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Die
Erfindung betrifft ein Messsystem zur Erfassung der Position des
Kolbens einer Kolben-Zylinder-Einheit, beispielsweise eines Ventilschiebers,
sowie eine Kolben-Zylindereinheit mit einem solchen Messsystem.
Sie betrifft weiter ein Verfahren zur Erfassung der Position eines
Kolbens einer Kolben-Zylinder-Einheit.
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Es
sind induktive Messsysteme bekannt, bei denen ein Stabkern, der
mit einem Ventilschieber verschraubt ist, in ein Spulensystem taucht
und ein wegproportionales Signal erzeugt. Ein solcher induktiver
Wegaufnehmer ist beispielsweise aus der
DE 44 07 648 C2 bekannt.
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Die
DE 44 07 648 C2 offenbart
darüber hinaus einen Sensorzylinder, in dem die translatorische Bewegung
einer Zahnstange in die Drehbewegung eines Zahnrads umgewandelt
und der Drehwinkel des Zahnrads mit Hilfe eines Drehpotentiometers
gemessen wird.
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Die
Umwandlung einer translatorischen in eine Drehbewegung zur Messung
einer Auslenkung ist auch aus der
DE 31 19 829 A1 bekannt. Der Drehwinkel wird
dabei mit einem Winkelcodierer oder einem Drehpotentiometer bestimmt.
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Nachteilig
ist an bekannten Lösungen, dass sie verhältnismäßig
kompliziert aufgebaut und somit teuer sind. Zudem ist die Messgenauigkeit
eingeschränkt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Messsystem zur Erfassung der Position
des Kolbens einer Kolben-Zylinder-Einheit anzugeben, mit dem eine
preisgünstige, aber genaue Messung der Kolbenposition möglich
ist.
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Darüber
hinaus ist es eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur genauen Erfassung der Position des Kolbens einer Kolben-Zylinder-Einheit
anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe mit dem Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Ein
erfindungsgemäßes Messsystem zur Erfassung der
Position des Kolbens einer Kolben-Zylinder-Einheit umfasst zumindest
eine Koppelstange mit einem ersten Ende, wobei das erste Ende mit dem
Kolben einer Kolben-Zylinder-Einheit verbindbar ist und wobei die
Koppelstange in Richtung ihrer Längsachse translatorisch
beweglich ist. Es umfasst weiter zumindest eine Welle mit einem
Rad, in das die Koppelstange eingreift, wobei das Rad mittels der Welle
drehbar gelagert ist und seine Drehachse senkrecht zur Längsachse
der Koppelstange steht. Das Messsystem umfasst weiter zumindest
einen Magneten, der mit dem Rad verbunden und mit ihm drehbar ist,
und zumindest einen Sensor, der derart angeordnet ist, dass er eine Ände rung
des durch den Magneten erzeugten Magnetfelds bei Drehung des Rades
um seine Drehachse misst.
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Einem
Grundgedanken der Erfindung zufolge sollte insbesondere für
eine Anwendung des Messsystems im Bereich der Ventiltechnik eine
besonders preisgünstige, aber gleichzeitig genaue Möglichkeit
zur Erfassung der Kolbenposition bzw. zur Erfassung der Ventilschieberposition
angegeben werden. Die Umwandlung der translatorischen Bewegung in
eine Drehbewegung ist dabei vorteilhaft, da sie ein geringes Bauvolumen
des Messsystems ermöglicht. Zur Übertragung der
Kräfte vom Ventilschieber auf das Messsystem ist lediglich
eine Koppelstange vorgesehen, die mit einem Ende gegen die Stirnseite
des Ventilschiebers drückt. Auf diese Weise wird eine besonders
einfache und somit preisgünstige Ankopplung des Messsystems
an den Ventilschieber erreicht. Die Messung des Drehwinkels erfolgt
durch den Sensor über die Messung einer Magnetfeldänderung,
hervorgerufen durch den mit dem Rad mitgedrehten Magneten. Der Sensor
ist dazu beispielsweise als Hallsensor ausgebildet und ortsfest
im Gehäuse des Messsystems angeordnet.
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Der
Magnet wird in einer Ausführungsform derart ausgebildet
und angeordnet, dass sein Magnetfeld eine Hauptkomponente in einer
Ebene senkrecht zur Drehachse des Rades aufweist. Auf diese Weise
ist sichergestellt, dass eine Drehung des Magneten um die Drehachse
am Ort des Sensors eine messbare Magnetfeldänderung bewirkt.
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Die
Koppelstange ist in einer Ausführungsform der Erfindung
als Zahnstange und das Rad als Zahnrad mit zumindest einem Zahnkranz
ausgebildet. Dabei greift die Zahnstange in den Zahnkranz ein.
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Zur
Erhöhung der Messgenauigkeit weist das Messsystem in einer
Ausführungsform nicht nur ein Rad, sondern zumindest ein
erstes Rad und ein zweites Rad auf, wobei das erste Rad eine Anzahl
n1 Zähne und das zweite Rad eine
Anzahl n2 Zähne aufweist und n1 ≠ n2 gilt.
Das Messsystem weist in dieser Ausführungsform weiterhin
zumindest einen ersten Magneten und einen zweiten Magneten auf,
wobei das erste Rad den mit ihm verbundenen ersten Magneten und
das zweite Rad den mit ihm verbundenen zweiten Magneten aufweist.
Weiterhin sind zumindest ein erster Sensor und ein zweiter Sensor
vorgesehen, wobei der erste Sensor eine Änderung des Magnetfelds
des ersten Magneten bei Drehung des ersten Rades um seine Drehachse
und der zweite Sensor eine Änderung des Magnetfelds des
zweiten Magneten bei Drehung des zweiten Rades um seine Drehachse
misst.
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Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, dass sie die genaue Messung
des Drehwinkels des Rades mit Hilfe des Nonius-Prinzips erlaubt.
Dazu wird die Zahl der Zähne des ersten Rades beispielsweise
n1 = N und die Zahl der Zähne des
zweiten Rades n2 = N – 1 gewählt.
In diesem Fall stimmen die Stellungen der beiden Räder
erst nach dem Durchlauf von N mal N – 1 Zähnen
oder N Umdrehungen des zweiten Rades oder N – 1 Umdrehungen
des ersten Rades wieder überein.
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Es
wird nun mit Hilfe der beiden Sensoren die durch die räumliche
Drehung bewirkte Magnetfeldänderung beider Magnete gemessen.
Es ergeben sich zwei Messwerte, deren Differenz bestimmt wird. Diese
Signaldifferenz liefert eine Aussage darüber, wie viele
volle Umdrehungen die Räder bereits vollzogen haben und
dient zur Bestimmung der Grobposition des Kolbens, während
einer der Messwerte selbst den konkreten Drehwinkel eines Rades
liefert und damit die Bestimmung der Feinposition des Kolbens der
Kolben-Zylindereinheit ermöglicht.
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In
einer alternativen Ausführungsform ist die Koppelstange
als Reibstange und das Rad als Reibrad mit zumindest einer Reibfläche
ausgebildet, wobei das Reibrad auf der Reibstange abrollt.
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Auch
bei dieser Ausführungsform kann zur Erhöhung der
Messgenauigkeit das Noniusprinzip eingesetzt werden. Dazu sind zumindest
ein erstes Rad und ein zweites Rad vorgesehen, wobei das erste Rad
einen Radius r1 und das zweite Rad einen
Radius r2 aufweist und r1 ≠ r2 gilt. Ferner ist zumindest ein erster Magnet
und ein zweiter Magnet vorgesehen, wobei das erste Rad den mit ihm
verbundenen ersten Magneten und das zweite Rad den mit ihm verbundenen
zweiten Magneten aufweist. Ferner weist das Messsystem zumindest
einen ersten Sensor und einen zweiten Sensor auf, wobei der erste Sensor
eine Änderung des Magnetfelds des ersten Magneten bei Drehung
des ersten Rades um seine Drehachse und der zweite Sensor eine Änderung
des Magnetfelds des zweiten Magneten bei Drehung des zweiten Rades
um seine Drehachse misst.
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Auch
bei dieser Ausführungsform ist eine identische Stellung
beider Räder erst nach einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen
wieder erreicht, die abhängig von den gewählten
Radien r1 und r2 ist. Die
Messung erfolgt in der oben beschriebenen Weise.
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Um
die Zuverlässigkeit des Messsystems zu erhöhen,
ist vorteilhafterweise eine Feder vorgesehen, die die Koppelstange
gegen das Rad drückt. Außerdem kann vorteilhaft
eine federbelastete Gegenkoppelstange vorgesehen sein, die ebenfalls
in das Rad eingreift und die in Richtung ihrer Längsachse translatorisch
beweglich ist. Diese Gegenkoppelstange ist beispielsweise innerhalb
des Gehäuses des Messsystems angeordnet und ebenfalls als
Zahnstange oder Reibstange ausgebildet. Sie ist in einer Weise federbelastet,
dass sie eine Rückstellung der Koppelstange bewirkt. Dadurch
kann auf eine aufwendige Befestigung, beispielsweise eine Verschraubung,
der Koppelstange an dem Kolben verzichtet werden. Die Koppelstange
drückt vielmehr lediglich gegen die Stirnseite des Kolbens,
und zwar durch die von der Feder auf die Gegenkoppelstange, von
der Gegenkoppelstange auf das Rad und von dem Rad auf die Koppelstange
ausgeübte Rückstellkraft. Die federbelastete Gegenkoppelstange
beseitigt zudem eventuell vorhandenes Spiel zwischen der Koppelstange
und dem Rad und wirkt so dem Auftreten von Hysterese entgegen.
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Das
Rad oder die Räder und die Koppelstange können
beispielsweise Kunststoff aufweisen oder kostengünstig
vollständig aus Kunststoff ausgebildet sein. Alternativ
oder zusätzlich können sie auch Metall aufweisen.
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In
einer Ausführungsform weist die Koppelstange in ihrer Längsrichtung
eine Zunge auf und das Rad weist in Umfangsrichtung eine Nut auf,
wobei die Zunge in die Nut eingreift. Dadurch werden eine erhöhte
Stabilität und Robustheit des Messsystems und eine Axialsicherung
des Rades und der Welle bewirkt.
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Das
erfindungsgemäße Messsystem kann vorteilhaft zur
Erfassung der Ventilschieberstellung eines Ventils eingesetzt werden.
Dazu ist die Kolben-Zylindereinheit als Ventil und der Kolben als
Ventilschieber ausgebildet.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zur Erfassung der
Position eines Kolbens einer Kolben-Zylinder-Einheit umfasst folgende
Schritte: Eine Koppelstange wird proportional zur Auslenkung des
Kolbens durch translatorisches Bewegen der Koppelstange in ihrer
Längsrichtung ausgelenkt, insbesondere ist die Auslenkung
der Koppelstange gleich der Auslenkung des Kolbens. Die translatorische
Bewegung der Koppelstange wird in eine Drehbewegung zumindest einer
Welle mit einem Rad umgewandelt, wobei die Koppelstange in das Rad
eingreift und das Rad einen Magneten trägt. Der Drehwinkel
des Rades wird durch zumindest einen Sensor gemessen, der derart angeordnet
ist, dass er eine Änderung des durch den Magneten erzeugten
Magnetfelds bei Drehung des Rades um seine Drehachse misst.
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Als
Koppelstange wird in einer Ausführungsform des Verfahrens
eine Zahnstange und als Rad wird ein Zahnrad mit zumindest einem
Zahnkranz verwendet, in den die Zahnstange eingreift.
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Zur
Erzielung einer besonders hohen Messgenauigkeit erfolgt die Messung
unter Nutzung des Nonius-Prinzips: Das Messsystem weist dazu zumindest
ein erstes Rad und ein zweites Rad auf, wobei das erste Rad eine
Anzahl n1 Zähne und das zweite Rad
eine Anzahl n2 Zähne aufweist und
n1 ≠ n2 gilt. Die
translatorische Bewegung der Koppelstange wird dann in eine Drehbewegung
des ersten Rads, das einen ersten Magneten trägt, und des
zweiten Rads, das einen zweiten Magneten trägt, umgewandelt.
Es wird die Änderung des Magnetfelds des ersten Magneten
bei Drehung des ersten Rades um seine Drehachse durch einen ersten
Sensor und der Änderung des Magnetfelds des zweiten Magneten
bei Drehung des zweiten Rades um seine Drehachse durch einen zweiten
Sensor gemessen.
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Somit
stehen zwei Messwerte zur Verfügung, deren Differenz gebildet
werden kann. Daraus wird sowohl eine Grob- als auch eine Feinposition
für die Position des Kolbens bestimmt.
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Alternativ
kann als Koppelstange auch eine Reibstange und als Rad ein Reibrad
mit zumindest einer Reibfläche verwendet werden, wobei
das Reibrad auf der Reibstange abrollt.
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Auch
in diesem Fall kann das Nonius-Prinzip für eine genaue
Messung genutzt werden, wenn zwei Reibräder mit unterschiedlichen
Durchmessern gewählt werden.
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Das
erfindungsgemäße Messsystem hat insbesondere gegenüber
induktiven Wegaufnehmern den Vorteil, dass durch die Umwandlung
der Translations- in eine Drehbewegung auch große Auslenkungen
des Kolbens gemessen werden können, ohne dass das Bauvolumen
des Messsystems zu groß und die gesamte Apparatur zu aufwendig
werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im folgenden anhand der beigefügten
Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
schematisch eine perspektivische Ansicht eines Messsystems gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt
schematisch eine Draufsicht auf ein Messsystem gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung;
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3 zeigt
schematisch einen Querschnitt durch eine Koppelstange und ein Rad
des Messsystems gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung und
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4 zeigt
schematisch einen Querschnitt durch eine Koppelstange und ein Rad
sowie ein zweites Rad des Messsystems gemäß einer
alternativen Ausführungsform der Erfindung.
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Gleiche
Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
schematisch eine perspektivische Ansicht eines Messsystems 1 gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung. Das Messsystem 1 weist
ein Gehäuse 2 auf, das beispielsweise aus Metall
hergestellt und zum Verschrauben mit weiteren, nicht dargestellten
Bauteilen der Kolben-Zylindereinheit vorgesehen kann. Das Messsystem 1 umfasst eine
Koppelstange 3, deren eines Ende mit dem Kolben einer nicht
dargestellten Kolben-Zylindereinheit, beispielsweise einem Ventilschieber,
verbindbar ist. Die Koppelstange ist translatorisch in der Richtung ihrer
Längsachse, die durch den Pfeil 18 gekennzeichnet
ist, bewegbar.
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Die
Koppelstange 3 ist in der gezeigten Ausführungsform
als Zahnstange ausgebildet und greift in ein Rad 4 des
Messsystems 1 ein, das einen in dieser Ansicht nicht gezeigten
Zahnkranz aufweist. Das Rad 4 ist um eine Drehachse 6 drehbar
auf einer in der 1 nicht gezeigten Welle gelagert.
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Auf
dem Rad 4 ist ein Magnet 5 angeordnet, dessen
Magnetfeld in einer Ausführungsform eine Hauptkomponente
in der Ebene aufweist, auf der die Drehachse 6 des Rads 4 senkrecht
steht. Der Magnet 5 ist starr mit dem Rad 4 verbunden
und mit diesem um die Drehachse 6 drehbar.
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Eine
Halteplatte 7 ist oberhalb des Magneten 5 angeordnet
und derart an Teilen des Gehäuses 2 gelagert,
dass sie relativ zum Gehäuse 2 ortsfest ist und
eine Drehbewegung des Rads 4 und des Magneten 5 nicht
mit vollzieht, jedoch auch nicht verhindert. Auf der Halteplatte 7 ist
ein Sensor 8 angeordnet, der als Hallsensor ausgebildet
ist. Der Sensor ist derart angeordnet, dass sich das auf ihn wirkende
Magnetfeld des Magneten 5 durch eine Drehung des Magneten 5 mit
dem Rad 4 um die Drehachse 6 messbar ändert.
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Das
Messsystem 1 weist ferner eine Gegenkoppelstange 11 auf,
die in dem Gehäuse 2 angeordnet ist. Sie ist in
der Richtung ihrer Längsachse, die durch den Pfeil 19 gekennzeichnet
ist, translatorisch beweglich. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
liegen die Koppelstange 3 und die Gegenkoppelstange 11 parallel
zueinander, es sind jedoch auch andere Anordnungen denkbar.
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Die
Gegenkoppelstange 11 ist in der gezeigten Ausführungsform
ebenfalls als Zahnstange ausgebildet und greift in einen Zahnkranz
des Rads 4 ein. Über das Rad 4 wirkt
sie auch auf die Koppelstange 3. Die Gegenkoppelstange 11 ist
federbelastet und dient zum Spielausgleich und zum Rückstellen
der Koppelstange 3. Eine Feder 10 drückt
dazu gegen eine Stirnseite der Gegenkoppelstange 11.
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2 zeigt
schematisch eine Draufsicht auf ein Messsystem gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung. Dieses Messsystem 1 entspricht
im Wesentlichen dem in 1 gezeigten, allerdings weist das
Messsystem 1 gemäß 2 eine
Koppelstange 3 mit einer Zunge 9 auf, die in eine
in der Draufsicht nicht sichtbare umlaufende Nut des Rads 4 eingreift. Auch
die Gegenkoppelstange 11 weist eine Zunge 27 auf.
Die Zungen 9, 27 stabilisieren die Anordnung aus
Rad 4, Koppelstange 3 und Gegenkoppelstange 11 und
bewirken eine Axialsicherung des Rads 4 bzw. der Welle,
auf der das Rad 4 und der Magnet 5 angeordnet
sind.
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2 zeigt
ferner, dass die Feder 10 gegen die Stirnseite 28 der
Gegenkoppelstange 11 drückt. Eine weitere Feder 12 ist
vorgesehen, die die Koppelstange 3 von der Seite gegen
das Rad 4 drückt und stets ein sicheres Eingreifen
der Zähne der Koppelstange 3 in den Zahnkranz
des Rads 4 sicherstellt.
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Das
Messsystem 1 ermöglicht auf technisch einfache,
aber genaue Weise die Bestimmung der Position eines Kolbens einer
Kolben-Zylindereinheit. Im den beschriebenen Ausführungsformen
ist der Kolben ein Ventilschieber eines Ventils. Das Gehäuse 2 mit
dem Messsystem 1 ist dazu derart mit dem Ventil verbunden,
dass das aus dem Gehäuse 2 ragende Ende der Koppelstange 3 gegen
die Stirnseite des Ventilschiebers zu liegen kommt. Bei einer Auslenkung
des Ventilschiebers wird auch die Koppelstange 3 ausgelenkt
und translatorisch in Richtung des Pfeils 18 bewegt. Eine
Rückstellung der Koppelstange 3 wird dabei mit
Hilfe der federbelasteten Gegenkoppelstange 11 bewirkt.
Gegen die Federkraft der Feder 10 muss die Koppelstange 3 das
Rad 4 drehen, indem die in den 1 und 2 nicht
dargestellten Zähne der Koppelstange in den Zahnkranz des
Rads 4 eingreifen.
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Auf
diese Weise wird die translatorische Bewegung des Ventilschiebers über
die translatorische Bewegung der Koppelstange 3 in eine
Drehbewegung des Rads 4 umgewandelt. Mit Hilfe einer Drehwinkelmessung
am Rad 4 kann dann die Auslenkung des Ventilschiebers bestimmt
werden.
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Die
Drehwinkelmessung erfolgt dabei folgendermaßen: Durch die
starre Verbindung des Magneten 5 mit dem Rad 4 vollzieht
der Magnet 5 die Drehbewegung des Rads 4 mit.
Das Magnetfeld des Magneten 5 ist derart ausgerichtet,
dass es sich bei der Drehung des Magneten 5 am Ort des
Hallsensors 8 messbar ändert. Aus der gemessenen
Magnetfeldänderung wird der Drehwinkel errechnet.
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3 zeigt
schematisch einen Querschnitt durch eine Koppelstange 3 und
ein Rad 4 des Messsystems gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung. Das Rad 4 ist um
die Drehachse 6 drehbar auf der Welle 16 angeordnet,
auf der auch der Magnet 5 sitzt. Oberhalb des Magneten 5 ist
eine Halteplatte 7 mit dem Sensor 8 ortsfest im
Gehäuse des Messsystems angeordnet.
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Das
Rad 4 weist in der gezeigten Ausführungsform eine
umlaufende Nut 15 auf. Ober- und unterhalb der Nut 15 ist
jeweils ein Zahnkranz 13 vorgesehen.
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In
die Zahnkränze 13 des Rads 4 greifen Zähne 14 der
als Zahnstange ausgebildeten Koppelstange 3 ein. Die Koppelstange 3 weist
ferner eine Zunge 9 auf, die in die Nut 15 des
Rads 4 eingreift und eine Axialsicherung darstellt.
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In
der gezeigten Ausführungsform sind die Koppelstange 3 und
das Rad 4 kostengünstig und gewichtsparend aus
Kunststoff ausgebildet.
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4 zeigt
schematisch einen Querschnitt durch eine Koppelstange 3 und
ein Rad 4 sowie ein zweites Rad 20 des Messsystems
gemäß einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung. Diese Ausführungsform erlaubt durch die
Nutzung des Nonius-Prinzips eine besonders genaue Messung des Drehwinkels und
somit auch eine besonders genaue Bestimmung der Position des Ventilschiebers.
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Dazu
weist das Messsystem neben dem ersten Rad 4 ein zweites
Rad 20 auf, das wie das erste Rad 4 auf einer
Welle 21 um eine Drehachse 22 drehbar gelagert
und starr mit einem zweiten Magneten 26 verbunden ist.
Das zweite Rad weist ebenfalls eine umlaufende Nut 23 und
oberhalb und unterhalb der Nut 23 jeweils einen Zahnkranz 24 auf.
In die Nut 23 ragt eine weitere Zunge 17 der Koppelstange 3. Bei
dieser Ausführungsform weist die Koppelstange 3 auch
auf ihrer dem zweiten Rad 20 zugewandten Seite Zähne 14 auf,
die in den Zahnkranz 24 des zweiten Rads 20 eingreifen.
Die Koppelstange 3 greift also gleichzeitig in das erste
Rad 4 und in das zweite Rad 20 ein.
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Auf
einer gemeinsamen Halteplatte 7 sind die Hallsensoren 8, 26 angeordnet,
wobei der erste Sensor 8 den Drehwinkel des ersten Rads 4 und
der zweite Sensor 26 den Drehwinkel des zweiten Rads 20 misst.
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Der
Zahnkranz 24 des zweiten Rads 20 weist eine andere
Anzahl von Zähnen auf als der Zahnkranz 13 des
ersten Rads 4. Beispielsweise kann das erste Rad 4 einen
Zahnkranz 13 mit N Zähnen aufweisen und das zweite
Rad 20 einen Zahnkranz 24 mit N – 1 Zähnen.
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Dies
hat zur Folge, dass erst nach N – 1 Umdrehungen des ersten
Rads 4 bzw. nach N Umdrehungen des zweiten Rads 20 beide
Räder 4, 20 und damit auch die beiden
Magneten 5, 25 und ihre Magnetfelder wieder die
gleiche Stellung einnehmen. Aus den Messwerten des ersten Sensors 8 und
des zweiten Sensors 26 wird zum einen die Differenz des Drehwinkels
der beiden Räder 4, 20, und zum anderen
die konkrete Stellung eines der beiden Räder 4, 20 bestimmt.
Daraus lässt sich dann die Grob- und die Feinposition der
Räder nach dem Nonius-Prinzip zusammensetzen. Dieses Vorgehen
ermöglicht eine sehr genaue Messung des Drehwinkels und
somit eine sehr genaue Bestimmung der Ventilschieberstellung.
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- 1
- Messsystem
- 2
- Gehäuse
- 3
- Koppelstange
- 4
- Rad
- 5
- Magnet
- 6
- Drehachse
- 7
- Halteplatte
- 8
- Sensor
- 9
- Zunge
- 10
- Feder
- 11
- Gegenkoppelstange
- 12
- weitere
Feder
- 13
- Zahnkranz
- 14
- Zähne
- 15
- umlaufende
Nut
- 16
- Welle
- 17
- weitere
Zunge
- 18
- Pfeil
- 19
- Pfeil
- 20
- zweites
Rad
- 21
- zweite
Welle
- 22
- zweite
Drehachse
- 23
- umlaufende
Nut
- 24
- Zahnkranz
- 25
- zweiter
Magnet
- 26
- zweiter
Sensor
- 27
- Zunge
- 28
- Stirnfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4407648
C2 [0002, 0003]
- - DE 3119829 A1 [0004]