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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis der Eigentümerschaft
einer Vorrichtung.
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Waren
des täglichen
Gebrauchs und dabei im speziellen elektronische Geräte sind
durch Seriennummern eindeutig gekennzeichnet. Ein Eigentumsnachweis
kann so erbracht werden, dass neben dem Gerät auch eine Rechnung mit der
entsprechenden Seriennummer vorliegt. Kommt die Rechnung abhanden
oder wird das Gerät
veräußert, gestohlen, etc.,
so kann der rechtmäßige Besitz
nicht nachgewiesen werden, was gerade im Zeitalter der Internetverkäufe problematisch
ist.
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Durch
Personalisierung des Verkaufs, also durch Legitimation von Käufer und
Verkäufer
wird temporär
eine Kette der Nachvollziehbarkeit gebildet, die aber rasch verschwindet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein effizientes
und zuverlässiges
technisches Verfahren zum Nachweis der Eigentümerschaft einer Vorrichtung
anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein
wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
daß zum
Nachweis der Eigentümerschaft
einer Vor richtung an einer zu sichernden Vorrichtung ein Transponder
mit einer Speichereinheit angebracht wird. Herstellerseitig wird
eine Information über
einen Eigentümer
der Vorrichtung in einen ausgewählten
Speicherbereich der Speichereinheit geschrieben. Die in den ausgewählten Speicherbereich
geschriebene Information wird durch einen Code gegen einen unberechtigten Schreibzugriff
geschützt.
Bei einem Eigentümerwechsel
wird unter Verwendung des Codes eine Information über einen
neuen Eigentümer
der Vorrichtung in den ausgewählten
Speicherbereich geschrieben. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist somit eine einfache und sichere Zuordnung von Vorrichtungen
zu Eigentümern
möglich.
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Entsprechend
einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die
in den ausgewählten
Speicherbereich geschriebene Information über einen Eigentümer ein
diesem zugeordnetes digitales Zertifikat. Außerdem wird der Code nach einem
Eigentümerwechsel
entsprechend einem dem digitalen Zertifikat zugeordneten privaten
Schlüssel des
neuen Eigentümers
geändert.
Hierdurch ergibt sich ein verbesserter Schutz gegenüber einer
mißbräuchlichen
Veränderung
von im ausgewählten Speicherbereich
gespeicherten Informationen. Dabei kann der dem neuen Eigentümer zugeordnete
private Schlüssel
auch durch eine vertrauenswürdige
Instanz verwaltet werden, insbesondere wenn der neue Eigentümer über keine
Infrastruktureinrichtungen zur Verwaltung digitaler Schlüssel oder
Zertifikate verfügt.
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Zur
weiteren Erhöhung
der Sicherheit kann eine Information über einen neuen Eigentümer mittels
eines einem bisherigen Eigentümer
zugeordneten privaten Schlüssels
digital signiert werden. Auf diese Weise läßt sich eine lückenlose
Nachweis kette aufbauen. Vorteilhafterweise wird hierzu eine in den ausgewählten Speicherbereich
geschriebene Information über
einen neuen Eigentümer
an eine unveränderbare
Liste bisheriger Eigentümer
angehängt.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung erfolgt
ein Zugriff auf die Speichereinheit mittels eines mit dem Transponder drahtlos
verbindbaren Schreib- und/oder
Lesegeräts. Dabei
kann der Transponder ein RFID-Tag sein. Auf diese Weise läßt sich
ein Verfahren zum Nachweis der Eigentümerschaft einer Vorrichtung
besonders kostengünstig
implementieren.
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Vorzugsweise
wird der Transponder an der Vorrichtung gegen zerstörungsfreies
Lösen gesichert angebracht.
Außerdem
kann eine Seriennummer der Vorrichtung unveränderbar in die Speichereinheit
geschrieben werden. Hieraus ergibt sich eine weitere Erhöhung der
Sicherheit bei einem Eigentumsnachweis. Hierzu kann darüber hinaus
eine mittels eines privaten Schlüssels
eines aktuellen Eigentümers
digital signierte Information über
einen berechtigten Besitzer in den ausgewählten Speicherbereich geschrieben
werden. Auf diese Weise läßt sich
auch ein berechtigter Besitz nachweisen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt die
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Figur
ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Nachweis der Eigentümerschaft
einer Vorrichtung.
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Entsprechend
dem in der Figur dargestellten Verfahren zum Nachweis der Eigentümerschaft
einer Vorrichtung wird zunächst
an der zu sichernden Vorrichtung ein Transponder mit einer Speichereinheit angebracht
wird (Schritt 1). Der Transponder ist vorzugweise durch
ein RFID-Tag realisiert, der an der Vorrichtung gegen zerstörungsfreies
Lösen gesichert befestigt
wird. Nachfolgend wird eine Information über einen neuen Eigentümer der
Vorrichtung in einen ausgewählten
Speicherbereich der Speichereinheit geschrieben (Schritt 2),
und die Information wird mittels eines einem bisherigen Eigentümer zugeordneten
privaten Schlüssels
digital signiert (Schritt 3). Erstmalig wird diese Information
herstellerseitig in den ausgewählten
Speicherbereich geschrieben sowie mit einem privaten Schlüssel des
Herstellers digital signiert. Der erste Eigentümer der zu sichernden Vorrichtung
kann beispielsweise ein Händler
sein, an den die Vorrichtung durch den Hersteller ausgeliefert wird.
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Die
in den ausgewählten
Speicherbereich geschriebene Information über den Eigentümer ist
im vorliegenden Beispiel ein dem Eigentümer zugeordnetes digitales
Zertifikat Zum Schutz gegen einen unberechtigten Schreibzugriff
wird die in den ausgewählten
Speicherbereich geschriebene Information durch Setzen eines Codes
gesichert (Schritt 4). Dabei wird der Code entsprechend
einem dem digitalen Zertifikat zugeordneten privaten Schlüssel des
Eigentümers
festgelegt. Falls auf Seiten des Eigentümer keine entsprechende PKI-Infrastruktur
zur Verfügung
steht, kann der private Schlüssel
auch durch eine vertrauenswürdige
Instanz verwaltet werden.
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Bei
einem Eigentümerwechsel
(Schritt 5) wird unter Verwendung des Codes eine digitales
Zertifikat zu einem neuen Eigentümer der
Vorrichtung in den ausgewählten
Speicherbereich geschrieben (Schritt 2), wobei das digitale
Zertifikat wiederum mittels des privaten Schlüssels des bisherigen Eigentümers digital
signiert wird (Schritt 3). Für eine lückenlose Eigentümerdokumentation
wird die in den ausgewählten
Speicherbereich geschriebene Information über den neuen Eigentümer an eine
unveränderbare
Liste bisheriger Eigentümer
angehängt.
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Nach
einem Eigentümerwechsel
wird auch der Code entsprechend einem dem digitalen Zertifikat zugeordneten
privaten Schlüssel
des neuen Eigentümers
geändert
(Schritt 4). Damit können
bisherige Eigentümer
nicht mißbräuchlich
im ausgewählten
Speicherbereich gespeicherte Informationen ändern.
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Das
beschriebene Verfahren läßt sich
kostengünstig
realisieren, da Waren zunehmend durch RFID-Tags gekennzeichnet werden.
Die Speichereinheit des RFID-Tags kann im wesentlichen so behandelt
und verwaltet werden, wie es beispielsweise von den Smart Cards
oder SIM Cards bekannt ist.
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Ein
erste Eintrag in den ausgewählten Speicherbereich
erfolgt entsprechend den obigen Erläuterungen bereits während des
Herstellungsprozesses. Der zweite Eintrag kann beispielsweise durch
ein Speditionsunternehmen erfolgen, und der dritte Eintrag durch
einen Endverkäufer.
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Ein
Verändern
oder Löschen
von im ausgewählten
Speicherbereich gespeicherten Informationen sowie ein Neuschreiben
ist nur bei Kenntnis des Codes eines jeweiligen Vorbesitzers oder
durch diesen selbst möglich.
Hierzu kann auf aus der Kryptographie bekannte Verfahren zurückgegriffen
werden.
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Bei Übergabe
der zu sichernden Vorrichtung an einen Spediteur, Händler oder
Endkunden kann außerdem
zusätzlich
eine Information über
ein Übergabedatum,
eine Übergabezeit
und einen Übergabeort
in den ausgewählten
Speicherbereich des RFID-Tags
geschrieben werden.
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Alternativ
zu einem digitalen Zertifikat eines Käufers kann ein Verkäufer auch
eine sonstige Identifikation des Käufers in den ausgewählten Speicherbereich
eintragen, beispielsweise Reisepaß- oder Personalausweisnummer.
Bei einem Eigentümerwechsel
werden derartige Informationen an einer nächsten Stelle in den ausgewählten Speicherbereich
geschrieben, und ein Speicherzähler
wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel
bei jedem Vorgang erhöht.
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Mit
dem beschriebenen Verfahren läßt sich der
Weg einer Ware auch bei einem Weiterverkauf verfolgen, so daß eine Zuordnung
der Ware zum aktuellen Eigentümer
lückenlos überprüfbar ist.
Eine Umprogrammierung des RFID-Tags bei einem Privatverkauf erfolgt
entweder durch ein RFID Lese-/Schreibgerät des Verkäufers oder des Käufers oder
durch einen Dritten, der ein solches Gerät bereithält, beispielsweise ein Auktionshaus.
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Die
Anwendung der vorliegenden Erfindung ist nicht auf das hier beschriebene
Ausführungsbeispiel
beschränkt.