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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dämm-
und/oder Schallschutzplatten aus Holzfasern im Trockenverfahren
ohne aktive Nachtrocknung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1
und eine Anlage für die Herstellung von Dämm-
und/oder Schallschutzplatten nach dem Oberbegriff des Anspruches
5.
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Mit
dem steigenden Bedarf an Wärmedämmstoffen für
die Herstellung von Energiesparhäusern (Wärmeschutzverordnung
aus dem Jahre 1982 und die nachfolgenden Verschärfungen
derselben einschließlich des nach der Jahrtausendwende
neu eingeführten Energiepasses für Häuser)
hat sich in den letzten 30 Jahren in der Wärmedämmung
auch wieder ein ökologisch abbaubarer und nachwachsender Rohstoff
ins Gespräch gebracht, die Holzfaser. In den letzten Jahren,
aufgrund der Aktualität des Klimawandels, haben sich die
Wärmedämmstoffe, basierend auf Holzfasern, wieder
einen Markt erobert und es zeigt sich ein großer Innovationsbedarf Holzfaserdämmstoffe
wirtschaftlich herzustellen. Holzfaserdämmstoffe gibt es
derzeit auf dem Markt in loser Form, dabei werden die Holzfasern
in vorbereitete Hohlräume eingeblasen und bilden hierbei
die Dämmschicht oder in fester Form als Holzfaserdämmplatten.
Seit dem weltweiten Anstieg der Rohöl- und Energiepreise
ist man bestrebt die Hausdämmung nicht nur auf ölbasierten
Dämmstoffen durchzuführen, man möchte
auch bei der Herstellung der Dämmstoffe möglichst
viel Energie sparen und von ölbasierten Dämmstoffen
unabhängig sein. Gleichzeitig sollen die erstellten Dämmstoffe
für der Wanddämmung leicht zu verarbeiten sein,
eine ausreichende Festigkeit beim Transport oder bei der Handhabung
gegen Bruch oder Risse aufweisen und gleichzeitig keine organisch-schädlichen
Schadstoffe emittieren. Dazu kommt, dass die bisherigen Hartschaumprodukte
oder verwendete Mineralwolle neben den ökologischen Problemen
auch kein optimales Wohnklima innerhalb eines Gebäudes
gewährleisten konnten. Die bisherigen Gründe für
Bauherren unökologisch zu dämmen waren bisher
die hohen Kosten für Holzfaserdämmstoffe aufgrund
des hohen Energieverbrauchs.
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Bisher
bekannte und übliche Verfahren sind das Nassverfahren und
das Trockenverfahren. Grundsätzlich wird der Rohstoff aus
Rundholz oder Sägewerksresten zu Hackschnitzeln verarbeitet,
unter Druck und Hitzeeinwirkung gekocht und mittels einer Zerfaservorrichtung
(Refiner) zerfasert. Bei der nassen Herstellung von Holzfaserdämmplatten wird die
Suspension aus dem Refiner zu einer nassen weichen Fasermatte ausgebreitet
und meist mittels Kalander kalibriert und ausgepresst. Anschließend erfolgen
die Trocknung und die damit verbundene Aushärtung über
eine hydraulische Taktpresse. Neben einer ungenügenden
Maßhaltigkeit sind auch die schlechte Umweltverträglichkeit
und der enorme Energieverbrauch von Nachteil.
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Bei
der trockenen Herstellung von Holzfaserdämmplatten werden
die aus dem Zerfaserer (Refiner) austretenden Fasern getrocknet
und nach der Zumischung von Bindemitteln trocken zu einer Matte geformt.
Die Kalibrierung, die Trocknung und auch die Aushärtung
erfolgen dann in einem Durchströmtrockner, in dem die Holzfaserdämmplatte
mit heißer Luft durchströmt wird (
EP 0 330 671 B1 ). Die Vereinfachung
der Anlagenteile und der Vorteil wesentlich dickere Dämmplatten
mit eigenständiger Festigkeit herstellen zu können,
haben das Trockenverfahren, trotz der enormen Energiekosten für
die Trocknung, verbreitet Anwendung finden lassen.
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In
dem Artikel
„Holzfaserdämmstoff nach dem
Super-Trockenverfahren" von Hans Korte, Wismar, erschienen im Holz-Zentralblatt
Nummer 110, Seite 1300, Ausgabe vom 13. September 2002,
wird die Fortentwicklung der bisherigen Trockenverfahren zu einem
Super-Trockenverfahren beschrieben. Dabei ist der Ablauf wie folgt:
Nach der Zerfaserung werden die feuchten Fasern in einem Rohrtrockner auf
eine Endfeuchte von etwa 6% getrocknet und dann mit einem wasserfreien
Bindemittel (PMDI) vermischt. Anschließend werden die Fasern zu
einer Matte gestreut und nach der Formung in einer Kalibrier- und
Aushärteeinheit zur Produktdicke verdichtet und ausgehärtet.
Die Aushärtung erfolgt dabei durch die Einleitung eines
Dampf-Luftgemisches, das in der bis dahin trockenen Fasermatte kondensiert.
Durch die schnelle Einbringung von Feuchtigkeit und Wärme
kann das Bindemittel schnell abbinden und bereits nach kurzer Wegstrecke
verlässt das Produkt die Kalibrier- und Aushärteeinheit
mit einer Feuchte um etwa 12%. Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber
dem Stand der Technik ist die formaldehydfreie Herstellung, der
geringe Energieverbrauch durch eine nicht mehr notwendige Trocknung
und die mögliche Herstellung von Holzfaserdämmplatten
geringer Dichte (60 kg/m
3–80 kg/m
3). Auch die
DE 102 42 770 A1 hat dieses Verfahren zum
Gegenstand.
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Die
Aufgabe vorliegender Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu schaffen,
mit der Dämm- und/oder Schallschutzmatte bzw. -platten
mit einer Dichte über 200 kg/m3 auf
einer Anlage gemäß dem Stand der Technik herstellbar
sind, wobei gleichzeitig der Verschleiß der Dampfplatten
und der Siebbänder verringert werden soll. Im Rahmen dessen
sollen weiter die Vorteile des aus dem Stand der Technik bekannten
vereinfachten Verfahrensablaufes des oben beschriebenen Trockenverfahrens
ohne notwendige Nachtrocknung mit einhergehendem einfachen Anlagenaufbau
genutzt werden können. Dazu wird eine Anlage zur Durchführung
des Verfahrens aufgezeigt.
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Die
Lösung diese Aufgabe für ein Verfahren besteht
darin, dass zur Herstellung von Dämm- und/oder Schallschutzplatten
mit einer vorgesehenen Produktdichte von über 200 kg/m3, vorzugsweise über 250 kg/m3, die gestreute Matte mit einer Vorverdichtungseinheit
vor dem Einlauf in die kontinuierlich arbeitende Kalibrier- und
Aushärteeinheit entlüftet und auf eine Dichte
vorverdichtet wird, die zwei bis viermal so hoch ist wie die vorgesehene
Produktdichte.
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Die
Lösung für eine Anlage besteht darin, dass zwischen
Streuvorrichtung und Kalibrier- und Aushärteeinheit eine
Vorverdichtungseinheit angeordnet ist.
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Mit
dem vorgeschlagenen Verfahren und der Anlage ist es nun möglich
Dämmund/oder Schallschutzmatte bzw. -platten mit den Vorteilen
des einfachen Super-Trockenverfahrens ohne Nachtrockung ökologisch
und ökonomisch herzustellen. Gleichzeitig ist von Vorteil,
dass aufgrund der massiven Verdichtung mit einer Vorverdichtungseinheit
die Maschinenelemente der Kalibrier- und Aushärteeinheit
einem geringeren Verschleiß unterliegen. Dies ist möglich,
weil nach der Lehre der Erfindung die locker gestreute Matte vor
Einlauf in die Kalibrier- und Aushärteeinheit zwei bis
viermal so stark verdichtet wird wie die vorgesehene Produktdichte.
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Die
für das Verfahren notwendige, aber auch allein für
sich ohne das Verfahren als Herstellungsanlage verwendbare Anlage
besteht aus einer Zerfaservorrichtung, einer Trocknungsvorrichtung,
einer Beleimstation, einer Streuvorrichtung mit darunter angeordnetem
Formband und einer nachfolgenden Vorverdichtungseinheit, die in
Produktionsrichtung vor einer Kalibrier- und Aushärteeinheit
angeordnet ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren die notwendigen Parameter
und Verfahrensschritte aus dem Stand der Technik übernommen
und mit der Lehre der Erfindung modifiziert:
Demnach werden
Hackschnitzel oder dgl. im Trockenverfahren in einem Refiner gemahlen,
die aus dem Refiner austretenden feuchten Fasern werden auf eine
Feuchte von 4% bis 8% atro Holz getrocknet, vorzugsweise mit einem
Trommeltrockner und mit einem wasserfreien Bindemittel in einem
Mischer oder während dem Durchlauf durch eine pneumatische Förderlinie
vermischt. Anschließend werden die trockenen Fasern zusammen
mit dem Bindemittel auf einem Formband zu einer Matte gestreut.
Je nach Anlagenform wird die Matte an eine Kalibrier- und Aushärteinheit übergeben
und dort auf die gewünschte Produktdicke mit einer Rohdichte
von 40–200 kg/m3 verdichtet und
ausgehärtet. Dabei wird in die verdichtete Matte ein Dampf
oder ein Dampf/Luft-Gemisch eingeführt, das noch während des
Durchlaufes durch die Kalibrier- und Aushärteeinheit für
ein vollständiges Aushärten der Matte zu einem
verarbeitbaren Endprodukt führt, wobei die Ausgleichsfeuchte
in etwa 12% beträgt. Das verwendete wasserfreie Bindemittel,
vorzugsweise PMDI, wird ab einer Temperatur von 90°C aushärten.
Der Vorteil durch die extreme trockene Herstellung besteht darin,
dass die Feuchte am Endprodukt nicht mehr entfernt werden muss und
teure Energie- und Anlagekosten für diese bisher übliche
Trocknung entfallen.
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Nach
dem Stand der Technik können nach diesem Verfahren Plattendichten
bis maximal 200 kg/m3 erreicht werden. Die
Aushärteeinheit besteht dabei aus 2 umlaufenden Siebbändern,
die über perforierte Dampfplatten gezogen werden. Durch
die perforierten Platten wird das Fluid (Dampf oder ein Dampf-Luft-Gemisch)
in die Matte geleitet, um die Matte zu erwärmen. Dadurch
entsteht je nach Gegendruck der Matte in der Aushärteeinheit
eine Reibkraft auf das Siebband. Diese Reibkraft führt
zu hoher Bandspannung mit der Gefahr von Rissen im Siebband und
zum mechanischen Abrieb der Dampfplatten. Der Versuch mit einer
bekannten Anlage das Supertrockenverfahren nach dem Artikel von
Korte zur Produktion von Dämm- bzw. Schallschutzplatten mit
Dichten größer 200 kg/m3 umzusetzen,
scheitert demnach.
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Um
nun Dämm- oder Schallschutzplatten Platten mit Dichten über
200 kg/m3 herzustellen, müssten
in der bekannten Kalibrier- und Aushärteeinheit sehr hohe
Gegenkräfte erzeugt werden. Diese wirken sich im Betrieb
unter Umständen auch derart aus, dass das Siebband zerreißt
oder die Antriebstrommeln durchdrehen. Aus diesem Grunde wird nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Vorverdichtung
der Matte auf eine Dichte deutlich geringer als die spätere
Produktdichte der Dämm- oder Schallschutzplatten durchgeführt.
Zwar federt nach der Vorpressung die Matte wieder etwas zurück
auf eine niedrigere Dichte, aber entgegen der allgemeinen Erwartung
nicht bis zur Schüttdichte der Fasern. Beispielsweise wird
eine Matte mit 20 kg/m3 Schüttdichte
auf eine Dichte in der Vorpresse von 600 kg/m3 verdichtet
und federt auf eine Dichte von 190 kg/m3 zurück.
Diese Matte wird nun zu einer Dammplatte von 210 kg/m3 in
der Kalibrier- und Aushärteeinheit verdichtet und ausgehärtet.
Die dabei auftretenden Verdichtungskräfte sind deutlich
geringer als bei der ersten Verdichtung in der Vorpresse. Nach Messungen
betragen die Verdichtungskräfte bei der zweiten Verdichtung
in der Kalibrier- und Aushärteeinheit nur noch 5%–30%
im Vergleich zu ersten Verdichtung, wenn die Matte bei der ersten
Verdichtung deutlich stärker verdichtet wird, als bei der
zweiten Verdichtung.
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Beispielsweise
beträgt die Schüttdichte der Fasern nach dem Streuen
10–40 kg/m3, Um eine Platte mit
300 kg/m3 Dichte zu erzeugen wird die Matte
in der Vorpresse zumindest kurzzeitig auf eine Dichte von 600–1200
kg/m3 vorverdichtet. Nach der Vorpresse
wird die nicht so stark zurückfedernde Matte der Kalibrier-
und Aushärteeinheit übergeben. Die Vorpressung
wird vorzugsweise so ausgeführt, dass die Dichte vor der
Kalibrier- und Aushärteeinheit mindestens 5% geringer ist
als die Produktdichte.
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Die
Lehre der Erfindung zeigt so, dass es vorteilhafter ist eine Vorverdichtungseinheit
vor einer Kalibrier- und Aushärteinheit zu etablieren,
als die Kalibrier- und Aushärteeinheit in den Bereichen
Siebband, Antriebsrollen, Antriebsmotor, Verdichtungswalzen und
dergleichen, zu verstärken. Den neben den Anlagekosten,
die eine solche Verstärkung mit sich bringt ist der Verschleiß der
meist aus Kunststoff ausgeführten Siebbänder und
der unter Reibung stehenden Dampfplatten zu hoch um auf lange Sicht ökonomisch
produzieren zu können.
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Zusammenfassend
sind die Vorteile aus dem vorliegenden Verfahren und der zugehörigen
Anlage wie folgt:
- – der Abrieb der
perforierten Dampfplatten in der Kalibrier- und Aushärteeinheit
ist geringer,
- – die Siebbänder in der Kalibrier- und Aushärteeinheit
weisen auch höhere Standzeiten auf,
- – die Gefahr von Siebbandrissen ist gering,
- – einher gehen längere Wartungsintervalle
und weniger Reparaturstillstandszeiten,
- – das Dichteprofil der Dämm- oder Schallschutzplatten
ist sehr homogen, da sofort oder nach nur sehr kurzer Verdichtungsstrecke
in der Kalibrier- und Aushärteeinheit mit der Bedampfung
begonnen werden kann,
- – der Verdichtungsbereich in der Kalibrier- und Aushärteinheit
kann nun sehr kurz ausgeführt sein, was hier die Anlagenkosten
wieder minimiert, denn durch die flexible Einstellung der Vorverdichtungseinheit
kann gewährleistet werden, dass immer ein vorgegebener
Verdichtungsgradient im Bereich der Vorverdichtung eingehalten werden
kann und
- – einher tritt der Effekt auf, dass in der Kalibrier- und
Aushärteinheit der Kontakt zwischen einem aufgeheizten
Siebband und der Matte möglichst kurz gehalten werden kann.
Damit werden Voraushärtungen an der Oberfläche
der Matte vermieden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden die Siebbänder
in der Kalibrier- und Aushärteinheit während der
Verdichtung oder kurz vor der Durchleitung des Dampfes aus den Dampfplatten
beheizt. Dies ist notwendig um eine einwandfreie Durchleitung des
Wasserdampfes bzw. des Dampf-Luft-Gemisches durch die Siebbänder
zu erhalten. Ansonsten würde der Wasserdampf bereits am
Siebband kondensieren und unkontrollierbar im weiteren Verfahrensablauf
entweder am Endprodukt, der Dämm- oder Schallschutzplatte,
verbleiben oder unkontrolliert im Rücklauf des Siebbandes
in der Kalibrier- und Aushärteeinheit abtropfen. Die Verwendung
von Siebbändern umfasst im Übrigen auch die Verwendung
von so genannten Siebgewebebändern aus Metall- oder Kunststoff.
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In
vorteilhafter Weise wird die Entlüftung und Verdichtung
in der Vorverdichtungseinheit anfangs mit einem umlaufenden offenem
Siebband und anschließend mit einem nur partiell mit dem
Siebband mit laufenden reißfestem Vorpressenband erfolgt.
Je nach Ausgestaltung kann das Vorpressenband in der Hochverdichtungszone
auch dicht ausgeführt sein. Je nach Bedarf kann oder sollte
sogar nach der Hochverdichtungszone bzw. nach der Vorverdichtungseinheit
die Matte sanft entlüftet werden. Dies kann entweder an
einem übergroßen Radius der letzten Umlenk- und
Verdichtungswalze ausgeführt sein, die beispielsweise mehr
als 250 mm, vorzugsweise über 500 mm, im Durchmesser aufweist.
Durch den übergroßen Radius an der Umlenkund Verdichtungswalze
(oben) kann die Matte sanft auffedern und es entstehen keine Dichteverschiebung
durch einströmende Luft. Alternativ besteht die Möglichkeit
nachfolgend zur Umlenk- und Verdichtungswalze eine Niederhaltevorrichtung
anzuordnen. Vorzugsweise muss sichergestellt sein, dass die Matte
vor Eintritt in die kontinuierlich arbeitende Kalibrier- und Aushärteeinheit
eine 2% bis 30% geringere Dichte aufweist, als die vorgesehene Produktdichte.
Um dieses Ziel zu erreichen kann es notwendig sein in der Hochverdichtungszone
hohe Drücke auszuüben, so dass eine möglichst
enge Anordnung von Verdichtungswalzen unten und oben dort notwendig
ist.
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Die
Lehre der Erfindung zeigt weiter auf, dass durch die Vorverdichtung
der Matte in der Vorverdichtungseinheit der Kalibrierbereich in
der Kalibrier- und Aushärteinheit nicht mehr so lange ausgeführt
sein muss wie im Stand der Technik beschrieben. Dort nimmt die Kalibrierzone
in der Regel ein Viertel bis zu einem Drittel der gesamten Kalibrier- und
Aushärteeinheit ein. Diese kann nun massiv kürzer
ausgeführt werden, da ein Kalibrierbereich von 500 mm ausreichend
erscheint. Bei einer theoretischen Gesamtlänge einer Kalibrier-
und Aushärteeinheit von 10.500 mm ist somit gegenüber
dem Stand der Technik eine sichtbare Einsparung an Anlagenteilen
und Raumbedarf erkennbar.
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Weitere
vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes
der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden
Beschreibung mit der Zeichnung hervor.
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Es
zeigen:
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1 Eine
schematisch dargestellte Herstellungsanlage von Dämm- oder
Schallschutzplatten aus Holzfasern im Trockenverfahren ohne aktive Nachtrocknung,
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2 ein
Ausschnitt der Herstellungsanlage nach 1 ab der
Streumaschine mit Vorverdichtungseinheit und nachfolgender Kalibrier-
und Aushärteeinheit und
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3 eine
Kalibrier- und Aushärteeinheit in einer bevorzugten Ausführungsform
für die erfindungsgemäße Anlage.
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Wie
in 1 dargestellt werden die Dämm- oder Schallschutzplatten 12 aus
einem Rohmaterial 1 hergestellt, das in einer Zerfaservorrichtung 2 möglichst
trocken zermalen und zerfasert wird. In einer Trocknungsvorrichtung 3,
hier als Drehtrommeltrockner dargestellt, wird das feuchte zerfaserte
Rohmaterial 1 auf etwa 4% bis 8% getrocknet und schließlich in
einer Beleimstation 4 beleimt. Die Beleimung kann auf verschiedenem
Wege stattfinden. Bei der Verwendung von PMDI wäre es sinnvoll
dieses in einer pneumatischen Förderlinie auf das Fasermaterial aufzusprühen
oder auch nur in einem geeigneten Mischer zu vermischen. Anschließend
werden die Fasern in einer Streuvorrichtung 5 auf ein Formband 6 zu
einer Matte 7 gestreut und zur Vorverdichtungseinheit 13 verbracht.
Dort erfolgt die Vorverdichtung unterhalb der Produktdichte 23.
Die nachfolgende Kalibrier- und Aushärteeinheit 8 wird
nach der Lehre der Erfindung in zwei Bereiche unterteilt, wobei
in Produktionsrichtung 22 zunächst der Kalibrierbereich 9 für
die maßhaltige Verdichtung auf die Produktdichte 23 angeordnet
ist und anschließend der Aushärtebereich 10.
Nach dem Verlassen der Kalibrier- und Aushärteeinheit 8 wird
der endlose Strang in einer Aufteilvorrichtung 11, vorzugsweise
einer Diagonalsäge oder einem Rotationsclipper, in Dämm-
oder Schallschutzplatten aufgeteilt.
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In 2 wird
nun die bevorzugte Ausführungsform der Vorverdichtungseinheit 13 dargestellt. Diese
besteht aus einem oben und unten umlaufenden ggf. angetriebenem
Siebband 14, zugehörigen Umlenktrommeln 18,
Druckwalzen 17 und in der Hochverdichtungszone angeordneten
Verdichtungswalzen 26. Zur Einstellung einer hohen Mattendichte kann
es sinnvoll sein in der Hochverdichtungszone 25 ein Vorpressenband 15 oben
zusätzlich zum Siebband 14 umlaufen zu lassen
um höhere Drücke auf die Matte 7 applizieren
zu können. Nach der Entlüftung und Vorverdichtung
der Matte 7 durch die Vorverdichtungseinheit 13 federt
die Matte 7 in Produktionsrichtung 22 vor der Kalibrier-
und Aushärteinheit zurück und wird anschließend
im Kalibrierbereich 9 der Kalibrier- und Aushärtevorrichtung
durch die umlaufenden Siebbänder 20 auf Endmaß bzw.
auf die Produktdichte 23 verdichtet. In dem darauf folgenden Aushärtebereich
wird durch das über die Dampfplatten 19 applizierte
Dampf-Luft-Gemisch die Matte 7 zu einem noch aufzuteilenden
Strang aus Dämm- oder Schallschutzplatten 12 ausgehärtet.
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In 3 findet
sich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für den
Kalibrierbereich 9 einer Kalibrier- und Aushärteeinheit 8.
Dazu wird das Siebband 20 kurz vor Kontakt mit den Dampfplatten 19 mit
einer Heizvorrichtung 24 aufgeheizt, damit der durchgeleitete
Dampf aus den Dampfplatten 19 nicht an den Siebbändern 20 kondensiert.
Im Rahmen der Lehre der Erfindung ist in einer Anlage mit einer
Vorverdichtungseinheit 13 der Kalibrierbereich 9 der
Kalibrier- und Aushärteeinheit verkürzt ausgeführt.
In vorteilhafter Weise muss in der Kalibriereinheit nicht mehr ein
hoher Arbeitsaufwand zur Verdichtung der Matte 7 geleistet
werden. Damit ergibt sich auch der Vorteil, dass zum einen die Kalibrier-
und Vorverdichtungseinheit 8 insgesamt verkürzt
ausgeführt werden kann und gleichzeitig wird die Matte 7 so
schnell wie möglich nach Kontakt mit den Siebbändern 20 mit Dampf
oder einem Dampf-Luft-Gemisch aus den Dampfplatten 19 beaufschlagt.
Es können sich somit auf der Dämm- oder Schallschutzplatte 12 keine
Irritationen durch Voraushärtungen oder Wassertropfen bilden.
Da in der Regel die Dämm- oder Schallschutzplatten 12 nicht
als Ansichtsseiten verbaut werden, wäre eine Verfärbung
kein kritischer Faktor, allerdings können sich durch solche
Irritationen an der Mattenoberfläche spätere Kerbwirkungen
ergeben, die bei der Handhabung von Dämm- oder Schallschutzplatten
bzw. -matten zu Rissen oder Brüchen führen und
Nacharbeiten beim Verbau nötig machen. In 2 ist
zur besseren Verdeutlichung der Lehre der Erfindung der Ort der
maximalen Vorverdichtungsdichte 28 der Matte 7 gegenüber
der Produktdichte 23 der Dämm- oder Schallschutzplatte 12 zeichnerisch
dargestellt.
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- 1
- Rohmaterial
- 2
- Zerfaservorrichtung
(Refiner)
- 3
- Trocknungsvorrichtung
- 4
- Beleimstation
- 5
- Streuvorrichtung
- 6
- Formband
- 7
- Matte
- 8
- Kalibrier-
und Aushärteeinheit
- 9
- Kalibrierbereich
- 10
- Aushärtebereich
- 11
- Aufteilvorrichtung
- 12
- Dämm-
oder Schallschutzplatte
- 13
- Vorverdichtungseinheit
- 14
- Siebband
- 15
- Vorpressenband
- 16
-
- 17
- Druckwalzen
- 18
- Umlenktrommel
- 19
- Dampfplatten
- 20
- Siebband
- 21
- Umlenktrommel
- 22
- Produktionsrichtung
- 23
- Produktdichte
- 24
- Heizvorrichtung
- 25
- Hochverdichtungszone
- 26
- Verdichtungswalzen
- 27
- Umlenk-
und Verdichtungswalze
- 28
- maximale
Vorverdichtungsdichte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0330671
B1 [0004]
- - DE 10242770 A1 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „Holzfaserdämmstoff
nach dem Super-Trockenverfahren" von Hans Korte, Wismar, erschienen im
Holz-Zentralblatt Nummer 110, Seite 1300, Ausgabe vom 13. September
2002 [0005]