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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren für eine Startvorrichtung für Brennkraftmaschinen
sowie eine solche Startvorrichtung.
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Stand
der Technik
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Bei
Brennkraftmaschinen ist der Motorstart mit Seilzugstartern bekannt.
Dabei wird eine Brennkraftmaschine gestartet, in dem der Seilzug
des Seilzugstarters möglichst
schnell angezogen wird. Insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit
weniger als vier Zylindern ist die vom Bediener aufzubringende Anfangskraft
beim Durchziehen des Seilzuges bzw. die notwendige Seilzuggeschwindigkeit
groß,
um beim Starten der Brennkraftmaschine erfolgreich zu sein. Allerdings
sind viele Bediener durch diese Anforderungen körperlich stark belastet oder
auch überlastet,
so dass es oft nicht zum erfolgreichen Motorstart kommt bzw. es
vieler Versuche dazu bedarf, bevor die Brennkraftmaschine erfolgreich
gestartet wird. Auch besteht die Gefahr der körperlichen Beeinträchtigung
des Bedieners durch die hohen körperlichen
Anforderungen.
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Diese
hohen Belastungen treten insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit
typischer Weise weniger als vier Zylindern auf, wobei beim Drehen der
Kurbelwelle die Kompressionsarbeit direkt vom Bediener übernommen
wird und die entsprechenden Kraftverläufe stoßartig oder auch impulsartig
auftreten.
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Weiterhin
sind aufgrund der modernen Zylinderfertigungsverfahren hohe Abdichtungen
zwischen Zylinderbohrung und Kolben erreicht, so dass sich die zu
komprimierende Zylinderfüllung
wegen geringer Leckraten nicht mehr nennenswert reduziert.
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Darüber hinaus
finden sich aufgrund von kompakten Bauraumsituationen immer häufiger Brennkraftmaschinen
mit relativ kurzen Pleuelstangen. Dies bewirkt auch, dass sich aufgrund
der Hebelverhältnisse
im Kurbeltrieb der Brennkraftmaschine ungünstige Kraftverläufe beim
Durchdrehen der Kurbelwelle ergeben.
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Auch
werden moderne Brennkraftmaschinen mit hoher Verdichtung betrieben,
was zu einem geringeren Schadstoffgehalt des Abgases führt. Dies
bedeutet jedoch auch wiederum, dass bei solch ausgelegten Brennkraftmaschinen
die Verdichtungsarbeit erhöht
ist.
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Zum
Zweck einer möglichst
geringen spezifischen Abgasschadstoffemission und der besseren Ausnutzung
der hochqualitativen Kraftstoffe werden moderne Brennkraftmaschinen
bis hinunter in den Start- und Leerlaufbereich mit Zündzeitpunkten
weit vor dem oberen Totpunkt (OT) des Kurbeltriebs betrieben. Dies
kann jedoch auch zu einer Rückwärtsdrehung
der Kurbelwelle führen,
wenn die Seilzugstarterhandhabung vom Bediener ungeschickt durchgeführt wird.
Dadurch wird bewirkt, dass der Seilzug des Starterseils mit dem
dazugehörigen
Handgriff eingerollt wird, was allgemein von dem Bediener als unangenehmes
Rückschlagen
empfunden wird. Um dieses Rückschlagen
beim Stand der Technik zu vermeiden, wird bei zu langsamen Drehzahlen
unterhalb einer sogenannten Startdrehzahl die Zündanlage derart ausgeführt, dass
keine für
einen Funkenüberschlag
an der Zündkerze
ausreichende Zündspannung
zur Verfügung
gestellt wird. Daher wird eine einer Startdrehzahl entsprechende
hohe Drehzahl des Seilzugstarters benötigt, um die Brennkraftmaschine zu
starten. Darüber
hinaus liegt die Drehzahlgrenze, ab der ein Zündfunke erzeugt wird, relativ
hoch. Somit muss der Bediener eine hohe Geschwin digkeit des Seilzugs
erzeugen und somit eine relativ hohe Anfangskraft am Seilzug aufbringen.
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Darstellung
der Erfindung, Aufgabe, Lösung,
Vorteile
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren für eine Startvorrichtung für Brennkraftmaschinen
sowie eine solche Startvorrichtung zu schaffen, die eine deutliche
Entlastung des Bedieners erbringt. Auch ist es eine Teilaufgabe
bei Brennkraftmaschinen mit Seilzugstarter, die erforderliche Zuggeschwindigkeit des
Seilzugs und/oder die Zugbeschleunigung zu Beginn des Startvorgangs
zu reduzieren und dadurch die erforderliche Kraft beim Ziehen des
Seilzugs zu erniedrigen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bezüglich
des Verfahrens gelöst
gemäß den Merkmalen von
Anspruch 1. Die Aufgabe hinsichtlich der Startvorrichtung wird vorteilhaft
gelöst
durch die Merkmale von Anspruch 14 oder Anspruch 30.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind jeweils in den Unteransprüchen beschrieben.
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Kurze
Beschreibung der Zeichnungen
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Nachstehend
wird die Erfindung auf der Grundlage eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen in rein schematischen Darstellungen:
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1a ein
Diagram eines Zündzeitpunkts vor
Motor-OT als Funktion der Motordrehzahl der Brennkraftmaschine nach
dem Stand der Technik;
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1b ein
Diagram eines Zündzeitpunkts vor
Motor-OT als Funktion der Motordrehzahl der Brennkraftmaschine nach
dem Stand der Technik mit Startunterstützung;
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2 ein
schematisches Diagram eines erfindungsgemäßen Verlaufs des Zündzeitpunkts
vor Motor-OT bzw. der Frühverstellung
des Zündwinkels als
Funktion der Kurbelwellendrehzahl der Brennkraftmaschine;
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3 ein
Diagram eines erfindungsgemäßen Verlaufs
des Zündzeitpunkts
vor Motor-OT als Funktion der Motordrehzahl der Brennkraftmaschine ohne
Leerlaufstabilisierung;
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4 ein
Diagram eines erfindungsgemäßen Verlaufs
des Zündzeitpunkts
vor Motor-OT als Funktion der Motordrehzahl der Brennkraftmaschine mit
Leerlaufstabilisierung;
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5 eine
schematische Darstellung der Frühverstellung
des Zündwinkels
und der Kraft zum Durchdrehen des Motors als Funktion der Kurbelwellendrehzahl;
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6 eine
Tabelle einer erfindungsgemäßen Zündwinkels
vor Motor-OT und der Drehzahl der Brennkraftmaschine; und
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7 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Bevorzugte
Ausführung
der Erfindung
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Die 1a zeigt
ein Diagramm des Zündzeitpunkts
vor oberem Motor-OT
einer Brennkraftmaschine als Funktion der Motordrehzahl nach dem Stand
der Technik. Dabei ist zu erkennen, dass unterhalb etwa 1000 1/min
kein Zündfunke
entsteht. Von ca. 1000 1/min bis ca. 1750 1/min erkennt man in einem
Teil der Kurve, dass der Zündzeitpunkt
vor dem oberen Totpunkt (Motor-OT) insgesamt gering ist und mit
steigender Drehzahl auf etwa Null abnimmt, siehe Bezugsziffer 1.
Bei einer ersten Grenzdrehzahl 2 springt der Zündzeitpunkt
vor Motor-OT auf etwa 8° und
bleibt bis ca. 5000 1/min konstant, siehe Plateau 3. Anschließend springt
der Zündzeitpunkt
vor Motor-OT zu höheren
Drehzahlen bei 4 erneut auf etwa 20° und steigt dann bei Kurventeil 5 langsam
an, bis bei 8000 1/min etwa ein Plateau 6 erreicht ist.
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Das
erste Plateau 3 entspricht dem Drehzahlbereich von ca.
5000 1/min bis ca. 550 1/min und des Leerlaufbereichs. Unterhalb
der Leerlaufdrehzahl wird kein wesentlicher Zündzeitpunkt vor OT vorgesehen,
da in diesem unteren Drehzahlbereich ein Rückschlagen der Kurbelwelle
vermieden werden soll, indem bei zu geringen Drehzahlen unterhalb
einer sogenannten Startdrehzahl die Zündanlage derart ausgeführt ist,
dass keine für
einen Funkenüberschlag
an der Zündkerze
ausreichende Zündspannung
zur Verfügung
gestellt wird.
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Die 1b zeigt
ebenfalls ein Diagramm des Zündzeitpunkts
vor oberem Motor-OT einer Brennkraftmaschine als Funktion der Motordrehzahl
nach dem Stand der Technik. Dabei ist zu erkennen, dass knapp unterhalb
etwa 1000 1/min kein Zündfunke entsteht
und von ca. 1000 1/min bis ca. 6000 1/min der Zündzeitpunkt vor dem oberen
Totpunkt (Motor-OT) mit steigender Drehzahl auf ein Plateau von ca.
24° ansteigt,
siehe Bezugsziffern 7 und 8.
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Die 2 zeigt
in einem Diagramm schematisch den erfindungsgemäßen Verlauf des Zündzeitpunkts
vor Motor-OT bzw. der Frühverstellung
des Zündwinkels
als Funktion der Drehzahl der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine.
Dabei sind im Wesentlichen fünf
Bereiche zu erkennen. In einem ersten Bereich 10 steigt
die Frühverstellung
des Zündwinkels
von Null progressiv an, siehe 11. Der Kurvenverlauf 11 entspricht
annähernd
dem eines Astes einer umgekehrten Parabel. Der Bereich 10 ist
der Startbereich. Der Bereich 20, der sich dem Bereich 10 zu
höheren
Kurbelwellendrehzahlen anschließt
ist der Bereich der Leerlaufstabilisierung. In diesem Bereich findet
erst eine sprunghafte Abnahme 21 der Frühverstellung des Zündwinkels
statt und bei höheren
Drehzahlen nimmt die Frühverstellung
mit steigender Drehzahl erneut leicht ab, siehe 22. Der
Bereich 30, der sich dem Bereich 20 der Leerlaufstabilisierung
anschließt,
ist der Leerlaufbereich, in welchem die Frühverstellung nahezu konstant
ist oder geringfügig
mit steigender Drehzahl abnimmt. Der Bereich 40, der sich
dem Leerlaufbereich 30 anschließt, ist der Beschleunigungsbereich
oder Verzögerungsbereich
und stellt einen Übergang
vom Leerlaufbereich 30 zum Arbeitsbereich 50 dar.
In diesem Bereich 40 wird ein sprunghafter Übergang 41 der Frühverstellung
mit anschließender
geringfügiger Steigung 42 mit
wachsender Drehzahl realisiert, bevor bei 50 ein Plateau 51 als
Arbeitsbereich erreicht ist.
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Die 3 zeigt
ein Diagramm eines erfindungsgemäßen Verlaufs
des Zündzeitpunkts
vor Motor-OT einer Brennkraftmaschine als Funktion der Motordrehzahl.
Dabei ist im Gegensatz zum Stand der Technik gemäß 1a in
diesem Diagramm der 3 zu erkennen, dass ab etwa
400 1/min bereits ein progressiv ansteigender Zündzeitpunkt 100 vor Motor-OT
vorliegt. Von ca. 400 1/min bis ca. 2250 1/min steigt der Wert des
Zündzeitpunkts
vor dem oberen Totpunkt (Motor-OT) mit steigender Drehzahl stark
an, wobei bei etwa 2250 1/min ein Maximalwert von ca. 18° erreicht
ist. Bei diesem Drehzahlwert fällt der
Wert des Zündzeitpunkts
von 18° auf
etwa 8° vor Motor-OT
steil ab, siehe 101, und bleibt bis ca. 4400 1/min konstant,
siehe Kurventeil 102. Anschließend springt der Wert des Zündzeitpunkts
bei ca. 4400 1/min erneut auf etwa 22° vor Motor-OT an, siehe Kurventeil 103,
und steigt dann erneut langsam an, siehe Kurventeil 104,
bis er bei 6000 1/min ein Plateau 105 erreicht hat.
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Es
ist in 3 deutlich zu erkennen, dass der Zündfunke
bereits bei niedrigster Drehzahl einsetzt, der Zündzeitpunkt also so eingestellt
ist, dass ein Rückdrehen
der Brennkraftmaschine nicht vorkommen kann, d.h. ein Zündzeitpunkt
mit sehr geringem Abstand vor, nach oder im oberen Totpunkt des Kurbeltriebs.
Weiterhin der Zündzeitpunkt
mit ansteigender Startdrehzahl eine große Progression in Richtung
des Betriebszündzeitpunkts
aufweist und dass sich nach Erreichen der Leerlaufdrehzahl bzw. des
Leerlaufdrehzahlbereichs ein konstanter Zündzeitpunkt 102 für eine stabiles
Leerlaufverhalten der Brennkraftmaschine einstellt. Somit stellt
der Übergang
von dem progressiven Anstieg auf das erste Plateau 102 der Übergang
zum Leerlaufdrehzahlbereich dar und der weitere Anstieg bei ca.
4400 1/min stellt den Übergang 103 zum
Arbeitsdrehzahlbereich dar.
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Der
erfindungsgemäße Verlauf
des Zündzeitpunkts
als Funktion der Motordrehzahl bzw. Kurbelwellendrehzahl in einer
erfindungsgemäßen Zündanlage
bewirkt dabei das Folgende. Bei einem langsamen Durchziehen des
Seilzugstarters über
die Kompression der Brennkraftmaschine erfolgt die Zündung zu
einem sehr späten
Zündzeitpunkt,
so dass die Brennkraftmaschine nicht zurückschlagen kann. Wobei die
durch die Verbrennung der Zylinderfüllung frei werdende Energie
den Kurbeltrieb beschleunigt. Allerdings ist aufgrund der physikalischen Grenzen
die Beschleunigung in der Regel in diesem Bereich noch nicht ausreichend
um ein selbständiges Erreichen
der Leerlaufdrehzahl zu erreichen. Allerdings wird durch die geringe
Beschleunigung der Bediener beim weiteren Durchziehen des Starterseils unterstützt, so
dass er bei den nächsten
Kurbelwellenumdrehungen die kompressionsbedingten Kraftspitzen nur
noch gering oder nicht mehr wahrnimmt und sich für ihn wegen des progressiv
verlaufenden Zündzeitpunkts
der weitere Verlauf der Kraft bis zum vollständigen Ausziehen des Seils
stark degressiv darstellt. Die nicht mehr benötigte Armkraft wird in eine
Beschleunigungsbewegung umgesetzt, so dass der Startergriff des
Seilzugstarters im Verlauf bis zum Erreichen des Seilendes im vollständig ausgezogenen
Zustand immer schneller gezogen werden kann. Dadurch kann unter
günstigen
Umständen
bereits weit vor dem Erreichen des Seilendes eine ausreichend hohe
Drehzahl des Kurbeltriebs der Brennkraftmaschine und ein ausreichend
früher
Zündzeitpunkt
vor dem oberen Totpunkt des Kurbeltriebs erreicht sein, so dass
die Brennkraftmaschine anspringt und die Leerlaufdrehzahl erreicht.
Insgesamt wird somit eine deutliche Verringerung der Seilzuggeschwindigkeit
zum erfolgreichen Starten der Brennkraftmaschine erreicht. Dies
bewirkt auch eine deutliche Reduzierung der dazu erforderlichen
Kraft, weil keine Kraftspitzen mehr auftreten, wie beim schnellen
Durchziehen nach dem Stand der Technik.
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Der
Leerlaufbereich wird durch eine Absenkung des Zündzeitpunkts gegenüber dem
Zündzeitpunkt
im Arbeitsbereich und dem Zündzeitpunkt
im oberen Startbereich stabilisiert. Dies bewirkt, dass die Brennkraftmaschine
zur Erhaltung ihres Betriebspunkts relativ stark entdrosselt werden
muß. Dadurch
sinkt die angesaugte Kraftstoff-/Luftgemischmenge und die häufig auftretenden
Ungenauigkeiten bei der Gemischbildung treten prozentual in den
Hintergrund. Für
den Fall, dass die Brennkraftmaschine während der Leerlaufphase durch
innere oder äußere Anregungen
in seiner Drehzahl durchsacken würde,
also in der Drehzahl absinken würde,
würde die Brennkraftmaschine
mit dem Abfall zur oberen Startdrehzahl wegen des sprunghaft steigenden
Frühzündungswinkels
automatisch wieder auf die Leerlaufdrehzahl beschleunigt werden.
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Zusätzlich zu
dem oben beschriebenen Effekt einer Selbstregelung bei einem Absacken
der Leerlaufdrehzahl kann weiterhin ein degressiver Verlauf des
Zündwinkels
im Leerlaufbereich vorgenommen werden, wie es in den 2 und 4 dargestellt
ist. Dort ist der Leerlaufbereich jeweils mit einem bei zunehmender
Drehzahl absinkenden Zündwinkel
bzw. Zündzeitpunkt
vor Motor-OT 22, 110 versehen. Eine leichte Verringerung
der Leerlaufdrehzahl bewirkt eine leichte Erhöhung der Frühzündung, so dass die Leerlaufdrehzahl
wieder auf ihren ursprünglichen
Wert angehoben wird.
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Auf
der anderen Seite bewirkt eine Abweichung der Leerlaufdrehzahl in
Richtung zu höheren Drehzahlen
eine Abschwächung
der Motorkraft durch den leicht degressiven Verlauf des Zündwinkels
und die Motordrehzahl sinkt wieder auf ihren früheren Wert ab. Der Leerlauf
der Brennkraftmaschine wird somit selbstregelnd an einer Motordrehzahl
gehalten und Abweichungen der Motordrehzahl werden durch die Veränderung
des Zündwinkels
selbsttätig korrigiert.
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Vorteilhaft
kann die selbstregelnde Funktion als ausschließliche Funktion der Motordrehzahl
hinterlegt sein. Auch kann es vorteilhaft sein, wenn verschiedene
Zündzeitpunktverläufe in dem
Verfahren zur Steuerung der Startvorrichtung hinterlegt sind, zwischen
welchen als Funktion anderer Größen gewechselt
werden kann. Beispielsweise kann der Wechsel zwischen verschiedenen
Zündzeitpunktverläufen als
Funktion von Eingangsgrößen, wie
Beschleunigung und/oder Verzögerung
der Drehzahl der Brennkraftmaschine, Temperatur der Brennkraftmaschine,
Abgastemperatur, Abgaszusammensetzung und/oder ähnlichem durchgeführt werden.
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Die 5 zeigt
schematisch ein Diagramm 200 zur Verdeutlichung der Kraftverhältnisse
während
des Starts der Brennkraftmaschine. Es ist ein Startvorgang mittels
eines Seilzugstarters mit einer erfindungsgemäßen Verfahrensweise anschaulich dargestellt.
Das Diagramm zeigt die Frühverstellung des
Zündwinkels
sowie den Kraftaufwand zum Durchdrehen der Brennkraftmaschine bzw.
des Motors als Funktion der Kurbelwellendrehzahl. Dabei zeigt die
Linie 201 die Frühverstellung
des Zündwinkels
und die Balken 210, 211, 212 den Kraftaufwand beim
Ziehen des Seilzugstarters. Es ist zu erkennen, dass der Zündwinkel
bereits deutlich unterhalb der Leerlaufdrehzahl beginnt zu größeren Zündwinkeln vor
OT anzu steigen. Zu Beginn ist der Kraftaufwand 213 zum
Durchdrehen der Brennkraftmaschine vollständig durch den Seilzugstarter
aufzubringen, was durch den ersten Balken 210 gekennzeichnet
ist. Dies erfolgt alles während
der ersten Kurbelumdrehung 220. Während der ersten Kurbelumdrehung 220 wird
bei 230 der erste Zündfunke
ausgelöst.
Dadurch wird die Kurbelwelle etwas beschleunigt. Dies bewirkt, daß bei der
zweiten Kurbelumdrehung 221 die Kraft zum Durchdrehen der
Brennkraftmaschine aufgeteilt wird auf einen Kraftanteil durch den
Seilzugstarter 211a und den Kraftanteil aufgrund der Verbrennung
in der Brennkraftmaschine 211b. Gleichzeitig steigt die
Frühverstellung
des Zündwinkels
an. Während
der zweiten Kurbelumdrehung 221 wird ein Zündfunke 231 ausgelöst, was
die Kurbelwelle beschleunigt. Dies bewirkt erneut, daß bei der
dritten Kurbelumdrehung 222 die Kraft zum Durchdrehen der
Brennkraftmaschine aufgeteilt wird auf einen reduzierten Kraftanteil
durch den Seilzugstarter 212a und einen erhöhten Kraftanteil
aufgrund der Verbrennung in der Brennkraftmaschine 212b.
Der Seilzugstarter hat wieder weniger Kraft aufzubringen. Auch wird
dadurch die Drehzahlschwelle 250 überschritten, welche als Minimaldrehzahl
zum erfolgreichen Motorstart überschritten
werden muss. Gleichzeitig steigt weiter die Frühverstellung des Zündwinkels
an und der Zündfunke 232 der
dritten Kurbelumdrehung 222 beschleunigt die Kurbelwelle
weiter, bis die Leerlaufgrenzdrehzahl 240 erreicht ist
und die Frühverstellung
bei Drehzahl 240 abgesenkt wird, weil die Leerlaufgrenzdrehzahl überschritten
wird und ein stabiler Leerlauf erreicht ist.
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Die 6 zeigt
eine Tabelle, in welcher in der linken Spalte die Motordrehzahl
und in der rechten Spalte der Zündwinkel
vor Motor-OT dargestellt ist. Es ist zu erkennen, dass bei 400 1/min
der Zündwinkel
noch 0 ist aber beginnt zu negativen Werten zu steigen. Der Zündwinkel
steigt dann bis 2300 1/min auf Werte von –19° an, bis er bei 2300 1/min auf –12° absinkt.
Das Leerlaufplateau erstreckt sich dann von 2300 1/min bis 4000
1/min. Bei dieser Drehzahl sinkt der Zündwinkel von –12° auf –9,5° geringfügig ab,
damit eine Leerlaufselbstregelung realisiert werden kann, wie bereits
oben beschrieben. Bei Drehzahlen von 4000 1/min steigt der Zündwinkel
im Übergang
zum Arbeitsbereich wieder steil an und verläuft bis 12500 1/min geringfügig ansteigend,
bis bei 13500 1/min der Zündwinkel
am Ende des Arbeitsbereichs wieder auf –10° absinkt.
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Die 7 zeigt
schematisch eine Brennkraftmaschine 300 mit Kolben 301,
Kurbelwelle 302 und Pleuel 303. Der Kolben läuft, wie
bekannt, in der Laufbuchse des Motors und komprimiert das in dem Brennraum 305 eingebrachte
Kraftstoff-/Luftgemisch, das von einem Zündfunken einer Zündkerze 306 entzündet wird.
Weiterhin ist ein Seilzug eines Seilzugstarters 307 zu
erkennen, mit welchem die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine manuell
angetrieben werden kann. Ein Drehzahlsensor 308 detektiert
die Kurbelwellendrehzahl, auch Motordrehzahl genannt.
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Zur
Steuerung des Motorstarts und der Zündung ist eine Vorrichtung 310 vorgesehen,
welche den Zündfunken
der Zündkerze 306 unter
anderem als Funktion der Motordrehzahl steuert. Diese kann den Zündzeitpunkt
erfindungsgemäß in Abhängigkeit der
Motordrehzahl und gegebenenfalls anderer Größen steuern.
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Vorzugsweise
kann die Erfindung angewendet werden mit Seilzugstartern für Brennkraftmaschinen,
bei welchen im Kraftweg zwischen einer Handhabe oder einem Starterseil
und einem Ausgangselement eines Seilzugstarters oder der Kurbelwelle
ein elastisches Federmittel vorgesehen ist. Solche ein Federmittel
aufweisende Startvorrichtungen sind unter anderem durch die
DE 203 19 902 U1 bekannt
geworden, deren vollständiger
Inhalt, um Wiederholungen zu vermeiden, hiermit ausdrücklich zum
Offenbarungsgehalt der vorliegenden Unterlagen gehört.
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Die
Erfindung ist nicht auf Startvorrichtungen mit Seilzugstarter beschränkt, sondern
kann auch mit anderen Startmitteln verwendbar sein. Ebenso ist die Erfindung
nicht auf Brennkraftmaschinen mit nur einem Zy linder beschränkt, sondern
kann auch mit einer anderen Anzahl von Zylindern verwendet werden,
wie 2, 3, 4, 5, 6 etc.
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- 1
- Absinken
auf Null
- 2
- Grenzdrehzahl
- 3
- Plateau
- 4
- Sprung
- 5
- langsames
Ansteigen
- 6
- Plateau
- 7
- Anstieg
- 8
- Plateau
- 10
- erster
Bereich
- 11
- progressiver
Anstieg
- 20
- zweiter
Bereich
- 21
- sprunghafte
Abnahme
- 22
- Abnahme
mit steigender Drehzahl
- 30
- Leerlaufbereich
- 40
- Beschleunigungsbereich
- 41
- sprunghafter
Anstieg
- 42
- geringfügige Steigung
- 50
- Arbeitsbereich
- 51
- Plateau
- 100
- progressiver
Anstieg
- 101
- steiler
Abfall
- 102
- Plateau
- 103
- Sprung
des Zündzeitpunkts, Übergang
zum Arbeitsdrehzahlbereich
- 104
- langsames
Ansteigen
- 105
- Plateau
- 110
- absinkende
Zündwinkelfrühverstellung
mit steigender Drehzahl
- 200
- Diagramm
- 201
- Diagrammlinie
- 210
- Balken
für Kraftaufwand
- 211
- Balken
für Kraftaufwand
- 211a
- Kraftanteil
des Seilzugstarters
- 211b
- Kraftanteil
durch Verbrennung
- 212
- Balken
für Kraftaufwand
- 212a
- Kraftanteil
des Seilzugstarters
- 212b
- Kraftanteil
durch Verbrennung
- 213
- Kraftniveau
zum Durchdrehe der Kurbelwelle
- 220
- erste
Kurbelwellenumdrehung
- 221
- zweite
Kurbelwellenumdrehung
- 222
- dritte
Kurbelwellenumdrehung
- 230
- erster
Zündfunke
- 231
- Zündfunke
- 232
- Zündfunke
- 240
- Leerlaufgrenzdrehzahl
- 250
- Drehzahlschwelle
- 300
- Brennkraftmaschine
- 301
- Kolben
- 302
- Kurbelwelle
- 303
- Pleuel
- 305
- Brennraum
- 306
- Zündkerze
- 307
- Seilzug
des Seilzugstarters
- 308
- Drehzahlsensor
- 310
- Vorrichtung
zur Steuerung des Starts der Brennkraftmaschine und der Zündung