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Technisches Gebiet:
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Die
Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 20.
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Stand der Technik:
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Der
Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors hängt nach thermodynamischen
Gesetzmäßigkeiten stark vom Verhältnis
eines durch die Verbrennungstemperatur des eingesetzten Kraftstoffs
mit dem Luftsauerstoff gegebenen und durch die für den Verbrennungsmotor
verwendeten Werkstoffe nach oben begrenzten oberen Temperaturniveaus
von typischerweise etwa 800°C bis 1000°C zu einem
durch die Temperatur eines Kühlmittels in einem Kühlkreislauf
gegebenen und durch die Wärmeabfuhr des Kühlmittels über
ein Kühlernetz des Kühlkreislaufs an die Umgebung
nach unten begrenzten, unteren Temperaturniveau von typischerweise
etwa 85°C bis 110°C ab.
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In
modernen Verbrennungsmotoren für den Nutzfahrzeugbereich
können Wirkungsgrade von 43%, in der Anwendung als Schiffsdieselantriebe
sogar Wirkungsgrade bis zu 51% erreicht werden. Der Wirkungsgrad
gibt hierbei die Nutzleistung, Drehmoment an einer Welle bei einer
gegebener Drehzahl, im Verhältnis zum aufgewendeten Energieinhalt
des eingesetzten Kraftstoffs je Zeiteinheit an. Die restlichen 49%
bis 57% des Energieinhalts des Kraftstoffs werden im Wesentlichen
als Abwärme über das Abgas, den Kühlkreislauf
und die Oberfläche des Motorblocks des Verbrennungsmotors
an die Umgebung abgegeben. Eine Änderung dieser Bilanz
ist nur durch eine in Anbetracht des Standes der Technik nicht zu
erwartende Steigerung des durch den thermodynamischen Wirkungsgrad
nach oben hin begrenzten Wirkungsgrades des Verbrennungsmotors möglich.
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Ein
Problem ergibt sich demnach, wenn bei vorgegebenem Bauraum für
den Kühlkreislauf, insbesondere für das Kühlernetz
des Kühlkreislaufs in einem Kraftfahrzeug ein leistungsstärkerer
Verbrennungsmotor verwendet werden soll, der bei gleichem Wirkungsgrad
zwangsläufig eine größere Abwärme erzeugt.
Da das Temperaturniveau des Kühlwassers durch den maximal
im Kühlkreislauf herrschenden Druck begrenzt ist und durch
den gewünschten hohen Wirkungsgrad nicht erhöht
werden kann, und die flächenspezifische Wärmeabfuhr
eines Flüssigkeitskühlers maßgeblich
von der Temperaturdifferenz zwischen Oberfläche des Kühlernetzes
und der Umgebung abhängig ist, kann bei konventioneller
Vorgehensweise die Abfuhr einer größeren Abwärme
eines leistungsstärkeren Verbrennungsmotors nur durch eine
Vergrößerung der Kühlernetzfläche
erfolgen. Bei vorgegebenen Platzverhältnissen werden dabei schnell
unüberwindliche Grenzen erreicht. Außerdem ist
eine Neuauslegung eines Kühlkreislaufs mitsamt all seinen
Komponenten aufwändig und teuer. Ggf. kann eine geringfügige
Verbesserung (ca. 2 ... 3%) durch eine erhöhte Durchflussrate
erreicht werden. Jedoch ist aufgrund der Gesamtauslegung des Systems
auch die durch eine solche Maßnahme erreichte verbesserte
Wärmeabfuhr eng begrenzt.
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Durch
DE 102 07 343 A1 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kühlung eines flüssigkeitsgekühlten
Verbrennungsmotors zum Antrieb eines Kraftfahrzeuges unter Zuhilfenahme
von Klimaanlagenkomponenten bekannt. Um das Bauvolumen und damit
die erforderliche Stirnfläche von Kraftfahrzeugen mit einem
Kühlkreislauf zur Kühlung des Fahrzeugantriebs
und mit Klimaanlage zur Kühlung der Fahrzeugkabine mit
einem Kältemittelkreislauf mit Kältemittelverdichter,
Kondensator und Verdampfer zu verringern, ist vorgesehen, das Kältemittel
in Fahrsituationen, in denen die Klimaanlage nicht zur Kühlung
der Fahrzeugkabine eingesetzt ist, im Kältemittelkreislauf
zumindest bei erhöhtem Kühlbedarf des Verbrennungsmotors
weiter durch den Kältemittelverdichter umzuwälzen
und mittels eines Wärmetauschers Wärme vom Kühlkreislauf
in den Kältemittelkreislauf zu übertragen und
diese Wärme zumindest teilweise am Kondensator an die Umgebung
abzugeben. Durch den einen linkslaufenden thermodynamischen Kreisprozess
darstellenden Kältemittelkreislauf wird bei gleich bleibendem
Temperaturniveau des Kühlkreislaufs durch Verdampfen des
Kältemittels im Verdampfer mehr Wärme vom Kühlkreislauf
in den Kältemittelkreislauf übertragen, bei gleichzeitiger Anhebung
des Temperaturniveaus am Kondensator auf etwa 130°C und
mehr, wodurch eine die Weitergabe des aufgenommenen Wärmestroms
an die Umgebung sicherstellende höhere Temperaturdifferenz gegenüber
der Umgebung entsteht. Der Kältemittelverdichter wird dabei
konventionell, das heißt unter Verwendung vom Fahrzeugantrieb
erzeugter mechanischer Energie, gegebenenfalls unter einer mechanisch-elektrisch-mechanischen
Umwandlung, angetrieben.
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Nachteilig
hieran sind der erhöhte Leistungsbedarf zum mechanischen
Antrieb des Kältemittelverdichters und die nur eingeschränkte
Einsetzbarkeit bei Nutzfahrzeugen, da deren Verbrennungsmotoren
im Vergleich zu Personenkraftfahrzeugen üblicherweise dauerhaft
unter hoher Last arbeiten.
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Durch
DE 28 05 418 A1 ist
eine Kühlvorrichtung für einen flüssigkeitsgekühlten
Verbrennungsmotor bekannt, bei dem Kühlflüssigkeit
in einem Kühlkreislauf durch den Motorblock des Verbrennungsmotors
und durch ein Kühlernetz geführt wird. Um Verbrennungsmotoren
mit größerer Leistung und damit mit größerer
Abwärme in Fahrzeuge mit beschränktem Bauraum
im Bereich des Kühlernetzes einbauen zu können,
ist dabei vorgesehen, den Kühlkreislauf mindestens teilweise
als Bestandteil eines Kältemittelkreislaufs mit Verdampfer,
Kältemittelverdichter und Kondensator auszubilden. Dies
wird entweder dadurch umgesetzt, dass das Kühlernetz des Kühlkreislaufs
den Verdampfer eines Kältemittelkreislaufs enthält,
dessen Kondensator von Umgebungsluft gekühlt wird, oder
indem der Motorblock selbst den Verdampfer des Kältemittelkreislaufs
bildet. Hierdurch können größere Wärmemengen
an die Umgebung abgeführt werden. Nachteilig ist jedoch
der erhöhte Leistungsbedarf zum mechanischen Antrieb des
Kältemittelverdichters des Kältemittelkreislaufs.
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Zusammenfassend
stellen die aus dem Stand der Technik bekannten Maßnahmen
zur Erhöhung der Wärmeabfuhr von Kühlvorrichtungen
keine zufrieden stellende Lösung bereit, da vom Verbrennungsmotor
erzeugte mechanische Antriebsleistung benötigt wird, gegebenenfalls über
eine zwischengeschaltete mechanisch-elektrisch-mechanische Umwandlung,
um den Kältemittelverdichter des Kältemittelkreislaufs
anzutreiben.
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Technische Aufgabe der Erfindung:
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Kühlvorrichtung
zur Abführung der Abwärme zumindest eines flüssigkeitsgekühlten
Verbrennungsmotors zum Antrieb eines Kraftfahrzeugs zu schaffen,
bei der die benötigte Kühlnetzfläche
kleiner gewählt werden kann und dadurch eine leichtere
Integration in das Kraftfahrzeug ermöglicht wird. Außerdem
ist es eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer
solchen Kühlvorrichtung anzugeben.
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Offenbarung der Erfindung und deren Vorteile:
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Die
Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1
bzw. durch die Merkmale des Anspruchs 20.
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Ein
erster Gegenstand der Erfindung betrifft demnach eine Kühlvorrichtung
bei der zur Abfuhr zumindest eines Teils der Abwärme eines
flüssigkeitsgekühlten Verbrennungsmotors eines
Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, ein Kühlmittel
in einem Kühlkreislauf durch einen Motorblock des Verbrennungsmotors
und durch ein Kühlernetz geführt wird. Die Kühlvorrichtung
umfasst einen Kühlkreislauf der mindestens teilweise als
Bestandteil eines Kältemittelkreislaufs mit Verdampfer,
Kältemittelverdichter und Kondensator ausgebildet ist,
sowie mindestens einen mit einer Abwärmequelle mindestens
des Verbrennungsmotors verbundenen Thermowandler zum Antrieb des Kältemittelverdichters
des Kältemittelkreislaufs durch Umwandlung von Abwärme
mindestens des Verbrennungsmotors in zum Antrieb des Kältemittelverdichters
des Kältemittelkreislaufs verwendbare mechanische und/oder
elektrische Energie.
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Demnach
umfasst eine erfindungsgemäße Kühlvorrichtung
für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs einen
linkslaufenden thermodynamischen Kreisprozess welcher es ermöglicht,
bei gleich bleibendem Temperaturniveau des Kühlkreislaufs bzw.
des unteren Temperaturniveaus des Verbrennungsmotors durch Verdampfen
des Kältemittels im Verdampfer mehr Wärme vom
Kühlkreislauf in den Kältemittelkreislauf zu übertragen,
bei gleichzeitiger Anhebung des Temperaturniveaus am Kondensator auf
etwa 130°C und mehr, wodurch am Kondensator des Kältemittelkreislaufs
eine die Weitergabe des aufgenommenen Wärmestroms an die
Umgebung sicherstellende höhere Temperaturdifferenz gegenüber
der Umgebung entsteht. Zum Antrieb des Kältemittelverdichters
des Kältemittelkreislaufs wird zumindest teilweise aus
der Abwärme des Verbrennungsmotors und/oder von anderen
Komponenten des Kraftfahrzeugs gewonnene mechanische oder elektrische
Energie verwendet. Es ist erkennbar, dass die Erfindung in jedem
Fall dadurch verwirklicht wird, dass aus der bislang als Verlustwärme
verloren gehenden Abwärme des Verbrennungsmotors und/oder
von anderen Komponenten des Kraftfahrzeugs mechanische und/oder
elektrische Energie gewonnen wird, welche die zumindest teilweise
die vom Kältemittelverdichter benötigte Antriebsleistung
zur Verfügung stellt.
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Dies
erfolgt durch mindestens einen mit einem durch mindestens eine Abwärmequelle
mindestens des Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeugs gebildeten
oberen Temperaturniveau in Verbindung stehenden Thermowandler, zur
Umwandlung zumindest eines Teils der Abwärme von dem Verbrennungsmotor
in mechanische oder elektrische Energie. Der Begriff Thermowandler
umfasst hierbei sowohl Wärmekraftmaschinen, wie beispielsweise
kontinuierlich arbeitende Turbomaschinen, periodisch arbeitende
Kolbenmaschinen, Heißluftmotoren, insbesondere Stirlingmotoren,
als auch thermoelektrische Wandler, wie beispielsweise ein den Seebeck-Effekt nutzendes
Thermoelement, und dergleichen. Der Thermowandler kann beispielsweise
indirekt über einen Wärmetauscher, einen Arbeitsmittelkreis,
eine Heatpipe oder dergleichen, oder direkt mit einer Abwärmequelle,
beispielsweise mit dem Abgasstrang verbunden sein.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass anstelle
eines Kühlernetzes der Verdampfer des Kältemittelkreislaufs
im Kühlkreislauf angeordnet ist, wobei der von Umgebungsluft
gekühlte Kondensator des Kältemittelkreislaufs
das Kühlernetz der Kühlvorrichtung bildet.
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Eine
andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
der Motorblock selbst den Verdampfer des Kältemittelkreislaufs
bildet.
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Vorzugsweise
ist mindestens ein Thermowandler als eine im Abgasstrang des Verbrennungsmotors
angeordnete Abgasturbine ausgebildet. Die Abgasturbine kann dabei
als eine von einem Turbolader des Verbrennungsmotors unabhängige
Abgasturbine, oder als Bestandteil des Turboladers ausgebildet sein.
In Verbrennungsmotoren mit Turboladern kann ein Teil der Enthalpie
des Abgases über die Turboaufladung vom Verbrennungsmotor
durch eine Vorverdichtung der angesaugten Luft zurück gewonnen
werden. Darüber hinaus verbleibt aber noch ein erheblicher
Anteil an Wärmeenergie, zusammengesetzt aus Restenthalpie
und Entropie im Abgas, wobei erfindungsgemäß zum
Antrieb des Kältemittelverdichters zumindest ein Teil der
Restenthalpie des Abgases genutzt wird.
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Zwischen
Abgasturbine und Kältemittelverdichter kann dabei eine
Kupplung angeordnet sein. Die Kupplung kann durch ein Antriebs-
und Motormanagement geöffnet und geschlossen werden, um
einerseits bedarfsgerecht den Kältemittelkreislauf zu betreiben
und um andererseits aber auch die Dynamik der Verbrennungsmotoraufladung
nicht zu behindern.
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Ebenso
ist denkbar, dass die Abgasturbine über eine auch als variable
Schaufelgeometrie bezeichnete, verstellbare Schaufelgeometrie verfügt, beispielsweise
zur Anpassung der Drehzahl der Abgasturbine an die benötigte
Drehzahl des Kältemittelverdichters. Hierdurch kann auf
eine Kupplung zwischen Abgasturbine und Kältemittelverdichter
verzichtet werden, wodurch Verschleiß und Wartungsaufwand
verringert werden. Es versteht sich von selbst, dass das hohe Drehzahlniveau
der Abgasturbine bei sämtlichen Ausführungsvarianten
der Erfindung mit Abgasturbinen mittels eines Getriebes auf das
Drehzahlniveau des Kältemittelverdichters abgesenkt wird.
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Vorzugsweise
ist die Abgasturbine Teil eines Turboladers des Verbrennungsmotors.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
mindestens ein Thermowandler mit einem oberen Temperaturniveau des Kältemittelkreislaufs
verbunden ist. Dabei ist denkbar, dass mindestens ein Abwärme
mindestens einer weiteren Komponente des Kraftfahrzeugs in den Kältemittelkreislauf
einkoppelnder Wärmetauscher in dem Kältemittelkreislauf
angeordnet ist. Hierdurch kann dem Kältemittelkreislauf
eine größere Wärmemenge zur Erzeugung
von zum Antrieb des Kältemittelverdichters verwendbarer
Energie durch den mit dem oberen Temperaturniveau des Kältemittelkreislaufs
verbundenen Thermowandler entzogen werden.
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Eine
zusätzliche, vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung umfasst
eine die Oberfläche des Motorblocks des Verbrennungsmotors
zumindest teilweise bedeckende Wärmeisolation. Durch eine
Wärmeisolation kann der Verlust von Abwärme über
die Oberfläche des Motorblocks vermieden werden. Dies sorgt
für eine Erhöhung des Wärmeeintrags in
das Kältemittel. Die Oberfläche des Motorblocks
steht damit zwar nicht mehr zur Wärmeabgabe zur Verfügung,
aber ein Verzicht auf eine Wärmeabfuhr über die
Oberfläche des Motorblocks führt zu einer Erhöhung
der Rückgewinnung eines arbeitsfähigen Anteils
aus der über den Kühlkreislauf oder durch das Abgas
transportierten Abwärme.
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Vorzugsweise
ist der Kältemittelverdichter zusätzlich vom Verbrennungsmotor
antreibbar.
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Alternativ
oder zusätzlich hierzu kann der Kältemittelverdichter
elektrisch antreibbar sein, wobei zumindest ein Teil der zum Antrieb
benötigten elektrischen Energie durch einen Thermowandler aus
der Abwärme zumindest des Verbrennungsmotors erzeugt wird.
Hierbei kann mindestens ein die Abwärme des Verbrennungsmotors
oder einer anderen Fahrzeugkomponente in zum Antrieb des Kältemittelverdichters
verwendbare Energie umwandelnder Thermowandler als ein thermoelektrischer
Wandler ausgebildet sein.
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Die
Abwärmequelle umfasst vorzugsweise einen Abgasstrang und/oder
einen Kühlkreislauf und/oder einen Ladeluftkühler
des Verbrennungsmotors und/oder eine Bremsanlage und/oder einen
Luftkompressor und/oder einen hydraulischen Lüfterantrieb
und/oder einen hydraulischen Fahrantrieb und/oder eine elektrische
Antriebskomponente und/oder ein oberes Temperaturniveau einer Klima- und/oder
Kälteanlage des Kraftfahrzeugs. Weiterhin kann als Abwärmequelle
ein Retarder, eine sog. Dauerbremseinrichtung eines Nutzfahrzeugs,
in Frage kommen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung können vorsehen, dass zwischen einzelnen Aggregaten
jeweils separat steuerbare Kupplungen angeordnet sind. So kann bspw.
eine erste steuerbare Kupplung zwischen einer Abgasturbine und/oder
einem Turbolader und einem Kältemittelverdichter und/oder
einem Getriebe angeordnet sein. Darüber hinaus kann eine
zweite steuerbare Kupplung zwischen dem Getriebe und dem Kältemittelverdichter
angeordnet ist. Zusätzlich oder alternativ kann eine dritte
steuerbare Kupplung zwischen dem Getriebe und dem Verbrennungsmotor
angeordnet sein. Zudem kann eine vierte steuerbare Kupplung zwischen
dem Kältemittelverdichter und einem Elektromotor angeordnet
sein.
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Mit
Hilfe dieser Kupplungen kann Einfluss auf die Dynamik von Motoraufladung
und Kältemittelverdichtung genommen werden. Bei einer dynamischen
Drehzahlerhöhung kann die erste Kupplung zur Abgasturbine
des Turboladers geöffnet und die zweite Kupplung zum Kältemittelverdichter
zusammen mit der dritten Kupplung zum Verbrennungsmotor hin geschlossen
werden. Das entlastet die Turboaufladung und vermeidet eine Verzögerung
des Motorhochlaufs durch die Belastung der Aufladung vom Kältemittelverdichter.
Der Kältemittelverdichter wird in dieser Phase kurzzeitig
mit geringeren Drehzahlen vom Verbrennungsmotor selbst angetrieben.
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Ist
die Abgasturbine hoch gelaufen, so kann auch die erste Kupplung
geschlossen werden, wodurch der Freilauf die gleitende Mitnahme
der Verdichterwelle bei den hohen Drehzahlen der Abgasturbine ermöglicht.
Der Verbrennungsmotor wird entlastet und die dritte Kupplung kann
wieder geöffnet werden.
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Für
einen dynamischen kurzzeitigen Vorgang ist es auch denkbar die erste
und dritte Kupplung jeweils zu schließen und die zweite
Kupplung zu öffnen, um mehr Drehmoment auf die Motorwelle
zu geben. Der Antrieb des Kältemittelverdichters kann dann
auch wahlweise bei geschlossener vierter Kupplung über
einen Elektromotor erfolgen. Wichtig ist hervorzuheben, dass die
elektrische Antriebslösung hier nur eine zusätzliche
Ergänzung zum mechanischen Antrieb des Kältemittelverdichters
darstellt.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsvariante kann vorsehen,
dass wenigstens ein mit dem Bordnetz des Fahrzeugs gekoppelter Antriebsmotor
zum Antreiben eines motorbetriebenen Nebenaggregats vorgesehen ist.
Es kann auch die Koppelung einer Mehrzahl von Nebenaggregaten mit
dem elektrischen Bordnetz vorgesehen sein. Diese Nebenaggregate
können die unterschiedlichsten motorbetriebenen Aggregate
sein, die bspw. am Verbrennungsmotor angeordnet (z. B. Wasserpumpe, Ölpumpe etc.)
oder unabhängig von diesem sein können, bspw.
um Komfortfunktionen am Fahrzeug zu erfüllen. Ein solcher
Koppelzweig, umfassend einen Wandler, einen Elektromotor und ein
Nebenaggregat, kann ggf. in mehrfacher Ausführung vorhanden
sein, grundsätzlich auch bei allen anderen erwähnten
Ausführungsvarianten. Der Vorteil dieser Nutzung von verfügbarer
elektrischer Energie aus dem Bordnetz zum mechanischen Antrieb weiterer
Aggregate ermöglicht eine bessere Gesamtenergienutzung
im Fahrzeug und auch die zeitliche Entkoppelung zwischen verfügbarer
Antriebsleistung des Verbrennungsmotors und nachgefragter Antriebsleistung
für die Nebenaggregate, da die Pufferungsfunktion des elektrischen
Energiespeichers (Batterie) ausgenutzt werden kann.
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Ein
zweiter Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb
einer Kühlvorrichtung zur Abfuhr zumindest eines Teils
der Abwärme eines flüssigkeitsgekühlten
Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, bei
welcher Kühlvorrichtung ein Kühlmittel in einem Kühlkreislauf
durch einen Motorblock des Verbrennungsmotors und durch ein Kühlernetz
geführt wird, wobei der Kühlkreislauf mindestens
teilweise als Bestandteil eines Kältemittelkreislaufs mit
Verdampfer, Kältemittelverdichter und Kondensator ausgebildet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Teil der Abwärme mindestens des Verbrennungsmotors
in zum Antrieb des Kältemittelverdichters des Kältemittelkreislaufs verwendbare
mechanische und/oder elektrische Energie umgewandelt wird.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, dass zum Antrieb des Kältemittelverdichters
zumindest ein Teil der Abwärme eines Verbrennungsmotors
und/oder eines Ladeluftkühlers und/oder des Abgases und/oder
einer Abgasrückführung und/oder einer Bremsanlage und/oder
eines Luftkompressors und/oder eines hydraulischen Lüfterantriebs
und/oder eines hydraulischen Fahrantriebes und/oder eines Retarders und/oder
einer elektrischen Antriebskomponente und/oder einer Klima- und/oder
Kälteanlage eines Kraftfahrzeugs mittels eines Thermowandlers
in mechanische und/oder elektrische Energie umgewandelt wird.
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Grundsätzlich
umfasst die Erfindung jedes derartige Verfahren, das mittels einer
erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung gemäß einer
der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten durchführbar
ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Dabei zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
mit einem durch einen Wärmetauscher mit einem Kältemittelkreislauf
verbundenen Kühlkreislauf und einem als eine einen Kältemittelverdichter
antreibenden Abgasturbine ausgeführten Thermowandler,
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2 eine
schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
mit einem in den Kühlkreislauf integrierten Kältemittelkreislauf
und einem als eine einen Kältemittelverdichter antreibenden
Abgasturbine ausgeführten Thermowandler,
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3 eine
schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
mit einem durch einen Wärmetauscher mit einem Kältemittelkreislauf
verbundenen Kühlkreislauf und einem als eine einen Kältemittelverdichter
antreibenden Abgasturbine ausgeführten Thermowandler, wobei
der Kältemittelverdichter zusätzlich über
den Verbrennungsmotor antreibbar ist,
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4 eine
schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung,
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5 eine
schematische Darstellung eines fünften Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung,
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6 eine
schematische Darstellung eines sechsten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung,
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7 eine
schematische Darstellung eines siebten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung,
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8 eine
schematische Darstellung eines achten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung,
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9 eine
schematische Darstellung eines neunten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung,
sowie
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10 eine
schematische Darstellung eines zehnten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
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Wege zur Ausführung der Erfindung:
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Die 1 bis 10 zeigen
jeweils eine Kühlvorrichtung 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110,
bei der zur Abfuhr zumindest eines Teils der Abwärme eines
flüssigkeitsgekühlten Verbrennungsmotors 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210 eines
Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, ein Kühlmittel
in einem Kühlkreislauf 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310 und
durch einen Motorblock 401, 402, 403, 404, 405, 406, 407, 408, 409, 410 des
Verbrennungsmotors 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210 geführt
wird. Die Kühlvorrichtung 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110 umfasst
einen Kühlkreislauf 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310,
der mindestens teilweise als Bestandteil eines Kältemittelkreislaufs 601, 602, 603, 604, 605, 606, 607, 608, 609, 610 mit
Verdampfer 701, 702, 703, 704, 705, 706, 707, 708, 709, 710,
Kältemittelverdichter 801, 802, 803, 804, 805, 806, 807, 808, 809, 810 und
Kondensator 901, 902, 903, 904, 905, 906, 907, 908, 909, 910 ausgebildet
ist, sowie mindestens einen mit einer Abwärmequelle 1001, 1002, 1003, 1004, 1005, 1006, 1007, 1008, 1009, 1010 mindestens
des Verbrennungsmotors 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210 verbundenen
Thermowandler 1101, 1102, 1103, 1104, 1105, 1106, 1107, 1108, 1109, 1110 zum
Antrieb des Kältemittelverdichters 801, 802, 803, 804, 805, 806, 807, 808, 809, 810 des
Kältemittelkreislaufs 601, 602, 603, 604, 605, 606, 607, 608, 609, 610 durch
Umwandlung von Abwärme mindestens des Verbrennungsmotors 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210 in
zum Antrieb des Kältemittelverdichters 801, 802, 803, 804, 805, 806, 807, 808, 809, 810 des
Kältemittelkreislaufs verwendbare mechanische und/oder
elektrische Energie.
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Die
Abwärmequelle 1001, 1002, 1003, 1004, 1005, 1006, 1007, 1008, 1009, 1010 kann
einen Abgasstrang 1301, 1302, 1303, 1304, 1305, 1306, 1307, 1308, 1309, 1310 und/oder
das obere Temperaturniveau des Kühlkreislaufs 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310 und/oder
das obere Temperaturniveau des Kältemittelkreislaufs 601, 602, 603, 604, 605, 606, 607, 608, 609, 610 und/oder
einen Ladeluftkühler des Verbrennungsmotors 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210 und/oder eine
Bremsanlage und/oder einen Luftkompressor und/oder einen hydraulischen
Lüfterantrieb und/oder einen hydraulischen Fahrantrieb
und/oder eine elektrische Antriebskomponente und/oder ein oberes Temperaturniveau
einer Klima- und/oder Kälteanlage des Kraftfahrzeugs umfassen.
Die Abwärmequelle kann weiterhin einen (hier nicht näher
dargestellten) Retarder des Nutzfahrzeugs umfassen.
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Bei
den in den 1 bis 10 dargestellten
Kühlvorrichtungen 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110 sind
die Thermowandler 1101, 1102, 1103, 1104, 1105, 1106, 1107, 1108, 1109, 1110 als
kontinuierlich arbeitende Turbomaschinen in Form von im Abgasstrang 1301, 1302, 1303, 1304, 1305, 1306, 1307, 1308, 1309, 1310 der
Verbrennungsmotoren 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210 angeordneten
Abgasturbinen 1401, 1402, 1403, 1404, 1405, 1406, 1407, 1408, 1409, 1410 ausgebildet.
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Bei
den Ausführungsbeispielen in den 2 bis 10 ist
jeweils der als eine im Abgasstrang 1302, 1303, 1304, 1305, 1306, 1307, 1308, 1309, 1310 des
Verbrennungsmotors 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210 angeordnete
Abgasturbine 1402, 1403, 1404, 1405, 1406, 1407, 1408, 1409, 1410 ausgeführte
Thermowandler 1102, 1103, 1104, 1105, 1106, 1107, 1108, 1109, 1110 fest
mit dem Turbolader 1502, 1503, 1504, 1505, 1506, 1507, 1508, 1509, 1510 des
Verbrennungsmotors 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210 gekoppelt,
also Bestandteil des Turboladers 1502, 1503, 1504, 1505, 1506, 1507, 1508, 1509, 1510.
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Bei
den in 1 und 3 bis 10 dargestellten
Kühlvorrichtungen 101, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110 ist
anstelle eines Kühlernetzes der Verdampfer des Kältemittelkreislaufs
im Kühlkreislauf 301, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310 angeordnet,
wobei der von Umgebungsluft gekühlte Kondensator 901, 903, 904, 905, 906, 907, 908, 909, 910 des
Kältemittelkreislaufs 601, 603, 604, 605, 606, 607, 608, 609, 610 das
Kühlernetz 501, 503, 504, 505, 506, 507, 508, 509, 510 der
Kühlvorrichtung 101, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110 bildet.
Somit umfasst das Kühlernetz des Kühlkreislaufs 301, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310 den
Verdampfer 701, 703, 704, 705, 706, 707, 708, 709, 710 des
Kältemittelkreislaufs 601, 603, 604, 605, 606, 607, 608, 609, 610,
dessen Kondensator 901, 903, 904, 905, 906, 907, 908, 909, 910 das von
Umgebungsluft gekühlte Kühlernetz 501, 503, 504, 505, 506, 507, 508, 509, 510 der
Kühlvorrichtung 101, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110 bildet.
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Bei
der in 2 dargestellten Kühlvorrichtung 102 ist
der Kühlkreislauf 302 Bestandteil des Kältemittelkreislaufs 602 mit
Verdampfer 702, Kältemittelverdichter 802 und
Kondensator 902. Dabei bildet der Motorblock 402 selbst
den Verdampfer 702 des Kältemittelkreislaufs 602.
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Zwischen
den Abgasturbinen 1401, 1402, 1403, 1404, 1405, 1406, 1407, 1408 und
den Kältemittelverdichtern 801, 802, 803, 804, 805, 806, 807, 808 der
in den 1 bis 8 dargestellten Kühlvorrichtungen 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108 ist jeweils
eine Kupplung 1201, 1202, 1203, 1204, 1205, 1206, 1207, 1208 angeordnet.
Die Kupplungen 1201, 1202, 1203, 1204, 1205, 1206, 1207, 1208 können jeweils
durch ein Antriebs- und Motormanagement geöffnet und geschlossen
werden, um einerseits bedarfsgerecht den jeweiligen Kältemittelkreislauf 601, 603, 604, 605, 606, 607, 608, 609, 610 durch
mechanische Kopplung der Abgasturbinen 1401, 1402, 1403, 1404, 1405, 1406, 1407, 1408 und
der Kältemittelverdichter 801, 802, 803, 804, 805, 806, 807, 808 zu
betreiben und um andererseits aber auch die Dynamik der Verbrennungsmotoraufladung
nicht zu behindern.
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Bei
den Kühlvorrichtungen 106, 107, 109, 110 in
den 6, 7, 9 und 10 ist
jeweils ein zusätzlicher Thermowandler 1111, 1112, 1113, 1114 mit
einem oberen Temperaturniveau des Kältemittelkreislaufs 606, 607, 609, 610 verbunden.
Dabei wird bei den Kühlvorrichtungen 106 und 107 in
den 6 und 7 Abwärme mindestens
einer weiteren Komponente des Kraftfahrzeugs in den Kältemittelkreislauf 606, 607 mittels
Wärmetauschern 1606, 1607 eingekoppelt.
Die Wärmetauscher 1606 und 1607 sind
der Übersichtlichkeit halber getrennt dargestellt, die
in Kreisen angeordneten Bezugszahlen 1, 2 und 3 geben
die Zusammengehörenden Wärmetauscher 1606, 1607 an.
Durch die Wärmetauscher 1606, 1607 können
den Kältemittelkreisläufen 606, 607 größere
Wärmemengen zur Erzeugung von zum Antrieb der Kältemittelverdichters 806, 807 verwendbarer
Energie durch die mit den oberen Temperaturniveaus der Kältemittelkreisläufe 606, 607 verbundenen
Thermowandlern 1111, 1112 entzogen werden.
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Bei
der in 1 dargestellten Kühlvorrichtung 101 bedeckt
eine Wärmeisolation 1701 die Oberfläche
des Motorblocks 401 des Verbrennungsmotors 201.
Durch die Wärmeisolation 1701 kann der Verlust
von Abwärme über die Oberfläche des Motorblocks 401 vermieden
werden. Dies sorgt für eine Erhöhung des Wärmeeintrags
in den Kühlkreislauf 301 und damit über
den Verdampfer 701 in das Kältemittel des Kältemittelkreislaufs 601.
Die Oberfläche des Motorblocks 401 steht damit
zwar nicht mehr zur Wärmeabgabe zur Verfügung,
aber ein Verzicht auf eine Wärmeabfuhr über die
Oberfläche des Motorblocks 401 führt
zu einer Erhöhung der Rückgewinnung eines arbeitsfähigen
Anteils aus der über den Kühlkreislauf 301 oder
durch das Abgas transportierten Abwärme.
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Bei
den Kühlvorrichtungen 103, 110 in den 3 und 10 ist
der Kältemittelverdichter 803, 810 zusätzlich
vom Verbrennungsmotor 203, 210 über ein
Getriebe 1803, 1810 antreibbar.
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Bei
den Kühlvorrichtungen 103, 109 und 110 in
den 3, 9 und 10 ist
der Kältemittelverdichter 803, 809, 810 zudem
mittels eines Elektroantriebs 1903, 1909, 1910 antreibbar,
wobei in den 9 und 10 zumindest
ein Teil der zum Antrieb benötigten elektrischen Energie
durch jeweils mit Generatoren 2009, 2010 verbundene
Thermowandler 1109, 1113, 1114, 1115, 1116 aus
der Abwärme zumindest des Verbrennungsmotors 203, 209, 210 erzeugt
wird. Hierbei kann mindestens ein die Abwärme des Verbrennungsmotors 209, 210 oder
einer anderen Fahrzeugkomponente in zum Antrieb des Kältemittelverdichters 809, 810 verwendbare
Energie umwandelnder Thermowandler 1113, 1114, 1115, 1116 als
ein thermoelektrischer Wandler ausgebildet sein.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Kühlvorrichtung 101 zur
Kühlung eines Verbrennungsmotors 201 mit Hilfe
eines links laufenden Kreisprozesses. Der zu kühlende Verbrennungsmotor 201 gibt
seine Verlustwärme über einen den anstelle eines
Kühlernetzes in den Kühlkreislauf 301 integrierten
Verdampfer 701 des Kältemittelkreislaufs 601 bildenden Wärmetauscher 2101 an
das Kältemittel des als sekundärer Kreis ausgebildeten
Kältemittelkreislaufs 601 ab. Die vom Kältemittel
aufgenommene Wärme wird durch den Kältemittelverdichter 801 auf
ein höheres Temperaturniveau angehoben und kann im weiteren
Prozessverlauf mit einer größeren Temperaturdifferenz über
den durch motorisch betriebene Lüfter 2401 gekühlten,
das Kühlernetz 501 der Kühlvorrichtung 101 bildenden
Kondensator 901 an die Umgebung abgegeben werden.
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Um
keinen zusätzlichen Kraftstoff für den Antrieb
des Kältemittelverdichters 801 aufwenden zu müssen,
wird dieser von dem als Abgasturbine 1401 ausgebildeten
Thermowandler 1101 angetrieben. Die Kupplung 1201 kann
durch ein Antriebs- und Motormanagement geöffnet und geschlossen
werden, um die Dynamik der Aufladung und der Wärmeabfuhr
zu beeinflussen.
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Dabei
können die bekannten Konzepte von Abgasturbinen mit variabler
Schaufelgeometrie zur Drehzahlverstellung des Kältemittelverdichters 801 verwendet
werden. Die Kupplung 1201 kann bei einer deratrigen Ausgestaltung
der Abgasturbine 1401 auch entfallen.
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Es
kann wie in 1 dargestellt ein Flüssigkeitsabscheider 2201 verwendet
werden, um sicher zu stellen, dass nur gasförmiges Kältemittel
dem Kältemittelverdichter 801 zugeführt
wird. Dies verhindert Schläge durch Tropfen im Kältemittelverdichter 801. Dabei
wird im Niederdruckbereich vor dem Kältemittelverdichter 801 über
eine Rückströmleitung 2301 die flüssige
Phase des aus dem Verdampfer 701 austretenden Zwei-Phasen-Gemischs
wieder vor den Verdampfer geleitet, wo das Kältemittel
bei niederem Druck und niederer Temperatur flüssig vorliegt.
Der Kältemittelkreislauf 601 umfasst darüber
hinaus auf der Niederdruck- und Niedertemperaturseite nach dem Kondensator 901 einen
Sammler 3501 und einen Trockner 3601. Zwischen
Sammler 3501 bzw. Trockner 3601 und Verdamper 701 ist
ein Expansionsventil angeordnet, das generell mit der Bezugsziffer 3004 bezeichnet
ist (vgl. 1 bis 7). Bei
den weiteren Ausführungsvarianten entspr. 2 bis 7 ist
das Expansionsventil 3004 jeweils dem Sammler bzw. dem
Trockner nachgeordnet.
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Bei
geeigneter Auslegung der Kältemittelkreisläufe 601, 602, 603, 604, 605, 606, 607, 608, 609, 610 können
auch die bekannten Zweistoffgemische, wie etwa Wasser mit Ammoniak,
wie aus der Geothermie bekannt, verwendet werden. Neben den bekannten
Kältemitteln, wie beispielsweise CO2, R134a, R717 können
auch Alkohole, Glykole, für sich allein oder auch mit Wasser
als Zweistoffgemische verwendet werden.
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Nach
dem Kältemittelverdichter 801 kann auf der Hochdruckseite
mit hohen Temperaturen vor dem Kondensator 901 wie in 1 dargestellt
ein Wärmetauscher 2701 zur Auskopplung von Wärme
beispielsweise für Motor- und Abgasnachbehandlungsprozesse
und/oder auch für eine Raum- und Kabinenheizung im Kältemittelkreislauf 601 vorgesehen werden.
Es ist auch technisch möglich, über diesen Wärmetauscher 2701 einen
rechts laufenden thermodynamischen Kreisprozess zur Gewinnung nutzbarer
Arbeit, etwa zur Stromerzeugung anzuschließen. Dieser angeschlossene
Prozess benötigt dann ein zusätzliches Kühlernetz
als Wärmesenke. Die Gewinnung von Arbeit aus einem Wärmestrom
bei niedrigen Temperaturen, im Vergleich zu einer Verbrennung, ist
aus dem Bereich der Geothermie und der Meerwärmenutzung
bekannt. Der optionale Wärmetauscher 2701 wird
aus Gründen der Übersichtlichkeit in den 2 bis 10 nicht
mehr dargestellt.
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Wichtig
ist hervorzuheben, dass durch die Vorschaltung eines wie als Kühler
wirkenden Wärmetauschers 2701 vor dem Kondensator 901 das
Temperaturniveau nicht zu weit abgesenkt werden darf, da sonst das
Ziel einer erhöhten Wärmeabgabe über ein
verkleinertes Kühlernetz, das hier durch den Kondensator 901 gebildet
wird, nicht erreicht werden kann.
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In
den 2 bis 10 wird zudem auf die Möglichkeit
einer zusätzlichen Einkopplung von Wärme aus anderen
Quellen, als aus dem Motorkühlwasser eingegangen. Die Einkopplung
eines Wärmestroms erfolgt dabei aber immer über
einen Wärmetauscher.
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2 zeigt
gegenüber 1 eine Reduzierung der Anordnung
um den primären Kühlkreislauf 301, so
dass nun der Kühlkreislauf 302 Bestandteil des
Kältemittelkreislaufs 602 ist. Bei der Verwendung eines
neuen Motorkühlmittels sind Wandstärken für den
Wärmeübergang, Führungskanäle
und Dichtungen neu auszulegen. Der Kältemittelverdichter 802 ist über
die Kupplung 1202 mit der gemeinsamen Welle von Turbolader 1502 und
Abgasturbine 1402 verbunden.
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Die
Kupplung 1202 wird durch ein Antriebs- und Motormanagement
geöffnet und geschlossen, um einerseits bedarfsgerecht
den Kältemittelkreislauf 602 zu betreiben, um
andererseits aber auch die Dynamik der Motoraufladung nicht zu behindern.
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In
einem Flüssigkeitsabschneider 2202 kann die bekannte
Bypass-Funktion mit Thermostat wie im herkömmlichen Kühlkreislauf
integriert werden, um den Verbrennungsmotor 202 zunächst
nach dem Start aufzuwärmen. Solange keine ausreichende Gasmenge
des Kältemittels zur Verdichtung vorliegt, wird auch kein
Betrieb des Kältemittelverdichters 802 benötigt.
Die Umwälzung des flüssigen Kältemittels im
Verbrennungsmotor 202 kann in dieser Betriebsphase durch
eine Pumpe 2502 unterstützt werden, sofern die
sich von selbst einstellende Umwälzung nicht ausreicht.
Die Pumpe 2502 ist mit einem elektrischen Antrieb 2602 ausgestattet.
Sie kann aber auch über Riemen oder andere bekannte mechanische, pneumatische
und hydraulische Einrichtungen angetrieben werden.
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3 zeigt
eine weitere Möglichkeit, den Kältemittelverdichter 803 mit
Hilfe einer mechanischen Übersetzung sowohl von der Abgasturbine 1403,
als auch vom Verbrennungsmotor 203 antreiben zu lassen.
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Die
mechanische Übersetzung kann als mehrstufiges Getriebe 1803 oder
im einfachsten Fall als ein Riementrieb ausgeführt sein.
Es können auch Freiläufe in die mechanische Übersetzung
integriert sein.
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Die
Kupplungen 1203, hier zur besseren Erläuterung
der Funktion auch mit K1, K2, K3, K4 bezeichnet, ermöglichen
wieder einen Einfluss auf die Dynamik von Motoraufladung und Kältemittelverdichtung.
Bei einer dynamischen Drehzahlerhöhung wird die Kupplung
K1 zur Abgasturbine 1403 des Turboladers 1503 geöffnet
und K2 zum Kältemittelverdichter 803 zusammen
mit der Kupplung K3 zum Verbrennungsmotor 203 hin geschlossen.
Das entlastet die Turboaufladung und vermeidet eine Verzögerung
des Motorhochlaufs durch die Belastung der Aufladung vom Kältemittelverdichter 803.
Der Kältemittelverdichter 803 wird in dieser Phase
kurzzeitig mit geringeren Drehzahlen vom Verbrennungsmotor 203 selbst
angetrieben.
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Ist
die Abgasturbine 1403 hoch gelaufen, so kann auch die Kupplung
K1 schließen und der Freilauf ermöglicht die gleitende
Mitnahme der Verdichterwelle bei den hohen Drehzahlen der Abgasturbine 1403.
Der Verbrennungsmotor 203 wird entlastet und die Kupplung
K3 kann wieder geöffnet werden.
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Für
einen dynamischen kurzzeitigen Vorgang ist es auch denkbar die Kupplungen
K1 und K3 zu schließen und die Kupplung K2 zu öffnen,
um mehr Drehmoment auf die Motorwelle zu geben. Der Antrieb des
Kältemittelverdichters 803 kann dann auch wahlweise
bei geschlossener Kupplung K4 über einen Elektromotor 1903 erfolgen.
Wichtig ist hervorzuheben, dass die elektrische Antriebslösung hier
nur eine zusätzliche Ergänzung zum mechanischen
Antrieb des Kältemittelverdichters 803 darstellt.
Die Möglichkeit einer Verwendung eines elektrischen Antriebs
als Hauptantrieb wird in den 9 und 10 erläutert.
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Bei
allen Ausführungsbeispielen kann ein Energiemanagement
auf einem Steuergerät laufen und abhängig von
den Betriebspunkten der Teilsysteme, die energie- oder dynamik-
oder emissionsoptimierte Steuerung übernehmen. Für
die Steuerung werden die Drehzahlen des Verbrennungsmotors der Abgasturbinen
für ein oder mehrere Turbolader bzw. Kältemittelverdichter
die anfallenden Wärmemengen von Motor und anderen Fahrzeugsystemen,
die Motorlast und die Temperaturen, allgemein die Kennfelder der
Komponenten im System benötigt. Mit zusätzlicher
Kenntnis von beispielsweise einer nahenden Steigung kann das System
im Rahmen seiner Speicherfähigkeit und Zeitkonstanten entsprechend vorgesteuert
werden, um möglichst energiearm und mit möglichst
wenig Geschwindigkeitsverlust die Steigung überwinden zu
können. Neben einer Optimierung nach Kriterien wie minimaler
Energieeinsatz und maximaler Dynamik, kann auch nach Kriterien für
minimale Emissionen, etwa im Hinblick auf Schadstoffe, CO2-Ausstoß,
Geräuschentwicklung und dergleichen gesteuert und geregelt
werden.
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4 zeigt
die Möglichkeit vor und nach dem als Hauptverdampfer vorgesehenen
Verdampfer 704 weitere Wärmetauscher 2804 und
Zusatzverdampfer einzuführen. Als Beispiel werden die Wärmetauscher 2804 der
Ladeluftkühlung dargestellt. Auch diese Wärmetauscher
sind, wie bereits zu den 6 und 7 beschrieben,
geteilt dargestellt. Die in Kreisen angegebenen Ziffern 1 und 2
geben die Zugehörigkeit der Teile der Wärmetauscher 2804 an. Ein
Wärmetauscher 2804 des Ladeluftkühlers
ist einmal zur Vorwärmung des flüssigen Kältemittels
vor dem Hauptverdampfer 704 und ein weiterer Teil des Ladeluftkühlers
als Zusatzverdampfer nach dem Hauptverdampfer 704 angeordnet.
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Zur
Unterstützung des Kondensationsvorgangs kann mit Hilfe
eines als Rekuperator 2904 ausgeführten Wärmetauschers
die Restwärme nach dem Verflüssigen im Kondensator 904 reduziert
werden und zu einer ersten geringen Vorwärmung des flüssigen
Kältemittels nach einem Expansionsventil 3004 beitragen.
So kann sichergestellt werden, dass in der flüssigen Phase
des Kältemittels keine Gasanteile mehr enthalten sind.
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Grundsätzlich
können alle im Fahrzeug vorkommenden Wärmequellen über
Wärmetauscher in die erfindungsgemäße
Kühlvorrichtung integriert werden.
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Neben
einer seriellen Anordnung gibt es auch wie in 5 dargestellt
die Möglichkeit mit parallelen Zweigen Wärmetauscher 2805 anzuschließen.
Werden in diese Zweige noch Ventile 3105 eingebracht, so
kann auch zwischen den Wärmeströmen ausgewählt
und über ein Energiemanagement die Wärme für
einzelne Teilsysteme gezielt abgeführt werden. Als Beispiel
für die Einkopplung von Wärme sind in 5 die
Kühler für die Ladeluft dargestellt. Es können
aber auch andere Wärmequellen, wie etwa flüssigkeitsgekühlte
elektrische Komponenten wie Elektromotoren, Generatoren, Leistungselektronik
und elektrische Widerstände als Vorwärmer eingebaut
werden. Grundsätzlich kann jedes Teilsystem im Fahrzeug
seine Verlustwärme in dieser Weise an das Kältemittel
abgeben. Eine Parallelschaltung von Zusatzverdampfern nach dem Hauptverdampfer 705 ist
auf gleiche Weise möglich, wenn auch in 5 nicht
dargestellt.
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6 stellt
eine zweistufige Verdichtung mit Zwischenkühlung zur Motoraufladung
dar. Die beiden Ladeluftkühler 1606 mit den in
Kreisen angeordneten Ziffern 1 und 2, auch als Vorwärmer
bezeichnet, geben ihre Wärme an den Kältemittelkreislauf 606 ab.
Die zweite Verdichterstufe 3706 kann auch von einer eigenen
Abgasturbine angetrieben werden. Es ist auch denkbar, aber nicht
mehr dargestellt, einen zweiten Kältemittelverdichter,
in gleicher Weise wie bei der dargestellten ersten Aufladungsstufe,
an eine zweite Abgasturbine anzuschließen. Darüber
hinaus sind die bekannten mechanischen, hydraulischen pneumatischen
und elektrischen Lösungen für den Antrieb der
Kältemittelverdichter möglich.
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Ein
Wärmetauscher 1608 kann dabei als Zusatzverdampfer
nach dem Hauptverdampfer 706 angeordnet sein, der beispielsweise
die Wärme ganz oder nur teilweise aus dem Abgas abführt.
Es ist auch möglich nur die Wärme eines Teilstroms
aus dem Abgas in den Kältemittelkreislauf 606 mit
einem Wärmetauscher 1608 einzubringen. Das Übertragen von
Wärme mit dem als Zusatzverdampfer ausgeführten
Wärmetauscher 1608 stellt neben der Kühlungsaufgabe
auch sicher, dass das Kältemittel vollständig
verdampft ist und der Einbau eines Flüssigabscheiders 2201,
wie in 1 dargestellt, entfallen kann.
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Mit
einer Turbomaschine 3411 auf der Hochdruck- und Hochtemperaturseite
des Kältemittelkreises 606 ist es möglich,
einen Anteil von arbeitsfähiger Energie auszukoppeln. Dies
verringert Druck und Temperatur im Kältemittelkreislauf 606.
Bei entsprechender Wahl eines sehr hohen Temperatur- und Druckniveaus,
verbleibt noch eine ausreichend hohe Temperaturdifferenz zur Umgebung
hin, um im Vergleich zum herkömmlichen Temperaturniveau
ein Kühlernetz mit geringeren Abmessungen einsetzen zu
können. Die ausgekoppelte Arbeit der Turbomaschine 3411 im
Kältemittelkreislauf 606 enthält Anteile
der Verdichterarbeit des Kältemittelverdichters 806,
der Abwärme des Verbrennungsmotors 206 sowie der
Abwärme dessen Abgas. Mit der ausgekoppelten Arbeit lassen
sich Nebenaggregate antreiben. Ist der Anteil sehr hoch, können
auch Antriebsmomente für den Fahrantrieb bereit gestellt
werden.
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Auch
hier trägt die Auslegung des Kühlernetzes als
letzte Wärmesenke, mit einem verbleibenden hohen Temperaturniveau
in jedem Fall dazu bei, die restliche Verlustenergie über
ein möglichst kleines Kühlernetz an die Umgebung
abgeben zu können.
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Die
Reihenfolge von Verdampfern 704, 705, 706, 707,
Wärmetauschern 2804, 2904, 2805, 1606, 1607, 1608, 1609,
Kondensatoren 904, 905, 906, 907 bzw.
Kühlern und die Auslegung der Turbomaschinen 3411, 3412, 3413 wie
in 4 bis 7 dargestellt, richten sich
nach dem Temperaturniveau der einbezogenen Systeme. Es könnte
auch ein Wärmetauscher nach den Turbomaschinen 3411, 3412,
vor den Kondensatoren 706, 707 in den Kältemittelkreisläufen 606, 607 eingesetzt
werden.
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Die
Abgaswärme des Verbrennungsmotors 207 kann auch
wie in 7 dargestellt über einen Wärmetauscher 1609,
hier als Zwischenerhitzer bezeichnet, in das Kältemittel
geleitet werden, um auch aus dem Abgas noch arbeitsfähige
Energieanteile zu rekuperieren. Die abgegebene Leistung der Turbomaschinen 3412, 3413 kann
zum Betrieb von Nebenaggregaten, Generatoren oder auch für
den Fahrzeugantrieb verwendet werden.
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8 zeigt
eine Möglichkeit, das Druckgefälle zwischen Hoch-
und Niederdruckseite des Kältemittelkreises 608 zu
nutzen, in dem das beispielsweise in 4 dargestellte
Expansionsventil 3004 durch eine Turbomaschine 3414 ersetzt
wird. Damit lässt sich noch ein arbeitsfähiger
Anteil aus der in das vom Kältemittelverdichter 808 in
das Kältemittel eingebrachten Arbeit zurückgewinnen, der
noch im flüssigen Aggregatzustand des Kältemittels
enthalten ist. Als Beispiel für die Nutzung der abgegebenen
Turbomaschinenarbeit ist in 8 ein Generator 3308 zur Stromerzeugung
dargestellt. Es kann auch wieder Leistung für Nebenaggregate
oder den Fahrzeugantrieb selbst abgenommen werden.
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9 zeigt
eine Kühlvorrichtung 109, bei der zum Antrieb
des Kältemittelverdichters eine mechanisch-elektrisch-mechanische
Wandlung eingesetzt wird. Die als Abgasturbine 1409 und
Turbomaschinen 3415, 3416 ausgeführten
Thermowandler 1109, 1113, 1115 treiben
Generatoren 2009 an, deren abgegebene, aus der Abwärme
des Verbrennungsmotors 209 gewonnene Leistung zum Antrieb
des Turboladers 1509 und des Kältemittelverdichters 809 über
Elektromotoren 1909, 1911 verwendet wird. Dies
eröffnet die Möglichkeit, Komponenten leichter an
verschiedenen Plätzen im Fahrzeug unterzubringen, wodurch
mehr Freiheit für die Integration von Teilsystemen im Fahrzeug
erreicht wird.
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9 zeigt
dabei die mechanische Entkopplung des Kältemittelverdichters 809 von
den Turbomaschinen 3415, 3416 mit Hilfe eines
Elektromotors 1909 und ebenso die Entkopplung von Turbolader 1509 und
Abgasturbine 1409. Die elektrische Energie, die an verschiedenen
Stellen im System durch Generatoren 2009, beispielsweise
an der Abgasturbine 1409, der Motorwelle, den Turbomaschinen 3415, 3416 im
Hoch- und Niederdruckbereich des Kältemittelkreislaufs 609 abgenommen
wird, kann über ein elektrisches Netz auf einfache Weise
zu den Verbrauchern übertragen werden.
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Durch
die Integration eines elektrischen Speichers 3209 (9), 3210 (10)
ergibt sich zusätzlich die Möglichkeit einer zeitlichen
Trennung von Verbrauch und Erzeugung der Energie und eröffnet
die Möglichkeit des bedarfsgerechten Betriebes aller Systeme.
Unnötiger Verbrauch durch zwangsgekoppelte und nur gering
entkoppelte Teilsysteme kann damit entfallen.
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So
kann beispielsweise der Kältemittelverdichter 809 unabhängig
von der Drehmomenterzeugung der Abgasturbine 1409 im Voraus
oder auch verzögert betrieben werden. Der Drehzahlverlauf
des Kältemittelverdichters 809 ist unabhängig
von der Drehzahl der Abgasturbine 1409 oder des Verbrennungsmotors 209.
Ein Teil der Energie zum Antrieb des Kältemittelverdichters 809 kann
auch aus einem Bremsvorgang stammen, der zurück gewonnen
und in der Batterie gespeichert worden ist. Die Antriebsenergie
muss nicht mehr aus einer zugeordneten Quelle stammen, sondern kann
von verschiedenen Quellen zu unterschiedlichen Zeiten entstanden
und gespeichert worden sein. Dies eröffnet neue Möglichkeiten
des Energiemanagements im Fahrzeug.
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Eine
weitere Vorteilhafte Option kann die Koppelung zusätzlicher
Nebenaggregate mit dem elektrischen Bordnetz sein. Diese Nebenaggregate sind
allgemein mit NA bezeichnet. Dies können die unterschiedlichsten
motorbetriebenen Aggregate sein, die bspw. am Verbrennungsmotor
angeordnet oder unabhängig von diesem sein können,
bspw. um Komfortfunktionen am Fahrzeug zu erfüllen. Der
in 9 angedeutete Zweig, umfassend einen Wandler,
einen Elektromotor 1912 und ein Nebenaggregat NA, kann
ggf. in mehrfacher Ausführung vorhanden sein, grundsätzlich
auch bei allen anderen gezeigten Ausführungsvarianten.
Der Vorteil dieser Nutzung von verfügbarer elektrischer
Energie aus dem Bordnetz zum mechanischen Antrieb weiterer Aggregate ermöglicht
eine bessere Gesamtenergienutzung im Fahrzeug und auch die zeitliche
Entkoppelung zwischen verfügbarer Antriebsleistung des
Verbrennungsmotors und nachgefragter Antriebsleistung für die
Nebenaggregate, da die Pufferungsfunktion des elektrischen Energiespeichers
(Batterie) ausgenutzt werden kann.
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10 zeigt
eine Reduzierung der elektrischen Systeme. Für den Antrieb
des Kältemittelverdichters 810 kann wahlweise
das Antriebsmoment von einem elektrischen Antrieb 1910 oder
von der Motorwelle kommen. Es ist auch eine Addition von Drehmomenten
möglich. Anstelle der Abgasturbine 1410 treibt
auch hier ein Elektromotor 1910 über ein Getriebe 1810 bzw. über
eine mechanische Übersetzung den Kältemittelverdichter 810 an.
-
Ein
redundanter Antrieb des Kältemittelverdichters 810 erfolgt
neben der Abgasturbine 1410 oder dem Elektromotor 1910 direkt
durch den Verbrennungsmotor 210, wodurch die Zuverlässigkeit des
Fahrantriebes insgesamt erhöht wird, da bei einem Schaden
der Abgasturbine 1410 oder des Elektromotors 1910 die
Kühlvorrichtung 110 trotzdem sicher arbeitet.
Einschränkungen ergäben sich im Schadensfall nur
durch eine Energie optimierte Betriebsführung. Das Fahrzeug
könnte aber seinen Betrieb mit Einschränkung fortsetzten.
Dies gilt für alle vorangegangenen Konzepte, wie in den
Vorgängerfiguren dargestellt, mit mehrfacher Antriebsmöglichkeit
des Kältemittelverdichters.
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Gewerbliche Anwendbarkeit:
-
Die
Erfindung ist insbesondere im Bereich der Herstellung und dem Betrieb
von Kraftfahrzeugen, sowie der Herstellung von Kraftfahrzeugantrieben
gewerblich anwendbar.
-
- 101,
102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110
- Kühlvorrichtung
- 201,
202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210
- Verbrennungsmotor
- 301,
302, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310
- Kühlkreislauf
- 401,
402, 403, 404, 405, 406, 407, 408, 409, 410
- Motorblock
- 501,
502, 503, 504, 505, 506, 507, 508, 509, 510
- Kühlernetz
- 601,
602, 603, 604, 605, 606, 607, 608, 609, 610
- Kältemittelkreislauf
- 701,
702, 703, 704, 705, 706, 707, 708, 709, 710
- Verdampfer
- 801,
802, 803, 804, 805, 806, 807, 808, 809, 810
- Kältemittelverdichter
- 901,
902, 903, 904, 905, 906, 907, 908, 909, 910
- Kondensator
- 1001,
1002, 1003, 1004, 1005, 1006, 1007, 1008, 1009, 1010
- Abwärmequelle
- 1101,
1102, 1103, 1104, 1105, 1106, 1107, 1108, 1109, 1110, 1111, 1112, 1113,
1114, 1115, 1116
- Thermowandler
- 1201,
1202, 1203, 1204, 1205, 1206, 1207, 1208
- Kupplung
- 1301,
1302, 1303, 1304, 1305, 1306, 1307, 1308, 1309, 1310
- Abgasstrang
- 1401,
1402, 1403, 1404, 1405, 1406, 1407, 1408, 1409, 1410
- Abgasturbine
- 1502,
1503, 1504, 1505, 1506, 1507, 1508, 1509, 1510
- Turbolader
- 1606,
1607, 1608, 1609
- Wärmetauscher
- 1701
- Wärmeisolation
- 1803,
1810
- Getriebe
- 1903,
1909, 1910, 1911, 1912
- Elektroantrieb,
Elektromotor
- 2009,
2010
- Generator
- 2101
- Wärmetauscher
- 2201,
2202
- Flüssigkeitsabscheider
- 2301
- Rückströmleitung
- 2401
- Lüfter
- 2502
- Pumpe
- 2602
- elektrischer
Antrieb
- 2701
- Wärmetauscher
- 2804,
2805
- Wärmetauscher
- 2904
- Rekuperator
- 3004
- Expansionsventil
- 3105
- Ventil
- 3209,
3210
- elektrischer
Speicher
- 3308
- Generator
- 3411,
3412, 3413, 3414, 3415, 3416
- Turbomaschine
- 3501
- Sammler
- 3601
- Trockner
- 3706
- Verdichterstufe
- K1,
K2, K3, K4
- Kupplung
- M
- Motor,
Elektromotor
- NA
- Nebenaggregate
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10207343
A1 [0005]
- - DE 2805418 A1 [0007]