DE102007028730A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines technischen Systems - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Verfahren zum Betreiben eines technischen Systems beschrieben, in dem zumindest ein erster und zumindest ein zweiter Prozess gemeinsam auf einem Prozessor des technischen Systems ablaufen. Hierbei wird dem zumindest einen ersten, insbesondere in Echtzeit ablaufenden, Prozess eine jeweilige erste Priorität für die Durchführung des ersten Prozesses zugewiesen. Dem zumindest einen, insbesondere nur zeitweilig ablaufenden, zweiten Prozess wird eine jeweilige zweite Priorität für die Durchführung des betreffenden Prozesses zugewiesen, wobei die zweite Priorität zu der ersten Priorität unterschiedlich gewählt ist. Die erste Priorität des ersten Prozesses wird in Abhängigkeit des Eintretens zumindest eines vorgegebenen Kriteriums, das durch einen dritten Prozess überwacht wird, verändert.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines technischen Systems, in dem zumindest ein erster und zumindest ein zweiter Prozess gemeinsam auf einem Prozessor des technischen Systems ablaufen.
  • Wird ein technisches System in Echtzeit betrieben, so wird die Reihenfolge der Abarbeitung der auf dem technischen System ablaufenden Prozesse, welche auch als Aufgaben bezeichnet werden, durch ihre jeweilige Priorität festgelegt. Den verschiedenen Prozessen ist jeweils eine Priorität zugeordnet, wobei die Zuordnung der Prioritäten in der Regel fix ist. Die Zuordnung der Prioritäten zu den jeweiligen Prozessen erfolgt aus der Überlegung heraus, dass manche der Prozesse ohne Unterbrechung ablaufen müssen, während bei anderen Prozessen eine kurzzeitige Unterbrechung, z. B. aufgrund der Bearbeitung eines wichtigeren (sog. höherprioren) Prozesses, zumutbar ist. Unter Umständen kann sich hierbei eine Situation ergeben, in der ein Prozess mit einer geringeren Priorität vielfach unterbrochen wird, was zu einer Einschränkung der Handhabbarkeit des technischen Systems führt.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines technischen Systems anzugeben, bei welchen in dem unter Echtzeit betriebenen technischen System eine optimierte Zuweisung mehrerer Prozesse zu einem Prozessor erfolgt.
  • Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich jeweils in den abhängigen Patentansprüchen.
  • Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines technischen Systems, in dem zumindest ein erster und zumin dest ein zweiter Prozess gemeinsam auf einem Prozessor des technischen Systems ablaufen, wird dem zumindest einen ersten, insbesondere in Echtzeit ablaufenden, Prozess eine jeweilige erste Priorität für die Durchführung des ersten Prozesses zugewiesen. Dem zumindest einen zweiten, insbesondere nur zeitweilig ablaufenden, Prozess wird eine jeweilige zweite Priorität für die Durchführung des betreffenden Prozesses zugewiesen, wobei die zweite Priorität zu der ersten Priorität unterschiedlich gewählt ist. Ferner wird die erste Priorität des ersten Prozesses in Abhängigkeit des Eintretens zumindest einen vorgegebenen Kriteriums, das durch einen dritten Prozess überwacht wird, verändert.
  • Durch die dynamische Veränderung der ersten Priorität kann sichergestellt werden, dass ein in Echtzeit ablaufender erster Prozess ununterbrochen ablaufen kann. Andererseits kann auch der zweite Prozess, sofern dieser angefordert oder benötigt wird, verzögerungsfrei ablaufen. Dies ist dadurch bedingt, dass sich die Wertigkeit der Priorität des ersten und des zweiten Prozesses dynamisch verändern kann. So kann bei Vorliegen eines bestimmten Kriteriums einmal die erste Priorität höher als die zweite Priorität sein. Bei Vorliegen eines anderen Kriteriums kann hingegen die zweite Priorität höher als die erste Priorität sein. Die Veränderung der Prioritätenwertigkeit wird durch einen dritten Prozess überwacht. Der dritte Prozess kann als eigens vorgesehene Überwachungsinstanz ausgebildet sein. Wie aus der nachfolgenden Beschreibung ersichtlich werden wird, kann der dritte Prozess auch ein in einem technischen System von Haus aus vorhandener Prozess sein, der eine ansonsten von der Überwachung losgelöste Aufgabe innehat.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die erste Priorität kleiner als die zweite Priorität gewählt, wenn das zumindest eine vorgegebene Kriterium nicht erfüllt ist. In einem Normalzustand ist damit die erste Priorität des bevorzugt in Echtzeit ablaufenden ersten Prozesses geringer gewählt, als die zweite Priorität, die insbesondere nur zeitweilig ab läuft. Hierdurch ist sichergestellt, dass der zweite Prozess verzögerungsfrei starten kann, wenn dieser angefordert wird.
  • Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung wird die erste Priorität größer als die zweite Priorität gesetzt, wenn das zumindest eine vorgegebene Kriterium erfüllt ist. Bei Vorliegen einer besonderen Situation wird die Wertigkeit der ersten Priorität höher gewählt als die Wertigkeit der zweiten Priorität. Hierdurch ist sichergestellt, dass der insbesondere in Echtzeit ablaufende erste Prozess ohne Unterbrechungen ablaufen kann.
  • Der erste Prozess umfasst zweckmäßigerweise das Schreiben von Daten in Echtzeit in einen Pufferspeicher, wobei das zumindest eine Kriterium die Unterschreitung eines Parameters ist, welcher einen Füllstand des Pufferspeichers repräsentiert. Der zweite Prozess umfasst zweckmäßigerweise Steuerungsvorgaben für das technische System aufgrund einer Aktivierung einer Benutzerschnittstelle des technischen Systems. Allgemein handelt es sich bei dem zweiten Prozess um einen Prozess, bei dem es wünschenswert ist, kurze Reaktionszeiten anzustreben, und der eine hohe Variabilität der Lastanforderung hat. Die kurzen Reaktionszeiten sollen jedoch nicht zu Lasten der Aufgabe des ersten Prozesses gehen. Der dritte Prozess umfasst in einer Ausführungsform ein Verbrauchen der in dem Pufferspeicher vorgehaltenen Daten, bei dem die aus dem Pufferspeicher ausgelesenen Daten aus diesem gelöscht werden, und wobei dem dritten Prozess eine dritte Priorität zugewiesen ist. Die dritte Priorität des dritten Prozesses ist zweckmäßigerweise höher als die erste und die zweite Priorität des ersten und zweiten Prozesses. Der dritte Prozess kann beispielsweise durch einen Geräte-Treiber (Treibersoftware) gebildet sein.
  • Um zu häufige Umschaltungen der Wertigkeit der ersten und der zweiten Priorität des ersten und des zweiten Prozesses zu vermeiden, ist es zweckmäßig, wenn die Veränderung der ersten Priorität mit einer Hysteresekennlinie ausgeführt wird.
  • Von der Erfindung umfasst ist ferner ein Computerprogrammprodukt, das direkt in den internen Speicher eines digitalen Computers geladen werden kann und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen die Schritte gemäß dem oben beschriebenen Verfahren ausgeführt werden, wenn das Produkt auf einem Computer abläuft.
  • Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Betreiben eines technischen Systems, in dem zumindest ein erster und zumindest ein zweiter Prozess gemeinsam auf einem Prozessor des technischen Systems ablaufen, umfasst die folgenden Merkmale: zumindest ein erstes Mittel zur Durchführung eines ersten, insbesondere in Echtzeit ablaufenden, Prozesses mit einer jeweiligen ersten Priorität; zumindest ein zweites Mittel zur Durchführung eines zweiten, insbesondere nur zeitweilig ablaufenden, Prozesses mit einer jeweiligen zweiten Priorität, die unterschiedlich zu der ersten Priorität gewählt ist; zumindest ein drittes Mittel zur Durchführung eines dritten Prozesses mit einer jeweiligen dritten Priorität. Die erste Priorität des ersten Prozesses wird in Abhängigkeit des Eintretens zumindest eines vorgegebenen Kriteriums, das durch das dritte Mittel überwacht wird, verändert. Die Veränderung kann durch das dritte Mittel herbeigeführt werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist die gleichen Vorteile auf, wie sie in Verbindung mit dem oben beschriebenen Verfahren bereits erläutert wurden.
  • Das erste Mittel ist in einer Ausgestaltung eine Datenquelle, insbesondere ein Dekodierer, zum Schreiben von Daten in einen Pufferspeicher.
  • Das zweite Mittel ist gemäß einer Ausführungsform eine Benutzerschnittstelle des technischen Systems, mit welcher Steuerungsvorgaben für das technische System initiierbar sind.
  • Das dritte Mittel ist zweckmäßigerweise eine Datensenke, insbesondere ein Geräte-Treiber (Treibersoftware), zum Verbrauchen der in dem Pufferspeicher vorgehaltenen Daten.
  • Die Vorrichtung kann beispielsweise durch ein Infotainmentsystem in einem Verkehrsmittel gebildet sein. Bei einem Infotainmentsystem handelt es sich um eine Kombination aus einem Navigationsgerät, einer Audio-/Videoanlage sowie gegebenenfalls einer Telekommunikationsvorrichtung.
  • Die Erfindung wird nachfolgend näher anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine vereinfachte schematische Darstellung eines der Erfindung zugrunde liegenden technischen Systems,
  • 2 eine vereinfachte, schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen technischen Systems, und
  • 3 die dynamische Veränderung von Prioritäten, welche unterschiedlichen Prozessen zugewiesen sind, in Abhängigkeit des Eintretens unterschiedlicher Kriterien.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines technischen Systems beschrieben, in dem als erster Prozess Daten, z. B. eines Musik- oder Videostückes, in Echtzeit dekodiert und in einen Pufferspeicher eingeschrieben werden. Der zweite Prozess umfasst das Nachführen von Steuerungsbefehlen, welche unter Verwendung einer Benutzerschnittstelle des technischen Systems generiert wurden. Der dritte Prozess ist durch eine Datensenke, z. B. einen Geräte-Treiber bzw. eine Treibersoftware, gebildet, durch welchen die in dem Pufferspeicher vorgehaltenen Daten verbraucht, d. h. entleert werden. Durch die Aktivität des dritten Prozesses werden somit die aus dem Pufferspeicher ausgelesenen Daten aus diesem gelöscht.
  • Schematisch ist die beschriebene Situation in den 1 und 2 dargestellt, wobei 1 ein technisches System gemäß dem Stand der Technik und 2 ein technisches System gemäß der Erfindung beschreibt. Mit Q ist eine Datenquelle gekennzeichnet. S bezeichnet eine Datensenke und SP einen zwischen der Datenquelle Q und der Datensenke S angeordneten Pufferspeicher. Das Befüllen des Pufferspeichers SP durch die Datenquelle Q ist durch den mit 1 gekennzeichneten Pfeil symbolisiert. Das Entleeren des Pufferspeichers SP durch die Datensenke S ist durch den mit 2 gekennzeichneten Pfeil symbolisiert.
  • Die in dem technischen System enthaltene Benutzerschnittstelle ist in den 1 und 2 nicht dargestellt.
  • Das Befüllen des Pufferspeichers SP mit durch die Datenquelle Q dekodierten Daten erfolgt üblicherweise in Echtzeit. In entsprechender Weise erfolgt ebenso das Auslesen und Entleeren der in dem Pufferspeicher SP enthaltenen Daten durch die Datensenke S in Echtzeit. Aufgrund dessen ist insbesondere dem Prozess des Dekodierens der Daten durch die Quelle Q und das Beschreiben des Pufferspeichers SP im Stand der Technik eine höhere Priorität zugewiesen als dem Prozess des Nachführens der Benutzerschnittstelle. Die Prioritätsvergabe erfolgt im Stand der Technik hierbei statisch. Diese Vorgehensweise erfolgt aus der an und für sich richtigen Überlegung heraus, dass eine träge Benutzerschnittstelle einer kontinuierlichen Musikwiedergabe mit Aussetzern vorzuziehen ist. Durch die feste Zuweisung der Prioritäten zu den jeweiligen Prozessen kann unter Umständen die Benutzerschnittstelle eine nicht mehr tolerierbare Trägheit aufweisen.
  • Die Erfindung geht einen anderen Weg. Dies wird am Besten anhand der 3 ersichtlich, in der die dynamische Prioritätenzuweisung dargestellt ist. In der oberen Hälfte der 3 ist die Zuweisung von Prioritäten zu den einzelnen Prozessen dargestellt. Die untere Hälfte der 3 zeigt einen Füllstand des Pufferspeichers in Abhängigkeit des Betriebs des technischen Systems. Zu einem Zeitpunkt t0 befindet sich das technische System in einem willkürlichen, eingeschwungenen Zustand. Zwischen t0 und t4 befindet sich das technische Sys tem in einem Normalzustand N, in welchem dem Prozess des Dekodierens und Befüllens des Pufferspeichers SP eine Priorität PN zugewiesen ist. In dem Normalzustand N des technischen Systems weist der Pufferspeicher einen hohen Füllstand QH auf. Das Dekodieren und Befüllen des Pufferspeichers erfolgt kontinuierlich, so dass der Füllstand des Pufferspeichers mit einer konstanten Steigung ansteigt. Die Datensenke, d. h. ein Geräte-Treiber, welcher die aus dem Pufferspeicher entnommenen Daten z. B. einem Audio- oder Videoverstärker zuführt, verbraucht die Daten. Dies ist ein diskontinuierlicher Prozess TS, weswegen dies durch einen strichliert erscheinenden Balken dargestellt ist.
  • Zum Zeitpunkt t1 wird die Benutzerschnittstelle BS des technischen Systems betätigt. Während des Normalzustandes N ist der Benutzerschnittstelle grundsätzlich eine Priorität PM zugewiesen, welche höher ist, als die Priorität PN der Datenquelle. Die Benutzerschnittstelle ist zwischen t1 und t2 aktiv. Währenddessen kann die Datenquelle keine Daten dekodieren und dem Pufferspeicher zuführen. Da die Datensenke jedoch weiterhin kontinuierlich die in dem Pufferspeicher enthaltenen Daten verbraucht, nimmt der Füllstand des Pufferspeichers mit einer konstanten Steigung ab, wobei die Steigung betragsmäßig größer ist, als während des Befüllens des Pufferspeichers.
  • Im Ausführungsbeispiel endet die Aktivität der Benutzerschnittstelle mit dem Erreichen des Zeitpunktes t2. Zwischen t2 und t3 ist damit die Datenquelle als Prozess aktiv, so dass der Füllstand des Pufferspeichers wiederum ansteigt.
  • Durch die erneute Betätigung der Benutzerschnittstelle zwischen t3 und t4 wird das Dekodieren und Befüllen des Pufferspeichers durch die Datenquelle unterbrochen, aufgrund der höheren Priorität PM der Benutzerschnittstelle. Infolgedessen nimmt der Füllstand des Pufferspeichers weiterhin ab, bis dieser zum Zeitpunkt t4 einen unteren Schwellwert SWU erreicht. Die Detektion des Erreichens des Schwellwertes SWU wird durch die Datensenke bzw. den Prozess des Geräte-Treibers detektiert. Mit dem Erreichen des Schwellwertes SWU besteht die Gefahr, dass bei länger andauernder Betätigung der Benutzerschnittstelle und die kontinuierliche Datenentnahme durch die Datensenke der Pufferspeicher vollständig entleert wird, so dass die Zuführung von Daten zu der Datensenke unterbrochen werden könnte. Um dies zu vermeiden wird die Priorität der Datenquelle von PN auf PH erhöht, wobei die Priorität PH größer als die Priorität PM der Benutzerschnittstelle ist. Während der Prioritätenumschaltung von PN auf PH liegt ein Ausnahmezustand A des technischen Systems vor, in dem ein niedriger Füllstand QN des Pufferspeichers vorliegt. Aufgrund der höheren Priorität der Datenquelle kann nunmehr ein erneutes Befüllen des Datenspeichers erfolgen, wobei die Aktivierung der Benutzerschnittstelle bis zum Erreichen eines oberen Schwellwertes SWO nicht berücksichtigt wird.
  • Der obere Schwellwert SWO ist im Ausführungsbeispiel zum Zeitpunkt t5 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt eine erneute Prioritätsumschaltung. Dies bedeutet, dem Prozess der Datenquelle wird wiederum die ursprüngliche, niedrige Priorität PN zugewiesen. Aufgrund der höheren Priorität PM der Benutzerschnittstelle wird diese wieder aktiv, wodurch ein erneutes Leeren des Pufferspeichers bis zum Zeitpunkt t6 erfolgt. Da zum Zeitpunkt t6 der untere Schwellwert SWU noch nicht erreicht ist, erfolgt zu diesem Zeitpunkt keine erneute Prioritätenumschaltung. Mit Beendigung der Benutzerschnittstelle zum Zeitpunkt t6 kann die Datenquelle den Pufferspeicher erneut auffüllen. Mit dem Zeitpunkt t5 ist damit wiederum ein Normalzustand N des technischen Systems erreicht.
  • Wie aus 3 unschwer zu erkennen ist, ist der Datensenke eine Priorität PI zugewiesen, welche höher als die Prioritäten PH, PM und PN ist. Im Ausführungsbeispiel gilt: PI > PH > PM > PN.
  • Technisch kann die Erfindung dadurch realisiert werden, dass eine Füllstandsüberwachung des Pufferspeichers vorgenommen wird. Diese kann zweckmäßigerweise durch die ohnehin vorhandene Datensenke, den Geräte-Treiber oder die Treibersoftware, realisiert sein. Hardwaretechnische Modifikationen sind bei dieser Vorgehensweise nicht notwendig. Es sind nur geringfügige softwaretechnische Modifikationen notwendig, die keine Architekturänderungen benötigen.
  • Es wird, wie dies in 2 gezeigt ist, der Pufferspeicher SP gegenüber einem herkömmlichen technischen System vergrößert werden. Eine Vergrößerung des Pufferspeichers ist insofern keine hardwaretechnische Modifikation, da der Pufferspeicher aus einem großen Speichervorrat schöpft, der in der Regel schon vorhanden ist. Der Pufferspeicher SP weist hierbei einen Bereich SPH auf, der dem Pufferspeicher SP aus 1 entspricht. Zusätzlich weist der Pufferspeicher SP einen Bereich SPN auf. Solange die Datenquelle Daten aus dem Bereich SPN entnehmen kann, liegt der Normalzustand N des technischen Systems vor. Ist der Bereich SPN des Pufferspeichers SP hingegen entleert worden, und muss die Entnahme von Daten nunmehr aus dem Bereich SPH erfolgen, so wird eine Prioritätenumschaltung vorgenommen, bei der dem Prozess des Dekodierens und Auffüllen des Pufferspeichers eine höhere Priorität als der Benutzerschnittstelle zugewiesen wird.
  • Solange sich der Pufferstand des Pufferspeichers PS im Bereich des ursprünglichen Puffers SPH befindet, sind die Systemmerkmale im Vergleich zum Stand der Technik gleich. Befindet sich der Pufferstand jedoch im Bereich des erweiterten Puffers SPN, tritt eine Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik ein. Die Datenquelle behindert in diesem Fall nicht mehr den Ablauf bzw. die Betätigung der Benutzerschnittstelle, welche verzögerungsfrei ablaufen kann. Dies ist so lange der Fall, wie der Füllstand in dem erweiterten Bereich SPN liegt. Ist die Variabilität der Benutzerschnittstelle hoch, d. h. Phasen starker Beanspruchung der Prozessorleistung wechseln sich mit Phasen niedriger oder keiner Belastung ab, so erlaubt die Erfindung so gut wie immer den Pufferstand in dem erweiterten Bereich SPN zu halten und damit die Reaktions freudigkeit des technischen Systems auf Benutzereingaben über die Benutzerschnittstelle deutlich zu verbessern.
  • Wenn Füllstand des Pufferspeichers SP im Bereich des ursprünglichen Puffers SPH liegt, bleibt das Verfahren unverändert, d. h. der Prozess des Dekodierens wird mit hoher Priorität PH vorgenommen. Hierdurch bleibt das Systemverhalten im Vergleich zum Stand der Technik gleich. Läuft der ursprüngliche Puffer SPH voll, so wird die Priorität des Dekodierens von PH auf PN gesetzt, wobei PN kleiner als die Priorität PM der Benutzerschnittstelle ist. Solange der Prozess der Benutzerschnittstelle nicht benötigt wird, läuft der Prozess des Dekodierens weiter, wodurch der erweitere Puffer SPN gefüllt wird. Eine Deaktivierung des Dekodierens erfolgt, wenn auch der erweitere Puffer SPN voll ist.
  • Umgekehrt wird bei Unterschreitung des Füllstandes vom vergrößerten in den ursprünglichen Puffer SPH die Priorität des Dekodierens auf die ursprünglich hohe Priorität PH angehoben. Damit kehrt das System zu seinem ursprünglichen, bekannten Verhalten zurück und die Gefahr eines Leerlaufens des Pufferspeichers ist gebannt.
  • Die Erfindung wurde anhand eines technischen Systems mit zwei Aufgaben (Prozessen), dem Dekodieren von Daten und der Überwachung einer Aktivität der Benutzerschnittstelle beschrieben. Die Erfindung lässt sich auch in technischen Systemen einnetzen, in denen mehr als zwei Aufgabe zu erledigen sind. In diesem Fall müssen mehr Abstufungen bei der Prioritätenvergabe vorgesehen werden. Zum Beispiel könnten zwei Dekodiervorgänge gleichzeitig aktiv sein. In diesem Fall ist es sinnvoll, eine weitere Unterteilung im Bereich des erweiterten Puffers einzuführen, ab der die Priorität weiter abgesenkt wird. Hierdurch wird ein ähnlicher Effekt wie bei einem Zeitmultiplexing (sog. Time Sharing) erreicht. Es ist auch eine Steuerung durch intrinsische, anstatt von extrinsischen Faktoren möglich. So kann eine Steuerung anhand von Pufferfüllständen anstatt durch Zeit erfolgen.

Claims (15)

  1. Verfahren zum Betreiben eines technischen Systems, in dem zumindest ein erster und zumindest ein zweiter Prozess gemeinsam auf einem Prozessor des technischen Systems ablaufen, bei dem – dem zumindest einen ersten, insbesondere in Echtzeit ablaufenden, Prozess eine jeweilige erste Priorität für die Durchführung des ersten Prozesses zugewiesen wird; – dem zumindest einen, insbesondere nur zeitweilig ablaufenden, zweiten Prozess eine jeweilige zweite Priorität für die Durchführung des betreffenden Prozesses zugewiesen wird, wobei die zweite Priorität zu der ersten Priorität unterschiedlich gewählt ist; und – die erste Priorität des ersten Prozesses in Abhängigkeit des Eintretens zumindest eines vorgegebenen Kriteriums, das durch einen dritten Prozess überwacht wird, verändert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die erste Priorität kleiner als die zweite Priorität gewählt wird, wenn das zumindest eine vorgegebene Kriterium nicht erfüllt ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die erste Priorität größer als die zweite Priorität gesetzt wird, wenn das zumindest eine vorgegebene Kriterium erfüllt ist.
  4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der erste Prozess das Schreiben von Daten in Echtzeit in einen Pufferspeicher (SP) umfasst, wobei das zumindest eine Kriterium die Unterschreitung eines Parameters ist, welcher einen Füllstand des Pufferspeichers (SP) repräsentiert.
  5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der zweite Prozess Steuerungsvorgaben für das technische System aufgrund einer Aktivierung einer Benutzerschnittstelle (BS) des technischen Systems umfasst.
  6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der dritte Prozess ein Verbrauchen der in dem Pufferspeicher (SP) vorgehaltenen Daten umfasst, bei dem die aus dem Pufferspeicher ausgelesen Daten aus diesem gelöscht werden, wobei dem dritten Prozess eine dritte Priorität zugewiesen ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die dritte Priorität des dritten Prozesses höher als die erste und die zweite Priorität des ersten und des zweiten Prozesses ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei dem der dritte Prozess ein Geräte-Treiber ist.
  9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die Veränderung der ersten Priorität mit einer Hysteresekennlinie ausgeführt wird.
  10. Computerprogrammprodukt, das direkt in den internen Speicher eines digitalen Computers geladen werden kann und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen die Schritte gemäß einem der vorherigen Ansprüche ausgeführt werden, wenn das Produkt auf einem Computer läuft.
  11. Vorrichtung zum Betreiben eines technischen Systems, in dem zumindest ein erster und zumindest ein zweiter Prozess gemeinsam auf einem Prozessor des technischen Systems ablaufen, umfassend: – zumindest ein erstes Mittel zur Durchführung eines ersten, insbesondere in Echtzeit ablaufenden, Prozesses mit einer jeweiligen ersten Priorität; – zumindest ein zweites Mittel zur Durchführung eines zweiten, insbesondere nur zeitweilig ablaufenden, Prozesses mit einer jeweiligen zweiten Priorität, die unterschiedlich zu der ersten Priorität gewählt ist; – zumindest ein drittes Mittel zur Durchführung eines dritten Prozesses mit einer jeweiligen dritten Priorität; – wobei die erste Priorität des ersten Prozesses in Abhängigkeit des Eintretens zumindest eines vorgegebenen Kriteriums, das durch das dritte Mittel überwacht wird, verändert wird.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, bei der das erste Mittel eine Datenquelle (Q), insbesondere ein Dekodierer, zum Schreiben von Daten in einen Pufferspeicher (SP) ist.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, bei der das zweite Mittel eine Benutzerschnittstelle (BS) des technischen Systems ist, mit welcher Steuerungsvorgaben für das technische System initiierbar sind.
  14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, bei der das dritte Mittel eine Datensenke (S), insbesondere ein Geräte-Treiber, zum Verbrauchen der in dem Pufferspeicher (SP) vorgehaltenen Daten ist.
  15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, bei der diese ein Infotainmentsystem in einem Verkehrsmittel ist.
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