DE102008002487A1 - Verfahren zur Hubeinstellung eines Ventils - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Verfahren zur Hubeinstellung eines Ventils, insbesondere eines Kraftstoffeinspritzventils für Brennkraftmaschinen, angegeben, das einen hülsenförmigen Ventilsitzträger (12) mit einem endseitig befestigten, mit einem Ventilsitz (16) versehenen Ventilsitzkörper (13) und eine im Ventilsitzträger (12) verschieblich einliegende, zur Hubbewegung angetriebenen Ventilnadel (18) mit einem endseitigen Ventilschließkörper (19) aufweist. Zur Hubeinstellung des Ventils wird die Anordnung des Ventilsitzkörpers (13) im Ventilsitzträger (12) so vorgenommen, dass der Ventilhub in Grenzen größer ist als ein geforderter Ventilhub-Sollwert. Der Ventilhub wird als Istwert vermessen und der hülsenförmige Ventilsitzträger (12) durch spanlose Verformung in einem oberhalb des Ventilsitzkörpers (13) liegenden Hülsenabschnitt (122) soweit verkürzt, dass die Soll-/Istwert-Differenz beseitigt ist (Fig. 2).

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Hubeinstellung eines Ventils, insbesondere eines Kraftstoffeinspritzventils für Brennkraftmaschinen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Bei einem bekannten Verfahren zur Hubmessung und Hubeinstellung eines Ventils, insbesondere eines elektromagnetisch betätigbaren Brennstoffeinspritzventils ( DE 43 29 976 A1 ), wird der Ventilhub durch die Befestigung eines Ventilsitzteils, das aus einem Ventilsitzkörper und einer aufliegenden Spritzlochscheibe besteht, am hohlzylindrischen Ventilsitzträger grob voreingestellt und dann der vom Ventilschließkörper bei Ventilaufsteuerung zwischen einer unteren und oberen Endlage zurückgelegte Weg mittels eines Laserstrahls vermessen. Entsprechend dem Messergebnis wird dann der Ventilsitzteil mit einem Spezialwerkzeug entlang der Ventillängsachse so lange verdrückt, bis der gemessene Ventilhub-Istwert mit dem geforderten Ventilhub-Sollwert übereinstimmt.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Hubeinstellung eines Ventils mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass durch die mittels der spanlosen Verformung des hülsenförmigen Ventilsitzträgers in dessen dem Ventilsitzkörper vorgelagerten Hülsenbereich hergestellte axiale Verkürzung des Ventilssitzträgers der Ventilhub mit geringem Zeitaufwand recht genau eingestellt werden kann, wobei oftmals nur eine einmalige Vermessung des Ventilhubs erforderlich ist. Teure, mechanische Justiervorgänge zur Einstellung des Ventilhubs, wie das mechanische Verdrücken des Ventilsitzkörpers, ggf. auch des Magnetkerns eines die Ventilnadel antreibdenden Elektromagneten, das Vorsehen von Passungen oder Vornehmen von Paarungen, entfallen. Zur spanlosen Verformung ist es besonders vorteilhaft, eine gezielte Werkstoffaufschmelzung in mindestens einem Hülsenabschnitt des hülsenförmigen Ventilsitzträgers durchzuführen, die umlaufend um die Hülse vorgenommen wird. Mit der beim anschließenden Abkühlen der Werkstoffaufschmelzung einhergehenden, axialen Schrupfung des Hülsenabschnitts tritt die gewünschte axiale Verkürzung des Ventilsitzträges und damit die Verkleinerung des Ventilhubs ein. Durch gezielte Ausführung der Werkstoffaufschmelzung kann die Soll-/Istwert-Differenz des Ventilhubs in einem einmaligen Vorgang beseitigt werden. Beispielsweise können die Einstellparameter eines Lasers, mit dem die Werkstoffaufschmelzung bevorzugt durchgeführt wird, in Testversuchen erfasst und in Abhängigkeit von der Soll-/Istwert-Differenz abgespeichert und im Serienfertigungsprozess für die individuelle Ventilhubeinstellung entsprechend der aktuell festgestellten Soll-/Istwert-Differenz abgerufen werden.
  • Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Verfahrens möglich.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine Seitenansicht eines Kraftstoffeinspritzventils, teilweise geschnitten,
  • 2 eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts II in 1
  • Das in 1 beispielhaft für ein allgemeines Ventil dargestellte, elektromagnetisch betätigbare Kraftstoffeinspritzventil weist ein ferromagnetisches, rohrförmiges Ventilgehäuse 11 auf, in das ein nichtmagnetischer, hülsenförmiger Ventilsitzträger 12 eingesetzt ist. Dabei ist der Ventilsitzträger 12 mit einem im Durchmesser größeren Trägerabschnitt 121 im Ventilgehäuse 11 befestigt und steht mit diesem teilweise und mit einem daran sich fortsetzenden, im Durchmesser kleineren Trägerabschnitt 122 aus dem Ventilgehäuse 11 vor. Das vom durchmessergrößeren Trägerabschnitt 121 abgekehrte Ende des durchmesserkleineren Trägerabschnitts 122 ist mit einem Ventilsitzkörper 13 verschlossen, der in das Stirnende des Trägerabschnitts 122 eingesetzt und mit dem Ventilsitzträger 12, z. B. durch eine Schweißnaht 14, fest verbunden ist.
  • Der Ventilsitzkörper 13 ist mit einem zentralen Sackloch 15 versehen, in dessen Grund ein Ventilsitz 16 und innerhalb eines vom Ventilsitz 16 umschlossenen Bereichs Spritzlöcher 17 ausgebildet sind. Das Öffnen und Schließen des Ventils wird mittels einer Ventilnadel 18 bewirkt, die von einem Aktor zu einer Hubbewegung angetrieben wird und endseitig ein mit dem Ventilsitz 16 zum Verschließen und Freigeben der Spritzlöcher 17 zusammenwirkenden Ventilschließkörper 19 trägt. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Aktor ein Elektromagnet 20 mit einem hohlzylindrischen Magnetkern 21, einer Magnetspule 22 und einem Anker 23, der Durchgangsbohrungen 24 zum Durchtritt von Kraftstoff aufweist. Der Magnetkern 21 ist in den durchmessergrößeren Trägerabschnitt 121 des Ventilsitzträgers 12 eingeschoben und die Magnetspule 22 ist außen auf den Trägerabschnitt 121 aufgesetzt. Der fest mit der Ventilnadel 18 verbundene Anker 23 ist am inneren Stirnende des Magnetkerns 21 diesem gegenüberliegend, angeordnet und in dem durchmessergrößeren Trägerabschnitt 121 axial verschieblich geführt. Magnetkern 21, Anker 23 und Ventilgehäuse 11 bilden einen über einen ringförmigen Luftspalt zwischen Magnetkern 21 und Anker 23 sich schließenden Magnetkreis. Im hohlen Inneren des Magnetkerns 21 ist eine Ventilschließfeder 25 angeordnet, die die Ventilnadel 18 in Ventilschließrichtung belastet und über die Ventilnadel 18 den Ventilschließkörper 19 auf den Ventilsitz 16 aufpresst. Die Schließkraft der Ventilschließfeder 25 ist mittels einer Justierschraube 26 einstellbar. Wird die Magnetspule 22 über einen Anschlussstecker 28 bestromt, so wird der Anker 23 vom Magnetkern 21 angezogen, die Ventilnadel 18 führt eine in 1 aufwärts gerichtete Hubbewegung aus, und der Ventilschließkörper 19 wird gegen die Kraft der Ventilschließfeder 25 vom Ventilsitz 16 abgehoben. Der über einen am Ventilgehäuse 11 ausgebildeten Kraftstoffanschluss 27 einströmende und durch den hohlzylindrischen Magnetkern 21 und die Durchgangsbohrungen 24 im Anker 23 sowie durch den hülsenförmigen Ventilsitzträger 12 hindurchströmende, unter Druck stehende Kraftstoff wird über die Spritzlöcher 17 fächerförmig abgespritzt.
  • Der maximale Ventilhub der Ventilnadel 18 und damit des Ventilschließkörpers 19 ist durch die Größe des ringförmigen Luftspalts zwischen Magnetkern 21 und Anker 13 festgelegt. Zu der erforderlichen Einstellung des maximalen Hubs der Ventilnadel 18 wird nach folgendem Verfahren vorgegangen:
    Der Ventilsitzkörper 13 wird so in dem Ventilsitzträger 12 angeordnet und z. B. durch Schweißen festgesetzt, dass der Ventilhub in Grenzen größer ist als der geforderte Ventilhub. Bei dem fertig montierten Ventil wird der Ventilhub vermessen und der Messwert als Ventilhub-Istwert ausgegeben. Die Vermessung des Ventilhubs kann beispielsweise mittels eines Laserstrahls vorgenommen werden, wie dies in der DE 43 29 976 A1 beschrieben ist. Dabei wird ein Laserstrahl durch ein Spritzloch 17 auf den Ventilschließkörper 19 gerichtet und bei nicht erregtem, geschlossenem Ventil eine erste Längenmessung der Strecke zwischen Lasersender und Ventilschließkörper 19 vorgenommen. Die gleiche Längenmessung wird bei bestromter Magnetspule 22 durchgeführt und die Differenz der beiden Längenmessungen ergibt den Ventilhub-Istwert.
  • Um nunmehr den geforderten Ventilhub-Sollwert einzustellen, der in jedem Fall kleiner ist als der gemessene Ventilhub-Istwert, wird der hülsenförmige Ventilsitzträger 12 durch eine spanlose Verformung in einem oberhalb des Ventilsitzkörpers 13 liegenden Bereich, vorzugsweise in dem durchmesserkleineren Trägerabschnitt 122, soweit verkürzt, dass die Differenz zwischen Ventilhub-Istwert und Ventilhub-Sollwert beseitigt, also nahezu Null ist. Zur spanlosen Verformung wird bevorzugt in dem durchmesserkleineren Trägerabschnitt 121 des hülsenförmigen Ventilsitzträgers 12 in mindestens einem Hülsenbereich der Werkstoff des Ventilsitzträgers 12 umlaufend so gezielt aufgeschmolzen, dass die anschließende Abkühlung dieses Hülsenbereichs zu einer die gewünschte Verkürzung ergebenden, axialen Schrumpfung des Ventilsitzträgers 12 führt. In der vergrößerten Ausschnittsdarstellung der 2 ist ein solcher aufgeschmolzener und wieder abgekühlter Hülsenbereich 29 durch Schwärzung gekennzeichnet. Reicht die umlaufende Aufschmelzung des Werkstoffs im Hülsenbereich 29 nicht aus, so kann in einem weiteren Hülsenbereich 30, der in 2 strichliniert angedeutet ist, oder in mehreren Hülsenbereichen ebenfalls eine weitere Werkstoffaufschmelzung durchgeführt werden. Die Anzahl der aufzuschmelzenden Hülsenbereiche 29, 30, die axiale Breite und/oder die radiale Tiefe der Werkstoffaufschmelzung in einem solchen Hülsenbereich 29, 30 wird abhängig von der Größe der Soll-/Istwert-Differenz gewählt.
  • Die Werkstoffaufschmelzung wird mittels eines auf den jeweiligen Hülsenbereich 29, 30 fokussierten Laserstrahls 31 vorgenommen, wobei während der Werkstoffaufschmelzung Laserstrahl 31 und Ventilsitzträger 12 sich relativ zueinander drehen, so dass eine um den Ventilsitzträger 12 umlaufenden Werkstoffaufschmelzung erfolgt. Die axiale Breite der Werkstoffaufschmelzung wird dabei durch Einstellen der Größe des Fokuspunktes des Laserstrahls 30 bestimmt und die radiale Tiefe der Werkstoffaufschmelzung durch die Einstellung der Laserleistung vorgegeben.
  • Für die Hubeinstellung in Großserie können die Anzahl der aufzuschmelzenden Hülsenbereiche und die Parameter für die Einstellung des Laser zur Werkstoffaufschmelzung in Abhängigkeit von verschiedenen Istwert-/Sollwert-Differenzen, die an einem Funktionsmuster vermessen worden sind, in einer Matrix abgelegt werden und bei der serienmäßigen Hubeinstellung des jeweiligen Ventils entsprechend der gemessenen Istwert-/Sollwert-Differenz des Ventilhubs die entsprechenden Parameter für die Werkstoffaufschmelzung abgerufen werden. In diesem Fall kommt man mit einer einzigen Vermessung des Ventilhub-Istwerts aus.
  • Alternativ ist es möglich, die erforderliche Verkürzung des Ventilsitzträgers auch durch anderweitige spanlose Verformung herbeizuführen. Beispielsweise kann am Ventilsitzträger eine umlaufende Sicke angeformt und durch axiales Zusammendrücken der Sicke ein Verkürzung herbeigeführt werden.
  • Das beschriebene Verfahren zur Hubeinstellung des Ventils kann auch bei Ventilen angewendet werden, die einen hydraulischen Aktor zur Betätigung der Ventilnadel aufweisen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 4329976 A1 [0002, 0010]

Claims (5)

  1. Verfahren zur Hubeinstellung eines Ventils, insbesondere eines Kraftstoffeinspritzventils für Brennkraftmaschinen, das einen hülsenförmigen Ventilsitzträger (12) mit einem am Ventilsitzträger (12) endseitig befestigten, mit einem Ventilsitz (16) versehenen Ventilsitzkörper (13) und eine im Ventilsitzträger (12) verschieblich einliegende, zur Hubbewegung angetriebenen Ventilnadel (18) mit einem endseitigen Ventilschließkörper (19) aufweist, der mit dem Ventilsitz (16) zusammenwirkt und gegenüber dem Ventilsitz (16) den Ventilhub ausführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung des Ventilsitzkörpers (13) im Ventilsitzträger (12) so vorgenommen wird, dass der Ventilhub in Grenzen größer als ein geforderter Ventilhub-Sollwert ist, dass der Ventilhub vermessen und als Ventilhub-Istwert ausgegeben wird und dass der hülsenförmige Ventilsitzträger (12) durch spanlose Verformung in einem oberhalb des Ventilsitzkörpers (13) liegenden Trägerabschnitt (121) soweit verkürzt wird, dass die Differenz zwischen Ventilhub-Sollwert und Ventilhub-Istwert beseitigt ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur spanlosen Verformung des hülsenförmigen Ventilsitzträgers (12) der Werkstoff des hülsenförmigen Ventilsitzträgers (12) in mindestens einem Hülsenbereich (29, 30) umlaufend so gezielt aufgeschmolzen wird, dass die anschließende Abkühlung des aufgeschmolzenen Werkstoffs zu einer die Verkürzung des Ventilssitzträgers (12) ergebenden, axialen Schrumpfung des Hülsenbereichs (29, 30) führt.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der aufzuschmelzenden Hülsenbereiche (29, 30), die axiale Breite und/oder die radiale Tiefe der Werkstoffaufschmelzung in jedem Hülsenbereich (29, 30) abhängig von der Differenz zwischen Ventilhub-Sollwert und Ventilhub-Istwert gewählt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstoffaufschmelzung mittels eines auf den mindestens einen Hülsenbereich (29, 30) fokussierten Laserstrahls (31) vorgenommen wird, wobei Laserstrahl (31) und Ventilsitzträger (12) relativ zueinandergedreht werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Breite der Werkstoffaufschmelzung durch Einstellen der Größe des Fokuspunktes des Laserstrahls und die radiale Tiefe der Werkstoffaufschmelzung durch Einstellen der Laserleistung vorgegeben wird.
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