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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Diagnose
eines Bremssystems einer Drehverbindung einer Windenergieanlage,
wobei das Bremssystem mehrere an derselben Bremsscheibe angreifende
Bremseinheiten aufweist, und wobei die Drehverbindung mindestens
einen Drehantrieb zum Verfahren der Drehverbindung aufweist.
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Windenergieanlagen
weisen meist mehrere Drehverbindungen auf, beispielsweise eine Azimut-Drehverbindung
zum Drehen des Maschinenhauses der Windenergieanlage um die Längsachse des
Anlagenturms oder Blattverstelleinrichtungen zum Drehen der Rotorblätter um
ihre Längsachse
zur Einstellung des Blatteinstellwinkels. Die Drehverbindungen werden
dabei üblicherweise
von einem oder mehre ren Drehantrieben verfahren. Die Drehantriebe können elektrisch
betrieben werden und beispielsweise durch Elektromotoren gebildet
sein. Dabei sind üblicherweise
Bremssysteme vorgesehen, die die Drehverbindungen abbremsen und
in einer vorgegebenen Position arretieren. Die Bremssysteme können aber
auch während
des Verfahrens der Drehverbindung ein Resthaltemoment ausüben, um
die Verfahrbewegung der Drehverbindung zu dämpfen und so zu vergleichmäßigen. Derartige
Bremssysteme weisen üblicherweise
eine Bremsscheibe auf, an der oftmals mehrere Bremseinheiten, wie
Bremszangen, zur Ausübung
eines Bremsmoments angreifen. Die Bremseinheiten werden dabei gleichzeitig
geschlossen oder gelöst,
beispielsweise über
eine gemeinsame Hydraulik.
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In
der Praxis besteht das Problem, daß die Bremszangen verschleißen bzw.
aufgrund von Defekten ihre Funktion nicht mehr ausreichend erfüllen oder
sogar vollständig
ausfallen können.
Daher ist es bekannt, feste Wartungsintervalle vorzusehen, nach deren
Ablauf jeweils eine Kontrolle der Bremsen stattfindet. Dazu wird
eine Sichtkontrolle insbesondere der Bremseinheiten des Bremssystems
durchgeführt.
Eine solche Sichtkontrolle ist jedoch nicht immer ausreichend zuverlässig. Darüber hinaus
ist die Durchführung
von Sichtkontrollen an schwer zugänglichen Anlagenstandorten,
beispielsweise Offshore-Standorten, schwierig. Hinzu kommt, daß Defekte
des Bremssystems, die bereits vor Ablauf eines Wartungsintervalls
auftreten, erst nach Ablauf des jeweiligen Wartungsintervalls festgestellt
werden. Dies kann zu einem noch verhältnismäßig langen Betrieb einer bereits
defekten Bremseinheit führen,
so daß Folgeschäden nicht
ausgeschlossen werden können. So
kann es beispielsweise zu einer Zerstörung von Bremseinheiten bzw.
der Bremsscheibe und zu einem Komplettausfall des Bremssystems kommen. Es
resultieren längere
Stillstandszeiten der Windenergieanlage und teure Service- und Reparatureinsätze. Schließlich verschleißen die
Bremseinheiten solcher Bremssysteme in unterschiedlicher Weise bzw. Defekte
treten an den jeweiligen Bremseinheiten zu unterschiedlichen Zeitpunkten
auf. Eine individuelle Diagnose der Bremseinheiten auch vor Ab lauf
eines Wartungsintervalls ist mit den bekannten Diagnoseverfahren
aufwendig und daher nicht vorgesehen.
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Ausgehend
von dem erläuterten
Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen,
mit denen Defekte von Bremseinheiten bei Bremssystemen der in Rede
stehenden Art und insbesondere auch bei schwer zugänglichen
Standorten in einfacher Weise rechtzeitig und zuverlässig erkannt
werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch die Gegenstände der
unabhängigen
Ansprüche
1 und 13 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen sowie
der Beschreibung und den Figuren.
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Für ein Verfahren
zur Diagnose eines Bremssystems einer Drehverbindung einer Windenergieanlage,
wobei das Bremssystem mehrere an derselben Bremsscheibe angreifende
Bremseinheiten aufweist, und wobei die Drehverbindung mindestens
einen Drehantrieb zum Verfahren der Drehverbindung aufweist, löst die Erfindung
die Aufgabe dadurch, daß während des
Verfahrens der Drehverbindung zumindest einige der Bremseinheiten
einzeln nacheinander angesteuert und anschließend wieder in ihren jeweiligen
Betriebszustand vor der Ansteuerung zurückversetzt werden und, daß jeweils
aus einem nach einer Ansteuerung einer Bremseinheit vorliegenden Wert
einer Betriebsgröße des Drehantriebs
der Funktionszustand der jeweils angesteuerten Bremseinheit ermittelt
wird.
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Für eine Vorrichtung
zur Diagnose eines Bremssystems einer Drehverbindung einer Windenergieanlage,
wobei das Bremssystem mehrere an derselben Bremsscheibe angreifende
Bremseinheiten aufweist, und wobei die Drehverbindung mindestens
einen Drehantrieb zum Verfahren der Drehverbindung aufweist, löst die Erfindung
die Aufgabe dadurch, daß eine
Steuereinheit vorgesehen ist, mit der während des Verfahrens der Drehverbindung
zumindest einige der Bremseinheiten einzeln nacheinander angesteuert
und anschließend
wieder in ihren jeweiligen Betriebszustand vor der Ansteuerung zurückversetzt
werden können,
wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, jeweils aus einem
nach einer Ansteuerung einer Bremseinheit vorliegenden Wert einer
Betriebsgröße des Drehantriebs
den Funktionszustand der jeweils angesteuerten Bremseinheit zu ermitteln.
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Die
Bremseinheiten können
bei einer entsprechenden Ansteuerung, beispielsweise einem Schließen, ein
Bremsmoment auf die Bremsscheibe und damit auf den Drehantrieb ausüben. Eine
Ansteuerung einer Bremseinheit bewirkt also eine Änderung
einer Betriebsgröße des Drehantriebs.
Der Erfindung liegt nun die Idee zugrunde, die Bremseinheiten nacheinander
individuell anzusteuern und jeweils die von der angesteuerten Bremseinheit
bewirkte Änderung
der Betriebsgröße zu beobachten. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
umfaßt
also individuell ansteuerbare Bremseinheiten, die der Steuereinheit
zugeordnet sein können.
Aus der bewirkten Änderung
der Betriebsgröße bzw.
aus der nach der Ansteuerung jeweils vorliegenden Betriebsgröße kann
dann individuell auf den Funktionszustand der jeweils angesteuerten
Bremseinheit geschlossen werden. Der Funktionszustand kann ein Verschleißgrad der
Bremseinheiten, beispielsweise eine Abnutzung eines Bremsbelags
der Bremseinheiten oder ähnliches
sein. Der Funktionszustand kann jedoch auch ein Defekt, beispielsweise
eine Ablösung
eines Bremsbelags von der Bremseinheit oder ein nicht vollständiges Öffnen oder
Schließen
einer Bremseinheit, wie einer Bremszange, oder ein vollständiger Ausfall
einer Bremseinheit sein.
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Erfindungsgemäß wird in
einfacher Weise ein Defekt oder ein unzulässiger Verschleiß einzelner Bremseinheiten
rechtzeitig und insbesondere unabhängig von fest definierten Wartungsintervallen
erkannt. Dabei ist die Erfindung besonders vorteilhaft bei schwer
zugänglichen
Anlagenstandorten, beispielsweise Offshore-Standorten, bei denen eine konventionelle
Sichtprüfung
schlecht möglich
ist.
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Wenn
bei der Zustandsdiagnose eine Bremseinheit als defekt erkannt wurde,
kann diese beispielsweise dauerhaft als geöffnet angesteuert werden. Dadurch
können
Folgeschäden
für das Bremssystem
verhindert werden. Die Anlage kann dann beispielsweise so lange
mit einer reduzierten Anzahl von Bremseinheiten betrieben werden,
bis eine Mindestanzahl von intakten Bremseinheiten unterschritten
ist. Auf diese Weise kann ein Service-Einsatz verzögert werden
und so die mit den Service-Einsätzen verbundenen
Kosten sowie ihre Koordination optimiert werden.
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Erfindungsgemäß können insbesondere sämtliche
der Bremseinheiten des Bremssystems einzeln nacheinander angesteuert
und anschließend wieder
in ihren jeweiligen Betriebszustand vor der Ansteuerung zurückversetzt
werden.
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Die
Bremseinheiten können
beispielsweise hydraulisch oder elektromechanisch betätigt werden. Die
Steuereinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann in besonders einfacher Weise die Windenergieanlagensteuereinheit
sein, die den Betrieb der Windenergieanlage steuert. Dabei kann
die erfindungsgemäße Vorrichtung
das Bremssystem und/oder die Drehverbindung der Windenergieanlage
umfassen.
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Die
Bremseinheiten können
an die Bremsscheibe angreifende Bremszangen sein. Das Ansteuern
der Bremseinheiten bzw. Bremszangen kann insbesondere ein Schließen oder Öffnen der
Bremseinheiten und das Zurückversetzen
in den Betriebszustand vor der Ansteuerung ein (wieder) Öffnen bzw.
(wieder) Schließen
der Bremseinheiten sein. Ein Schließen kann dabei auch ein teilweises
Schließen
der Bremseinheiten sein. Die Bremseinheiten weisen in an sich bekannter
Weise üblicherweise
einen Bremsbelag auf. Der Belag ist dabei so ausgelegt, daß er für einen
vorgegebenen Zeitraum bei geschlossener oder zum Teil geschlossener
Bremseinheit durchrutschen kann, ohne daß es dadurch zu Schädigungen
des Belags kommt. Daher ist mit dem erfindungsgemäßen Diagnoseverfahren
keine Schädigung
der Bremsanlage verbunden.
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Die
durch das Ansteuern der Bremseinheiten bewirkte Änderung der Betriebsgröße der Drehverbindung
kann höher
oder niedriger sein als erlaubt. So kann sich die Bremseinheit beispielsweise
bei einer Ansteuerung zum Öffnen
nicht vollständig öffnen. In
diesem Fall ist die Änderung
der Betriebsgröße geringer
als vorgegeben. Ebenso kann bei einem Schließen einer Bremseinheit die Änderung
geringer sein als vorgegeben, wenn beispielsweise eine Bremseinheit
aufgrund von Verschleiß nicht
mehr das volle Bremsmoment aufbringt. Es ist jedoch auch möglich, daß sich bei
einem Schließen
einer Bremseinheit die Betriebsgröße stärker ändert als vorgegeben. So befindet
sich je nach Ausführung
des Bremssystems der Bremsbelag auf einem Belagträger. Ist der
Belag abgenutzt oder ist er vom Belagträger abgelöst, kann es zu einem Schleifen
des Belagträgers auf
der Bremsscheibe kommen. Dies kann ein höheres Bremsmoment hervorrufen,
als es bei einer Betätigung
einer intakten Bremseinheit der Fall wäre.
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Gemäß einer
besonders praxisgemäßen Ausgestaltung
kann die Betriebsgröße ein Antriebsmoment
des Drehantriebs der Drehverbindung sein. Durch das von den Bremseinheiten
ausgeübte Bremsmoment
verändert
sich auch das für
das Verfahren des Drehantriebs erforderliche Antriebsdrehmoment
der Drehantriebe. Dies wird erfindungsgemäß in besonders einfacher Weise
für die
Diagnose des Bremssystems ausgenutzt. Nach einer weiteren besonders
praxisgemäßen Ausgestaltung
kann die Drehverbindung eine Azimut-Drehverbindung der Windenergieanlage
sein, also eine Drehverbindung zum Drehen des Anlagenmaschinenhauses
um die Längsachse
des Turms der Anlage.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung kann die Betriebsgröße nach einem jeweiligen Ansteuervorgang
ermittelt werden und die jeweilige Bremseinheit als defekt erkannt
werden, wenn die Betriebsgröße von einem
Sollwert der Betriebsgröße um mindestens
einen vorgegebenen Wert abweicht. In diesem Fall findet also ein
Vergleich der Betriebsgröße mit einem
Sollwert statt. Der vorgegebene Wert für die Abweichung der Betriebsgröße von dem
Sollwert kann so gewählt
werden, daß erst
ab einer für den
Betrieb der Bremseinheit relevanten Abweichung tatsächlich ein
Defekt dieser Bremseinheit diagnostiziert wird. Selbstverständlich kann
dieser vorgegebene Wert auch Null sein. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung
kann eine Änderung
der Betriebsgröße von einem
Wert vor einer jeweiligen Ansteuerung einer Bremseinheit zu einem
Wert nach der jeweiligen Ansteuerung der Bremseinheit ermittelt
werden und die Bremseinheit als defekt erkannt werden, wenn die Änderung
der Betriebsgröße von einer
Solländerung um
mindestens einen vorgegebenen Wert abweicht. In diesem Fall wird
also die Änderung
der Betriebsgröße aufgrund
der Ansteuerung der Bremseinheit mit einer Solländerung verglichen. Wiederum
kann der vorgegebene Wert für
die Abweichung von der Solländerung
geeignet gewählt
werden und dabei auch beispielsweise Null sein. Auch die ermittelte Änderung
der Betriebsgröße kann
beispielsweise Null sein, wenn eine Bremseinheit vollständig ausgefallen ist.
Bei den genannten Ausgestaltungen wird der Sollwert bzw. die Solländerung
beispielsweise aus dem beim Schließen einer ordnungsgemäß funktionierenden
Bremseinheit von dieser Bremseinheit erzeugten Bremsmoment bestimmt.
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Sofern
die Betriebsgröße ein Antriebsmoment
des Drehantriebs der Drehverbindung ist, kann das Antriebsmoment
durch entsprechende Drehmomentsensoren ermittelt werden. Erfolgt
allerdings die Ansteuerung des Drehantriebs, beispielsweise eines Elektromotors,
mit einem Frequenzumrichter, ist es in besonders einfacher Weise
möglich,
das Antriebsmoment über
die von dem Frequenzumrichter zum Verfahren des Drehantriebs aufzubringende
Leistung zu ermitteln.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann nach Ablauf einer vorgegebenen Betriebsdauer der Bremseinheiten
durchgeführt
werden. Die vorgegebene Betriebsdauer kann die Betriebsdauer seit
der letzten Diagnose, bzw. im Fall der ersten Diagnose, seit der
Inbetriebnahme der Bremseinheiten sein. Um Auswirkungen des angreifenden
Windes zu minimieren, kann das Verfahren bei Windstille durchgeführt werden.
Es ist aber auch möglich,
das Verfahren bei einer Windgeschwindigkeit ungleich Null, insbesondere
einer geringen an der Windenergieanlage angreifenden Windge schwindigkeit,
und bei nicht produzierender Windenergieanlage, also insbesondere
bei Fahnenstellung der Rotorblätter
und gegebenenfalls im von dem zu speisenden elektrischen Netz abgekoppelten
Zustand der Windenergieanlage, durchzuführen. Bei ordnungsgemäß funktionierenden
Bremseinheiten erzeugen diese im geschlossenen Zustand ein gleichmäßiges Bremsmoment. Die
Windkraft, die auf die Rotorblätter
und auf die Gondel der Windanlage wirkt, wird dagegen von den Drehantrieben
ein wechselndes Antriebsmoment fordern. Das Antriebsmoment wird
sich entsprechend um einen konstanten Wert anheben. Dieser Wert
bildet dann den Ausgangspunkt für
die Diagnose der Bremseinheiten.
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Es
ist möglich,
ein Verfahren der Drehverbindung zu unterbinden, wenn die Anzahl
von als defekt erkannten Bremseinheiten eine Grenzanzahl überschreitet.
Insbesondere können
bei einem Diagnosevorgang als defekt erkannte Bremseinheiten in
einem Zähler
gezählt
und gemerkt werden. Überschreitet die
Anzahl der als defekt vorgemerkten Bremseinheiten im Rahmen des
durchgeführten
Diagnosevorgangs eine vorgegebene Grenzanzahl, ist ein sicherer
Betrieb der Drehverbindung und insbesondere des Bremssystems nicht
mehr gewährleistet.
Ab diesem Zeitpunkt kann also ein Verfahren der Anlage unterbunden
werden und/oder eine Produktion der Anlage beendet bzw. unterbunden
werden, also beispielsweise die Rotorblätter in Fahnenstellung gedreht
werden und ggf. die Einspeisung von elektrischer Energie durch die
Anlage in ein elektrisches Netz beendet werden. Natürlich können die
in dem Zähler
als defekt gemerkten Bremseinheiten auch für einen nachfolgenden Diagnosevorgang
gemerkt werden, sofern in dem jeweils durchgeführten Diagnosevorgang die Grenzanzahl
defekter Bremseinheiten nicht überschritten
wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann insbesondere zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet sein.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen schematisch:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung, und
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2 ein
Diagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Diagnose eines Bremssystems einer nicht näher dargestellten Drehverbindung
einer Windenergieanlage, vorliegend einer Azimut-Drehverbindung, dargestellt.
Das Bremssystem weist dabei mehrere an derselben, nicht näher dargestellten
Bremsscheibe angreifende Bremseinheiten 12, in dem vorliegenden
Beispiel Bremszangen 12, auf. Durch ein Schließen der
Bremszangen 12 üben
diese auf die Bremsscheibe und damit auf die Azimut-Drehverbindung eine
Bremskraft aus. In dem dargestellten Beispiel weist die Azimut-Drehverbindung
mehrere nicht näher
dargestellte elektrisch betriebene Drehantriebe, insbesondere Elektromotoren,
zum Verfahren der Azimut-Drehverbindung auf. Die Drehantriebe werden über Frequenzumrichter
angesteuert.
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Die
Vorrichtung weist eine Steuereinheit 14 auf. Weiterhin
umfaßt
die Vorrichtung ein der Steuereinheit zugeordnetes Hydrauliksystem 16 zur
individuellen Ansteuerung der Bremszangen 12. Das Hydrauliksystem 16 umfaßt ein mit Öl gefülltes Rohrsystem 18,
eine Hydraulikpumpe 20, einen Druckspeicher 22 sowie
einen Tank 24, in dem sich das Hydrauliköl befindet. Über die
Hydraulikpumpe 22 wird jeweils der maximale Druck erzeugt.
Die Steuereinheit 14 steuert das Hydrauliksystem 16 und
insbesondere seine Komponenten über
aus Gründen
der Übersichtlichkeit
nicht näher
dargestellte Steuerleitungen an. In dem dargestellten Beispiel sind
die Bremszangen 12 parallel über Rohrsysteme 26 mit dem
Hydraulikaggregat verbunden. Das Hydrauliksystem 16 umfaßt dabei
ein jeder Bremszange 12 vorgeschaltetes Hydraulikventil 28.
In dem dargestellten Beispiel sind die Ventile 28 3/2-Wege-Ventile. Durch
eine Ansteuerung dieser Ventile 28 kann die Steuereinheit 14 die
Bremszangen 12 einzeln ansteuern, beispielsweise Öffnen oder
Schließen,
indem der anzusteuernden Bremszange 12 eine gewünschte Menge
Hydraulikflüssigkeit
zugeführt
wird oder nicht. Zur individuellen Ansteuerung der Bremszangen 12 können die
Ventile 28 auch Proportionalventile sein. Selbstverständlich können auch
mehr oder weniger Bremszangen vorgesehen sein, als in dem dargestellten
Beispiel gezeigt. Ebenso ist es möglich, daß die Bremszangen 12 nicht
hydraulisch, sondern elektromechanisch betätigt werden.
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Mit
der Steuereinheit 14 können
während des
Verfahrens der Azimut-Drehverbindung die Bremszangen 12 einzeln
nacheinander angesteuert und anschließend wieder in ihren jeweiligen
Betriebszustand vor der Ansteuerung zurückversetzt werden. Beispielsweise
können
die Bremszangen 12 durch die Steuereinheit 14 über die
Ventile 28 nacheinander geschlossen und wieder geöffnet werden.
Weiterhin kann die Steuereinheit 14 jeweils aus einem nach einer
Ansteuerung einer Bremszange 12 vorliegenden Wert einer
Betriebsgröße des Azimut-Drehantriebs,
vorliegend aus einem Antriebsmoment des Drehantriebs der Drehverbindung,
den Funktionszustand der jeweils angesteuerten Bremszange 12 ermitteln.
In dem dargestellten Beispiel wird das Antriebsmoment über die
von dem die Antriebe jeweils ansteuernden Frequenzumrichter aufzubringende Leistung
ermittelt. Die Steuereinheit 14 kann auch das Verfahren
des Drehantriebs für
die Durchführung einer
Diagnose auslösen.
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Der
Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
soll beispielhaft anhand des in 2 dargestellten
Diagramms erläutert
werden. In dem Beispiel wird von der Steuereinheit 14 das
Antriebsmoment des bzw. der Drehantriebe nach einem jeweiligen Schließen einer
Bremszange 12 ermittelt und mit einem vorgegebenen Sollwert
des Antriebsmoments bei einem Schließen einer Bremszange 12 verglichen.
Sofern der ermittelte Wert des Antriebsmoments von dem Sollwert
stärker
als ein vorgegebener Grenzwert abweicht, wird die entsprechende
Bremszange 12 von der Steuereinheit 14 als defekt
erkannt. Um Folgeschäden
zu vermeiden, wird die defekte Bremszange 12 danach ständig geöffnet gehalten.
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In
dem Beispiel befindet sich die Windenergieanlage zum Zeitpunkt des
Starts der Diagnose im Produktionsstopp. Das Diagnoseverfahren wird
bei Windstille durch geführt.
Dazu wird die Azimut-Drehverbindung verfahren und von der Steuereinheit 14 eine
Messung des Antriebsmoments des bzw. der Drehantriebe durchgeführt. Zu
Beginn des Diagnoseverfahrens werden die Zahl Z der geprüften Bremszangen 12 und
die Zahl Y der defekten Bremszangen 12 gleich 1 gesetzt
(Z = Y = 1). Anschließend
erfolgt eine Abfrage, ob Z gleich der Anzahl A der Bremszangen 12 der
Windenergieanlage, erhöht
um die Zahl 1, ist (Z = A + 1?). Ist dies der Fall, wird
der Testlauf beendet, da bereits sämtliche Bremszangen 12 überprüft wurden.
Ist dies nicht der Fall, wird die Z-te Bremszange BZ (Z) geschlossen.
Anschließend
wird von der Steuereinheit 14 das Drehmoment an den Drehantrieben
gemessen. Sofern der anschließende Vergleich
mit dem jeweiligen Sollwert des Drehmoments ergibt, daß das Drehmoment
richtig ist, wird die Z-te Bremszange BZ (Z) wieder geöffnet und
anschließend
der Zähler
Z um die Zahl 1 erhöht.
Anschließend
beginnt das Verfahren wieder an dem Knotenpunkt K. Sofern die Messung
des Drehmoments an den Drehantrieben jedoch ergibt, daß das Drehmoment
falsch ist, also von dem Sollmoment um mehr als den vorgegebenen
Grenzwert abweicht, wird die jeweils angesteuerte Bremszange BZ
(Z) von der Steuereinrichtung 14 als defekt erkannt und
der Zähler
Y defekter Bremszangen 12 um die Zahl 1 erhöht. Anschließend findet
ein Vergleich des Zählers
Y der defekten Bremszangen 12 mit einer vorgegebenen Maximalanzahl
X defekter Bremszangen 12 statt. Die Maximalanzahl X ist
die Anzahl defekter Bremszangen 12, ab der ein sicherer
Betrieb der Windenergieanlage nicht mehr gewährleistet ist. Ist das Ergebnis
dieses Vergleichs, daß Y ≥ X ist, wird die
Produktion der Windenergieanlage im Weiteren gesperrt und ein Verfahren
der Drehverbindung unterbunden. Die Steuereinheit 14 gibt
eine entsprechende Meldung aus. Die Steuereinheit 14 meldet dabei
auch, daß die
Z-te Bremszange BZ (Z) defekt ist. Anschließend wird die Bremszange BZ
(Z) wieder geöffnet
und der Zähler
Z der geprüften
Bremszangen 12 um die Zahl 1 erhöht und das
Verfahren beginnt wiederum an dem Punkt K für die nächste Bremszange. Sofern der
Vergleich der Anzahl Y defekter Bremszangen 12 mit der
Maximalanzahl X jedoch ergibt, daß Y < X ist, wird von der Steuereinheit 14 zwar
die Meldung ausgegeben, daß die
Bremszange BZ (Z) defekt ist. Ein Verfahren des Drehantriebs bzw.
eine Produktion der Windenergieanlage wird allerdings nicht unterbunden.
Anschließend
wird wiederum die Bremszange BZ (Z) geöffnet, der Zähler Z der
geprüften
Bremszangen 12 um 1 erhöht
und das Verfahren für
die nächste
Bremszange an dem Punkt K fortgesetzt.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in einfacher Weise jederzeit und insbesondere auch bei schwer zugänglichen
Anlagenstandorten gewährleistet,
daß Defekte
oder ein Verschleiß des
Bremssystems rechtzeitig erkannt werden, um Folgeschäden für die Anlage
sicher zu vermeiden.