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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Positionsbestimmung eines passiven Transponders in
einem Funksystem, insbesondere in einem RFID-System (RFID = Radio
Frequency Identification).
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Eine
Vielzahl von Aufgaben, wie beispielsweise Auffinden von Objekten
in einem oder mehreren Regalen, Kommissionieren durch Industrieroboter,
Hol- und Bringdienste von Servicerobotern oder eine Verfolgung von
Objekten im Materialfluss, setzt eine Kenntnis von Position und
Orientierung von den Objekten voraus. Für die Objektidentifikation
gelangt die RFID-Technologie aufgrund der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten
in zunehmenden Maße
zum Einsatz.
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Bei
RFID handelt es sich um ein funkbasiertes, kontaktloses Identifikationsverfahren.
RFID-Systeme arbeiten grundsätzlich
in vier unterschiedlichen Frequenzbereichen. Niedrig-(LF – Low Frequency; 30
kHz–600
kHz), Hoch-(HF – High
Frequency, bzw. RF – Radio
Frequency; 3 MHz–30
MHz), Ultrahoch-(UHF – Ultra
High Frequency; 600 MHz–2,5 GHz)
und Mikrowellenfrequenz (> 2,5
GHz).
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Die
RFID-Technologie ist bisher nicht geeignet, Objekte hinsichtlich
ihrer Lage ortsauflösend, d.h.
mit einer Genauigkeit von beispielsweise wenigen Millimetern, zu
lokalisieren. Der Vorteil von RFID-Systemen zum Beispiel gegenüber Barcodesystemen
ist unter anderem eine deutlich höhere Datenkapazität, Unempfindlichkeit
gegen Umwelteinflüsse
wie Verschmutzung, eine deutlich höhere Reichweite und eine Möglichkeit,
viele RFID-Transponder gleichzeitig auszulesen. Ein RFID-Transponder
ist dabei das eigentliche Etikett, welches die Information z.B.
einer Ware trägt
und mit einem stationären
oder mobilen Schreib-Lesegerät
bzw. einer Sende-/Empfangsvorrichtung kommuniziert. Diese Kommunikation
erlaubt je nach Systemaufbau das Lesen und Beschreiben des RFID-Transponders, wodurch
eine zusätzliche
Flexibilität
eines RFID-Systems gegeben ist. Beispielsweise ist eine nachträgliche Änderungen
von Produktdaten somit einfach möglich.
Ein weiterer Vorteil von RFID-Systemen ist die Möglichkeit, passive RFID-Transponder
einzusetzen, d.h. Transponder, die ohne eigene Energieversorgung
auskommen und daher entsprechend kompakt aufgebaut werden können. Die
Erweiterung der RFID-Technologie um die Fähigkeit der ortsauflösenden Objektlokalisation
kann eine Vielzahl an neuen Anwendungen beispielsweise für die Handhabungstechnik
ermöglichen.
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Beim
Einsatz von RFID-Transpondern zur Lokalisation von Objekten wird
zwischen identifizierenden und ortsauflösenden Verfahren unterschieden.
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Bei
identifizierenden Verfahren wird lediglich die Anwesenheit eines
RFID-Transponders erfasst. Die Genauigkeit dieses Verfahrens entspricht
damit einem Empfangsbereich des Schreib-Lesegeräts bzw. der mit dem Schreib-Lesegerät gekoppelten
Antennen. Solche Verfahren werden beispielsweise zur Verfolgung
von Produkten in Logistikprozessen verwendet. Für Handhabungsprozesse sind
sie jedoch nicht geeignet.
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Für ortsauflösende Verfahren,
bei denen eine relativ exakte Position eines RFID-Transponders im
Raum ermittelt wird, werden bisher batteriebetriebene Transponder
verwendet. Aus Kostengründen
und aufgrund der Baugröße werden
diese jedoch nur in Einzelfällen
eingesetzt. Zudem eignen sich diese Verfahren nur für große Reichweiten
bzw. Entfernungen und erreichen nicht die für die Handhabungstechnik benötigte Genauigkeit.
Batteriebetriebene RFID-Transponder zur Lokalisierung werden nur
im geringen Umfang eingesetzt, weil sie sehr teuer sind und eine
komplette Infrastruktur benö tigen.
In der Regel werden sie auch nur zum Zweck der Lokalisation eingesetzt
und verbleiben nur temporär
an einem zu lokalisierenden Objekt.
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Andere
verfügbare
Lokalisationsverfahren basieren zumeist auf Auswertesystemen mit
optischen 2-D- oder 3-D-Sensoren, die jedoch einigen Grenzen unterliegen.
Zu nennen sind hier insbesondere hohe Investitions- und Wartungskosten,
Empfindlichkeit gegenüber
Umweltbedingungen (z.B. Staub, instabile Lichtverhältnisse)
und der Aufwand zur Anpassung der Auswertealgorithmen an die zu lokalisierenden
Objekte („Einlernen").
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9 zeigt
einen typischen Aufbau eines RFID-Systems. Solch ein System besteht
typischerweise aus einem oder mehreren Lesegeräten bzw. Sende-/Empfangsvorrichtungen 10 und
einer Vielzahl von Transpondern 11. Sowohl das Lesegerät 10 als
auch der Transponder 11 besitzen jeweils eine Antenne 12, 13,
die maßgeblich
eine Reichweite der Kommunikation zwischen Lesegerät 10 und
Transponder 11 beeinflusst. Gelangt der Transponder 11 in die
Nähe der
Antenne 12 des Lesegeräts 10,
so tauschen beide (Transponder und Lesegerät) Daten aus. Das Lesegerät 10 überträgt neben
den Daten auch Energie zum Transponder 11. Im Innern des Transponders 11 befindet
sich dafür
eine Antennenspule, die beispielsweise als Rahmen- oder Ferritantenne
ausgeführt
ist. Zum Betrieb des Transponders 11 erzeugt das Lesegerät 10 zunächst mittels
seiner Antenne 12 ein hochfrequentes magnetisches Wechselfeld.
Die Antenne 12 umfasst ebenfalls eine großflächige Spule
mit mehreren Windungen. Hält
man nun den Transponder 11 in die Nähe der Lesegerätantenne 12,
so erzeugt das Feld des Lesegeräts
eine Induktionsspannung in der Spule des Transponders 11.
Diese Induktionsspannung wird gleich gerichtet und dient zur Spannungsversorgung
des Transponders 11. Parallel zu einer Induktivität der Transponderspule
ist im Allgemeinen eine Kapazität
geschaltet. So entsteht ein Parallelschwingkreis. Die Resonanzfrequenz
dieses Schwingkreises entspricht der Sendefrequenz des RFID-Systems.
Gleichzeitig wird auch die Antennenspule des Lesegeräts 10 durch
einen zusätzlichen
Kondensator in Reihen- oder Parallelschaltung in eine Resonanz gebracht.
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Aus
der, in dem Transponder 11 induzierten Wechselspannung
wird zusätzlich
eine Taktfrequenz abgeleitet, welche einen Speicherchip oder einen
Mikroprozessor des Transponders 11 dann als Systemtakt
zur Verfügung
steht. Die Datenübertragung
vom Lesegerät 10 zum
Transponder 11 erfolgt im einfachsten Fall durch eine sog.
Amplitudentastung (ASK = Amplitude Shift Keying), bei der das hochfrequente
magnetische Wechselfeld ein- und ausgeschaltet wird. Die umgekehrte
Datenübertragung vom
Transponder 11 zum Lesegerät 10, nutzt die Eigenschaften
der transformatorischen Kopplung zwischen der Lesegerätantenne 12 und
der Transponderantenne 13 aus. Dabei stellt die Lesegerätantenne 12 eine
primäre
Spule und die Transponderantenne 13 eine sekundäre Spule
eines aus Lesegerätantenne
und Transponderantenne gebildeten Transformators.
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Dieses
Prinzip funktioniert nur im Nachfeld der Lesegerätantenne 12, wobei
hier bekanntlich der Betrag der Feldstärke im Bezug auf den Abstand
des Transponders 11 zum Lesegerät 10 eine 1/r3-Abhängigkeit
aufweist (r = Radius). Belastet man nun die Antenne 13 des
Transponders 11 unterschiedlich, beispielsweise durch ein
Ein- und Ausschalten eines zusätzlichen
Lastwiderstandes im Transponder 11 im Takt der zu übertragenden
Daten, ändert
sich eine Rückwirkung
des sekundärseitigen
Transponderschwingkreises auf die primäre Lesegerätantenne 12. Diese Änderung
kann am Lesegerät 10 detektiert werden.
Dieses Verfahren der Modulation mittels eines Umschaltens einer
Last im Transponderschwingkreis nennt man Lastmodulation. Sie ist
die Basis der Datenübertragung
vom Transponder 11 zum Lesegerät 10. Zur Datenübertragung
vom Lesegerät 10 zum Transponder 11 wird
die Antenne 12 des Lesegeräts 10 im Takt der
Daten abgeschaltet. Dies führt
ebenfalls zum Abfall der Spannung am Transponder. Da dieses Abschalten
aber nur für
einen kurzen Zeitraum erfolgt, führt
es lediglich zu einem kurzen Zeitraum erfolgt, führt es lediglich zu einem kurzen
Spannungsabfall am Transponder 11, die Energieversorgung
bleibt jedoch weiterhin gewährleistet.
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Befindet
sich der Transponder 11 im Fernfeld der Lesegerätantenne 12 (Abstand
größer als λ/(2π), λ = Wellenlänge), ist
eine transformatorische Kopplung ausgeschlossen. Dies trifft für viele
RFID-Systeme ab einer Trägerfrequenz
von etwa 433 MHz zu. Insbesondere dann, wenn größere Entfernungen (> 1 m) zwischen Transponder 11 und
Lesegerät 10 überbrückt werden
sollen. Dabei werden derzeit gerade für größere Reichweiten aktive oder
halbaktive Transponder eingesetzt, da ab etwa 8 m Entfernung vom
Lesegerät 10 die
vom Lesegerät
abgestrahlte Energie nicht mehr zur Versorgung des Transponders 11 ausreicht.
Eine Batterie sorgt dabei lediglich für eine Energieversorgung der
Schaltkreise in einem halbaktiven Transponder und wird nicht zur
eigentlichen Datenübertragung
eingesetzt. Die Datenübertragung
basiert auf folgendem Prinzip. Materie bzw. Objekte, die größer als
die halbe Wellenlänge
der vom Schreib-Lesegerät 10 ausgestrahlten
elektromagnetischen Welle sind, reflektieren diese elektromagnetische
Welle. Diese Reflexion ist insbesondere dann ausgeprägt, wenn
sich ein Objekt in Resonanz zur ausgestrahlten elektromagnetischen
Welle befindet. Die Fähigkeit
der Reflexion durch die Transponderantenne 13 wird als
Rückstrahlquerschnitt
bezeichnet. Schaltet man nun eine Last an der Transponderantenne 13 um,
moduliert man diesen Rückstrahlquerschnitt.
Dieses reflektierte und modulierte Signal kann nun am Lesegerät 10 beispielsweise
mittels eines Richtkopplers vom ausgesendeten Signal getrennt und
demoduliert werden.
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Wie
bereits beschrieben, basieren derzeitige Lokalisationsverfahren
für die
Handhabungstechnik zumeinst auf optischen 2-D- oder 3-D-Sensoren
mit einem Auswertesystem, oder sie basieren auf dem Einsatz von
batteriebetriebenen, d.h. aktiven Transpondern. Solche Lokalisationsverfahren
ziehen hohe Investitions- und Wartungskosten, Empfindlichkeit ge genüber Umweltbedingungen
und einen großen Aufwand
zur Anpassung der Auswertealgorithmen nach sich. Die Anforderungen
an Systeme zur Lokalisation von Objekten werden von diesen Verfahren
in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Robustheit, Taktzeit und Objektunabhängigkeit
für eine
Vielzahl von Aufgaben der Handhabungstechnik nicht erfüllt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein verbessertes
Konzept zur Lokalisierung von Objekten bzw. passiven RFID-Transpondern
zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, einen Transponder
gemäß Anspruch
10 und ein Verfahren gemäß Anspruch
18 gelöst.
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Die
Erkenntnis der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass Position,
Richtung und/oder Bewegung eines passiven Transponders bestimmt
werden kann, indem ein Messareal durch eine Mehrzahl von Lesegerätantennen
definiert wird, in deren Empfangsbereich sich der passive Transponder
bzw. ein Objekt, an dem der passive Transponder angebracht ist,
befindet. Ein Schreib-Lesegerät
aktiviert und identifiziert dazu beispielsweise den zu lokalisierenden
RFID-Transponder und veranlasst, dass der zu lokalisierende RFID-Transponder
beginnt, ein sogenanntes Lokalisationssignal zu senden. Das Lokalisationssignal
erzeugt der zu lokalisierende Transponder beispielsweise selbst
oder er reflektiert ein vom Schreib-Lesegerät eingestrahltes Trägersignal mit
Aufmodulation des Lokalisationssignals beispielsweise durch Lastmodulation
oder durch Backscattering. Dabei ist das Lokalisationssignal ein
periodisches Signal. Die verschiedenen Lesegerätantennen bzw. Lokalisationsantennen,
deren Antennenpositionen im Raum bekannt sind, empfangen die Funksignale
des passiven Transponders und führen
sie einem sog. Lokalisationsempfänger
zur Aufbereitung bzw. Regeneration des Lokalisationssignals zu.
Der Lokalisationsempfänger
kann beispielsweise teil des Schreib-Lesegeräts sein. Erfindungsgemäß werden dort
Laufzeiten, Laufzeitdifferenzen, Intensitäten und gegebenenfalls Richtungen
des Lokalisationssignals bzgl. der einzelnen Lokalisationsantennen
bestimmt. Aus diesen Informationen kann beispielsweise ein Rechner
den Ort des Transponders bzw. des Objekts an dem der Transponder
befestigt ist bestimmen. Gemäß Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung ist eine primäre Größe bei der Auswertung eine Laufzeitdifferenz,
die aus den verschiedenen Empfangssignalen der Lokalisationsantennen
gewonnen werden kann. Intensität
und Richtung der Empfangssignale können beispielsweise für eine Plausibilitätsprüfung mit
einbezogen werden.
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Zur
Bestimmung der relativen Laufzeiten der Empfangssignale der verschiedenen
Lokalisationsantennen wird erfindungsgemäß das von dem Transponder gesendete
Lokalisationssignal herangezogen. Um dieses Signal von dem Trägersignal
des Schreib-Lesegeräts
zu unterscheiden können,
ist es notwendig, es entweder im Zeit- oder im Frequenzbereich von
dem Trägersignal
unterscheidbar zu machen.
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Diese
Unterscheidung wird bei einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung
dadurch erreicht, dass das Schreib-Lese-Gerät sein Trägersignal periodisch unterbricht.
In den Pausen sendet der Transponder das Lokalisationssignal. Dieses
kann ein Signal mit oder ohne Modulation (z.B. PM, FM, AM oder Varianten)
sein. In dem Lokalisationsempfänger
zum Erhalten einer geeigneten Phaseninformation des Empfangssignals
für jede
Lokalisationsantenne findet dabei keine Demodulation des Lokalisationssignals
statt. Das Signal wird nach Filterung und Verstärkung direkt ausgewertet, in
dem die Phasenlage der Signale zueinander bestimmt wird.
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Eine
Positionsbestimmung des passiven Transponders kann nun gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung dadurch erreicht werden,
dass der Transponder ein vom eingestrahlten Trägersignal in einer Frequenz
verschiedenes Signal erzeugt. Das Seitenband entsteht beispielsweise
durch Mischung des zu übertragenden
Lokalisationssignals in den Hochfrequenzbereich. Das Seitenband-Signal
weist somit die gleiche Bandbreite und Amplitudenstatistik auf wie
das modulierende Lokalisationssignals. Das Seitenband-Signal kann
in dem Lokalisationsempfänger
von dem Trägersignal
isoliert werden, und anschließend
die Transponderposition über
die relativen Phasenlagen des an den verschiedenen Lokalisationsantennen
empfangenen Seitenband-Signals berechnet werden.
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Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine Positionsbestimmung
des passiven Transponders dadurch erreicht werden, dass der Transponder
ein harmonisches Signal (beispielsweise ein Rechteck oder Sinus)
auf das eingestrahlte Trägersignal
aufmoduliert. In einer Signalaufbereitung des Lokalisationsempfängers findet
schließlich eine
Filterung, Verstärkung
und Demodulation statt. Die Position des Transponders kann anschließend über die
relativen Phasenlagen des an den verschiedenen Lokalisationsantennen
empfangenen Modulationssignals berechnet werden. Das Lokalisationssignal
ist dabei ein von dem Transponder erzeugtes Pseudo-Random-Bit-Sequence-Signal
(PRBS), das auf das eingestrahlte Trägersignal aufmoduliert wird. Beispielsweise
durch eine Kreuzkorrelation mit frequenzverschobenen PRBS-Signalen in der Signalaufbereitung
des Lokalisationsempfängers
können die
Laufzeitdifferenzen und damit der Ort des RFID-Transponders ermittelt
werden.
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Vorteile
von Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung bestehen darin, dass herkömmliche
RFID-Transponder eingesetzt werden können. Lediglich ein Mikrochip
des RFID-Transponders
kann erfindungsgemäß modifiziert
werden, um das Lokalisationssignal zu erzeugen. Damit besteht mit
dem erfindungsgemäßen Konzept
neben der Möglichkeit der
reinen Identifizierung eines mit einer Sende-/Empfangsvorrichtung
gekoppelten Transponders zusätzlich
die Möglichkeit
zur Positionsbestimmung, zur Bestimmung einer Orientierung und die
Möglichkeit
zur Bestimmung einer Bewegung des passiven Transponders. Dabei ist
es möglich,
lediglich die Sende- Empfangsvorrichtung
bzw. das Schreib-Lesegerät
entsprechend zu modifizieren, so dass zur Lokalisierung herkömmliche
RFID-Transponder verwendet werden können.
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Weitere
Vorteile von Ausführungsbeispielen der
vorliegenden Erfindung bestehen darin, dass bei einer Positionsbestimmung
eines RFID-Transponders bzw. eines mit einem RFID-Transponder versehenen
Objektes nach der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
keine Sichtverbindung zwischen den Lokalisationsantennen und dem
Transponder notwendig ist.
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Weiterhin
bietet das erfindungsgemäße Konzept
die Möglichkeit
für neue
Serviceleistungen und dadurch eine Grundlage für die Entstehung neuer Anwendungsbereiche.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die
beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen RFID-Systems zur Erläuterung der
erfindungsgemäßen Vorgehensweise
zur Lokalisation eines Objekt-Ortes, an dem sich ein Objekt, das
mit einem passiven Transponder versehen ist, befindet;
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2 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Liefern einer Information über ein Objekt-Ort
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung eines Lokalisationssignals gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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4 eine
schematische Darstellung eines einseitenbandmodulierten Lokalisationssignals
im Frequenzbereich gemäß einem
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung;
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5 eine
schematische Darstellung eines rückgekoppelten
Schieberegisters zur Erzeugung frequenzverschobener Pseudo-Random-Bit-Sequenzen
als Lokalisationssignale gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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6 schematische
Darstellung eines passiven Transponders zur Verwendung zur Lokalisierung
eines Ortes, an dem sich ein Objekt befindet, an dem der passive
Transponder angebracht ist, gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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7 ein
schematischen Blockschaltbild eines UHF-RFID-Systems zur Positionsbestimmung eines
passiven UHF-Transponders im UHF-Frequenzbereich gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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8 ein
schematischen Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen HF-RFID-Systems
zur Positionsbestimmung eines passiven HF-Transponders im HF-Frequenzbereich gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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9 einen
typischen Aufbau eines konventionellen RFID-Systems.
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Bezüglich der
nachfolgenden Beschreibung sollte beachtet werden, dass bei den
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
gleich oder gleich wirkende Funktionselemente gleiche Bezugszeichen aufweisen
und somit die Beschreibungen dieser Funktionselemente in den verschiedenen,
in den nachfolgenden dargestellten Ausführungsbeispielen untereinander
austauschbar sind.
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Im
nachfolgenden wird der Begriff „Signal für Ströme oder Spannungen gleichermaßen verwendet, es
sei denn, es ist explizit etwas anderes angegeben.
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1 zeigt
einen exemplarischen Aufbau eines RFID-Systems zur Positionsbestimmung
eines passiven Transponders gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Solch ein System besteht wenigstens
aus einem Schreib-Lesegerät
bzw. einer Sende-/Empfangsvorrichtung 100 und aus einem
oder einer Mehrzahl von zu lokalisierenden Transpondern 110a-c.
Die Sende-/Empfangsvorrichtung 100 ist dazu mit einer Mehrzahl
von Lokalisationsantennen 102a-d gekoppelt.
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Die
Transponder 110a-c befinden sich jeweils an Orten in einem
Empfangsbereich der Lokalisationsantennen 102a-d, die an
verschiedenen bekannten Antennenpositionen angeordnet sind. Ein Messareal
wird also durch die Antennen 102a-d definiert, zwischen
in dem sich ein zu lokalisierender RFID-Transponder 110c befindet.
Das Schreib-Lesegerät 100 aktiviert
und identifiziert die RFID-Transponder 110a bis 110c und
veranlasst, dass nur der zu lokalisierende RFID-Transponder 110c beginnt, das Lokalisationssignal
bzw. eine Lokalisationssequenz zu senden. Wie es im Nachfolgenden
noch näher
beschrieben wird, erzeugt der zu lokalisierende Transponder 110c dieses
Lokalisationssignal selbst oder er reflektiert ein von dem Schreib-Lesegerät 100 eingestrahltes
Trägersignal
mit einer Modulation des Trägersignals
mit dem Lokalisationssignal, beispielsweise durch Lastmodulation.
Dabei ist das Lokalisationssignal ein periodisches Signal.
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Die
Lokalisationsantennen 102a-d, deren Positionen im Raum
bekannt sind, empfangen zeitverschobene Replika des Funksignals
des Transponders 110c und führen sie beispielsweise über Lichtwellenleiter
oder Koaxialkabel einem in 1 nicht explizit
dargestellten Lokalisationsempfänger
zur Aufbereitung bzw. Regeneration des Lokalisationssignals zu.
Der Lokalisationsempfänger
kann sich beispielsweise in dem Schreib-Lesegerät 100 befinden. In
diesem Lokalisationsempfänger
können
Laufzeitdifferenzen, Intensitäten
und gegebenenfalls Richtungen der Replika des Lokalisationssignals
bestimmt werden. Anhand dieser Informationen kann beispielsweise
ein nicht gezeigter Rechner den Ort des zu lokalisierenden Transponders 110c bzw.
des Objektes, an dem der zu lokalisierende Transponder 110c angebracht
ist bestimmen. Dabei ist die primäre Größe bei der Auswertung eine
Laufzeitdifferenz, die aus den Empfangssignalen der Antennen 102a-d
gewonnen werden kann. Empfangssignalintensität und -richtung können ggf.
zusätzlich
für eine
Plausibilitätsprüfung mit
einbezogen werden.
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Das
in 1 gezeigte RFID-System zur Positionsbestimmung
eines passiven Transponders gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung besitzt die Fähigkeit einer Selbstkalibration,
indem beispielsweise wechselweise eine der Lokalisationsantennen 102a-d
als Sendeantenne betrieben wird, und hierdurch Laufzeiten zu und
innerhalb der einzelnen Empfangspfade ermittelt werden können.
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Für eine Positionsbestimmung
im dreidimensionalen Raum mittels Auswertung von Signallaufzeitdifferenzen,
sind im allgemeinen vier Empfangsantennen notwendig. Mittels der
vier von den Empfangsantennen empfangenen Empfangssignale mit unterschiedlichen
Phasenlagen können
drei unterschiedliche relative Phasenlagen bzw. Laufzeitdifferenzen
bezogen auf eines der vier Empfangssignale und damit die drei Ortskoordinaten
des zu lokalisierenden Transponders 110c im dreidimensionalen Raum
ermittelt werden. Ist eine Signallaufzeit des zu lokalisierenden
Transponders 110c zu einer der Empfangsantennen bekannt,
so sind in diesem speziellen Fall bereits drei Empfangsantennen
zur Positionsbestimmung in dem dreidimensionalen Raum ausreichend.
Zu einer zweidimensionalen Positionsbestimmung genügen im allgemeinen
ebenfalls drei Antennen.
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Zur
Bestimmung relativer Signallaufzeiten von dem Transponder 110c zu
den Antennen 102a-d wird erfindungsgemäß ein von dem Transponder 110c gesendetes
Lokalisationssignal herangezogen. Um dieses Lokalisationssignal
von dem Trägersignal des
Schreib-Lesegeräts 100 zu
unterscheiden, ist es notwendig, es entweder im Zeit- oder im Frequenzbereich
von dem Trägersignal
unterscheidbar zu machen, wie es im Nachfolgenden anhand der 3 bis 5 noch
näher erläutert wird.
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Liefern einer Information über
einen Objekt-Ort, an dem sich ein Objekt, dass mit einem passiven
RFID-Transponder versehen ist, befindet. Die Vorrichtung 200 ist
dazu mit einer Mehrzahl von Antennen 102a-d gekoppelt.
Ferner weist die Vorrichtung 200 eine Empfangseinrichtung 210 zum
Erhalten einer eigenen Phaseninformation eines Signals für jede der
Antennen 102a-d auf. Die Empfangseinrichtung 210 ist
ausgangsseitig mit einer Kombinationseinrichtung 220 zum
Kombinieren der Phaseninformationen der Empfangssignale gekoppelt.
Die Kombinationseinrichtung 220 ist weiterhin mit einer Ortsbestimmungseinrichtung 230 zum
Berechnen der Information über
den Objekt-Ort verschaltet.
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Wie
im Vorhergehendem bereits beschrieben wurde, können über die Empfangsantennen 102a bis 102d Funksignale
eines zu lokalisierenden Transponders empfangen werden. Durch unterschiedliche
Entfernungen der einzelnen Antennen 102a-d zu einem zu
lokalisierenden Transponder weisen die verschiedenen Empfangssignale
der Lokalisationsantennen 102a-d unterschiedliche Laufzeiten
und damit unterschiedliche Phasenlagen zueinander auf. Die Empfangssignale
können
in der Empfangseinrichtung 210 derart aufbereitet werden, dass
anschließend
in der Kombinationseinrichtung 220 die relativen Phasenlagen
der Empfangssignale der Lokalisationsantennen 102a-d bestimmbar
sind. Dazu kann die Empfangseinrichtung 210 beispielsweise
ein Empfangsfilter einen Verstärker
und/oder einen Demodulator aufweisen.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung kann die Empfangseinrichtung 210 der
Vorrichtung 200 ein Lokalisationssignal des Transponders
empfangen, wenn das Schreib-Lesegerät sein Trägersignal periodisch unterbricht,
wie es nachfolgend anhand von 3 näher erläutert wird.
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Zur
Bestimmung der relativen Laufzeiten wird ein von dem zu lokalisierenden
Transponder 110c gesendetes Lokalisierungssignal sloc(t) herangezogen. Um dieses Signal von
dem Trägersignal sc(t) unterscheiden zu können, ist es notwendig, es beispielsweise
im Zeitbereich unterscheidbar zu machen. Dabei kann das Lokalisationssignal
sloc(t) beispielsweise dem Trägersignal
sc(t) entsprechen oder das Lokalisationssignal
kann dem Trägersignal
aufmoduliert sein.
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Teil
(a) von 3 zeigt ein von dem Schreib-Lesegerät periodisch
unterbrochenes Trägersignal
sc(t). Während
das Schreib-Lesegerät
jeweils in den Zeiträumen
t0 bis t1, t2 bis t3 und t4 bis t5 sendet,
sendet der Transponder 110c das Lokalisationssignal sloc(t) in den Zeiträumen t1 bis
t2 und t3 bis t4 usw. Dieses Lokalisationssignal sloc(t) kann ein Signal mit oder ohne Modulation
sein.
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An
einer ersten Empfangsantenne, z.B. 102a, wird in den Zeitintervallen,
in denen das Lokalisationssignal sloc(t)
von dem Transponder 110 gesendet wird, ein erstes Empfangssignal
r1(t) empfangen. An einer zweiten Empfangsantenne,
z.B. 102b, welche mit Empfangseinrichtung 210 der
Vorrichtung 200 gekoppelt ist, wird aufgrund einer unterschiedlichen
Entfernung zu dem Transponder 110c ein zu dem Empfangssignal
r1(t) zeit- bzw. phasenverschobenes Empfangssignal
r2(t) empfangen. Dieser Zusammenhang ist
in den Teilen (b) und (c) der 3 dargestellt.
Während
das unmodulierte Lokalisationssignal sloc(t)
an der ersten Empfangsantenne 102a zu den Zeitpunkten t1 und t3 und t5 empfangen wird, wird es an der zweiten
Empfangsantenne 102b jeweils zu den Zeiten t1 + Δt, t3 + Δt
t5 + Δt
empfangen. Die Empfangssig nale r1(t) und
r2(t) können
von der Empfangseinrichtung 210 nach einer Filterung und nach
einer Verstärkung
direkt, d.h. ohne Demodulation, an die Kombinationseinrichtung 220 weitergeleitet
werden, um eine relative Phasenlage ΔΦ der beiden Empfangssignale
r1(t) und r2(t)
zu erhalten. Dazu kann die Kombinationseinrichtung 220 beispielsweise
einen Phasendetektor aufweisen.
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Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann der zu lokalisierende
Transponder 110c z.B. per Einseitenbandmodulation oder
einem Oszillator ein von dem eingestrahlten Trägersignal sc(t)
von der Frequenz fc verschiedenes Seitenband erzeugen.
Dieser Zusammenhang ist in 4 dargestellt.
Dieses Seitenband-Signal kann dann in der Empfangseinrichtung 210 von
dem Trägersignal
sc(t) isoliert werden, und die Transponderposition
wird über
die relativen Phasenlagen des von den verschiedenen Antennen 102a-d
empfangenen und demodulierten Seitenbandes berechnet. Zur Isolation des
Seitenbandes kann die Empfangseinrichtung 210 beispielsweise
einen Mischer aufweisen, um ein Empfangssignal einer Antenne mit
dem Trägersignal sc(t) zu mischen und ein Filter, um das gewünschte Mischprodukt
auszuwählen.
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Da
eine durchgehende Energieversorgung des zu lokalisierenden Transponders 110c durchgehend
gewährleistet
sein sollte, erzeugt das Schreib-Lesegerät beispielsweise ein dauerhaftes elektromagnetisches
Feld. Aufgrund der Tatsache, dass die Feldstärke des elektromagnetischen
Feldes quadratisch mit der Entfernung von Schreib-Lesegerät 100 zu
Transponder 110c abnimmt und diese Entfernung in beide
Richtungen – von
Schreib-Lesegerät 100 zum
Transponder 110c und zurück – zurückgelegt werden muss, sollte
das elektromagnetische Feld recht leistungsstark sein. Würde der
Transponder 110c auf der Trägerfregeunz fc antworten,
würde die
Trägerleistung
an dem Schreib-Lese-Gerät 100 sämtliche
Antworten des Transponders 110c überstrahlen und damit auch
das Lokalisationssignal unlesbar machen.
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Daher
kann beispielsweise ein UHF-Transponder 110c nicht mit
der Trägerfrequenz
fc antworten, sondern in einem Seitenband.
Indem der Transponder 110c mit einer Frequenz von beispielsweise
f0 das Trägersignal moduliert, erzeugt
er Seitenbänder, welche
floc unterhalb und oberhalb des Trägersignals sc(t) liegen. Diese können durch eine Ausblendung des
Trägersignals
sc(t) in der Empfangseinrichtung 210 der
Vorrichtung 200 zum Liefern einer Information über ein
Objekt-Ort ausgewertet werden. Die Objektlage kann schließlich über die
relative Phasenlagen eines der von den verschiedenen Antennen 102a-d
empfangenen Seitenbänder
berechnet werden.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist das Lokalisationssignal ein von dem
Transponder 110c erzeugtes harmonisches Signal, beispielsweise
ein Rechteck- oder Sinussignal, das auf das eingestrahlte Trägersignal sc(t) aufmoduliert wird. Demzufolge kann bei
diesem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung die Empfangseinrichtung 210 ein
Filter, einen Verstärker und
einen Demodulator aufweisen, um das Lokalisationssignal sloc(t) empfangen zu können. Das Lokalisationssignal
sloc(t) ist beispielsweise ein PRBS-Signal,
welches auf das eingestrahlte Trägersignal
sc(t) aufmoduliert wird. Ein PRBS-Signal kann von dem Transponder 110c beispielsweise
mit einem rückgekoppelten
Schieberegister gemäß der Darstellung
in 5 erzeugt werden.
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5 zeigt
ein m-stufiges, rückgekoppeltes Schieberegister 500,
wobei Ausgangssignale mehrerer Schieberegisterstufen, von denen
der Übersichtlichkeit
halber lediglich zwei mit den Bezugszeichen 502a und 502b versehen
sind, mit einem Moduln-2-Addierer 510 addiert und auf einen
Eingang des Schieberegisters 500 zurückgeführt werden. Über einen
Anschluss 520 wird das Schieberegister 500 mit
einem Taktsignal sclk(t) versorgt.
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Eine
minimale Anzahl von Rückkopplungszweigen
beträgt
dabei zwei, wobei die Schieberegisterstufe m grundsätzlich eingeschlossen
sein muss. Das Taktsignal sclk(t) weist
eine Taktfrequenz fclk auf. Ein so erzeugtes
PRBS-Signal sloc(t) ist periodisch mit einer
maximalen Sequenzlänge
von lm = 2m – 1. Diese
maximale Sequenzlänge
lm kann jedoch nur dann erreicht werden,
wenn ganz bestimmte Stufen des Schieberegisters rückgeführt werden.
Man spricht dann von sog. m-Sequenzen.
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In
der Empfangseinrichtung 210 der Vorrichtung 200 findet
beispielsweise eine Filterung, eine Verstärkung und eine Demodulation
des auf das Trägersignal
sc(t) aufmodulierten Lokalisationssignals sloc(t) statt. Die Tranponderposition kann
danach von der Ortsbestimmungseinrichtung 230, die beispielsweise
ein Rechner bzw. PC sein kann, über
die von der Kombinationseinrichtung 220 ermittelten relativen
Phasenlagen des Modulationssignals bzw. des PRBS-Signals sloc(t) der verschiedenen Empfangsantennen
berechnet werden. Die relativen Phasenlagen des Modulations- bzw.
Lokalisationssignals können
beispielsweise durch eine Kreuzkorrelation zeitverschobener Lokalisationssignale
erhalten werden. In dem Fall von PRBS-Signalen, die mittels m-stufigen,
rückgekoppelten
Schieberegistern erzeugt werden, kann dies besonders einfach erreicht
werden, indem beispielsweise ein zweites, identisch beschaltetes
Schieberegister mit einem frequenzverschobenen oder phasenbverschobenen
Taktsignal sclk(t) angesteuert wird. Man
erhält
dann eine zyklische, kontinuierliche zeitliche Verschiebung der
PRBS-Signale gegeneinander. Dies kann weit weniger Aufwand als eine
steuerbare zeitliche Speicherung und (normalerweise zeitdiskrete)
Verzögerung
einer Signalfolge im Pico- bis Nanosekundenbereich bedeuten.
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Nachdem
im Vorhergehenden anhand der 2 bis 5 eine
Vorrichtung zum Liefern einer Information über einen Objekt-Ort gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beschrieben wurde, soll nun anhand von 6 ein Transponder 110 gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung zur Verwendung zur Lokalisierung beschrieben
werden.
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6 zeigt
einen Transponder 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, der einen Empfänger 600 aufweist,
der mit einem Auswerter 610 zum Auswerten eines Empfangssignals
gekoppelt ist. Ferner weist der Transponder 110 einen Signalgenerator 620 auf,
der ebenfalls mit dem Auswerter 610 gekoppelt ist.
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Der
Empfänger 600 zum
Empfangen eines Empfangssignals weist beispielsweise einen Parallelschwingkreis
bestehend aus einer Spule und einem Kondensator auf. Ein elektromagnetisches
Feld des Schreib-Lesegeräts 100 kann
eine Spannung in der Spule des Empfängers 600 erzeugen.
Diese kann gleichgerichtet werden und zur Spannungs- bzw. Energieversorgung
des passiven Transponders 110 dienen. Der Auswerter 610 kann
beispielsweise einen Mikrokontroller aufweisen, um festzustellen,
ob der passive Transponder 110 identifiziert ist. Dazu kann
der Empfänger 600 ferner
eine Einrichtung aufweisen, um von dem Schreib-Lesegerät 100 ausgesendete
Identifikationssequenzen zu demodulieren und dem Auswerter 610 zur
Verfügung
zu stellen. Für den
Fall, dass der Auswerter 610 eine Identifikation des Transponders 110 feststellt,
aktiviert er beispielsweise den Signalgenerator 620 zur
Erzeugung des Lokalisationssignals sloc(t),
das einen periodischen Signalanteil aufweist, wie es im Vorhergehenden
anhand der 3-5 bereits
beschrieben wurde. Dabei kann der Signalgenerator 620 beispielsweise ein
Lokaloszillator aufweisen, um ein von dem Trägersignal in einer Frequenz
verschiedenes Seitenband erzeugen zu können. Ferner kann der Signalgenerator 620 beispielsweise
eine PLL (PLL = Phase Locked Loop) umfassen, um ein dem Trägersignal entsprechendes
Lokalisationssignal zu erzeugen. Ebenso kann der Signalgenerator 620 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ein rückgekoppeltes
Schieberegister aufweisen, um ein PRBS-Signal erzeugen zu können.
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Eine
Periodendauer Tloc des Lokalisationssignals
sloc(t) hängt unter anderem von dem durch
die Lokalisationsantennen 102a-d definierten Messareal ab.
Typischerweise werden Abstände
zwischen den Lokalisationsantennen 102a-d, die mit dem Schreib-Lesegerät 100 gekoppelt
sind, und zu lokalisierenden Transpondern nicht größer als
10 Meter. Eine Laufzeit td eines Signals
im Freiraum über
eine Strecke d = 10 m beträgt
ca. td = d/c = 33 ns, wobei c die Lichtgeschwindigkeit
bedeutet. Durch das Faltungsprinzip in Korrelationsempfängern sollte
die Periodendauer Tloc der Lokalisationssignale
für eine
ungestörte
Auswertung die halbe Signallaufzeit, d.h. td/2
= 16.67 ns, nicht überschreiten
(Jamming zweier Pulse bei einer Faltung). Somit sollten für das Lokalisationssignal
Periodendauern Tloc unter 16.67 ns gewählt werden,
was einer Frequenz floc des Lokalisationssignals
sloc(t) größer als 6 MHz entspricht.
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Weiterhin
fließt
eine geforderte Genauigkeit (Ortsauflösung) in die Auswahl der Periodendauer Tloc des Lokalisationssignals ein. Um eine
Genauigkeit von beispielsweise einem Zentimeter zu erreichen, sollten
Zeitdifferenzen td von 33 Picosekunden (eine
Picosekunde = 10–12 Sekunden) gemessen
werden können,
was einer Phasendifferenz von ΔΦ = 2π/Tloc·td
entspricht. Typische Werte für
eine Auflösung
eines Phasenanalysators bzw. Phasendetektors sind 10 Bit, also 1024
Stufen. Demnach sollte auch hierbei eine Periodendauer Tloc des Lokalisationssignals sloc(t)
von maximal 33 ps·1024/2
= 16.67 ns gewählt
werden.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung kann für eine Erhöhung des Messbereichs bzw.
der Ortsauflösung
mit mehreren Lokalisationsfrequenzen floc des
Lokalisationssignals sloc(t) gearbeitet
werden.
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Abhängig von
den Umgebungsbedingungen ist zu erwarten, dass Sendesignale eines RFID-Transponders
nicht nur auf direktem Weg zu einer der mit dem Schreib-Lesegerät gekoppelten
Lo kalisationsantennen gelangen, sondern auch beispielsweise durch
Reflexionen zeitverschobene Echos die Lokalisationsantenne erreichen.
Eine reine Zeitmessung über
Phasenverschiebungen liefert dann fehlerhafte Informationen über den
Ort des Transponders. Deterministische Ansätze, z.B. eine Veränderung
der Lokalisierungsfrequenzen floc zur Unterdrückung von
Mehrfachwegen, sind wegen der zu geringen, relativen Frequenzänderungen
nicht ausreichend. Daher kann für
eine Lokalisierungsumgebung erfindungsgemäß ein charakteristisches Muster
aus Transonderpositionen und den resultierenden Phasenverschiebungen,
Intensitäten
und Polarisationen (ggf. bei verschiedenen Lokalisierungsfrequenzen)
erstellt werden, mit dessen Hilfe eine Verbesserung der Genauigkeit
erfolgen kann. Neben einer Grundcharakterisierung eines Aufbaus
mit seinen Antennen, Leitungen etc. kann eine Umgebung überprüft werden,
indem beispielsweise reihum eine Lokalisationsantenne als Sendeantenne
geschaltet wird und die entsprechenden Empfangsmuster der verbleibenden
Lokalisationsantennen registriert, gespeichert und bewertet werden.
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Bei
einer Positionsbestimmung eines RFID-Transponders bzw. mit einem
RFID-Transponder versehenen Objektes ist nach der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
keine Sichtverbindung zwischen den Lokalisationsantennen und dem
Transponder notwendig. Elektromagnetische Wellen treten durch viele
Materialien hindurch (z.B. Pappe, Holz, Kunststoffe), die in der
Logistik häufig
verwendet werden. Dabei werden sie jedoch teilweise gedämpft. Somit
ist in vielen Fällen
eine direkte Signalausbreitung ohne Sichtverbindung möglich, was
beispielsweise mit optischen Leseverfahren nicht funktioniert.
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Abschließend sollen
bezugnehmend auf die 7 und 8 RFID-Systeme
gemäß Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung zur ortsauflösenden Objektlokalisation,
im Folgenden RFOL (RFOL = Radio Frequency Object Localization) genannt,
beschrieben werden.
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7 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines RFOL-Systems für einen Frequenzbereich um
868 MHz (UHF) gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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7 zeigt
einen UHF-RFID-Transponder 110, der einen Lokaloszillator 620 aufweist.
Ferner zeigt 7 ein erfindungsgemäß modifiziertes Schreib-Lesgerät bzw. eine
Sende-/Empfangsvorrichtung 100 zum
Liefern einer Information über
den Ort des UHF-Transponders 110. Die Sende-/Empfangsvorrichtung 100 weist
einen PC 230 auf, der über
eine Schnittstelle S1 mit einer RFOL-Steuereinheit 700 gekoppelt
ist. Die RFOL-Steuereinheit 700 ist ferner mit einem herkömmlichen
UHF-Schreib-Lesegerät 10 verschaltet.
Die RFOL-Steuereinheit 700 weist eine Steuerleitung zum
Steuern eines Lokaloszillators 710 auf. Der Lokaloszillator 710 ist
mit einem Lichtwellenleitereinkoppelmodul 720 und einem
Eingang eines Phasendetektors 220 verschaltet. Das Lichtwellenleitereinkoppelmodul 720 ist über einen Lichtwellenleiter
mit einem Lichtwellenleiterauskoppelmodul 730 verschaltet,
welches ausgangsseitig mit einem Sende-Frontend-Modul 740 gekoppelt ist. Das
Sende-Frontend-Modul 740 ist ferner mit einer Lokalistionsantenne 102 verschaltet.
Des Weiteren ist das Sende-Frontend-Modul 740 mit dem herkömmlichen
UHF-Schreib-Lese-Gerät 10 gekoppelt. Die
Sende-/Empfangsvorrichtung 100 weist
ferner eine Empfangseinrichtung 210 auf, die mit einem
Demodulator 750 und einem weiteren Lichtwellenleiter Einkoppelmodul 760 verschaltet
ist. Das Lichtwellenleiter-Einkoppelmodul 760 ist über einen
Lichtwellenleiter mit einem Lichtwellenleiterauskoppelmodul 770 gekoppelt,
das ausgangsseitig ferner mit einem Zwischenfrequenz-Aufbereitungsmodul 780 verschaltet ist.
Ein Ausgang des Zwischenfrequenz-Aufbereitungsmoduls 780 ist
mit einem Eingang des Phasendetektors 220 verbunden. Eine
RFOL-Antenneneinheit 790, welche das Lichtwellenleiterauskoppelmodul 730,
das Sendefrontend-Modul 740, die Empfangseinrichtung 210,
den Demodulator 750 und das Lichtwellenleiter-Einkoppelmodul 760 umfasst,
wird bei dem in 7 dargestellten UHF-RFID-System
in n-facher Ausführung
verwendet, um n Empfangssignale des UHF- wendet, um n Empfangssignale des UHF-Transponders 110 zu
erhalten. Dementsprechend weist der Phasendetektor 220n Eingänge auf, um
an einem Ausgang n – 1
Phasenwerte, die den relativen Phasenlagen der Empfangssignale entsprechen,
für die
RFOL-Steuereinheit 700 bereitzustellen.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung kann die RFOL-Steuereinheit 700 die
Schnittstelle S1 zum PC 230 bedienen. Der PC 230 dient
dabei als Host. Die Schnittstelle S1 kann beispielsweise eine Ethernet-Schnittstelle
sein. Über
die Schnittstelle S1 kann ein Ablauf der Lokalisierung des Transponders 110 initiierbar
sein. Nach der Initiierung arbeitet die RFOL-Steuereinheit 700 sämtliche
Schritte der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
zur Lokalisierung ab und liefert die n – 1 Ausgabewerte des Phasendetektors 220 an
S1. Der PC 230 kann zudem jeden einzelnen Schritt der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
zur Lokalisierung über
die Schnittstelle S1 abrufen.
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Weiterhin
bedient die RFOL-Steuereinheit 700 eine Schnittstelle zu
dem herkömmlichen Schreib-Lesegerät 10. Über diese
Schnittstelle kann sowohl ein HF- als auch ein UHF-Schreib-Lesegerät angebunden
werden. Eine physikalische Basis der Schnittstelle kann beispielsweise
RS232 oder Ethernet sein. In der RFOL-Steuereinheit 700 können beispielsweise
Befehle „ID-Lesen" (Pulk-Lesung mit Gruppenunterstützung), „User-Daten
schreiben" und „-Lesen", „Feld ein-
und ausschalten" implementiert werden.
Um den Phasendetektor 220 zu bedienen, können Befehle
zum Starten und Stoppen des Phasendetektors sowie zum Auslesen der
Ergebnisse aus verschiedenen Speicherbereichen implementiert werden.
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Des
weiteren steuert gemäß dem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung die RFOL-Steuereinheit 700 die
n Antenneneinheiten 790. Dazu kann beispielsweise ein Umschalten
zwischen Empfangs- und Kalibriermodus und ein Auslesen einer AGC-Einstellung
der Empfangseinrichtung 210 zählen. Im Kalibriermodus wird
beispielsweise wechselweise eine der n Antenneneinheiten 790 als Sender
betrieben, wodurch Laufzeiten zu und innerhalb der n Empfangspfade
ermittelt werden können. Dazu
kann die RFOL-Steuereinheit 700 über eine Steuerleitung den
Lokaloszillator 710 einschalten, der an seinem Ausgang
beispielsweise ein Schwingungssignal mit einer Frequenz von 20 MHz
aufweist. Dieses Signal wird über
das Lichtwellenleitereinkoppelmodul 720, den Lichtwellenleiter
und das Lichtwellenleiterauskoppelmodul 730 zu dem Sendefrontendmodul 740 weitergeleitet.
In dem Sendefrontendmodul 740 kann das Lokaloszillatorsignal
mit dem Trägersignal
des herkömmlichen
Schreib-Lesegeräts 10 gemischt
und über
die Antenne 102 ausgesendet werden. Damit entspricht in
dem Kalibriermodus das von der Antenne 102 ausgesendete
Signal einem von dem UHF-Transponder 110 erzeugten Signal.
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Der
UHF-Transponder 110 erzeugt mit dem Oszillator 620 ein
vom eingestrahlten Trägersignal
in der Frequenz verschiedenes Sinussignal und moduliert dieses beispielsweise
mittels Lastmodulation auf das Trägersignal. Dieses Sinussignal
wird in der Empfangseinrichtung 210 und dem Demodulator 750 der
Sende-/Empfangsvorrichtung 100 von dem 868 MHz Trägersignal
isoliert, und die Transponderposition wird schließlich mittels
des Phasendetektors 220 über die relativen Phasenlagen
des empfangenen Seitenbandes bzw. Sinussignals berechnet.
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8 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines RFOL-Systems für einen Frequenzbereich um
13.56 MHz (HF) gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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8 zeigt
einen HF-Transponder 110, der eine PLL 620 (PLL
= Phase Locked Loop) aufweist. Ferner zeigt 8 ein erfindungsgemäß modifiziertes
Schreib-Lesgerät
bzw. eine Sende-/Empfangsvorrichtung 100 zum Liefern einer
Information über den
Ort des Transponders 110. Die Sende-/Empfangsvorrichtung 100 weist
einen PC 230 auf, der über
eine Schnittstelle 51 mit einer RFOL-Steuereinheit 700 gekoppelt
ist. Die RFOL-Steuereinheit 700 ist ferner mit ei nem herkömmlichen
HF-Schreib-Lesegerät 10 verschaltet.
Die RFOL-Steuereinheit 700 weist eine Steuerleitung zum
Steuern eines Sende-Frontend-Moduls 740 auf. Das HF-Schreib-Lesegerät 10 ist
mit einem Lichtwellenleitereinkoppelmodul 720 und einem
Eingang eines Phasedetektors 220 verschaltet. Das Lichtwellenleitereinkoppelmodul 720 ist über einen
Lichtwellenleiter mit einem Lichtwellenleiterauskoppelmodul 730 verschaltet, welches
ausgangsseitig mit dem Sende-Frontend-Modul 740 gekoppelt
ist. Das Sende-Frontend-Modul 740 ist ferner mit einer
Lokalistionsantenne 102 verschaltet. Die Sende-/Empfangsvorrichtung 100 weist
ferner eine Empfangseinrichtung 210 auf, die mit einem
weiteren Lichtwellenleiter Einkoppelmodul 760 verschaltet
ist. Das Lichtwellenleiter-Einkoppelmodul 760 ist über einen
Lichtwellenleiter mit einem Lichtwellenleiterauskoppelmodul 770 gekoppelt,
das Ausgangsseitig ferner mit einem Hochfrequenz-Aufbereitungsmodul 880 verschaltet
ist. Ein Ausgang des Hochfrequenz-Aufbereitungsmoduls 880 ist
mit einem Eingang des Phasendetektors 220 verbunden. Eine
RFOL-HF-Antenneneinheit 890, welche
das Lichtwellenleiterauskoppelmodul 730, das Sendefrontend-Modul 740,
die Empfangseinrichtung 210 und das Lichtwellenleiter-Einkoppelmodul 760 umfasst,
wird bei dem in 8 dargestellten HF-RFID-System in n-facher
Ausführung
verwendet, um n Empfangssignale des HF-Transponders 110 zu erhalten.
Dementsprechend weist der Phasendetektor 220n Eingänge auf,
um an einem Ausgang n – 1 Phasenwerte,
die den relativen Phasenlagen entsprechen, für die RFOL-Steuereinheit 700 bereitzustellen.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung steuert die RFOL-Steuereinheit 700 die
n HF-Antenneneinheiten 890.
Im Kalibriermodus wird beispielsweise wechselweise eine der n HF-Antenneneinheiten 890 als
Sender betrieben, wodurch Laufzeiten zu und innerhalb der n Empfangspfade
ermittelt werden können.
Dazu kann die RFOL-Steuereinheit 700 über eine
Steuerleitung den Messsender 740 einschalten, um ein HF-Signal
mit einer Frequenz von 13.56 MHz des herkömmlichen HF-Schreib-Lesegeräts 10 zu senden.
Dieses Signal wird über
das Lichtwellenleitereinkoppelmodul 720, den Lichtwellenleiter
und das Lichtwellenleiterauskoppelmodul 730 zu dem Sendefrontendmodul 740 weitergeleitet.
Damit entspricht in dem Kalibriermodus das von der Antenne 102 ausgesendete
Signal einem von dem HF-RFID-Transponder 110 erzeugten
Signal.
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Der
HF-RFID-Transponder 110 kann ein unmoduliertes Trägersignal
für eine
bestimmte Dauer nach Erhalt eines Schreibbefehls von dem HF-Schreib-Lesegerät 10 abstrahlen.
Dazu kann sich die PLL 620 auf das HF-Trägersignal
des HF-Schreib-Lesegeräts 10 synchronisieren,
wobei beispielsweise ein Stellwert eines VCO (VCO = Voltage Controlled
Oscillator) über
einen ADC (ADC = Analog-Digital-Converter) eingelesen werden kann. Nach
Abschalten des HF-Trägers
durch das HF-Schreib-Lesegerät 10 kann
der Transponder 110 seinen VCO mit dem zuvor eingelesenen
Stellwert auf die HF-Trägerfrequenz,
beispielsweise 13.56 MHz, einstellen und das Signal über eine
Antenne des Tranponders 110 abstahlen. Dieses Signal kann von
der Empfangseinrichtung 210 der Sende-/Empfangsvorrichtung 100 empfangen
werden, und die Transponderposition kann schließlich mittels des Phasendetektors 220 über die
relativen Phasenlagen des empfangenen Signals berechnet werden.
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Konkrete
Anwendungsbeispiele des erfindungsgemäßen Konzepts liegen beispielsweise
im automatisierten Kommissionieren. Zu lokalisierende Objekte werden
dabei auf sortenreinen Paletten zur Verfügung gestellt. Ein Roboter
greift beispielsweise eines dieser Objekte. Dazu muss jedoch die
genaue Position und Orientierung dieses Objektes bekannt sein. Eine
weitere Anwendungsmöglichkeit
liegt beispielsweise bei dem sog. „Griff in die Kiste". Dabei liegen die
zu greifenden Objekte ungeordnet in einer Kiste und sollen gegriffen
werden, um beispielsweise in einem weiteren Schritt mit anderen
Objekten montiert zu werden. Im Bereich der Servicerobotik liegt eine
Anwendung beispielsweise in der Lokalisierung und dem Greifen von
Gegenständen
durch einen Haushaltsroboter.
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Mit
derzeitig verfügbaren
RFID-Systemen kann nur eine „zellbasierte
Ortung" gemacht
werden, d.h., dass der Ort an dem die Anwesenheit des Objekts erkannt
wird, die Zelle, also der gesamte Lesebereich eines Schreib-Lese-Geräts ist.
Bei UHF-Systemen kann das der gesamte Raum vor dem Schreib-Lese-Geräts sein,
also eine Größe von etwa 5
m × 5
m × 8
m. Aufgrund dieser Ungenauigkeit kann nicht wirklich von einer Lokalisierung
gesprochen werden. Mit dem erfindungsgemäßen Konzept kann eine Auflösung von
wenigen Zentimetern realisiert werden, um die im Vorhergehenden
angesprochenen Anwendungsszenarien zu ermöglichen.
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Insbesondere
wird darauf hingewiesen, dass abhängig von den Gegebenheiten
das erfindungsgemäße Schema
auch in Software implementiert sein kann. Die Implementierung kann
auf einem digitalen Speichermedium, insbesondere einer Diskette
oder einer CD mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen erfolgen,
die so mit einem programmierbaren Computersystem und/oder Mikrocontroller
zusammenwirken können,
dass das entsprechende Verfahren ausgeführt wird. Allgemein besteht
die Erfindung somit auch in einem Computerprogrammprodukt mit auf
einem maschinenlesbaren Träger
gespeicherten Programmcode zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wenn das Computerprogrammprodukt auf einem Rechner und/oder Mikrocontroller abläuft. In
anderen Worten ausgedrückt
kann die Erfindung somit als ein Computerprogramm mit einem Programmcode
zur Durchführung
des Verfahrens realisiert werden, wenn das Computerprogramm auf einem
Computer und/oder Mikrocontroller abläuft.