung eines überhitzten
flüssigen
Fluids korrespondierend mit dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 2,
und 6 zeigt ein zugehöriges T-V-Diagramm (Temperatur-Volumen-Diagramm).
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Zur
besseren Veranschaulichung des Prinzips hat sich die bisherige Beschreibung
auf einen quasi-stationären
Betriebszustand der Kraftmaschine beschränkt. Nicht stationäre Vorgänge wie
beispielsweise bei einem Kaltstart und/oder bei einer Abschaltung
sind entsprechend zu berücksichtigen.
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Die
Regelung der Abgasreinigung kann beispielsweise durch bekannte Katalysatoren
und Sensoreinheiten nach wie vor an geeigneter Stelle erfolgen,
d. h. vor einer zu großen
Temperaturabsenkung des Abgases.
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Für Verbrennungsmotoren
mit einer anderen Zylinderzahl oder einem anderen Prinzip, beispielsweise für einen
Dieselmotor statt Ottomotor, bzw. einem Zweitaktmotor statt Viertaktmotor,
einem Kreiskolbenmotor oder einer Gasturbine usw. sind die hier
beschriebenen Verfahren analog anzuwenden.
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Die
erfindungsgemäßen Kraftmaschinen
weisen den Vorteil auf, dass Verlustwärmemengen, wie z. B. die Verlustwärme aus
dem Verbrennungsprozess in Verbrennungsmotoren, für die Überhitzung
eines geeigneten Fluids verwendet werden, das mit einer hohen Temperatur
und einem hohen Druck direkt in einen Expansionsraum eingespritzt
wird. Der Einspritzzeitpunkt ist so gewählt, dass er am bzw. nach dem
Ende eines Verdichtungshubes liegt und die durch die Kompression
der gasförmigen
Restfluidmenge des vorangegangenen Taktes geschaffenen Bedingungen
so sind, dass die spontane Verdampfung des eingespritzten Fluids
die Energie hierfür
sich selbst und nicht dem Expansionsraum bzw. der gasförmigen Restfluidmenge
entnimmt. Die mechanische Energie wird somit aus dem Dichtesprung
beim Phasenübergang
des Fluids bei sich vergrößerndem
Expansionsraum gewonnen. Nach erfolgter Expansion wird das entspannte
gasförmige
Fluid ausgestoßen
und für
den nächsten
Kreislauf kondensiert.
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Zur
Erhöhung
des Gesamtwirkungsgrades von Verbrennungsmaschinen sind die zusätzlichen
Expansionsräume
den Zylindern und Hubkolben der Verbrennungsmaschine ähnlich,
folgen deren Takt und sind beispielsweise direkt an die Kurbelwelle
angeflanscht.