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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugantriebsstrang mit wenigstens zwei
Fahrzeugachsen, einer Brennkraftmaschine und einer Getriebeeinrichtung
zum Darstellen verschiedener Fahrübersetzungen gemäß der
im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten
Art.
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Aus
der
DE 103 44 972
A1 ist ein Antriebsstrang eines Allradfahrzeuges mit wenigstens
zwei antreibbaren Fahrzeugachsen, mit einem zwischen einer Antriebsmaschine
und den Fahrzeugachsen angeordneten Hauptgetriebe zum Darstellen
verschiedener Übersetzungen und mit drei steuer- und regelbaren
reibschlüssigen Kupplungen bekannt. Eine erste Kupplung
ist zwischen dem Hauptgetriebe und der ersten Fahrzeugachse angeordnet.
Eine zweite Kupplung und eine dritte Kupplung sind jeweils zwischen
einem Achsgetriebe und einem Antriebsrad der zweiten Fahrzeugachse
angeordnet. Die Übertragungsfähigkeiten der Kupplungen
sind jeweils über eine Aktuatorik einstellbar und ein Antriebsmoment
einer Antriebsmaschine ist zwischen den antreibbaren Fahrzeugachsen
in Abhängigkeit der eingestellten Übertragungsfähigkeiten
der Kupplungen verteilbar, wobei ein der zweiten Fahrzeugachse zugeführter
Teil des Antriebsmomentes in Fahrzeugquerrichtung zwischen den beiden
Antriebsrädern der zweiten Fahrzeugachse mit variierbarem
Verteilungsgrad verteilbar ist.
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Nachteilig
dabei ist jedoch, dass zur Darstellung des Allradbetriebsmodus ein
hoher Steuer- und Regelaufwand für die variable Betätigung
der drei reibschlüssigen Kupplungen erforderlich ist und
die Kupplungen im Schlupfbetrieb hohen thermischen Belastungen ausgesetzt
sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen
Fahrzeugantriebsstrang zur Verfügung zu stellen, mittels
welchem wenigstens ein variabler Allradbetriebsmodus mit geringem Steuer-
und Regelaufwand und geringen thermischen Belastungen von reibschlüssigen
Schaltelementen des Fahrzeugantriebsstranges darstellbar ist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe mit einem Fahrzeugantriebsstrang gemäß den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Fahrzeugantriebsstrang ist mit
wenigsten zwei Fahrzeugachsen, einer Brennkraftmaschine und einer
Getriebeeinrichtung zum Darstellen verschiedener Fahrübersetzungen ausgeführt.
Eine erste Fahrzeugachse ist über die Getriebeeinrichtung
mit der Brennkraftmaschine in Wirkverbindung bringbar, wobei zwischen
jedem der Räder der ersten Fahrzeugachse und einem Verbindungsbereich
zwischen der ersten Fahrzeugachse und der Getriebeeinrichtung ein
reibschlüssiges Schaltelement vorgesehen ist, deren Übertragungsfähigkeit
betriebszustandsabhängig stufenlos variierbar ist.
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Erfindungsgemäß ist
wenigstens eine weitere der zweiten Fahrzeugachse zugeordnete Maschine
vorgesehen, deren Drehmoment Rädern der zweiten Fahrzeugachse
zuführbar ist.
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Somit
ist die erste Fahrzeugachse über die Brennkraftmaschine
des Fahrzeugantriebsstranges nach der Erfindung antreibbar, während
die zweite Fahrzeugachse zur Darstellung eines Allradbetriebsmodus
des Fahrzeugantriebsstranges von der weiteren Maschine mit Drehmoment
beaufschlagbar ist. Im Vergleich zu dem aus dem Stand der Technik
bekannten Antriebsstrang eine thermische Belastung von reibschlüssigen
Schaltelementen eines Fahrzeugantriebstranges während eines
Allradbetriebsmodus des Fahrzeugantriebsstranges nach der Erfindung
reduziert.
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Zusätzlich
ist auch der Steuer- und Regelaufwand zur Darstellung des Allradbetriebsmodus
im Vergleich zu dem aus dem Stand der Technik bekannten Antriebsstrang
verringert, da das der ersten Fahrzeugachse zugeführte
Drehmoment und das der zweiten Fahrzeugachse zugeführte
Drehmoment unabhängig von einem ein Antriebsmoment zwischen den
Fahrzeugachsen verteilenden reibschlüssigen Schaltelement
einstellbar ist und lediglich in Abhängigkeit der Drehmomentabgabe
der Brennkraftmaschine und der weiteren Maschine steht.
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Grundsätzlich
stellt der Fahrzeugantriebsstrang nach der Erfindung im Vergleich
zu an sich bekannten Fahrzeugantriebssträngen eine kostengünstigere
und ein geringeres Gesamtgewicht aufweisende Lösung dar,
mittels der auf einfache Art und Weise eine Vielzahl verschiedener
Betriebszustände bei geringerer thermischer Belastung von
reibschlüssigen Schaltelementen darstellbar sind.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Fahrzeugantriebsstranges
nach der Erfindung ist auf jeder Fahrzeugseite der zweiten Fahrzeugachse
wenigstens ein Rad vorgesehen und jedem Rad eine separate weitere
Maschine zugeordnet, wobei die Maschinen über eine gemeinsame
Betätigungseinrichtung steuerbar- und/oder regelbar sind.
Damit besteht auf einfache Art und Weise die Möglichkeit,
die weiteren Maschinen im Bereich der Räder anzuordnen
und einen im Bereich der zweiten Fahrzeugachse zwischen den beiden
Rädern vorhandenen Bauraum für andere Fahrzeugkomponenten
nutzen zu können.
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Zusätzlich
bietet die Ausführung mit zwei weiteren Maschinen auf einfache
Art und Weise die Möglichkeit, die weiteren Maschinen jeweils
kleiner zu dimensionieren und eine die Fahreigenschaften eines mit
dem erfindungsgemäßen Fahrzeugantriebsstrang ausgeführten
Fahrzeuges durch eine günstigere Gewichtsverteilung zu
verbessern.
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Um
eine von der Brennkraftmaschine während eines Anfahrvorganges
zur Verfügung gestellte Anfahrleistung auf mehrere Komponenten
zu verteilen und eine Belastung der beiden reibschlüssigen Schaltelemente
der ersten Fahrzeugachse zu reduzieren, ist der Fahrzeugantriebsstrang
nach der Erfindung bei einer vorteilhaften Weiterbildung zwischen
der Brennkraftmaschine und der ersten Fahrzeugachse mit einer Anfahreinrichtung
ausgebildet, die vorzugsweise als reibschlüssiges Schaltelement ausgeführt
ist.
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Damit
besteht wiederum während eines Anfahrvorganges die Möglichkeit,
ein mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugantriebsstrang
ausgeführtes Fahrzeug sowohl über die Anfahreinrichtung
als auch über die beiden reibschlüssigen Schaltelemente
der ersten Fahrzeugachse und/oder über die weitere Maschine
oder die weiteren Maschinen, die der zweiten Fahrzeugachse zugeordnet
sind, anzufahren und dadurch die thermische Reibleistung der einzelnen
für den Anfahrvorgang herangezogenen Fahrzeugkomponenten
auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Darüber hinaus
sind die für einen Anfahrvorgang verwendbaren Fahrzeugkomponenten
mit kleiner dimensionierbar, wodurch sich wiederum die Herstellkosten
senken und der Bauraumbedarf geringer ist.
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Bei
weiteren vorteilhaften Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Fahrzeugantriebsstranges ist die Anfahreinrichtung ein zwischen
der Brennkraftmaschine und einem Getriebeeingang der Getriebeeinrichtung
angeordnetes reibschlüssiges Schaltelement oder ein Schaltelement
der Getriebeeinrichtung, die jeweils einfach zu betreibende sowie kostengünstige
Standardbauteile darstellen.
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Um
mit dem Fahrzeugantriebsstrang nach der Erfindung einen Allradbetriebsmodus
möglichst über den gesamten Betriebsbereich eines
Fahrzeuges darstellen zu können, ist der Fahrzeugantriebsstrang
bei einer vorteilhaften Weiterbildung im Bereich zwischen der Brennkraftmaschine
und der zweiten Fahrzeugachse mit einem weiteren reibschlüssigen
Schaltelement ausgeführt, über welches die Brennkraftmaschine
mit der zweiten Fahrzeugachse in Wirkverbindung bringbar ist und
ein Drehmoment der Brennkraftmaschine im Bereich der zweiten Fahrzeugachse
darstellbar ist.
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Damit
ist der zweiten Fahrzeugachse sowohl ein von der weiteren Maschine
bzw. den weiteren Maschinen erzeugtes Drehmoment als auch wenigstens
ein Teil des von der Brennkraftmaschine erzeugten Drehmomentes zuführbar,
um einen Allradbetriebsmodus des Fahrzeugantriebsstranges darstellen
zu können. Dabei besteht in Abhängigkeit der jeweils
vorgesehenen Betriebsstrategie die Möglichkeit, das Fahrzeug
während eines Anfahrvorganges, während dem die
thermischen Belastungen der reibschlüssigen Schaltelemente
des Fahrzeugantriebsstranges besonders hoch sind, über
die elektrische Maschine darzustellen, während der Allradbetriebsmodus
des Fahrzeugantriebsstranges nach der Erfindung nach Beendigung
des Anfahrvorganges durch Führen eines von der Brennkraftmaschine
erzeugten Drehmomentes in Richtung der zweiten Fahrzeugachse realisiert
wird.
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Bei
weiteren vorteilhaften Ausführungsformen des Fahrzeugantriebsstranges
nach der Erfindung ist die weitere Maschine oder sind die weiteren Maschinen
als elektrische, hydraulische oder pneumatische Maschinen ausgebildet
und jeweils generatorisch und/oder motorisch bzw. als Motor und/oder als
Pumpe bzw. als Motor und/oder als Kompressor betreibbar, um das
für den Allradbetriebsmodus erforderliche Drehmoment im
Bereich der zweiten Fahrzeugachse zur Verfügung stellen
zu können und/oder weitere Betriebsmodi des Fahrzeugantriebsstranges
darstellen zu können.
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Grundsätzlich
sind mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugantriebsstrang
neben einem Allradbetriebsmodus auch ein reiner Vorderachsantrieb,
ein Boostbetriebszustand, ein generatorischer Betrieb, ein rein
elektrischer, hyd raulischer oder pneumatischer Fahrbetriebszustand,
ein lediglich über die weitere Maschine bzw. die weiteren
Maschinen durchgeführter Rangierbetriebszustand und/oder
ein Fahrbetrieb für Rückwärtsfahrt darstellbar.
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Neben
den vorgenannten Betriebszuständen des erfindungsgemäßen
Fahrzeugantriebsstranges ist über die beiden reibschlüssigen
Schaltelemente der ersten Fahrzeugachse auch dann ein Anfahrvorgang
eines mit dem Fahrzeugantriebsstrang ausgebildeten Fahrzeuges darstellbar,
wenn der Fahrzeugantriebsstrang ohne separate Anfahrvorrichtung
ausgeführt ist und die beiden reibschlüssigen
Schaltelemente der ersten Fahrzeugachse entsprechend dimensioniert
sind.
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Des
Weiteren besteht zusätzlich oder in Kombination hierzu
auch die Möglichkeit, im Bereich der ersten Fahrzeugachse
eine so genannte Torque-Vectoring-Funktion darzustellen, während der
ein der ersten Fahrzeugachse zugeführtes Drehmoment der
Brennkraftmaschine in Fahrzeugquerrichtung zwischen den Rädern
der ersten Fahrzeugachse mit stufenlos variierbaren Verteilungsgraden
verteilt und ein Fahrverhalten des mit dem Fahrzeugantriebsstrang
ausgeführten Fahrzeuges betriebszustandsabhängig
beeinflusst wird. Damit sind sicherheitskritische Fahrzustände
auf einfache und kostengünstige Art und Weise vermeidbar.
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Zudem
besteht bei einem Fahrzeugantriebsstrang, der mit einem nicht lastschaltbaren
Getriebeeinrichtung ausgebildet ist, während eines Schaltvorganges
die Möglichkeit, nach einer Reduzierung des von der Brennkraftmaschine
erzeugten Drehmomentes in der Getriebeeinrichtung eine Ist-Übersetzung nahezu
lastfrei auszulegen sowie durch entsprechende Drehzahlführung
der Brennkraftmaschine vor dem Einlegen der Zielübersetzung
die Synchrondrehzahl der Zielübersetzung in der Getriebeeinrichtung
einzustellen und die Zielübersetzung ebenfalls ohne zusätzliche
Synchronisierungen einlegen zu können.
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Zusätzlich
oder alternativ hierzu sind die Übertragungsfähigkeiten
der beiden reibschlüssigen Schaltelemente der ersten Fahrzeugachse
während einer Übersetzungsänderung kurzfristig
auf ein Niveau führbar, zu dem über die Schaltelemente
lediglich ein geringes Moment oder kein Moment führbar ist,
um den Gangwechsel in der Getriebeeinrichtung komfortabel und materialschonend
durchführen zu können.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen und den unter Bezugnahme
auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen,
wobei zu Gunsten der Übersichtlichkeit in der Beschreibung
der Ausführungsbeispiele für bau- und funktionsgleiche
Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Es
zeigt:
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1 eine
stark schematisierte Darstellung eines ersten Ausführungsbeispieles
eines Fahrzeugantriebsstranges nach der Erfindung; und
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2 eine 1 entsprechende
Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispieles des Fahrzeugantriebsstranges
nach der Erfindung.
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1 zeigt
einen Fahrzeugantriebsstrang 1 mit zwei Fahrzeugachsen 2, 3,
einer Brennkraftmaschine 4 und einer Getriebeeinrichtung 5 zum
Darstellen verschiedener Fahrübersetzungen. Die erste Fahrzeugachse 2 ist über
die Getriebeeinrichtung 5 mit der Brennkraftmaschine 4 in
Wirkverbindung bringbar. Zusätzlich ist zwischen jedem
der Räder 2A, 2B der ersten Fahrzeugachse 2 und
einem Verbindungsbereich 6 zwischen der ersten Fahrzeugachse 2 und der
Getriebeeinrichtung 5 jeweils ein reibschlüssiges
Schaltelement 7, 8 vorgesehen, deren Übertragungsfähigkeiten
betriebszustandsabhängig stufenlos variierbar sind.
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Darüber
hinaus ist eine weitere Maschine 9 vorgesehen, deren Drehmoment
Rädern 3A, 3B, der zweiten Fahrzeugachse 3 zuführbar
ist. Die weitere Maschine 9 ist vorliegend als elektrische
Maschine ausgeführt und sowohl motorisch als auch generatorisch
betreibbar, um im Bereich der zweiten Fahrzeugachse 3 während
eines Zugbetriebes des Fahrzeugantriebsstranges 1 ein Antriebsmoment
und während eines Schubbetriebes des Fahrzeugantriebsstranges 1 ein
Schubmoment zur Verfügung stellen zu können. Darüber
hinaus besteht während eines generatorischen Betriebes
der weiteren Maschine 9 auch die Möglichkeit einen
der weiteren Maschine 9 zugeordneten und in der Zeichnung
nicht näher dargestellten elektrischen Speicher mit elektrischer
Energie aufzuladen.
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Ein
von der weiteren Maschine 9 erzeugtes Drehmoment wird über
ein an sich bekanntes Achsdifferential 10 zu gleichen Teilen
auf die beiden Räder 3A und 3B der zweiten
Fahrzeugachse 3 verteilt, während das von der
Brennkraftmaschine 4 in Richtung der ersten Fahrzeugachse 2 geführte
Drehmoment über die beiden reibschlüssigen Schaltelemente 7 und 8 in
Abhängigkeit der Übertragungsfähigkeiten
der beiden Schaltelemente 7 und 8 mit stufenlos variierbaren
Verteilungsgraden zwischen den beiden Rädern 2A und 2B der
zweiten Fahrzeugachse 2 verteilbar ist. Das Drehmoment
der Brennkraftmaschine 4 bzw. das im Bereich der Getriebeeinrichtung 5 entsprechend
gewandelte Drehmoment der Brennkraftmaschine 4 wird im
Verbindungsbereich 6, der eine Kegelradzahnpaarung umfasst,
in Fahrzeugquerrichtung in Richtung der beiden Schaltelemente 7 und 8 umgeleitet.
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Die
erste Fahrzeugachse 2 des Antriebsstranges 1 ist
bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
des Fahrzeugantriebsstranges 1 die Fahr zeughinterachse
und die zweite Fahrzeugachse 3 stellt die Fahrzeugvorderachse
dar. In Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles
bzw. eines gewünschten Fahrzeugkonzeptes besteht jedoch
auch die Möglichkeit, dass die erste Fahrzeugachse 2 die
Fahrzeugvorderachse und die zweite Fahrzeugachse 3 die
Fahrzeughinterachse ist.
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Der
Fahrzeugantriebsstrang 1 gemäß 1 ist
somit bei abgeschalteter weiterer Maschine 9 mit einem
Hinterachsantrieb ausgeführt, bei welchem ein der Hinterachse
bzw. der ersten Fahrzeugachse 2 zugeführtes und
von der Brennkraftmaschine 4 erzeugtes Antriebsmoment oder
Schubmoment im Bereich der beiden Schaltelemente 7 und 8 im
Sinne einer Torque-Vectoring-Funktion betriebszustandabhängig
mit stufenlos variierbaren Verteilungsgraden zwischen den beiden
Rädern 2A und 2B der ersten Fahrzeugachse 2 verteilbar
ist. Damit ist ein Fahrverhalten eines mit dem Fahrzeugantriebsstrang 1 gemäß 1 ausgeführten
Fahrzeuges betriebszustandsabhängig beeinflussbar und verbesserbar.
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Zusätzlich
ist über beiden reibschlüssigen Schaltelemente 7 und 8 auch
ein Anfahrvorgang des Fahrzeugantriebsstranges 1 darstellbar,
wenn die beiden reibschlüssigen Schaltelemente 7 und 8 als reibschlüssige
Anfahrkupplungen betätigt werden. Damit ist sowohl eine
Torque-Vectoring-Funktion als auch ein Anfahrvorgang eines Fahrzeuges
mittels einer einzigen Fahrzeugkomponente, d. h. den beiden in einem
Gehäuse angeordneten reibschlüssigen Schaltelementen 7 und 8,
darstellbar. Die führt dazu, dass der Fahrzeugantriebsstrang 1 im
Vergleich zu herkömmlich ausgeführten Fahrzeugantriebssträngen
durch ein geringeres Gewicht und auch durch einen verringerten Bauraumbedarf
gekennzeichnet ist.
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Ist
die thermische Belastung der beiden reibschlüssigen Schaltelemente 7 und 8 auf
Grund eines bisherigen Betriebszustandsverlaufes zu groß oder sind
die beiden reibschlüssigen Schaltelemente 7 und 8 aufgrund
eines zur Verfügung stehenden Bauraumes nicht in dem für
einen Anfahrvorgang erforderlichen Umfang ausreichend dimensionierbar,
besteht auf einfache Art und Weise die Möglichkeit, während
eines Anfahrvorganges des Fahrzeugantriebsstranges 1 im
Bereich der zweiten Fahrzeugachse 3 bzw. der Fahrzeugvorderachse über
die weitere Maschine 9 zusätzlich ein Anfahrmoment
zur Verfügung zu stellen und die beiden reibschlüssigen Schaltelemente 7 und 8 zu
entlasten bzw. zu unterstützen.
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Zusätzlich
besteht auch die Möglichkeit, einen mit dem Fahrzeugantriebsstrang 1 gemäß 1 ausgeführten
Fahrzeugantriebsstrang bei entsprechend dimensionierter weiterer
Maschine 9 alleine über die weitere Maschine 9 anzufahren
oder den Fahrzeugantriebsstrang 1 bzw. ein mit diesem ausgeführtes
Fahrzeug alleine über die weitere Maschine 9 anzutreiben
und insbesondere während einer Stadtfahrt einen emissionsfreien
elektrischen Fahrbetrieb darstellen zu können. Ein rein
elektrischer Fahrbetrieb ist beispielsweise auch während
eines Fahrbetriebes bei niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeiten, wie
bei einem Rangieren des Fahrzeuges oder während einer Rückwärtsfahrt,
durchführbar, ohne die weitere Maschine 9 mit
einer unerwünscht hohen Leistungsfähigkeit zur
Verfügung stellen zu müssen. Insbesondere eine
nur über die weitere Maschine 9 darstellbare Rückwärtsfahrt
bietet zusätzlich die Möglichkeit, die Getriebeeinrichtung 5 ohne
einen zusätzlichen Rückwärtsgang ausführen
zu können und diese leichter und bauraumgünstig
gestalten zu können.
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Ist
die Getriebeeinrichtung 5 beispielsweise als ein nicht
lastschaltbares Getriebe ausgeführt, besteht zusätzlich über
die beiden im Bereich der ersten Fahrzeugachse 2 vorgesehenen
reibschlüssigen Schaltelemente 7 und 8 die
Möglichkeit, nach einer Momentreduzierung der Brennkraftmaschine 4 den Ist-Gang
auszulegen und durch Drehzahlführung der Brennkraftmaschine
die Synchrondrehzahl der Zielübersetzung einzustellen.
Während des Übersetzungswechsels werden die beiden
reibschlüssigen Schaltelemente 7 und 8 der
ersten Fahrzeugachse 2 für einen definierten Zeitraum
geöffnet oder deren Übertragungsfähigkeit
auf ein Niveau eingestellt, zu dem nur ein geringes Drehmoment über
die beiden Schaltelemente 7 und 8 führbar
ist, um den Übersetzungswechsel komfortabel und materialschonend durchführen
zu können.
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Ist
ein Anfahren eines mit dem Fahrzeugantriebsstrang 1 ausgeführten
Fahrzeuges über die beiden reibschlüssigen Schaltelemente 7 und 8 alleine, oder über
die vorbeschriebene Kombination aus den reibschlüssigen
Schaltelementen 7 und 8 und der weiteren Maschine 9 alleine
nicht möglich, ist der Fahrzeugantriebsstrang 1 um
ein im Bereich zwischen der Brennkraftmaschine 4 und der
ersten Fahrzeugachse 2 angeordnetes weiteres reibschlüssiges
Schaltelement 11 erweiterbar, welches als Anfahreinrichtung
verwendet wird. Das weitere reibschlüssige Schaltelement 11 ist
als separate Anfahreinrichtung zwischen der Brennkraftmaschine 4 und dem
Getriebeeingang der Getriebeeinrichtung 5 in der in 1 dargestellten
Art und Weise anordenbar. Zusätzlich besteht jedoch auch
die Möglichkeit, dass das weitere reibschlüssige
Schaltelement 11 in das Gehäuse der Getriebeeinrichtung 5 integriert
ist und/oder ein Schaltelement der Getriebeeinrichtung 5 ist,
mittels welchem eine oder mehrere Übersetzungen der Getriebeeinrichtung 5 in
zugeschaltetem Zustand dargestellt werden.
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Bei
der letztgenannten optionalen Ausgestaltung des Fahrzeugantriebsstranges 1 ist
die Belastung während eines Anfahrvorganges bei entsprechender
Auslegung des weiteren reibschlüssigen Schaltelementes
alleine im Bereich der Anfahreinrichtung 11 aufnehmbar.
Abweichend hierzu ist die Belastung während eines Anfahrvorganges
auch zwischen mehreren Fahrzeugkomponenten aufteilbar, wenn sowohl
die Anfahreinrichtung 11 als auch die beiden reibschlüssigen
Schaltelemente 7 und 8 während eines
Anfahrvorganges entsprechend betätigt werden, wobei die
thermische Belastung im Bereich des weiteren reibschlüssigen
Schaltelementes 11 und der beiden reibschlüssigen Schaltelemente 7 und 8 weiter
reduziert wird, wenn auch die weitere Maschine 9 zur Darstellung
des Anfahrvorganges herangezogen wird.
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Um
einen Allradbetriebsmodus des Fahrzeugantriebsstranges 1 über
einen möglichst weiten Betriebszustandsbereich darstellen
zu können, ist es bei einer Weiterbildung des Fahrzeugantriebsstranges 1 gemäß 1 vorgesehen,
dass im Leistungspfad zwischen der Brennkraftmaschine 4 und
der ersten Fahrzeugachse 2, vorzugsweise im Bereich zwischen
der Getriebeeinrichtung 5 und der ersten Fahrzeugachse 2,
ein mit einem zusätzlichen reibschlüssigen Schaltelement 12 ausgeführter
Leistungspfad 13 in Richtung der zweiten Fahrzeugachse 3 abzweigt.
Damit ist in Abhängigkeit des Betriebszustandes des zusätzlichen
reibschlüssigen Schaltelementes 12 ein Teil des
von der Brennkraftmaschine 4 erzeugten Drehmomentes in
Richtung der zweiten Fahrzeugachse 3 führbar und über
das Achsdifferential 10 zu gleichen Teilen in Richtung
der Räder 3A und 3B der zweiten Fahrzeugachse 3 führbar.
Somit ist im Bereich der zweiten Fahrzeugachse 3 bzw. der Fahrzeugvorderachse
auch bei abgeschalteter weiterer Maschine 9 ein Drehmoment
anlegbar und ein mit dem Fahrzeugantriebsstrang 1 ausgeführtes Fahrzeug
als Allradfahrzeug betreibbar.
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In 2 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel des Fahrzeugantriebsstranges 1 gezeigt,
welches sich im Wesentlichen im Bereich der zweiten Fahrzeugachse 3 von
dem in 1 dargestellten Fahrzeugantriebsstrang 1 unterscheidet,
weshalb nachfolgend lediglich auf die Unterschiede näher
eingegangen wird und bezüglich der weiteren Funktionsweise
auf die vorstehende Beschreibung zu 1 verwiesen
wird.
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Bei
dem Fahrzeugantriebsstrang 1 gemäß 2 ist
jedem Rad 3A und 3B der zweiten Fahrzeugachse 3 eine
separate weitere Maschine 9A, 9B zugeordnet, die über
eine gemeinsame Betätigungseinrichtung 14 steuer-
und/oder regelbar sind. Damit ist ein Betriebsverhalten der beiden
weiteren Maschinen 9A und 9B auf einfache Art
und Weise aufeinander abstimmbar und ein Fahr verhalten des mit dem Fahrzeugantriebsstrang 1 gemäß 2 ausgeführten
Fahrzeuges betriebszustandsabhängig beeinflussbar.
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Die
im Vergleich zum Fahrzeugantriebsstrang 1 gemäß 1 getrennte
Ausführung der der zweiten Fahrzeugachse 3 zugeordneten
Maschine bietet den Vorteil, dass den Rädern 3A und 3B ohne ein
Achsdifferential sowie ohne eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende
Verbindung zwischen dem Achsdifferential und den Rädern 3A und 3B ein
Drehmoment zuführbar ist. Damit steht bei dem Fahrzeugantriebsstrang 1 gemäß 2 im
Vergleich zum Fahrzeugantriebsstrang 1 gemäß 1 im
Bereich der zweiten Fahrzeugachse 3 bzw. im Bereich zwischen
den beiden weiteren Maschinen 9A und 9B ein Bauraum
zur Verfügung, der beispielsweise für die Anordnung
der Brennkraftmaschine 4 und/oder der Getriebeeinrichtung 5 verwendbar
ist.
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- 1
- Fahrzeugantriebsstrang
- 2
- Fahrzeugachse
- 2A,
2B
- Räder
- 3
- Fahrzeugachse
- 3A,
3B
- Räder
- 4
- Brennkraftmaschine
- 5
- Getriebeeinrichtung
- 6
- Verbindungsbereich
- 7,
8
- Schaltelement
- 9
- weitere
Maschine
- 9A,
9B
- weitere
Maschine
- 10
- Achsdifferential
- 11
- Schaltelement
- 12
- Schaltelement
- 13
- Leistungspfad
- 14
- Betätigungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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