DE102008003575B4 - Verfahren und Hybrid-Lasersystem zum Erzeugen wahlweise eines Ultrakurzpulses oder eines Kurzpulses - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Hybrid-Lasersystem zum Erzeugen wahlweise eines ersten Laserpulses in Form eines Ultrakurzpulses oder eines zeitlich längeren zweiten Laserpulses mit einer gegenüber dem ersten Laserpuls anderen Pulsform.
- In der Materialbearbeitung werden unterschiedliche Laserpulse entsprechend unterschiedlicher Bearbeitungsschritte, wie bspw. zur Grob- und Feinbearbeitung von Werkstückoberflächen eingesetzt. Analog zum „Schruppen und Schlichten” kann eine effiziente Präzisionsbearbeitung Grob- und Feinbearbeitungsschritte kombinieren. Schruppen und Schlichten zählen zu den abtragenden Fertigungsverfahren und werden über die Abtragrate definiert: Bei der Laserbearbeitung erfolgt das Schruppen über einen Volumenabtrag, während zum Schlichten Kaltablation eingesetzt wird. Zum Schruppen einer Werkstückoberfläche dienen beispielsweise Kurzpulse (< ca. 0,5 ns) mit hoher Pulsenergie und zum Schlichten Ultrakurzpulse (< ca. 50 ps) mit hoher Spitzenintensität. Die Ultrakurzpulse werden mit einem separaten Ultrakurzpulslaser und die Kurzpulse mit einem separaten Kurzpulslaser erzeugt, was einen hohen Material- und Kostenaufwand bedeutet.
- Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Ultrakurzpulse und Kurzpulse mit möglichst geringerem Material- und Kostenaufwand zu erzeugen und ein zugehöriges Lasersystem anzugeben.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Hybrid-Lasersystem mit den Merkmalen des Anspruchs 7. Der erste Laserpuls weist vorzugsweise eine Pulsdauer von kleiner als ca. 50 ps, bevorzugt kleiner als ca. 10 ps, auf. Vorzugsweise ist die Gesamtdauer der Gruppe von Ultrakurzpulsen kleiner als ca. 0,5 ns, bevorzugt höchstens ca. 0,1 ns, und sind die Pulsdauern der Ultrakurzpulse der Gruppe jeweils kleiner als ca. 50 ps, bevorzugt kleiner als ca. 10 ps.
- Erfindungsgemäß wird ein System aus Kurz- und Ultrakurzpulslasern durch einen einzigen Ultrakurzpulslaser mit einer zuschaltbaren Pulsgruppenerzeugungseinrichtung ersetzt, wobei die gewünschte Pulsform des längeren zweiten Laserpulses (Kurzpulses) durch eine Gruppe von Ultrakurzpulsen nachgebildet bzw. simuliert wird. Zum Schruppen einer Werkstückoberfläche dient der Kurzpuls (bzw. Ultrakurzpuls-Zug) des Ultrakurzpulslasers, der eine höhere mittlere Leistung bzw. Gesamtenergie als der einzelne Ultrakurzpuls aufweist. Zum Schlichten der Werkstückoberfläche wird dann durch Ausschalten der Pulsgruppenerzeugungseinrichtung auf den einzelnen Ultrakurzpuls umgeschaltet.
- Das Lasersystem kann vorteilhaft auch bei der Frequenzkonversion eingesetzt werden. Die Auswahl und die Dimensionierung eines nichtlinearen optischen Kristalls zur Frequenzkonversion, wie z. B. LiNbO3 oder LBO, werden gezielt auf eine vorgegebene Pulsform, d. h. Pulsdauer und -intensität, abgestimmt. Ist der nichtlineare Kristall auf den einzelnen Ultrakurzpuls des Ultrakurzpulslasers abgestimmt, kann bei veränderten Bedingungen auf den Kurzpuls umgeschaltet werden, da die den Kurzpuls nachbildende Pulsgruppe den veränderten Bedingungen besser angepasst werden kann als ein Einzelpuls.
- In einer bevorzugten Ausführungsform sind alle Ultrakurzpulse der Gruppe identisch. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist zumindest der erste Ultrakurzpuls der Gruppe eine von der Intensität der nachfolgenden Ultrakurzpulse der Gruppe unterschiedliche Intensität auf und kann in Betrag und Abstand derart gewählt werden, dass er eine günstige Konditionierung für die nachfolgenden Ultrakurzpulse darstellt.
- Vorzugsweise weist die Pulsgruppenerzeugungseinrichtung eine optische Verzögerungseinrichtung mit mindestens einer Verzögerungsstrecke zur Verzögerung eines in einer ersten Polarisationsrichtung polarisierten Pulsanteils gegenüber einem in einer zweiten Polarisationsrichtung polarisierten Pulsanteil auf. Andere bekannte und ebenso einsetzbare Methoden zur Erzeugung geeigneter Pulszüge basieren auf unterschiedlichen Pulsausbreitungsgeschwindigkeiten in doppelbrechenden Kristallen oder akusto-optischen programmierbaren Filtern oder aber adaptiven Filtern basierend auf räumlicher Lichtmodulation („Spatial Light Modulators”), um nur einige Beispiele zu nennen.
- Der erste und der zweite Laserpuls werden bevorzugt in einem (bevorzugt linearen) Faserverstärker oder in einem (bevorzugt) regenerativen Scheibenverstärker verstärkt, da so der erste und der zweite Laserpuls trotz ihres Leistungsunterschiedes keine unerwünschten unterschiedlichen Strahlparameter, sondern gleiche Strahlparameter aufweisen. Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines regenerativen Scheibenverstärkers, da dieser bei der für die Materialbearbeitung notwendigen Taktrate im ungesättigten, sog. transienten Regime betrieben werden kann (Alexander Killi, Dissertation Uni Heidelberg). Dabei ist der Pulsabstand deutlich kürzer als die Lebensdauer im angeregten Medium, und eine (gewollte) Energiefluktuation des Eingangspulszugs wird linear der Energie des Ausgangspulszuges aufgeprägt, während im gesättigten Betrieb bereits ein einzelner Puls die zur Verstärkung im Verstärkungsmedium gespeicherte Energie nahezu komplett abruft und für Folgepulse diese erst wieder über eine gewisse Zeit aufgebaut werden muss.
- Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
- Es zeigen:
-
1 schematisch das erfindungsgemäße Hybrid-Lasersystem zur Erzeugung wahlweise eines ersten Laserpulses oder eines zeitlich längeren zweiten Laserpulses mit einer gegenüber dem ersten Laserpuls unterschiedlichen Pulsform, wobei die gewünschte Pulsform des zweiten Laserpulses durch eine Gruppe von identischen Ultrakurzpulsen nachgebildet ist; -
2 eine andere Pulsform des zweiten Laserpulses, der durch eine Gruppe von Ultrakurzpulsen nachgebildet ist, von denen der erste Ultrakurzpuls eine höhere Intensität als die nachfolgenden Ultrakurzpulse der Gruppe aufweist (2a ), sowie den zugehörigen verstärkten zweiten Laserpuls (2b ); -
3 ein Ausführungsbeispiel der in1 gezeigten Einrichtung zur Erzeugung einer Gruppe von Ultrakurzpulsen aus einem einzelnen Ultrakurzpuls mithilfe von zwei optischen Verzögerungsstrecken; -
4 ein Ausführungsbeispiel des in1 gezeigten Verstärkers zum Verstärken des ersten und zweiten Laserpulses; und -
5 ein anderes Ausführungsbeispiel des in1 gezeigten Verstärkers mit Frequenzverdopplung und Nutzung derselben zur Trennung von Eingangs- und Ausgangspuls(-zug). - Das in
1 gezeigte Hybrid-Lasersystem1 dient zur Erzeugung wahlweise eines ersten Laserpulses2 in Form eines Ultrakurzpulses oder einer Pulsgruppe7 aus Einzelpulsen8 , die einen zeitlich längeren zweiten Puls3 simulieren. Der erste Laserpuls2 hat beispielsweise eine Pulsdauer von kleiner als 10 ps und der zweite Laserpuls beispielsweise eine Pulsdauer von kleiner als 0,5 ns. - Das Lasersystem
1 umfasst einen Ultrakurzpulslaser4 zum Erzeugen eines einzelnen Ultrakurzpulses5 und eine in dessen Strahlengang – z. B. über geeignete optische Weichen bzw. Schalter – zuschaltbare Pulsgruppenerzeugungseinrichtung6 , die im nicht zugeschalteten Zustand den einzelnen Ultrakurzpuls5 als den ersten Laserpuls2 (im Wesentlichen unverändert) durchlässt und im zugeschalteten Zustand aus dem einzelnen Ultrakurzpuls5 die Gruppe7 von identischen Ultrakurzpulsen8 erzeugt, wobei die gewünschte Pulsform des zweiten Laserpulses3 durch die Gruppe7 von Ultrakurzpulsen8 nachgebildet ist. Die Ultrakurzpulse8 haben beispielsweise Pulsdauern von jeweils kleiner als 10 ps. Im Strahlengang des ersten und zweiten Laserpulses2 ,3 hinter der Pulsgruppenerzeugungseinrichtung6 ist ein Verstärker9 angeordnet, um die beiden Laserpulse2 ,3 jeweils zu verstärken. Der verstärkte erste Laserpuls, also der verstärkte einzelne Ultrakurzpuls, ist mit2' und der verstärkte zweite Laserpuls, also die Gruppe7' von verstärkten Ultrakurzpulsen8' , mit3' bezeichnet. - In
2a ist eine andere Pulsform des zweiten Laserpulses3 gezeigt, der durch eine Gruppe von Ultrakurzpulsen8 nachgebildet ist, von denen der erste Ultrakurzpuls8a eine höhere Intensität als die nachfolgenden Ultrakurzpulse8 der Gruppe7 aufweist. Mit anderen Worten ist die zugehörige Pulsgruppenerzeugungseinrichtung6 ausgebildet, aus dem einzelnen Ultrakurzpuls5 des Ultrakurzlasers4 eine Gruppe von Ultrakurzpulsen8 zu erzeugen, von denen der erste Ultrakurzpuls8a eine höhere Intensität als die nachfolgenden Ultrakurzpulse aufweist. Entsprechend weist auch der erste verstärkte Ultrakurzpuls8a' eine höhere Intensität als die nachfolgenden verstärkten Ultrakurzpulse8' der Gruppe7' auf, wie in2b gezeigt ist. Der erste verstärkte Ultrakurzpuls8a' wird bevorzugt in Betrag und Abstand derart gewählt, dass er eine günstige Konditionierung für die nachfolgenden verstärkten Ultrakurzpulse8' darstellt. Entsprechend kann es in anderen Anwendungen vorteilhaft sein, wenn der erste Ultrakurzpuls eine geringere Energie aufweist als die folgenden. Auch die Aufprägung von Energie-Rampen, bei denen die Energie der Ultrakurzpulse innerhalb eines Pulszuges zunächst ansteigt und dann wieder abfällt oder nur ansteigt oder nur abfällt, kann vorteilhaft sein. Ferner muss der zeitliche Abstand der Ultrakurzpulse innerhalb eines Pulszuges nicht zwingend gleich sein, sondern kann auch von Ultrakurzpuls zu Ultrakurzpuls variieren. Entscheidend ist, dass die maximale Ultrakurzpulsenergie der Eingangspulse in den Verstärker die maximal zulässige Eingangsenergie des Verstärkers nicht übersteigt. - Das Hybrid-Lasersystem
1 kann zum Beispiel in der Materialbearbeitung zur Grob- und Feinbearbeitung von Werkstückoberflächen, insbesondere zum Schruppen und Schlichten, eingesetzt werden. Zum Schruppen einer Werkstückoberfläche wird durch Zuschalten der Pulsgruppenerzeugungseinrichtung6 auf den aus Ultrakurzpulsen8' nachgebildeten Kurzpuls („Burst”)3' umgeschaltet, der nach der Verstärkung eine höhere Gesamtenergie aufweist und bei selber Taktrate mit entsprechend höherer mittlerer Leistung generiert werden kann. Zum Schlichten der Werkstückoberfläche wird dann die Pulsgruppenerzeugungseinrichtung6 deaktiviert. Die verstärkten einzelnen Ultrakurzpulse2' weisen eine entsprechend reduzierte mittlere Intensität als der verstärkte Kurzpuls3' auf und werden zum möglichst schmelzfreien Präzisionsabtrag verwendet. -
3 zeigt schematisch den Aufbau eines Ausführungsbeispiels der Pulsgruppenerzeugungseinrichtung6 mit zwei optischen Verzögerungsstrecken. Der in die Pulsgruppenerzeugungseinrichtung6 linear polarisiert eintretende Ultrakurzpuls5 wird an einem Umlenkspiegel10 um 90° umgelenkt und durchläuft ein erstes λ/4-Plättchen11 , wodurch der Ultrakurzpuls5 zirkular polarisiert wird, wie durch den Pfeil12 angedeutet ist. Dieser zirkular polarisierte Puls trifft auf einen ersten polarisationsabhängigen Strahlteiler13 , der den s-polarisierten Pulsanteil (Pfeilspitze14 ) um 90° reflektiert und den p-polarisierten Pulsanteil (Pfeil15 ) durchlässt. Die beiden s- und p-polarisierten Pulse14 ,15 werden jeweils an zwei Umlenkspiegeln16 bzw.17 um 180° umgelenkt und treffen auf einen zweiten polarisationsabhängigen Strahlteiler18 , der den p-polarisierten Puls15 durchlässt und den s-polarisierten Puls14 in Richtung des p-polarisierten Pulses15 um 90° umlenkt. Indem die optische Weglänge zwischen den beiden Strahlteilern13 und18 für den p-polarisierten Puls15 größer als für den s-polarisierten Puls14 gewählt ist, ist nunmehr der p-polarisierte Puls15 gegenüber dem s-polarisierten Puls14 entsprechend verzögert. Das λ/4-Plättchen11 , die Strahlteiler13 ,18 und die Umlenkspiegel16 ,17 bilden somit eine erste optische Verzögerungsstrecke35a zur Verzögerung eines in einer ersten Polarisationsrichtung polarisierten Pulsanteils gegenüber einem in einer zweiten Polarisationsrichtung polarisierten Pulsanteil. Die beiden zeitversetzten s- und p-polarisierten Pulse14 ,15 durchlaufen ein zweites λ/4-Plättchen19 , wodurch sie zirkular polarisiert werden, wie durch die Pfeile20 ,21 angedeutet ist. Diese beiden zeitversetzten Pulse20 ,21 treffen auf einen dritten polarisationsabhängigen Strahlteiler22 , der die s-polarisierten Pulsanteile (Pfeilspitzen23 ) der beiden zeitversetzten Pulse20 ,21 um 90° reflektiert und die p-polarisierten Pulsanteile (Pfeile24 ) durchlässt. Diese s- und p-polarisierten Pulse23 ,24 werden jeweils an zwei Umlenkspiegeln25 bzw.26 um 180° umgelenkt und treffen auf einen vierten polarisationsabhängigen Strahlteiler27 , der die p-polarisierten Pulse24 durchlässt und die s-polarisierten Pulse23 in Richtung der p-polarisierten Pulse24 um 90° umlenkt. Indem die optische Weglänge zwischen den beiden Strahlteilern22 und27 für die p-polarisierten Pulse24 größer als für die s-polarisierten Pulse23 gewählt ist, sind nunmehr die beiden p-polarisierten Pulse24 gegenüber den beiden s-polarisierten Pulsen23 entsprechend verzögert. Das λ/4-Plättchen19 , die Strahlteiler22 ,27 und die Umlenkspiegel25 ,26 bilden somit eine zweite optische Verzögerungsstrecke35b zur Verzögerung eines in einer ersten Polarisationsrichtung polarisierten Pulsanteils gegenüber einem in einer zweiten Polarisationsrichtung polarisierten Pulsanteil. - Die vier zeitversetzten s- und p-polarisierten Pulse
23 ,24 durchlaufen ein drittes λ/4-Plättchen28 , wodurch sie zirkular polarisiert werden, wie durch die Pfeile29 ,30 angedeutet ist. Diese zeitversetzten Pulse29 ,30 treffen auf einen vierten polarisationsabhängigen Strahlteiler31 , der die vier zeitversetzten s-polarisierten Pulsanteile (Pfeilspitzen32 ) um 90° reflektiert und die vier zeitversetzten p-polarisierten Pulsanteile (Pfeile33 ) zu einer Diagnoseeinrichtung oder einem Absorber34 durchlässt. Die vier zeitversetzten s-polarisierten Pulse33 treten als Gruppe7 von vier Ultrakurzpulsen8 aus der Pulsgruppenerzeugungseinrichtung6 aus. Die Pulsgruppenerzeugungseinrichtung6 erzeugt also eine linear polarisierte Pulsgruppe, die insbesondere für einen polarisationssensitiven Verstärker wie den regenerativen Scheibenverstärker geeignet ist. Bei einem nicht polarisationssensitiven Verstärker wie dem Faser-Linearverstärker können Pulse3 mit beiden Polarisationsanteilen verwendet werden, so dass dann der polarisationsabhängige Strahlteiler31 nicht erforderlich ist, sofern die Bearbeitung nicht bevorzugt linear polarisiertes Licht erfordert. Selbstverständlich können auch andere, dem Fachmann bekannte Methoden zur Pulsgruppenerzeugung Verwendung finden, inklusive solcher, bei denen die Form der Pulsgruppe frei wählbar und rasch veränderbar ist. - Der Verstärker
9 ist in4 beispielhaft als regenerativer Verstärker ausgeführt, dessen Funktionsweise im Folgenden anhand des zweiten Laserpulses3 beschrieben wird. Alle Ultrakurzpulse8 der den zweiten Laserpuls3 bildenden Gruppe7 werden im regenerativen Verstärker9 gemeinsam durch mehrfache Umläufe verstärkt und gemeinsam als Gruppe7' von verstärkten Laserpulsen8' ausgekoppelt. - Vor Eintritt in einen Verstärkerresonator
40 des regenerativen Verstärkers9 geht die Gruppe3 von Ultrakurzpulsen8 durch einen Pulsseparator41 , umfassend einen polarisationsabhängigen Strahlteiler42 , einen Faraday-Rotator43 und ein λ/2-Plättchen44 , welche dazu dienen, die in den Verstärkerresonator40 eintretende Gruppe3 von Ultrakurzpulsen8 von der aus dem Verstärkerresonator40 austretenden Gruppe3' von verstärkten Ultrakurzpulsen8' zu trennen, wie nachfolgend noch im einzelnen beschrieben wird. - Nach Durchlaufen des Pulsseparators
41 wird die Gruppe3 von Ultrakurzpulsen8 über einen zum Verstärkerresonator40 gehörenden polarisationsabhängigen Strahlteiler (Kopplungseinrichtung)45 gemeinsam in den Verstärkerresonator40 eingekoppelt, welcher endseitig jeweils einen hochreflektierenden Rückspiegel46 ,47 aufweist. Die eingekoppelte Gruppe von Laserpulsen durchläuft anschließend ein λ/4-Plättchen48 sowie eine noch nicht unter Hochspannung stehende Pockelszelle49 , trifft auf den Rückspiegel46 und läuft durch Pockelszelle49 und λ/4-Plättchen48 zurück zum Strahlteiler45 . Durch den Doppeldurchgang durch das λ/4-Plättchen48 ist die Polarisation der Laserpulse um 90° gedreht, so dass die Gruppe von Laserpulsen vom Strahlteiler45 zum Verstärkungselement (z. B. Scheibenlaserkristall)50 des regenerativen Verstärkers9 durchgelassen wird. Nach Durchlauf durch das Verstärkerelement50 wird die Gruppe von Laserpulsen am Rückspiegel47 , der durch die verspiegelte Rückseite des Verstärkungselements50 gebildet sein kann, reflektiert und durchläuft erneut das Verstärkerelement50 . Zwischenzeitlich ist an die Pockelszelle49 eine derartige Hochspannung angelegt, dass für alle folgenden Umläufe der Gruppe von Laserpulsen im Verstärkerresonator40 die vom λ/4-Plättchen48 bewirkte Polarisationsdrehung von der Pockelszelle49 kompensiert wird. Die Gruppe von Laserpulsen mit um 90° gedrehter Polarisation läuft so lange im Verstärkerresonator40 um, wie die Hochspannung an der Pockelszelle49 anliegt. Je nach geforderter Gesamtverstärkung durchläuft die ursprünglich eingekoppelte Gruppe7 von Ultrakurzpulsen8 z. B. mehr als 100mal den Verstärkerresonator40 und wird dabei verstärkt, wobei die Gesamtdauer der im Verstärkerresonator40 umlaufenden Gruppe von Ultrakurzpulsen kleiner als die Umlaufzeit eines einzelnen Ultrakurzpulses im Verstärkerresonator40 ist. Nach Abschalten der Hochspannung tritt eine erneute 90°-Drehung der Polarisation der Laserpulse durch das λ/4-Plättchen48 ein, so dass die Laserpulse nun über den polarisationsabhängigen Strahlteiler45 gemeinsam als Gruppe3' von verstärkten Ultrakurzpulsen8' aus dem Verstärkerresonator40 ausgekoppelt werden. Die so ausgekoppelte Gruppe3' von verstärkten Laserpulsen8' durchläuft den Pulsseparator41 , wird an dessen polarisationsabhängigem Strahlteiler42 reflektiert und kann, wie oben ausgeführt, beispielsweise zur Materialbearbeitung eines Werkstücks genutzt werden („Burst Machining”). Die Pumpleistung des Verstärkers wird bevorzugt zwischen den Pulsgruppen und den Einzelpulsen derart reduziert, dass die zum Schruppen verwendeten Pulsgruppen die zulässige Maximalenergie des Verstärkers genausowenig überschreiten wie die zum Schlichten verwendeten Einzelpulse. Zur Vermeidung einer von der mittleren Verstärkerleistung abhängigen Strahlgeometrie wird bevorzugt eine dünne Laserscheibe im Verstärker eingesetzt, welche sich durch eine sehr effiziente Kühlung und daher vernachlässigbare thermische Linsenwirkung auszeichnet. - Zur Bearbeitung gewisser Materialien (wie z. B. Kupfer, Silizium und viele mehr) eignen sich bekanntlich besonders frequenzkonvertierte Laserpulse, wie sie üblicherweise in einer dem Pulsseparator eines Verstärkers auf Grund der Intensitätsabhängigkeit der Frequenzkonversion nachgeschalteten Frequenzkonversionseinheit erzeugt werden. Die erfindungsgemäße Möglichkeit, Gruppen von Pulsen mit kontrolliert gleichbleibender Maximalintensität zu erzeugen, führt zu einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die beispielhaft in
5 dargestellt ist. Der nun nichtlinear-optische Strahlseparator41' kommt ohne Faraday-Rotator und Halbwellenplättchen aus, was insbesondere wegen der thermischen Linseneigenschaft des Faraday-Rotators vorteilhaft ist. Der verstärkte Puls wird vielmehr in einem Frequenzkonverter51 in Wellenlänge und/oder Polarisation geändert. Der Frequenzkonverter kann aus einem nichtlinear-optischen Kristall52 und ggfs. zusätzlichen Linsen53 zur Strahlanpassung bestehen. Während die intensiven, hochenergetisch verstärkten Pulse konvertiert werden, durchlaufen die niederenergetischen Eingangspulse den Konverter in umgekehrter Richtung wegen der Intensitätsabhängigkeit des nichtlinearen Prozesses, ohne konvertiert zu werden. Die Strahltrennung erfolgt durch einen dichroitischen Spiegel42' (oder falls das nichtlineare Element nur die Polarisation dreht, nicht aber die Wellenlänge verändert, wiederum durch einen polarisationsabhängigen Strahlteiler). Sowohl der dichroitische Spiegel42' als auch der Konverter51 werden bei einem frequenzkonvertierten Verstärker ohnehin eingesetzt und verursachen somit keine Zusatzkosten/-anforderungen. Das nicht-konvertierte Licht der Grundwellenlänge hat bei guter Auslegung des Konverters höchstens noch ein Drittel der originalen mittleren Leistung, so dass auch die thermischen Effekte im ggfs. zur Isolation des Oszillators weiterhin in einer optischen Diode42' notwendigen Rotator deutlich reduziert werden. Für Pulszüge mit unterschiedlichen Energien der individuellen Pulse entsprechend2a wäre der frequenzkonvertierte Pulszug zwar nicht mehr linear, aber dennoch deterministisch vom Eingangspulszug abhängig und die Isolation der verstärkten Pulse dann auf die energetischten des Pulszuges auszulegen, so dass zwar die weniger energetischen weniger effizient konvertiert werden und eher zum Oszillator zurückkehren, wobei sie den Oszillator aber auch wegen ihrer geringeren Energie weniger beeinflussen (bzw. ggfs. bei Verwendung einer optischen Diode42' gar nicht).
Claims (14)
- Verfahren zum Erzeugen wahlweise eines ersten Laserpulses (
2 ) in Form eines Ultrakurzpulses oder eines zeitlich längeren zweiten Laserpulses (3 ) mit einer gegenüber dem ersten Laserpuls (2 ) anderen Pulsform, mit folgenden Schritten: – Erzeugen eines einzelnen Ultrakurzpulses (5 ); und – wahlweise entweder Verwenden des einzelnen Ultrakurzpulses (5 ) als ersten Laserpuls (2 ) oder Erzeugen einer Gruppe (7 ) von Ultrakurzpulsen (8 ) aus dem einzelnen Ultrakurzpuls (5 ), wobei die gewünschte Pulsform des zweiten Laserpulses (3 ) durch die Gruppe (7 ) von Ultrakurzpulsen (8 ) nachgebildet wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Laserpuls (
2 ) eine Pulsdauer von kleiner als ca. 50 ps, bevorzugt kleiner als ca. 10 ps, aufweist. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtdauer der Gruppe (
7 ) von Ultrakurzpulsen (8 ) kleiner als ca. 0,5 ns, bevorzugt höchstens ca. 0,1 ns, ist und die Pulsdauern der Ultrakurzpulse (8 ) der Gruppe (7 ) jeweils kleiner als ca. 50 ps, bevorzugt kleiner als ca. 10 ps, sind. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Ultrakurzpulse (
8 ) der Gruppe (7 ) identisch sind. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der erste Ultrakurzpuls (
8a ) der Gruppe (7 ) eine von der Intensität der nachfolgenden Ultrakurzpulse der Gruppe (7 ) unterschiedliche Intensität aufweist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laserpulse (
2 ,3 ), insbesondere regenerativ, verstärkt werden. - Hybrid-Lasersystem (
1 ) zur Erzeugung wahlweise eines ersten Laserpulses (2 ) in Form eines Ultrakurzpulses oder eines zeitlich längeren zweiten Laserpulses (3 ) mit einer gegenüber dem ersten Laserpuls (2 ) anderen Pulsform, mit einem Ultrakurzpulslaser (4 ) zum Erzeugen eines einzelnen Ultrakurzpulses (5 ) und mit einer in den Strahlengang des einzelnen Ultrakurzpulses (5 ) zuschaltbaren Pulsgruppenerzeugungseinrichtung (6 ), die im nicht zugeschalteten Zustand den einzelnen Ultrakurzpuls (5 ) des Ultrakurzlasers (4 ) als den ersten Laserpuls (2 ) unverändert durchlässt und im zugeschalteten Zustand aus dem einzelnen Ultrakurzpuls (5 ) des Ultrakurzlasers (4 ) eine Gruppe (7 ) von Ultrakurzpulsen (8 ) erzeugt, wobei die gewünschte Pulsform des zweiten Laserpulses (3 ) durch die Gruppe (7 ) von Ultrakurzpulsen (8 ) nachgebildet ist. - Hybrid-Lasersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Laserpuls (
2 ) eine Pulsdauer von kleiner als ca. 50 ps, bevorzugt kleiner als ca. 10 ps, aufweist. - Hybrid-Lasersystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtdauer der Gruppe (
7 ) von Ultrakurzpulsen (8 ) kleiner als ca. 0,5 ns, bevorzugt höchstens ca. 0,1 ns, ist und die Pulsdauern der Ultrakurzpulse (8 ) der Gruppe (7 ) jeweils kleiner als ca. 50 ps, bevorzugt kleiner als ca. 10 ps, sind. - Hybrid-Lasersystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Pulsgruppenerzeugungseinrichtung (
6 ) ausgebildet ist, aus dem einzelnen Ultrakurzpuls (5 ) des Ultrakurzlasers (4 ) eine Gruppe (7 ) von identischen Ultrakurzpulsen (8 ) zu erzeugen. - Hybrid-Lasersystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Pulsgruppenerzeugungseinrichtung (
6 ) ausgebildet ist, aus dem einzelnen Ultrakurzpuls (5 ) des Ultrakurzlasers (4 ) eine Gruppe (7 ) von Ultrakurzpulsen (8 ), von denen zumindest der erste Ultrakurzpuls (8a ) eine von der Intensität der nachfolgenden Ultrakurzpulse unterschiedliche Intensität aufweist, zu erzeugen. - Hybrid-Lasersystem nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Strahlengang des ersten und zweiten Laserpulses (
2 ,3 ) hinter der Pulsgruppenerzeugungseinrichtung (6 ) ein Verstärker (9 ), insbesondere ein Faserverstärker oder ein regenerativer Verstärker angeordnet ist. - Hybrid-Lasersystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärker (
9 ) nicht im gesättigten, sondern im transienten Regime betrieben wird. - Hybrid-Lasersystem nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärker (
9 ) einen Strahlseparator (41' ) aufweist, der einen intensitätsabhängigen Prozess ausnützt.
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