DE102007030597B4 - Autokonfigurierbare Sensorvorrichtung - Google Patents

Autokonfigurierbare Sensorvorrichtung Download PDF

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Abstract

Sensorvorrichtung mit
– mindestens einem Sensor, der ausgebildet ist, mindestens eine Messung wiederholt durchzuführen und einem Messergebnis entsprechende Messdaten auszugeben,
– einem Prozessor, und mit
– einem konfigurierbaren Vorprozessor, welcher mit dem Sensor und mit dem Prozessor verbunden ist, und ausgebildet ist, die Messdaten des Sensors aufzunehmen und vorzuverarbeiten, das Vorliegen mindestens eines ersten vorbestimmten Kriteriums zu prüfen und den Prozessor bei Erfüllen des ersten Kriteriums zu aktivieren,
– wobei der Prozessor ausgebildet ist, die vom Vorprozessor vorverarbeiteten Messdaten zu verarbeiten, das Vorliegen mindestens eines zweiten vorbestimmten Kriteriums zu prüfen und den Vorprozessor bei Erfüllen des zweiten Kriteriums unabhängig von einer Eingabe von extern so umzukonfigurieren, dass sich die Aufnahme oder Vorverarbeitung der Messdaten durch den Vorprozessor nach der Umkonfiguration von der Aufnahme oder Vorverarbeitung der Messdaten vor der Umkonfiguration des Vorprozessors unterscheidet.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Sensorvorrichtung, ein Sensornetzwerk und ein Verfahren zum Konfigurieren einer Sensorvorrichtung.
  • Sensorvorrichtungen werden zum Aufnehmen von Messwerten aus ihrer Umgebung eingesetzt. Diese Daten können von einem Prozessor weiterverarbeitet und ausgegeben werden. Ein besonderes Augenmerk liegt bei Sensorvorrichtungen auf deren Energieverbrauch, insbesondere bei batteriebetriebenen Varianten. Eine Möglichkeit Energie einzusparen besteht darin, den Prozessor so wenig wie möglich einzusetzen.
  • Prozessorzeit kann eingespart werden, indem ein Vorprozessor vorgesehen wird. Ein Vorprozessor ist ein Hardwarebeschleuniger wie z. B. ein ASIC, welcher in der Lage ist spezialisierte Aufgaben durchzuführen, wobei er nur einen Bruchteil der Energie des Prozessors verbraucht.
  • Dies hat den Vorteil, dass ein für die spezifische Anwendung optimiertes Design produziert wird. Der ASIC kann bei niedrigerer Taktrate mehr Daten verarbeiten als eine CPU eines Mikrocontrollers. Dies liegt an dem hohen Maß an Parallelität der Datenverarbeitung im ASIC. Dadurch ergibt sich auch der Vorteil des viel geringeren Stromverbrauchs des ASIC im Gegensatz zu einer CPU. Als weitere Variante können das CPU und der Hardwarebeschleuniger auf einem Chip integriert werden.
  • Aus US 2003/0163298 A1 ist ein rekonfigurierbares Messsystem mit einem programmierbaren Hardwarebestandteil und unveränderlichen Hardwareressourcen bekannt. Weiterhin ist aus WO 03/017090 A2 ein auf einem Netzwerk basierendes System zur Konfigurierung eines Messsystems bekannt, welches Programme verwendet, die sich auf eine Nutzerspezifikation beziehen.
  • In der US 702 0701 wird für den Einsatz einer Sensorvorrichtung in verschiedenen Aufgabengebieten eine Umkonfiguration des Vorprozessors vorgeschlagen. Es wird beschrieben, dass dazu eine Anwendungsprogrammierungsschnittstelle (Application Programming Interface, API) eingesetzt wird, welche es einem Programmierer erlaubt, in einer Scriptsprache neue aufgabenspezifische Programme für den Vorprozessor zu schreiben und an die Sensorvorrichtung zu übertragen. Die API wird über den Prozessor implementiert. Programmscripte werden vom Programmierer über die API an die Sensorvorrichtung übertragen. Nachteil dieser Vorrichtung ist ein hoher Aufwand für die Implementierung der Anwendungsprogrammierungsschnittstelle in der Sensorvorrichtung, der sich im Flächenverbrauch und in den Herstellungskosten niederschlägt. Weiterhin ist der erforderliche Aufwand für eine Umkonfiguration der Sensorvorrichtung hoch. So ist es von Nachteil, dass die Umkonfiguration einen externen Eingriff erfordert.
  • Ein der Erfindung zugrunde liegendes technisches Problem ist es, die genannten Nachteile zu reduzieren oder völlig zu beseitigen.
  • Das technische Problem wird durch eine Sensorvorrichtung mit mindestens einem Sensor gelöst, der ausgebildet ist, mindestens eine Messung wiederholt durchzuführen und einem Messergebnis entsprechende Messdaten auszugeben. Die Sensorvorrichtung enthält einen Prozessor, und einen konfigurierbaren Vorprozessor, welcher mit dem Sensor und mit dem Prozessor verbunden ist, und der ausgebildet ist, die Messdaten des Sensors aufzunehmen und vorzuverarbeiten, das Vorliegen mindestens eines ersten vorbestimmten Kriteriums zu überprüfen und den Prozessor bei Erfüllen des ersten Kriteriums zu aktivieren.
  • Der Prozessor der erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung ist ausgebildet, die vom Vorprozessor vorverarbeiteten Messdaten zu verarbeiten und das Vorliegen mindestens eines zweiten vorbestimmten Kriteriums zu prüfen und den Vorprozessor bei Erfüllen des zweiten Kriteriums unabhängig von einer Eingabe von extern so umzukonfigurieren, dass sich die Aufnahme oder Vorverarbeitung der Messdaten durch den Vorprozessor nach der Umkonfiguration von der Vorverarbeitung der Messdaten vor der Umkonfiguration des Vorprozessors unterscheidet.
  • Die erfindungsgemäße Sensorvorrichtung hat den Vorteil, dass der Prozessor den Vorprozessor unabhängig von einer Eingabe von extern konfigurieren kann. Es entsteht somit eine Sensorvorrichtung mit einem hohen Maß an Eigenintelligenz und Selbstständigkeit. Die Sensorvorrichtung ist unabhängig von einer Konfiguration durch eine Überwachungsperson, oder ein Überwachungssystem. Der Prozessor konfiguriert den Vorprozessor autonom, ohne einen Eingriff von extern, sei es durch einen manuellen Steuereingriff oder durch einen Steuereingriff über einen Kommunikationskanal.
  • Der Prozessor kann dabei als frei programmierbare CPU ausgebildet sein, welche bei ihrem Einsatz wesentlich mehr Energie verbraucht als der Vorprozessor, welcher ein konfigurierbarer Hardwarebeschleuniger sein kann und in Situationen eingesetzt wird, wenn der Prozessor nicht unbedingt gebraucht wird.
  • Die erfindungsgemäße Sensorvorrichtung kann damit insbesondere in Umgebungen eingesetzt werden, die für menschlichen Eingriff nicht geeignet sind und in denen zumindest zeitweise kein Kommunikationskanal für einen ferngesteuerten Steuereingriff bereitsteht. Derartige Bedingungen können beispielsweise im Einsatz einer Sensorvorrichtung in einem Reaktor in der chemischen Produktion oder in der Kerntechnik vorliegen. In solchen Umgebungen können beispielsweise Funkkommunikationskanäle zumindest zeitweise stark gestört sein. Auch für Anwendungen in der Raumfahrt ist der erfindungsgemäße Sensor geeignet. Schließlich kann er in der Medizintechnik mit Vorteil eingesetzt werden. Weitere vorstellbare Situationen für den Einsatz des Sensorsystems sind abgelegene terrestrische Gebiete ohne Kommunikationsinfrastruktur. Der Einsatz selbstkonfigurierender Sensorvorrichtungen ist auch dann von Vorteil, wenn ein Netz aus vielen Einheiten aufgebaut wird, da eine externe Konfiguration dann entsprechend aufwendig ist. Schließlich können sich die einzelnen Sensorvorrichtungen individuell an ihre jeweilige Umgebung anpassen und dadurch die Leistungsfähigkeit des Gesamtnetzes erhöhen.
  • Eine autonome Umkonfiguration des Vorprozessors ist also insbesondere von Interesse, wenn keine oder eine nur sehr eingeschränkte Kommunikation mit Bedienpersonen oder Steuerungssystemen möglich ist, wenn große Sensornetze neu zu konfigurieren sind, oder wenn die einzelnen Sensorvorrichtungen individuell zu konfigurieren sind.
  • Die Sensorvorrichtung kann sich so automatisch an geänderte Bedingungen anpassen. Dies ist von Vorteil, da verteilte Sensorvorrichtungen oft kaum zu warten sind. Somit funktioniert die Sensorvorrichtung optimal, auch wenn sich die Bedingungen ändern.
  • Das Sensorsystem kann auch sehr unterschiedliche Aufgaben erfüllen, wobei der Vorprozessor vom Prozessor für die jeweilige Aufgabe konfiguriert wird. Stark unterschiedliche Aufgaben werden üblicherweise von unspezifischen Prozessoren erledigt werden, welche entsprechend viel Energie verbrauchen. Alternativ können Sensorvorrichtungen für verschiedenartige Aufgaben gezielt spezialisiert werden, wodurch der Energieverbrauch reduziert werden kann. Diese Vorgehensweise führt aber zu hohem Aufwand, um die einzelnen Systeme zu entwickeln.
  • Beispiele für unspezifische Prozessoren sind CPUs von Desktopcomputern oder Mikrokontroller. Der Energieverbrauch richtet sich bei diesen Beispielen in erster Linie nach der Taktfrequenz der Prozessoren.
  • Mit der vorgestellten Sensorvorrichtung wird erreicht, dass der energiesparende Vorprozessor immer optimal konfiguriert wird, und so die meiste Zeit allein arbei ten kann, wobei der Prozessor in den Schlafmodus wechseln kann. Mit Vorverarbeiten kann also die Verarbeitung von Messdaten allein durch den Vorprozessor ausgedrückt werden.
  • Mit dem Ausdruck das Vorliegen des Kriteriums wird das Erfüllen des Kriteriums bezeichnet.
  • Zum einen kann die Konfiguration des Vorprozessors festlegen, welche Operationen auf den Sensordaten durchgeführt werden, bevor sie weiter im System verarbeitet werden. Beispiele für solche Operationen sind Glättung, Schwellwertüberprüfung oder Bestimmung der zeitlichen Änderung. Es kommen auch komplexere Operationen der digitalen Signalverarbeitung wie Fouriertransformation oder Konvolution in Betracht. Zum anderen kann die Konfiguration die Werte für Parameter setzen, welche in den ausgewählten Operationen verwendet werden. Beispielsweise kann die Zeitkonstante für eine zeitliche Glättung oder ein Schwellwert festgelegt werden. Des weiteren kann die Konfiguration festlegen, unter welchen Bedingungen der Vorprozessor den Hauptprozessor aktiviert, um evtl. eine weitere Rekonfiguration durchzuführen.
  • In einem Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung sind die Messdaten analoge Messwerte. In einem anderen Ausführungsbeispiel sind die Messdaten digitalisierte Messwerte.
  • In einem Ausführungsbeispiel ist der Vorprozessor als konfigurierbare Logikschaltung mit mindestens einem Logikgatter ausgebildet. Insbesondere kann der Vorprozessor als FPGA (engl. field programmable gate array) ausgebildet sein. Eine Konfiguration des Vorprozessors entspricht in diesem Ausführungsbeispiel einem Schaltkreisplan des Vorprozessors. Durch Überspielen und Programmieren eines neuen Schaltkreisplans vom Prozessor her kann in diesem Ausführungsbeispiel eine Umkonfiguration des Vorprozessors durchgeführt werden. Der Prozessor ist in einem Ausführungsbeispiel mit einem verschiedene Schaltkreispläne enthaltenden Speicher verbunden. In Abhängigkeit vom Ergebnis der Prüfung des Vorliegens eines Kriteriums kann der Prozessor auf einen jeweils zugeordneten Schaltkreisplan zugreifen und diesen für das Umkonfigurieren auswählen.
  • Das Umkonfigurieren des Vorprozessors kann in einem alternativen Ausführungsbeispiel bedeuten, dass vorgegebene ausführbare Programme für den Vorprozessor für die verschiedenen Aufgaben im Speicher des Prozessors abgelegt sind und bei Erfüllen eines Kriteriums auf den Vorprozessor übertragen werden. Dafür muss der Prozessor nur so lange aktiviert sein, bis das Programm übertragen wurde und kann dann wieder in den Schlafmodus wechseln. In einem Ausführungsbeispiel besteht die Konfiguration des Vorprozessors in einem Austausch der Firmware des Vorprozessors. In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Vorprozessor als konfigurierbare Complex Programmable Logic Device kurz CPLD ausgebildet.
  • In einem Ausführungsbeispiel kann das Konfigurieren des Vorprozessors so ausgeführt werden, dass der Prozessor die interne Schaltstruktur des Vorprozessors verändert. Der Vorprozessor kann intern aus Logikschaltungen bestehen und ausgebildet sein, nach vorgegebenen Schaltplänen verschaltet zu werden. Der Prozessor überträgt bei der Konfiguration Konfigurationssignale an den Vorprozessor, welcher dadurch intern anhand der Schaltpläne neuverschaltet wird.
  • Die Auswahl des Schaltplans wird vom Prozessor anhand des erfüllten zweiten Kriteriums getroffen. Je nach erfülltem zweiten Kriterium ist eine andere spezifische Konfiguration des Vorprozessors möglich. Die Schaltpläne können in einem Speicher, der mit dem Prozessor verbunden ist, in einer Schaltplantabelle gespeichert sein. Die zweiten Kriterien können im Speicher in einer zweiten Kriterientabelle gespeichert sein. Die Kriterien oder Kombinationen von Kriterien können auf passende Schaltpläne in der Schaltplantabelle verweisen.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel enthält der Vorprozessor mindestens eine Look-Up-Tabelle, in welchem wenigstens Teile der Konfiguration gespeichert werden.
  • Ein Vorprozessor mit einer Logikschaltung kann in einem Ausführungsbeispiel ein anwendungsspezifischer integrierter Schaltkreis (ASIC) sein, welcher verschiedene für spezielle Anwendungen spezialisierte Logikschaltungsblöcke enthält. In einem Ausführungsbeispiel enthält der Vorprozessor eine Steuereinheit und interne Logikblöcke, welche durch die Steuereinheit verschaltet oder zu- oder abgeschaltet werden können. Die Steuereinheit ist dabei mit dem Prozessor verbunden und wird vom Prozessor konfiguriert, indem ein Schaltplan an die Steuereinheit übertragen wird. In dieser Ausführungsform besteht das Umkonfigurieren in der Aktivierung oder Deaktivierung bestimmter interner Logikblöcke, je nach gewünschter Funktionalität des Vorprozessors. Bei einem hierauf basierenden Ausführungsbeispiel wird der Vorprozessor konfiguriert, indem der Prozessor Konfigurationsregister des Vorprozessors beschreibt, dessen Werte die internen Logikblöcke aktivieren bzw. deaktivieren, Parameter zur Verarbeiten der Daten festlegen, oder die Reihenfolge der Verarbeitung durch die verschiedenen Logikblöcke ändern".
  • Bei einer Ausführungsform hat die Sensorvorrichtung eine Hardware-Einheit als Vorprozessor, welche verschiedene Funktionen ausführen kann. Welche Funktionen tatsächlich ausgeführt werden, hängt von den Werten in Konfigurationsregistern ab, welche beim Konfigurieren des Vorprozessors durch den Prozessor beschrieben werden. Diese Werte selektieren erstens die Art der Funktionen, welche ausgeführt wird. Zweitens können sie numerische Parameter bestimmen (z. B. der Schwellwert, bei welchem das CPU aufgeweckt wird, oder eine Zeitkonstante, über welche zeitlich gemittelt wird). Dieser konfigurierbare Vorprozessor könnte ein ASIC sein, welches mit Standardkomponenten zu einem System zusammengebaut werden kann.
  • Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Vorprozessor zusammen mit einem CPU und anderen Blöcken wie Speicher, Systembus, Sensor oder Radioteil zu einem System-on-Chip integriert.
  • Der Prozessor kann dabei über vordefinierte Steuersignale die Logikschaltungsblöcke aktivieren oder deaktivieren oder beeinflussen. Dadurch wird der ASIC für spezielle Anwendungen konfiguriert. Die Steuersignale können dabei über Haltegliedblöcke, welche Flip-Flop-Schaltungen enthalten, aufrechterhalten werden, wenn der Prozessor in den Schlafmodus wechselt. Die Haltegliedblöcke können in der Steuereinheit enthalten sein.
  • In einem Ausführungsbeispiel enthält der Vorprozessor eine Vielzahl von Kriterientabellen, welche z. B. in einem Speicher abgelegt sein können oder als Logikschaltungen ausgebildet sind. In den Kriterientabellen sind erste Kriterien oder Kombinationen aus ersten Kriterien abgelegt, bei deren Erfüllung der Prozessor aktiviert werden soll. Die Kriterientabellen sind momentanen Konfigurationen des Vorprozessors zugeordnet oder in der Konfiguration enthalten. Je nach momentaner Konfiguration des Vorprozessors, kann er in einer entsprechenden Kriterientabelle prüfen, ob das Kriterium oder eine Kombination von Kriterien erfüllt ist und gegebenenfalls den Prozessor aktivieren.
  • In einem Ausführungsbeispiel ist der Vorprozessor ausgebildet je nach seiner Konfiguration dem Prozessor vorverarbeitete Messdaten zu übertragen, anhand der der Prozessor prüft, ob ein zweites Kriterium erfüllt ist und der Vorprozessor neu konfiguriert wird.
  • Umkonfiguration wird synonym mit Neukonfiguration verwendet. Die Entscheidung, ob ein zweites Kriterium erfüllt ist wird dabei vom Prozessor gefällt. Da zu erwarten ist, dass ein zweites Kriterium selten vorliegt im Vergleich zu der Gesamtlaufzeit der Sensorvorrichtung, ist die Neukonfiguration von geringerer Bedeutung für den gesamten Energieverbrauch. Die Sensordatenverwaltung oder Messdatenbehandlung wie Vorverarbeitung wird im Vergleich mit der Neukonfiguration trotz relativ komplexer Abläufe wenig Energie verbrauchen, da die Neukonfiguration nur wenig Systemzeit in Anspruch nimmt und seltener vorkommt.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung enthält das erste oder das zweite Kriterium
    • – eine die Systemzeit betreffende Bedingung oder
    • – eine die vom Sensor ausgegebenen Messdaten betreffende Bedingung oder
    • – eine den inneren Zustand der Sensorvorrichtung betreffende Bedingung.
  • Wenn eine der Bedingungen erfüllt ist kann das bedeuten, dass das erste oder das zweite Kriterium erfüllt ist. Damit kann z. B. das zweite Kriterium von den Umgebungsbedingungen des Sensorsystems abhängen, wegen welchen eine automatische Neukonfiguration des Vorprozessors durch den Prozessor durchgeführt werden soll, um die Sensorvorrichtung an die veränderten Bedingungen automatisch anzupassen.
  • Weiterhin kann z. B. anhand der Systemzeit bestimmt werden, ob Tag oder Nacht ist und der Vorprozessor kann in einem spezialisierten Tagesprogramm laufen und auf ein spezialisiertes Nachtprogramm umkonfiguriert werden, wenn eine bestimmte Uhrzeit überschritten wurde.
  • Beispielsweise könnte die Sensorvorrichtung tagsüber optische Signale und nachts akustische Signale verarbeiten. Anwendungsbeispiele könnten die Umweltüberwachung oder militärische Aufgaben sein.
  • Beispiele, für welche Bedingungen für die ein erstes oder zweites Kriterium erfüllt sein kann, welche die aufgenommenen Messdaten betreffen, werden im folgenden ausgeführt.
  • Eine denkbare Bedingung könnte sein, dass Anzeichen dafür vorliegen, dass eine besondere Situation auftritt.
  • Eine einfache Bedingung für das Vorliegen einer besonderen Situation könnte sein, dass bestimmte Messwerte einen vorbestimmten Wert über- oder unterschreiten.
  • Es ist in einem Beispiel einer Bedingung auch denkbar, dass der Vorprozessor bei Überschreiten oder Unterschreiten einer bestimmten Änderungsrate der Messdaten, den Prozessor aktiviert, damit dieser die Daten in komplexerer Art analysiert und ggf. ein Ereignis auslöst.
  • Ein besonders langes Anhalten eines oder mehrerer Messwerte auf einem bestimmten Niveau kann eine Bedingung darstellen.
  • Eine besondere Kombination von Messwerten, welche z. B. in einer Look-Up-Tabelle abgelegt sein können, könnten eine Bedingung erfüllen. Ein Beispiel sind medizinische Anwendungsfälle, bei denen gerade die Kombination von verschiedenen Messdaten wie z. B. Herzschlag, Glukosespiegel, Temperatur eine Bedingung erfüllen. Wie zu erkennen, können die Messwerte dabei von verschiedenen Sensoren verschiedener Sensorklassen stammen, wie Temperatursensoren, Ph-Wert-Sensoren, chemischen oder Gas-Sensoren, akustischen oder Druck-Sensoren etc.
  • Es versteht sich, dass das Erfüllen einer Bedingung ausreichend sein kann, um ein Kriterium zu erfüllen, oder auch eine Kombination von Bedingungen das Kriterium erfüllen. Erfüllen einer Bedingung kann auch das Nichterfüllen einer oder mehrerer Bedingungen bedeuten. Z. B. wenn die Bedingung ist, dass Messwerte in einem Bereich liegen und die Messwerte außerhalb des Bereiches liegen.
  • Eine Bedingung kann auch vom inneren Zustand des Sensorknotens abhängen. Ein Beispiel ist der Batterieladezustand, bei welchem, wenn dieser niedrig ist, der Sensorknoten selbstständig ein energiesparendes Programm abarbeiten kann, während er bei gutem Ladezustand der Batterie ein genaueres und energieaufwändigeres Programm bearbeitet.
  • Wenn der Sensorknoten seine Energie von der Umgebung bekommt, z. B. in Form einer Solarzelle, kann als Bedingung auch das Energieangebot von der externen Energiequelle beinhalten und danach der Energieverbrauch eingestellt oder reduziert werden.
  • Um dies zu steuern kann entweder der Vorprozessor neu konfiguriert werden, oder der Vorprozessor enthält schon Programme mit verschiedenen Energiesparstufen, welche entsprechend abgerufen werden können. Es ist auch denkbar, dass der Prozessor die Verarbeitungstätigkeit übernimmt oder unterstützt. Es ist auch möglich, dass der Vorprozessor die Prioritäten in der Aufnahme und Verarbeitung der Sensordaten ändert, um dadurch Energie zu sparen. Beispielsweise kann es bei Vorhandensein von sowohl optischen als auch akustischer Sensoren sinnvoll sein, die Verarbeitung optischer Signale einzustellen und nur noch akustische zu behandeln, da hierfür weniger Energieaufwand nötig ist.
  • Ein weiterer innerer Zustand des Sensorknotens kann die Funktion einzelner Sensoren betreffen. Wenn z. B. ein Sensor ausgefallen ist, kann der Sensorknoten so konfiguriert werden, dass die verfügbare Energie optimal zur Verarbeitung der funktionsfähigen Sensoren eingesetzt wird. Als Beispiel könnte ein optischer Sensor ausgefallen sein und damit ein erstes und zweites Kriterium erfüllt sein. Dann könnte der Prozessor den Vorprozessor so konfigurieren, dass er einen akustischen Sensor verwendet oder stärker auswertet.
  • Im weiteren werden Beispiele erläutert, welche Konsequenzen die Sensorvorrichtung ziehen könnte, wenn eine Bedingung für ein erstes oder zweites Kriterium erfüllt ist. Dabei ist zu verstehen, dass die Konsequenz auch eine Neukonfiguration des Vorprozessors sein kann, wobei der Vorprozessor unten genannte Konsequenzen zieht.
  • Wenn z. B. eine besondere Situation anhand der Messwerte angezeigt wird, könnte die Sensorvorrichtung Messdaten zeitweise mit höherer Auflösung aufnehmen und ggf. versenden. Zu einem späteren Zeitpunkt führt die Sensorvorrichtung eine weitere Autokonfiguration durch, welche zurück in den ersten Zustand wechselt. In diesem Zustand betreibt die Sensorvorrichtung nur denjenigen Aufwand, welcher benötigt wird, um eine besondere Situation zu erkennen.
  • Dadurch ist die Sensorvorrichtung im Stande, zeitlich getrennte Ereignisse mit minimalem Energieaufwand zu überwachen und dann mit der benötigten Genauigkeit zu verarbeiten.
  • Die Sensorvorrichtung könnte die Messdaten auch einer besonderen Prüfung oder Verarbeitung unterziehen, die ggf. nur mit dem Prozessor möglich ist, dazu könnte der Vorprozessor den Prozessor aktivieren und die vorverarbeiteten Messdaten an den Prozessor übergeben.
  • Der Prozessor könnte dann z. B. einen Alarm auslösen, wenn die besondere Prüfung der Messdaten eine kritische Situation anzeigen. Der Alarm könnte dann ausgegeben werden, z. B. über eine Kommunikationseinrichtung.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Prozessor ausgebildet, bei Vorliegen des zweiten Kriteriums den Vorprozessor so umzukonfigurieren, dass der Vorprozessor nach der Umkonfiguration ausgebildet ist, nicht abgetastete Sensoren abzutasten oder abgetastete Sensoren nicht abzutasten.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform der Sensorvorrichtung ist der Prozessor ausgebildet, bei Vorliegen eines zweiten Kriteriums den Vorprozessor so umzukonfigurieren, dass der Vorprozessor abgeschaltete Sensoren zuschaltet und abtastet oder zugeschaltete Sensoren abschaltet und bei der der Vorprozessor ausgebildet ist, Sensoren zuzuschalten und abzutasten oder zugeschaltete Sensoren abzuschalten.
  • Bei einem Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung ist der Prozessor oder der Vorprozessor ausgebildet, bei Vorliegen eines ersten oder zweiten Kriteriums abgeschaltete Sensoren zuzuschalten und abzutasten oder zugeschaltete Sensoren abzuschalten.
  • In einem Ausführungsbeispiel ist der Prozessor ausgebildet, bei Vorliegen eines zweiten Kriteriums den Vorprozessor so umzukonfigurieren, dass der Vorprozessor nach der Umkonfiguration Messdaten mit einer höheren Auflösung vom Sen sor her aufnimmt oder nach erfolgter Vorverarbeitung mit einer höheren Auflösung ausgibt als vor der Umkonfiguration.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform der Sensorvorrichtung ist der Prozessor ausgebildet, bei Vorliegen des zweiten Kriteriums den Vorprozessor so umzukonfigurieren, dass eine Abtastrate oder eine Abtastauflösung des Vorprozessors mindestens eines Sensors vor der Umkonfiguration sich von der Abtastrate oder Abtastauflösung nach der Umkonfiguration unterscheidet.
  • Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung ist der Vorprozessor ausgebildet, bei Vorliegen eines ersten Kriteriums die Abtastraten oder die Abtastauflösung von mindestens zwei Sensoren unabhängig voneinander neu festzulegen.
  • Die Sensorvorrichtung könnte die anfallenden Messdaten speichern oder Sensoren zuschalten oder abschalten oder die Abtastprioritäten verändern, so dass andere Sensoren Messdaten mit einem höheren Abtastintervall oder anderer Abtastauflösung aufnehmen und andere weniger.
  • Die Sensorvorrichtung könnte die Abtastintervalle einer bestimmten Häufigkeit eines Ereignisses anpassen.
  • Die Sensorvorrichtung könnte die Anwendung verschiedener Kompressionsmethoden an die eingehenden Daten oder den internen Zustand anpassen, um dadurch die Menge der zu verschickenden oder zu speichernden Daten zu reduzieren.
  • Insbesondere könnte die Sensorvorrichtung mit dem Prozessor auf das zweite Kriterium prüfen und den Vorprozessor an die Bedingungen anpassen, indem er den Vorprozessor neu konfiguriert. Ggf. kann der Prozessor nach der Neukonfiguration wieder in den Schlafmodus wechseln, bis wiederum eine Bedingung für ein erstes Kriterium erfüllt ist.
  • In einer Ausführungsform der Sensorvorrichtung ist der Vorprozessor ausgebildet, bei Vorliegen eines ersten Kriteriums eine Konfigurationsanfrage an den Prozessor auszugeben, welcher ausgebildet ist den Vorprozessor bei Empfang der Konfigurationsanfrage neu zu konfigurieren.
  • Das zweite Kriterium, was eine Neukonfiguration des Vorprozessors nach sich zieht, könnte insbesondere dadurch erfüllt sein, dass der Vorprozessor eine Anfrage zur Neukonfiguration an den Prozessor stellt. Der Prozessor kann also insbesondere Prüfen, ob der Vorprozessor eine solche Anfrage stellt. Eine solche Anfrage kann z. B. auch schon mit einem bestimmten Kode gestellt werden, der ein ganz bestimmtes Programm zur Neukonfiguration vom Prozessor abfragt. In diesem Fall wäre der Vorprozessor schon auf die Bedingung eingestellt und könnte sich selbst für eine Neukonfiguration entscheiden.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung ist der Prozessor ausgebildet, nach Aktivierung durch den Vorprozessor die Sensordaten zu verarbeiten.
  • In einem Ausführungsbeispiel enthält die Sensorvorrichtung eine Datenübertragungseinheit und ist ausgebildet, über die Datenübertragungseinheit Nachrichten zu versenden und zu empfangen.
  • Dadurch kann die Sensorvorrichtung, beispielsweise in Zeiten ungestörter Kommunikationsbedingungen, Messdaten aussenden und kann Nachrichten empfangen.
  • Eine Nachricht kann z. B. eine Aufforderung zum senden der Messdaten an ein Empfangsgerät oder eine weitere Sensorvorrichtung sein.
  • In einem Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung ist der Prozessor ausgebildet, bei Vorliegen eines ersten und zweiten Kriteriums den Vorprozessor so zu konfigurieren, dass der Vorprozessor Messdaten mit einer höheren Auflösung aufnimmt oder nach extern über die Datenübertragungseinheit überträgt.
  • Dadurch ist die Sensorvorrichtung besonders für Fälle geeignet, bei welchen viele Sensorvorrichtungen eingesetzt werden und es sehr aufwändig wäre die Sensorvorrichtungen zu warten.
  • Ein Beispiel einer Anwendung wäre die Überwachung der strukturellen Stabilität von Gebäuden. Die meiste Zeit fallen kaum oder keine relevanten Messdaten an und der Vorprozessor kann sehr energiesparend mit niedriger Abtastrate die Überwachungsfunktion übernehmen. Wenn etwas besonderes passiert, könnte der Prozessor aktiviert werden und die Messdaten mit einer höheren Auflösung selbst prozessieren, oder er könnte den Vorprozessor so konfigurieren, dass er mit einer höheren Abtastrate oder Auflösung Messdaten erfasst oder verarbeitet.
  • Beispielsweise könnte die Sensorvorrichtung an einer Brücke akustisch wahrnehmen, dass ein LKW in der Nähe ist, was ein erstes Kriterium darstellen könnte, und daraufhin die Auflösung von Erschütterungssensoren erhöhen oder diese erst anschalten.
  • Eine weitere Anwendung könnte im medizinischen Bereich liegen. Als Beispiel könnten verschiedene Körperfunktionen des Patienten mittels einer tragbaren batteriebetriebenen Sensorvorrichtung überwacht werden, welche möglichst klein und energiesparsam sein soll. Auch hier könnten Messdaten mit höherem Aufwand aufgenommen oder verarbeitet werden, wenn sich eine gefährliche Situation abzeichnet, was dem Erfüllen eines ersten oder zweiten Kriteriums entspricht. Z. B. könnten dann weitere Sensormodule, welche mehr Energieverbrauch haben kurzzeitig zugeschaltet werden. Die Entscheidung, wann ein solcher Fall vorliegen könnte, bedarf komplizierter Algorithmen, welche auf den einzelnen Patienten angepasst sein können. Deshalb sollte eine solche Entscheidung auf dem Prozessor stattfinden.
  • Ein erstes Kriterium kann auch eine Anfrage von extern an die Sensorvorrichtung sein, angefallene und gespeicherte Daten mit der Datenübertragungseinheit zu übertragen. Es wäre z. B. denkbar, dass die Datenübertragungseinheit im zellulä ren Mobilfunknetz funktioniert und von extern, also aus beliebiger Entfernung eine Anfrage zum Übertragen der letzten oder der relevanten Messdaten kommt.
  • Dazu könnte der Vorprozessor den Prozessor aktivieren und die Abwicklung der Kommunikation dem Prozessor überlassen.
  • Es ist auch der umgekehrte Fall denkbar, dass eine erste Bedingung, wie eine besondere Situation, erfüllt ist, und die Sensorvorrichtung daraufhin Messdaten nach extern überträgt.
  • Eine weitere mögliche Bedingung den inneren Zustand der Sensorvorrichtung betreffend könnte sein, dass der interne Speicher der Sensorvorrichtung voll ist und eine Übertragung der gespeicherten Messwerte nach extern ausgelöst wird. Auch dazu könnte der Vorprozessor den Prozessor aufwecken. In einem Ausführungsbeispiel sind der Prozessor, der Vorprozessor und der Speicher, und die Datenübertragungseinheit über einen Systembus miteinander verbunden.
  • Die Sensorvorrichtung wird im folgenden auch mit dem Ausdruck Sensorknoten bezeichnet.
  • In einem Ausführungsbeispiel ist die Sensorvorrichtung Teil eines Sensornetzwerks, in welchem Sensorknoten miteinander kommunizieren können. So können z. B. verarbeitete Messdaten über mehrere Sensorknoten transportiert werden und so weitere Strecken zurücklegen, um z. B. zu einem Punkt des Netzwerks mit einer Datenverarbeitungsanlage zur Weiterverarbeitung der Daten gesendet zu werden.
  • In einem Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung ist der Vorprozessor mit der Datenübertragungseinheit verbunden und ist ausgebildet, die vorverarbeiteten Messdaten nach extern über die Datenübertragungseinheit zu übertragen.
  • Dies hat den Vorteil, dass der Vorprozessor die vorverarbeiteten Messdaten selbst an seine Umgebung verschicken kann, ohne dass der Prozessor arbeiten muss. Das spart zusätzlich Prozessorzeit und damit Energie.
  • Bei einem Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung ist die Datenübertragungseinheit eine Datenübertragungseinheit für drahtlose Datenkommunikation.
  • Dieses Ausführungsbeispiel hat den Vorteil dass Daten kabellos übertragen werden können und damit das Aufstellen vieler Sensorvorrichtungen stark vereinfacht wird. Insbesondere eine Kombination mit dem energiesparenden Vorprozessor ist von Vorteil, weil sich ein batteriebetriebener Sensorknoten anbietet.
  • Bei einem Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung ist der Vorprozessor mit der Datenkommunikationseinheit verbunden und ist ausgebildet, zusätzlich von extern über die Datenkommunikationseinheit der Sensorvorrichtung konfiguriert zu werden.
  • Dieses zusätzliche Merkmal ermöglicht eine weitere Anpassung des Sensors an seine Aufgabe durch Bedienpersonal oder eine zentrale Steuereinheit, welche die Sensorknoten konfigurieren.
  • In einem Ausführungsbeispiel enthält der Sensorknoten einen Speicher zum Ablegen von Messdaten. Dies hat den Vorteil, dass Daten zwischengespeichert werden können und dann zusammen mit anderen Daten als Datenblock in einem Burst-Mode übertragen werden können. Somit muss die Datenübertragungseinheit nicht durchgehend laufen sondern kann verwendet werden, wenn sich eine gewisse Menge an Daten angesammelt hat.
  • In einem Ausführungsbeispiel ist der Prozessor ausgebildet, Konfigurationsdaten für verschiedene spezialisierte Konfigurationen des Vorprozessors über die Datenübertragungseinheit zu empfangen und im Speicher abzulegen und den Vorprozessor mit den empfangenen vordefinierten Konfigurationen zu konfigurieren.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung ist der Vorprozessor ausgebildet, die vom Sensor empfangenen Messdaten abhängig von seiner Konfiguration mit mindestens einem Schwellwert zu vergleichen oder eine Änderungsrate zu berechnen oder zu filtern oder zu komprimieren oder zu glätten oder Extremwerte zu bestimmen oder auf die Messdaten mathematische Algorithmen anzuwenden, je nachdem, welche Konfiguration vom Prozessor eingestellt ist.
  • Dies sind Beispiele für eine Vorverarbeitung der Messdaten. Z. B. ist es von Vorteil die Messdaten zu komprimieren bevor sie an die Umgebung übertragen werden. Dadurch kann die Datenübertragungseinrichtung längere Zeit unbenutzt bleiben, und somit Energie für die Kommunikation eingespart werden. Der Sensorknoten kann auch nur bei Über- oder Unterschreiten eines oder mehreren Schwellwerten die Messdaten nach extern übertragen, womit die Datenübertragungseinheit sehr selten eingesetzt werden muss.
  • Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung umfasst der Vorprozessor mindestens ein Konfigurationsregister, welches mit dem Prozessor verbunden ist und bei dem der Prozessor ausgebildet ist, das Konfigurationsregister umzukonfigurieren, wobei das Konfigurationsregister ein vom Prozessor beschreibbarer Speicher ist, welcher ausgebildet ist, Maschinenkode, Steuerbits oder Parameter zu speichern, welche die Funktion des Vorprozessors steuern.
  • Dies ist eine spezielle Ausführungsvariante des Vorprozessors. Ein Konfigurationsregister kann z. B. als Flash-Speicher ausgebildet sein.
  • Bei einem Ausführungsbeispiel der Sensorvorrichtung ist der Vorprozessor ausgebildet, ein Steuersignal zum Umschalten in einen Schlafmodus an den Prozessor auszugeben, und der Prozessor ist ausgebildet, in den Schlafmodus umzuschalten, wenn das Steuersignal vom Vorprozessor her empfängt.
  • Dies hat den Vorteil, dass der Prozessor vom Vorprozessor gesteuert werden kann. Der Vorprozessor kann z. B. nur dann ein Steuersignal zum Umschalten in den Schlafmodus ausgeben, wenn er selbst arbeitet und den Prozessor nur bei bestimmten Ereignissen aktivieren, z. B. wenn eines der benannten Kriterien erfüllt wurde oder z. B. eine Datenkommunikation stattfinden soll, welche der Prozessor übernehmen kann.
  • Ein Konfigurationsverfahren für eine Sensorvorrichtung mit mindestens einem Sensor umfasst die folgenden Schritte:
    • – der Prozessor prüft das Vorliegen mindestens eines vorbestimmten Kriteriums und
    • – der Prozessor konfiguriert den Vorprozessor bei Vorliegen des Kriteriums unabhängig von einer Eingabe von extern.
  • In einer Ausführungsvariante des Konfigurationsverfahrens erfolgen vor dem ersten Schritt die Schritte:
    • – der Vorprozessor nimmt Messdaten auf und verarbeitet sie vor,
    • – prüft das Vorliegen mindestens eines ersten vorbestimmten Kriteriums und
    • – aktiviert den Prozessor, wenn das erste Kriterium erfüllt ist.
  • In einer Ausführungsvariante des Konfigurationsverfahrens enthält das erste oder das zweite Kriterium
    • – eine die Systemzeit betreffende Bedingung oder
    • – eine die vom Sensor ausgegebenen Messdaten betreffende Bedingung oder
    • – eine den inneren Zustand der Sensorvorrichtung betreffende Bedingung.
  • Dies hat den Vorteil, dass von verschiedenen Bedingungen wie z. B. einem Zeitplan oder einer gemessenen Umweltbedingung, welche sich z. B. in den Messdaten widerspiegelt oder einem inneren Zustand der Sensorvorrichtung, der Vorprozessor konfiguriert werden kann. Im folgenden wird der Sensorknoten anhand der Figuren näher beschrieben.
  • 1 zeigt ein Blockdiagramm eines Sensorknotens.
  • 2 zeigt in einem schematischen Blockdiagramm einen Sensorknoten mit detaillierterer Darstellung eines Vorprozessors.
  • 3 zeigt schematisch ein drahtloses Sensornetzwerk.
  • 4 zeigt beispielhaft ein Flussdiagramm 400 einer möglichen Prüfungsabfolge von Kriterien und das Ergreifen entsprechender vereinfachter Konsequenzen
  • 5 zeigt ein weiteres mögliches Ablaufdiagramm 500, bei welchem das erste und zweite Kriterium geprüft wird.
  • Der Sensorknoten wird im folgenden mit Bezug auf 1 beschrieben. Ein Sensorknoten 100 besteht aus mindestens einem Sensor 102. Es können auch mehrere Sensoren enthalten sein. Sensoren können verschiedene physikalische Größen oder andere Umgebungsbedingungen erfassen und diese in Messdaten wandeln und ausgeben. Beispiele für Sensoren sind Temperatursensoren, Bewegungssensoren, Schallsensoren, Helligkeitssensoren, Feuchtesensoren, Gassensoren, Vibrationssensoren, Drucksensoren, Strahlungssensoren oder Magnetfeldsensoren.
  • Weiterhin umfasst der Sensorknoten eine Datenverarbeitungseinrichtung wie einem Prozessor 108, einen Speicher der mit dem Prozessor verbunden ist, welcher zumeist meist als Flashspeicher oder EEProm ausgebildet ist.
  • Weiterhin enthält der Sensorknoten einen Vorprozessor 106, welcher mit dem Sensor und dem Prozessor verbunden ist. Der Vorprozessor ist zum Vorverarbeiten von Messdaten geeignet. Das Vorverarbeiten kann Anwenden von mathematischen Funktionen auf die Messdaten und Bewerten der Messdaten bedeuten. Der Vorprozessor kann spezialisierte Aufgaben vollziehen und dabei energiesparend arbeiten. In dieser Ausführung ist der Vorprozessor vom Prozessor konfigurierbar ausgebildet. Der Prozessor kann dabei anhand von Bedingungen ohne Steuerung von extern entscheiden den Vorprozessor neu zukonfigurieren. Nach der Konfiguration ist der Vorprozessor auf eine andere spezielle Aufgabe spezialisiert. Dadurch erhält der Sensorknoten ein großes Maß an Eigenintelligenz und Adaptionsfähigkeit an zum Beispiel seine Umweltbedingungen.
  • Außerdem wird eine Kommunikationseinrichtung 110 vorgesehen, welche die Kommunikation mit anderen Sensorknoten in einem Sensornetz oder einer Zentrale durch ein bestimmtes Medium wie zum Beispiel Licht oder Funk ermöglicht. Es sind auch kabelgebundene Sensornetze möglich, im weiteren wird aber speziell auf drahtlose Sensorknoten eingegangen. Eine Funkeinheit 112 enthält meist eine Multiplexeinheit, um es allen Sensorknoten im Sensornetz zu ermöglichen über das gleiche Medium zu kommunizieren.
  • Sensorknoten enthalten weiterhin eine Stromversorgung, wie einer Batterie im Falle von drahtlos arbeitenden Sensorknoten. Eine besondere Bedeutung kommt bei drahtlosen Sensorknoten 100 der Stromversorgung zu, weil die Sensorknoten möglichst lange unabhängig arbeiten können sollen. Mit heutigen Batteriesystemen ist dies aber nur eingeschränkt möglich. Es ist daher ein besonderes Augenmerk auf die Sparsamkeit der Komponenten der Sensorknoten zu legen. Was die Größe angeht ist es wünschenswert die Sensorknoten so klein wie möglich zu gestalten.
  • Ein Aspekt zur Einsparung von Energie ist der Speicher des Sensorknotens. Dieser soll möglichst effizient arbeiten. Dies kann dadurch gelöst werden, dass Speichermedien eingesetzt werden, welche nicht getaktet werden müssen, wie zum Beispiel Flashspeicher. Diese verbrauchen nur dann Strom, wenn tatsächlich auf sie zugegriffen wird.
  • Eine weitere Möglichkeit zum Energie Sparen ist die geeignete Auswahl der Recheneinheit 108. Daher werden in möglichen Ausführungsbeispielen Prozessoren mit nur geringer Rechenleistung und kleinem Speicher eingesetzt, weil höhere Rechenleistung immer mehr Energieverbrauch zur Folge hat. Eine weitere Lösung ist das teilweise versetzen des Prozessors 108 in den Schlafmodus, wenn er nicht gebraucht wird. Dies wäre zum Beispiel für die Zeiten denkbar, in denen der Sensorknoten mit der Datenübertragung beschäftigt ist oder der Sensorknoten erhält einen Tagesablauf. Das bedeutet, dass der Sensorknoten periodisch nach einem vordefinierten Zeitplan in den Schlafmodus wechselt und nur aufwacht, wenn es im Plan vorgesehen ist. Dann führt der Sensorknoten seine Messung aus und überträgt die gewonnenen Daten. Den Tagesablauf kann in einem Ausführungsbeispiel der Vorprozessor steuern.
  • Eine weitere Methode Energie in einem Sensorknoten zu sparen ist die gemessenen Daten zuerst auf Relevanz zu bewerten, um dann zu entscheiden, ob die Daten übertragen werden sollen. Die Daten können auch vor der Übertragung komprimiert werden. Somit lässt sich die Anzahl von Datenübertragungen oder die Datenmenge reduzieren. Zwar spart man sich dadurch Energie im Radioteil für die Übertragung, jedoch wird üblicherweise der Schritt des Bewertens oder der Schritt des Komprimierens im Prozessor 108 ausgeführt werden, was jedoch wiederum im Prozessor zusätzlich Energie kostet. Es muss daher abgewägt werden, wie viel Prozessorzeit sich gegenüber der Datenübertragung in Hinsicht auf den Energieverbrauch rentiert. Deshalb kann diese Aufgaben der Vorprozessor 106 übernehmen, der weniger Energie verbraucht.
  • 2 zeigt einen schematischen Aufbau der Sensorvorrichtung in einer Ausführungsvariante, bei der der Vorprozessor VP eine Vielzahl von internen Logikblöcken A, B, C enthält. Die Ein- und Ausgänge der Logikblöcke sind mit einem Multiplexer MUX verbunden. Weitere Eingänge zu MUX sind die Sensoren S1 und S2. Weitere Ausgänge von MUX sind die Verbindungen zum Systembus BUS über die Datenschnittstelle ST sowie zur Einheit X, welche die Daten analysiert und entscheidet, ob eine Rekonfiguration oder eine aufwendigere Verarbeitung der Daten vom Hauptprozessor CPU angefordert wird. Der Multiplexer MUX wird über die Steuereinheit SE gesteuert, wobei ein beliebiger Eingang (auf der linken Seite von MUX) mit einem beliebigen Ausgang (rechte Seite) verbunden werden kann. Dieses geschieht über die Kontrollleitung (gestrichelt) zwischen SE und MUX. Weitere Kontrollreitungen verbinden SE und die Blöcke A, B, C sowie X. Diese erlauben SE, diese Blöcke ebenfalls zu steuern. Der Vorprozessor arbeitet, indem ein Programm in SE entsprechend dem Systemtakt abläuft, welches im Programmspeicher PS gespeichert ist. Typischerweise besteht das Programm aus einer Endlosschleife, bei welcher Messdaten von einem der Sensoren S1, S2 abgeholt werden, in den Logikblöcken A, B, C verarbeitet werden und dann über den Systembus in den Speicher RAM geschrieben werden.
  • Während des Ablaufs des Programms kann es vorkommen, dass entsprechend der Steuerung durch SE in Block X entschieden wird, dass eine Rekonfiguration des Vorprozessors nötig sein könnte. In diesem Fall liegt das erste Kriterium zur Rekonfiguration vor. Die SE erhält diese Information über die Kontrollleitung zwischen X und SE. Die Steuereinheit SE terminiert daraufhin das laufende Programm, aktiviert den Hauptprozessor CPU mit der Anfrage nach Rekonfiguration, und versetzt sich in den Programmiermodus. Danach wertet CPU die Daten im Speicher RAM aus und entscheidet seinerseits, ob die Rekonfiguration tatsächlich durchgeführt wird. Hierbei wird das zweite Kriterium zu Rekonfiguration überprüft.
  • Um die Rekonfiguration durchzuführen, überträgt CPU einen neuen Inhalt in den Programmspeicher PS von SE. Die Kommunikation zwischen CPU und SE geschieht über einen gemeinsamen Speicherbereich GS. Dieser erlaubt, dass verschiedenartige Befehle oder Statusmeldungen ausgetauscht werden können. Insbesondere wird die Übertragung des neuen Programms nach PS über GS durchgeführt. Nachdem das neue Programm übertragen wurde, reaktiviert CPU die Steuereinheit SE mit einer entsprechenden Meldung und geht in einen Schlafmodus über.
  • Während des Ablaufes des Programms in PS auf der Steuereinheit SE kann es ebenfalls vorkommen, dass eine aufwendigere Verarbeitung der Daten durch den Hauptprozessor CPU angefordert wird. Dieses wird durch Block X festgestellt und über die Kontrollleitung an SE gemeldet. Die Steuereinheit SE terminiert oder suspendiert daraufhin das laufende Programm, aktiviert CPU mit einer entsprechenden Meldung, und geht in einen Schlafmodus über. Hauptprozessor CPU verarbeitet die Daten, aktiviert danach SE mit einer entsprechenden Meldung, und geht in einen Schlafmodus über. Eine aufwendigere Verarbeitung kann beispielsweise das Verschicken der gesammelten Sensordaten aus dem Speicher RAM mittels des Radios RF sein. Im folgenden wird Bezug auf 3 genommen. Es ist ein drahtloses Sensornetzwerk 300 dargestellt. Sensornetze bestehen aus einer Vielzahl von unabhängigen Sensorknoten 302, 304, 308, welche sich untereinander oder mit einer zentralen Datenverarbeitungsanlage 312 (Zentrum) vernetzen und Daten austauschen. Die Daten sind Informationen, welche von den Sensoren aus der Umgebung gewonnen werden und gegebenenfalls weiterverarbeitet werden. Die einzelnen Sensorknoten können eine begrenzte Reichweite 306, 310, 314 für die Kommunikation mit anderen Sensorknoten haben, insbesondere, wenn sie drahtlos kommunizieren.
  • Die Kommunikation der Sensorknoten 302, 304, 308 über die Funkschnittstellen ist ein energieintensiver Aspekt, deshalb werden spezielle Protokolle entwickelt, welche besonders energiesparend funktionieren. Man versucht zum Beispiel in den Phasen, in welchen ein anderer Sensorknoten kommuniziert, möglichst nicht zu empfangen, wenn die Information nicht speziell für den Sensorknoten gedacht war. Oder man vermeidet Kollisionen, d. h. dass zwei Knoten gleichzeitig senden und der/die Empfänger die Information nicht erhält, wobei eine Übertragungswiederholung nötig wäre. Die DE 11 2004 000 662 T5 beschreibt ein Verfahren zur Vermeidung der vorgenannten Probleme bei der Datenübertragung durch geeignete zeitliche Synchronisation der Sensorknoten, um Energie einzusparen. Eine zeitliche Synchronisation ist wenig komplex und kann vom Vorprozessor übernommen werden.
  • Sensornetze eignen sich für die Anwendung in vielen Gebieten. Zum Beispiel eignen sich Sensornetze für die Überwachung von großen Gebieten. Hier können sehr viele Sensorknoten in einem Gebiet ausgebracht werden. Dadurch kann sowohl die Erfassung der gesuchten Daten und die Datenübertragung aus dem gesamten Gebiet von den Sensorknoten durchgeführt werden. Es ist so die Überwachung großer und komplexer Systeme möglich. Anwendungen sind zum Beispiel industrielle Prozessüberwachung, Gebäudeüberwachung, Alarmfunktionen wie Feueralarm oder Überwachung von Umweltdaten. Die Sensorknoten können dabei Nachrichten oder Messdaten von einem Sensorknoten zum anderen übertragen und somit Sensorknoten in größeren Entfernungen als ihre Reichweite erreichen. Zum Beispiel kann der Sensorknoten 302 seine Daten an Sensorknoten 304 übertragen, welcher diese an Sensorknoten 308 überträgt, von dem aus die Daten an die zentrale Datenverarbeitungsanlage 312 gesendet werden können.
  • 4 zeigt ein Flussdiagramm 400 einer möglichen Prüfungsabfolge von Kriterien und das Ergreifen entsprechender vereinfacht dargestellter Konsequenzen durch die entsprechende Einheit, wie den Vorprozessor oder den Prozessor.
    • 402: In einem stabilen Normalzustand sammelt der Vorprozessor Messdaten der Sensoren und speichert sie in dem RAM Speicher des Systems.
    • 404: Der Vorprozessor prüft die Messdaten, die Systemzeit oder den inneren Zustand der Sensorvorrichtung darauf, ob ein erstes Kriterium vorliegt. Wenn kein erstes Kriterium vorliegt, kehrt der Vorprozessor wieder zu Schritt 402 zurück. Dies ist gekennzeichnet durch den Pfeil „nein".
  • Wenn ein erstes Kriterium vorliegt, wechselt der Vorprozessor zu Schritt 406, gekennzeichnet durch die Verbindung „ja".
    • 406: Der Prozessor wird aus dem Schlafzustand geweckt, er wird aktiviert.
    • 408: Der Vorprozessor überträgt relevante Messdaten an den Prozessor. Dies können die Messdaten sein, welche das erste Kriterium erfüllen. Alternativ hat der Vorprozessor vorher relevante Daten in den Speicher übertragen, welche vom Prozessor ausgelesen werden können.
    • 410: Der Prozessor analysiert die vom Vorprozessor empfangenen Messdaten und ggf. neu anfallendende Messdaten. Der Prozessor kann auch eine Nachricht auswerten, wie über den Batterieladezustand oder eine Anfrage von extern zur Übertragung von Messdaten.
    • 412: Der Prozessor prüft, ob die Messdaten oder eine Nachricht ein zweites Kriterium erfüllen. Wenn nicht, fährt er mit Schritt 414 fort, wenn ein zweites Kriterium erfüllt ist, fährt er mit Schritt 416 fort.
    • 414: Ein zweites Kriterium liegt nicht vor. Das Vorliegen eines ersten Kriteriums kann es aber sinnvoll machen z. B. eine andere Messstrategie zu verwenden. Dazu kann der Prozessor z. B. einen Befehlscode an den Vorprozessor senden.
    • 416: Ein zwites Kriterium liegt vor. Daher wird der Vorprozessor auf die geänderten Bedingungen angepasst neukonfiguriert. (Strang „ja")
  • 5 zeigt ein weiteres mögliches Ablaufdiagramm 500, bei welchem das erste und zweite Kriterium geprüft wird.
    • 502: Der Vorprozessor arbeitet stationär in einem ersten Zustand, in welchem er Messdaten aufnimmt, vorverarbeitet und gegebenenfalls speichert oder mit der Datenübertragungseinheit nach extern sendet.
    • 504: Der Vorprozessor prüft die Messdaten oder den inneren Zustand oder die Systemzeit, ob ein erstes Kriterium vorliegt. Wenn „nein", bleibt er im ersten Zustand. Wenn „ja" fährt er mit Schritt 506 fort.
    • 506: Der Vorprozessor aktiviert den Prozessor aus dem Schlafzustand und überträgt relevante Messdaten oder Nachrichten an den Prozessor. Alternativ hat er vor der Aktivierung des Prozessors entsprechende Daten in den Speicher geschrieben. Der Prozessor verarbeitet und analysiert die übertragenen oder gespeicherten Daten. Dabei kann der Prozessor eine komplexere Verarbeitung der Messdaten vornehmen oder ggf. der erkannten Bedingung entsprechende Signale nach extern senden.
    • 508: Der Prozessor prüft, ob das erste Kriterium nach genauerer Prüfung, als es mit dem Vorprozessor möglich ist, vorliegt. Wenn nicht, fährt er mit Schritt 502 fort und kehrt in den Schlafmodus zurück. Ggf. kann der Prozessor dem Vorprozessor mitteilen, dass das erste Kriterium nicht erfüllt ist. (Strang „nein")
  • Wenn der Prozessor feststellt, dass das erste Kriterium erfüllt ist, was z. B. erfordert, dass die Messdaten für die Zeit des erfüllt Seins des ersten Kriteriums mit dem Prozessor verarbeitet werden müssen, fährt er mit Schritt 510 fort.
    • 510: Der Prozessor prüft, ob das zweite Kriterium vorliegt. Wenn „ja" fährt er mit Schritt 512 fort. Wenn „nein" kehrt er zu Schritt 506 zurück, um die Messdaten weiter selbst auszuwerten und nicht in den Schlafmodus zurückzukehren.
    • 512: Der Prozessor konfiguriert den Vorprozessor gemäß den geänderten Bedingungen neu und fährt mit Schritt 502 fort. Danach kehrt er in den energiesparenden Schlafmodus zurück. Der Befehl in den Schlafmodus zu wechseln kann auch vom Vorprozessor ausgegeben werden, nachdem er erfolgreich neukonfiguriert wurde.

Claims (22)

  1. Sensorvorrichtung mit – mindestens einem Sensor, der ausgebildet ist, mindestens eine Messung wiederholt durchzuführen und einem Messergebnis entsprechende Messdaten auszugeben, – einem Prozessor, und mit – einem konfigurierbaren Vorprozessor, welcher mit dem Sensor und mit dem Prozessor verbunden ist, und ausgebildet ist, die Messdaten des Sensors aufzunehmen und vorzuverarbeiten, das Vorliegen mindestens eines ersten vorbestimmten Kriteriums zu prüfen und den Prozessor bei Erfüllen des ersten Kriteriums zu aktivieren, – wobei der Prozessor ausgebildet ist, die vom Vorprozessor vorverarbeiteten Messdaten zu verarbeiten, das Vorliegen mindestens eines zweiten vorbestimmten Kriteriums zu prüfen und den Vorprozessor bei Erfüllen des zweiten Kriteriums unabhängig von einer Eingabe von extern so umzukonfigurieren, dass sich die Aufnahme oder Vorverarbeitung der Messdaten durch den Vorprozessor nach der Umkonfiguration von der Aufnahme oder Vorverarbeitung der Messdaten vor der Umkonfiguration des Vorprozessors unterscheidet.
  2. Sensorvorrichtung nach Anspruch 1, bei der das erste oder das zweite Kriterium – eine die Systemzeit betreffende Bedingung oder – eine die vom Sensor ausgegebenen Messdaten betreffende Bedingung enthält oder – eine den inneren Zustand der Sensorvorrichtung betreffende Bedingung enthält.
  3. Sensorvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Vorprozessor als Logikschaltung ausgebildet ist und mindestens einen Konfigurationseingang hat und ausgebildet ist, entsprechend einem am Konfigurationseingang anliegenden Schaltplan verschaltet zu werden, und bei der der Prozessor mit einem Speicher verbunden ist und ausgebildet ist, von vorgegebenen Schaltplänen, die im Speicher abgelegt sind, bei Erfüllen des zweiten Kriteriums, einen jeweils vorbestimmten Schaltplan an den Konfigurationseingang des Vorprozessor auszugeben.
  4. Sensorvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Vorprozessor als FPGA ausgebildet ist und mindestens einen Konfigurationseingang hat und ausgebildet ist, entsprechend einem am Konfigurationseingang anliegenden Schaltplan verschaltet zu werden, und der Prozessor mit einem Speicher verbunden ist und ausgebildet ist, einen jeweils vorbestimmten Schaltplan von vorgegebenen Schaltplänen, die im Speicher abgelegt sind, bei Erfüllen des zweiten Kriteriums an den Vorprozessor auszugeben.
  5. Sensorvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Vorprozessor als ASIC ausgebildet ist, welcher eine Vielzahl Logikblöcke und eine Steuereinheit hat, die mindestens einen Konfigurationseingang hat und ausgebildet ist, anhand eines am Konfigurationseingang anliegenden Schaltplans die Vielzahl von Logikblöcken zu verschalten, und bei der der Prozessor mit einem Speicher verbunden und ausgebildet ist, einen der jeweils vorgegebenen Schaltpläne, der im Speicher abgelegt ist, bei Erfüllen des zweiten Kriteriums an die Steuereinheit zu übertragen.
  6. Sensorvorrichtung nach einem der Ansprüche 3, 4 oder 5, bei der der Vorprozessor eine Vielzahl von verschaltbaren Logikblöcken enthält, und eine Steuereinheit enthält, die ausgebildet ist, bei erfülltem zweiten Kriterium entsprechend einer vom Prozessor vorgegebenen Konfiguration Logikblöcke des Vorprozessors zu aktivieren oder abzuschalten.
  7. Sensorvorrichtung nach Anspruch 1, die eine Datenübertragungseinheit enthält und ausgebildet ist, über die Datenübertragungseinheit Nachrichten zu versenden und zu empfangen.
  8. Sensorvorrichtung nach Anspruch 7, bei der der Vorprozessor mit der Datenübertragungseinheit verbunden ist und ausgebildet ist, die vorverarbeiteten Messdaten nach extern über die Datenübertragungseinheit zu übertragen.
  9. Sensorvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, bei der die Datenübertragungseinheit eine Datenübertragungseinheit für drahtlose Datenkommunikation ist.
  10. Sensorvorrichtung nach Anspruch 7, 8 oder 9, bei der der Vorprozessor mit der Datenkommunikationseinheit verbunden ist und ausgebildet ist, zusätzlich von extern über die Datenkommunikationseinheit der Sensorvorrichtung konfiguriert zu werden.
  11. Sensorvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der der Prozessor ausgebildet ist, bei Vorliegen eines zweiten Kriteriums den Vorprozessor so umzukonfigurieren, dass der Vorprozessor nach der Umkonfiguration Messdaten mit einer höheren Auflösung vom Sensor her aufnimmt oder nach erfolgter Vorverarbeitung mit einer höheren Auflösung ausgibt als vor der Umkonfiguration.
  12. Sensorvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Prozessor ausgebildet ist, bei Vorliegen des zweiten Kriteriums den Vor prozessor so umzukonfigurieren, dass der Vorprozessor nach der Umkonfiguration ausgebildet ist, nicht abgetastete Sensoren abzutasten oder abgetastete Sensoren nicht abzutasten.
  13. Sensorvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Prozessor ausgebildet ist, nach Aktivierung durch den Vorprozessor. die Sensordaten zu verarbeiten.
  14. Sensorvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Vorprozessor ausgebildet ist, bei Vorliegen des ersten Kriteriums eine Konfigurationsanfrage an den Prozessor auszugeben, und bei der der Prozessor ausgebildet ist, den Vorprozessor bei Empfang der Konfigurationsanfrage umzukonfigurieren.
  15. Sensorvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Prozessor ausgebildet ist, bei Vorliegen des zweiten Kriteriums den Vorprozessor so umzukonfigurieren, dass eine Abtastrate oder eine Abtastauflösung mindestens eines Sensors durch den Vorprozessor vor der Umkonfiguration sich von der Abtastrate oder Abtastauflösung nach der Umkonfiguration unterscheidet.
  16. Sensorvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Vorprozessor ausgebildet ist, die vom Sensor empfangenen Messdaten mit mindestens einem Schwellwert zu vergleichen oder eine Änderungsrate zu berechnen oder zu filtern oder zu komprimieren oder zu glätten oder Extremwerte zu bestimmen oder auf die Messdaten mathematische Algorithmen anzuwenden, je nachdem, welche Konfiguration vom Prozessor eingestellt ist.
  17. Sensorvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die der Vorprozessor mindestens ein Konfigurationsregister umfasst, welches mit dem Prozessor verbunden ist und bei dem der Prozessor ausgebildet ist, das Konfigurationsregister umzukonfigurieren, wobei das Konfigurati onsregister ein vom Prozessor beschreibbarer Speicher ist, welcher ausgebildet ist, Maschinenkode zu speichern, der die Funktion des Vorprozessors steuert.
  18. Sensorvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Vorprozessor ausgebildet ist, ein Steuersignal zum Umschalten in einen Schlafmodus an den Prozessor auszugeben, und der Prozessor ausgebildet ist, in den Schlafmodus umzuschalten, wenn er das Steuersignal vom Vorprozessor her empfängt.
  19. Konfigurationsverfahren für eine Sensorvorrichtung mit mindestens einem Sensor, einem Prozessor und einem Vorprozessor, umfassend die Schritte: – der Prozessor prüft das Vorliegen mindestens eines zweiten vorbestimmten Kriteriums und – der Prozessor konfiguriert den Vorprozessor bei Erfüllen des zweiten Kriteriums unabhängig von einer Eingabe von extern, so dass sich die Aufnahme oder Vorverarbeitung von Messdaten des Sensors durch den Vorprozessor nach der Umkonfiguration von der Aufnahme oder Vorverarbeitung der Messdaten vor der Umkonfiguration des Vorprozessors unterscheidet.
  20. Konfigurationsverfahren nach Anspruch 19, wobei vor dem ersten Schritt die Schritte erfolgen: – der Vorprozessor nimmt Messdaten auf und verarbeitet sie vor, – prüft das Vorliegen mindestens eines ersten vorbestimmten Kriteriums und – aktiviert den Prozessor, wenn das erste Kriterium erfüllt ist.
  21. Konfigurationsverfahren nach Anspruch 19 oder 20, bei dem das erste oder das zweite Kriterium – eine die Systemzeit betreffende Bedingung oder – eine die vom Sensor ausgegebenen Messdaten betreffende Bedingung enthält oder – eine den inneren Zustand der Sensorvorrichtung betreffende Bedingung enthält.
  22. Sensornetzwerk mit mindestens zwei Sensorvorrichtungen nach einem der Ansprüche 1 bis 18.
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