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Technisches Gebiet:
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Die
Erfindung betrifft ein Zwei-Master- oder Multi-Master-Bussystem
und ein Verfahren zum Betreiben eines solchen.
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Stand der Technik:
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Im
Stand der Technik sind so genannte Multi-Master-Bussysteme bekannt,
in welchen zwei oder mehrere Master zugleich an einen Bus angeschlossen
sind. Das Bussystem kann z. B. ein Profibus-System gemäß EN 50170
bzw. IEC 61158/IEC 61784 sein.
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Ein
Multi-Master-Bussystem weist in der Regel einen Leit-Master und
einen oder mehrere Sub-Master auf, wobei der Leit-Master die Hautplast der
Steuerung des Datenverkehrs im Bussystem trägt und somit das Steuerzentrum
des Systems bildet, und der oder die Sub-Master innerhalb des Bussystems
nur kleinere, spezielle Aufgaben wie z. B. die Überwachung eines Detektors übernehmen.
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Insbesondere
können
die einzelnen Sub-Master in solchen Bussystemen, welche z. B. eine
große
Produktionshalle oder gar eine ganze Industrieanlage mit mehreren
Gebäuden
durchziehen und dort zahlreiche Stationen miteinander vernetzen, räumlich weit
voneinander und vom Leit-Master entfernt sein.
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In
derartigen Fällen
ist der Bus des Bussystems üblicherweise
aufgeteilt in einzelne Bussegmente, welche meist zur Einsparung
von Verkabelungsaufwand nicht über
elektrische Leitungen, sondern über
andere, vorzugsweise drahtlose Datenstrecken miteinander kommunizieren,
z. B. über
optische Datenstrecken (welche insbesondere mit sichtbarem Licht
oder Infrarotstrahlung arbeiten) oder über Funk-Datenstrecken (welche
also mit Radiostrahlung arbeiten). Derartige drahtlose Datenstrecken
sind insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein Bussegment mobil ist
(z. B. auf einem Fahrzeug angeordnet ist).
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Meist
ist jedes Bussegment mit einem eigenen Master versehen, wobei eine
Stern-Topologie bevorzugt wird, in welcher ein zentrales Bussegment sternartig über je eine
Datenstrecke mit den übrigen Bussegmenten
verbunden ist. Der Leit-Master
ist hierbei in der Regel unmittelbar (d. h. ohne Zwischenschaltung
einer drahtlosen Datenstrecke) an das zentrale Bussegment angeschlossen,
während
jedes der übrigen
Bussegmente unmittelbar an je einen Sub-Master angeschlossen ist,
so dass alle Master über
die sternartig von dem zentralen Bussegment ausgehenden Datenstrecken
miteinander kommunizieren können.
Aber auch andere Topologien sind möglich, z. B. Linien-Topologien
oder Ring-Topologien.
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Die
Datenstrecken übertragen
den Datenverkehr zwischen den Bussegmenten in der Regel 1:1, d.
h. die Daten werden bei ihrer Übertragung nicht
verändert.
Die Bussegmente bilden daher insgesamt einen einzigen Bus, auf welchen
prinipiell alle Master zugreifen können.
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An
jedem Ende jeder Datenstrecke befindet sich in der Regel ein so
genannter Transceiver, welcher die Schnittstelle zwischen dem betreffenden Ende
der Datenstrecke und einem Bussegment bildet. Die Transceiver wandeln
die von den Bussegmenten kommenden elektrischen Signale in solche Signale
um, welche über
die die Datenstrecke übertragbar
sind, also z. B. in optische Signale oder Funksignale, und geben
diese auf die Datenstrecke auf. Die Transceiver verwandeln auch
umgekehrt die über
die Datenstrecke ankomenden Signale in elektrische Signale und geben
diese auf das Bussegment auf.
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Um
die Eingriffe der Master in den Datenverkehr auf dem Bus zu koordinieren,
sind verschiedene Standards entwickelt geworden. Einer davon ist
der Token-Ring-Standard
(IEEE 802), gemäß welchem ein
so genanntes Token über
den Bus in einem ständigen
Kreislauf von einem Master zum nächsten
weitergegeben wird. Trotz der physikalisch gesehnen meist sternförmigen Topologie
des Bussystems bilden also die Master bezüglich der Weitergabe des Tokens
eine logische Ringstruktur.
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Datenkollisionen
können
bei Multi-Master-Bussystemen durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden.
Eine dieser Ursachen ist die Unterbrechung und Wiederfreigabe einer
Datenstrecke zwischen zwei Bussegmenten, wie im folgenden erläutert wird.
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Falls
die Datenstrecke z. B. eine optische Datenstrecke ist, kann sie
z. B. dadurch unterbrochen werden, dass ungewollt ein Hindernis
in den Lichtweg eingebracht wird oder eine Sendelichtquelle ausfällt. Funk-Datenstrecken
können
z. B. durch Störstrahlung,
Einstreuung von Fremdsignalen oder Frequenzdrift unterbrochen werden.
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Als
Folge der Unterbrechnung der Datenstrecke zwischen zwei Bussegmenten
kann das Token nicht mehr über
die Datenstrecke weitergegeben werden, so dass ein Master des Multi-Master-Systems
kein Token mehr erhält.
Hierzu genügt
es bereits, dass die Datenstrecke in nur einer Richtung unterbrochen,
in der anderen Richtung hingegen noch funktionsfähig ist.
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Im
dem Fall, dass ein Master eines Multi-Master-Systems für längere Zeit
kein Token erhält, ist
bei den meisten Bussystemen (z. B. bei jedem Profi-Bussystem) standardmäßig eine
Notfall-Routine vorgesehen, welche bei Bedarf automatisch anläuft und
durch welche dieser Master sich ersatzweise selbst ein neues Token
generiert oder ein neues Token aus einem Speicher einliest, und
einen Datenverkehr auf demjenigen Bussegment, auf welches er trotz
der Unterbrechnung der Datenstrecke noch Zugriff hat, in Gang setzt,
wodurch dann vorübergehend zwei
Token in dem Bussystem vorhanden sind.
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Bei
Bussystemen mit Stern-Topologie ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit
nicht der Leit-Master, sondern einer der Sub-Master, welcher im
Fall einer plötzlich
auftrenden Unterbrechung einer Datenstrecke das Token nicht mehr
erhält,
denn da der Leit-Master die Hauptlast der Bussteuerung trägt, ist er
im Mittel wesentlich länger
im Besitz des Tokens als der oder die Sub-Master. In einem typischen
Profi-Bussystem z. B. ist der Leit-Master im Mittel zu über 99%
der Zeit im Besitz des Tokens. Die Zeit des Tokenbesitzes der Sub-Master
ist also in der Regel extrem kurz. Daher stattet sich in den weitaus
meisten derartigrn Fällen
einer der Sub-Master und nicht der Leit-Master mit einem neuen Token
aus.
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Wenn
nun die Unterbrechung behoben wird, der Datenverkehr über die
Datenstrecke also wieder einsetzt, fließen auf den nun wieder miteinander
verbundenen Bussegmenten unterschiedliche Daten mit der Folge, dass
es mit hoher Wahrscheinlichkeit auf mindestens einem der beiden
Bussegmente zu einer Datenkollision kommt.
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Ein
Multi-Master-Bussystem reagiert üblicherweise,
falls auf einem Bussegment eine Datenkollision auftritt, routinemäßig in solcher
Weise, dass derjenige Master, welcher unmittelbar an das betreffende
Bussegment angeschlossen ist, sich "zurückzieht", d. h. vorübergehend
keine Daten auf den Bus mehr aufgibt und in diesen Wartezustand
beibehält, bis
er von einem anderen Master erneut ein Token empfängt und
somit wieder in den Token-Ring einbezogen wird. Auf diese Weise
kehrt das Multi-Master-Bussystem nach Ablauf einer bestimmten Zeit nach
der Datenkollision routinemäßig von
selbst in einen ungestörten
Zustand zurück.
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Doch
auch bei einer solchen Selbstheilung der durch die Datenkollision
verursachten Störung kann
eine Datenkollision sehr nachteilige Folgen haben, insbesondere
dann, wenn das zentrale Bussegment von der Datenkolision betroffen
ist. In diesem Fall zieht sich nämlich
der Leit-Master zurück
mit der Folge, dass wesentliche Funktionen des Bussystems vorübergehend
ausfallen.
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Andere
Multi-Master-Bussysteme besitzen die Fähigkeit zu einer solchen Selbstheilung
nicht. In diesen Fällen
wirkt sich eine Datenkollision noch sehr viel nachteiliger aus,
denn sie führt
hier zu einer anhaltenden Störung
des Bussystems. Falls hier das zentrale Bussegment von der Datenkolision
betroffen ist, fällt
das gesamte Bussystem so lange aus, bis ein das Problem behebender
Eingriff (z. B. Reset) von außen
vorgenommen wird.
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Technische Aufgabe:
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Zwei-Master- oder Multi-Master-Bussystem zu schaffen
und ein Verfahren zum Betreiben eines solchen anzugeben, in welchem
wenigstens ein bestimmtes Bussegment, insbesondere das zentrale Bussegment,
davor geschützt
ist, als Folge einer vorübergehenden
Unterbrechung einer Datenstrecke zwischen diesem und einem anderen
Bussegment eine Datenkollision zu erleiden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Zwei-Master- oder Multi-Master-Bussystem,
mit einem Bus, welcher aus mindestens einem ersten und einem zweiten
Bussegment besteht, wenigstens zwei Mastern, nämlich einem ersten Master, welcher
an das erste Bussegment angeschlossen ist, und einem zweiten Master,
welcher an das zweite Bussegment angeschlossen ist, einer Datenstrecke, welche
zur bidirektionalen Datenübertragung
zwischen den beiden Bussegmenten dient, einem steuerbaren Sperrelement,
welches die Datenübertragung
in Richtung vom zweiten zum ersten Bussegment zu sperren imstande
ist, und mit einer Kontrolleinrichtung, welche imstande ist,
- a) die Datenstrecke laufend oder in Zeitabständen in
wenigstens einer Richtung darauf zu überwachen, ob die Datenstrecke
in dieser Richtung funktionsfähig
oder unterbrochen ist,
- b) in dem Fall, dass sie eine Unterbrechung der Datenstrecke
in wenigstens einer Richtung feststellt, den Datenfluss in der Richtung
vom zweiten zum ersten Bussegment durch Aktivieren des Sperrelements
zu sperren,
- c) und nach Ende der Unterbrechung erst nach Ablauf einer Wartezeit
das Sperrelement zu deaktivieren und damit den Datenfluss in der
Richtung vom zweiten zum ersten Bussegment erst nach Ablauf der
Wartezeit wieder freizugeben.
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Die
Aufgabe wird ferner gelöst
durch ein Verfahren zum Betreiben eines Zwei-Master- oder Multi-Master-Bussystems,
dessen Bus aus mindestens einem ersten und einem zweiten Bussegment
besteht, wobei an das erste Bussegment ein erster Master und an
das zweite Bussegment ein zweiter Master angeschlossen ist, beide
Bussegmente über eine
Datenstrecke miteinander verbunden sind, welche zur bidirektionalen
Datenübertragung
zwischen den beiden Bussegmenten dient, und die Datenübertragung
in der Richtung vom zweiten zum ersten Bussegment mittels eines
steuerbaren Sperrelements sperrbar ist, und folgene Schritte ausgeführt werden:
- a) die Datenstrecke wird laufend oder in Zeitabständen in
wenigstens einer Richtung darauf überwacht, ob die Datenstrecke
in dieser Richtung funktionsfähig
oder unterbrochen ist,
- b) in dem Fall, dass eine Unterbrechung der Datenstrecke in
wenigstens einer Richtung festgestellt wird, wird der Datenfluss
in der Richtung vom zweiten zum ersten Bussegment durch Aktivieren
des Sperrelements gesperrt,
- c) nach Ende der Unterbrechung wird erst nach Ablauf einer Wartezeit
das Sperrelement wieder deaktiviert und somit auch erst nach Ablauf
der Wartezeit der Datenfluss in der Richtung vom zweiten zum ersten
Bussegment wieder freigegeben.
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Ein
erfindungsgemäßes Bussystem
kann insbesondere die Eigenschaften aufweisen, die oben unter "Stand der Technik" genant wurden. Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden vorzugsweise solche Bussysteme betrieben, welche die Eigenschaften
aufweisen, die oben unter "Stand
der Technik" genant
wurden. Die über
die Datenstrecke übertragenen
Daten können
insbesondere Protokolle sein.
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Ein
erfindungsgemäßes Bussystem
zeichnet sich dadurch aus, dass nach Ende der Unterbrechung während der
Wartezeit auf dem ersten Bussegment keine Datenkollision dadurch
verursacht werden kann, dass die Datenverbindung mit dem zweiten
Bussegment wieder hergestellt wird. Die Gefahr einer Datenkollision
auf dem ersten Bussegment ist somit bei einem erfindungsgemäßen Bussystem
gegenüber
herkömmlichen
Bussystemen stark verringert. Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Verhinderung
einer Datenkollision auf dem ersten Bussegment.
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Bevorzugt
ist der erste Master unmittelbar, d. h. ohne Zwischenschaltung einer
drahtlosen Datenstrecke, an das erste Bussegment angeschlossen. Ebenso
ist bevorzugt zweite Master unmittelbar, d. h. ohne Zwischenschaltung
einer drahtlosen Datenstrecke, an das zweite Bussegment angeschlossen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Kontrolleinheit nur imstande, die Datenstrecke in der Richtung
vom zweiten zum ersten Bussegment auf Funktionsfähigkeit zu überwachen. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
ist die Kontrolleinheit nur imstande, die Datenstrecke in der Richtung
vom ersten zum zweiten Bussegment auf Funktionsfähigkeit zu überwachen. Gemäß einer
Verfahrensvariante wird die Datenstrecke nur in der Richtung vom
zweiten zum ersten Bussegment auf Funktionsfähigkeit überwacht. Gemäß einer
anderen Verfahrensvariante wird die Datenstrecke nur in der Richtung
vom ersten zum zweiten Bussegment auf Funktionsfähigkeit überwacht.
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Das
Sperrelement kann durch Aktivieren desselben in einem ersten Zustand
versetzt werden, in welchem es den Datenfluss vom zweiten zum ersten
Bussegment sperrt, und durch Deaktivieren in einen zweiten Zustand
versetzt werden, in welchem es den Datenfluss vom zweiten zum ersten
Bussegment nicht sperrt.
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Die
Datenstrecke wird wiederkehrend oder zyklisch in wenigstens einer
Richtung, vorzugsweise in beiden Richtungen, auf Durchgang überprüft. Falls die
Prüfung
ergibt, dass kein Durchgang gegeben ist, liegt eine Unterbrechung
der Datenstrecke vor.
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Bevorzugt
ist die Kontrolleinrichtung imstande, die Datenstrecke laufend oder
in Zeitabständen darauf
zu überwachen,
ob die Datenstrecke in beiden Richtungen funktionsfähig oder
in wenigstens einer Richtung unterbrochen ist. Insbesondere kann
die Kontrolleinrichtung imstande sein, dann, wenn die Datenstrecke
nur in einer Richtung unterbrochen ist, festzustellen, welche Richtung
von der Unterbrechung betroffen ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist das Sperrelement nur dann aktivierbar, wenn eine
Unterbrechung der Datenstrecke in der Richtung vom ersten zum zweiten
Bussegment vorliegt. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
der Erfindung ist das Sperrelement nur dann aktivierbar, wenn eine
Unterbrechung der Datenstrecke in der Richtung vom zweiten zum ersten
Bussegment vorliegt.
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Bevorzugt
wird die Datenstrecke laufend oder in Zeitabständen darauf überwacht,
ob die Datenstrecke in beiden Richtungen funktionsfähig oder in
wenigstens einer Richtung unterbrochen ist.
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Verfahrensmäßig wird
gemäß einer
Variante der Schritt b) nur dann ausgeführt, wenn eine Unterbrechung
der Datenstrecke in der Richtung vom ersten zum zweiten Bussegment
vorliegt. Gemäß einer alternatien
Variante wird der Schritt b) nur dann ausgeführt, wenn eine Unterbrechung
der Datenstrecke in der Richtung vom zweiten zum ersten Bussegment vorliegt.
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Bevorzugt
weist das Bussystem eine Auswerteeinheit auf, welche die auf dem
zweiten Bussegment fließenden
Daten zumindest teilweise einliest und auswertet, wobei er Zeitpunkt
des Endes der Wartezeit vom Ergebnis der Auswertung abhängt. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
weist das Bussystem eine Auswerteeinheit auf, welche die auf dem
ersten Bussegment B1 fließenden
Daten zumindest teilweise einliest und auswertet, wobei er Zeitpunkt
des Endes der Wartezeit vom Ergebnis der Auswertung abhängt. Gemäß einer
nochmals anderen Ausführungsform
weist das Bussystem eine Auswerteeinheit auf, welche sowohl die
auf dem ersten als auch die auf dem zweiten Bussegment fließenden Daten
jeweils zumindest teilweise einliest und auswertet, wobei er Zeitpunkt
des Endes der Wartezeit vom Ergebnis der Auswertung abhängt.
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Gemäß einer
bevorzugten Verfahrsvariante werden die auf dem zweiten Bussegment
fließenden Daten
zumindest teilweise von einer Auswerteeinheit eingelesen und ausgewertet,
wobei der Zeitpunkt des Endes der Wartezeit von der Auswerteeinheit
automatisch in Abhängigkeit
vom Ergebnis der Auswertung bestimmt wird. Gemäß einer anderen Verfahrsvariante
werden die auf dem ersten Bussegment fließenden Daten zumindest teilweise
von einer Auswerteeinheit eingelesen und ausgewertet, wobei der Zeitpunkt
des Endes der Wartezeit von der Auswerteeinheit automatisch in Abhängigkeit
vom Ergebnis der Auswertung bestimmt wird. Gemäß einer weiteren Verfahrsvariante
werden sowohl die auf dem ersten als auch die auf dem zweiten Bussegment
fließenden
Daten jeweils zumindest teilweise von einer Auswerteeinheit eingelesen
und ausgewertet, wobei der Zeitpunkt des Endes der Wartezeit von
der Auswerteeinheit automatisch in Abhängigkeit vom Ergebnis der Auswertung
bestimmt wird.
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Gemäß einer
Verfahrensvariante wird der Zeitpunkt des Endes der Wartezeit, d.
h. der Zeitpunkt der Deaktivierung des Sperrelements, von der Auswerteeinheit
automatisch in Abhängigkeit
vom zeitlichen Verhalten des Datenflusses auf dem zweiten Bussegment
bestimmt. Gemäß einer
anderen Verfahrensvariante wird der Zeitpunkt des Endes der Wartezeit
von der Auswerteeinheit automatisch in Abhängigkeit vom zeitlichen Verhalten
des Datenflusses auf dem ersten Bussegment bestimmt. Gemäß einer
nochmals anderen Verfahrensvariante wird der Zeitpunkt des Endes
der Wartezeit von der Auswerteeinheit automatisch in Abhängigkeit
sowohl vom zeitlichen Verhalten des Datenflusses auf dem ersten
Bussegment als auch vom zeitlichen Verhalten des Datenflusses auf
dem zweiten Bussegment bestimmt.
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Gemäß einer
Variante hängt
der Zeitpunkt des Endes der Wartezeit, d. h. der Zeitpunkt der Deaktivierung
des Sperrelements, vom zeitlichen Verhalten des Datenflusses auf
dem zweiten Bussegment ab. Gemäß einer
anderen Variante hängt
der Zeitpunkt des Endes der Wartezeit vom zeitlichen Verhalten des
Datenflusses auf dem ersten Bussegment ab. Gemäß einer weiteren Variante hängt der Zeitpunkt
des Endes der Wartezeit sowohl vom zeitlichen Verhalten des Datenflusses
auf dem ersten Bussegment als auch vom zeitlichen Verhalten des Datenflusses
auf dem zweiten Bussegment ab.
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Bevorzugt
ist somit die Auswerteeinheit in der Lage, den Datenstrom auf wenigstens
einem der Bussegmente zu erfassen, auszuwerten und hierbei die Entscheidung über den
Zeitpunkt abzuleiten, zu welchem die Wartezeit beendet, also das
Speerrelement deaktiviert und somit der Datenstrom vom zweiten Bussegment über die
Datenstrecke zum ersten Bussegment wieder freigegeben wird. Bevorzugt
verfügt
die Auswerteeinheit zu diesem Zweck über eine eigene Datenverarbeitungseinrichtung,
z. B. einen Mikroprozessor, in welcher ein Auswerteprogramm abläuft. Die
Kriterien, welche von der Auswerteeinheit geprüft werden und das Ergebnis
der Auswertung beeinflussen, können äußerst vielfältig sein
und von Anwendungsfall zu Anwendungsfall verschieden sein.
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Gemäß einer
sehr vorteilhaften Ausführungsform
ist das Bussystem selbsttätig
imstande, die Wartezeit dann zu beenden (d. h. das Sperrelement
zu deativieren), wenn die Auswertung ergeben hat, dass keine Kollision
der auf dem ersten Bussegment fließenen Daten mit vom zweiten
Bussegment über
die Datenstrecke auf das erste Bussegment gelangenden Daten mehr
möglich
ist.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
ist das Bussystem selbsttätig
imstande, die Wartezeit dann zu beenden, wenn die Auswertung ergeben
hat, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kollision der auf dem ersten
Bussegment fließenen
Daten mit vom zweiten Bussegment über die Datenstrecke auf das erste
Bussegment gelangenden Daten geringer ist als ein vorgegebener Wahrscheinlichkeitswert.
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Verfahrensmäßig wird
gemäß einer
bevorzugten Variante der Erfindung die Wartezeit dann beendet, wenn
die Auswertung ergeben hat, dass keine Kollision der auf dem ersten
Bussegment fließenen Daten
mit vom zweiten Bussegment über
die Datenstrecke auf das erste Bussegment gelangenden Daten mehr
möglich
ist.
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Gemäß einer
anderen Variante wird die Wasrtezeit dann beendet, wenn die Auswertung
erben hat, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kollision der auf dem
ersten Bussegment fließenen
Daten mit vom zweiten Bussegment über die Datenstrecke auf das erste
Bussegment gelangenden Daten geringer ist als ein vorgegebener Wahrscheinlichkeitswert.
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Die
Dauer der Wartezeit bzw. der Zeitpunkt des Endes der Wartezeit können auf
zahlreiche Weisen festgelegt werden, und zwar insbesondere in Abhängigkeit
vom Ergbnis einer Analyse bzw. einer Auswertung des Datenverkehrs
auf dem zweiten Bussegment.
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Die
Auswerteeinheit kann z. B. über
die Datenstrecke an das erste Bussegment angeschlossen sein. Gemäß einer
anderen Variante ist die Auswerteinheit über die Datenstrecke an das
zweite Bussegment angeschlossen.
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Bevorzugt
wird das Sperrelement dann deaktiviert, wenn die Auswertung ergeben
hat, dass bei Freigabe des Datenflusses in der Richtung vom zweiten
zum ersten Bussegment keine Kollision der auf dem ersten Bussegment
fließenen
Daten mit vom zweiten Bussegment über die Datenstrecke auf das erste
Bussegment gelangenden Daten möglich
ist.
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Gemäß einer
anderen Variante wird das Sperrelement dann deaktiviert, wenn die
Auswertung ergeben hat, dass bei Freigabe des Datenflusses in der
Richtung vom zweiten zum ersten Bussegment die Wahrscheinlichkeit
einer Kollision der auf dem ersten Bussegment fließenen Daten
mit vom zweiten Bussegment über
die Datenstrecke auf das erste Bussegment gelangenden Daten geringer
ist als ein vorgegebener Wahrscheinlichkeitswert.
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Gemäß anderen
einer Variante der Erfindung ist die Dauer der Wartezeit konstant.
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Gemäß einer
weiteren Variante ist das Sperrelement erst dann deaktivierbar,
wenn nach Ende der Unterbrechung ein Reset oder Neustart des zweiten
Masters erfolgt ist.
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Gemäß einer
Variante ist das Sperrelement (S) erst dann deaktivierbar ist, wenn
nach Ende der Unterbrechung ein Reset oder Neustart des ersten Masters
(M1) erfolgt ist.
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Verfahrensmäßig wird
gemäß einer
Variante das Sperrelement erst dann deaktiviert, wenn nach Ende
der Unterbrechung ein Reset oder Neustart des zweiten Masters erfolgt
ist. Gemäß einer
Variante wird das Sperrelement erst dann deaktiviert, wenn nach
Ende der Unterbrechung ein Reset oder Neustart des ersten Masters
erfolgt ist.
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Der
Befehl zum Reset oder die Auslösung des
Neustarts können
automatisch als Reaktion auf die Feststellung des Endes der Unterbrechung
erfolgen. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, den Reset bzw. den Neustart durch manuelle Eingabe
z. B. durch Betätigen
einer entsprechenden Taste zu veranlassen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
Bussystems ist der erste Master imstande, Bestandteil eines Token-Rings
zu sein, und der zweite Master ebenfalls imstande, Bestandteil des
Token-Rings zu sein, und die Datenstrecke zur Weitergabe des Tokens
benutzbar.
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Verfahrensmäßig wird
bevorzugt als erster Master ein solcher verwendet, welcher imstande
ist, Bestandteil eines Token-Rings zu sein, als zweiter Master ein
solcher verwendet, welcher ebenfalls imstande ist, Bestandteil des
Token-Rings zu sein, und als Datenstrecke eine solche verwendet,
welche zur Weitergabe des Tokens benutzbar ist.
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Die
Zeitabstände
zwischen den Überprüfungen der
Datenstrecke sind vorzugsweise kürzer
gewählt
als die Zeitdauer, welche das Token benötigt, um den Token-Ring einmal
vollständig
zu durchlaufen. Vorzugsweise findet jedesmal nach der Übertragung
eines Datenwortes oder jedesmal nach der Übertragung eines Protokolls über die
Datenstrecke eine Überprüfung der
Datenstrecke statt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist der erste Master imstande, dann, wenn er nicht im
Besitz des Tokens ist und die Übergabe
des Tokens an ihn für
eine vorgegebene Höchstzeitspanne
ausbleibt, automatisch ein neues Token entweder zu generieren oder
aus einem Speicher zu laden. Gemäß einer
Variante ist der zweite Master imstande, dann, wenn er nicht im
Besitz des Tokens ist und die Übergabe
des Tokens an ihn für eine
vorgegebene Höchstzeitspanne
ausbleibt, automatisch ein neues Token entweder zu generieren oder
aus einem Speicher zu laden.
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Verfahrensmäßig wird
als erster Master bevorzugt ein solcher verwendet, welcher dann,
wenn er nicht im Besitz des Tokens ist und die Übergabe des Tokens an ihn für eine vorgegebene
Höchstzeitspanne
ausbleibt, automatisch ein neues Token entweder generiert oder aus
einem Speicher lädt.
Gemäß einer
Variante wird als zweiter Master ein solcher verwendet, welcher
dann, wenn er nicht im Besitz des Tokens ist und die Übergabe
des Tokens an ihn für
eine vorgegebene Höchstzeitspanne
ausbleibt, automatisch ein neues Token entweder generiert oder aus
einem Speicher lädt.
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Bevorzugt
ist der zweite Master imstande, dann, wenn die Übergabe des Tokens an ihn für eine vorgegebene
Maximalzeitspanne ausbleibt, und/oder dann, wenn die Weitergabe
des Tokens durch ihn fehlschlägt,
automatisch in einen Hilfszustand überzugehen, in welchem er den
Datenverkehr auf dem zweiten Bussegment entweder nicht beeinflusst
oder unabhängig
vom Besitz des Tokens selbständig
und allein steuert, und sich somit aus dem Token-Ring auszugliedern.
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Verfahrensmäßig wird
als zweiter Master bevorzugt ein solcher verwendet, welcher dann,
wenn die Übergabe
des Tokens an ihn für
eine vorgegebene Maximalzeitspanne ausbleibt, und/oder dann, wenn
die Weitergabe des Tokens durch ihn fehlschlägt, automatisch in einen Hilfszustand übergeht, in
welchem er den Datenverkehr auf dem zweiten Bussegment entweder
nicht beeinflusst oder unabhängig
vom Besitz des Tokens selbständig
und allein steuert, und sich somit aus dem Token-Ring ausgliedert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
Bussysstems ist der zweite Master bei Auftreten einer Datenkollision
auf dem zweiten Bussegment imstande, diese automatisch zu erkennen,
als Reaktion hierauf den Datenverkehr auf dem zweiten Bussegment
so lange nicht zu beeinflussen, bis er ein Token erhält, und
sich bei Erhalt des Tokens automatisch wieder in den Tokenring einzugliedern.
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Verfahrensmäßig wird
als zweiter Master bevorzugt ein solcher verwendet, welcher bei
Auftreten einer Datenkollision auf dem zweiten Bussegment diese
automatisch erkennt, als Reaktion hierauf den Datenverkehrs auf
dem zweiten Bussegment so lange nicht beeinflusst, bis er ein Token
erhält,
und sich bei Erhalt des Tokens automatisch wieder in den Tokenring
eingliedert.
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Die
Datenstrecke ist bevorzugt eine drahtlose Datenstrecke, insbesondere
eine optische Datenstrecke oder eine Funk-Datenstrecke.
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Das
Bussystem kann z. B. ein Profibus-System z. B. gemäß EN 50170
oder IEC 61158/IEC 61784 oder ein AS-Interface-Bussystem oder ein Halbduplex-Bussystem oder ein
Feldbussystem sein.
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Das
kann Bussystem insbesondere eine Stern-Topologie aufweisen, dessen
Stern-Zentrum durch das erste Bussegment gebildet ist. Hierbei kann
insbesondere der erste Master der Leit-Master des Bussystems sein.
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Das
Sperrelement ist bevorzugt ein steuerbarer elektrischer Schalter
und kann insbesondere innerhalb der Datenstrecke oder zwischen die
Datenstrecke und das erste Bussegment oder zwischen das zweite Bussegment
und die Datenstrecke zwischengeschaltet sein.
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Die
Erfindung eignet sich besonders vorteilhaft zum Einsatz in Zwei-Master-
oder Multimaster-Bussystemen, in welchen wenigstens der erste Master
oder wenigstensds der zweite Master imstande ist, dann, wenn er
nicht im Besitz des Tokens ist und die Übergabe des Tokens an ihn für eine vorgegebene
Höchstzeitspanne
ausbleibt, automatisch ein neues Token entweder zu generieren oder
aus einem Speicher zu laden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung, in welcher
schematisch abhand bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
veranschaulichen:
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1 ein
Blockschaltbild eines erfindunsgemäßen Bussystems mit fünf Mastern,
fünf Bussegmenten,
acht Transceivern und vier optischen Datenstrecken,
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2 ein
Detail-Blockschaltbild eines Ausschnitts des Bussystems von 1,
welcher zwei Master, je einen Abschnitt von zwei Bussegmenten und
eine diese beiden Bussegmente verbindende Datenstrecke umfasst,
wobei die Situation vor Eintritt einer Unterbrechung der Datenstrecke
dargestellt ist,
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3 den
bereits in 2 gezeigten Ausschnitts des
Bussystems von 1, wobei die Situation während einer
Unterbrechung der Datenstrecke dargestellt ist,
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4 nochmals
den bereits in 2 gezeigten Ausschnitts des
Bussystems von 1, wobei die Situation während der
Wartezeit nach einer Unterbrechung der Datenstrecke dargestellt
ist,
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5 ein
Blockschaltbild eines erfindunsgemäßen Bussystems mit zwei Mastern,
zwei Bussegmenten, zwei Transceivern und einer optischen Datenstrecke,
und
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6 ein
Detail-Blockschaltbild der optischen Datenstrecke und der Transceiver
von 5.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines erfindunsgemäßen Bussystems mit fünf Mastern
M1, M2, M3, M4 und M5 und fünf
Bussegmenten B1, B2, B3, B4 und B5. Hierbei ist das Bussegment B1
ein zentrales Bussegment, welches mit dem Bussegment B2 über eine
drahtlose Datenstrecke D2, mit dem Bussegment B3 über eine
drahtlose Datenstrecke D3, mit dem Bussegment B4 über eine
drahtlose Datenstrecke D4 und mit dem Bussegment B5 über eine drahtlose
Datenstrecke D5 verbunden ist. Alle Datenstrecken D2–D5 gehen
somit vom zentralen Bussegment B1 aus, so dass das Bussystem eine
Stern-Topologie mit dem zentralen Bussegment B1 als Zentrum aufweist.
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Die
Datenstrecken D2–D5
sind alle bidirektional und können
z. B. Funk-Datenstrecken
oder optische Datenstrecken sein, über welche Daten z. B. in Form
von Licht-Impulsen oder Infrarot-Impulsen fließen. Die Strahlung kann bei optischen
Datenstrecken durch Lichtwellenleiter geführt sein; gemäß den in
den 1–6 Ausführungsformen
der Erfindung sind alle Datenstrecken D2–D5 durch Licht-Datenstrecken
ohne Lichtwellenleiter gebildet, d. h. der Datenfluß auf den
Datenstrecken D2–D5
erfolgt jeweils geradlinig durch die Luft. Die über die Datenstrecken D2–D5 übertragenen
Daten können
insbesondere Protokolle sein.
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An
den Enden der Datenstrecke D2 bedindet sich je ein Transceiver T2a
bzw. T2b als Schnittstelle zwischen den Bussegmenten B1 bzw. B2
einerseits unn der Datenstrecke D2 andererseits. Die Transceiver
T2a und T2b sind Signalwandler: sie setzen die vom jeweilgen Bussegment
B1, B2 kommenden elektrischen Signale in optische Signale um und
geben diese auf die Datenstrecke D2 auf, und setzen die von der
Datenstrecke D2 kommenden optischen Signale wieder in elektrische
Signale um und geben diese auf das jeweilige Bussegment B1, B2 auf.
Die Richtung des Datenflusses vom Bussegment B1 über die Datenstrecke D2 zum
Bussegment B2 ist in den 1–4 mit einem
punktierten abwärts
gerichteten Pfeil und dem Bezugszeichen R1 markiert, sie umgekehrte
Datenflussrichtung mit einem punktierten aufwärts gerichteten Pfeil und dem
Bezugszeichen R2.
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Ebenso
sind völlig
entspechend auch die übrigen
Transceiver T3a–T5a
und T3b–T5b
Signalwandler zur Umsetzung von Bussignalen in optische Signale
und umgekehrt.
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Der
Master M1 ist unmittelbar, d. h. ohne Zwischenschaltung einer drahtlosen
Datenstrecke, eines Wandlers oder eines Signalumssetzers oder sonstigen
Bauteils an das Bussegment B1 angeschllossen. Ebenso ist der Master
M2 unmittelbar an das Bussegment B2, der Master M3 unmittelbar an
das Bussegment B3, der Master M4 unmittelbar an das Bussegment B4
und der Master M5 unmittelbar an das Bussegment B5 angeschlossen.
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An
das zentrale Bussegment B1 sind im vorliegenden Beispiel fünf Slaves
S11–S15
unmittelbar angeschlosen, an das Bussegment B2 ein Slave S2, an
das Bussegment B3 ein Slave S3, an das Bussegment B4 ein Slave S4
und an das Bussegment B5 ein Slave S5.
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Die
Datenstrecken D2–D5 übertragen
den Datenverkehr zwischen den Bussegmenten 1:1, d. h. die Daten
werden bei ihrer Übertragung
nicht verändert.
Sofern keine der Datenstrecken D2–D5 unterbrochen ist, ist der
Datenverkehr daher auf allen Bussegmenten B1–B5 identisch, so dass die
Bussegmente B1–B5
insgesamt einen einzigen gemeinsamen Bus B1–B5 bilden, auf welchen alle
Master M1–M5
zugreifen und über
welchen die Master M1–M5
kommunizieren können.
Das Bussystem kann insbesondere ein Profibus-System gemäß EN 50170
bzw. IEC 61158/IEC 61784 oder ein Halbduplex-Bussystem oder ein
Feldbussystem sein.
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Die
einwandfreie Funktion jeder Datenstrecke wird von den Transceivern,
welche sich an den Enden der betreffenden Datenstrecke paarweise
gegenüberstehen,
zyklisch widerkehrend in beiden Richtungen überprüft, z. B. durch den Austausch
von speziellen Prüfsignalen.
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Im
vorliegenden Beispiel der 1–4 ist der
Master M1 der Leit-Master des Bussystems, welcher die Hautplast
der Steuerung des Datenverkehrs im Bussystem trägt, das Steuerzentrum des Bussystems
und den Mittelpunkt der Stern-Topologie bildet. Die übrigen Master
M2–M5
sind Sub-Master mit geringerer Priorität als der Leit-Master M1 und übernehmen
nur einzelne Aufgaben wie z. B. die Überwachung eines Detektors
oder die Ansteuerung eines einzigen Slaves. Bau Ausfall oder Fehlfunktion
des Leit-Masters M1 wird das gesamte Bussystem oder zumindest weite
Teile desselben mit mehreren Bussegmenten in Mitleidenschaft gezogen,
bei Ausfall eines Sub-Masters M2–M5 in der Regel hingegen nur das
einzelne Bussgment, an welches der betroffene Sub-Master unmittelbar
angeschlossen ist.
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Im
vorliegenden Beispiel ist das zentrale Bussegment B1 mit den unmittelbar
daran angeschlossen Schaltkreisen M1, S11–S15 und T2a–T5a stationär installiert,
während
das Bussegment B2 mit den unmittelbar daran angeschlossen Schaltkreisen M2,
S2 und T2b an oder in einem verfahrbaren Roboter angeordnet und
somit mobil ist.
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Die
Master M1–M5
bilden einen Token-Ring, in welchem ein Token über den Bus in einem ständigen Kreislauf
von einem Master zum nächsten
weitergegeben wird.
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Der
gestrichelte Rahmen in 1 begrenzt einen Ausschnitt
A des in 1 dargestellten Bussystems,
welcher einen Teil des Bussystems mit den Mastern M1 und M2, den
Transceiverrn T2a und T2b, der Datenstrecke D2 und Abschnitten der
Bussegmente B1 und B2 umfasst. Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist dieser
Teil A des Bussystems von 1 in den 2–4 in
verschiedenen Zuständen
gesondert veranschaulicht, wobei die Transceiver T2a und T2b im
Gegensatz zu 1 in den 2-4 jeweils
als Detail-Blockschaltbild
dargestellt sind.
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Der
unmittelbar an das erste Bussegment B1 angeschlossene Transceiver
T2a weist einen Empfänger
E1, eine Leuchtdiode L1, eine Fotozelle F1, einen Bustreiber Tr1,
eine Auswerteeinheit Aw und ein steuerbares Sperrelement S, welches
vorliegend als steuerbarer Schalter S ausgebildet ist, auf.
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Der
unmittelbar an das zweite Bussegment B2 angeschlossene Transceiver
T2b weist einen Empfänger
E2, eine Leuchtdiode L2, eine Fotozelle F2, und einen Bustreiber
Tr2 auf.
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Über das
Bussegment B1 ankommende elektrische Signale werden vom Empfänger E1
verstärkt
und auf die Leuchtdiode L1 aufgegeben, welche die elektrischen Signale
in optische Signale umsetzt. Diese durchlaufen die Datenstrecke
D2 in der Richtung R1 und werden von der Fotozelle F2 des Transceivers
T2b empfangen und wieder zurück
in elektrische Signale verwandelt, welche mittels des Bustreibers
Tr2 auf das Bussegment B2 aufgegeben werden.
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In
umgekehrter Datenflussrichtung werden über das Bussegmant B2 ankommende
elektrische Signale vom Empfänger
E2 verstärkt
und auf die Leuchtdiode L2 aufgegeben, welche die Signale in optischer
Form über
die Datenstrecke D2 in der Richtung R2 an die Fotozelle F2 des Transceivers
T2b weitergibt, wo sie wieder zurück in elektrische Signale verwandelt
und mittels des Bustreibers Tr2 auf das Bussegment B1 aufgegeben
werden.
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Die
Transceiver weisen ferner (in den Figuren nicht dargestellte) Überwachungsmittel
auf, mit welchen sie die Datenstrecke D2 in beiden Richtungen R1,
R2 wiederkehrend oder zyklisch darauf überprüfen, ob Durchgang, d. h. Funktionsfähigkeit,
der Datenstrecke D2 vorliegt oder ob in wenigstens einer sder Richtungen
R1 oder R2 eine Unterbrechung der Datenstrecke D2 eingetreten ist.
Diese Überwachungsmittel
bilden somit eine Kontrolleinrichtung zur Funktionsprüfung der
Datenstrecke.
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Vorzugsweise
findet jedesmal nach der Übertragung
eines Protokolls über
die Datenstrecke eine derartige Überprüfung auf
Durchgang der Datenstrecke in beiden Richtungen R1, R2 statt. Die Überprüfug kann
z. B. anhand des Austausches spezieller Prüfsignale zwischen den Transceivern
T2a, T2b oder durch Auswertung der zwischen den Bussegmenten B1,
B2 übertragenen
Daten oder durch den Vergleich von Hin- und Rücksignalen erfolgen.
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2 zeigt
die Situation bei normalem, ungestörtem Betrieb des Bussystems.
Die Datenstrecke D2 ist in beiden Richtungen R1, R2 funktionsfähig, d.
h. durchgängig.
Der steuerbare Schalter S, welcher im geöffneten Zustand die Datenübertragung
vom zweiten zum ersten Bussegment B2, B1, d. h. in der Richtung
R2, sperrt, ist daher erfindungsgemäß in der Situation von 2 geschlossen.
Eine Datenübertragung
zwischen dem ersten und dem zweiten Bussegment B1, B2 ist daher
in der Situation von 2 in beiden Richtungen R1, R2
möglich.
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3 zeigt
eine Situation, in welcher die Datenstrecke D2 durch ein in den
Strahlengang der optischen Datenstrecke D2 eintauchendes Hindernis
H in beiden Richtungen R1, R2 unterbrochen ist. Die Unterbrechung
wurde in der Situation von 3 bereits
von den Überwachungsmitteln
erkannt mit der Folge, dass der Schalter S als Reaktion hierauf
durch die Auswerteeinheit Aw automatisch geöffnet wurde, so dass der Datenfluss
in der Richtung R2 nicht allein durch das Hindernis H, sondern erfindungsgemäß zusätzlich auch
durch den Schalter S gesperrt ist.
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Die
Unterbrechung der Datenstrecke D2 führt dazu, dass die Master M1
und M2 nicht mehr kommunzieren können
und somit auch eine Weitergabe des Tokens zwischen diesen Mastern
M1, M2 nicht mehr möglich
ist. Der Token-Ring ist unterbrochen, und einer der beiden Master
M1, M2 kommt also nicht mehr in den Besutz des Tokens.
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Daher
startet in dem Bussystem von 1 automatisch
eine für
solche Fälle
vorgesehene, im Stand der Technik bei Multi-Master-Systemen übliche Notfall-Routine, durch welche
der betroffene Master M1 oder M2 sich ersatzweise selbst ein neues Token
generiert oder ein neues Token aus einem Speicher einliest, und
einen Datenverkehr auf demjenigen Bussegment B1 oder B2, auf welches
er betroffene Master M1 oder M2 trotz der Unterbrechnung der Datenstrecke
D2 noch Zugriff hat, in Gang setzt, wodurch nun zwei Token in dem
Bussystem vorhanden sind.
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Die
Folge davon ist, dass der Datenverkehr auf den Bussegmenten B1,
B2 nicht mehr übereinstimmt.
Sofern nun der Durchgang der Datenstrecke D2 ohne weitere Maßnahmen
wieder hergestellt wird, kommt es – zufallsabhängig – zu einer
Datenkollision auf mindestens einem der Bussegmente B1 oder B2.
Falls das Bussegment B2 von der Datenkollision betroffen ist, führt dies
nur zu einer Störung
des Bussegments B2 mit den unmittelbar daran angeschlossen Schaltkreisen
M2 und S2.
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Falls
aber das zentrale Bussegment B1 von der Datenkollision betroffen
ist, kann dies zu Störungen
oder zum Versagen des gesamten Bussystems von 1 führen. Daher
ist eine Datenkollision insbesondere auf dem zentralen Bussegment
B1 höchst unerwünscht.
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Durch
die Erfindung wird vorteilhafterweise eine Datenkollision speziell
auf dem zentralen Bussegment B1 gezielt vermieden.
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Dies
wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, dass nach Ende der Unterbrechung erst nach Ablauf einer
Wartezeit der Schalter S wieder geschlossen und damit der Datenfluss
in der Richtung R2 erst nach Ablauf der Wartezeit wieder freigegeben
wird. Hierdurch wird eine Datenkollision auf dem Bussegment B1 verhindert,
weil nämlich
während
der Wartezeit erfindungsgemäß keine
Daten vom Bussegment B2 auf das zentrale Bussegment B2 gelangen können, obwohl
die Datenstrecke D2 wieder durchgängig ist.
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Umgekehrt
ist jedoch während
der Wartezeit ein Datenfluß in
der Richtung R1 erfindungsgemäß möglich, was
dazu führt,
dass auf dem zweiten Bussegment B2 eine Datenkollision auftritt.
Dies wird erfindungsgemäß erzwungen,
denn ein standartisiertes Multi-Master-Bussystem gemäß dem Stand
der Technik reagiert, falls auf einem Bussegment eine Datenkollision
auftritt, in solcher Weise, dass derjenige Master, welcher unmittelbar
an das betreffende Bussegment angeschlossen ist, nach einiger Zeit wieder
von selbst in den Token-Ring eingliedert und von da an wieder am
Betrieb des Bussystems teilnimmt, wodurch die Störung behoben ist.
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Aus
diesem Grund ist die Datenkollision auf dem Bussegment B2 beabsichtigt,
da, wie onen dargelegt, eine Datenkollision auf dem Bussegment B2 vorteilhafterweise
zur Folge hat, dass der Master M2 sich von selbst wieder in den
Token-Ring eingliedert und der störungsfreie Betrieb des Bussystems
somit wieder hersgestellt wird, ohne den Betrieb der anderen Bussegmente
B1, B3, B4 und B5 und der daran unmittelbar angeschlossenen Schaltkreise
zu beeinträchtigen
oder zu verzögern.
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Mit
Hilfe der Erfindung wird also eine kleinere Störung (nämlich des Bussegments B2 und
der daran unmittelbar angeschlossenen Schaltkreise) in Kauf genommen,
um eine größere Störung (nämlich des
gesamten übrigen
Bussystems) gezielt zu verhindern.
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4 zeigt
eine Situation, in welcher das Hindernis H beseitigt und somit die
Datenstrecke D2 in beiden Richtungen R1, R2 wieder durchgängig, aber
die Wartezeit noch nicht abgelaufen ist. Der Schalter S ist daher
in der Situation von 4 eerfindungsgemäß noch geöffnet und
ein Datenflus in der Richtung R2 ausgeschlossen. Nach Ablauf der
Wartezeit wird der Schalter S geschlossen, wodurch sich wieder der
Normalzustand von 2 einstellt.
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Bevorzugt
ist der Zeitpunkt des Ablaufs der Wartezeit so festgelegt, dass
zu diesem Zeitpunkt, bei Schließung
des Schalters S und damit bei Freigabe des Datenflusses in der Richtung
R2, keine Kollision der auf dem ersten Bussegment B1 fließenen Daten
mit vom zweiten Bussegment B2 über
die Datenstrecke D2 auf das erste Bussegment B2, B1 gelangenden
Daten mehr möglich
ist.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Variante ist der Zeitpunkt des Ablaufs der
Wartezeit so festgelegt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kollision
der auf dem ersten Bussegment B1 fließenen Daten mit vom zweiten
Bussegment B2 über
die Datenstrecke D2 auf das erste Bussegment B2, B1 gelangenden Daten
geringer ist als ein vorgegebener Wahrscheinlichkeitswert, welcher
z. B. 1:1.000 oder 1:1.000.000 betragen kann.
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Es
gibt zahlreiche Möglichkeiten,
anhand der Datenflüsse
auf dem ersten Bussegment und/oder auf dem zweiten Bussegment bzw.
deren zeitlichem Verhalten festzustellen, wie groß zu einem
bestimmten Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit einer Datenkolliosion
auf dem ersten Bussegment ist, wenn der Datenfluß vom zweiten zumersten Busseegment
freigegeben wird, oder festzustellen, ob die Möglichkeit einer solchen Datenkollision
zu einem bestimmten Zeitpunkt überhaupt
noch bersteht.
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Es
gibt daher ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, die Dauer der
Wartezeit bzw. den Zeitpunkt des Ende der Wartezeit situationsbedingt
festzulegen. Bevorzugt erfolgt die Festlegung des Endes der Wartezeit
automatisch mittels der Auswerteeinheit Aw. Diese liest im vorliegeden
Beispiel die auf dem zweiten Bussegment B2 fließenden Daten zumindest teilweise
ein und wertet diese aus und leitet aus dem Ergebnis der Auswertung
den Zeitpunkt des Endes der Wartezeit ab. Hierbei kann der Zeitpunkt
des Endes der Wartezeit insbesondere vom zeitlichen Verhalten des
Datenflusses auf dem zweiten Bussegment abhängen.
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Selbstverständlich brauchen
die Auswertewerteeinheit Aw und der Schalter S weder Bestandteile
des Transceivers T2a noch auf der funktionsmäßig dem ersten Bussegment B1
zugewandten Seite der Datenstrecke D2 angeordnet zu sein. Ebenso können vielmehr
die Auswertewerteeinheit Aw und der Schalter S auf der funktionsmäßig dem
zweiten Bussegment B2 zugewandten Seite der Datenstrecke D2 angeordnet
und hierbei insbesondere Bestandteile des Transceivers T2b sein.
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Die
Anwendung der Erfindung im Bussystem von 1 ist selbstverständlich nicht
auf die unter Bezug auf die 1–4 exemplarisch
erläuterte erfindungsgemäße Sperrung
und Wiederfreigabe der Datenstrecke D2 beschränkt; vielmehr kann die Erfindung
völlig
analog hierzu auch bei den anderen Datenstrecken D3, D4 und D5 Anwendung
finden.
-
Auch
die nachfolgenden Ausführuzngen
beziehen sich auf bevorzugte Varianten der Erfindung. Die Erfindung
betrifft ein Bussystem bzw. Gerät
zur Vermeidung von Datenkollisionen bei Übertragungsunterbrechungen
für Multimastersysteme.
Die Erfindung betrifft ein Gerät
mit einem Mechanismus zur Vermeidung von Datenkollisionen bei Übertragungsunterbrechungen
innerhalb von Multimastersystemen.
-
Motivation:
-
Kollisionsproblem:
Während
einer Datenübertragungsunterbrechung
ergreift ein Muster auf der mobilen Seite nach seinem Bustimeout
das Token, während
auf der stationären
Seite parallel ein anderer Token parallel weiterläuft. Bei
der Wiederherstellung des Lichtstrahls kann der selbst gestartete
Busverkehr des mobilen Masters in den Daten-austausch des stationären Masters
hineinkollidieren, womit der rein stationäre Datenverkehr gestört wird und/oder
sich der stationäre
Master zurückzieht.
(s. Folgefehler beim Profibus)
-
Negativverhalten:
-
Die
Kommunikation der Übertragungsstrecke
ist unterbrochen, dies gilt auch für eine einseitige Unterbrechung.
Der aufgebaute Busverkehr der mobilen Seite beinhaltet bei den bekannten
Anwendungen keinen inhaltlichen Datenverkehr zwischen den Teilnehmern.
Wenn beide Seiten parallel arbeiten (doppelter Token) ist eine Kollision
nach einer Datenübertragungsunterbrechung
sehr wahrscheinlich. Sind die Master gleichberechtigt (z. B. Profibus),
so wird sich bei einer Kollision per Zufall einer der beiden durchsetzen.
Eine Kollision auf der stationären Seite
bewirkt die Störung
der gesamten Anlage, eine Kollision auf der mobilen Seite bewirkt
i. d. R. keine zusätzlichen
Kommunikationsstörungen,
das Erzwingen einer Kollision auf der mobilen Seite verhindert eine
Kollision auf der stationären
Seite (vgl. 5).
-
Problemlösung:
-
Bei
dem stationären
Transceiver wird ein Betriebsmodus (Kollisionsschutz) eingeschaltet,
der mobile Transceiver arbeitet normal.
-
Die
stationäre
Transceiversteuerung mit dem Modus Kollisionsschutz erkennt eine
Datenübertragungsunterbrechung
in beiden Richtungen und sperrt nach einer sicheren Zeit die Übertragung
des Rücksignals
(Zustand "Idle").
-
Auch
nach der Datenübertragungsunterbrechung,
d. h. wenn physikalisch beide Übertragungsrichtungen
stabil sind, bleibt zunächst
der Zustand "Idle" beibehalten. Durch
einen bestimmten Algorithmus kann erkannt werden, ob das mobile
Bussegment noch eine Gefahr für
die stationäre
Seite darstellen kann. Ist die Gefahr nicht mehr gegeben, so wird
die stationäre
Transceiversteuerung entsperrt und die Kommunikation ist wieder
hergestellt.
-
Erkennung der Datenübertragungsunterbrechung:
-
Die
Datenübertragungsunterbrechung
wird ausschließlich über die
vom Medium ankommenden Signale erkannt.
-
Bei
einem erfindungsgemäßen Bussystem bzw.
Gerät mit
einem Mechanismus zur Vermeidung von Datenkollisionen nach Übertragungsunterbrechungen
innerhalb von Multimastersystemen scützt eine Übertragungssperre das wichtigere
(Sternpunkt) Bussegment, wobei die Steuerung dieser Sperre aus durch
eine Analyse der vom Medium ankommenden Signalen, die im Zusammenhang
mit einer Datenübertragungsunterbrechung
stehen, zu- und abgeschaltet wird.
-
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass auch eine einseitige
Unter-brechung der von der stationären Seite auf die mobile Seite
auf der stationären
Seite erkannt wird, und die Sperre auslöst.
-
Begriffe:
die folgenden Begriffsdefinitionen sind vereinfacht und auf die
genannten Bezüge
eingeschränkt.
-
Übertragungsstrecke:
-
Die Übertragungsstrecke
ist eine Punkt zu Punkt Verbindung bestehend aus zwei von der Richtung
entgegengesetzten Datenkanälen.
Die Schnittstellen der Übertragungsstrecke
sind auf Senderseite die elektrischen Steuersignale, empfangsseitig
alle nutzbaren elektrischen Signale aus der Empfangseinheit.
-
Medium:
-
Gemeint
ist das Übertragungsmedium.
Beispiel: Freiraum mit Lichtübertragung
oder Funk. Das Übertragungsmedium
ist bei dem Gerät
nicht festgelegt. Es handelt sich um ein Medium, das unter ungünstigen
Einflüssen
kurzzeitig unterbrochen werden kann, wobei Hin- und Rückkanal
nicht notwendigerweise gleichzeitig unterbrochen wird.
-
Datenübertragungsunterbrechung:
-
Die
Datenübertragungsunterbrechung
kann beidseitig oder einseitig in beide Übertragungsrichtungen auftreten.
-
Stationäre Seite – Mobile Seite:
-
Für den Anwendungsfall
werden Daten von einem stationären
auf einen beweglichen Signalwandler übertragen. Beim Einsatz von
mehreren Übertragungsstrecken
bildet i. d. R. die stationäre Seite
den Sternpunkt, deshalb ist diese Seite durch
-
Master, "AktiverTeilnehmer":
-
Der "Aktive Teilnehmer" ist in diesem Papier gleichbedeutend
mit "Master". Es handelt sich
um einen Busteilnehmer, der einen selbständigen Telegrammablauf betreibt.
-
Slave, "Passiver Teilnehmer":
-
Der
Slave sendet nur ein Telegramm (Antwort) unmittelbar nach einem
Aufruf des Masters.
-
Monomasterbetrieb:
-
Bei
Monomasterbetrieb, auch welchen sich die Erfinung nicht bezieht,
ist nur ein Master am Bus angeschlossen.
-
Multimastertokenverfahren:
-
Dieser
Mechanismus betrifft die Schicht 2 des OSI-Referenzmodells (nach
Norm ISO 7498). Ein übliches
Verfahren bei Halbduplex-Feldbussystemen, bei dem die Zuständigkeit
des Telegrammablaufs auf mehrere Teilnehmer verteilt ist, dabei
kann zu einem Zeitpunkt nur ein aktiver Teilnehmer die Rolle des
Masters übernehmen,
was gleichbedeutend mit dem Tokenbesitz ist. Der Token wird unter den
Mastern reihum weitergereicht.
-
Bustimeout:
-
Erkennt
ein Master innerhalb einer bestimmten Zeit, nämlich den Bustimeout, keine
Busaktivität, so übernimmt
er spontan das Token und betreibt den Busbetrieb fort. Dies kann
z. B. dadurch geschehen, dass der Token nach der Weitergabe verloren
ging oder dass die Verbindung zu einem anderen Master, der gerade
den Token hat, unterbrochen ist. Der Bustimeout kann/soll bezüglich der
Master verschieden hoch sein.
-
Telegramm:
-
Ein
serieller Bitstrom, der als zusammengehöriges Informationspaket ohne
Pause übertragen wird.
-
Kollision:
-
Fehlverhalten
im Telegrammablauf aus Sicht eines Masters, verursacht durch ein
Telegramm eines weiteren Initiators (eigenständiger Telegrammsender). Bei
einer hier verstandenen Kollision muss es nicht zu einer Überschneidung
der Telegramme kommen (physikalische Kollision).
-
Transceiver:
-
Signaltreiber
und -empfänger,
die auch die Funktion der Signalwandlung des elektrischen Mediums
auf das Medium der Übertragungsstrecke
beinhaltet.
- 1. Empfänger
- 2. Bustreiber
- 3 Transceiversteuerung
(vgl. 6).
-
Transceiversteuerung:
-
Die
Transceiversteuerung ist eine Einheit, die in Abhängigkeit
der vom Medium ankommenden Signale einen Zustand einnimmt, der bewirkt,
dass im Zustand "Übertragen" diese Signale auf
den Bus übertragen
werden, oder im Zustand "Idle" diese Signale gesperrt
werden. Bei einem Halbduplex-Bus werden dabei (Idle) die Treiber
(2) passiv geschaltet.
-
Folgefehler beim Profibus:
-
Beim
Profibus werden nach einer Kollision zwei Folgefehler verursacht:
- 1. Der eventuell soeben abgesendete Aufruf
an einen Slave (z. B. einer anderen Gasse oder ebenfalls stationär) wird
aufgrund der Kollision nicht quittiert. Die Steuerung entfernt den
Slave aus der Aktivliste, er muss neu aufgenommen werden, dieser
Fehler wird i. d. R. angezeigt und protokolliert.
- 2. Beim Aufbau des Tokenrings kann der stationäre Master
(i. d. R. C1) als letzter aufgenommen werden, in dieser Zeit findet
dann kein zyklischer Datenaustausch mit diesem Master statt. Das würde bedeuten,
dass nach der Überschreitung der Überwachungszeit
alle ihm zugeordneten Teilnehmer in den Failsafe-Zustand übergehen
und die gesamte Anlage still steht.
-
- 1
- Empfänger
- 2
- Bustreiber
- 3
- Transceiversteuerung
- A
- Ausschnitt
des Bussystems von 1
- Aw
- Auswerteeinheit
- B1
- zentrales
Bussegment
- B2–B5
- Sub-Bussegmente
- D2–D5
- drahtlose
Datenstrecken
- E1,
E2
- Empfänger für Bussignale
- F1,
F2
- Fotozellen
- L1,
L2
- Leuchtdioden
- M1
- Leit-Master
- M2–M5
- Sub-Master
- R1
- Datenflussrichtung
von B1 nach B2
- R2
- Datenflussrichtung
von B2 nach B1
- S
- Sperrelement
(Schalter)
- Tr1,
Tr2
- Treiber
für Bussignale
- T2a–T5a
- Transceiver
von B1
- T2b–T5b
- Transceiver
der Sub-Bussegmente