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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Segmentierung von Bilddaten,
insbesondere von mittels eines medizintechnischen bildgebenden Geräts erzeugten
Bilddaten vom Inneren eines Untersuchungsobjekts, zur Separation
zumindest einer Zielstruktur. Darüber hinaus betrifft die Erfindung
eine hierfür
nutzbare Bilddatensegmentierungseinrichtung sowie ein bildgebendes
System mit einer solchen Bilddatensegmentierungseinrichtung und
ein Computerprogrammprodukt, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren
durchführbar
ist.
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Das
Ergebnis von Untersuchungen mittels bilderzeugender medizintechnischer
Geräte
(i. A. auch „Modalitäten” genannt)
wie z. B. Computertomographen, Magnetresonanztomographen, PET-Geräten, SPECT-Geräten und
Ultraschallgeräten,
sind in der Regel mehrere Serien mit einer Vielzahl von Schnittbildern
oder mit dreidimensionalen Volumenbilddaten des betreffenden Untersuchungsobjekts.
Für eine
weitere Planung der Untersuchung und/oder zur Diagnoseerstellung
müssen
diese Bilddaten in vielen Fällen
bereits während
der Untersuchung oder unmittelbar nach der Untersuchung weiter verarbeitet
werden. Eine wesentliche Rolle bei der Weiterverarbeitung der Bilddaten
spielt die sogenannte „Segmentierung” von bestimmten
Zielstrukturen. Bei einer solchen Segmentierung werden die Bilddaten
des Untersuchungsobjekts so zerlegt, dass Teilobjekte eines Untersuchungsobjekts,
z. B. bestimmte, im Focus der jeweiligen Untersuchung stehende anatomische
Strukturen bzw. Organe, von den übrigen
Bilddaten separiert werden. Ein anschauliches Beispiel aus dem medizintechnischen
Bereich ist hierfür
eine Separation eines bestimmten Organs, z. B. des Herzens, oder
eines Organteils, z. B. einer bestimmten Herzkammer, aus Computertomographiebildern.
Sowohl bei der Operationsplanung als auch für eine Ansteuerung der Modalität bei einer Aufnahme
weiterer Detailbilder einer interessierenden anatomischen Struktur
spielt eine gute Segmentierung der bereits vorhandenen Bilddaten
eine wichtige Rolle.
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Zur
Segmentierung von Bilddaten gibt es verschiedene Verfahren. Dabei
unterscheidet man in der Regel pixelorientierte Verfahren, kantenorientierte
Verfahren und regionenorientierte Verfahren. Bei den pixelorientierten
Verfahren wird jeder Bildpunkt für
sich isoliert betrachtet und geprüft, ob er zu einer bestimmten
Struktur gehört
oder nicht. Beispielsweise kann einfach geprüft werden, ob die Intensität des betreffenden
Bildpunkts oberhalb einer vorgegebenen Schwelle liegt. Es wird an
dieser Stelle darauf hingewiesen, dass unter dem Begriff „Bildpunkt” im Folgenden
sowohl ein Pixel in einem zweidimensionalen Bild als auch ein Voxel
in Volumenbilddaten zu verstehen ist und daher – sofern nicht explizit anders erwähnt – bei Verwendung
des Begriffs „Pixel” im Zusammenhang
mit einem Verfahren dieses Verfahren auch mit Voxeln durchgeführt werden
kann und umgekehrt. Bei der kantenorientierten Segmentierung wird
mit Faltungsmasken gearbeitet, um aus einem Eingangsbild bestimmte
Kanten herauszufiltern. Bei der regionenorientierten Segmentierung
wird dagegen versucht, die Umgebung eines Bildpunkts in die Beurteilung
mit einzubeziehen, ob der betreffende Bildpunkt zu einer bestimmten
Struktur gehört.
Dabei wird in einem sogenannten „Regionenwachstumsverfahren” zunächst ein
Startpunkt (auch „Seed” genannt)
ermittelt. Der zentrale Teil des Regionenwachstumsverfahrens besteht
dann darin, die umliegenden Bildpunkte zu untersuchen und bei Erfüllung eines
bestimmten Kriteriums den Bildpunkt der Struktur des Startpunkts
zuzuordnen. Dieses Verfahren wird für jeden neuen Bildpunkt wiederholt,
so dass nach und nach eine Region aus zusammenhängenden Bildpunkten, ein sogenannter „Cluster”, anwächst. Kann
die Zielstruktur nicht erweitert werden, weil z. B. kein Bildpunkt
in der Umgebung des Clusters die Bedingung erfüllt, so ist das Verfahren beendet
oder es muss ein neuer Startpunkt gesetzt werden.
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Insbesondere
im medizintechnischen Bereich werden häufig solche Regionenwachstumsverfahren
eingesetzt. In der Regel wird als Kriterium, ob ein bestimmter untersuchter
Bildpunkt zum Cluster hinzugenommen wird, eine Differenz der Intensitätswerte
der benachbarten Bildpunkte herangezogen. In der Praxis ist es bei
den bisher verwendeten üblichen Regionenwachstumsverfahren
leider so, dass die Cluster dazu neigen, auch in Regionen einzufließen, die
eigentlich nicht Teil der Zielstruktur sind. Um ein solches unerwünschtes,
unkontrolliertes Einfließen
in andere Strukturen zu unterbinden, müssen bestimmte Maßnahmen
ergriffen werden. Normalerweise sind solche wachstumsbegrenzenden
Prozeduren dabei an die jeweilige besondere Problemstellung anzupassen.
D. h. die generelle Anwendbarkeit der Verfahren für eine Korrektur
von Segmentationsmasken ist leider nicht gegeben.
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Um
allgemein verwendbare Werkzeuge zur Generierung oder zumindest zur
Korrektur von Segmentierungsmasken zu bieten, können Verfahren eingesetzt werden,
die auf Bedienereingaben zurückgreifen.
Solche halbautomatischen Verfahren beruhen jedoch bisher darauf,
dass vom Benutzer mehr oder weniger präzise Angaben gemacht werden,
mit denen die Konturen der Zielregion lokalisiert werden. Beispielsweise
kann der Bediener zuvor Grenzen um die Zielstruktur legen bzw. bestimmte Teilstrukturen
durch geeignete Grenzlinieneingaben ausgrenzen. Dementsprechend
sind solche Methoden besser geeignet, um Regionen in zwei Dimensionen,
z. B. in zweidimensionalen Schnittbildern, voneinander abzugrenzen.
Zwar ist es grundsätzlich möglich, solche
Verfahren auch auf Verfahren zur dreidimensionalen Bilddatensegmentierungen
zu übertragen,
indem dreidimensionale Konturen aus mehreren in zweidimensionalen
Bildern erzeugten Konturen zusammengesetzt werden. Jedoch ist es für unerfahrene
Benutzer äußerst schwierig,
intuitiv zu erkennen, in welchem Verhältnis eine bestimmte Grenzziehung
in einem zweidimensionalen Bild letztlich zu welchen Segmentierungsergebnissen
im dreidimensionalen Volumen führt.
Darüber
hinaus kann in Abhängigkeit
von der Komplexität
des segmentierten Objekts die Anzahl der benötigten Konturverläu fe und
somit auch der einzelnen Eingabeschritte sehr hoch sein, was letztlich
zu sehr langen Untersuchungs- und Auswertezeiten führen kann.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Verfahren zur Segmentierung von Bilddaten, insbesondere auch dreidimensionalen
Bilddaten, sowie eine geeignete Bilddatensegmentierungseinrichtung
zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
1 und durch eine Bilddatensegmentierungseinrichtung gemäß Patentanspruch
18 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
arbeitet mit einem Regionenwachstumsverfahren auf Basis eines Graphen.
Dieser Graph weist Knoten auf, die jeweils einen Bilddatenpunkt
oder eine Gruppe benachbarter Bilddatenpunkte repräsentieren.
Das heißt,
die Bildpunkte sind entweder selber die Knoten oder die Knoten werden
auf Basis mehrer Bildpunkte erstellt, z. B. indem die Position einer
Gruppe benachbarter Bilddatenpunkte gemittelt wird und dem Knoten
als Wert ein Mittelwert der Intensitätswerte der einzelnen zu diesem
Knoten gehörenden
Bilddatenpunkte zugeordnet wird. Weiterhin weist ein solcher Graph
Kanten auf, die jeweils eine Konnektivität zwischen benachbarten Knoten
repräsentieren.
Die Konnektivität
gibt dabei ein Maß für den Zusammenhang
zweier benachbarter Knoten an. Beispielsweise kann in einem sehr
einfachen Fall die Konnektivität zwischen
zwei benachbarten Bilddatenpunkten mit bestimmten Intensitätswerten
und einem bestimmten Abstand in Abhängigkeit vom Gradienten zwischen diesen
beiden Bilddatenpunkten festgelegt werden. Die Bilddaten und/oder
der Graph werden mittels einer graphischen Benutzerschnittstelle
visualisiert. Das Regionenwachstumsverfahren kann dann auf Basis
eines solchen Graphen durchgeführt
werden, indem die in einer bestimmten Weise definierte Konnektivität zwischen
benachbarten Knoten als ein Kriterium herangezogen wird, ob ein
bestimmter Knoten zu einem bereits bestehenden Cluster von Knoten hinzugefügt wird
oder nicht, d. h. ob er als zur Zielstruktur gehörig akzeptiert oder abgelehnt
wird.
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Wie
erwähnt,
können
im einfachsten Fall die Bilddaten selber, d. h. beispielsweise die
Pixel eines einfachen Schnittbilds, die Knoten des Graphen bilden.
Dies hängt
u. a. davon ab, welche Auflösung
die Bilddaten haben und mit welcher Auflösung bei dem Regionenwachstumsverfahren
gearbeitet werden soll. Der Aufbau des Graphen hängt des Weiteren davon ab,
in welcher Weise die Konnektivität
zwischen benachbarten Knoten definiert ist. Durch die Definition
des Regionenwachstumsverfahrens auf Basis eines Graphen wird das
Verfahren von der genauen Art und Auflösung der Bilddaten unabhängiger.
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Erfindungsgemäß erfolgt
eine Gewinnung eines Startpunkts für das Regionenwachstumsverfahren,
indem mittels der graphischen Benutzerschnittstelle eine Markierung
eines Knotens (bzw. indirekt eines dargestellten Bildpunkts eines
Knotens) erfasst wird und dieser Knoten dann als Startpunkt definiert wird.
Beispielsweise kann die graphische Benutzerschnittstelle eine Maus
oder ein sonstiges Zeigegerät umfassen,
und mit Hilfe dieses Zeigegeräts
kann der Bediener durch Positionieren eines Cursors auf einer Anzeigeeinrichtung,
auf der die Bilddaten bzw. der Graph angezeigt werden, und durch
Drücken
einer Maustaste einen Knoten markieren. Ebenso kann die graphische
Benutzerschnittstelle aber auch ein Touchpad oder Ähnliches
aufweisen, so dass der Bediener direkt mit einem Zeigestift oder Ähnlichem
die Markierung in die visualisierten Bilddaten bzw. den Graphen
setzen kann.
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Das
Regionenwachstumsverfahren wird dann automatisch so lange durchgeführt, wie
eine Betätigung
eines bestimmten Bedienelements – beispielsweise der Maustaste
oder des Zeigestifts auf der Touchpad-Oberfläche – einer Benutzerschnittstelle
detektiert wird, wobei gleichzeitig das Fortschreiten des Verfahrens
visualisiert wird. Die Visualisierung des Fortschreitens des Regionenwachstumsverfahrens
kann beispielsweise erfolgen, indem als zur Zielstruktur, d. h.
zum Cluster, gehörig
ermittelte Knoten und/oder Bilddatenpunkte entsprechend markiert
werden. Der Benutzer kann also – solange er
das Bedienelement betätigt – sehen,
wie das Regionenwachstumsverfahren arbeitet und sich, ausgehend
vom Startpunkt, ein Cluster ausbildet. Sobald der Bediener das Betätigungselement
nicht mehr betätigt,
stoppt das Verfahren automatisch. Er kann dann einen neuen Startpunkt
setzen und das Verfahren läuft
in der erfindungsgemäßen Weise
weiter, wobei wieder die während
des Wachstums zum Cluster hinzugenommen Bildpunkte bzw. Knoten entsprechend
markiert werden.
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Auf
diese Weise ist es für
den Benutzer auf sehr einfache Weise möglich, eine halbautomatische Segmentierung
durchzuführen,
da er mit simpelsten Mitteln in der Lage ist, einen Startpunkt zu
setzen und, ausgehend von diesem Startpunkt, das Verfahren auch
intuitiv zu kontrollieren und folglich ein unkontrolliertes Wachsen
des Clusters in andere Strukturen zu vermeiden. Dies verbessert
insbesondere für
unerfahrenere Bediener die Segmentation auch in dreidimensionalen
Bilddatensätzen.
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Eine
erfindungsgemäße Bilddatensegmentierungseinrichtung
benötigt
zum einen eine Schnittstelle zur Erfassung der Bilddaten. Des Weiteren
wird eine Recheneinheit gebraucht, welche so ausgebildet ist, dass
sie zur Segmentierung der Bilddaten ein Regionenwachstumsverfahren
auf Basis eines Graphen durchführt,
welcher Knoten aufweist, die jeweils einen Bilddatenpunkt oder eine
Gruppe benachbarter Bilddatenpunkte repräsentieren, und Kanten aufweist,
die jeweils eine Konnektivität
zwischen benachbarten Knoten repräsentieren. Außerdem wird eine
Benutzerschnittstelle mit einer graphischen Benutzerschnittstelle
benötigt,
um die Bilddaten und/oder den Graphen zu visualisieren und eine
Markierung eines Knotens mittels der graphischen Benutzerschnittstelle
zu erfassen. Dabei müssen
die Recheneinheit und die Benutzerschnittstelle so ausgebildet und
miteinander verknüpft
sein, dass ein mittels der graphischen Benutzerschnittstelle markierter Knoten
als Startpunkt für
das Regionenwachstumsverfahren verwendet wird und das Regionenwachstumsverfahren
automatisch unter Visualisierung des Fortschreitens des Regionenwachstumsverfahrens so lange
durchgeführt
wird, wie eine Betätigung
eines bestimmten Bedienelements der Benutzerschnittstelle detektiert
wird.
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Eine
solche Bilddatensegmentierungseinrichtung kann Teil eines bildgebenden
Systems zur Erzeugung von Bilddaten vom Inneren eines Untersuchungsobjekts
sein. Dabei kann dieses bildgebende System eine oder mehrere Modalitäten (d.
h. bildgebende Geräte)
umfassen, die beispielsweise über ein
Netzwerk zusammengeschlossen sind und deren Bilddaten dann an die
Bilddatensegmentierungseinrichtung übermittelt werden. Grundsätzlich kann
die Bilddatensegmentierungseinrichtung aber auch direkt in ein einzelnes
bildgebendes Gerät
implementiert sein, beispielsweise in dessen Steuereinrichtung,
die auch zur Rekonstruktion der Bilddaten aus den erfassten Rohdaten
dient. Die einzelnen in der Recheneinheit benötigten Komponenten zur Durchführung des
Verfahrens können
teils als Hardware, teils in Form von Software realisiert sein.
Eine Realisierung in Form von Softwarekomponenten hat den Vorteil,
dass diese durch entsprechende Updates leichter aktualisierbar sind.
Zudem können
bei einer rein softwaremäßigen Realisierung
auch schon bereits bestehende Geräte, welche eine entsprechende Eingangsschnittstelle
zur Erfassung der Bilddaten sowie eine graphische Benutzerschnittstelle
und eine Recheneinheit mit ausreichender Rechenleistung aufweisen,
nachgerüstet
werden, um eine erfindungsgemäße Bilddatensegmentierungseinrichtung zu
realisieren. Beispielsweise können
hierfür
bereits existierende Steuereinrichtungen von bildgebenden Geräten oder
Bildbearbeitungsstationen verwendet werden, die die Bilddaten beispielsweise über ein Netzwerk
von den bildgebenden Geräten
empfangen können.
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Die
abhängigen
Ansprüche
enthalten jeweils besonders vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der Erfindung, wobei die erfindungsgemäß ausgebildete Bilddatensegmentierungseinrichtung
auch entsprechend den Verfahrensansprüchen weitergebildet sein kann.
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Besonders
bevorzugt wird die Markierung eines Knotens erfasst, indem jeweils
die aktuelle Position eines in Abhängigkeit von der Position eines
Zeigegeräts
gesteuerten Cursors auf einer Anzeigeoberfläche, beispielsweise einem Display
oder einem Touchpad, der graphischen Benutzerschnittstelle registriert
wird und gleichzeitig eine Betätigung
eines Bedienelements des Zeigegeräts detektiert wird, wobei der
Knoten, welcher sich an der Position auf der Anzeigeoberfläche befindet,
an der sich zum Zeitpunkt der Betätigung des Bedienelements der
Cursor befindet, als markierter Knoten herangezogen wird. Dabei
wird dann das Regionenwachstumsverfahren so lange durchgeführt, wie
eine Betätigung
dieses Bedienelements des Zeigegeräts detektiert wird. Beispielsweise
kann es sich bei dem Zeigegerät
um eine Maus oder ein ähnliches
Gerät handeln
und der Bediener kann durch Drücken
einer definierten Maustaste einen bestimmten Knoten (bzw. einen
zu diesem Knoten gehörigen
Bildpunkt und somit den kompletten Knoten) markieren, und solange
der Bediener weiter die betreffende Maustaste drückt, wird das Regionenwachstumsverfahren
unter Visualisierung des Fortschreitens durchgeführt. Lässt der Bediener die Maustaste
wieder los, so stoppt das Verfahren. Bei Verwendung eines Touchpads
mit einem Zeigestift kann der Zeigestift als Bedienelement gesehen
werden und der Cursor ist dann der nicht sichtbare Cursorfokus an
der Position, auf die mit dem Stift gezeigt wird. Als Betätigung des
Bedienelements wird dann das Halten des Stifts auf dem Touchpad
angesehen, d. h. das Verfahren läuft
so lange, wie der Bediener mit dem Stift auf eine Position des Touchpads
zeigt. Dabei ist es je nach technischer Ausbildung des Touchpads
auch möglich,
zum Zeigen auf der Anzeigeoberfläche
ein anderes Mittel als einen hierfür speziell vorgesehenen Zeigestift,
beispielsweise einen anderen zum Zeigen geeigneten Stift, einen
Kugelschreiber etc. oder sogar den Finger des Bedieners zu verwenden.
Unter einem Cursor ist insofern im Rahmen dieser Erfindung im Folgenden
auch ein nicht sichtbarer Cursorfokus zu verstehen, der bei Verwendung
eines Zeigestifts oder dergleichen auf einem Touchpad oder Ähnlichem
die Anzeige der Position des Zeigegeräts ersetzt.
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Bei
einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird bei
einer Veränderung
der Cursorposition während
einer andauernden Betätigung
des Bedienelements das Regionenwachstumsverfahren mit dem jeweils
an der neuen Cursorposition befindlichen Knoten als neuem Startpunkt
weitergeführt.
Das heißt,
wenn der Bediener beispielsweise bei gedrückter Maustaste den Cursor
an eine andere Position verfährt,
wird von dort aus automatisch das Regionenwachstumsverfahren ohne
Unterbrechung weitergeführt,
und der neue Startpunkt sowie alle von diesem neuen Startpunkt aus
innerhalb des Regionenwachstumsverfahrens hinzugenommenen Bildpunkte
werden zu dem gleichen Cluster hinzugefügt. Dies ermöglicht dem
Bediener eine besonders leichte, intuitive Hinzunahme von Regionen
zur Zielstruktur, welche unter Umständen bei Beibehaltung des ersten
Startpunkts nicht zur Zielstruktur gezählt würden, obwohl sie für den Bediener
erkennbar zur Zielstruktur gehören
müssten.
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Als
Bilddaten können
vorteilhafterweise bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch multidimensionale
medizintechnische Bilddaten verwendet werden. Unter multidimensionalen
Bilddaten sind dabei multispektrale und/oder multimodale Bilddaten
zu verstehen. Multispektrale Bilddaten können Bilddaten einer Modalität sein,
die beispielsweise bei einem Computertomographen mit unterschiedlichen
Energien oder in einem Magnetresonanztomographen mit unterschiedlichen
Magnetresonanzfrequenzen aufgenommen wurden. Unter multimodalen
Bilddaten sind Bilddaten zu verstehen, die durch eine Kombination
von in der Regel aufeinander registrierten Bilddaten unterschiedlicher
Modalitäten
erzeugt wurden. Bei der Verwendung von multidimensionalen Bilddaten
kann insbesondere der Vorteil genutzt werden, dass erfindungsgemäß das Regionenwachstumsverfahren
auf einem beliebig aus den Bilddaten erzeugbaren Graphen durchgeführt wird,
da bei der Definition des Graphen die Zusammenhänge zwischen benachbarten Bildpunkten
in den verschiedenen Messverfahren und/oder den verschiedenen Modalitä ten jeweils
in einer geeigneten Definition der Konnektivität berücksichtigt werden können.
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Um
das Verfahren etwas zu vereinfachen und zu beschleunigen, wird auf
Basis der Bilddaten vorzugsweise ein ungerichteter Graph erzeugt,
d. h. dass die Konnektivität
zweier benachbarter Knoten unabhängig
von der Richtung ist. Mit anderen Worten, die Konnektivität ist unabhängig davon,
ob zunächst
ausgehend von einem ersten Knoten, welcher bereits zu einem ausgewählten Cluster
gehört,
geprüft
wird, ob ein zweiter benachbarter Knoten ebenfalls zum Cluster gehört oder
ob diese Prüfung
aus Sicht des zweiten Knotens erfolgt und geprüft werden soll, ob der erste
Knoten zum Cluster des zweiten Knotens gehört. Vorzugsweise wird die Konnektivität zwischen
zwei Knoten auf Basis von diesen Knoten jeweils zugeordneten, ggf.
multidimensionalen, Intensitätswerten
bestimmt. Dabei kann besonders bevorzugt die Konnektivität zwischen
zwei Knoten auf Basis eines Gradienten zwischen diesen Knoten bestimmt
werden, der wiederum auf Basis von diesen Knoten zugeordneten Intensitätswerten
ermittelt wird. Zum Beispiel kann bei einem ungerichteten Graphen
einfach der Kehrwert des Betrags des Gradienten verwendet werden.
Die Berechnung des Gradienten erfolgt in üblicher Weise durch die Differenz der
Intensitätswerte,
geteilt durch den räumlichen Abstand
der beiden Knoten.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Konnektivität zwischen
zwei Knoten vom Bediener interaktiv verändert werden. Besonders bevorzugt
kann die Konnektivität
in Abhängigkeit
von einer Cursoraktion auf der graphischen Benutzerschnittstelle
bestimmt werden. Eine Möglichkeit
besteht beispielsweise darin, die Verweildauer des Cursors an einer
im Bild erkannten Grenze zwischen zwei Strukturen zu registrieren
und in Abhängigkeit
davon die Konnektivität der
Knoten in diesem Bereich herauf- oder herabzusetzen. Auf diese Weise
ist eine besonders intuitive Steuerung des Verfahrens möglich. Zum
Beispiel können,
wenn der Bediener mit dem Mauszeiger nah an eine teilweise ver schlossene
Ader herangeht, die Konnektivitätswerte
in diesem Bereich erhöht
werden, um somit der Intention des Bedieners Rechnung zu tragen,
dass die Segmentation auch über
den teilweise versperrten bzw. verengten Bereich hinaus in der Ader
fortgesetzt werden soll. Dabei kann z. B. die Konnektivitätserhöhung proportional
zur Verweilzeit an der jeweiligen Grenze gesetzt werden. Alternativ könnte der
Bediener auch für
bestimmte Bereiche die Konnektivität manuell verändern.
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Bei
einem Regionenwachstumsverfahren muss in der Regel ein Schwellenwert
gesetzt werden, anhand dessen festgelegt wird, ob ein zu einem bereits
bestehenden Cluster benachbarter Knoten ebenfalls zu dem Cluster
gezählt
wird oder nicht. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann dementsprechend
ein Konnektivitätsschwellenwert
für diese Entscheidung
ausgewählt
werden. Bei den meisten Regionenwachstumsverfahren wird ein solcher Schwellenwert
manuell vom Bediener vorgegeben, was grundsätzlich immer möglich ist.
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Bei
einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jedoch
ein Konnektivitätsschwellenwert
für das
Regionenwachstumsverfahren in Abhängigkeit von dem als Startpunkt mittels
der graphischen Benutzerschnittstelle markierten Knoten automatisch
bestimmt, so dass keine weiteren Eingaben des Bedieners nötig sind.
Dies kann unter Verwendung des Intensitätswerts des betreffenden Start-Knotens
erfolgen. Um zu vermeiden, dass das Verfahren durch Rauschen beeinflusst
wird und lokale Spitzenwerte zu einer Verfälschung des Verfahrens führen, wird
dabei vorzugsweise der Intensitätswert
des Startpunkts unter Anwendung eines Filters, beispielsweise eines
Medianfilters in der lokalen Umgebung des Startpunkts, festgelegt.
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Bei
einer bevorzugten Variante erfolgt die Bestimmung eines Konnektivitätsschwellenwerts
mit Hilfe eines (ggf. multidimensionalen) Histogramms, welches die
Verteilung von Bildpunkten mit gleicher Intensität, beispielsweise mit gleicher
Helligkeit oder gleicher Farbe, anzeigt. Es wird dann dem markierten Knoten
bzw. dessen Intensitätswert
ein erster Intensitätswertebereich
zugeordnet, in welchem der betreffende Knoten liegt. Dies entspricht
einer Zuordnung des Knotens zu einer bestimmten Zielstruktur bzw.
bei medizintechnischen Daten einer Gewebeart. Dieser Intensitätswertebereich
ist dabei im Histogramm so gewählt,
dass er ein erstes Histogramm-Maximum aufweist. Der Intensitätswert dieses
Histogramm-Maximums repräsentiert
quasi den Intensitätswert
der betreffenden Zielstruktur bzw. der Gewebeart, zu der der Startpunkt
gehört.
Es wird dann der Konnektivitätsschwellenwert
auf Basis des Intensitätswerts
des ersten Histogramm-Maximums des zugeordneten Intensitätswertebereichs
und eines Intensitätswerts
eines zweiten Histogramm-Maximums eines benachbarten zweiten Intensitätswertebereichs
durchgeführt.
Mit anderen Worten: Das Histogramm wird zunächst in eine Anzahl von Intensitätswertebereichen
eingeteilt, wobei jeder Intensitätswertebereich
ein Histogramm-Maximum aufweist. Es wird dann geprüft, in welchen
der Intensitätswertsbereiche
der Startpunkt fällt,
und es wird danach auf Basis der Intensitätswerte des Histogramm-Maximums
des ausgewählten
Intensitätswertebereichs
und eines Histogramm-Maximums eines zweiten benachbarten Intensitätswertebereichs
der Konnektivitätsschwellenwert
bestimmt.
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Im
einfachsten Fall kann dabei zur Bestimmung des Konnektivitätsschwellenwerts
der Intensitätswert
eines zum ersten Histogramm-Maximum am nächsten liegenden zweiten Histogramm-Maximums herangezogen
werden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn ein ungerichteter
Graph verwendet wird. Bei Verwendung eines gerichteten Graphen sollte vorteilhafterweise
auch bei der Ermittlung des Konnektivitätsschwellenwerts die Richtung
berücksichtigt werden.
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Vorzugsweise
erfolgt nämlich
eine Bestimmung des Konnektivitätsschwellenwerts
aus den Intensitätswerten
der benachbarten Histogramm-Maxima in analoger Weise wie die Bestimmung
der Konnektivität
zwischen zwei benachbarten Knoten auf Basis von diesen Knoten zugeordneten
Intensitätswerten.
Wird also als Konnektivität
der Kehrwert des Gradientenbetrags zwischen zwei Knoten angenommen,
so sollte entsprechend der Konnektivitätsschwellenwert auch unter
Verwendung des Kehrwerts des Betragsgradienten zwischen den beiden Histogramm-Maxima
gebildet werden, wobei der räumliche
Abstand wie zwischen zwei benachbarten Knoten im Graphen gewählt wird.
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Zusätzlich kann
eine Sicherheitsmarge verwendet werden, um ein Überlaufen von einer Struktur in
eine andere Struktur sicher zu verhindern. Beispielsweise kann der
im Verfahren verwendete Konnektivitätsschwellenwert auf einen bestimmten
Prozentsatz, beispielsweise 60%, des reziproken Gradientenbetrags
zwischen den beiden Histogramm-Maxima gesetzt werden.
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Vorzugsweise
erfolgt die Visualisierung des Fortschreitens des Regionenwachstumsverfahrens in
diskreten Schritten. Dabei werden besonders bevorzugt maximal 4
Schritte pro Sekunde und ganz besonders bevorzugt maximal 3 Schritte
pro Sekunde visualisiert. Der zeitliche Abstand der Schritte ist also
so gewählt,
dass ein Bediener die Einzelschritte noch diskriminieren und entsprechend
reagieren kann. Da die Berechnung ohnehin etwas Zeit erfordert,
wird in der Regel auch das Regionenwachstumsverfahren selbst jeweils
nur mit dieser Schrittgeschwindigkeit weitergeführt.
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Sofern
das Fortschreiten des Regionenwachstumsverfahrens in diskreten Schritten
visualisiert wird, wird dabei vorzugsweise pro Schritt ein vordefiniertes
Volumen visualisiert. Unter dem Begriff „Volumen” sind hierbei sowohl ein zweidimensionales
Bildvolumen, d. h. ein bestimmter Bildflächeninhalt von z. B. 1 cm2 pro Schritt, oder ein echtes dreidimensionales
Volumen, beispielsweise von 1 ml pro Schritt, zu verstehen. Eine
solche Vorgehensweise in Schritten mit einem vordefinierten Volumen
hat den Vorteil, dass die Wachstumsrate unabhängig von der Bildauflösung ist,
anders als wenn jeweils pro Schritt eine bestimmte Anzahl von Bildpunkten
bzw. Knoten geprüft
wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens besteht
außerdem
eine Korrekturmöglichkeit
für den
Bediener, indem in einem „Schrumpfungsmodus” mittels
eines „inversen
Regionenwachstumsverfahrens” geprüft wird,
ob bereits als zur Zielstruktur gehörige markierte Knoten oder Bilddatenpunkte
doch nicht zur Zielstruktur gehören, wobei
schrittweise von den als nicht zur Struktur gehörigen ermittelten Knoten und/oder
Bilddatenpunkten die Markierung wieder aufgehoben wird.
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Dieses „umgekehrte” oder „inverse” Regionenwachstumsverfahren
kann in analoger Weise wie das Regionenwachstumsverfahren selbst
durchgeführt
werden, wobei jedoch vorteilhafterweise ein anderes Bedienelement
auf eine Betätigung
hin geprüft wird.
Bei einer Verwendung einer Maus oder eines ähnlichen Zeigegeräts kann
beispielsweise die zweite, nicht für das eigentliche Regionenwachstumsverfahren
verwendete Maustaste genutzt werden. Wenn der Benutzer diese Taste
drückt,
wird die aktuelle Position des Cursors als Startpunkt für das umgekehrte Regionenwachstumsverfahren
verwendet, und ausgehend von diesem Startpunkt werden von allen
als zu einem Cluster diese Startpunkts zugehörig akzeptierten Bildpunkten,
sofern sie vorher markiert wurden, die Markierungen wieder aufgehoben.
Dabei kann dieser Startpunkt für
das inverse Regionenwachstumsverfahren außerhalb oder auch innerhalb dieser
bereits markierten Region liegen, d. h. es kann sich um einen bereits
zur Zielstruktur gehörig
akzeptierten Knoten oder einen außerhalb der akzeptierten Zielstruktur
gehörigen
Knoten handeln. Bei diesem umgekehrten Regionenwachstumsverfahren
können alle
Funktionen in analoger Weise wie bei dem eigentlichen Regionenwachstumsverfahren
ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
ist die Schrittgeschwindigkeit der im Schrumpfungsmodus visualisierten
diskreten Schritte geringer als die Schrittgeschwindigkeit bei der
Visualisierung des eigentlichen Regionenwachstumsverfahrens, da
davon ausgegangen werden kann, dass es sich hierbei um Feinkorrekturen
handelt, die der Bediener in der Regel in einem Grenzbereich zwischen
zwei Strukturen anwenden möchte, wenn
er im eigentlichen Regionenwachstumsverfahren zu spät ein Überlaufen
des Clusters in eine andere Struktur erkannt hat bzw. zu spät reagiert
hat. Alternativ oder zusätzlich
kann auch ein pro Schritt im Schrumpfungsmodus visualisiertes Volumen
geringer sein als das pro Schritt im Regionenwachstumsverfahren
visualisierte Volumen, um so eine noch feinere Korrektur zu ermöglichen.
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Vorzugsweise
ist die Bilddatensegmentierungseinrichtung so ausgebildet, dass
der Bediener in einem Konfigurationsmodus sowohl die Schrittgeschwindigkeit
als auch das in jedem Schritt berücksichtigte Volumen für das Regionenwachstumsverfahren
und/oder für
das inverse Regionenwachstumsverfahren, d. h. für den Schrumpfungsmodus, einstellen
kann.
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Vorzugsweise
werden zudem für
die einzelnen Schritte jeweils Hinweise auf die Bilddatenpunkte
bzw. Knoten, die in den betreffenden Schritten als zur Zielstruktur
gehörig
markiert wurden oder deren Markierung aufgehoben wurde, in einem
Speicher hinterlegt. Zum Beispiel können in einem geeigneten Stapelspeicher
jeweils Indizes für
die einzelnen Bilddatenpunkte sowie der jeweilige Vorgang der Markierung
oder Aufhebung der Markierung gespeichert werden. Mit Hilfe eines
solchen Speichers ist es dann möglich,
die Bilddatensegmentierungseinrichtung derart auszubilden, dass
sie eine Rückgängig-Funktion
(Undo-Funktion) und/oder eine Wiederherstellen-Funktion (Redo-Funktion)
bietet. Der Benutzer kann dann beispielsweise, wenn ein Überlaufen
des Clusters in eine unerwünschte
Struktur erfolgt ist, anstelle einer Schrumpfung des markierten
Bereichs mit Hilfe des Schrumpfungsmodus zunächst durch die Redo-Funktion
die letzten Schritte wieder rückgängig machen
und braucht dann nur noch ggf. Feinkorrekturen mit Hilfe des Schrumpfungsmodus durchzuführen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Hinweis
auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Bilddatensegmentierungseinrichtung,
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2 eine
schematische Darstellung einer graphischen Oberfläche mit
einem Computertomographie-Schnittbild
eines menschlichen Herzens und einer dem Schnittbild überlagerten
Darstellung eines Graphen,
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3 eine
vergrößerte Darstellung
eines Ausschnitts aus 2,
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4 ein
vereinfachtes Flussdiagramm eines möglichen Verfahrensablaufs des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
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5 eine
Darstellung eines Histogramms zur Erläuterung der Ermittlung eines
Konnektivitätsschwellenwerts
für das
erfindungsgemäße Verfahren,
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6 bis 9 eine
Darstellung eines Beispiel-Verlaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens bei
der Segmentierung einer linken Herzkammer in dem Computertomographie-Schnittbild
gemäß 2 mit
jeweils einer Darstellung der Betätigung eines Bedienelements
eines Zeigegeräts
zur Kontrolle des Regionenwachstumsverfahrens und,
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10 bis 13 eine
Darstellung eines Beispiel-Verlaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei der Segmentierung einer linken Herzkammer in dem Computertomographie-Schnittbild
gemäß 2 mit
jeweils einer Darstellung der Betätigung eines Bedienelements
eines Zeigegeräts
zur Kontrolle eines inversen Regionenwachstumsverfahrens im „Schrumpfungsmodus”.
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Bei
dem folgenden Ausführungsbeispiel
wird davon ausgegangen, dass es sich bei dem bildgebenden System
um einen Computertomographen handelt. Die Erfindung ist aber nicht
auf die Klassifizierung von Bilddatensätzen aus solchen Systemen beschränkt. Außerdem wird
das Verfahren wegen der besseren Darstellbarkeit in einer Druckschrift
nur an einem zweidimensionalen Schnittbild mit Bildpixeln dargestellt.
Wie bereits erläutert,
ist das Verfahren aber insbesondere auch zur Segmentierung von aus
einzelnen Voxeln gebildeten, mehrdimensionalen Volumenbilddaten
geeignet.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für ein bildgebendes
System, welches mehrere bildgebende Geräte bzw. Modalitäten 20, 30, 40, 50 aufweist. Hierbei
kann es sich beispielsweise um einen Computertomographen 20,
einen Magnetresonanztomographen 30, ein PET-Gerät 40 und
ein SPECT-Gerät 50 handeln,
die alle an ein Netzwerk 60, beispielsweise ein radiologisches
Informationssystem (RIS) oder ein PACS (Picture Archiving and Communication System),
angeschlossen sind. An dieses Netzwerk 60 ist außerdem eine
erfindungsgemäße Bilddatensegmentierungseinrichtung 1 angeschlossen,
wobei es sich um eine Bildbearbeitungsstation handeln kann, die
mit entsprechenden Komponenten ausgerüstet ist, um als Bildsegmentierungseinrichtung 1 zu dienen.
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Diese
Bildsegmentierungseinrichtung 1 umfasst eine Recheneinheit 2 und
eine Benutzerschnittstelle 10, hier in Form eines Terminals 10 mit
einem Display 13, d. h. einer Anzeigeoberfläche 13,
einer Tastatur 12 und einem Zeigegerät 11. Bei dem Zeigegerät 11 handelt
es sich hier um eine Maus 11, welche in üblicher
Weise zumindest eine rechte Maustaste 11R und eine linke
Maustaste 11L aufweist.
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Die
Recheneinheit 2 weist eine Schnittstelle 4 zum
Anschluss an das Netzwerk 60 und eine Terminalschnittstelle 5 zum
Anschluss an das Terminal 10 auf. Des Weiteren besitzt
die Recheneinheit 2 einen Speicher 6 sowie einen
Prozessor 3, auf dem verschiedene Softwarekomponenten 7, 8, 9 realisiert sind. Über die
Netzschnittstelle 4 werden zunächst von den einzelnen Modalitäten 20, 30, 40, 50 erzeugte
Bilddaten B1, B2,
B3, B4 übernommen.
Diese können
in einer Bildfusionseinheit 7 zunächst in einem gemeinsamen Bild
zusammengesetzt werden, indem beispielsweise die verschiedenen Bilddaten
B1, B2, B3, B4 aufeinander
registriert werden und so Bilddaten B mit multidimensionalen Bildpunkten
erzeugt werden. Die erzeugten Bilddaten B werden dann an eine Graphengenerierungseinheit 8 übergeben,
in der auf Basis dieser Bilddaten B in der noch nachfolgend beschriebenen
Weise ein Graph G erzeugt wird. In einer Segmentierungseinheit 9 erfolgt
dann die Segmentierung der Bilddaten B auf Basis des Graphen G in
der noch später
beschriebenen Weise. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen,
dass die Bildfusionseinheit 7 optional ist und, sofern
nur Bilddaten B1, B2,
B3, B4 einer Modalität segmentiert
werden sollen, diese Bilddaten B1, B2, B3, B4 auch
unmittelbar als Bilddaten B für
die Graphenerzeugung und die weitere Segmentierung herangezogen
werden können.
Die Erzeugung eines Graphen G schließt dabei ein, dass auch die
Bilddaten B, d. h. die einzelnen Bildpunkte, unverändert selber
als Knoten des Graphen G verwendet werden und nur noch die Konnektivitäten zwischen
den einzelnen Bildpunkten in einer vordefinierten Weise zur Ermittlung
der Kanten zwischen den Knoten berechnet werden müssen. Die Graphengenerierungseinheit 8 und
die Segmentierungseinheit 9 können auch in einer gemeinsamen Einheit
ausgebildet sein. Ebenso können
die Konnektivitäten
zwischen zwei Knoten bzw. Bildpunkten auch jeweils erst dann ermittelt
werden. wenn sie im Verfahren benötigt werden. Entsprechend den
Konnektivitäten
wird in analoger Weise, wie dies nachfolgend noch genau erläutert wird,
ein Konnektivitätsschwellenwert
für das
Regionenwachstumsverfahren ermittelt. Dies kann auch in der Segmentierungseinheit 9 erfolgen.
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Im
Folgenden wird davon ausgegangen, dass die Benutzerschnittstelle,
wie in 1 dargestellt, ein Display 13 und ein
Zeigegerät 11 wie
eine Maus 11 umfasst. Dies schließt aber nicht aus, dass auch
andere graphische Benutzerschnitt stellen verwendet werden, beispielsweise
Touchpads, wie dies schon eingangs erläutert wurde.
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2 zeigt
als Beispiel ein einfaches Computertomographie-Schnittbild eines menschlichen Herzens,
wobei es sich hier um einfache Bilddaten handelt, in denen die Intensität jedes
Bilddatenpunkts durch einen einfachen Grauwert dargestellt wird.
Als Zielstruktur Z soll hier die linke Herzkammer segmentiert werden.
Rein schematisch ist dieses Bild hier von einem Graphen G überlagert. 3 enthält eine
vergrößerte Darstellung
eines Ausschnitts der 2. Ein solcher Graph G besteht
aus mehreren Knoten K sowie zwischen den Knoten jeweils bestehenden
Kanten E, welche die Konnektivität
zwischen zwei benachbarten Knoten K definieren. Der Graph ist sowohl
in 2 als auch in 3 sehr grob
dargestellt. Normalerweise enthält
ein solcher Graph G entweder die einzelnen Bildpunkt als Knoten
K oder nur wenige zusammengehörige
benachbarte Bildpunkte werden zu einem Knoten K zusammengefasst.
Dabei kann als Intensitätswert
eines Knotens K jeweils eine mittlere Intensität aller zum jeweiligen Knoten
K gehörenden
Bildpunkte verwendet und als Position des Knotens eine mittlere
Position aller zugehörigen
Bildpunkte angenommen werden.
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Im
folgenden Ausführungsbeispiel
wird von der bevorzugten Variante ausgegangen, dass ein ungerichteter
Graph G verwendet wird, d. h. dass die Konnektivität ausgehend
von einem ersten Knoten K zu einem zweiten Knoten K die gleiche
ist wie auf dem umgekehrten Weg vom zweiten Knoten K zum ersten
Knoten K. Hierzu wird als Konnektivität einfach der Betrag des Gradienten
der Intensitätswerte zwischen
den beiden benachbarten Knoten K angenommen. Für eine Segmentierung von Bilddaten,
die durch einen einfachen eindimensionalen Intensitätswert dargestellt
werden, ist eine solche einfache Konnektivitätsdefinition in der Regel ausreichend.
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Der
in den 2 und 3 dargestellte Graph G wird
in der Regel nicht mit den Bilddaten B für den Benutzer visuali siert,
sondern es reicht aus, wenn der Nutzer die Bilddaten B selbst dargestellt bekommt.
Grundsätzlich
ist es aber möglich,
dass der Benutzer durch entsprechende Tasteneingabe o. Ä. selbst
festlegt, ob er zusätzlich
den Graphen angezeigt bekommen möchte.
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Das
weitere Verfahren wird im Folgenden anhand einer Segmentierung der
linken Herzkammer als Zielstruktur Z in dem Bild gemäß 2 erläutert. Zum
Ablauf des Verfahrens wird zunächst
auf die 4 und die 6 verwiesen.
In einem ersten Schritt I (siehe 4) markiert
der Benutzer einen bestimmten Startpunkt S1 (siehe 6),
indem er durch Bewegung der Maus 11 einen gewünschten Knoten
bzw. Bildpunkt innerhalb der Zielstruktur Z mit dem Cursor C anfährt und
die linke Maustaste 11L drückt. Es wird dann automatisch
der betreffende Knoten als Startpunkt S1 angesehen
und das Regionenwachstumsverfahren beginnt zu laufen. In einem weiteren
Schritt II wird dann geprüft, ob die am Startpunkt S1 angrenzenden Knoten K jeweils mit dem Startpunkt
S1 zu einem Cluster verschmolzen werden,
d. h. ob diese als zur Zielstruktur gehörig akzeptiert und entsprechend
markiert werden oder nicht. Dies hängt davon ab, ob die Konnektivität zwischen den
betreffenden Knoten K zum angrenzenden Startpunktknoten oberhalb
einer bestimmten Konnektivitätsschwelle
liegt.
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Diese
Konnektivitätsschwelle
wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
automatisch bestimmt, wobei zur Erläuterung dieses Verfahrens auf 5 verwiesen
wird. Um den Konnektivitätsschwellenwert
bestimmen zu können,
wird zunächst
ein Histogramm H der Intensitätswerte
IW innerhalb des zu segmentierenden Bildes aufgestellt. Dieses Histogramm
H ist in 5 dargestellt. Aufgetragen ist
hierbei jeweils die Anzahl N der einzelnen Bildpunkte über den
Intensitätswerten
IW der Bildpunkte. Es zeigt sich dabei, dass dieses Histogramm H
vier verschiedene Maxima M1, M2,
M3, M4 hat. Jedem
dieser Histogramm-Maxima M1, M2,
M3, M4 wird jeweils
ein Intensitätswertebereich
W1, W2, W3, W4 zugeordnet. Es
wird dabei davon ausgegangen, dass jeder Intensitätswertebereich
W1, W2, W3, W4 in etwa einer
bestimmten Gewebeart bzw. Zielstruktur entspricht. Die Grenzen zwischen
diesen Intensitätswertebereichen W1, W2, W3,
W4 ist, wie in 5 als Beispiel
dargestellt, im einfachsten Fall die Mittellinie zwischen den jeweiligen
Maxima M1, M2, M3, M4. Alternativ
können aber
auch andere Vorgaben zur Bestimmung der Intensitätswertebereiche W1,
W2, W3, W4 gemacht werden. Beispielsweise kann immer
der Punkt des Minimums zwischen zwei benachbarten Maxima M1, M2, M3,
M4 gewählt
werden.
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Es
wird dann geprüft,
welchen Intensitätswert
IK der als Startpunkt S1 gewählte Knoten
K aufweist und in welchen Intensitätswertebereich W1,
W2, W3, W4 der Intensitätswert IK dieses
Knotens k fällt. Somit
wird also die Gewebeart bestimmt, in welche der jeweilige Startpunkt
S1 fällt.
Die Ermittlung des Intensitätswerts
IK am markierten Startpunkt S1 erfolgt dabei
vorzugsweise unter Verwendung eines medianen Filters in der lokalen
Umgebung, um durch Rauschen verursachte lokale Abweichungen in der
Intensität
zu eliminieren, so dass das Ergebnis nicht verfälscht wird.
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Bei
dem in 5 dargestellten Verfahren wird also das Histogramm-Maximum
M1 gewählt, dessen
Intensitätswert
I1 am nächsten
am Intensitätswert
IK des Startpunkts S1 liegt,
da davon ausgegangen wird, dass der Startpunkt S1 zu
dem Gewebe gehört,
welches am besten durch den Intensitätswert I1 des
nächstliegenden
Histogramm-Maximums M1 repräsentiert
wird. Die Bestimmung des Konnektivitätsschwellenwerts erfolgt dann,
indem einfach die Intensitätswerte
I1, I2 des Maximums
M1 des ausgewählten Intensitätswertebereichs
W1 und des am nächsten liegenden Maximums M1 eines benachbarten Intensitätswertebereichs
W2 verwendet werden und daraus dann in analoger
Weise wie bei der Bestimmung der einzelnen Konnektivitäten zwischen zwei
benachbarten Bildpunkten ein Gradient berechnet wird. Der reziproke
Betrag des Gradienten kann als Konnektivitätsschwellenwert herangezogen
werden, wobei bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der letztendliche
Konnektivitätsschwel lenwert noch
auf 60% des zunächst
so berechneten Konnektivitätsschwellenwerts
herabgesetzt wird, um so sicher zu verhindern, dass beim Regionenwachstumsverfahren
der Cluster unbeabsichtigt in unerwünschte Strukturen hineinläuft.
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In
dem dargestellten Beispiel, in dem der Startpunkt im ersten Wertebereich
W1 liegt, gibt es nur ein benachbartes Histogramm-Maximum
M2. Würde
der Startpunkt in den zweiten Wertebereich W2 fallen,
so müsste
geprüft
werden, welches das nächstliegende
Histogramm-Maximum wäre.
In dem Histogramm gemäß 5 wäre das dann
das Maximum M3 und es würde entsprechend mit den Intensitätswerten
I2, I3 dieser beiden
Histogramm-Maxima M2, M3 der
Konnektivitätsschwellenwert
berechnet. Bei Verwendung eines ungerichteten Graphen müsste zusätzlich auf
die Richtung geachtet werden. Das heißt, es müsste dann ein erster Konnektivitätsschwellenwert
in die eine Richtung zur höheren
Intensitätswerten
hin ermittelt werden und ein zweiter Konnektivitätsschwellenwert in die andere
Richtung zu niedrigeren Intensitätswerten
hin.
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Unter
Verwendung dieses Konnektivitätsschwellenwerts
wird dann schrittweise das Regionenwachstumsverfahren durchgeführt. Die
einzelnen Schritte werden visualisiert, wobei bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
zwei Schritte pro Sekunde berechnet und visualisiert werden. Dieses
Verfahren läuft
so lange weiter, wie der Benutzer die linke Maustaste 11L gedrückt hält. Verfährt der
Benutzer die Maus entlang einer Bewegungsrichtung R bei gedrückter linker
Maustaste 11L (siehe 7), so wird der
Startpunkt aktualisiert und an der neuen Position des Cursors C
ein neuer Startpunkt S2 in zuvor beschriebener
Weise erstellt. Dies ist in 4 im Schritt III dargestellt.
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Mit
diesem neuen Startpunkt S2 wird dann das
Regionenwachstumsverfahren weiter schrittweise durchgeführt und
visualisiert, was in 4 durch die Schleife zurück zum Schritt II dargestellt
ist. Mit der Bestimmung jedes neuen Startpunkts wird automatisch
in der vorbeschriebenen Weise auch der Konnektivitätsschwellenwert
mit Hilfe des Histogramms H angepasst.
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Bei
einer weiteren Bewegung der Maus in die Bewegungsrichtung R' erfolgt wiederum
eine Aktualisierung des Startpunkts, d. h. es wird ein Startpunkt S3 an der neuen Position des Cursors C gewählt (siehe 8)
und ggf. eine weitere Aktualisierung des Konnektivitätsschwellenwerts
vorgenommen. Auf diese Weise kann der Benutzer das Verfahren intuitiv gut
beeinflussen. Erst, wenn im letzten Schritt IV der Benutzer
die linke Maustaste loslässt,
endet das Verfahren (siehe 4). Dieser
Schritt ist auch in 9 gezeigt, wobei hier die Maus 11 in
der Zwischenzeit noch weiter in die Bewegungsrichtung R'' verschoben wurde und zum Ende des Verfahrens
letztlich der Startpunkt S4 galt.
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Die
einzelnen Wachstumsschritte werden hierzu bei 3D-Volumen-Bilddaten in ml und
bei 2D-Bilddaten in cm2 visualisiert, so
dass die Wachstumsraten unabhängig
von der Auflösung
der Bilder sind.
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Optional
können
zusätzlich
in Abhängigkeit von
den Cursoraktionen, d. h. in Abhängigkeit
von der Bewegung der Maus durch den Bediener, die Konnektivitätswerte
selber verändert
werden, um diese Aktionen des Nutzers wiederzuspiegeln. Zum Beispiel
können,
wenn der Bediener den Cursor längere
Zeit (über
eine gesetzte Zeitschwelle hinaus) nah an einer bestimmten Grenze
zwischen zwei Strukturen (innerhalb eines festgelegten Grenzabstands)
bewegt, in Abhängigkeit
von der Verweildauer an dieser Grenze auch die Konnektivitätswerte
höher gesetzt
werden, um so die Absicht des Benutzers zu berücksichtigen, dass das Segmentierungsverfahren über diese
Grenze fortgesetzt werden soll. Die Erhöhung der Konnektivitätswerte
kann dabei stufenweise oder kontinuierlich in Abhängigkeit
von der Verweildauer erfolgen. Dies ist beispielsweise sinnvoll,
wenn Gefäße segmentiert
werden sollen, die durch Ablagerungen versperrt sind und die Segmentierung
des Gefäßes über diese
Ablagerungen hinweg erfolgen soll.
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Anhand
der 10 bis 13 wird
eine Korrekturmöglichkeit
mit Hilfe eines inversen Regionenwachstumsverfahrens in einem sog. „Schrumpfungsmodus” gezeigt.
Hier ist der markierte Bereich über die
Herzklappen HK hinaus, welche in den 6 bis 9 erkennbar
sind, in die linke Vorkammer übergeflossen,
was nicht beabsichtigt war. Der Bediener kann dann in der gleichen
Weise einen Startpunkt SI für
das inverse Wachstumsverfahren markieren, wobei er hierbei die rechte
Maustaste 11R drückt.
Solange der Benutzer die rechte Maustaste 11R gedrückt hält, wird
das Regionenwachstumsverfahren in umgekehrter Weise durchgeführt und
geprüft,
ob die im jeweiligen Verfahrensschritt betrachteten Bildpunkte bzw.
Knoten innerhalb der auf Basis des nun gesetzten „inversen” Startpunkts
SI ermittelten Konnektivitätswerte
und des Konnektivitätsschwellenwerts
zu diesem Startpunkt bzw. dessen Cluster gehören. Ist dies der Fall, werden
eventuelle Markierungen von den jeweiligen Knoten bzw. Bildpunkten
wieder aufgehoben.
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Auch
bei diesem inversen Verfahren kann der Benutzer bei gedrückter rechter
Maustaste 11R die Position des Cursors C verändern, wobei
jeweils wieder der Startpunkt SI und ggf. der Konnektivitätsschwellenwert
aktualisiert werden. Bei dem in den 10 bis 13 gezeigten
Beispiel war jedoch keine Verschiebung der Cursorposition erforderlich.
Es zeigt sich hier, dass innerhalb des inversen Regionenwachstumsverfahrens
der linke Vorhof wieder leicht von dem markierten Bereich „gereinigt” werden kann,
um so eine optimale Segmentierung nur der gewünschten linken Herzkammer zu
erreichen. Bei diesem inversen Regionenwachstumsverfahren, d. h.
im Schrumpfungsmodus, werden die Schritte jeweils langsamer durchgeführt und
in jedem Schritt wird auch ein reduziertes Volumen bzw. Flächeninhalt,
beispielsweise nur ein halber ml oder 1/10 ml bzw. ein halber cm2 oder 1/10 cm2,
bearbeitet, so dass mit diesem Verfahren sehr feine Korrekturen möglich sind.
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Vorzugsweise
werden bei dem Verfahren außerdem
sämtliche
Schritte gespeichert, wobei für
jeden Wachstumsschritt bzw. inversen Wachstumsschritt Indizes der
einzelnen betroffenen Bildpunkte bzw. Knoten und die jeweils daran
vorgenommenen Veränderungen
als Verfahrensschrittinformationen VSI in einem Stapelspeicher 6 hinterlegt
werden. Dem Bediener steht dann eine Undo-/Redo-Funktion zur Verfügung, so
dass er Schritte rückgängig machen
bzw. wiederherstellen kann, um auch so einfach Korrekturen durchführen zu
können.
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Im
Gegensatz zu herkömmlichen
Regionenwachstumsverfahren, die oftmals nicht in der Lage sind,
Strukturgrenzen in den Bilddaten sicher zu erkennen und häufig so
enden, dass ein komplettes Volumen segmentiert wird, welches beispielsweise
insgesamt mit Blut gefüllt
ist und daher den gleichen Kontrast aufweist, ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
nun sogar möglich,
Strukturen mit ähnlichen
Kontrastwerten voneinander abzugrenzen. Dabei ist es nicht nötig, dass
der Bediener von vornherein die Grenzen eingibt, sondern er kann
intuitiv das Verfahren steuern und bereits während des Verfahrens Korrekturen
durchführen.
Insbesondere im Bereich der Segmentierung von Herzkammern ist dies vorteilhaft,
da es so auch möglich
ist, eine sehr enge Annäherung
an Konturen von Herzklappen durchzuführen, und zwar auch in Fällen, in
denen die eigentlichen Bilddaten keine sehr klare Abgrenzung bieten. Wie
die mit einem ersten Prototyp einer erfindungsgemäßen Segmentierungseinrichtung
erzeugten 6 bis 13 zeigen,
können
selbst sehr feine Konturen abgegrenzt werden, welche z. B. durch
die Papillarmuskeln gegeben sind.
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Insgesamt
bietet die Methode also eine sehr präzise und einfache Möglichkeit
einer manuellen Segmentierung, die auch von nicht so erfahrenen
Bedienern genutzt werden kann. Das Verfahren kann alleine als halbautomatisches
Verfahren eingesetzt werden. Insbesondere kann es aber auch dazu
verwendet werden, um Korrekturen an zuvor automatisch segmentierten
Strukturen durchzuführen.
Hierzu müssen
der erfindungsgemäßen Bilddatensegmentierungseinrichtung
lediglich die Daten aus der zuvor durchgeführten Segmentierung übergeben
und diese ebenfalls visualisiert werden. Dadurch kann der klinische
Verfahrensablauf erheblich verbessert werden. Die erfindungsgemäße Bilddatensegmentierungseinrichtung
kann daher auch als zusätzliche Komponente
einer automatisch arbeitenden Bilddatensegmentierungseinrichtung
ausgebildet sein.
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Es
wird abschließend
noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei dem vorhergehend
detailliert beschriebenen Verfahren und der Systemarchitektur lediglich
um bevorzugte Ausführungsbeispiele
handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert
werden können,
ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen, soweit er durch die
Ansprüche
vorgegeben ist. Es wird der Vollständigkeit halber auch darauf
hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein” bzw. „eine” nicht
ausschließt,
dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.