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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer piezoelektrischen Antriebsvorrichtung
sowie von einem Verfahren zum Betreiben einer solchen nach der Gattung der
unabhängigen Ansprüche.
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Mit
der
EP 953 215 B1 ist
ein Antriebssystem zum Verstellen von Fahrzeugkomponenten bekannt geworden,
bei der ein piezoelektrischer Motor mit mindestens zwei piezoelektrischen
Aktuatoren eine lineare Bewegung herbeiführt. Die beiden
piezoelektrischen Aktuatoren wirken mit voneinander beabstandeten
Blöcken zusammen, die mittels der Piezoaktuatoren an einer
linearen Führungsstange festgeklemmt werden können.
Ist beispielsweise der erste Block an der Führungsstange
festgeklemmt, bewirkt ein weiteres als Piezoaktor ausgebildetes
Verstellelement eine Verschiebung des zweiten nicht festgeklemmten
Blockes gegenüber dem ersten Block entlang der Führungsschiene.
Nach Beendigung der linearen Verschiebung des zweiten Blockes wird
dieser an der Führungsschiene festgeklemmt (mittels piezoelektrischem
Aktuator) und der erste Block gelöst, sodass der erste
Block aufgrund der federnden Vorspannung zum zweiten Block hingezogen
wird. Dieser Bewegungsablauf ist mit einer Raupenbewegung vergleichbar,
für deren Funktion das Festklemmen des ersten und des zweiten
Blockes mittels Piezoaktoren sehr genau koordiniert werden muss.
Zusätzlich muss der dritte Piezoaktor für die
Linearverschiebung genau zu den anderen beiden Piezoaktoren getaktet
werden, wodurch die Verstellbewegung sehr unzuverlässig oder
sehr langsam wird. Außerdem ist die elektronische Ansteuerung
für die Anregung der drei Piezoaktoren für eine
Bewegungsrichtung sehr teuer.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße
Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche
haben demgegenüber den Vorteil, dass durch die Anordnung
einer Sperrvorrichtung ein Verschieben des Piezoaktors entgegen
der Antriebsrichtung wirksam unterbunden wird. Hierzu ist die Sperrvorrichtung
entgegen der Antriebsrichtung selbsthemmend ausgebildet, sodass
die Sperrvorrichtung als passives Bauelement keine aktive Ansteuerung
durch einen Aktuator während des Verstellbetriebs benötigt.
In Verstellrichtung gleitet die Sperrvorrichtung entlang der Führungsschiene,
sodass der Bewegungsrichtung des Piezoaktors nur ein geringer Reibwiderstand
entgegenwirkt.
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Durch
die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der in den abhängigen Ansprüchen angegebenen Ausführungen
möglich. Zur Ausbildung einer Selbsthemmung bezüglich
nur einer Bewegungsrichtung sind an der Antriebsvorrichtung beispielsweise
Sperrelemente angeordnet, die zur Führungsschiene in Bewegungsrichtung
des Piezoaktors einen Winkel bilden, der kleiner als 90° ist.
Dadurch können die Sperrelemente mit relativ geringer Reibung
entlang der Bewegungsrichtung auf der Führungsschiene entlang
schleifen, wohingegen sie durch ihren Anstellwinkel entgegen der
Bewegungsrichtung (Gegenrichtung) auf der Führungsschiene
verkanten oder darauf haften, und dadurch selbsthemmend eine Bewegung
entgegen der Bewegungsrichtung unterbinden. Durch die Wahl des Anstellwinkels
und die Ausbildung der Anlagekante der Sperrelemente an der Führungsschiene,
bzw. durch die Formgebung der Sperrelemente kann das Maß der
Selbsthemmung entgegen der Bewegungsrichtung, bzw. die Gleitfähigkeit
in Bewegungsrichtung erhöht oder erniedrigt werden.
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Die
Sperrelemente können beispielsweise starr ausgebildet sein,
wobei sie dann vorzugsweise drehbar am Piezoaktor gelagert sind.
In einer weiteren Ausführung können die Sperrelemente
auch elastisch verformbar ausgebildet sein, sodass durch eine Krafteinwirkung
die Sperrelemente von der Führungsschiene abgehoben werden
können.
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Um
nach dem Verstellvorgang in eine erste Bewegungsrichtung mittels
des antreibenden Piezoaktors eine Zurückverstellung des
zu bewegenden Teils zu ermöglichen, weist die Antriebsvorrichtung mindestens
ein Betätigungselement auf, mittels der die Selbsthemmung
der Sperrvorrichtung aufgehoben werden kann. Dazu wird der Kontakt
des mindestens einen Sperrelements relativ zur Führungsschiene
mittels des Betätigungselements aufgehoben, wobei das Sperrelement
entweder zur Führungsschiene gedreht oder elastisch verbogen
wird.
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Zur
antreibenden Verstellbewegung des beweglichen Teils weist der Piezoaktor
ein Piezoelement auf, das zwischen zwei Massen angeordnet ist. Durch
die Ausbildung einer Längsschwingung des Piezoelements
werden die zwei Massen entlang der Führungsschiene relativ
zueinander beschleunigt, wodurch aufgrund deren Massenträgheit
eine Antriebsbewegung in Bewegungsrichtung erzeugt wird.
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An
einer der beiden Massen ist die Sperrvorrichtung angeordnet, sodass
sich die andere frei bewegliche Masse über die Sperrvorrichtung
der ersten Masse an der Führungsschiene abstützen
kann. Beispielsweise ist die Masse, an dem die Sperrvorrichtung
angeordnet ist, mit dem Aktorgehäuse verbunden. Das Aktorgehäuse
nimmt beispielsweise das Piezoelement und die gegenüberliegende
frei schwingbar angeordnete Masse auf.
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Um
das bewegliche Teil zu verstellen, wird eine der beiden Massen mit
dem beweglichen Teil verbunden, wobei vorzugsweise die zweite Masse, die
durch das Piezoelement abgetrennt ist, frei schwingbar angeordnet
ist. Bevorzugt ist das bewegliche Teil am Gehäuse des Piezoaktors
und/oder an der Masse, an dem die Sperrvorrichtung angeordnet ist,
befestigt.
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Bevorzugt
ist die Führungsschiene als linearer Stab ausgebildet,
der beispielsweise einen runden oder rechteckigen Querschnitt aufweist.
Bei einer solchen stabförmigen Führungsschiene
ist das Piezoelement und die beiden Massen des Piezoaktors günstigerweise
ringförmig um die Führungsschiene ausgebildet.
Dadurch kann der gesamte Piezoaktor näherungsweise rotationssymmetrisch
hergestellt werden.
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In
einer weiteren Ausführung weist die Führungsschiene
zwei gegenüberliegende Flächen auf, zwischen denen
der Piezoaktor angeordnet ist. Dabei liegen beispielsweise zwei
gegenüberliegende Sperrelemente einer Sperrvorrichtung
an den gegenüberliegenden Flächen der Führungsschiene
an.
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Soll
das bewegliche Teil entlang zwei entgegengesetzter Bewegungsrichtungen
kontrolliert verstellt werden, weist die Antriebsvorrichtung beispielsweise
zwei Piezoaktoren mit jeweils einer Sperrvorrichtung auf. Bei dieser
Vorrichtung ist je ein Piezoaktor für eine Verstellrichtung
in Betrieb, insbesondere wirkt jeweils nur eine Sperrvorrichtung
selbsthemmend, während die Sperrvorrichtungen des nichtaktivierten
Piezoaktors sich im gelösten (näherungsweise reibungsfreien)
Zustand befindet. Bei dieser Ausführung sind beide Piezoaktoren
beispielsweise in einem gemeinsamen Aktorgehäuse angeordnet.
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In
einer alternativen Ausführung sind an einer der beiden
Massen Sperrelemente derart angeordnet, dass diese wahlweise derart
positioniert werden können, dass sie entgegen der ersten
Bewegungsrichtung selbsthemmend wirken, oder alternativ derart positioniert
werden können, dass sie entgegen der zweiten entgegengesetzten
Bewegungsrichtung selbsthemmend wirken. Die Selbsthemmung bezüglich
der beiden unterschiedlichen Bewegungsrichtungen kann dabei durch
identische Sperrelemente oder mittels zusätzlicher Sperrelemente
realisiert werden.
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Um
das bewegliche Teil fest gegenüber der Führungsschiene
zu fixieren und eine Bewegung des verstellenden Teils zu blockieren,
können die Sperrelemente derart betätigt werden,
dass sowohl Sperrelemente selbsthemmend bezüglich der einen
Bewegungsrichtung an der Führungsschiene anliegen, als auch
bezüglich der entgegengesetzten Bewegungsrichtung.
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Besonders
vorteilhaft ist es, dass während der Antriebsbewegung der
piezoelektrischen Antriebsvorrichtung die Sperrelemente nicht betätigt werden
müssen. Dabei ist es ausreichend, wenn während
des Verstellvorgangs nur ein einziges Piezoelement einphasig in
Schwingung versetzt wird, wodurch keine unterschiedlichen Anregungsfrequenzen
unterschiedlicher Piezoelemente getaktet oder aufeinander abgestimmt
werden müssen. Lediglich bei der Umkehrung der Bewegungsrichtung
des zu verstellenden Teils ist eine Betätigung der Sperrvorrichtung
erforderlich. Zum Verstellen des beweglichen Teils wird die Schwingungsenergie
des Piezoelements in eine Trägheitsbewegung der beiden
gegenüberliegenden Massen umgesetzt, wodurch das Piezoelement
vorteilhaft im Resonanzbetrieb bei einer hohen Frequenz angeregt
werden kann. Durch diesen Resonanzbetrieb kann die Antriebsvorrichtung
dynamisch betrieben werden, wodurch deutlich größere
Verstellamplituden und dadurch eine höhere Verstellgeschwindigkeit
erzielt werden kann, als beispielsweise bei einem Piezomotor, der
nach dem statischen Raupenbewegungsprinzip arbeitet. Verglichen
mit anderen dynamischen Piezoantrieben nach dem Stoßprinzip,
bei denen in der Regel mindestens zwei Piezoschwingungen aufeinander
abgestimmt werden müssen, ist der erfindungsgemäße
dynamische Piezoantrieb sehr robust und unanfällig gegen Störungen,
da aufgrund der selbsthemmenden Sperrvorrichtung nur eine einzige
Piezoschwingung (in Resonanz) angeregt werden muss.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 verschiedene
Kombinationsmöglichkeiten einer ersten erfindungsgemäßen
Antriebsvorrichtung und
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2 eine
weitere erfindungsgemäße Ausführung.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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In 1 ist
eine piezoelektrische Antriebsvorrichtung 10 dargestellt,
bei dem ein bewegliches Teil 11 entlang einer Führungsschiene 12 verstellt werden
kann. Die Führungsschiene 12 ist ortsfest ausgebildet,
beispielsweise an einem Karosserieteil 14 befestigt. Die
Führungsschiene 12 kann als Teil eines Rahmens 15 einer
nicht näher dargestellten Öffnung ausgebildet
werden, die mit einem flächig ausgebildeten beweglichen
Teil 11 verschließbar ist. Beispielsweise ist
das verstellbare Teil 11 als Fensterscheibe oder Schiebedach
ausgebildet.
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In 1 ist
die Führungsschiene 12 als linearer Stab 13 ausgebildet,
der beispielsweise einen runden oder viereckigen Querschnitt aufweist.
In der unteren Bildhälfte ist ein erster Piezoaktor 18 dargestellt,
der ein Piezoelement 20 aufweist, das eine erste Masse 22 mit
einer zweiten Masse 24 verbindet. Die erste Masse 22 ist
bezüglich einer Längsrichtung 26 am freien
Ende 28 des Piezoelements 20 angeordnet und bildet
daher eine frei schwingende Masse 23. Am gegenüberliegenden
Ende 30 ist das Piezoelement 20 mit einem Aktorgehäuse 32 verbunden, das
hier die zweite Masse 24 bildet. Am Aktorgehäuse 32 bzw.
an der zweiten Masse 24 ist eine Sperrvorrichtung 34 angeordnet,
die Sperrelemente 36 aufweist, die beim Verstellvorgang
in Bewegungsrichtung 27 an der Führungsschiene 12 anliegen.
Die Sperrelemente 36 sind beispielsweise als Lamellen 38 ausgebildet,
die bezüglich der Bewegungsrichtung 27 des Piezoaktors 18 einen
Winkel 40 kleiner als 90° bilden. Der Winkel 40 liegt
bevorzugt im Bereich von 60° bis 89°. Die Sperrelemente 36 sind
im Ausführungsbeispiel an einem Ende 42 fest mit
der zweiten Masse 24 verbunden und bilden an ihrem anderen
Ende eine Kontaktfläche 44 zur Führungsschiene 12.
Indem die Sperrelemente 36 unter dem spitzen Winkel 40 an
der Führungsschiene 12 anliegen, wirken sie entgegen
der Bewegungsrichtung 27 (Gegenrichtung (29) des
Piezoaktors selbsthemmend. In Bewegungsrichtung 27 hingegen
weisen die Sperrelemente 36 einen deutlich geringeren Bewegungswiderstand
auf, sodass die Sperrelemente 36 in Bewegungsrichtung 27 gut
gleiten. Zum Abheben der Sperrelemente 36 von der Führungsschiene 12 sind
Betätigungsmittel 46 angeordnet, womit die Selbsthemmung
der Sperrelemente 36 aufgehoben werden kann. In der unteren
Bildhälfte der 1 (unterhalb der Linie 8)
sind die Sperrelemente 36 als biegbare Lamellen 38 ausgebildet,
die durch die Betätigungsmittel 46 derart elastisch
verformt werden, dass die Selbsthemmung entgegen der Bewegungsrichtung 27 aufgehoben
wird. Vorzugsweise berühren dann die Kontaktflächen 44 der
Sperrelemente 36 die Führungsschiene 12 nicht
mehr.
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Zum
Verstellen des beweglichen Teils 11 in Bewegungsrichtung 27 wird
das Piezoelement 20 einphasig angeregt. Dazu weist das
Piezoelement 20 zwei Elektroden 48 auf, die mit
einer Elektronikeinheit 50 verbunden sind. Dabei wird das
Piezoelement 20 in einer Längsschwingung angeregt,
die näherungsweise parallel zur Führungsschiene 12 ausgerichtet ist.
Durch die Anlegung einer elektrischen periodischen Spannung an das
Piezoelement 20 wird dieses zusammen mit den beiden Massen 22 und 24 zu einer
resonanten Schwingung angeregt. Dehnt sich beispielsweise das Piezoelement 20 im
in 1 dargestellten Zustand in Längsrichtung 26 aus,
bewegt sich die erste Masse 22 von der zweiten Masse 24 weg.
Da sich die zweite Masse 24 über die Sperrelemente 36 selbsthemmend
entgegen der Bewegungsrichtung 27 an der Führungsschiene 12 abstützt, kommt
es hierbei zu keiner Relativbewegung des zu verstellenden Teils 11 gegenüber
der Führungsschiene 12. Zieht sich anschließend
das Piezoelement 20 wieder zusammen, wirkt auf die erste
Masse 22 eine Kraft in Gegenrichtung 29 und auf
die zweite Masse 24 eine Kraft in Bewegungsrichtung 27,
wodurch sich die beiden Massen 22 und 24 aufeinander
zu bewegen. Da die Sperrelemente 36 in Bewegungsrichtung 27 keine
Selbsthemmung aufweisen, bewegen sich die Sperrelemente 36 zusammen
mit der Masse 24 relativ zur Führungsschiene 12 in
Bewegungsrichtung 27. Damit kommt es zu einer Verstellbewegung des
beweglichen Teils 11 in Bewegungsrichtung 27. Durch
den hochfrequenten resonanten Antrieb des Piezoelements 20 summieren
sich die vielen kleinen Einzelbewegungen der zweiten Masse 24 während der
Kontraktionsphase des Piezoelements 20 zu einer Verstellbewegung
in die eingezeichnete Bewegungsrichtung 27. Besteht der
piezoelektrische Antrieb 10 nur aus dem Piezoaktor 18 in
der unteren Bildhälfte (unterhalb der gestrichelten Linie 8),
ist eine kontrollierte Stellbewegung nur in der einen Bewegungsrichtung 27 möglich.
Um das bewegliche Teil 11 zurückzustellen, werden
die Sperrelemente 36 mittels der Betätigungsvorrichtung 46 gelöst,
sodass das bewegliche Teil 11 beispielsweise aufgrund der
Schwerkraft oder einer Federkraft entgegen der Bewegungsrichtung 27 zurückbewegt
wird.
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Soll
das bewegliche Teil 11 mittels der Antriebsvorrichtung 10 in
beide Richtungen verstellt werden (Bewegungsrichtung 27 und
Gegenrichtung 29), weist die Antriebsvorrichtung 10 einen
zweiten Piezoaktor 18' auf, der mit einer entsprechenden Sperrvorrichtung 35 zusammenwirkt.
In der oberen Bildhälfte sind die Sperrelemente 36 beispielsweise starr
ausgebildet und um eine Drehachse 52 drehbar gelagert.
Durch die Aktivierung der Betätigungsmittel 46 kann
hierdurch die Selbsthemmung der Sperrelemente 36 in Bewegungsrichtung 27 aufgehoben
werden. Dies ist notwendig, wenn das bewegliche Teil 11 in
Bewegungsrichtung 27 verstellt wird. Soll das bewegliche
Teil 11 hingegen in die Gegenrichtung 29 angetrieben
werden, liegen die Sperrelemente 36 in der oberen Bildhälfte
selbsthemmend an der Führungsschiene 12 an, während
die Selbsthemmung der Sperrelemente 36 in der unteren Bildhälfte
mittels der Betätigungsmittel 46 aufgehoben wird
(die Sperrelemente 36 werden von der Führungsschiene 12 abgehoben).
Wird nun das obere Piezoelement 20 einphasig angeregt,
kommt es zu einer Vorschubbewegung des Teils 11 in Gegenrichtung 29.
Bei dieser Betriebsweise ist bezüglich einer Bewegungsrichtung 27, 29 immer
nur ein Piezoaktor 18, 18' mit einem Piezoelement 20 aktiviert,
wodurch ein günstiger einphasiger Betrieb möglich
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform gemäß 1 weist
die Antriebsvorrichtung 10 – wie in der zuerst
beschriebenen Variante – nur den unteren Piezoaktor 18 auf,
hat aber zusätzlich zu der unteren Sperrvorrichtung 34 eine
zweite Sperrvorrichtung 35, wie sie in der oberen Bildhälfte
dargestellt ist. Mittels der Betätigungsmittel 46 kann
so die Selbsthemmung der ersten Sperrvorrichtung 34 oder
der zweiten Sperrvorrichtung 35 in Kraft gesetzt werden.
Der Vorschub erfolgt hierbei in beiden Richtungen 27 und 29 durch
den einen Piezoaktor 18, wobei die Bewegungsrichtung ausschließlich
durch die Stellung der Sperrvorrichtungen 34, 35 bestimmt
wird. Durch wahlweises Aktivieren der Betätigungsmittel 46 kann dadurch
die Bewegungsrichtung umgekehrt werden.
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Die
Betätigungsmittel 46 können dabei als Piezoelement 54 oder
als andere Aktoren (Magnet, Formgedächtnis-Element, elektroaktives
Material) ausgebildet sein. Gemäß 1 ist
das Piezoelement 20 und die Massen 22, 24 ringförmig
um die Führungsschiene 12 angeordnet, sodass der
Piezoaktor 18 näherungsweise rotationssymmetrisch
ausgebildet ist. Das Aktorgehäuse 32 ist beispielsweise
als zylindrisches Rohr ausgebildet, in dem ein oder zwei Piezoaktoren 18, 18' angeordnet
sind. Um das bewegliche Teil 11 entlang der Führungsschiene 12 zu führen,
weist die zweite Masse 24 bzw. das Aktorgehäuse 32 eine
Führungsöffnung 58 auf, die die Führungsschiene 12 aufnimmt.
Das Piezoelement 20 ist in diesem Beispiel ringförmig
ausgebildet. Dabei können einzelne zylinderförmige
Piezoscheiben in Längsrichtung 26 aufeinandergestapelt,
und insbesondere axial verspannt werden.
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2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die Antriebsvorrichtung 10 innerhalb einer
Führungsschiene 12 angeordnet ist. Die Führungsschiene 12 kann
dabei rohrförmig, u-förmig oder als zwei beabstandete
Führungsflächen 16 ausgebildet sein.
Innerhalb dieser Führungsschiene 12 wird der Piezoaktor 18 mittels
Gleitflächen 56 und/oder der Sperrelemente 36 geführt.
Das Piezoelement 20 ist wiederum zwischen einer ersten
Masse 22 und einer zweiten Masse 24 angeordnet
und wird mit einer Längsschwingung in Längsrichtung 26 angeregt.
Das Piezoelement 20 kann in dieser Ausführung
beispielsweise auch einen viereckigen Querschnitt aufweisen. Die
erste Masse 22 ist als freischwingende Masse 23 ausgebildet,
die innerhalb der Führungsschiene 12 in eine Längsschwingung versetzt
wird. Die zweite Masse 24 ist mit dem zu verstellenden
Teil 11 verbunden und weist die erste Sperrvorrichtung 34 und
die zweite Sperrvorrichtung 35 auf, die wahlweise eine
Selbsthemmung der zweiten Masse 24 bezüglich der
Führungsschiene 12 in Bewegungsrichtung 27 oder
in Gegenrichtung 29 bewirken können. Hierzu weisen
die Sperrvorrichtungen 35, 34 Betätigungsmittel 46 auf,
die die Sperrelemente 36 unter dem Winkel 40 an
die Führungsschiene 12 anlegen. Dabei kann die
erste Sperrvorrichtung 34 mit der zweiten Sperrvorrichtung 35 kombiniert ausgeführt
sein, sodass beispielsweise ein konkretes Sperrelement 36 unter
unterschiedlichen Winkeln 40 gegenüber der Führungsschiene 12 zum
Anliegen kommen kann. Ebenso können beispielsweise zwei Sperrelemente 36 paarweise
mittels einer Betätigungsvorrichtung 46 aktiviert
werden, sodass zwei Sperrelemente 36, die in einer Ebene
quer zur Bewegungsrichtung 27 angeordnet sind, gleichzeitig
in den selbsthemmenden Zustand versetzt werden oder aus dem selbsthemmenden
Zustand gelöst werden. Alternativ können zwei
in Verstellrichtung 27 hintereinander angeordnete Sperrelemente 36 miteinander gekoppelt
werden, sodass mittels einer Betätigungsvorrichtung 46 die
Selbsthemmung wahlweise entweder in Bewegungsrichtung 27 aktiviert
wird oder in Gegenrichtung 29 aktiviert wird. Die Sperrelemente 36 können
starr ausgebildet sein und in Drehachsen 52 gelagert werden,
oder als biegbare Lamellen 38 ausgebildet werden. Bei dieser
Ausführung weist der Piezoaktor 18 kein Aktorgehäuse 32 auf,
wobei beide Sperrvorrichtungen 34, 35 räumlich
integriert an der zweiten Masse 24 angeordnet sind.
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Es
sei angemerkt, dass hinsichtlich der in den Figuren und der in der
Beschreibung dargestellten Ausführungsbeispiele vielfältige
Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Merkmale untereinander möglich
sind. So kann die räumliche Integration der beiden Sperrvorrichtungen 34,
und 35 aus 2 auch bei einer stabförmigen
Führungsschiene 12 gemäß 1 angewendet
werden. Außerdem kann beispielsweise die konkrete Ausbildung
der Piezoaktoren 18, 18' deren Aktorgehäuse 32,
der Piezoelemente 20 (Monoblock, Stapel- oder, Multilayer),
der Sperrelemente 36 und deren Betätigungsmittel 46 entsprechend
der Anwendung variiert werden. Eine Sperrvorrichtung 34, 35 bezüglich
einer Bewegungsrichtung 27, 29 kann dabei ein
Sperrelement 36 oder mehrere – insbesondere identische – Sperrelemente 36 aufweisen.
Die Ausbildung und die Reibpaarung (Wahl der Haftreibung) der Kontaktfläche 44 zur
Führungsschiene 12 – sowie die Geometrie
der Lamelle der Sperrvorrichtung – kann den erforderlichen
Verstell- oder Haltekräften des Teils 11 angepasst
werden. In einer weiteren Variante ist das bewegliche Teil 11 an
der Führungsschiene 12 befestigt, die relativ zum
ortsfest schwingenden Piezoaktor 18 verschoben wird. Bevorzugt
wird die erfindungsgemäße Antriebseinheit 10 zu
Verstellung beweglicher Teile 11 im Kraftfahrzeug verwendet,
ist jedoch nicht auf eine solche Anwendung beschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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