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Die
Erfindung betrifft einen PV-Teilgenerator-Anschlusskasten für eine PV-Anlage.
Er weist eine Vielzahl von elektrischen Anschlüssen zum Anschließen jeweils
einer PV-Strangleitung von mehreren in Reihe zu einem PV-Strang
geschalteten PV-Modulen, einen Teilgeneratoranschluss zum Anschließen einer
PV-Teilgeneratorleitung
eines insbesondere entfernt gelegenen zentralen PV-Wechselrichters,
eine Sammelschiene zur Verbindung der elektrischen Anschlüsse mit
der PV-Teilgeneratorleitung sowie eine elektronische Steuereinheit
auf.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine PV-Anlage mit zumindest einem zentralen
PV-Wechselrichter und mit einer Vielzahl derartiger PV-Teilgenerator-Anschlusskästen.
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Bekannte
PV-Anlagen oder auch Solarfelder weisen zumeist einen zentralen
PV-Wechselrichter und eine Vielzahl von in Reihe geschalteten PV-Modulen
auf. Typischerweise werden ca. 10 bis 20 PV-Module in Reihe zu einem
PV-Strang geschaltet, um eine für
den PV-Wechselrichter zweckmäßige Feldspannung
von ca. 1000 V zu erreichen. Der PV-Wechselrichter setzt die Eingangsgleichspannung
in eine einphasige, vorzugsweise in eine dreiphasige Netzspannung
zur Einspeisung in ein Stromversorgungsnetz um.
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Zur
Minimierung der Leitungsverluste ist der PV-Wechselrichter typischerweise
im Zentrum der PV-Anlage angeordnet. Die PV-Module sind vorzugsweise
sternförmig
um den PV-Wechselrichter herum angeordnet. Es können auch mehrere PV-Wechselrichter vorhanden
sein. Bei PV-Anlagen mit einer maximalen Einspeiseleistung von mehr
als 100 kW, insbesondere von mehr als 1 MW, ist eine Vielzahl von PV-Teilgenerator-Anschlusskästen vorhanden,
welche einerseits jeweils über
eine PV-Teilgeneratorleitung an dem zentralen PV-Wechselrichter
angeschlossen ist und welche andererseits an eine Vielzahl von in
Reihe zu einem PV-Strang geschalteten PV-Modulen angeschlossen ist.
An einem solchen PV-Teilgenerator-Anschlusskasten werden typischerweise
wenige Stränge
von PV-Modulen angeschlossen, wie z. B. acht. Bei besonders großen PV-Anlagen
mit einer elektrischen Einspeiseleistung von mehreren Megawatt können zwischen
den vielen PV-Teilgenerator-Anschlusskästen und dem zentralen PV-Wechselrichter
noch PV-Generator-Anschlusskästen
geschaltet sein. Von einem solchen PV-Generator-Anschlusskasten
können
mehrere PV-Teilgenerator-Anschlusskästen abgehen. Die Anzahl der
angeschlossenen PV-Teilgenerator-Anschlusskästen liegt typischerweise in
einem Bereich von 16 bis 100.
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Ein
PV-Teilgenerator-Anschlusskasten weist zum Anschließen der
vielen PV-Strangleitungen eine Vielzahl von elektrischen Anschlüssen auf.
An diesen können
die Enden der jeweiligen PV-Strangleitungen aufgelegt und befestigt
werden. Weiterhin weist der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten typischerweise einen
Teilgeneratoranschluss zum Anschließen einer PV-Teilgeneratorleitung
auf.
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Aus
dem Stand der Technik sind weiterhin PV-Teilgenerator-Anschlusskästen bekannt,
die eine elektronische Steuereinheit, insbesondere eine Stromerfassungs-
und Überwachungseinheit,
aufweisen. Derartige Steuereinheiten weisen typischerweise einen
Prozessor oder Mikrocontroller auf, um vor Ort erfasste Daten, wie
z. B. Strangstrommesswerte, Feldspannungsmesswerte, Temperaturmesswerte oder
Schalt- oder Hilfskontaktsignale,
an eine Zentralsteuereinheit des PV-Wechselrichters zur übergeordneten
Steuerung und Regelung zu übermitteln. Auf
umgekehrtem Wege kann die jeweilige Steuereinheit eines PV-Teilgenerator-Anschlusskastens Steuerdaten
von der Zentralsteuereinheit des PV-Wechselrichters empfangen, um
z. B. Stellglieder zur Sonnennachführung der PV-Module ansteuern zu
können.
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Ausgehend
von dem eingangs genannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe
der Erfindung, einen kompakteren und verbesserten PV-Teilgenerator-Anschlusskasten
anzugeben.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine PV-Anlage mit einem
zentralen PV-Wechselrichter und mit einer Vielzahl derartiger PV-Teilgenerator-Anschlusskästen anzugeben.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit einem PV-Teilgenerator-Anschlusskasten mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Patentansprüchen
2 bis 12 angegeben. Im Anspruch 13 ist eine PV-Anlage mit zumindest
einem zentralen PV-Wechselrichter und mit einer Vielzahl derartiger PV-Teilgenerator-Anschlusskästen genannt.
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Erfindungsgemäß weist
der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten zumindest ein elektronisches Schaltelement
auf, welches jeweils zwischen der Sammelschiene und zumindest einem
Teil der jeweiligen elektrischen Anschlüsse geschaltet ist. Die Steuereinheit
ist mit dem jeweiligen zumindest einen elektronischen Schaltelement
zum Ein- oder Ausschalten der zugehörigen PV-Strangleitung verbunden.
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Damit
ist der besondere Vorteil verbunden, dass die PV-Strangleitungen durch die Steuereinheit abgeschaltet
bzw. freigeschaltet werden können. Eine
Freischaltung kann z. B. direkt von der Steuereinheit des PV-Teilgenerator-Anschlusskastens
veranlasst werden, z. B. auf Grund eines detektierten Fehlers in
einem PV-Strang von PV-Modulen. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch
die Verwendung von Halbleitern eine kompaktere Ausführung des
PV-Teilgenerator-Anschlusskastens möglich ist.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Steuereinheit datentechnisch mit einer übergeordneten
Zentralsteuereinheit eines zentralen PV-Wechselrichters verbunden.
Das jeweilige zumindest eine elektronische Schaltelement ist durch
die Zentralsteuereinheit ein- oder ausschaltbar. Dadurch ist eine
zentrale und gezielte Abschaltung bzw. Freischaltung von PV-Teilgeneratorleitungen
bzw. PV-Strängen
von PV-Modulen möglich.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist jeweils eine
Strommesseinheit in Reihe zum jeweiligen elektronischen Schaltelement
zur Erfassung eines jeweiligen PV-Strangstromes geschaltet. Die Steuereinheit
ist signal- oder datentechnisch mit der jeweiligen Strommesseinheit
zur Erfassung korrespondierender Strangstrommesswerte verbunden.
Die Steuereinheit weist Vergleichsmittel auf, welche das jeweilige
zumindest eine elektronische Schaltelement zum Abschalten der zugehörigen PV-Strangleitung
ansteuert, falls ein jeweiliger erfasster PV-Strangstrommesswert
einen vorgebbaren Vergleichswert überschreitet.
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Der
besondere Vorteil dieser Ausführungsform
ist, dass eine Absicherung einer PV-Strangstromleitung in einem Überstrom- oder Kurzschlussfall im
Sinne einer Sicherung möglich
ist. Im Besonderen ist ein auf den jeweiligen verwendeten PV-Modultyp vorgebbarer
Grenzwert bzw. Vergleichswert vorgebbar. Typischerweise wird der
Vergleichswert auf einen Stromwert festgelegt, der größer ist
als das 1,4-fache des Nennwertes eines PV-Moduls. Dagegen sind herkömmliche
Schmelzsicherungen zumeist auf höhere
Werte ausgelegt, um eine fehlerhafte Auslösung der Sicherung, bedingt
durch Alterung, durch Temperaturerhöhung während des Betriebs sowie durch
auftretende Einstrahlungsspitzen bei Wolkengang von bis über 140%
des Nennwertes, zu vermeiden. Typische und langzeitstabile Sicherungen
weisen daher einen Auslösewert
von mehr als 150% des Nennstroms in der nächstmöglichen Standardsicherungsgröße auf.
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Ein
weiterer Vorteil ist die sehr schnelle Reaktion der „elektronischen
Sicherung" im Vergleich
zu einer herkömmlichen
Schmelzsicherung. Zudem ist es ein besonderer Vorteil, dass eine
ausgelöste „Sicherung" wieder zugeschaltet
werden kann. Hierzu kann eine abgeschaltete PV-Strangleitung nach
Auslösen
nochmals überprüft und diese
gegebenenfalls wieder zugeschaltet werden. In diesem Fall ist vorteilhaft
ein Austausch der Schmelzsicherung vor Ort durch entsprechendes
Servicepersonal nicht erforderlich.
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Insbesondere
weist die jeweilige PV-Strangleitung einen Plusleiter und einen
Minusleiter auf. Der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten weist jeweils
ein erstes und zweites elektronisches Schaltelement zur zweipoligen
Abschaltung des Plus- und Minusleiters auf. Bei dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen PV-Teilgenerator-Anschlusskastens
ist vorteilhaft eine komplette Freischaltung der PV-Strangleitung
vom PV-Teilgenerator-Anschlusskasten
möglich.
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Insbesondere
bilden das jeweilige erste und zweite elektronische Schaltelement
eine Freischalteinheit. Die jeweilige Freischalteinheit und die
zugehörige
Stromerfassungseinheit bilden dabei eine elektronische Sicherung.
Die elektronische Sicherung kann vorteilhaft als elektronisches
Modul ausgebildet sein.
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Einer
weiteren Ausführungsform
zufolge weist die jeweilige PV-Strangleitung einen Plusleiter und
einen Minusleiter auf. Der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten weist
ein zwischen dem jeweiligen Plus- und Minusleiter geschaltetes,
mittels der Steuereinheit ansteuerbares drittes elektronisches Schaltelement
zum Kurzschließen
der jeweiligen Strangleitung auf. Dadurch ist vorteilhaft ein Kurzschließen der
jeweiligen PV-Strangleitung
möglich,
um z. B. eine von den Feuerwehren geforderte sichere Kurzschließung der
Stränge
bei einem Systemausfall zu erzielen, um den Personenschutz weiter
zu erhöhen. Dadurch
ist erreichbar, dass das Feuerwehrpersonal durch den Einsatz von
Löschmitteln
nicht direkt mit hochspannungsführenden
Leitungen von Teilen der Photovoltaik-Anlage in Berührung kommt.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten
eine an die jeweilige PV-Strangleitung
zwischen der Freischalteinheit der jeweiligen elektronischen Sicherung
und den jeweiligen elektrischen Anschluss geschaltete elektronische
Einkoppeleinheit auf. Über die
Einkoppeleinheit ist bei gesperrter Freischalteinheit eine bezüglich einer
Feldspannung im Einspeisebetrieb negative Testspannung an die jeweilige PV-Strangleitung
schaltbar, sodass ein Teststrom durch eine oder mehrere Bypassdioden
der angeschlossenen PV-Module einstellbar ist. Mit gesperrter Freischalteinheit
ist gemeint, dass die jeweilige PV-Strangleitung vollständig von
der internen Sammelschiene des PV-Teilgenerator-Anschlusskastens abgetrennt
ist. Weiterhin weist der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten eine Testspannungsmesseinheit
zur Erfassung der Testspannung und/oder eine Teststrommesseinheit
zur Erfassung des Teststroms auf. Es ist dann mittels der Steuereinheit
eine Diebstahlmeldung ausgebbar, wenn sich der Teststrom und/oder
die Testspannung signifikant ändern.
Dies ist z. B. dann der Fall, wenn bei einem Diebstahl die PV-Strangleitung
bzw. PV-Strangleitungen aufgetrennt wird bzw. werden. In diesem
Fall bricht die Summenspannung über
sämtliche
in Reihe geschalteten Bypassdioden, d. h. die Testspannung bei vorgegebenem
Teststrom, auf einen Spannungswert im Bereich von 0 Volt ein. Bei
Kurzschluss eines oder mehrerer PV-Module erniedrigt sich die erfasste
Testspannung jeweils um die Spannung der über den in Reihe geschalteten
Bypassdioden liegenden Durchflussspannung. Dadurch ist vorteilhaft
eine Diebstahlsicherung, insbesondere abends oder nachts, möglich.
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Mittels
der Steuereinheit ist alternativ eine Ausfallmeldung zumindest einer
Bypassdiode ausgebbar, wenn eine aktuell erfasste Testspannung im Vergleich
zu einer bereits zuvor gemessenen Vergleichsspannung in etwa um
ein ganzzahliges Vielfaches der Flussspannung einer Bypassdiode
zurückgeht.
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Alternativ
kann die Ausfallmeldung ausgegeben werden, wenn anstelle des einzustellenden
Teststroms aufgrund eines Leer laufs zumindest einer der Bypassdioden
nur ein im Vergleich dazu kleinerer Reststrom einstellbar ist.
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Typischerweise
liegt die Flussspannung einer Bypassdiode in einem Spannungsbereich
von ca. 0,7 V bis 1 V. Bricht z. B. eine erfasste Testspannung um
ca. 0,7 V oder um ca. 1,4 V ein, so ist dies ein sicherer Hinweis
darauf, dass eine bzw. zwei Bypassdioden durchlegiert und somit
kurzgeschlossen sind.
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Einer
weiteren Ausführungsform
zufolge ist die Diebstahlmeldung ausgebbar, wenn eine aktuell erfasste
Testspannung bei einem vorgegebenen Teststrom in etwa um die Summe
der Flussspannungswerte aller Bypassdioden eines PV-Moduls oder
ein ganzzahliges Vielfaches davon zurückgeht. So ist z. B. bei einer
durchschnittlichen Durchlassspannung einer Bypassdiode von ca. 0,7
V und bei einer Anzahl von drei Bypassdioden pro PV-Modul ein Diebstahl
erkennbar, wenn eine erfasste Testspannung um ca. 2,1 V (= 3 × 0,7 V)
einbricht.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
weist die Einkoppeleinheit ein viertes und fünftes elektronisches Schaltelement
auf. Es ist ein erster Schaltanschluss des vierten Schaltelementes
an den Plusleiter geschaltet. Es ist weiterhin ein erster Schaltanschluss
des fünften
Schaltelementes an den Minusleiter geschaltet. Die verbleibenden
zweiten Schaltanschlüsse
sind an die Testspannung geschaltet. Mittels dieser einfachen Schaltungsanordnung
ist eine einfache und gezielte Einspeisung eines Teststroms an die
jeweiligen PV-Strangleitungen
möglich.
Da zum Einstellen des Teststroms eine Stromstärke im Bereich von ca. 10 mA
bis 100 mA ausreichend ist, sind äußerst kompakte elektronische Schaltelemente
verwendbar.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist zur möglichen
Ausgabe einer strangbezogenen Diebstahlmeldung oder einer strangbezogenen
Ausfallmeldung jeweils nur eine elektronische Einkoppeleinheit mittels
der Steuereinheit zum Ein stellen eines jeweiligen PV-Strangteststroms
in der jeweiligen PV-Strangleitung zyklisch ansteuerbar. Dadurch
reduziert sich der schaltungstechnische Aufwand durch das Vorhandensein
nur einer einzigen Testspannungsquelle erheblich.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
ist die Testspannung in einem Nichteinspeisebetrieb, insbesondere
abends und nachts, einkoppelbar. Ein Nichteinspeisebetrieb liegt
insbesondere dann vor, wenn die elektrische Leistung pro Quadratmeter
Solarfläche
kleiner ist als 10 W/m2. In diesem Fall
erfolgt typischerweise die Abschaltung des Leistungsteils des PV-Wechselrichters,
da in diesen Fällen
die Eigenverluste des Leistungsteils größer sind als die gesamte elektrische
Einspeiseleistung über
die PV-Module.
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Im
Besonderen ist das zumindest eine elektronische Schaltelement ein
Transistor. Er ist vorzugsweise ein bipolarer, ein unipolarer oder
ein kombinierter bipolarer/unipolarer Transistor. Ein derartiger
Transistor kann beispielsweise ein so genannter IGBT (für Insolated-Gate
Bipolar Transistor) sein. Er kann alternativ ein so genannter MOSFET
sein.
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Die
Erfindung wird weiterhin gelöst
mit einer Photovoltaik-Anlage
mit zumindest einem zentralen PV-Wechselrichter und mit einer Vielzahl
von erfindungsgemäßen PV-Teilgenerator-Anschlusskästen. Eine
derartige Photovoltaik-Anlage ist in Summe wirtschaftlicher betreibbar.
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungen der Erfindung werden
im Weiteren anhand der nachfolgenden Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
PV-Anlage nach dem Stand der Technik,
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2 einen
PV-Teilgenerator-Anschlusskasten nach dem Stand der Technik,
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3 ein
Beispiel für
einen erfindungsgemäßen PV-Teilgenerator-Anschlusskasten,
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4 beispielhaft
eine Reihenschaltung aus mehreren PV-Modulen mit jeweils einer Vielzahl von PV-Zellen
und mit jeweils mehreren antiparallel geschalteten Bypassdioden
und
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5 einen
PV-Teilgenerator-Anschlusskasten nach einer Ausführungsform.
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1 zeigt
eine PV-Anlage 100 nach dem Stand der Technik. Im linken
Teil der 1 ist ein mit dem Bezugszeichen 5 bezeichneter
PV-Wechselrichter dargestellt. Von dem gezeigten PV-Wechselrichter 5 gehen
beispielhaft vier PV-Teilgeneratorleitungen 4 bzw. vier
PV-Gleichstromhauptleitungen 4' ab. Der jeweils in den PV-Teilgeneratorleitungen 4 bzw. PV-Gleichstromhauptleitungen 4' eingetragene Querstrich
mit der Ziffer 2 kennzeichnet, dass es sich um eine vorzugsweise
zweiadrige Leitung handelt. Die jeweiligen PV-Teilgeneratorleitungen 4 bzw. PV-Gleichstromhauptleitungen 4' sind über ein
ansteuerbares Trennschaltmittel 52 von einem Leistungsteil 51 des
PV-Wechselrichters 5 trennbar.
Die Ansteuerung erfolgt vorzugsweise durch eine Zentralsteuereinheit 57.
Parallel zu den vier PV-Teilgeneratorleitungen 4 bzw. PV-Gleichstromhauptleitungen 4' ist jeweils
eine Kommunikationsleitung 9 zur bidirektionalen Übertragung
von Daten zwischen dem zentralen PV-Wechselrichter 5 und
jeweiligen, im rechten Teil der 1 gezeigten
PV-Teilgenerator-Anschlusskästen 1 dargestellt.
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Im
mittleren Teil der 1 ist beispielhaft ein PV-Generator-Anschlusskasten 55 dargestellt,
welcher in Bezug auf die solare Einspeiseleistung eingangsseitig
mit drei PV-Teilgenerator-Anschlusskästen 1 und ausgangsseitig
mit dem zentralen PV-Wechselrichter 5 verbunden ist. Im
Beispiel der vorliegenden 1 ist aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
jedoch nur ein PV-Generator-Anschlusskasten 55 und nur
ein PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 dargestellt. Für kleinere
PV-Anlagen 100 ist ein PV-Generator-Anschlusskasten 55 nicht
notwendigerweise erforderlich. In diesem Fall ist der jeweilige PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 über eine PV-Teilgeneratorleitung 4 direkt
mit dem PV-Wechselrichter 5 verbunden. Wie die 1 weiter
zeigt, werden die Kommunikationsleitungen 9 gleichfalls
im Falle des Vorhandenseins eines PV-Generator-Anschlusskastens 55 an den
jeweiligen PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 weiterverteilt.
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Mit
dem Bezugszeichen 25 ist beispielhaft ein Stellglied bezeichnet,
welches durch den PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 ansteuerbar
ist, um z. B. ein PV-Modul 3 entsprechend dem jeweiligen
Sonnenstand nachzuführen.
Das in dem Kasten des PV-Teilgenerator-Anschlusskastens 1 eingetragene Symbol
eines Ampere-Meters symbolisiert das eventuelle Vorhandensein von
Strommesseinheiten im PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1.
Letztere dienen zur Erfassung von einzelnen PV-Strangströmen in PV-Strangleitungen 2,
die zu angeschlossenen PV-Modulen 3 führen. Sie können alternativ oder zusätzlich zur
Erfassung eines Sammelleitungsstromes dienen.
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Im
rechten Teil der 1 sind beispielhaft fünf in Reihe
zu einem PV-Strang geschaltete PV-Module 3 dargestellt.
Die Reihenschaltung ist durch die zeichnerisch versetzte Anordnung
eines zweiten PV-Moduls 3 graphisch angedeutet.
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2 zeigt
einen PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 nach dem Stand
der Technik. Der gezeigte PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 weist beispielhaft
vier elektrische Anschlüsse 11 zum
Anschließen
jeweils einer PV-Strangleitung 2 eines oder mehrerer in
Reihe geschalteter PV-Module 3 auf. Mit dem Bezugszeichen 21 ist
ein Plusleiter und mit dem Bezugszeichen 22 ein Minusleiter
der PV-Strangleitung 2 bezeichnet. Darüber hinaus weist der gezeigte PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 einen
Teilgeneratoranschluss 12 auf, über den der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 an
den zentralen PV-Wechselrichter 5 oder an den PV-Generator-Anschlusskasten 55 angeschlossen
werden kann.
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Weiterhin
weist der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 eine elektronische
Steuereinheit 10 auf, welche datentechnisch mit der Zentralsteuereinheit 57 des
PV-Wechselrichters 5 zum Austausch von nicht weiter bezeichneten
Daten verbunden ist. Bei den Daten kann es sich um Steuer-, Diagnose-
oder Betriebsdaten oder auch um Strom- oder Spannungsmesswerte handeln,
die abzweigseitig erfasst werden. Hierzu weist die Steuereinheit 10 eine Busanschaltung 29 auf,
an welcher die Kommunikationsleitung 9 angeschlossen werden
kann. Die Steuereinheit 10 selbst ist vorzugsweise ein
Mikrocontroller oder ein Mikrocomputer. Die Steuereinheit 10 weist
weiterhin elektrische Ausgänge 28 auf,
an welche Stellglieder 25, wie z. B. Tracker, angeschlossen werden
können.
Das Ansteuern der elektrischen Ausgänge 28 erfolgt durch
ein entsprechendes Programm der elektronischen Steuereinheit 10.
Die Steuereinheit 10 weist weiterhin beispielhaft vier Strommesseingänge 26 zur
Erfassung korrespondierender Strangstrommesswerte I1–In auf.
Letztere stammen von jeweils einer Strommesseinheit 14, welche
zur Erfassung eines jeweiligen Strangstromes i1–in in die jeweilige PV-Strangleitung 2 geschaltet
ist.
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In
Reihe zur jeweiligen Strommesseinheit 14 sind weiterhin
ein Strangtrennschalter 15 sowie eine Sicherung 16 zur
Absicherung der jeweiligen PV-Strangleitung 2 geschaltet.
Bei den gezeigten Strangtrennschaltern 15 handelt es sich üblicherweise
um manuell betätigbare
Schalter. Die gezeigten vier PV-Strangleitungen 2 sind
allesamt parallel an eine gemeinsame Sammelschiene 23 geschaltet, welche
ihrerseits an die PV-Teilgeneratorleitung 4 angeschlossen
ist. Im PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 ist in die PV-Teilgeneratorleitung 4 eine
Sicherung 18 zur Gruppenabsicherung sowie eine weitere Strommesseinheit 19 zur
Erfassung eines Sammelstromes iG geschaltet. Ein entsprechender
Sammelstrommesswert IG kann von der elektronischen Steuereinheit 10 erfasst,
in entsprechender Weise weiterverarbeitet und gegebenenfalls über die
Kommunikationsleitung 9 an die Zentralsteuereinheit 57 des PV-Wechselrichters 5 weitergeleitet
werden. In Reihe zur wei teren Strommesseinheit 19 ist ein
Teilgenerator-Anschlusskasten-Trennschalter 20 dargestellt, welcher
zur Gruppenabschaltung der PV-Teilgeneratorleitungen 2 über die
Steuereinheit 10 angesteuert werden kann.
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Zwischen
der gezeigten Steuereinheit 10 und der PV-Teilgeneratorleitung 4 ist
weiterhin eine Spannungsversorgung 27 in Form eines DC/DC-Wandlers
geschaltet, welche bzw. welcher die üblicherweise an der PV-Teilgeneratorleitung 4 anliegende
hochvoltige Feldspannung uF mit Spannungswerten bis 1000 V oder
mehr in eine Niedervoltspannung zur Versorgung der Steuereinheit 10 des
PV-Teilgenerator-Anschlusskastens 1 umwandelt.
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3 zeigt
ein Beispiel für
einen erfindungsgemäßen PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1.
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Der
PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 gemäß 3 unterscheidet
sich von dem gemäß 2 dadurch,
dass zumindest ein elektronisches Schaltelement 8 jeweils
zwischen der Sammelschiene 23 und zumindest einem Teil
der jeweiligen elektrischen Anschlüsse 11 geschaltet
ist. Die jeweiligen Schaltelemente 8 sind dabei zum Ein-
oder Ausschalten der zugehörigen
PV-Strangleitung 2 mit einer Steuereinheit 10 verbunden.
Im Beispiel der 3 ist die Steuereinheit 10 sowohl
zur Erfassung von Strangstrommesswerten I1–In sowie zur Ansteuerung der
elektronischen Schaltelemente 8 gemäß der Erfindung vorgesehen.
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Im
rechten oberen Teil der 3 ist nur ein einziges erstes
Schaltelement 8, 81 zur einpoligen Abschaltung
der PV-Strangleitung 2 vorgesehen. Die Abschaltung erfolgt
beispielhaft über
den Plusleiter 21 der PV-Strangleitung 2. Bei
dem Schaltelement 81 handelt es sich um einen bipolaren
PNP-Transistor. Zusätzlich
sind ein herkömmlicher
Strangtrennschalter 15 sowie eine Strommesseinheit 14 zur
Erfassung des dortigen Strangstromes i1 in Reihe zu dem gezeigten
elektronischen Schaltelement 8, 81 geschaltet.
Die Strommesseinheit 14 ist signal- oder datentechnisch
mit der Steuereinheit 10 zur Erfassung korrespondierender
Strangstrommesswerte I1 verbunden. Weiterhin weist die Steuereinheit 10 nicht
weiter gezeigte Vergleichsmittel auf, welche erfindungsgemäß das elektronische
Schaltelement 8, 81 zum Abschalten der PV-Strangleitung 2 ansteuert,
falls ein erfasster Strangstrommesswert I1 einen vorgebbaren Vergleichswert überschreitet.
Der Bipolar-Transistor 81 ist hierzu über ein entsprechendes Ansteuersignal
T1 der Steuereinheit 10 zum Ein- und Ausschalten ansteuerbar.
Der Transistor 81 bildet somit eine Abschalteinheit 72,
die zusammen mit der Strommesseinheit 14 eine elektronische
Sicherung 7 bildet. Der Vergleichswert bzw. Auslösewert dieser elektronischen
Sicherung 7 ist vorzugsweise in der elektronischen Steuereinheit 10 hinterlegt.
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Unterhalb
der oberen PV-Strangleitung 2 ist eine weitere PV-Strangleitung 2 dargestellt,
welche erfindungsgemäß ein erstes
und zweites Schaltelement 8, 81, 82 zur
zweipoligen Abschaltung des Plus- und Minusleiters 21, 22 aufweist.
Der Plusleiter 21 ist bei Ansteuerung mittels eines zweiten
Ansteuersignals T2 wiederum durch einen ersten bipolaren PNP-Transistor 8, 81 abschaltbar.
Die Minusleitung 22 dieser PV-Strangleitung 2 ist bei Ansteuerung
mittels eines dritten Ansteuersignals T3 durch den zweiten Transistor 8, 82 abschaltbar.
Der zweite Transistor 82 ist wiederum ein bipolarer Transistor.
Er ist insbesondere ein bipolarer NPN-Transistor 82 zur
Abschaltung der „negativen" Spannung am Minusleiter 22.
Typischerweise erfolgt die Abschaltung der PV-Strangleitung 2 mittels der
beiden Transistoren 81, 82 gleichzeitig. Die beiden
Transistoren 81, 82 bilden dabei eine Freischalteinheit 71,
die zusammen mit der Strommesseinheit 14 eine elektronische
Sicherung 7 bildet. Die Freischalteinheit 7 ist
beispielhaft einem herkömmlichen
Trennschalter 15 zur manuellen Abschaltung der PV-Strangleitung 2 nachgeschaltet.
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In
der darunter liegenden PV-Strangleitung 2 ist beispielhaft
eine weitere Freischalteinheit 71 gezeigt. Im Vergleich
zur vorherigen Ausführungsform fehlt
hier der Trennschalter 15 zur manuellen Freischaltung der
PV-Strangleitung 2. In diesem Fall erfolgt die Freischaltung
ausschließlich
auf elektronischem Wege.
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Im
unteren Teil der 3 ist eine weitere elektronische
Sicherung 7 dargestellt, welche im Vergleich zu den beiden
vorhergehenden Sicherungen 7 zusätzlich ein drittes elektronisches
Schaltelement 83 in Form eines Transistors aufweist. Der
dritte Transistor 83 dient zum Kurzschließen der PV-Strangleitung 2 im
Bedarfsfall. Die drei Transistoren 81–83 bilden somit eine
kombinierte Freischalt-/Kurzschlusseinheit 73, die zusammen
mit der Strommesseinheit 14 zur Messung des dortigen Strangstromes
eine weitere elektronische Sicherung 7 bilden.
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Die
im Beispiel der 3 gezeigten elektronischen Schaltelemente 8 werden
mittels entsprechender Ansteuersignale T1–T8 zum Ein- und Ausschalten
angesteuert. Die Ansteuersignale T1–T8 werden über entsprechende Ausgänge 28 der
Steuereinheit 10 ausgegeben. Erfindungsgemäß können die
elektronischen Schaltelemente 8, 81–83 auch durch
die Zentralsteuereinheit 57 des PV-Wechselrichters 5 angesteuert
werden, wenn die Steuereinheit 10 des PV-Teilgenerator-Anschlusskastens 1 datentechnisch
mit der übergeordneten
Zentralsteuereinheit 57 verbunden ist. Im Beispiel der 3 erfolgt die
datentechnische Anbindung über
die Kommunikationsleitung 9.
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4 zeigt
beispielhaft eine Reihenschaltung aus mehreren PV-Modulen 3 mit
jeweils einer Vielzahl von PV-Zellen 31 und mit jeweils
mehreren antiparallel geschalteten Bypassdioden 32 nach
dem Stand der Technik. Im vorliegenden Beispiel sind drei PV-Module 3 in
Reihe geschaltet. Die zwischen dem mittleren und rechten PV-Modul 3 eingezeichneten Punkte
deuten an, dass eine Vielzahl solcher PV-Module in Reihe geschaltet
sein kann, wie z. B. 18 PV-Module 3. Typischerweise kommen
für eine PV-Anlage 100 baugleiche,
insbesondere identische, PV-Module 3 gleichen Typs zum
Einsatz. In diesem Fall wird eine gleiche Anzahl von in Reihe geschalteten
PV-Modulen 3 verwendet, die dann im jeweiligen PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 parallel
zusammengeschaltet sind. Zur Entkopplung können die jeweiligen Stränge eine
Entkoppeldiode, vorzugsweise im jeweiligen PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1, aufweisen.
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Weiterhin
weist jedes PV-Modul 3 beispielhaft drei Bypassdioden 32 auf,
welche jeweils antiparallel zu 10 bis 30 PV-Zellen 31 geschaltet sind.
Im linken Teil der 4 sind nicht weiter bezeichnete Klemmen
dargestellt, an welchen die Feldspannung uF anliegt. Mit i1–in ist
der zugehörige
Strangstrom bezeichnet, welcher im Einspeisebetrieb und bei fehlerfreien
PV-Zellen 31 vollständig über die
PV-Zellen 31 fließt.
Erst bei Ausfall einer PV-Zelle 31 oder bei Abschattung
fließt
zumindest ein Großteil
des Strangstroms i1–in über die
zugehörige
parallel geschaltete Bypassdiode 32. Im Nichteinspeisebetrieb, insbesondere
abends und nachts, weisen die PV-Zellen 31 dagegen einen überwiegend
ohmschen Charakter auf.
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5 zeigt
einen PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 nach einer Ausführungsform
der Erfindung. Der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 gemäß 5 unterscheidet
sich von dem gemäß 3 dadurch,
dass nun zwischen der Freischalteinheit 71 der jeweiligen
elektronischen Sicherung 7 und dem jeweiligen elektrischen
Anschluss 11 eine elektronische Einkoppeleinheit 6 an
die jeweilige PV-Strangleitung 2 geschaltet ist. Über diese
ist bei gesperrter Freischalteinheit 71 eine bezüglich der Feldspannung
uF im Einspeisebetrieb negative Testspannung uT an die jeweilige
PV-Strangleitung 2 schaltbar, sodass ein Teststrom iT durch
eine oder mehrere Bypassdioden 32 der angeschlossenen PV-Module 3 einstellbar
ist. Die Einspeisung erfolgt im Beispiel der 5 über eine
Testspannungsversorgung 40 in Form eines DC/DC-Wandlers.
Dies ist im Beispiel 5 im linken unteren Teil dargestellt. Die
gezeigte Testspannungsversorgung 40 wird eingangsseitig über die
PV-Teil generatorleitung 4 gespeist. Sie kann, wie in 5 gezeigt,
einen Energiespeicher 41, insbesondere einen Akkumulator,
zur Pufferung der Testspannung uT aufweisen. Dadurch ist auch in
einem Nichteinspeisebetrieb, insbesondere abends und nachts, die
Testspannung uT in die PV-Strangleitungen 2 einkoppelbar.
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Weiterhin
weist der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 eine Testspannungsmesseinheit 30 zur
Erfassung der Testspannung uT durch die Steuereinheit 10 auf.
Mit UT ist ein dazu korrespondierender Testspannungsmesswert bezeichnet.
Der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 weist alternativ oder
zusätzlich
eine Teststrommesseinheit 39 zur Erfassung des Teststroms
iT auf. Mit IT ist ein dazu korrespondierender Teststrommesswert
bezeichnet. Es ist mittels der Steuereinheit 10 eine Diebstahlmeldung
DM ausgebbar, wenn sich der Teststrom iT bei vorgegebener Testspannung
uT oder die Testspannung uT bei vorgegebenem Teststrom iT signifikant ändern.
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Der
große
Vorteil ist, dass eine signifikante Änderung des Teststroms iT oder
der Testspannung uT ein sicherer Hinweis auf eine Manipulation an
einer PV-Strangleitung 2 ist. Mit „signifikant" ist insbesondere
ein sprunghafter Rückgang
der Testspannung uT bei einem vorgegebenen konstanten Teststrom
iT in einer Zeitspanne von weniger als einer Sekunde gemeint. Eine
signifikante Änderung
liegt z. B. dann vor, wenn sich die Testspannung uT zumindest um
einige wenige Volt ändert.
Vorzugsweise weist der eingeprägte
Teststrom iT eine Stromstärke im
Bereich von 10 mA bis 100 mA auf, d. h., er weist eine Stromstärke auf,
bei der eine über
den jeweiligen Bypassdioden 32 abfallende Flussspannung
im Wesentlichen konstant ist. Die Flussspannung liegt z. B. bei
Siliziumdioden je nach Typ im Bereich von 0,7 V bis 1 V. Eine Erhöhung der
Testspannung auf einen maximalen Messspannungswert bzw. Leerlaufspannungswert
ist dann insbesondere ein Hinweis darauf, dass eine PV-Strangleitung
unterbrochen worden ist, wie z. B. bei der Entwendung eines PV-Moduls.
In diesem Fall kann die Diebstahlmeldung DM den Hinweis enthalten,
dass eine PV-Strangleitung 2 geöffnet worden
ist. Geht dagegen die Test spannung uT um wenige Volt zurück, so kann
die Diebstahlmeldung DM den Hinweis enthalten, dass zumindest ein PV-Modul 3 überbrückt worden
ist. In diesem Fall fehlen die über
den Bypassdioden 32 des entwendeten PV-Moduls 3 abfallenden
Flussspannungen.
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In
entsprechender Weise kann anstelle eines konstant vorgegebenen Teststroms
iT eine konstant vorgegebene Testspannung uT verwendet werden. In
diesem Fall zeigt ein Abreißen
des zugehörigen Teststroms
iT ein Öffnen
der PV-Strangleitung 2 an. Eine Zunahme des Teststroms
iT hingegen zeigt eine Überbrückung eines
oder mehrerer PV-Module 3 an, da sich in diesem Fall der
Gesamtwiderstand der PV-Strangleitung 2 verringert. Dadurch
ist vorteilhaft mit der Diebstahlmeldung DM auch die Anzahl möglicher
entwendeter PV-Module 3 an die Leitstelle Z übertragbar.
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Im
Beispiel der 5 erfolgt die Ausgabe der Diebstahlmeldung
DM auf drahtlosem Wege an die übergeordnete
Leitstelle Z. Der PV-Teilgenerator-Anschlusskasten 1 weist
hierzu einen Funkdatensender 43 auf, welcher datentechnisch
mit der Steuereinheit 10 verbunden ist. Im einfachsten
Fall ist der Datensender 43 ein GSM-Modul zum Versenden
einer entsprechenden Kurzmitteilung bzw. einer so genannten SMS.
Inhalt der SMS kann beispielsweise sein: „Achtung! Möglicher
Diebstahl erkannt".
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Alternativ
oder zusätzlich
ist mittels der Steuereinheit 10 eine Ausfallmeldung AM
zumindest einer Bypassdiode 32 ausgebbar, wenn eine aktuell
erfasste Testspannung uT im Vergleich zu einer bereits zuvor gemessenen
Vergleichsspannung uV in etwa um ein ganzzahliges Vielfaches der
Flussspannung einer Bypassdiode 32 zurückgeht. Dadurch ist insbesondere
abends und nachts eine Überprüfung aller Bypassdioden 32 in
einer jeweiligen PV-Strangleitung 2 möglich. Zum Vergleich wird vorzugsweise eine
am vorherigen Tag gemessene Vergleichsspannung uV herangezogen,
die z. B. elektronisch in der Steuereinheit 10 hinterlegt
sein kann. Ist bei einem gleichen Teststrom iT eine aktuell erfasste
Testspannung uT beispielsweise im Vergleich zum Vortag um ca. 0,7
V geringer, so ist dies ein sicherer Hinweis darauf, dass genau
eine Bypassdiode 32 kurzgeschlossen, d. h. durchlegiert
ist. Ein Ausfall einer Bypassdiode 32, d. h. ein Kurzschluss,
ist z. B. auf Grund einer thermischen Überlastung möglich. Dadurch
ist bei bekannter Durchflussspannung die Anzahl von ausgefallenen
Bypassdioden 32 ermittelbar. Ein solcher Ausfall einer
Bypassdiode 32, d. h. ein Leerlauf, ist z. B. auf Grund
eines Blitzschlages möglich.
Die Ausgabe der Ausfallmeldung AM kann analog zur Ausgabe der Diebstahlmeldung
DM erfolgen.
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Alternativ
ist die Ausfallmeldung AM ausgebbar, wenn anstelle des einzustellenden
Teststroms iT aufgrund eines Leerlaufs zumindest einer der Bypassdioden 32 nur
ein im Vergleich dazu kleinerer Reststrom einstellbar ist. Dies
ist z. B. dann der Fall, wenn sich bei Anlegen einer maximalen Testspannung
uT nur ein Bruchteil, wie z. B. 30%, des herkömmlichen geregelten Teststroms
iT in die PV-Strangleitung 2 einprägen lässt.
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Insbesondere
weist die Einkoppeleinheit 6 gemäß der Darstellung in 5 ein
viertes und fünftes
elektronisches Schaltelement 84, 85 auf. Bei den gezeigten
Schaltelementen 84, 85 handelt es sich um bipolare
Transistoren, die auf eine maximale Feldspannung uF ausgelegt sein
müssen.
Hinsichtlich der Stromtragefähigkeit
ist es ausreichend, wenn diese einen geringen Strom, wie z. B. in
einem Bereich von 0,01 A bis 0,1 A, führen können. Es ist weiterhin ein
erster Schaltanschluss 86 des vierten Transistors 84 an
den Plusleiter 21 geschaltet. Weiterhin ist ein erster
Schaltanschluss 86 des fünften Transistors 85 an
den Minusleiter 22 geschaltet. Die verbleibenden zweiten
Anschlüsse 87 sind
an die Testspannung uT geschaltet. Durch gleichzeitige Ansteuerung
der vierten und fünften
Transistoren 84, 85 mittels entsprechender Ansteuersignale
T7, T8 ist eine komplette Trennung der Testspannung uT von der betreffenden PV-Strangleitung 2 möglich.
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Möglich ist
auch eine strangbezogene Diebstahlmeldung DM oder auch eine strangbezogene Ausfallmeldung
AM, wenn jeweils nur eine elektronische Einkoppeleinheit 6 mittels
der Steuereinheit 10 zur Einstellung eines jeweiligen PV-Strangteststroms iT1–iTn in
der jeweiligen PV-Strangleitung 2 zyklisch angesteuert
wird. Insbesondere erfolgt die Ansteuerung so, dass immer eine Freischalteinheit 71 gesperrt
wird und zugleich die nachgeschaltete Einkoppeleinheit 6 an
die Testspannung uT geschaltet wird. Für das Beispiel gemäß 5 bedeutet
dies, dass die Transistoren 81, 82 in der oberen
PV-Strangleitung 2 so
angesteuert werden, dass diese sperren und dass zugleich der vierte
und fünfte
Transistor 84, 85 so angesteuert werden, dass
diese durchschalten.
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Anstelle
der in 5 verwendeten bipolaren Transistoren 81–83 können alternativ
auch unipolare Transistoren, wie selbstsperrende MOSFET, oder auch
kombinierte bipolare/unipolare Transistoren, wie z. B. IGBT, verwendet
werden.