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Die
Erfindung betrifft ein Thermoelement aus einem keramischen Thermopaar
zur Messung von hohen Temperaturen, wie sie beispielsweise in Verbrennungs- oder Vergasungsprozessen
auftreten oder wie sie beispielsweise in geschmolzenen Metallen
vorliegen. Die Erfindung betrifft auch ein oder mehrere Verfahren
zur Messung von hohen Temperaturen mit dem erfindungsgemäßen Thermoelement.
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Thermoelemente,
die sich zum Messen von höheren
Temperaturen eignen, sind gewöhnlich
aus Metallen gefertigt, die einen hohen Schmelzpunkt besitzen und
die weitgehend inert gegenüber
oxidierenden Bestandteilen der Umgebung sind. Dies sind üblicherweise
Edelmetalle oder Legierungen mit Edelmetallen. Zur Messung einer
Temperatur müssen zwischen
zwei Metallen (oder Stoffen) elektromotorische Kräfte bestehen,
die in Form einer elektrischen Spannung gemessen werden können. Ursache
einer elektromotorischen Kraft ist der „Seebeck-Effekt". Der „Seebeck-Effekt" bewirkt, dass zwischen
zwei Enden eines Metallstabes eine elektrische Spannung entsteht,
wenn in dem Metallstab ein Temperaturgradient herrscht. Zur Messung
einer bestimmten Temperatur müssen
stets zwei unterschiedliche Metalle vorliegen, die bei einer bestimmten
Temperatur unterschiedliche elektromotorische Kräfte besitzen. Man erhält so ein
sogenanntes Thermopaar, das aus zwei unterschiedlichen Metallen
oder Legierungen besteht. Diese sind zur Bildung eines Thermoelementes
elektrisch durch eine Schicht eines Nichtleiters isoliert und nur
an der Temperaturmessstelle elektrisch leitend verbunden.
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Voraussetzung
für die
Eignung eines Thermopaares zur Temperaturmessung ist das Vorhandensein
einer genügend
großen
elektromotorischen Kraft zwischen den beiden Metallen. Die elektromotorische
Kraft kann nur gemessen werden, wenn die Metalle, die diese Kraft
an ihrer Übergangsstelle
zeigen, auch einem Temperaturgradienten unterliegen, da sich sonst
die elektromotorischen Kräfte
an der entgegengesetzten Seite des Metallstückes aufheben würden. Zur
eigentlichen Messung werden die Metalle auf der normal temperierten
Seite dann möglichst
widerstandsfrei mit Messdrähten
verbunden, so dass man ein der elektromotorischen Kraft entsprechendes
Signal erhält.
Dieses liegt in der Größenordnung
einiger Mikrovolt oder Millivolt und muß zur Messung entsprechend
verstärkt
werden.
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Geeignet
für ein
Thermoelement ist beispielsweise ein Thermopaar aus Platin und einer
Platin-Rhodium-Legierung. Diese zeigen auch bei erhöhter Temperatur
eine genügend
große
elektromotorische Kraft und sind beständig gegenüber hohen Temperaturen und
Oxidantien. Ein anderes häufig verwendetes
Thermopaar sind die Metalle Nickel und Chrom-Nickel. Da viele Metalle
oder Legierungen bei höherer
Temperatur unbeständig
gegen die aggressiven Stoffe der Umgebung sind, wird das Thermoelement
häufig
von einer Schutzhülle
aus einem temperaturbeständigem
Material umgeben. Diese kann beispielsweise aus kristallinem Aluminiumoxid
oder Quarz bestehen. Ein Beispiel für ein geeignetes schlackebeständiges Material
ist Chrom(III)-oxid im Gemisch mit Aluminiumnitrid und Siliciumcarbid.
Damit lassen sich auch unter aggressiven Bedingungen Temperaturen
messen, die um 1700°C
und höher
liegen.
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Häufige Einsatzbereiche
von Hochtemperaturmessgeräten,
die auf den genannten Thermoelementen basieren, sind Messungen der
Temperatur von geschmolzenen Metallen oder Messungen der Temperatur
von Verbrennungs- oder Vergasungsprozessen. Bei diesen Prozessen
werden die Thermoelemente jedoch über einen längeren Zeitraum sehr hohen
Temperaturen ausgesetzt. Außerdem
kann es mit den zu messenden flüssigen
Metallen, mit Schlacke oder der reduzierenden oder oxidierenden
Umgebung von hergestelltem Synthesegas zu chemischen Reaktionen
kommen, bei denen die Schutzhülle
und das Thermoelement zerstört
werden. insbesondere geschmolzene Schlacke verhält sich gegenüber den
meisten Festkörpern
aggressiv und stark korrosiv. Dies führt zu einer geringen Lebensdauer
der eingesetzten Materialien und damit zu erhöhten Kosten des gesamten Prozesses.
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Eine
wesentlich höhere
Lebensdauer in den genannten Prozessen besitzen Thermoelemente aus keramischen
Materialien. Diese sind erheblich temperaturbeständiger als Thermoelemente aus
Metallen. Voraussetzung für
die Messbarkeit einer elektromotorischen Kraft ist das Vorliegen
von keramischen Halbleitern. Nur dann ist die Übertragung einer elektromotorischen
Kraft möglich.
Dies ist jedoch nur bei einer kleinen Auswahl von keramischen Materialien der
Fall. Ein Vorteil keramischer Halbleiter ist die Tatsache, dass
die elektrische Leitfähigkeit
von Keramiken mit steigender Temperatur zunimmt, so dass das elektrische
Signal stärker
ist und die Anforderungen an die Messapparatur geringer sind.
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Die
EP 1746397 A1 beschreibt
ein keramisches Thermopaar als Thermoelement zur Messung hoher Temperaturen.
Das Thermopaar wird aus den Materialien Molybdändisilicid und Siliciumcarbid
gebildet. Das Element ist so geformt, dass die beiden Keramiken
nur durch kleine Stege aus isolierendem Material getrennt werden.
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Die
Verbindung der beiden keramischen Halbleiter erfolgt nur an der
Temperaturmessstelle. Eine Anwendung des beschriebenen Thermoelementes
wird nicht erwähnt.
Es werden auch keine Angaben über
die Temperaturbeständigkeit
des Thermoelementes erbracht.
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Die
US 7036983 B1 beschreibt
ein Thermoelement aus einem Thermopaar bestehend aus zwei Legierungen
aus Rhodium und Platin mit einem jeweiligen Anteil von 6 bzw. 30
Gew.-% Platin. Das Thermoelement wird zur Messung der Temperatur
in einem Kohlevergasungsprozess oder einem Reformierofen genutzt.
Zur Erhöhung
der Temperaturbeständigkeit
ist es mit einer Schutzhülle
aus einem hochtemperaturbeständigen
oxidischen Material versehen. Dies kann beispielsweise Aluminiumoxid
oder Magnesia sein. Dies erhöht
die Lebensdauer des Thermoelementes wesentlich.
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In
der Praxis zeigt es sich jedoch häufig, dass auch die Schutzhüllen aus
oxidischen Materialien gegenüber
den hohen Temperaturen eines Verbrennungs- oder Vergasungsprozesses
nicht dauerhaft beständig
sind. Diese werden durch die im Rohgas enthaltenen verflüssigten
Schlacken infiltriert und so nach einiger Zeit durchlässig. Zudem
können reduzierende
Gase wie Wasserstoff oder Kohlenmonoxid durch die Schutzhülle dringen,
so dass edelmetallhaltige Thermopaare unbrauchbar werden. So können sich
durch den Kontakt mit Wasserstoff Hydride und durch den Kontakt
mit Kohlenmonoxid Carbide bilden. Dies führt zu einer Verfälschung
des Messsignals. Viele Prozesse, in denen die genaue Messung hoher
Temperaturen essentiell ist, können für den Austausch
von Thermoelementen nicht ohne hohen Aufwand abgeschaltet werden.
Das An- und Abfahren vieler Prozesse ist mit hohen Kosten verbunden.
Der Ersatz von unbrauchbar gewordenen Thermoelementen ist teuer
und führt
zu hohen Kosten im laufenden Betrieb.
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Es
besteht deshalb die Aufgabe, ein Thermoelement zur Verfügung zu
stellen, das den hohen Temperaturen und der aggressiven Atmosphäre eines
Kohleverbrennungs- oder vergasungsprozesses gewachsen ist und trotzdem
zuverlässige
Messwerte auch im oberen Temperaturbereich über 1700°C besitzt. Das Thermopaar soll
sowohl ohne als auch mit einer schlackebeständigen, keramischen Schutzhülle aus
einem oxidischen Material beständig
sein und auch gegenüber
oxidierenden oder reduzierenden Bestandteilen eines Reaktionsgases
inert sein. Das Thermoelement soll sich auch für andere Messzwecke wie beispielweise
für die
Ermittlung der Temperatur von geschmolzenen Metallen eignen.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch die Bereitstellung eines Thermopaares, das aus
einem Gemisch von oxidischen oder nichtoxidischen Keramikmaterialien
in Kombination mit einem Gemisch von oxidischen oder nichtoxidischen
Keramikmaterialien besteht. Beide Gemische der Kombination können sowohl
ausschließlich
oxidische keramische Bestandteile als auch ausschließlich nichtoxidische
keramische Bestandteile oder ein Gemisch von oxidischen und nichtoxidischen
keramischen Bestandteilen enthalten. Diese können in einer Schutzhülle aus einem
schlackebeständigen
Material untergebracht sein oder auch ohne Schutzhülle zum
Messen von hohen Temperaturen eingesetzt werden.
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Oxidische
und nichtoxidische keramische Materialien sind sehr temperaturresistent
und sind deshalb für
die Messung von heißen
Stoffen gut geeignet. Als nichtoxidische Keramiken eignen sich insbesondere
solche, die sehr temperaturbeständig sind.
Die Kombination wird dabei so gewählt, dass eine ausreichend
hohe elektromotorische Kraft vorhanden ist. Vielfach zeigen auch
Thermopaare aus einer identischen Kombination von keramischen Materialien,
aber in unterschiedlichen Mengenanteilen eine zur Temperaturmessung
genügend
große
elektromotorische Kraft. Die Eignung eines Thermopaares wird durch
das Vorhanden einer genügend
großen
elektromotorischen Kraft zwischen dem Thermopaar einerseits und
einer ausreichenden Beständigkeit
gegenüber
den hohen Temperaturen und den aggressiven Bedingungen andererseits
definiert. Die erfindungsgemäßen Thermoelemente
sind in der Lage, auch Temperaturen bis über 1700°C zu messen und besitzen gegenüber Temperaturänderungen
geringe Zeitkonstanten.
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Geeignet
für die
Bildung des erfindungsgemäßen Thermopaares
sind insbesondere Alkalioxide (M2O mit M
als Symbol für
ein Alkalimetall), Aluminium(III)-oxid (Al2O3), Chrom(III)-oxid (Cr2O3), Calciumoxid (CaO), Eisen(III)-oxid (Fe2O3), Magnesiumoxid (MgO),
Siliciumdioxid (SiO2), Titan(IV)-oxid (TiO2), Zirkonoxid (ZrO2)
und Hafniumoxid (HfO2) als oxidische Keramiken.
Geeignet als nichtoxidische Keramiken sind insbesondere Aluminiumnitrid
(AlN), Molybdändisilicid
(MoSi2), Siliciumcarbid (SiC), Siliciumnitrid
(Si3N4), Borcarbid
(B4C) und Bornitrid (BN). Diese Materialien
werden in geeigneter Kombination so gemischt und die Mischungen
kombiniert, dass sie in keramischer Form für die Temperaturmessung in Kombination
das optimale Thermopaar bilden.
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Die
Erfindung beansprucht auch Verfahren zur Messung hoher Temperaturen.
Dies können
Kohlevergasungsprozesse, Verbrennungsprozesse, Reformierprozesse,
chemische Prozesse oder Crackprozesse sein. Die Erfindung beansprucht
auch ein Verfahren zur Messung der Temperatur von geschmolzenen
Metallen mit dem erfindungsgemäßen Thermoelement.
Die Erfindung beansprucht letztlich jedes Verfahren zur Messung
hoher Temperaturen, das mit dem erfindungsgemäßen Thermoelement aus geführt werden
kann.
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Beansprucht
wird insbesondere eine Vorrichtung zur Messung von hohen Temperaturen
durch Bildung eines Thermopaares, wobei
- • dieses
Thermopaar aus zwei keramischen Materialien besteht, die durch ein
isolierendes Material voneinander getrennt sind und nur an der Temperaturmessstelle
miteinander in Kontakt gebracht werden, und
- • die
beiden keramischen Materialien mit einem leitenden Material verbunden
sind, mit denen die am Thermopaar entstehende elektromotorische Kraft
an ein Messgerät
zur Verstärkung
des Signals geleitet wird, wodurch dieses verstärkt wird und zur Erfassung
der Messgröße entgegengenommen
wird,
und das dadurch gekennzeichnet ist, dass - • ein
Gemisch der oxidischen oder nichtoxidischen Materialien aus der
Gruppe der Verbindungen Alkalioxid (M2O
mit M als Alkalimetall), Aluminium(III)-oxid (Al2O3), Chrom(III)-oxid (Cr2O3), Calciumoxid (CaO), Eisen(III)-oxid (Fe2O3), Magnesiumoxid
(MgO), Siliciumdioxid (SiO2), Titan(IV)-oxid
(TiO2), Zirkonoxid (ZrO2)
und Hafniumoxid (HfO2) und der nichtoxidischen
Materialien Aluminiumnitrid (AlN), Molybdändisilicid (MoSi2),
Siliciumcarbid (SiC), Siliciumnitrid (Si3N4), Borcarbid (B4C)
und Bornitrid (BN) zu einer Keramik geformt wird, und
- • dass
es sich bei dem isolierenden Material zwischen den Keramiken um
kristallines Aluminiumoxid, Siliciumdioxid oder Magnesiumoxid handelt, wobei
- • die
Temperaturmessstelle mit einer hochwärmeleitfähigen Keramik verbunden ist,
die sich zum verlustarmen Übertragen
der Wärme
an die Berührungsstelle
des Thermopaares und damit zur Messung der Temperatur durch Kontakt
mit dem zu messenden Material eignet.
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Ein
Beispiel für
ein geeignetes keramisches Material für ein Thermopaar ist ein Gemisch
aus Aluminiumoxid (Al2O3),
Alkalioxid (M2O, mit M als Symbol für ein Alkalimetall),
Chrom(III)-oxid (Cr2O3),
Siliciumdioxid (SiO2) und Zirkondioxid (ZrO2). Das erste keramische Gemisch besteht
dabei aus 20 Massenprozent Aluminiumoxid, 5 Massenprozent Alkalimetalloxid,
40 Massenprozent Chrom(III)-oxid, 5 Massenprozent Siliciumdioxid
und 30 Massenprozent Zirkondioxid. Das zweite keramische Gemisch
besteht aus 6 Massenprozent Aluminiumoxid, 12 Massenprozent Alkalimetalloxid,
77 Massenprozent Chrom(III)-oxid und 5 Massenprozent Siliciumdioxid. Aus
beiden Gemischen kann mit gängigen
Methoden ein keramisches Material hergestellt werden. Diese ergeben
in Kombination ein erfindungsgemäßes Thermopaar.
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Die
das Thermopaar bildenden keramischen Halbleiter sind nur an der
Temperaturmessstelle leitend verbunden. Die hierzu notwendige Berührungsstelle
braucht nur eine kleine Fläche
zu besitzen, kann aber zur Erhöhung
der mechanischen Beständigkeit
auch von größerer Fläche sein.
Der restliche Flächenanteil
der keramischen Thermopaare ist gegeneinander isoliert. Auf diese
Weise kann sich eine höhere
Potentialdifferenz und damit eine höhere elektromotorische Kraft
ausbilden. Geeignete Stoffe für
die Herstellung des isolierenden Materials sind solche, die eine
genügend
große
Potentialdifferenz zwischen dem keramischen Thermopaar zulassen und
gleichzeitig den hohen Temperaturen und einer Schlacke zu widerstehen
vermögen.
Dies ist erfindungsgemäß kristallines
Aluminiumoxid, kristallines Siliciumdioxid oder kristallines Magnesiumoxid.
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Zum
Schutz des Thermopaares kann die Spitze des Thermoelementes mit
einer gut wärmeleitfähigen und
schlackebeständigen
Keramik verbunden sein. Diese überträgt die Wärme an die
eigentliche Temperaturmessstelle, die dadurch mit den aggressiven
Bedingungen des zu messenden Mediums nicht in Kontakt kommt. Geeignete
Keramiken für
diesen Zweck sind Aluminiumnitrid oder Siliciumcarbid. Diese wird
von dem zu messenden Medium, z. B. dem geschmolzenen Metall oder
den geschmolzenen Schlacken, umflossen und überträgt die Wärme möglichst verlustfrei an die
Temperaturmessstelle. Dadurch wird das Thermopaar nicht den aggressiven
Bedingungen des zu messenden Mediums ausgesetzt. Das wärmeleitende
Material kann beliebig geartet sein.
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Bei
besonders aggressiven Messbedingungen, wie sie beispielsweise in
geschmolzenen Schlacken vorkommen, kann die gut wärmeleitfähige Keramik
auch mit einer weiteren Schutzhülle
verbunden sein, die gegen die aggressiven Außenbedingungen schützt. Geeignete
Schutzmaterialien für
diesen Zweck sind beispielsweise Keramiken aus Chrom(III)-oxid,
Siliciumcarbid und Aluminiumnitrid.
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Das
erfindungsgemäße Thermoelement kann
eine beliebige Geometrie besitzen. Es kann sehr einfach aus zwei
Streifen oder Quadern der betreffenden Materialien aufgebaut sein.
Es kann aber auch als Messzelle, mit einem zentrischen Stab aus dem
einen Material und einer Hülse
aus dem zweiten Material gefertigt sein. Es kann schließlich auch
als Füllelement
einer beliebig gearteten Schutzhülse
aus einem hitzebeständigen
und schlackeresistenten oxidischen Material geartet sein.
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Als
Herstellungsprozess für
das erfindungsgemäße Thermoelement
eignen sich alle Prozesse, mit denen sich die Thermopaare in die
gewünschte Form
bringen lassen und mit denen eine Verbindung der beiden Keramiken
an der Temperaturmessstelle erfolgen kann. Dies kann ein Sinterprozess
oder ein Pressverfahren sein. Es können aber auch Schmelz- oder
Gießverfahren
eingesetzt werden, insofern die Materialien mit diesen Verfahren
verarbeitet werden können.
Schließlich
können
auch Klebetechniken eingesetzt werden. Der Kleber kann vorteilhaft
keramischer Natur sein und sollte elektrisch leitend sein. Zur Verarbeitung
oder Verbindung der genannten Materialien können letztlich alle Stoffe
eingesetzt werden, die sich dazu eignen.
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Zum
verbesserten Schutz des Thermoelementes vor den äußeren Bedingungen kann dieses auch
mit einer Schutzhülle
umgeben sein. Dies können
beispielsweise Schutzhüllen
aus kristallinem Chrom(III)-oxid, oder Chrom(III)-oxid im Gemisch
mit Siliciumcarbid und Aluminiumnitrid oder auch hochtemperaturbeständigen Metallen
sein. Ein Beispiel für
eine geeignete Schutzhülle
bestehend aus einem Saphirmaterial lehrt die
US 7036983 B2 . Ein Beispiel für eine Schutzhülle aus
einer hochtemperaturbeständigen
Metalllegierung lehrt die
US
5005986 A . Die Schutzhülle
zur Umhüllung
des erfindungsgemäßen Thermopaares
kann beliebig geartet sein. Entscheidend ist, dass sie das Thermoelement
vor den aggressiven äußeren, zu
messenden Bedingungen schützt.
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Beansprucht
wird auch ein Verfahren zur Messung von hohen Temperaturen mit dem
erfindungsgemäßen Thermoelement.
Der zu messende Prozess kann beispielsweise eine Verbrennungsprozess
von Kohle, festen kohlenstoffhaltigen oder flüssigen Brennstoffen sein. Die
Brennstoffe können
beliebig geartet sein. Es kann sich bei dem zu messenden Prozess
auch um einen Reformierprozess zur Herstellung von Synthesegas handeln.
Schließlich kann
es sich bei dem zu messenden Prozess auch um einen Kohlevergasungsprozess
zur Herstellung von Synthesegas handeln. Die Messeinrichtung kann sich
in den zu messenden Prozessen an beliebiger Stelle befinden. Sie
kann sich in einem Kohlevergasungsprozess beispielsweise in dem
eigentlichen Vergasungsreaktor zur Messung der Vergasungstemperatur
befinden. Sie kann sich aber auch in der Kühlungseinrichtung oder in Einrichtung
zur Rauchgasreinigung befinden. Es ist auch möglich, chemische Produktionsprozesse,
die bei hohen Temperaturen ablaufen, mit dem erfindungsgemäßen Thermoelement
zu messen.
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Das
Thermopaar kann auf beliebige Art und Weise eingesetzt werden. Es
kann sowohl als solches mit einer leitfähigen Verbindungsstelle an
der Temperaturmessstelle als auch in einer hitze- und schlackebeständigen Schutzhülle verwendet
werden. Es kann auch ohne leitfähige
Verbindungsstelle eingesetzt werden, wenn das zu messende Medium eine
ausreichende Leitfähigkeit
besitzt. Die Signalübertragung
erfolgt dann durch die elektrische Leitfähigkeit des zu messenden Mediums.
Dies kann beispielsweise bei geschmolzenen Metallen oder bei leitfähiger flüssiger Schlacke
der Fall sein. Es ist auch möglich,
in die Apparatur, die das Thermoelement enthält, ein weiteres Thermopaar
mit bekannter Thermoelementpaarung zur Kalibrierung zu integrieren.
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Das
erfindungsgemäße Thermoelement
ist hochtemperaturbeständig
und unempfindlich gegenüber
den chemischen Einflüssen
von zu messenden Materialien oder Gasen. Es ist in der Lage, auch Temperaturen
bis über
1700°C zu
messen und besitzt gegenüber
Temperaturänderungen
geringe Zeitkonstanten. Damit ist es für Messungen hoher Temperaturen
und insbesondere für
Messungen von Temperaturen bis 1700°C hervorragend geeignet.
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Die
Ausgestaltung eines Thermoelementes wird anhand von sechs Zeichnungen
genauer erläutert,
wobei die Vorrichtung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt ist. 1 bis 5 zeigen verschiedene
Thermoelemente in der Seitenansicht. 6 zeigt
ein Thermoelement mit einer Umhüllung aus
einem hochtemperatur- und schlackebeständigen Material.
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1 zeigt
ein Thermoelement mit zwei keramischen Halbleitern (1, 2)
als Thermopaar. Dies Thermopaar ist auf dem größten Teil der berührenden
Fläche
mit einer Schicht eines isolierenden Materials (3) voneinander
getrennt. Nur an der Spitze, der eigentlichen Temperaturmessstelle
(1a), besteht eine stromleitende Verbindung. Die keramischen
Elemente des Thermopaares sind über
stromleitende Drähte
(4, 5) mit dem Messgerät verbunden.
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2 zeigt
das gleiche Thermopaar (1,2) mit einer Spitze
aus einem gut wärmeleitenden
und schlackebeständigen
keramischen Material (6). Die eigentliche Temperaturmessstelle
wird von diesem Material mit der zu messenden Position wärmeleitend
verbunden. Die Spitze (6) wird zum Messen an die zu messende
Stelle gehalten.
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3 zeigt
ein Thermoelement aus zwei keramischen Halbleitern (1, 2)
mit einer fingerförmig
zulaufenden Messspitze. Die Wärme
wird an das zweite Paarstück
(2) weitergeleitet. An der Spitze besteht eine stromleitende
Verbindung (1a). Die beiden keramischen Halbleiter des
Thermopaares werden auf der größten Fläche durch,
Stege oder keramische Gießmasse
eines isolierenden Materials (3), beispielsweise Aluminiumoxid
oder Magnesia voneinander getrennt. Der übrige Trennungsraum (3a)
bleibt frei. Die keramischen Elemente des Thermopaares sind über stromleitende
Drähte
(4, 5) mit dem Messgerät verbunden.
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4 zeigt
das gleiche Thermoelement mit einer Isolierung (3), die
die beiden keramischen Halbleiter des Thermopaares bis auf die Berührungsstelle (1a)
vollständig
voneinander isoliert.
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5 zeigt
ein Thermoelement, das ein keulenförmiges keramisches Halbleiterelement
mit einer kugelförmigen
Spitze (1b) besitzt. Die kugelförmige Spitze wird von einer
fingerförmigen
Hülse bedeckt (2b).
Die Fortführung
der des inneren keramischen Halbleiters wird von der äußeren Hülse des
anderen Halbleiters durch einige Stege (3) voneinander
isoliert. Auf diese Weise erhält
man ein Thermoelement mit einer größeren Meßfläche. Die Enden der beiden Thermopaarelemente
werden durch Drähte
(4, 5) elektrisch leitend mit einer Messeinrichtung
verbunden.
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6 zeigt
ein Thermoelement, das zum Schutz vor korrosiven Gasen mit einer
temperatur- und schlackebeständigen
Schutzhülle
(7) versehen ist. Diese kann beispielsweise aus Saphir,
aus kristallinem Chrom(III)-oxid, oder Chrom(III)-oxid im Gemisch
mit Siliciumcarbid und Aluminiumnitrid bestehen. Diese Schutzhülle ist
hier als Beispiel in die Wand (8) eines Kohlevergasungsreaktors
integriert. Auf der Reaktionsseite des Vergasungsreaktors strömt heißes Synthesegas
vorbei, dessen Temperatur bestimmt werden soll. Das Thermoelement
im Inneren der Schutzhülle
gleicht dem stabförmigen Thermoelement
in 1. An der Rückseite
des stabförmigen
Halbleiters sind stromleitende Drähte (4, 5) angebracht,
die mit der Messeinrichtung verbunden sind.
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- 1
- Keramischer
Halbleiter als erstes Element des Thermopaares
- 1a
- Elektrisch
leitende Verbindungsstelle, Temperaturmessstelle
- 1b
- Kugelförmige Spitze
des ersten Element des Thermopaares
- 2
- Keramischer
Halbleiter als zweites Element des Thermopaares
- 2b
- Fingerförmige Hülle als
zweites Element des Thermopaares
- 3
- Isolierende
Schicht
- 3a
- Isolierender
Zwischenraum
- 4
- Elektrisch
leitende Verbindung des ersten Halbleiterelementes
- 5
- Elektrisch
leitende Verbindung des zweiten Halbleiterelementes
- 6
- Hochwärmeleitfähige und
schlackebeständige Keramik
- 7
- Schutzhülle
- 8
- Wand
eines Kohlevergasungsreaktors