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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung eines
Beschattungsmaterials, insbesondere Plissee- oder Rollomaterials,
unter Verwendung einer automatischen Belastungseinrichtung, wobei
das Beschattungsmaterial einer Anfangs- und einer Endprüfung unterzogen
wird und die Prüfergebnisse
der Anfangs- und Endprüfung
miteinander verglichen werden, wobei das Beschattungsmaterial mittels
der Belastungseinrichtung in mehreren, aufeinanderfolgenden Belastungsintervallen
beansprucht wird, und wobei das Beschattungsmaterial dazu in eine
geschlossene Kammer der Belastungseinrichtung eingebracht wird.
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Unter
dem Begriff „Beschattungsmaterialien” sind erfindungsgemäß Materialien
für Beschattungseinrichtungen
wie beispielsweise Jalousien, Plissee oder Rollos gemeint, welche
im Innen- oder gegebenenfalls Außenbereich, dass heißt für Wohnzwecke oder
gewerbliche Zwecke, Anwendung finden. Derartige Beschattungseinrichtungen
werden in der Regel jedoch meist an der Innenseite eines Fensters
angeordnet, um eine allzu starke Sonneneinstrahlung zu verhindern
beziehungsweise die Sonneneinstrahlung zu regulieren. Diese Beschattungseinrichtungen
und somit ebenso die dabei verwendeten Beschattungsmaterialien sind
daher zum Einen mechanischen Belastungen wie beispielsweise Aufrollen,
Hochziehen oder ähnlichem
und zum Anderen thermischen Beanspruchungen durch Sonneneinstrahlen
ausgesetzt, wobei letztere zudem ein Ausbleichen des Beschattungsmaterials
herbeiführen
können.
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Aus
dem Vorbeschriebenen wird deutlich, dass ein Beschattungsmaterial
zur Gewährleistung einer
bestimmten Qualität
vor dem Einsatz für
Beschattungseinrichtungen hinreichend bezüglich der Eigenschaften geprüft werden
sollte, wobei bei dieser Prüfung
möglichst
Bedingungen geschaffen werden sollten, die den Belastungen entsprechen,
welche derartige Beschattungseinrichtungen in der Praxis ausgesetzt
sind. Diese Maßnahme
dient unter anderem dazu, möglichst
einheitliche Prüfbedingungen zu
schaffen und somit eine aussagekräftige Beurteilung und Vergleichbarkeit
der Ergebnisse zu erzielen.
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Aus
der
DE 203 04 587
U1 ist eine Vorrichtung zur Prüfung der Alterungsbeständigkeit
von Rollo- und Plisseestoffen bekannt, bei welcher ein schräges Dachflächenelement
mit Wärmeschutzfenster
einen an den Seitenwänden
thermisch isolierten Prüfkasten
bildet, in dessen oberen Bereich ein Testrollo aufgewickelt ist.
Auf der Außenseite
des Fensters ist ein Sonnensimulator vorgesehen, sodass ein dreistufiger
Testzyklus durchführbar
ist. Ausgehend von einer Starttemperatur von ca. 20 Grad wird in
zwei Aufwärmephasen
von ca. 30 bis 60 Minuten Dauer eine Endtemperatur von 40 Grad Celsius
erreicht, wobei in einer dritten Aufwärmephase eine Temperatur im Bereich
von ca. 20 bis ca. 80 Grad Celsius in einem Zeitraum von 60 Minuten
durchlaufen wird. Die jeweiligen Abkühlphasen liegen deutlich unter
5 Stunden, wodurch im Ergebnis extreme klimatische Bedingungen mit
hohen Temperaturschwankungen simuliert werden sollen. Das bekannte
Testverfahren ist jedoch nicht geeignet die extremen Belastungen
von Rollo- und Plisseestoffen unter Berücksichtigung einer mechanischen
und thermischen Belastung zu simulieren.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Prüfung
eines Beschattungsmaterials, insbesondere Plissee- oder Rollomaterials,
unter Verwendung einer automatischen Belastungseinrichtung bereit
zu stellen, mit dem eine praxisnahe und reproduzierbare Prüfung von
Beschattungsmaterialien durchführbar
ist, wobei das Beschattungsmaterial einer Anfangs und einer Endprüfung unterzogen
wird und die Prüfergebnisse
der Anfangs- und Endprüfung
miteinander verglichen werden.
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Erfindungsgemäß zeichnet
sich das Verfahren zur Prüfung
eines Beschattungsmaterials dadurch aus, dass das Beschattungsmaterial
mittels einer thermischer Belastung beansprucht wird, wobei die
thermische Belastung durch Anwendung von sich abwechselnden, aufeinander
folgenden und etwa zwölfstündigen Erwärmungs-
und Abkühlungsphasen
erfolgt. Durch die erfindungsgemäße Anwendung
von mehreren, aufeinander folgenden Belastungsintervallen sind die
in der Praxis vorliegenden Beanspruchungen eines Beschattungsmaterials
sehr realistisch nachstellbar, sodass eine sehr genaue Beurteilung
der Qualität
eines entsprechenden Beschattungsmaterials erfolgen kann. Das Beschattungsmaterial
wird mittels thermischer Belastung beansprucht. Diese Belastung
entspricht im Wesentlichen der thermischen Belastung durch Sonneneinstrahlung,
welche zur Veränderung
der Materialeigenschaften beitragen kann. Vorteilhafte Ausgestaltungen
des Verfahrens sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Dadurch,
dass das Beschattungsmaterial auch mittels mechanischer Belastung
beansprucht wird, etwa einem funktionsgemäßen Herunterlassen und Hochziehen
eines Rollos oder Plissees, sind Änderungen bezüglich der
Eigenschaften des Beschattungsmaterials während dieser mechanischen Beanspruchung
nach und zwischen den einzelnen Belastungsintervallen feststellbar,
um eine Aussage darüber
treffen zu können,
wie sich unterschiedliche weitere Belastungen auf das Beschattungsmaterial
auswirken.
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Des
Weiteren ist vorgesehen, dass das Beschattungsmaterial mit Feuchtigkeit
beaufschlagt wird, da bei der Anwendung eines Beschattungsmaterials
in Wohnräumen diese
größeren Schwankungen
bezüglich
der relativen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind, was sich ebenfalls
nachteilig auf die Materialeigenschaften auswirken kann.
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Ferner
wird vorgeschlagen, dass das Beschattungsmaterial mittels elektromagnetischer Strahlung
einen Wellenlängenbereich
von 300 nm bis 2500 nm und einer Intensität von vorzugsweise etwa 1000
Watt pro Quadratzentimeter bestrahlt wird. Durch diese Bestrahlung
erfolgt die genannte thermische Belastung des Beschattungsmaterials,
aber auch eine realistische Beanspruchung bezüglich der Einwirkung durch
Licht, dass beispielsweise zu einer Ausbleichung von eingefärbten Beschattungsmaterialien
bedeutet.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das
Beschattungsmaterial vor der Beanspruchung in den Belastungsintervallen für etwa 72
Stunden aufgehängt
und thermisch belastet. Dieser so genannte Hängetest ist insbesondere bei
der Untersuchung beziehungsweise Prüfung von Plisseematerialien
von Vorteil, da diese Belastung einer realistischen Anwendung einer
entsprechenden Beschattungseinrichtung entspricht. Vorzugsweise
wird das Plisseematerial in Form einer 200 cm × 200 cm großen Fläche aufgehängt und
anschließend
vorzugsweise durch IR-Lampen erwärmt, welche
in einem Abstand von etwa 50 cm zur Prüffläche angeordnet werden können. Es
wird dabei vorgeschlagen, dass die thermische Belastung durch Anwendung
von sich abwechselnden, aufeinanderfolgenden und vorzugsweise 12
ständigen
Erwärmungs-
und Abkühlungsphasen
erfolgt. Diese 12 Stunden Phasen entsprechen dem Tag- und Nachtrhythmus,
sodass sehr realistische Prüfbedingungen erzielbar
sind. Dabei wird vorzugsweise das Beschattungsmaterial während der
Erwärmungsphase auf
etwa 60° Celsius
erwärmt
und anschließend
während
der Abkühlungsphase
auf eine Temperatur von etwa 20° Celsius
abgekühlt.
Auch diese Werte entsprechen realistischen Bedingungen. Kommt es während oder
im Anschluss an den Hängetest
zu Deformationen des Beschattungsmaterials, kann beispielsweise
ein Auftraggeber informiert werden, indem diesem Aufnahmen des beanspruchten
Beschattungsmaterials zugesandt werden. Dabei kann vorgesehen sein,
dass beim Auftreten solcher Deformationen bereits die weitere Prüfung des
Beschattungsmaterials eingestellt wird, da eine Beschädigung schon
während
des Hängetests
auf ein Beschattungsmaterial relativ niedriger Qualität schließen lässt.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Beschattungsmaterial
nach dem Aufhängen
sowie vor und nach der Beanspruchung in den Belastungsintervallen
einen Tag liegend oder auch halb ausgezogen bei einer Temperatur
von etwa 20° Celsius
und einer relativen Feuchtigkeit von etwa 65% gelagert wird. Diese
Lagerung dient der Entspannung des Beschattungsmaterials nach dem Hängetest,
um zur weiteren Beanspruchung in den Belastungsintervallen möglichst
ein unbelastetes Material zur Verfügung zu haben und ein von dem Hängetest
unabhängiges
Prüfungsergebnis
durch Anwendung der Belastungsintervalle zur Verfügung erzeugen
zu können.
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Weiter
ist vorgesehen, dass das Beschattungsmaterial nach der Lagerung
und vor der Beanspruchung in den Belastungsintervallen etwa eine Stunde
an einer Messeinrichtung aufgehängt
und im Zuge der Anfangsprüfung
vermessen wird. Bei dieser Anfangsprüfung werden somit Referenzwerte
bezüglich
der Materialeigenschaften aufgenommen, welche mit Messwerten einer
später
erfolgenden Endprüfung
vergleichbar sind, um Aussagen über
die Qualität
eines ansprechenden Beschattungsmaterials treffen zu können. Dabei
kann beispielweise mittels eines Höhenmessgerätes eine Messung der zur Raumseite
ausgerichteten Faltengipfel des Plisseematerials vorgenommen werden.
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Danach
ist des Weiteren vorgesehen, dass das Beschattungsmaterial nach
dem Vermessen in die Kammer der Belastungseinrichtung eingebracht und
anschließend
funktionsgemäß betätigt wird.
Diese Betätigung
ist vorzugsweise mechanisch und dient zur Beurteilung des Ausgangsverhaltens
eines Plisseematerials beim Öffnen
und Schließen
einer entsprechenden Beschattungseinrichtung.
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Nach
Durchführung
der vorbeschriebenen Prüfungsschritte
ist vorgesehen, dass das Beschattungsmaterial in den Belastungsintervallen über einen
Zeitraum von etwa 72 Stunden beansprucht wird, wobei vorzugsweise
6 Belastungsintervalle nacheinander durchlaufen werden. Durch die
relativ lange Beanspruchung mittels der Belastungsintervalle lässt sich
eine relativ exakte Aussage über
die Qualität
eines zu untersuchenden Beschattungsmaterials treffen, wobei die
Anwendung von sechs Belastungsintervallen eine sehr realistische
Beanspruchung eines Beschattungsmaterials erzeugt.
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Vorzugsweise
wird der Ablauf der Belastungsintervalle durch eine Steuereinrichtung
automatisch gesteuert, über
die eine Einstellung, Überwachung
und Aufzeichnung der Belastungsparameter der einzelnen Belastungsintervalle
erfolgt. Dazu kann eine entsprechende Steuereinrichtung beispielsweise
in Form eines angeschlossenen Computers mit einem Sensor verbunden
sein, welcher in der Kammer der Belastungseinrichtung angeordnet
ist und der zu Registrierung von Belastungsparametern geeignet ist,
die an die Steuereinrichtung übermittelt werden.
Diese kann somit auf die vorhandenen Belastungsbedingungen in der
Kammer schließen
und eine Regelung der dort herrschenden Bedingungen vornehmen und
gleichzeitig die mittels der Sensoren detektierten Bedingungen aufzeichnen,
wodurch eine exakte Durchführung
der Belastungsintervalle auf automatische Art und Weise ermöglicht wird.
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Es
ist vorgesehen, dass ein erstes Belastungsintervall über etwa
4 Stunden durchlaufen wird, wobei zu Beginn des Belastungsintervalls
ein Belastungszyklus mit etwa 15-minütiger, elektromagnetischer
Bestrahlung und anschließender
etwa 30-minütiger
Kühlung
viermal hintereinander durchlaufen wird, gefolgt von einer etwa
1-stündigen
Abkühlungsphase.
Somit wird das zu untersuchende Beschattungsmaterial in den etwa
4 Stunden einer thermischen Belastung und Lichtbelastung ausgesetzt,
wobei auch diese Ausgestaltung des Belastungsintervalls sich stark
an realistischen Bedingungen orientiert.
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Es
ist weiter ein zweites Belastungsintervall vorgesehen, dass über etwa
20 Stunden durchlaufen wird, wobei das Beschattungsmaterial zu Beginn
des zweiten Belastungsintervalls über etwa 4 Stunden bei einer
relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 70% beheizt, mechanisch belastet
und anschließend über etwa
16 Stunden abgekühlt
wird, wobei das beheizte Beschattungsmaterial auf einer konstanten
Temperatur von etwa 60° Celsius
gehalten wird. Auch diese Ausgestaltung des zweiten Belastungsintervalls
ist an realistischen Beanspruchungen eines Beschattungsmaterials
orientiert.
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Weiter
ist ein drittes Belastungsintervall vorgesehen, welches über etwa
5 Stunden durchlaufen wird, wobei das Beschattungsmaterial zu Beginn
des dritten Belastungsintervalls über etwa 4 Stunden bei einer
relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 70% beheizt und anschließend etwa
1 Stunde abgekühlt
wird, wobei das beheizte Beschattungsmaterial auf einer konstanten
Temperatur von etwa 60° Celsius
gehalten wird. Somit findet während
des zweiten und dritten Belastungsintervalls zur thermischen Belastung ebenfalls
eine Belastung durch Erhöhung
der Luftfeuchtigkeit statt, um möglichst
realistische Bedingungen für
das Prüfverfahren
bereit zu stellen.
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Ferner
ist ein viertes Belastungsintervall vorgesehen, dass über etwa
19 Stunden durchlaufen wird, wobei zu Beginn des vierten Belastungsintervall ein
Belastungszyklus mit etwa 15-minütiger,
elektromagnetischer Bestrahlung und anschließender etwa 30-minütiger Abkühlung vermal
hintereinander durchlaufen wird, gefolgt von einer etwa 16-stündigen Abkühlungsphase.
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In
einem vorgesehenen fünften
Belastungsintervall, dass über
etwa 4 Stunden durchlaufen wird, wird zu Beginn ein Belastungszyklus
mit etwa 15-minütiger,
elektromagnetischer Bestrahlung und anschließend bei etwa 30-minütiger Abkühlung viermal hintereinander
durchlaufen, gefolgt von einer etwa 1-stündigen Abkühlungsphase.
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In
einem vorgesehenen sechsten Belastungsintervall, das über etwa
20 Stunden durchlaufen wird, wird das Beschattungsmaterial zu Beginn
etwa 4 Stunden bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 70%
beheizt und anschließend
etwa 16 Stunden abgekühlt,
wobei das beheizte Beschattungsmaterial auf einer Temperatur von
etwa 60° Celsius
gehalten wird.
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Die
Ausgestaltung der vorbeschriebenen sechs Belastungsintervalle zeigt,
dass ein zu untersuchendes Beschattungsmaterial starken und gleichzeitig
realistischen Belastungen ausgesetzt wird, sodass ein sehr effektives
und aussagekräftiges
Prüfverfahren
bereitgestellt wird. Die Parameter der einzelnen Belastungsintervalle
können
natürlich
auch anderes eingestellt werden, je nach Anforderungen an das Prüfverfahren
beziehungsweise je nach den Eigenschaften eines zu untersuchenden
Beschattungsmaterials. Für
die Anwendung des Prüfverfahrens
bei Plisseematerialien hat sich jedoch die vorbeschriebene Ausgestaltung
der Belastungsintervalle als besonders geeignet erwiesen.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass zwischen den einzelnen Belastungsintervallen
eine Vermessung des Beschattungsmaterials erfolgt. Dadurch können zusätzliche
Referenzparameter aufgenommen werden, sodass ein umfangreicher und
aussagekräftiger
Prüfbericht über die
gesamte Durchführdauer
von 72 Stunden erstellt werden kann, um die einzelnen Auswirkungen
der jeweiligen Belastungsintervalle auf das Beschattungsmaterial
zeitlich einschätzen
zu können.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
das Beschattungsmaterial nach Durchlaufen der Belastungsintervalle
und vor der Endprüfung
etwa 6 Stunden aufgehängt
wird, wobei das Beschattungsmaterial im Zuge der Endprüfung erneut
vermessen wird. Hierbei werden wieder Daten aufgenommen, welche
mit den Referenzdaten der Anfangsprüfung oder den Messungen zwischen den
einzelnen Belastungsintervallen vergleichbar sind und eine zuverlässige Aussage über eventuelle Veränderungen
des Materials unter den verschiedenen Belastungsbedingungen ermöglicht.
Auf Grund dieses Vergleichs von Messwerten kann anschließend ein
Testbericht erstellt werden, welcher eine Auflistung der unterschiedlichen
Belastungen mit den daraus folgenden Änderungen der Eigenschaften
eines zu untersuchenden Beschattungsmaterials aufweist. Sollte jedoch
beispielsweise bei den Messungen zwischen den einzelnen Belastungsintervallen eine
negative Beeinträchtigung
des Beschattungsmaterials feststellbar sein, die über ein
vorgebbares Maß hinaus
geht, kann auch vorgesehen sein, dass keine weiteren Belastungsintervalle
durchlaufen werden, sondern eine Dokumentation des entsprechend beschädigten Belastungsmaterials
erfolgt und an einen Auftraggeber berichtet wird.
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Nach
einer weiteren Ausführungsvariante des
erfindungsgemäßen Prüfverfahrens
ist vorgesehen, dass das Beschattungsmaterial vor der Prüfung etwa
einen Tag bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 65% und
bei einer Temperatur von etwa 20° Celsius
gelagert und währenddessen
vermessen wird. Diese Ausgestaltung ist insbesondere bei einer Prüfung von
Rollomaterialien vorteilhaft. Die Vermessung erfolgt dabei ebenfalls
im Zuge der Anfangsprüfung,
sodass auch hier Referenzwerte aufgenommen werden, die mit entsprechenden
später
folgenden Messwerten einer Endprüfung
verglichen werden können.
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Bei
dieser Ausgestaltung ist weiterhin vorgesehenen, dass das Beschattungsmaterial
durch die Belastungsintervalle über
einen Zeitraum von etwa 48 Stunden beansprucht wird, wobei vorzugsweise vier
Belastungsintervalle durchlaufen werden. Bei der Prüfung von
Rollomaterialien hat sich diese Ausgestaltung des Prüfverfahrens
als sehr geeignet und aussagekräftig
herausgestellt. Das Rollomaterial kann dabei beispielweise mit Messlinien
versehen werden, welche zur Vermessung des Rollomaterials dienen.
Entsprechende festgestellte Maßänderungen,
beispielsweise im Zuge der Endprüfung,
können dann
auf die Ausgangsmesswerte bezogen werden.
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Es
ist vorgesehen, dass ein erstes Belastungsintervall über 4 Stunden
durchlaufen wird, wobei das Beschattungsmaterial zu Beginn des ersten Belastungsintervall
ohne Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von etwa 40° Celsius
gehalten und anschließend über etwa
2 Stunden abgekühlt
wird, wobei das Beschattungsmaterial während der etwa ersten zehn
Minuten und etwa zwischen der sechzigsten und siebzigsten Minute
des ersten Belastungsintervalls mechanisch belastet wird.
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Weiter
ist vorgesehen, dass ein zweites Belastungsintervall über etwa
20 Stunden durchlaufen wird, wobei das Beschattungsmaterial zu Beginn
des zweiten Belastungsintervalls etwa 2 Stunden ohne Luftfeuchtigkeit
bei etwa 40° Celsius
gehalten und anschließend über etwa
18 Stunden abgekühlt
wird, wobei das Beschattungsmaterial während der etwa ersten 10 Minuten
und etwa zwischen der sechzigsten und siebzigsten Minute des zweiten
Belastungsintervalls mechanisch belastet wird.
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Des
Weiteren ist vorgesehen, dass ein drittes Belastungsintervall über etwa
4 Stunden durchlaufen wird, wobei ein Belastungszyklus mit einer
anfänglichen
etwa 30-minütigen,
elektromagnetischen Bestrahlung und einer anschließenden etwa
30-minütigen
Abkühlung
viermal hintereinander durchlaufen wird, wobei das Beschattungsmaterial
während der
etwa ersten 10 Minuten und etwa zwischen der sechzigsten und siebzigsten
Minute des dritten Belastungsintervalls mechanisch belastet wird.
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Ferner
ist vorgesehen, dass ein viertes Belastungsintervall über etwa
20 Stunden durchlaufen wird, wobei das Beschattungsmaterial zu Beginn
des vierten Belastungsintervalls etwa 2 Stunden ohne Feuchtigkeit
bei etwa 80° Celsius
gehalten und anschließend über etwa
18 Stunden abgekühlt
wird.
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Auch
diese Ausgestaltung des Prüfverfahrens
ist dazu geeignet, möglichst
realistische Belastungsbedingungen herzustellen, welche durch mechanische
und thermische Belastungen sowie durch die Einwirkung von Licht
und Feuchtigkeit gegeben sind.
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Wie
bei der ersten Ausgestaltung des Prüfverfahrens kann auch bei dieser
Ausgestaltung vorgesehen sein, dass zwischen den einzelnen Belastungsintervallen
eine Vermessung des Beschattungsmaterials erfolgt. Dadurch wird
eine zur Beurteilung der Qualität
des Beschichtungsmaterials ausreichende Menge an Messwerten aufgenommen,
welche die Auswirkungen der einzelnen Belastungsintervalle auf das
Beschichtungsmaterial dokumentieren und eine aussagekräftige Beurteilung
der Qualität
eines entsprechenden Beschattungsmaterials erlauben.
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Nach
dem Durchlaufen der Belastungsintervalle ist vorgesehen, dass das
Beschattungsmaterial vor einer vorgesehenen Endprüfung bei
einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 65% und einer Temperatur
von etwa 20° Celsius
etwa 6 Stunden hängend gelagert
wird, wodurch eine Entspannung unter realistischen Bedingungen des
Beschattungsmaterials erfolgen kann, wonach die Endprüfung in
Form von einer Vermessung des Rollomaterials erfolgen kann.
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Auch
im Anschluss an diese Prüfung
eines Rollomaterials ist ein Prüfbereicht
erstellbar, welcher aufgrund der Menge der aufgenommenen Messwerte
und der vorgenommen, sehr realistischen Belastungen eine aussagekräftige Einschätzung der
Qualität
eines untersuchten Beschattungsmaterials zulässt.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
anhand der Figur beschrieben. Dabei zeigt
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1 ein
Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels
für das
erfindungsgemäße Prüfverfahren.
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1 zeigt
schematisch den Verfahrensablauf eines Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Prüfverfahren,
bei dem zu Beginn der Prüfung ein
zu untersuchendes Beschattungsmaterials einer Lagerung 1 unterzogen
ist, welche eine Entspannung des Materials zur Folge hat. Im Fall
der Untersuchung eines Plisseematerials kann während dieses ersten Verfahrensschritts
auch eine thermische Belastung mit anschließender Lagerung 1 erfolgen,
um eventuell ein nicht für
die weitere Prüfung
geeignetes Beschattungsmaterial niedriger Qualität herauszufiltern.
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Anschließend findet
eine Anfangsprüfung 2 statt,
bei der Referenzwerte bezüglich
der Eigenschaften des zu untersuchenden Beschattungsmaterials aufgenommen
werden, welche mit nachfolgenden Messwerten während der oder im Anschluss
an die weiteren Prüfschritte
verglichen werden können. Im
Anschluss an diese Anfangsprüfung
kann auch eine weitere Lagerung zur Entspannung des zu untersuchenden
Beschattungsmaterials vorgesehen sein.
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Im
nächsten
Verfahrensschritt werden die zu untersuchenden Beschattungsmaterialien
den Belastungsintervallen 3 unterworfen, welche in ihrer
Anzahl und Ausgestaltung den jeweiligen Eigenschaften eines zu untersuchenden
Beschattungsmaterials angepasst werden und möglichst realistische Prüfbedingungen
aufweisen. Zwischen den einzelnen Belastungsintervallen 3 kann
eine Vermessung des Beschattungsmaterials erfolgen, um die Auswirkungen der
einzelnen Belastungsintervalle 3 auf das Beschattungsmaterial
feststellen zu können
und eine umfangreiche und aussagekräftige Berichterstattung zu
ermöglichen.
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Im
darauffolgenden Verfahrenschritt erfolgt erneut eine Lagerung 4 des
vorher beanspruchte Beschattungsmaterial, um im Zuge der anschließenden Endprüfung 5 erneut
vermessen zu werden. Somit liegen ausreichend Messwerte vor, welche
mit den Referenzwerten der Anfangsprüfung 2 verglichen werden
können,
sodass negative Beeinträchtigungen des
Beschattungsmaterials sehr genau dokumentierbar werden.
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Im
Anschluss an die Endprüfung 5 wird
beispielweise mittels einer Steuereinrichtung oder sonst wie ein
Prüfbericht 6 erstellt,
welche aufgrund der umfangreichen Belastungsbedingungen und der
daraus folgenden aufgenommenen Messwerte sehr umfassend und aussagekräftig bezüglich der
Qualität
eines zu untersuchenden Beschattungsmaterials ist.
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Aus
dem Vorbeschriebenen wird deutlich, dass es sich bei den vorliegenden
Prüfverfahren
um ein sehr genaues und exaktes Verfahren handelt, welches insbesondere
zur Beurteilung der Qualität von
Beschattungsmaterialien, insbesondere Plissee- oder Rollomaterialien,
geeignet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lagerung
- 2
- Anfangsprüfung
- 3
- Belastungsintervall
- 4
- Lagerung
- 5
- Endprüfung
- 6
- Prüfbericht