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Die
Erfindung betrifft eine Fußchirurgie-Knochenplatte,
insbesondere zur Arthrodese eines proximalen Interphalangealgelenks,
gemäß dem Oberbegriffs
des Anspruchs 1, ein Einschlagsystem gemäß Anspruch 15 sowie ein Fixiersystem
gemäß Anspruch
18.
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Zur
Arthrodese des proximalen Interphalangealgelenks bei Deformitäten der
zweiten, dritten und vierten Zehe, insbesondere bei Krallenzehen,
Hammerzehen oder Klauenzehen ist es bekannt, eine Knochenplatte
einzusetzen, die an den fest miteinander zu verbindenden Knochen
(Zehengliedern) von außen
fixiert wird. Die bekannte Knochenplatte weist zur Fixierung und äußeren Anlage
an einen distalen Knochen des zu behandelnden Zehs einen Distalabschnitt
mit einer distalen Fixieröffnung
auf, durch die ein Kirchnerdraht in den distalen Knochen einbringbar
ist. Zusätzlich
zu dem Distalabschnitt weist die Knochenplatte zur äußeren Anlage
und Fixierung an einem proximalen, zu dem distalen Knochen benachbarten
Knochen einen Proximalabschnitt mit einer proximalen Fixieröffnung zur
Aufnahme eines Kirchnerdrahtes auf. Der Distalabschnitt und der
Proximalabschnitt der bekannten Knochenplatte sind dabei winklig
zueinander angeordnet, um eine natürliche Arthrodesestellung der
beiden benachbarten Knochen zueinander zu realisieren.
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Bei
der bekannten Fußchirurgie-Knochenplatte
ist von Nachteil, dass eine ausreichende Fixierung an den miteinander
zu fixierenden Knochen nicht immer sichergestellt ist. Häufig kommt
es zu Implantatversagern, die die Heilungschancen verschlechtern
und gegebenenfalls einen neuen operativen Eingriff notwendig machen.
Ferner kommt es häufig
zu Infektionen im Bereich der Eintrittsstelle des Kirchnerdrahtes.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine alternative Fußchirurgie-Knochenplatte vorzuschlagen,
die insbesondere zur Arthrodese eines proximalen Interphalangealgelenks
einsetzbar ist, wobei die Heilungschancen mit der vorgeschlagenen
Knochenplatte verbessert werden sollen. Insbesondere sollen Implantatversager
weitgehend vermieden werden. Ferner besteht die Aufgabe darin, ein
Einschlagsystem mit einer solchen Knochenplatte vorzuschlagen, welches
ein einfaches und definiertes Einbringen der Knochenplatte in einem
der miteinander zu fixierenden Knochen ermöglicht. Weiterhin soll ein
Fixiersystem zur definierten, einfachen Festlegung der Knochenplatte
in dem Knochen vorgeschlagen werden.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich der Fußchirurgie-Knochenplatte mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, hinsichtlich des Einschlagsystems mit den Merkmalen
des Anspruchs 15 und hinsichtlich des Fixiersystems mit den Merkmalen
des Anspruchs 18 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
In den Rahmen der Erfindung fallen auch sämtliche Kombinationen aus zumindest
zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten
Merkmalen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Fußchirurgie-Knochenplatte derart auszubilden, dass
sie nicht wie im Stand der Technik von außen an dem proximalen und dem
distalen Knochen angelegt werden muss, sondern dass eine zumindest
weitgehend vollständige
Aufnahme der Fußchirur gie-Knochenplatte
in dem proximalen und dem distalen Knochen des zu behandelnden Zehs
möglich
ist. Anders ausgedrückt
weist eine nach dem Konzept der Erfindung, vorzugsweise aus Titan,
ausgebildete Fußchirurgie-Knochenplatte
zwei benachbarte Intramedullärabschnitte
auf, nämlich
einen proximalen und einen distalen Intramedullärabschnitt, die jeweils in
einem Markkanal des entsprechenden Knochens aufgenommen werden.
Durch die Integration, d. h. durch die innere Aufnahme, der Fußchirurgie-Knochenplatte
in den beiden fest miteinander zu verbindenden Knochen werden Befestigungsprobleme,
wie diese bei der bekannten, zur äußeren Anlage an den Knochen
ausgebildeten Knochenplatten auftreten, mit Vorteil vermieden. Sowohl
in dem Distalabschnitt als auch in dem winklig dazu angeordneten
Proximalabschnitt einer nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten
Fußchirurgie-Knochenplatte
ist jeweils mindestens eine Fixieröffnung vorgesehen, die sich
bevorzugt von einer jeweiligen Oberseite bis an eine jeweilige Unterseite
des zugehörigen
Fußchirurgie-Knochen-plattenabschnitts
erstreckt und die zur Aufnahme einer Knochenschraube und/oder zur
Aufnahme eines Kirchnerdrahtes, insbesondere eines Gewinde-Kirchnerdrahtes,
ausgebildet ist. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, zumindest
eine der Fixieröffnungen,
vorzugsweise sämtliche
Fixieröffnungen
zur verbesserten Festlegung der Fußchirurgie-Knochenplatte mit
einem Innengewinde auszustatten, das mit dem Außengewinde einer Fixierschraube
beziehungsweise dem Außengewinde
eines Kirchnerdrahtes in Wechselwirkung tritt. Durch die Integration
der nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten Fußchirurgie-Knochenplatte in
die beiden aneinander festzulegenden Knochen werden Implantatversager
zumindest weitgehend vermieden und dadurch die Heilungschancen nach
der Behandlung von Deformitäten
der zweiten, dritten und vierten Zehe mit Fehlstellungen im proximalen
Interphalangealgelenk verbessert. Die vorgeschlagene Fußchirurgie-Knochenplatte
bleibt bevorzugt dauerhaft im Fuß integriert, was Rezidiv-Fehlstellungen verhindert und
die Knochenverbindung bis zu knöchernen
Konsolidierung stabilisiert. Ein weiterer Vorteil einer nach dem
Konzept der Erfindung ausgebildeten Fußchirurgie-Knochenplatte besteht
darin, dass die Infektionsgefahr, die bei der bekannten Knochenplatte über der Eintrittsstelle
des Kirchnerdrahtes besteht, minimiert wird. Die erfindungsgemäße Fußchirurgie-Knochenplatte
eignet sich aufgrund ihrer speziellen Ausgestaltung hervorragend
zur Behandlung von Krallenzehen, Hammerzehen und Klauenzehen durch
Arthrodese des entsprechenden proximalen Interphalangealgelenks.
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Bevorzugt
wird bei der Arthrodese eines proximalen Interphalangealgelenks
wie folgt vorgegangen. Zunächst
wird bei der zu behandelnden Zehe ein dorsaler Längsschnitt über dem proximalen Interphalangealgelenk
eingebracht. Daraufhin wird bevorzugt der Streckapparat und die
Gelenkkapsel des Interphalangealgelenks in Längsrichtung durchtrennt. Ferner
erfolgt die Durchtrennung der Seitenbänder des zu operierenden Zehs.
Von Vorteil ist es, insbesondere nach dem Durchtrennen der Seitenbänder, eine
Resektion von einigen Millimetern am proximalen Knochen im Bereich
des Gelenkköpfchens
des Interphalangealgelenks durchzuführen. Das Ausmaß der Resektion
ist abhängig
von der gewünschten
Verkürzung.
Die Resektion erfolgt bevorzugt senkrecht zur Schaftachse mit einer
oszillierenden Säge
oder einem Meisel. Daraufhin wird eine, insbesondere sparsame, Abtragung
des Knorpels und der subchondralen Knochenschicht an dem distalen
Knochen durchgeführt,
woraufhin die Knochenplatte, bevorzugt mit einer noch zu erläuternden
Einschlaghilfe, stirnseitig in den proximalen Knochen bis zur gewünschten
Tiefe eingeschlagen wird. Die Fixierung des Proximalabschnitts der
Knochenplatte erfolgt bevorzugt mit Hilfe von Gewindekirchnerdraht,
der geeignet, insbesondere über
eine später
noch zu erläuternde
Lehre, zielgerichtet von außen
durch den Knochen, quer zur Längserstreckung
des proximalen Knochens eingebracht wird. Abschließend erfolgt das
Aufschieben des distalen Knochens auf dem Distalabschnitt, der,
sodann, analog zur Fixierung des Proximalabschnitts, mit Hilfe von
Gewindekirchnerdraht im distalen Knochen fixiert wird. Nach Abzwicken
und Umbiegen und/oder Verkapseln der Verriegelungsdrähte erfolgt
das Nähen
der Streckerhaube und der Hautnaht.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass der
Winkel α zwischen
dem Proximalabschnitt und dem Distalabschnitt der Fußchirurgie-Knochenplatte
aus einem Winkelbereich zwischen etwa 165° und etwa 178° gewählt ist.
Bevorzugt ist der Winkel α aus
einem Wertebereich zwischen etwa 170° und etwa 177° gewählt. Von
besonderem Vorteil ist es, wenn der Winkel α zwischen dem Proximalabschnitt
und dem Distalabschnitt zumindest näherungsweise 175° beträgt. Der
letztgenannte Winkel entspricht der natürlichen Arthrodeselage des
distalen und des proximalen Knochens relativ zueinander.
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Um
ein besonders einfaches Einbringen der Knochenplatte mit ihrem Proximalabschnitt
in den proximalen Knochen zu ermöglichen,
ist eine Ausführungsform
von Vorteil, bei der der Proximalabschnitt an seinem freien Ende
angespitzt ausgebildet ist. Dabei ist es nicht notwendig, dass eine
extreme Anspitzung vorgesehen ist. Wesentlich ist, dass sich der Proximalabschnitt
quer zu seiner Längserstreckung im
Bereich seines freien Endes verjüngt.
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Von
besonderem Vorteil ist es, dass alternativ oder bevorzugt zusätzlich zu
dem Proximalabschnitt auch eine Anspitzung an den Distalabschnitt im
Bereich seines freien Endes vorgesehen ist, um ein erleichtertes
Aufschieben des distalen Knochens auf die Fußchirurgie-Knochenplatte zu
ermöglichen.
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Weiterhin
von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform der Knochenplatte,
bei der diese nicht rotationssymmetrisch ausgebildet ist, sondern eine
Ausformung aufweist, die eine rotationsstabile Lage innerhalb der
beiden Knochen sicherstellt. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert
werden, dass die Knochenplatte, zumindest abschnittsweise, im Querschnitt
im Wesentlichen rechteckig ausgeformt ist. Bevorzugt weist die Knochenplatte
sowohl im Proximalabschnitt als auch im Distalabschnitt eine größere Breiten-
als Dickenerstreckung auf.
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Um
eine Art Widerhakeneffekt zu erzielen und damit die Lage innerhalb
des proximalen Knochens zu verbessern, ist eine Ausführungsform
bevorzugt, bei der der Proximalabschnitt einen Zackenabschnitt aufweist.
Unter einem Zackenabschnitt ist dabei ein Teilabschnitt des Proximalabschnitts
mit mindestens einer von der Grundfläche des Proximalabschnitts,
insbesondere seitlich, wegweisenden Zacke zu verstehen.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform,
bei der der proximale Zackenabschnitt mehrere hintereinander angeordnete
Zacken aufweist, wobei sich die Zacken quer zur Längserstreckung
des Proximalabschnittes ausgehend von ihrem proximalen Ende in Richtung
ihres distalen Endes verbreitern. In die so gebildeten Freiräume kann
während
des Heilungsprozesses Knochenmaterial einwachsen, wodurch die Lagestabilität im Laufe
der Zeit noch erhöht
wird.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der der Proximalabschnitt zwei Reihen von hintereinander angeordneten
Zacken aufweist, wobei die beiden Reihen bevorzugt in Querrichtung
des Proximalabschnitts voneinander beabstandet sind und/oder parallel
zueinander verlaufen. Besonders bevorzugt ist eine spiegelsymmetrische
Ausbildung der beiden Reihen von Zacken relativ zu einer entlang
der Längsmittelachse
des Proximalabschnittes verlaufenden, gedachten Spiegelebene.
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Besonders
zweckmäßig ist
eine Ausführungsform,
bei der alternativ oder bevorzugt zusätzlich zu dem Vorsehen mindestens
eines Zackenabschnittes am Proximalabschnitt mindestens ein Zackenabschnitt
am Distalabschnitt vorgesehen ist. Besonders bevorzugt ist es dabei,
mindestens eine Reihe von hintereinander angeordneten, sich in Querrichtung
verbreiternden Zacken vorzusehen. Mit Vorteil werden dabei zwei,
insbesondere parallele, vorzugsweise spiegelsymmetrische Reihen
von Zackenabschnitten am Distalabschnitt vorgesehen, um die Lagestabilität der Knochenplatte
noch weiter zu verbessern.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform
der Knochenplatte, bei der der Distalabschnitt länger ausgebildet ist als der
Proximalabschnitt der Knochenplatte. Bevorzugt beträgt die Länge des
Distalabschnitts in etwa der 1,5-fachen Länge des Proximalabschnitts.
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Insbesondere
zur Realisierung, beziehungsweise Optimierung der Rotationsstabilität der Knochenplatte
ist eine Ausführungsform
von Vorteil, bei der der Dorsalabschnitt und/oder der Distalabschnitt jeweils
eine ebene Oberseite und eine dazu parallel verlaufende, ebene Unterseite
aufweisen/aufweist. Zur Gewährleistung
einer ausreichenden Stabilität der
Knochenplatte gegen ein Verbiegen bei Belastung beträgt der Abstand
zwischen der Oberseite und der Unterseite bevorzugt etwa 2 mm.
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Die
Erfindung führt
auch auf ein Einschlagsystem mit einer zuvor beschriebenen Fußchirurgie-Knochenplatte
und einer Einschlaghilfe zum erleichterten Einschlagen der Fußchirurgie-Knochenplatte
mit ihrem Distalabschnitt und/oder bevorzugt ihrem Proximalabschnitt
in einen entsprechenden Zeh-Knochen,
vorzugsweise stirnseitig in den entsprechenden Knochen in Längsrichtung
desselben.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform
der Einschlaghilfe, bei der die Knochenplatte lösbar an der Einschlaghilfe
festlegbar ist. Soll mit der Einschlaghilfe beispielsweise der Proximalabschnitt
der Knochenplatte in den proximalen Knochen stirnseitig eingeschlagen
werden, sind die Mittel zum lösbaren Festlegen
der Knochenplatte an der Einschlaghilfe bevorzugt derart ausgebildet,
dass die Knochenplatte mit ihrem Distalabschnitt an der Einschlaghilfe festlegbar
ist.
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Mit
Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der eine zumindest abschnittsweise zum Distalabschnitt oder
zum Proximalabschnitt formkongruente Ausnehmung in der Einschlaghilfe
vorgesehen ist, in der die Knochenplatte mit ihrem Distalabschnitt
beziehungsweise ihrem Proximalabschnitt formschlüssig aufnehmbar ist. Es ist
auch eine Ausführungsform realisierbar,
bei der zwei Ausnehmungen, eine für den Distalabschnitt und eine
für den
Proximalabschnitt, in der Knochenplatte vorgesehen sind. Bevorzugt
erfolgt die Befestigung der Knochenplatte an der Einschlaghilfe
nach deren Einlegen in eine entsprechende Ausnehmung durch Aufschrauben
einer Verschlussplatte, die ein Herausnehmen beziehungsweise Herausfallen
der Knochenplatte aus der Ausnehmung verhindert. Bevorzugt wird
die Verschlussplatte dabei mittels einer Schraube, insbesondere
einer Flügelschraube,
an einem Grundkörper
der Einschlaghilfe festgelegt, wobei bevorzugt zusätzlich zu der
Schraube ein Zentrierstift zur Zentrierung der Verschlussplatte
an dem Grundkörper
vorgesehen ist.
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Die
Erfindung führt
auch auf ein Fixiersystem, umfassend eine zuvor beschriebene Knochenplatte
und eine Lehre zum zielgenauen Bohren eine Fixierloches quer zur
Längserstreckung
des Knochens und/oder zum zielgenauen Eindrehen eines Gewindekirchnerdrahtes
oder einer Fixierschraube von außen in den Knochen, derart,
dass das Fixierloch und/oder der Gewindekirchnerdraht beziehungsweise
die Fixierschraube unmittelbar auf eine Fixieröffnung der Knochenplatte treffen/trifft
und diese gegebenenfalls durchsetzen/durchsetzt. Bevorzugt ist die
Lehre derart ausgebildet, dass mit dieser sowohl das Einbringen
eines Fixierloches und/oder eines Gewindekirchnerdrahtes beziehungsweise
einer Fixierschraube in den distalen als auch in den proximalen
Knochen des zu behandelnden Zehs möglich ist. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Lehre an die Knochenplatte mittels eines Anlageelementes
anlegbar oder an dieser festlegbar, vorzugsweise derart, dass mindestens
eine Durchgangsöffnung
in der Lehre mit mindestens einer Fixieröffnung der im Knochen aufgenommenen
Knochenplatte fluchtet. Bevorzugt weist die Lehre zwei Durchgangsöffnungen
auf, deren Längsmittelachsen einen
Winkel einschließen,
der, zumindest näherungsweise,
180° abzüglich des
Winkels α zwischen dem
Distalabschnitt und dem Proximalabschnitt der Knochenplatte entspricht.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen. In diesen sind Abmessungen einer bevorzugten Ausführungsform
angegeben. Die Abmessungen sowie sich aus diesen ergebende Abmessungsverhältnisse
sollen als erfindungswesentlich offenbart gelten und beanspruchbar sein.
Die Abmessungen und Abmessungsverhältnisse in den Zeichnungen
sollen den Schutzumfang der Erfindung jedoch nicht einschränken.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf die Oberseite einer Fußchirurgie-Knochenplatte,
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2 eine
Schnittdarstellung der Knochenplatte entlang der Schnittlinie B-B
gemäß 1,
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3 ein
System umfassend eine Fußchirurgie-Knochenplatte
und eine Einschlaghilfe,
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4a ein
System mit Knochenplatte und Lehre,
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4b eine
vergrößerte Darstellung
des Details a aus 4a,
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5 eine
Draufsicht auf die Oberseite einer Lehre,
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6 eine
Schnittansicht entlang der Schnittlinie B-B gemäß 5,
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7 eine
Seitenansicht eines Anlageelements der Lehre zur Anlage an der Knochenplatte und
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8 eine
um 90° gedrehte
Ansicht des Anlageelementes gemäß 7.
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile der gleichen Funktion
mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
eine Fußchirurgie-Knochenplatte 1 (im
Folgenden Knochenplatte 1) dargestellt. Die zur Arthrodese
eines proximalen Fuß-Interphalangealgelenks
ausgebildete Knochenplatte 1 umfasst einen als einen ersten
Intramedullärabschnitt
ausgebildeten Proximalabschnitt 2 zur Aufnahme in einen
proximalen Knochen und einen als zweiten Intramedullär-abschnitt
ausgebildeten Distalabschnitt 3 zur inneren Aufnahme in
einem distalen Knochen. Durch Einbringen der Knochenplatte 1 in
den proximalen und den distalen Knochen werden die beiden Knochen
im Bereich des Interphalangealgelenks unter einem Winkel α, der aus 2 ersichtlich
ist, von in diesem Ausführungsbeispiel
175° relativ
zueinander fixiert. Hierzu sind der Proximalabschnitt 2 und
der Distalabschnitt 3 der Knochenplatte 1 unter
dem Winkel α von
in diesem Ausführungsbeispiel
175° zueinander
angewinkelt. Anders ausgedrückt
ist der Proximalabschnitt 2 in Bezug auf eine gedachte,
den Distalabschnitt 3 aufnehmende Ebene E um 5° abgewinkelt.
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Der
Proximalabschnitt 2 weist eine proximale Oberseite 4 und
eine dazu verlaufende proximale Unterseite 5 auf. Die proximale
Oberseite 4 geht über
in eine distale Oberseite 6 des Distalabschnitts 3,
wobei die Oberseiten 4, 6 den Win kel α von 175° aufspannen.
Ebenso spannen die proximale Unterseite 5 und eine distale
Unterseite 7, welche parallel zu der distalen Oberseite 6 angeordnet
ist, den Winkel α von 175° auf.
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Im
Bereich des freien Endes des Proximalabschnitts 2, etwas
zurückversetzt
von diesem, ist eine proximale Fixieröffnung 8 vorgesehen,
die von der proximalen Oberseite 4 bis zur proximalen Unterseite 5 reicht.
Die proximale Fixieröffnung 8 ist
mit einem metrischen Innengewinde mit einem Gewindedurchmesser von
1,7 mm ausgestattet. Eine Längsmittelachse
L1 der proximalen Fixieröffnung 8 ist in dem
gezeigten Ausführungsbeispiel
3,67 mm von dem Übergang
des Proximalabschnitts 2 zu dem Distalabschnitt 3 und
2,5 mm von dem freien Ende des Proximalabschnitts 2 beabstandet
angeordnet. Die Längsmittelachse
L1 der proximalen Fixieröffnung 8 schneidet
die Längsmittelachse
L2 der Knochenplatte 1.
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Ebenfalls
von der Längsmittelachse
L2 der Knochenplatte 1 wird eine
innerhalb des Distalabschnitts 3 angeordnete distale Fixieröffnung 9,
die analog zur proximalen Fixieröffnung 8 ausgebildet
ist und sich von der distalen Oberseite 6 bis an die distale
Unterseite 7 erstreckt, geschnitten. In ihrem der Oberseite 6 zugewandten
Bereich ist die distale Fixieröffnung 9 zur
erleichterten Findung angefast. Auch die proximale Fixieröffnung 8 ist
in ihrem Bereich der proximalen Oberseite 4 angefast. Eine Längsmittelachse
L3 der distalen Fixieröffnung 9 spannt mit
der Längsmittelachse
L1 der proximalen Fixieröffnung 8 einen Winkel
von 5° auf
(180° – α = 5°). Die Längsmittelachse
L3, die ebenfalls von der Längsmittelachse
L2 der Knochenplatte 1 geschnitten wird,
ist 7,81 mm von dem Übergang
des Distalabschnittes 3 zu dem Proximalabschnitt 2 der
Knochenplatte 1 beabstandet angeordnet. Der Abstand der Längsmittelachse
L3 von dem freien Ende des Distalabschnittes 3 beträgt 3 mm.
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Wie
aus 2 hervorgeht, beträgt sowohl der Abstand zwischen
der proximalen Oberseite 4 und der proximalen Unterseite 5 als
auch der Abstand zwischen der distalen Oberseite 6 und
der distalen Unterseite 7 jeweils 2 mm.
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Wie
sich weiterhin aus 1 ergibt, ist der Distalabschnitt 3 im
Bereich seines freien Endes angespitzt. Zum einen verringert sich
die Erstreckung des Distalabschnitts 3 in der Zeichnungsebene
in Querrichtung zum freien Ende hin betrachtet. Zum anderen verlaufen
die distale Oberseite 6 und die distale Unterseite 7 am
distalen Ende 10 winklig zueinander, aufeinander zu, wobei
die distale Oberseite 6 mit der distalen Unterseite 7 im
Bereich des distalen Endes 10 einen Winkel von 90° einschließen. Durch die
so erhaltene Anspitzung der Knochenplatte 1 am distalen
Ende 10 läßt sich
der distale Knochen problemlos auf den Distalabschnitt 3 aufschieben.
Wie sich aus 2 ergibt, ist die Anspitzung
im äußeren Endbereich
abgestumpft.
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Wie
sich aus den 1 und 2 ergibt,
ist nicht nur das distale Ende 10, sondern auch das proximale
Ende 11 angespitzt ausgebildet. Auch hier verlaufen die
proximale Oberseite 4 und die proximale Unterseite 5 im
Bereich des proximalen Endes unter einem Winkel von jeweils 45° zur restlichen
proximalen Oberseite beziehungsweise proximalen Unterseite aufeinander
zu. Zusätzlich
verjüngt
sich der Proximalabschnitt 2 im Bereich des proximalen
Endes 11 in der Zeichnungsebene gemäß 1 quer zu
seiner Längserstreckung.
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Wie
insbesondere aus 1 hervorgeht, sind spiegelsymmetrische,
seitliche Fasenabschnitte 12 am Distalabschnitt 3 vorgesehen,
die sich in Längsrichtung
erstrecken, wodurch der Distalabschnitt 3 zum erleichterten
Aufstecken des distalen Knochens eine beidseitige, symmetrische
Klingenstruktur erhält.
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Wie
aus 1 hervorgeht, ist der Proximalabschnitt 2 mit
einem proximalen Zackenabschnitt 13 versehen. Dieser besteht
aus einer ersten Reihe 14 von Zacken 15, 16, 17.
Parallel zu der ersten Reihe 14 erstreckt sich eine zweite
Reihe 18 von Zacken 19, 20, 21.
Die beiden Reihen 14, 18 sind in Querrichtung
der Knochenplatte 1 voneinander beabstandet und spiegelsymmetrisch
zu einer die Längsmittelachse
L2 der Knochenplatte 1 aufnehmenden
Ebene ausgebildet. Wie sich aus 1 weiter
ergibt, verbreitern sich die einzelnen Zacken 15, 16, 17; 19, 20, 21 ausgehend
von ihrem jeweiligen proximalen Ende in Richtung ihres jeweiligen
distalen Endes, so dass sich eine Art Zägezahn- oder Tannenbaumstruktur ergibt,
durch die ein Widerhakeneffekt erzielt wird. In die Bereiche zwischen
jeweils zwei benachbarte Zacken kann Knochenmaterial einwachsen,
wodurch die Lage der Knochenplatte 1 im zum Interphalangealgelenk
proximalen Zehknochen verbessert wird.
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Zusätzlich oder
alternativ zu der klingenförmigen
Ausbildung des Distalabschnittes ist es auch denkbar, analog zu
der Ausbildung des Proximalabschnittes 2 einen distalen
Zackenabschnitt 22 vorzusehen, wie dieser bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 realisiert
ist. Die dort gezeigte Knochenplatte 1 weist sowohl einen
proximalen Zackenab schnitt 13 als auch den erwähnten distalen
Zackenabschnitt 22 auf.
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In 3 ist
ein Einschlagsystem 23, umfassend eine Knochenplatte 1 und
eine Einschlaghilfe 24 gezeigt. Die Einschlaghilfe 24 umfasst
einen Grundkörper 25 mit
einer zum Distalabschnitt 3 der Knochenplatte 2 formkongruenten
Ausnehmung 26. Zum Verriegeln der Einschlaghilfe 24 beziehungsweise
zur festen Fixierung der Knochenplatte 1 in der Ausnehmung 26 ist
eine Verschlussplatte 27 vorgesehen, die mittels einer
Flügelschraube 28,
die mit einer Innengewindebohrung 29 verschraubbar ist,
an dem Grundkörper 25 festlegbar
ist. Zusätzlich
ist ein Zentrierstift 30 axial zwischen der Ausnehmung 26 und
der Innengewindebohrung 29 zur Zentrierung der Verriegelungsplatte 27 relativ
zu dem Grundkörper 25 vorgesehen.
Die Einschlaghilfe 24 weist einen am Grundkörper 25 festgelegten
oder einstückig
mit diesem ausgebildeten Schaft 31 auf, dessen Stirnseite 32 eine
Schlagfläche
für ein
Hammerinstrument bildet.
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In
den 4a und 4b ist
ein Fixiersystem 33 gezeigt. Das Fixiersystem 33 umfasst
eine Knochenplatte 1 sowie eine Lehre 34. Die
Lehre 34 weist ein Anlageelement 35 auf, das senkrecht
relativ zur Knochenplatte 1 an der Knochenplatte 1 definiert anlegbar
ist, um zwei Durchgangsöffnungen 36, 37 in eine
Relativposition zur Knochenplatte 1 zu bringen, in der
die Durchgangsöffnungen 36, 37,
beziehungsweise ihre Längsmittelachsen
L4, L5 mit den Längsmittelachsen
L1, L3 der Fixieröffnungen 8, 9 fluchten. Wie
aus den 4a und 4b hervorgeht,
sind in die Durchgangsöffnungen 36, 37 Gewebeschutzhülsen 38, 39,
anders ausgedrückt
Bohrhülsen 38, 39, einführbar. Diese
Bohrhülsen 38, 39 werden
zunächst
in die Durchgangsöffnungen 36, 37 eingesetzt und
schützen
beim Bohren sowie beim Einbringen des Gewindekirschnerdrahtes das
umliegende Gewebe, welches somit nicht mitgerissen werden kann.
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In
den 5 und 6 ist ein Grundplattenelement 40 der
in 4a gezeigten Lehre 34 gezeigt. In diesem
Grundplattenelement 40 sind die jeweils mit einem Innengewinde
versehenen Durchgangsöffnungen 36, 37 aufgenommen.
Das Grundplattenelement 40 ist unterteilt in einen Proximalbereich 41 und einen
Distalbereich 42, deren Oberseiten 43, 44 den Winkel α von 175° aufspannen,
so dass in der Folge die Längsmittelachsen
L4, L5, die mit den Längsmittelachsen
L1, L3 der Fixieröffnungen 8, 9 fluchten,
einen Winkel von 5° miteinander
aufspannen.
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Auf
einer Unterseite 45 des Grundplattenelementes 40 ist
eine Quernut 46 eingebracht, in der das aus 4a und 4b ersichtliche
Anlageelement 35 aufgenommen werden kann, damit das Grundplattenelement 40 der
Lehre 34 eine definierte Relativposition zu dem Anlage
element 35 und damit zu der Knochenplatte 1 erhält.
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Das
Anlageelement 35 ist im Detail in den 7 und 8 dargestellt.
Zu erkennen ist eine in der Zeichnungsebene untere Klemmaufnahme 47 zur
klemmenden Aufnahme der Knochenplatte 1 an einer definierten
Stelle. Bevorzugt ist die Knochenplatte 1 hierzu an einer
entsprechenden Stelle mit einer geeigneten Aufnahmenut (nicht gezeigt)
versehen, so dass eine definierte Relativlage des Grundplattenelementes 40 der
Lehre 34 zu der Knochenplatte 1 sichergestellt
werden kann. Dies ist Voraussetzung dafür, dass die Durchgangsöffnungen 36, 37 mit
den Fixieröffnungen 8, 9 der
Knochenplatte 1 fluchten können.
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- 1
- Fußchirurgie-Knochenplatte
- 2
- Proximalabschnitt
- 3
- Distalabschnitt
- 4
- proximale
Oberseite
- 5
- proximale
Unterseite
- 6
- distale
Oberseite
- 7
- distale
Unterseite
- 8
- proximale
Fixieröffnung
- 9
- distale
Fixieröffnung
- 10
- distales
Ende
- 11
- proximales
Ende
- 12
- Phasenabschnitt
- 13
- proximaler
Zackenabschnitt
- 14
- erste
Reihe von Zacken
- 15
- Zacke
- 16
- Zacke
- 17
- Zacke
- 18
- Zweite
Reihe von Zacken
- 19
- Zacke
- 20
- Zacke
- 21
- Zacke
- 22
- distaler
Zackenabschnitt
- 23
- Einschlagsystem
- 24
- Einschlaghilfe
- 25
- Grundkörper
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Verschlussplatte
- 28
- Flügelschraube
- 29
- Innengewindebohrung
- 30
- Zentrierstift
- 31
- Schaft
- 32
- Stirnseite
- 33
- Fixiersystem
- 34
- Lehre
- 35
- Anlageelement
- 36
- Durchgangsöffnung
- 37
- Durchgangsöffnung
- 38
- Stift
- 39
- Verschraubungsbuchse
- 40
- Grundplattenelement
- 41
- Proximalbereich
- 42
- Distalbereich
- 43
- Oberseite
- 44
- Oberseite
- 45
- Unterseite
- 46
- Quernut
- 47
- Klemmaufnahme
- E
- =
Ebene
- L1
- =
Längsmittelachse
der Proximalfixieröffnung
- L2
- =
Längsmittelachse
der Knochenplatte
- L3
- =
Längsmittelachse
der distalen Fixieröffnung
- L4
- =
Längsmittelachse
der Durchgangsöffnung
- L5
- =
Längsmittelachse
der Durchgangsöffnung
- α
- =
Winkel zwischen dem Proximalabschnitt und dem Distalabschnitt