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Die
Erfindung betrifft ein Gleitlagerelement, ausgeführt als eine Buchse, zur Lagerung
eines Bolzens, einer Welle oder eines sonstigen drehbaren Bauteils,
die in einer Nabenbohrung drehstarr eingesetzt ist, gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
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Aufgrund
komplexer Anforderungen sowie steigender Gleitlagerbelastungen wurden
spezielle Gleitlager entwickelt. Höhere Gleitlagerbelastungen erfordern
eine sorgfältige
Gestaltung der Lagerbuchsen, um deren Belastungen, insbesondere
verursacht durch Biegung und Abplattung des Lagerbolzens und der
Gefahr von Nabenspaltrissen zu vermeiden. Weiterhin besteht eine
permanente Forderung, eine kostenoptimierte und verschleißoptimierte Gleitlagerung
zu schaffen, insbesondere für
in Großserien
produzierte Bauteile, Vorrichtungen sowie Brennkraftmaschinen.
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Bei
bekannten Ausführungen
wurden teilweise Maßnahmen
ergriffen, die sich in Bezug auf ein Ausfallkriterium vorteilhaft
auswirken, aber einen anderen Schaden früher eintreten lassen, oder
aufgrund der Herstellkosten nicht einsetzbar sind.
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Aus
der
DE 44 34 801 A1 ist
ein für
höhere Belastungen
ausgelegtes, in radialer Richtung aus mehreren Werkstoffen aufgebautes
Mehrstoff-Gleitlager bekannt, das als Lagerwerkstoffe eine Kombination
von Stahl und eine Aluminium-Kupfer-Matrix vorsieht.
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Die
DE 198 28 847 A1 bezieht
sich auf eine für
hohe Betriebskräfte
ausgelegte Lagerbuchse, die in einem Übergangsbereich zwischen Scheitellinien einzelne Ausnehmungen
einschließt,
die ein Verlagern des Radialdrucks auf die Enden der Lagerbuchse
bewirken sollen.
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Die
EP 0 716 240 B1 offenbart
einen Gleitlageraufbau, der den Widerstand gegen ein Fressen in einem
Gleitlager erhöhen
soll. Dazu weist die Lagerbuchse eine definierte Oberflächenstruktur
auf, die sich von der Lagerlegierungsschicht ausgehend, über die
Zwischenschicht bis zur Deckschicht fortsetzt. Dadurch soll erreicht
werden, dass nach einem gewissen Abrieb Anteile der Deck- und Zwischenschicht
zur Gleitoberfläche
gehören
und damit der Gleitoberfläche
als Schmiermittel zur Verfügung
stehen. Dieser spezielle Aufbau ist zumindest nicht auf die für Kolbenbolzen
in Brennkraftmaschinen bestimmten Gleitlagerungen übertragbar,
da sich zwischen dem Kolbenbolzen und den zugehörigen Lagerbuchsen nur eine
kleine oszillierende Relativbewegung einstellt, die zu einer Mischreibung
in Verbindung mit einem Festkörperkontakt
führt.
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Ein
Gleitlagerelement ist zudem aus der gattungsbildenden
DE 21 27 733 B2 bekannt.
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Ausgehend
von dem bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, ein für
höchste
Belastungen ausgelegtes kostengünstiges
Gleitlagerelement bereit zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 sowie durch ein
Verfahren nach Anspruch 14 gelöst.
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Die
Lösung
nach Anspruch 1 besteht in einem als Mehrstofflagerbuchse aufgebauten
Gleitlagerelement, das zumindest zwei aus unterschiedlichen Werkstoffen
bzw. Materialien hergestellte Buchsensegmente umfasst. Die axial
ausgerichteten, über Stirnseiten
abgestützten
Buchsensegmente sind zur Bildung einer Baueinheit stoffschlüssig zusammengefügt. Dieser
Aufbau des Gleitlagerelementes ermöglicht in axialer Richtung
eine unterschiedliche maximale Lagerbelastung, wodurch das Gleitlagerkonzept
an eine sich über
eine Abstützlänge verändernde
Lagerbelastung eines Bolzens oder einer Welle angepasst werden kann.
Durch eine entsprechende Werkstoffauswahl der einzelnen Buchsensegmente
der Mehrstofflagerbuchse ist ein bedarfsgerechtes Gleitlagerkonzept
realisierbar, bei dem das einzelne Buchsen-Segment für die sich im Betriebszustand
einstellende Lagerbelastung ausgelegt ist. Das belastungsabhängige lokale
Werkstoff-Engineering in Verbindung mit einer der auftretenden Lagerbelastung
entsprechenden Länge
der einzelnen Buchsen bietet den Vorteil einer gezielten lokalen Steigerung
der Lagerbelastung in kritischen Bereichen. Die Verwendung des höher belastbaren
Lagerwerkstoffs kann vorteilhaft auf das der größten Belastung ausgesetzten
Buchsensegments beschränkt werden
und mit einem Buchsensegment kombiniert werden, dass weniger stark
beaufschlagt ist und folglich aus einem geringer belastbaren, kostengünstigeren
Werkstoff hergestellt ist. Damit kann vorteilhaft ein kostengünstiges
Gleitlagerelement geschaffen werden, da dieses nicht über die
gesamte Länge
einen für
die maximale Lagerbelastung ausgelegten Lagerwerkstoff benötigt. Das
erfindungsgemäße Gleitlagerelement
umfasst Buchsensegmente mit voneinander abweichenden Lagertragzahlen.
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Die
erfindungsgemäße Lösung bietet
beispielsweise für
eine fliegend gelagerte oder für
eine einer Durchbiegung unterworfenen Welle die Möglichkeit,
dass der Welle im Bereich eines Gehäuseeintritts ein Buchsensegment
höherer
Gleitlager-Tragzahl zugeordnet ist, an das sich ein zweites Buchsen-Segment
mit einer niedrigeren Gleitlager-Tragzahl anschließt. Die
Einbaulänge
der einzelnen Buchsensegmente ist an die jeweils herrschende Lagerbelastung
angepasst. Durch diese Gestaltung in Verbindung mit einer entsprechenden
Werkstoffwahl, Dimensionierung und Positionierung stellt sich eine gleichmäßige Spannungsverteilung
und folglich eine optimale Gestaltfestigkeit in allen Spannungsebenen der
Gleitlagerung ein. Die erfindungsgemäße Lösung schafft ein aufgabengerechtes,
kostengünstig
realisierbares Gleitlagerelement.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Buchsensegmente
zur Bildung der Mehrstofflagerbuchse durch ein stoffschlüssiges Fügeverfahren,
insbesondere durch ein Reibschweißverfahren verbunden. Dieses
stoffschlüssige
Verfahren ermöglicht
selbst für
schweißtechnisch
nicht verbindbare Werkstoffe, beispielsweise aufgrund unterschiedlicher
Schmelztemperaturen, eine sichere Verbindung.
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Zur
optimalen Schmierstoffbeaufschlagung des Gleitlagerelementes ist
gemäß der Erfindung weiterhin
vorgesehen, zumindest in ein Buchsensegment zur Bildung eines Schmierstoffhaltevolumen eine
Aussparung einzubringen. Diese Maßnahme kann vorteilhaft im
Zusammenhang mit der Nacharbeit einer Füge- oder Übergangszone erfolgen, die sich
zwischen den Buchsensegmenten einstellt. Für die Nacharbeit eignet sich
bevorzugt eine Dreh- und/oder Schleifbearbeitung, die vor dem Einsetzen oder
Einpressen des Gleitlagerelementes in eine Aufnahme eines Gehäuses erfolgt.
Die Aussparungen zur Realisierung eines Schmierstoffhaltevolumens
können
geometrisch unterschiedlich sein, beispielsweise als umlaufend oder
lokal angeordnete Nut, Tasche oder Rille. Alternativ oder ergänzend dazu
bietet es sich an, in zumindest einem Buchsen-Segment eine Längsnut einzubringen.
Zur Schaffung eines Schmierstoffhaltevolumens umfasst die Erfindung
weiterhin, geometrisch abweichend voneinander gestaltete Aussparungen
in die Buchsensegmente einzubringen.
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Gemäß der Erfindung
ist zur optimalen Schmierstoffbeaufschlagung außerdem vorgesehen, eine versetzt
zu der Füge-
oder Übergangszone
positionierte, in zumindest einem Buchsen-Segment angeordnete Aussparung
anzuordnen, die in einem Winkel „α" ≥ 25° zu einer
Scheitellinie (Bolo-Scheitel) der Gleitlagerung eingebracht ist.
Durch diese Maßnahme
stellt sich ein ausreichender Abstand zu der Zone größter Flächenpressung
ein, wobei die Lage der Aussparung dennoch eine wirksame Schmierung der
Gleitlagerung im Bereich des Bolo-Scheitels sicherstellt, um einen
unzulässig
hohen Verschleiß zu vermeiden.
Vorteilhaft sind zwei jeweils in übereinstimmenden Winkeln versetzte,
als Längsnuten
ausgebildete Aussparungen in das Gleitlagerelement eingebracht, über die
dem Gleitlager ausreichend Schmiermittel zugeführt werden kann.
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Bevorzugt
ist das erfindungsgemäße Gleitlagerelement
zur Lagerung von Kolbenbolzen in Brennkraftmaschinen einsetzbar.
Dazu werden Gleitlagerelemente paarweise in diametral gegenüberliegende
Nabenbohrungen eines Kolbens einer Brennkraftmaschine eingesetzt,
die zur Aufnahme des Kolbenbolzens bestimmt sind. In Brennkraftmaschinen, insbesondere
hoch belasteten Diesel-Brennkraftmaschinen, führt der zunehmende Anstieg
der spezifischen Leistung zu erhöhten
Verbrennungsdrücken, wodurch
beispielsweise die Flächenpressung
im Bereich der Kolbenbolzenlagerung ansteigt. Im Betriebszustand
kommt es einbaubedingt zu einer Durchbiegung des Kolbenbolzens,
wodurch sich die Lagerbelastung über
die Einbaulänge ändert. Das
erfindungsgemäße, über die
Einbaulänge
unterschiedliche Tragzahlen aufweisende Gleitlagerelement ermöglicht eine
optimale Anpassung der Gleitlagerung an die sich einstellende Kolbenbolzenbelastung.
Entsprechend ist dem einer Durchbiegung unterworfenen Kolbenbolzen
im Bereich des Eintritts in die Bolzennabe ein erstes Buchsen-Segment
mit höherer Tragzahl
zugeordnet, an das sich ein zweites, eine niedrigere Gleitlager-Tragzahl
aufweisendes Buchsensegment anschließt. Die Erfindung ermöglicht damit
eine kostenoptimierte Kolbenbolzenlagerung.
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Das
erfindungsgemäße Gleitlagerelement
ist so gestaltet, dimensioniert und positioniert, dass sich eine
gleichmäßige Spannungsverteilung,
d. h. eine optimale Gestaltfestigkeit in allen Spannungsebenen einstellt.
Für die
Buchsensegmente werden weiterhin Werkstoffe ausgewählt, mit
denen sowohl eine optimale Anpassung an die sich im Betriebszustand
einstellenden Belastungen sowie optimale Reibungsverhältnisse
erreichbar sind. Für
das erste Buchsensegment ist als Werkstoff Kupfer oder eine Cu-Zn-Legierung
und für
das zweite Buchsensegment Aluminium oder eine Al-Legierung vorgesehen.
Weiterhin schließt
die Erfindung auch geeignete alternative Werkstoffe ein.
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Bei
Kolbenbolzenlagerungen bietet es sich an, für den Bolo-Bereich, die Zone
größter Flächenpressung,
ein Buchsensegment aus Messing vorzusehen, dem ein aus Al oder einem
vergleichbaren, kostengünstigen
Material hergestelltes weiteres Buchsensegment zugeordnet ist. Vorzugsweise
bildet die Füge-
oder Übergangszone
dieses Gleitlagerelementes eine Aussparung oder Nut, die als Schmierstoffhaltevolumen
vorgesehen ist.
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Die
für die
Kolbenbolzenlagerungen bestimmten, als Mehrstofflagerbuchse ausgeführten erfindungsgemäßen Gleitlagerelemente
sind vorteilhaft über
eine Presspassung in den Nabenbohrungen des Kolbens eingesetzt.
Für als
Gussteil ausgebildete Kolben werden die Mehrstofflagerbuchsen als
Einlegeteile vor dem Kolbenabguß so
in einer Gießform positioniert,
dass diese auch während
des Gießprozesses
fixiert sind. Nach dem Erkalten der Gießschmelze bewirkt ein Aufschrumpfen
der Anlagefläche
des Kolbenwerkstoffs auf die Lagerbuchse eine stabile Verankerung
des Gleitlagerelementes.
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Eine
bevorzugte Einbaulage der erfindungsgemäßen Gleitlagerelemente sieht
vor, dass diese sich im Einbauzustand über die gesamte Länge der Nabenbohrung
erstrecken und auf der zur Aufnahme des Pleuels gerichteten Seite
bündig
mit einer Stirnseite der Bolzennabe abschließen. Eine kostenoptimierte
alternative Einbaulage sieht vor, dass sich jedes Gleitlagerelement über einen
Teilbetrag der Nabenbohrungslänge
erstreckt.
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Weiterhin
ist für
das Gleitlagerelement gemäß der Erfindung
eine belastungsoptimierte Einbaulage vorgesehen ist, bei der im
Bereich der höchsten
Lagerbelastung das entsprechend höchstbelastbare Buchsen-Segment
platziert ist. Die Werkstoffauswahl und Werkstoffpaarung für die einzelnen Buchsensegmente
erfolgt in Abhängigkeit
von der sich im Betriebszustand einstellenden Lagerbelastung sowie
unter Berücksichtigung
der Kosten.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht ein mehr als zwei Buchsensegmente
umfassendes Gleitlagerelement vor. Dieser Aufbau ermöglicht insbesondere
für relativ
lang ausgeführte,
von einer ungleichmäßigen Belastung
beaufschlagte Gleitlagerelemente einen an die Belastung angepassten
Aufbau.
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Gemäß Anspruch
14 ist zur Lösung
der erfindungsgemäßen Problemstellung
weiterhin ein Verfahren zur Herstellung des Gleitlagerelementes
vorgesehen, das folgende Arbeitsschritte einschließt. Zunächst werden
zwei Buchsensegmente ausgewählt,
die vorgefertigt und aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt
sind und anschließend
in axialer Richtung aneinandergesetzt werden. Zur Bildung einer
einstückigen
Mehrstofflagerbuchse erfolgt ein stoffschlüssiges Zusammenfügen von
Stirnseiten der Buchsensegmente, wozu insbesondere ein Reibschweißverfahren
vorgesehen wird. Daran schließt sich
eine Nacharbeit von Schweißwülsten in
der Füge-
oder Übergangszone
zwischen den Buchsensegmenten an. Im Rahmen dieser Nacharbeit oder
in Verbindung mit einem separaten Arbeitsschritt wird abschließend in
zumindest einem Buchsensegment eine Aussparung eingebracht, die
ein Schmierstoffhaltevolumen für
das Gleitlagerelement bildet. Nach Ende des Herstellverfahrens kann
das Gleitlagerelement in eine Nabenbohrung eingepresst oder als
ein Einlegeteil in einer Gießform
fixiert werden.
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf Zeichnungen nachfolgend näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
in einer Schnittdarstellung einen Kolben, bei dem die Kolbenbolzenlagerung
erfindungsgemäß ausgebildete
Gleitlagerelemente umfasst,
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2:
eine erfindungsgemäße Mehrstofflagerbuchse
als Einzelteil in einer Schnittdarstellung,
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3:
eine Mehrstofflagerbuchse als Fertigteil,
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4:
Bolzennaben eines Kolbens in einer Schnittdarstellung mit eingesetzten
Mehrstofflagerbuchsen,
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5:
eine der 4 vergleichbare Darstellung,
mit trapezartig gestalteten Bolzennaben.
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Die 1 zeigt
einen Kolben 1 in einem Längsschnitt, der mit einem Kolbenboden 2 zu
einem Brennraum gerichtet ist. Eine Kolbenmantelfläche bildet
von dem Kolbenboden 2 ausgehend einen Feuersteg 3,
ein zur Aufnahme von in 1 nicht abgebildeten Kolbenringen
bestimmtes Ringfeld 4, sowie einen Kolbenschaft 5.
Radial nach innen versetzt schließt der Kolbenschaft 5 zwei
Bolzennaben 6 ein, die diametral gegenüberliegende Nabenbohrungen 7 einschließen, die
jeweils zur Aufnahme eines Gleitlagerelementes 8 bestimmt
sind. Abhängig
von der Kolbenbauart ist das Gleitlagerelement 8 in der
Bolzennabe 6 eingegossen oder in die Nabenbohrung 7 eingepresst.
Im eingebauten Zustand dient das Gleitlagerelement 8 zur
Aufnahme eines in 1 nicht abgebildeten, schwimmend
gelagerten Kolbenbolzens, über
den der Kolben 1 mit einem Pleuel verbunden ist. Das Pleuel
ist in einer von den Bolzennaben 6 axial begrenzten Aufnahme 9 des Kolbens 1 eingesetzt.
Im Einbauzustand erstreckt sich das Gleitlagerelement 8 über die
gesamte Länge
der Nabenbohrung 7 und schließt auf der zur Aufnahme 9 gerichteten
Seite bündig
mit einer Stirnseite 10 der Bolzennabe ab. Das Gleitlagerelement 8 wird
aus zwei Buchsensegmenten 11a, 11b gebildet, die
aus unterschiedlichen Lagerwerkstoffen hergestellt sind und die
sich hinsichtlich der Längserstreckung
unterscheiden. Die Buchsensegmente 11a, 11b sind über eine
Fügezone 12 stoffschlüssig, insbesondere
mittels einer Reibschweißung,
zur Bildung einer Baueinheit verbunden. Der Aufbau des auch als
Mehrstofflagerbuchse zu bezeichnenden Gleitlagerelements 8 ermöglicht die
Darstellung eines Gleitlagers, das auf eine über die Länge der Nabenbohrung 7 sich
verändernde
Lagerbelastung ausgelegt werden kann.
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Die 2 und 3 verdeutlichen
in zwei Schritten das Verfahren zur Herstellung des Gleitlagerelementes 8,
das in einem vergrößerten Maßstab abgebildet
ist. Nach einer Auswahl von zwei Buchsensegmenten 11a, 11b werden
diese axial ausgerichtet und über
Stirnseiten abgestützt,
die gemeinsam eine Fügezone 12 bilden.
Durch ein anschließendes Fügeverfahren,
insbesondere eine Reibschweißung,
werden die Buchsensegmente 11a, 11b stoffschlüssig und
damit einstückig
verbunden. Mittels einer anschließenden Nacharbeit werden die sich
bei der Reibschweißung
innenseitig und außenseitig
einstellenden Schweißwülste 13a, 13b entfernt.
Weiterhin wird zur Schaffung eines die Schmiermittelbeaufschlagung
der Kolbenbolzenlagerung verbessernden Schmierstoffhaltevolumens im
Bereich der Fügezone 12 eine
umlaufende Ringnut 14 innenseitig in das Gleitlagerelement 8 eingebracht.
Mit einem letzten Schritt wird die äußere Formgebung des Gleitlagerelements 8 an
die Einbausituation angepasst, beispielsweise das Buchsen-Segment 11a an
eine trapezartige gestaltete Bolzennabe.
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In
den 4 und 5 sind verschiedene Bolzennabenpaare
mit unterschiedlichen Gleitlagerelementen im Schnitt dargestellt.
Gemäß 4 sind in
den Nabenbohrungen 16 der trapezartig gestalteten Bolzennaben 15 entsprechend
gestaltete Gleitlagerelemente 18 eingesetzt, die sich jeweils über die gesamte
Länge der
Nabenbohrungen 16 erstrecken. Vergleichbar der 3 schließt die Fügezone 12 zwischen
den Buchsensegmenten 21a, 21b eine Ringnut 14 ein,
die als Schmierstoffhaltevolumen vorgesehen ist. Zur Vergrößerung des Schmierstoffhaltevolumen
weist das Buchsen-Segment 21a zusätzlich eine als Tasche 17 ausgebildete
Aussparung auf, die zu einer Längsachse 25 der
Nabenbohrung 16 beabstandet verläuft.
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Gemäß 5 sind
die Bolzennaben 19 parallel zueinander angeordnet. Die
zur Aufnahme des Gleitlagerelementes 28, das von innen
in Richtung nach aussen eingesetzt oder eingegossen wird, bestimmte,
als Stufenbohrung eingebrachte Nabenbohrung 20 bildet einen
radial nach innen gerichteten Anschlag 22 für das Gleitlagerelement 28,
das sich nicht über
die gesamte Breite der Bolzennabe 19 erstreckt. Die Buchsensegmente 31a, 31b sind über die
Fügezone 12 stoffschlüssig verbunden.
Versetzt zu einer Scheitellinie 23, dem Bereich der größten Flächenpressung
in der Gleitlagerung, ist in dem Gleitlagerelement 28 eine
sich über
beide Buchsensegmente 31a, 31b ersteckende Längsnut 24 eingebracht.
Die das Schmierstoffhaltevolumen vergrößernde Längsnut 24 kann bedarfsabhängig beidseitig
versetzt zu der Scheitellinie 23 vorgesehen werden.
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- 1
- Kolben
- 2
- Kolbenboden
- 3
- Feuersteg
- 4
- Ringfeld
- 5
- Kolbenschaft
- 6
- Bolzennabe
- 7
- Nabenbohrung
- 8
- Gleitlagerelement
- 9
- Aufnahme
- 10
- Stirnseite
- 11a
- Buchsensegment
- 11b
- Buchsensegment
- 12
- Fügezone
- 13a
- Schweißwulst
- 13b
- Schweißwulst
- 14
- Ringnut
- 15
- Bolzennabe
- 16
- Nabenbohrung
- 17
- Tasche
- 18
- Gleitlagerelement
- 19
- Bolzennabe
- 20
- Nabenbohrung
- 21a
- Buchsensegment
- 21b
- Buchsensegment
- 22
- Anschlag
- 23
- Scheitellinie
- 24
- Längsnut
- 25
- Längsachse
- 28
- Gleitlagerelement
- 31a
- Buchsensegment
- 31b
- Buchsensegment