DE102007005126B4

DE102007005126B4 - Verfahren und Anordnung zur Ermittlung von Gebühreninformationen in einem Kommunikationsnetz

Info

Publication number: DE102007005126B4
Application number: DE102007005126A
Authority: DE
Inventors: Hans-Georg Baumgarten; Hans Rohnert
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2007-02-01
Filing date: 2007-02-01
Publication date: 2013-04-11
Anticipated expiration: 2027-02-02
Also published as: CN101601271A; DE102007005126A1; CN101601271B; EP2119216A1; US20100138330A1; WO2008092518A1

Abstract

Verfahren zur Ermittlung einer Gebühreninformation in einem Kommunikationsnetz, dadurch gekennzeichnet, dass – zumindest ein Inhalt (con) in einem Speichermodul (MEM) im Kommunikationsnetz (NET) gespeichert wird, – eine variable Gebühreninformation (geb-var) für diesen Inhalt (con) in Abhängigkeit von dessen Alter von einem Kriterienmodul (KRIT-MOD) gebildet wird, und dass – diese variable Gebühreninformation (geb-var) von einem Kommunikationsmodul (KOM) an ein Gebührensystem (GEB-SYS) übermittelt wird.

Description

Heute werden Kommunikationsdienstleistungen nicht mehr allein über klassische Kommunikationsnetze, wie etwa das leitungsvermittelte Telefonnetz, abgewickelt. Vielmehr werden zunehmend auch andere, entsprechend ausgerüstete Netze, wie z. B. Datennetze oder auch rückkanalfähige Kabel-TV-Netze oder ganz allgemein das Internet, eingesetzt. Im Folgenden wird der Begriff des Kommunikationsnetzes deshalb ganz allgemein für alle Netze verwendet, über die Kommunikationsdienstleistungen angeboten und abgewickelt werden.
In einem Datennetz erfordert die Vergebührung von Kommunikationsdienstleistungen, dass der Netzbetreiber die Nutzung des Netzes aller Endteilnehmer ermittelt. Die entsprechenden Nutzungsdaten werden dann verarbeitet, um eine Rechnung für die Endgeräte der Endteilnehmer zu erstellen. Eine solche Vergebührung kann sowohl in Kommunikationsnetzen, aber auch ganz allgemein in Datennetzen erfolgen.
In einem Kommunikationsnetz finden die Vergebührungs- und Rechnungsmodelle des jeweiligen Kommunikationsnetzbetreibers Anwendung. Die Vermittlungsstellen berechnen die Rechnungspositionen für alle Anrufe und weitere Kommunikationsdienstleistungen, die im Kommunikationsnetz in Anspruch genommen wurden. Diese von den Vermittlungsstellen bereitgestellten Rechnungspositionen werden dann gesammelt und weiterverarbeitet. Diese Weiterverarbeitung findet zentral statt, so dass eine Endteilnehmer-Rechnung erstellt werden kann. Die Sammlung der Rechnungspositionen wird oftmals durch ein Mediationssystem erledigt, die z. T. auch dazu in der Lage sind, Rechnungspositionen von Wiederverkäufern von Kommunikationsdienstleistungen zu verarbeiten. Sobald die Rechnungspositionen alle gesammelt worden sind und in ein gemeinsames Format gebracht wurden, können die Rechnungen für die Endteilnehmer erstellt werden.
Bislang werden Dienste, die über das Kommunikationsnetz an die Endgeräte übermittelt werden, zu einem einheitlichen, einmal festgelegten Preis dem Endteilnehmer gegenüber abgerechnet, bzw. in Rechnung gestellt.
Aus der Veröffentlichungsschrift WO2006012263A1 sind ein Verfahren und eine Anordnung zur Vergebührung nutzungsabhängiger Kommunikation einer Gruppe drahtloser Endgeräte bekannt. Ein Gebührensystem erfasst die direkte Kommunikation der drahtlosen Endgeräte innerhalb der Gruppe und ermittelt anhand vorgegebener Kriterien eine Gebühreninformation. Solche Kriterien können beispielsweise die Anzahl der an der Kommunikation beteiligten Endgeräte in der Gruppe oder die Dauer der Sprechzeit sein.
Aus der Patentschrift EP1461900B1 ist ein System und Verfahren zur Vergebührung basierend auf der übermittelten Verkehrslast in einem paketorientierten Telekommunikationsnetzwerk bekannt. Das System beinhaltet wenigstens eine Media Gateway Control Funktion, die eine Nachricht über die Verkehrslast der Media Gateway Control Funktion zu einem Instant-Messaging Server schickt. Teilnehmer, die einen Verkehrslast-abhängigen Dienst abonnieren, registrieren sich ebenfalls beim Instant-Messaging Server. Der Instant-Messaging Server übermittelt immer dann eine Nachricht über die Verkehrslast an die Teilnehmer, wenn diese von der Media Gateway Control Funktion aktualisiert wird. Diese Nachricht wird dann an ein Gebührensystem übermittelt, wenn der Teilnehmer eine Verbindung geführt hat. Das Gebührensystem ermittelt zunächst eine Verbindungsgebühr auf Grundlage der übermittelten Nachricht über die Verkehrslast der Media Gateway Control Funktion und schließlich einen Gebührenbetrag für die Verbindung auf Grundlage der Verbindungsgebühr und der Länge der Verbindung.
Weitere Verfahren und Anordnungen zur Vergebührung sind in den Veröffentlichungsschriften US 2005/0,176,404 A1 und EP 1,182,845 A2 beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Preisgestaltung im Rahmen der Vergebührung von Kommunikationsdienstleistungen zu verbessern. Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
Verfahren zur Ermittlung einer Gebühreninformation in einem Kommunikationsnetz, dadurch gekennzeichnet, dass

– Inhalte (con) in einem Speichermodul (MEM) im Kommunikationsnetz (NET) gespeichert werden,
– eine variable Gebühreninformation (geb-var) für diese Inhalte (con) von einem Kriterienmodul (KRIT-MOD) gebildet wird, und dass
– diese variable Gebühreninformation (geb-var) von einem Kommunikationsmodul (KOM) an ein Gebührensystem (GEB-SYS) übermittelt wird.

Anordnung zur Ermittlung einer Gebühreninformationen in einem Kommunikationsnetz, mit

– einem Inhalte-Liefersystem (CON-SERV), zur Übermittlung von Inhalten (con) über das Kommunikationsnetz (NET) an ein Teilnehmerendgerät (TEG),
– einem Speichermodul (MEM) des Inhalte-Liefersystems (CON-SERV) für die Speicherung von Inhalten (con),
– einem Kriterienmodul (KRIT-MOD) zur Ermittlung einer variablen Gebühreninformation (geb-var), und
– einem Kommunikationsmodul (KOM) zur Übermittlung der variablen Gebühreninformation (geb-var) an ein Gebührensystem (GEB-SYS) und des Inhaltes (con) über das Kommunikationsnetz (NET) an ein Teilnehmerendgerät (TEG).

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin, dass Inhalte, die über Kommunikationsnetze an Teilnehmerendgeräte übermittelt werden, nach variablen Kriterien flexibel vergebührt werden können. Dies wird erreicht, indem in einem Kriterienmodul variable Gebühreninformationen in Abhängigkeit bestimmter Kriterien ermittelt werden. Diese können beispielsweise das Alter des zu übermittelnden Inhalts, die Entfernung des Teilnehmerendgerätes vom Ort der Relevanz eines ortbezogenen Inhaltes oder die Anzahl der Teilnehmerendgeräte, an die der Inhalt übertragen wird, sein.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und einer erfindungsgemäßen Anordnung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand dreier Ausführungsbeispiele und mit Bezug auf die beigefügte Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt in einer schematischen Darstellung die Komponenten einer Anordnung zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Anordnung weist ein Kommunikationsnetz NET, ein Kommunikationsdienste-Liefersystem CON-SERV, ein Gebührensystem GEB-SYS und Teilnehmerendgeräte TEG auf. Beispielhaft ist ein Teilnehmerendgerät TEG dargestellt.
Das Kommunikationsdienste-Liefersystem CON-SERV umfasst folgende Komponenten: Ein Speichermodul MEM, ein Kriterienmodul KRIT-MOD und ein Kommunikationsmodul KOM. Diese Komponenten sind über einen Datenbus BUS unter Verwendung eines entsprechenden Kommunikationsprotokolls miteinander verbunden.
Unter Verwendung eines Netz-spezifischen Kommunikationsprotokolls, z. B. dem Internet-spezifischen IP-Protokoll, sind das Kommunikationsdienste-Liefersystem CON-SERV über das Kommunikationsmodul KOM, das Gebührensystem GEB-SYS und das Teilnehmerendgerät TEG über das Kommunikationsnetz NET miteinander verbindbar.
Das Kommunikationsnetz NET kann beispielsweise ein leitungs- oder paketvermitteltes Kommunikationsnetz, ein Mobilfunk-Kommunikationsnetz oder ein entsprechend rückkanalfähig ausgerüstetes Kabel-TV-Netz sein. Bei dem Kommunikationsdienste-Liefersystem CON-SERV handelt es sich vorteilhafterweise um ein Server-basiertes Datenspeichersystem mit einem entsprechenden Speicher MEM, einem Prozessor CPU, einer Controller-Komponente CONTR und einem Kommunikationsmodul KOM. Dieses Kommunikationsdienste-Liefersystem CON-SERV ist vorteilhafterweise so ausgelegt, dass auch datenintensive Kommunikationsdienste – wie z. B. digitalisierte Videosignale in hoher Auflösung – gespeichert werden können.
Durch das beispielsweise als Server-System realisierte Gebührensystem GEB-SYS wird für jedes Teilnehmerendgerät TEG die Nutzung des Kommunikationsnetzes NET – also die geführten Verbindungen und unter Umständen weitere Zusatzleistungen oder Zusatzdienste – ermittelt, mittels entsprechender Software abrechnungstechnisch verarbeitet und den Endteilnehmern (nicht dargestellt) in Rechnung gestellt.
Das Gebührensystem GEB-SYS verfügt über einen Prozessor GEB-CPU, eine Kommunikationskomponente GEB-KOM, eine Controller-Komponente GEB-CONTR und einen Speicher GEB-MEM. Diese Komponenten sind dabei unter Einsatz eines entsprechenden Kommunikationsprotokolls, etwa dem IP-Protokoll, untereinander über den Kommunikationsbus GEB-BUS miteinander verbunden.
Das erste Ausführungsbeispiel betrifft die Bildung einer variablen Gebühreninformation geb-var für einen Inhalt con in Abhängig seines Alters, mit anderen Worten also der Zeitspanne, die zwischen der erstmaligen Bereitstellung des Inhaltes con zur Übermittlung an Teilnehmerendgeräte TEG und einem bestimmten, späteren Zeitpunkt liegt. Das Alter eines Inhalts con kann aber auch in Bezug auf seine erstmalige Übermittlung an eine Teilnehmerendgerät TEG oder in Bezug auf ein Ereignis definiert werden, auf das sich der Inhalt con bezieht.
Erfindungsgemäß wird – nachdem von einem Teilnehmerendgerät TEG eine Bestellinformation an das Kommunikationsmodul KOM des Kommunikationsdienste-Liefersystems CON-SERV übermittelt wurde – die variable Gebühreninformation geb-var an das Gebührensystem GEB-SYS im Zuge der Dienstnutzung, z. B. zu Beginn oder am Ende, übertragen.
In den meisten Fallen ist ein Inhalt con dann am attraktivsten, wenn er neu ist. So ist beispielsweise ein Kinofilm auf DVD dann im Verleih teurer, wenn es sich um einen neuen Film handelt. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen der Inhalt con zunächst kostenlos angeboten wird und erst später kostenpflichtig wird. So bieten beispielsweise viele Zeitungen oder andere Presseorgane zunächst viele ihrer Artikel kostenlos zur Verfügung. Nach einer gewissen Zeit werden dann alle oder ausgewählte Artikel kostenpflichtig.
In dem Ausführungsbeispiel können in dem Kriterienmodul KRIT-MOD eine Menge von diskreten Altersstufen definiert werden. Beispiele für solche Altersstufen, die Bezug auf die Zeitspanne zwischen erstmaliger Veröffentlichung eines Inhalts con und einem bestimmten, späteren Zeitpunkt nehmen, können sein: eine Stunde alt, 5 Stunden alt, 1 Tag alt, 2 Tage alt, 1 Woche alt, 1 Monat alt, älter. Jeder dieser Altersstufen kann dann von dem KRIT-MOD über die variable Gebühreninformation geb-var ein bestimmter Wert zugeordnet werden. Vorteilhafterweise ist es dabei möglich, dass dieser Wert der variablen Gebühreninformation geb-var nicht nur mit zunehmendem Alter des Inhalts con steigt, sondern dass dieser Wert auch entsprechend dem zunehmenden Alter des Inhalts con fallen kann. Alternativ können den verschiedenen Altersstufen über die variable Gebühreninformation geb-var beliebige Werte zugeordnet werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht die Definition einer quasi kontinuierlichen Funktion zur Bildung der variablen Gebühreninformation geb-var vor. Mit jeder Zeiteinheit, die der Inhalt con altert, wird ein bestimmter Ausgangs- oder Startwert der variablen Gebühreninformation geb-var um eine bestimmte Einheit erhöht oder erniedrigt, vorteilhafterweise, bis ein im Vorfeld definierter End-Wert erreicht wird.
Die so ermittelte variable Gebühreninformation geb-var wird dann vom Kriterienmodul KRIT-MOD über den Datenbus BUS und das Kommunikationsmodul KOM über das Kommunikationsnetz NET dem Gebührensystem GEB-SYS über dessen Kommunikationskomponente GEB-KOM zur Verfügung gestellt (in der Figur durch einen gestrichelten mit geb-var bezeichneten Pfeil dargestellt). Die variable Gebühreninformation geb-var wird dann in dem Gebührensystem GEB-SYS in dem Speicher GEB-MEM gespeichert. Erfolgt dann später die abrechnungstechnische Verarbeitung der Verbindungsdaten, wird auf diese variable Gebühreninformation geb-var zurückgegriffen und für die Rechnungsstellung gegenüber dem Teilnehmer verwendet.
In dem zweiten Ausführungsbeispiel wird die variable Gebühreninformation geb-var vom Kriterienmodul KRIT-MOD in Abhängigkeit des räumlichen Aufenthaltsortes des Teilnehmerendgerätes TEG oder vom räumlichen Bezugspunkt des Inhalts con ermittelt. Hier kann vom Kriterienmodul KRIT-MOD der Wert der variablen Gebühreninformation geb-var in Abhängigkeit davon ermittelt werden, wieweit beispielsweise das Teilnehmerendgerät TEG von einem definierten Ort des Inhaltes con entfernt ist. So kann etwa eine Stauwarnung am interessantesten sein, wenn das Teilnehmerendgerät TEG weder zu nahe am Stau ist – da der Teilnehmer dann ohnehin nicht mehr auf die Stauwarnung reagieren kann – noch zu weit davon entfernt ist – ein Stau in Süddeutschland ist für einen Teilnehmer in Ostdeutschland nicht interessant.
Daneben ist auch hier das im ersten Ausführungsbeispiel beschriebene Modell mit diskreten Stufen anwendbar. So kann in diesem Ausführungsbeispiel jeder Entfernungsstufe ein Wert der variablen Gebühreninformation geb-var zugeordnet werden. Ebenso kann eine quasi-kontinuierliche Funktion definiert werden, sofern der Wert mit der Entfernung kontinuierlich ansteigt oder fällt.
In einer Ausgestaltung ist der Ort des Inhalts con räumlich definierbar. So kann etwa ein Film an einem Ort spielen, obwohl er an einem anderen Ort gedreht wurde. So wurde beispielsweise der Film „Munich” in Budapest gedreht. Der Ort dieses Inhaltes con ist hier Budapest. Der Ort der Relevanz des Inhaltes weicht jedoch in diesem Beispiel davon ab; er ist München. Insofern ist München der Referenzpunkt für eine entfernungsbezogene Bildung der variablen Gebühreninformation geb-var für den Inhalt con.
Erfindungsgemäß sind beispielsweise folgende Kriterien in Bezug auf die räumliche Zuordnung des Inhalts im Kriterien-Modul KRIT-MOD vorgesehen: Der Ort

1. der Erstellung eines Inhaltes con,
2. der erstmaligen Übermittlung eines Inhalts con, und
3. des räumlichen Kontexts, auf den sich ein Inhalt con

In einer Variante dieses Ausführungsbeispiels ist etwa die Übertragung der regelmäßig gewonnenen deutschen Fußballmeisterschaft auf dem Münchener Marienplatz für Einwohner Münchens interessanter als für Einwohner anderer deutscher Städte. Dementsprechend lässt sich in München der variablen Gebühreninformation geb-var ein höherer Wert zuordnen als außerhalb Bayerns.
In einer weiteren Variante dieses Ausführungsbeispiels ist ein Inhalt con, der Informationen über die derzeitigen Wetterverhältnisse enthält, uninteressant für den Ort, an dem sich der Teilnehmer mit seinem Teilnehmerendgerät TEG gerade befindet. Demgegenüber wird ein Teilnehmer für einen Inhalt con mit Informationen über aktuelle Wetterverhältnisse an einem anderen, weiter entfernten Ort eher interessiert sein. Für das Wettergeschehen an seinem derzeitigen Standort wird sich ein Teilnehmer regelmäßig nur dann interessieren, wenn es sich nicht um das derzeitige Wetter, sondern um eine Wettervorhersage für die Zukunft handelt. Aber auch eine Wetterinformation für den aktuellen Aufenthaltsort kann von Interesse sein, etwa wenn ein Teilnehmer über kein Außenthermometer verfügt und die aktuelle Außentemperatur erfahren möchte, um sich entsprechend anzuziehen. Alle diese Fälle lassen sich durch die entsprechende Definition einer Funktion zur Bildung der variablen Gebühreninformation geb-var erfassen und behandeln.
In einem dritten und letzten Ausführungsbeispiel wird die variable Gebühreninformation geb-var in Abhängigkeit der Zahl der Teilnehmerendgeräte TEG ermittelt, an die der Inhalt con bislang übermittelt wurde. In diesem Ausführungsbeispiel wird vom Kriterienmodul KRIT-MOD eine Zählfunktion ausgeführt, die bestimmt, wie oft ein bestimmter Inhalt con schon an Teilnehmerendgeräte übertragen wurde. Es kann dann der Wert der variablen Gebühreninformation geb-var vom Stand dieses Zählers abhängig gemacht werden. Es gibt denkbare Szenarien, in denen dieser Wert verfällt, je öfter ein Inhalt con schon übertragen wurde. So ist es teilweise besonders begehrenswert, einen bestimmten Inhalt con als einer der ersten Teilnehmer zu empfangen. Die Attraktivität des Inhaltes con nimmt kontinuierlich oder diskret ab mit der Anzahl der Teilnehmerendgeräte TEG, an die der Inhalt con bereits übermittelt wurde. Umgekehrt kann sich ein Inhalt con von einem Außenseiterdasein zu einem Geheimtipp oder gar einem besonders populären Inhalt con entwickeln. Solche Inhalte con werden mit der Anzahl der Teilnehmerendgeräte TEG attraktiver – die steigende Nachfrage erhöht auch den Wert der variablen Gebühreninformation geb-var.
Die Gebührenkriterien können für die Ermittlung der variablen Gebühreninformation geb-var durch das Kritierenmodul KRIT-MOD bei Inhalten con, die einen Endteilnehmer bei einer Aktion unterstützen (z. B. Reiseinformations-, Buchungs-, Navigationsdienst-, Managementdienste für Kalender und Besprechungen), von der Bewertung der Relevanz der aus den Inhalten con ableitbaren dem Endteilnehmer noch offenstehenden Handlungsoptionen im Falle von möglichen Störungen abgeleitet werden. Ein Beispiel hierfür ist der oben angesprochene Verkehrsstau, bei dem indirekt aus der Distanzinformation „Abstand zum Stau” ein Vergebührungsmodell abgeleitet wird, dem die Relevanz für die Nutzung von Umleitungen zugrunde liegt.
In einer Ausgestaltung werden solche Trends im Nutzerverhalten von dem Kriterienmodul KRIT-MOD vorhergesagt. Im ersten Fall (verfallender Wert) mag das bei einem bekannten Szenario (angekündigter und stark beworbener, großer internationaler Film) noch absehbar sein. Entsprechend wird das Wertmodell für die variable Gebühreninformation geb-var vorher festgelegt werden.
Im zweiten Fall (steigende Nachfrage) ist die Vorhersage weniger einfach. Deshalb sollte das Kriterienmodul KRIT-MOD fortlaufend den Zählerstand hinsichtlich der Abrufstatistik führen und analysieren. Steigt die Nachfrage analog zu einer vorgegebenen Kurve, wird der Wert der variablen Gebühreninformation geb-var gemäß einer davon abhängenden Funktion nachgeführt.
Alle obigen Merkmale der drei Ausführungsbeispiele (Alter, Ort, Konsumentenanzahl) können kombiniert werden, um eine variable Gebühreninformation geb-var zu bilden. Dabei wird vorteilhafterweise jedem Merkmal ein Gewicht zugeordnet und aus der Gewichtung die variable Gebühreninformation geb-var ermittelt.
In einer Ausgestaltung können die obigen Verfahren alle soweit automatisiert werden, dass aufgrund rudimentärer Vorgaben („Wert verfällt kontinuierlich mit Alter”, „Wert steigt mit Konsumentenanzahl” etc.) ein Wert-Modell errechnet und vorgeschlagen werden kann. Vorteilhafterweise wird dieser Vorschlag dann einem Entscheider jedoch mit allen Parametern präsentiert, so dass ein gegebenenfalls weniger sinnvolles Modell wieder durch gezielte Eingriffe korrigiert werden kann.
Ein wesentlicher Aspekt bei der Abwicklung solcher Inhalte con als Kommunikationsdienstleistungen zwischen einem Anbieter und einem Endteilnehmer ist die Bereitstellung im Sinne einer Kommunikation der variablen Gebühreninformationen geb-var durch den Anbieter vor der Inanspruchnahme durch den Endteilnehmer.
Sollten Gebührenänderungen verglichen mit der typischen Dienstenutzungsdauer vergleichsweise selten auftreten, dann ist ein erfindungsgemäßes Verfahren die Unterbrechung des Dienstes und die Bekanntgabe der geänderten variablen Gebühreninformation geb-var, wobei dem Endteilnehmer die Möglichkeit gegeben wird, die Gebührenänderung zu bestätigen, wodurch der Dienst fortgesetzt wird.
Eine andere Möglichkeit ist die dynamische zeitnahe Bekanntgabe der sich dynamisch ändernden variablen Gebühreninformation geb-var, falls der Dienst stückweise (beispielsweise in Zeit-, Volumen- oder Inhaltseinheiten) mit jeweils den Einzelstücken aktuell zugeordneten variablen Gebühreninformationen geb-var übermittelt wird. Hier wird erfindungsgemäß dem Benutzer die Möglichkeit gegeben, die stückweise Dienstnutzung nach der Bekanntgabe geänderter variabler Gebühreninformationen geb-var zu unterbrechen.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass für den Endteilnehmer, der sich für die Inanspruchnahme eines Dienstes entscheidet, für die Dauer der geplanten Nutzung des Dienstes die Variabilität der variablen Gebühreninformation geb-var abgeschaltet oder auf fest vorgegebene Grenzwerte begrenzt wird. In diesem Fall reicht die Bekanntgabe der variablen Gebühreninformation geb-var im Rahmen des Abschlusses des Kaufvertrages. Efindungsgemäß wird dann die variable Gebühreninformation geb-var oder der Gebührengrenzwert teilnehmerspezifisch in einem dafür vorgesehenen Speicherbereich im Speicher GEB-MEM des Gebührensystems GEB-SYS abgespeichert.
Die Erfindung ist weder auf die Ausführungsbeispiele noch auf den Einsatz in Kommunikationsnetzen beschränkt, sondern lässt sich in allen Arten von Datennetzen, so etwa auch im TV-Kabelnetz oder anderen Broadcast-Netzen einsetzen. Sie eignet sich für Einsätze in allen Datennetzen, bei denen es darauf ankommt, variable Preisgestaltung für Inhalte zu ermöglichen.

Claims

Verfahren zur Ermittlung einer Gebühreninformation in einem Kommunikationsnetz, dadurch gekennzeichnet, dass – zumindest ein Inhalt (con) in einem Speichermodul (MEM) im Kommunikationsnetz (NET) gespeichert wird, – eine variable Gebühreninformation (geb-var) für diesen Inhalt (con) in Abhängigkeit von dessen Alter von einem Kriterienmodul (KRIT-MOD) gebildet wird, und dass – diese variable Gebühreninformation (geb-var) von einem Kommunikationsmodul (KOM) an ein Gebührensystem (GEB-SYS) übermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die variable Gebühreninformation (geb-var) von dem Kriterienmodul (KRIT-MOD) aufgrund von Kriterien in Bezug auf – den Inhalt (con), und/oder – die Identität des Endteilnehmers, und/oder – Teilnehmerendgerät(TEG)-Informationen ermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die variable Gebühreninformation (geb-var) von dem Kriterienmodul (KRIT-MOD) abhängig – von dem Zeitpunkt des Beginns der Übermittlung des Inhaltes (con), und/oder – der Beendigung der Übermittlung des Inhaltes (con), und/oder – der Dauer der Übermittlung des Inhaltes (con), und/oder – der zeitlichen Länge des Inhaltes (con), und/oder – der Datenmenge des Inhaltes (con) ermittelt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die variable Gebühreninformation (geb-var) von dem Kriterienmodul (KRIT-MOD) abhängig von einer Zeit- oder Altersinformation in Stufen oder kontinuierlich sinkt oder steigt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die variable Gebühreninformation (geb-var) von dem Kriterienmodul (KRIT-MOD) in Abhängigkeit einer ersten Ortsinformation hinsichtlich des Inhaltes (con) und/oder einer zweiten Ortsinformation hinsichtlich des Endgerätes (TEG) ermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Ortsinformation hinsichtlich des Inhaltes (con) aus dem Inhalt (con) selbst ergibt oder sich aus einer weiteren Information hinsichtlich des Inhalts (con) ermittelt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die variable Gebühreninformation (geb-var) von dem Kriterienmodul (KRIT-MOD) zudem in Abhängigkeit von der Anzahl der Teilnehmerendgeräte (TEG), an die der Inhalt (con) übermittelt wurde, ermittelt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Datennetz (NET) um ein – ein Kommunikationsnetz, und/oder – ein paket- oder leitungsvermitteltes Mobilfunkkommunikationsnetz, und/oder – ein Festnetz-Kommunikationsnetz, und/oder – ein Kabel-TV-Netz handelt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Inhalten (con) um – Audio und/oder Videodaten handelt, und/oder – Verkehrsinformationen, und/oder – Bildinformationen, und/oder – Textinformationen, und/oder – Ortsinformationen, und/oder – Wetterinformationen, und/oder – andere Informationen handelt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass – die variable Gebühreninformation (geb-var) vom Kriterienmodul (KRIT-MOD) mittels einer quasi-stetigen Funktion oder einer diskreten Abstufung ermittelt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, – dass vom Kritierienmodul (KRIT-MOD) aufgrund von benutzervorgegebener Kriterien ein Preismodell zur Ermittlung variabler Gebühreninformationen (geb-var) errechnet und dem Benutzer vorgeschlagen wird, und – dass der Benutzer dieses Preismodell mittels Eingaben korrigieren und aktivieren oder löschen kann.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass – vom Kriterienmodul (KRIT-MOD) die variable Gebühreninformation (geb-var) durch eine Kombination verschiedener Kriterien, insbesondere Alterinformationen, Ortsinformationen, bisherige Konsumenteninformationen, ermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen Kriterien bei der Ermittlung der variablen Gebühreninformation (geb-var) unterschiedlich gewichtet werden.
Anordnung zur Ermittlung einer Gebühreninformationen in einem Kommunikationsnetz, mit – einem Inhalte-Liefersystem (CON-SERV), zur Übermittlung von Inhalten (con) über das Kommunikationsnetz (NET) an ein Teilnehmerendgerät (TEG), – einem Speichermodul (MEM) des Inhalte-Liefersystems (CON-SERV) für die Speicherung von zumindest einem Inhalt (con), – einem Kriterienmodul (KRIT-MOD) zur Ermittlung einer variablen Gebühreninformation (geb-var) in Abhängigkeit von dem Alter des Inhalts, und – einem Kommunikationsmodul (KOM) zur Übermittlung der variablen Gebühreninformation (geb-var) an ein Gebührensystem (GEB-SYS) und des Inhaltes (con) über das Kommunikationsnetz (NET) an ein Teilnehmerendgerät (TEG).