-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs. Die vorliegende Erfindung umfasst ebenso ein
Verfahren gemäß dem Nebenanspruch
und eine entsprechende Verwendung.
-
Wohlbefinden
und Gesundheit von Menschen werden insbesondere durch die Zusammensetzung
und Beschaffenheit der diese umgebenden Luft beeinflusst. In freier
Umgebung ist der Mensch den Immissionen von Schadstoffen beziehungsweise der
Einwirkung von Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Schädliche Einwirkungen sind nicht
vermeidbar. Lediglich in besonders gefährdeten Situationen sind Schutzmaßnahmen
ausführbar.
Andere Bedingungen ergeben sich für den Fall, dass sich der Mensch in
Innenräumen,
beispielsweise von Gebäuden
oder Kraftfahrzeugen, befindet. Mittels des Einsatzes von Klimaanlagen
ist der Mensch in der Lage, sich in Innenräumen ein optimales Klima zu
schaffen.
-
Ein
optimales Klima ist durch eine Anzahl von Parametern bestimmt, die
einer Regelung durch eine Klimaanlage zugänglich sind. Wichtige zu regelnde
Größen sind:
- – Temperatur
- – Luftfeuchtigkeit
- – Luftströmung
- – Anteil
an Feinstaub bzw. Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze)
- – Konzentration
an Kohlendioxid CO2
- – Konzentration
von Schadstoffen (CO, NOx, NH3, O3, VOC (CHx, Geruchsstoffe
usw.))
-
Kohlendioxid
CO2 wird in Innenräumen hauptsächlich durch die Anwesenheit
von Menschen erzeugt und ist unvermeidbar. Schadstoffe können aus
der Umwelt in den Innenraum gelangen. Dies ist beispielsweise bei
einem Kraftfahrzeug der Fall, sobald Kontaminationsquellen in der
Nähe des
Fahrzeugs sind. Kontaminationsquellen können beispielsweise andere
Fahrzeuge sein, die hohe Schadstoffemissionen aufweisen, oder ortsfeste
Anlagen mit besonders hohen Schadstoffkonzentrationen, wie beispielsweise
Straßentunnels,
Parkgaragen, Industrieanlagen, Landwirtschaft und dergleichen. In
Gebäuden
ist der Mensch häufig
internen Schadstoffquellen ausgesetzt, beispielsweise Ausdünstungen
von Möbeln
und Bodenbelägen,
Geräten
und Maschinen aller Art.
-
Eine
optimale Regelung eines Raumklimas setzt voraus, dass die zu regelnden
Größen durch eine
Messung zugänglich
sind. Im Falle der Größen Temperatur,
Luftfeuchtigkeit oder Luftströmung
ist herkömmlicherweise
eine große
Anzahl von Sensoren verfügbar,
die in unterschiedlichem Umfang verwendet werden. Wie aufwändig die
für die
Regelung der Klimatisierung benutzte Sensorik ist, wird im Wesentlichen
durch die Kosten bestimmt. Der einfachste Fall ist eine einfache
Temperaturregelung.
-
Die
Regelung der chemischen Zusammensetzung klimatisierter Luft (Kohlendioxid,
Schadgase) stellt dagegen ein großes Problem dar, da die benötigten Messfühler hohe
Kosten verursachen und einen erheblichen Wartungsaufwand bewirken.
Der Betrieb von Klimaanlagen wird dadurch aufwändig und aufgrund der Energie-
und Wasserkosten teuer. Ein hoher Aufwand wird in Gebäuden lediglich
dann betrieben, wenn dies beispielsweise zur Sicherung einer Produktqualität, beispielsweise
bei der Herstellung von Pharmazeutika oder Halbleiterbauelementen
oder zur Sicherung der Gesundheit der Mitarbeiter, wie beispielsweise
in chemischen Betrieben, Lackierereien oder Galvanisierbetrieben,
unumgänglich ist.
Auf herkömmliche
Weise werden lediglich die Regelung der Temperatur und der Feuchte
ausgeführt und
Filter gegen Partikel verwendet. Herkömmlich erweise werden für die Klimatisierung
von Kraftfahrzeuginnenräumen
lediglich einfache und kostengünstige
Klimaregelungen verwendet, die die Temperatur als Regelgröße verwenden.
-
Herkömmlicherweise
werden für
Kraftfahrzeuginnenräume
Luftgütesensoren
verwendet. Dieses messen Konzentrationsänderungen von Kohlenmonoxid,
NOx und VOC in der Ansaugluft von Klimaanlagen.
Ansaugklappen werden im Fall von zu hohen Schadstoffkonzentrationen,
wie beispielsweise bei Fahrten durch einen Tunnel oder direkt hinter
einem Fahrzeug mit hohen Schadstoffemissionen, geschlossen. Nachteiligerweise
sind die Messempfindlichkeiten herkömmlicher Luftgütesensoren
relativ gering. Es werden geringe Konzentrationen von Geruchs- und
Schadstoffen nicht erfasst. Dies betrifft insbesondere stark riechende
Stoffe wie NH3 oder Mercaptane, Thiole und
aromatische Kohlenwasserstoffe. Auf herkömmliche Weise erfolgt keine
Messung der Kohlendioxid-Konzentration, da herkömmliche Sensoren, und zwar
einfache optische Systeme zur Messung der Infrarot-Absorption, für die Anwendung
im Kraftfahrzeug zu kostenintensiv sind. Eine Regelung des Klimas
von Innenräumen
von Kraftfahrzeugen hinsichtlich der Belastung mit Schadstoffen
und der Kohlendioxid-Konzentration erfolgt herkömmlicherweise nicht. Dies gilt
ebenso für
Gebäude,
die keinen besonderen Anforderungen unterliegen. Aufgrund des Fehlens
von kostengünstigen Sensoren
erfolgt lediglich eine einfache Temperatur- und in seltenen Fällen eine
Feuchteregelung.
-
Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung Mittel zur Erfassung beziehungsweise
Optimierung der Zusammensetzung von Luft, insbesondere in einem
Innenraum, insbesondere in Gebäuden
oder Fahrzeugen, zur Minimierung der Einwirkung von Schadstoffen,
Geruchsstoffen, Kohlendioxid und Feuchte und/oder Optimierung der
Luftbedingungen wie Tempertur und Luftströmung bereit zu stellen. Es soll
ein kostengünstiges
Sensorsystem geschaffen werden, mit dem Luftbestandteile und/oder
Luftbedingungen mit hoher Messempfindlichkeit detektiert werden
können.
Die Messungen sollen bei geringem Energieverbrauch ausführbar sein.
Bestandteile sind beispielswei se CO2, Schadstoffe
(wie beispielsweise O3, CO, NOx,
VOC), Feuchte, Geruchsstoffe, wie zum Beispiel NH3,
CHx, Mercaptane, Thiole, Feinstaub und/oder Mikroorganismen, wie
zum Beispiel Bakterien, Viren und/oder Pilze und dergleichen. Luftbedingungen
sind beispielsweise Temperatur und/oder Luftströmung.
-
Die
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß dem Hauptanspruch und ein
Verfahren gemäß dem Verfahrensanspruch
sowie durch eine entsprechende Verwendung gelöst.
-
Es
werden besonders vorteilhaft Sensoren auf der Grundlage von gasempfindlichen
Feldeffekttransistoren verwendet. Diese funktionieren derart, dass
durch eine Gasabsorption die Austrittsarbeit einer adsorbierenden
Schicht sich ändert.
Bringt man diese gasempfindliche Schicht als Gate in einen Feldeffekttransistor
ein, so entspricht die Änderung der
Austrittsarbeit am gasempfindlichen Gate einer Änderung der Ansteuerspannung
des Transistors. Diese verursacht daher eine Änderung des Stromes zwischen
Source und Drain des Transistors. Durch Messung dieses Stromes ist
daher die Änderung
der Gaskonzentrationen detektierbar. Gassensoren, die die Änderung
der elektronischen Austrittsarbeit von Materialien bei der Wechselwirkung
mit Gasen nutzen, können
besonders vorteilhaft bei niedrigen Temperaturen und auf diese Weise
mit geringem Energiebedarf betrieben werden. Ein Betrieb bei geringem Energieverbrauch
ermöglicht
einen Batteriebetrieb oder einen direkten Anschluss an Datenbusleitungen.
-
Vorrichtungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung eignen sich insbesondere zur Verwendung in Klimaanlagen
und/oder Lüftungen.
Komponenten von Luft sind Bestandteile von Luft. Zur Optimierung der
Zusammensetzung von Innenraumluft kann beispielsweise eine Vergrößerung der
Konzentration von erwünschten
Duftstoffen ausgeführt
werden. Eine Optimierung der Zusammensetzung von Innenraumluft ist
im Fall von den Menschen schädigenden Schadstoffen
eine Verringerung der Konzentration dieser Komponente.
-
Zur
Komponentenerfassung kann ein gasempfindlicher Feldeffekttransistor
mit einem gasempfindlichen Gate verwendet werden. Mehrere Komponenten
von Luft können
entsprechend vier Varianten erfasst werden.
- 1.
Für jedes
Zielgas wird jeweils ein gasempfindlicher Feldeffekttransistor mit
einem gasempfindlichen Gate verwendet.
- 2. Ein Chip, der mehrere Transistoren enthält, wird mit verschiedene Gates
mit unterschiedlichen sensitiven Schichten versehen. Auf diese Weise
entsteht ein mehrkanaliger Transducer.
- 3. Es misst ein gasempfindlicher Feldeffekttransistor mit einem
gasempfindlichen Gate, auf dem alle gasempfindlichen Schichten aufgebracht
worden sind.
- 4. Es sind beliebige Kombinationen der vorstehenden drei Aufbauvarianten
möglich.
-
Mit
der Einrichtung zur Erfassung der Konzentration von Komponenten
beziehungsweise Bestandteilen in Luft auf der Grundlage von gasempfindlichen
Feldeffekttransistoren wird ein kostengünstiges und wirksames Messsystem,
insbesondere Mehrgasmessfühler,
zur Verfügung
gestellt. Es können
alle wesentlichen gasförmigen
Komponenten, die für
eine optimale Regelung von Klimaanlagen in geschlossenen Räumen, insbesondere
in Gebäuden
oder Kraftfahrzeugen, erfasst werden. Messfehler infolge der Temperatur
und/oder Feuchte können kompensiert
werden. Aufgrund des geringen Energieverbrauchs und des deutlich
günstigeren
Preises des vorliegenden Messgasmessfühlers im Vergleich zu herkömmlichen
Systemen, insbesondere optische Sensoren, elektrochemische Zellen
und dergleichen, können
in Gebäuden,
beispielsweise in jedem Raum ein separater Messfühler und in größeren Räumen mehrere
Messfühler
angebracht werden. Mit einem Mehrgasmessfühler gemäß der vorliegenden Anmeldung
werden Zielgase beziehungsweise Luftbestandteile ent weder detektiert
oder im Bedarfsfall quantitativ erfasst. Auf diese Weise kann eine
optimale Regelungsstrategie ein optimales Klima im Innenraum schaffen
und so wenig Energie wie möglich verbrauchen.
Zusätzlich
benötigt
ein Mehrgasmessfühler
gemäß der vorliegenden
Anmeldung im Vergleich zu herkömmlichen,
beispielsweise elektrochemischen Messfühlern, einen geringeren Wartungsbedarf.
Auf diese Weise werden die Kosten für den Betrieb einer Klimaanlage
ebenfalls verringert.
-
Eine
Einrichtung zur eine Vergrößerung der Konzentration
der Schadstoffe und/oder Geruchsstoffe entgegen wirkenden Minimierung
der Konzentration können
beispielsweise Ansaugklappen sein, die im Fall von zu hohen nachteiligen
Komponentenkonzentrationen, wie beispielsweise bei Fahrten durch
einen Tunnel oder direkt hinter einem Fahrzeug mit hohen Schadstoffemissionen,
geschlossen werden.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung wird eine Einrichtung zur Optimierung
von Bedingungen der Luft bereitgestellt, insbesondere Temperatur und/oder
Strömung
der Luft. Auf diese Weise wird vorteilhaft ein kostengünstiges
Sensorsystem bereitgestellt, mit dem gleichzeitig die Temperatur,
die Luftfeuchtigkeit, der Kohlendioxid-Gehalt, die Konzentrationen
von wichtigen Schadstoffen in Luft, wie beispielsweise CO, NOx, VOC, NH3 gemessen
und Geruchsstoffe, die hier ebenso als nachteilige Komponenten definiert
sind, in durch die Geruchsschwellen oder andere Vorgaben erforderlichen
kleinsten Konzentrationen detektiert werden können. Besonders vorteilhaft
ist eine Integration der Temperaturmessung ohne weiteres in das
Sensorsystem möglich. Beispielsweise
kann eine zusätzliche
Diode als Temperaturfühler
verwendet werden.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden insbesondere SGFET (Suspended Gate
Field Effect Transistor) und/oder CCFET (Capacitively Controlled
Field Effect Transistor) verwendet. Beide Transistortypen weisen
einen hybriden Aufbau auf, d.h. das gasempfindliche Gate und der
restliche Transistor werden zunächst
getrennt hergestellt und danach durch ein geeignetes Verfahren miteinander verbunden.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt der Aufbau von Feldeffekttransistorarrays
mit unterschiedlichen Materialien und Empfindlichkeiten für die zu
erfassenden Zielgase. Ein derartiges Array bzw. Feld wird durch
die Aufbringung von unterschiedlichen gassensitiven Materialien
auf ein gemeinsames Gatesubstrat geschaffen. Jedes Material kommt
dann über
den Kanalbereich eines separat auszulesenden Transistors zu liegen.
Dies entspricht der vorstehend beschriebenen Variante 3. zum Aufbau
von Mehrgasmessfühlern.
Sind die Herstellungsbedingungen der sensitiven Schichten zu inkompatibel
miteinander, so können
die unterschiedlichen Gates separat erzeugt werden und das Array
oder Feld wird durch einen Aufbau mit mehreren Gates auf einen mehrere
Transistoren enthaltenden Siliziumchip bereitgestellt. Letzteres
entspricht der vorstehend beschriebenen Mehrgasmessfühlervariante
1.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der hybride Aufbau von
SG/CC-Feldeffekttransistoren dazu verwendet, Gatematerialien in einen
Feldeffekttransistor einzubringen, deren Herstellbedingungen nicht
mit denen der Siliziumverarbeitung kompatibel sind. Dies trifft
insbesondere auf Metalloxide und organische Materialien, wie beispielsweise
Polymere, und Biomaterialien und dergleichen zu. Gates können beispielsweise
als Gold beschichtete Keramik, Gold beschichtetes Silizium oder
unbeschichtetes, hochdotiertes Silizium erzeugt sein. Gateschichtmaterialien
sind beispielsweise TiN für
die Messung von NH3, Cu-Phthalocyanin für NO2, SnO2 für CO und
BaTiO3/CuO für CO2.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird zusätzlich eine Einrichtung zur
Vorhersage eines Beschlagens von Fahrzeugscheiben auf der Grundlage
der erfassten Luftfeuchte und erfassten Temperatur bereitgestellt.
Beispielsweise durch die Ausbildung eines Feuchte messenden Kanals kann
in Verbindung mit einer Temperaturmessung ein Beschlagen der Scheibe verhindert
werden. Diese Zusatzfunktion erhöht
die Verkehrssicherheit.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird eine Einrichtung zur Anzeige
eines Kohlendioxid-Lecks bei einer mit Kohlendioxid als Kältemittel
betriebenen Klimaanlage auf der Grundlage der erfassten Kohlendioxid-Konzentration
bereitgestellt.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die für die Minimierung und/oder
Optimierung erforderliche Logik zumindest teilweise in einem der
Feldeffekttransistoren integriert. Auf diese Weise wird eine monolithische
Integration der Elektronik in einen Sensorchip geschaffen. Eine
für die
Regelung der Klimatisierung erforderliche Logik oder zumindest ein
Teil davon kann in dem gasempfindlichen Feldeffekttransistor integriert
werden, so dass beispielsweise empfindliche und aufwändige Steckverbindungen
und Verkabelungen vermieden werden können.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Feldeffekttransistorfeld
bzw. ein Feldeffekttransistorarray mit unterschiedlichen Feldeffekttransistoren
auf einem Siliziumchip erzeugt werden. Die Erzeugung eines derartigen
Sensorarrays wird durch die geringe geometrische Größe der Komponentensensoren
ausführbar.
-
Gemäß weiteren
vorteilhaften Ausgestaltungen wird ein Gate zuerst vom restlichen
Feldeffekttransistor getrennt erzeugt und danach auf diesen aufgebracht.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird das Gatematerial mittels
Dick- oder Dünnschichtverfahren
aufgebracht.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird ein beschichtetes Gate
mittels einem Trockenätzverfahren
strukturiert und danach mittels Siebdruckverfahren und Kathodenzer stäubung beschichtet.
Es ist die Verwendung herkömmlicher
kostengünstiger
Verfahren der Halbleitererzeugung, insbesondere gemäß CMOS-Halbleitern,
möglich.
-
Die
vorliegende Erfindung wird auf der Grundlage mehrerer Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den Figuren näher
beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine
Darstellung zu einem ersten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen gasempfindlichen
Feldeffekttransistors;
-
2 eine
Darstellung zu einem zweiten Ausführungsbeispiel eines gasempfindlichen
Feldeffekttransistors;
-
3 eine
Darstellung zu einem dritten Ausführungsbeispiel eines gasempfindlichen
Feldeffekttransistors;
-
4 eine
Darstellung zu einem vierten Ausführungsbeispiel eines gasempfindlichen
Feldeffekttransistors;
-
5 eine
weitere Darstellung zum vierten Ausführungsbeispiel eines gasempfindlichen
Feldeffekttransistors;
-
6 eine
Darstellung eines Ausführungsbeispiels
eines Gassensor-Arrays;
-
7 eine
Darstellung eines Messergebnisses zum Gassensor-Arrays.
-
Gemäß den Figuren
werden charakteristische Messergebnisse gezeigt. Die Messungen des Zielgases
bzw. der nachteiligen Komponente erfolgten jeweils in feuchter synthetischer
Luft bei Sensortemperaturen zwischen 25°C und 80°C. Es wird die Änderung
der Differenz der Austrittsarbeit zwischen dem gassensitiven Gate
und der Oberfläche
des Kanalbereichs des Feldeffekttransistors, das zumeist Siliziumnitrid
aufweist, dargestellt. Dieser Wert kann aus dem Messwert des Feldeffekttran sistors,
beispielsweise des Source-Stromes, und einem Kalibriersignal berechnet
werden. Als Kalibriersignal kann beispielsweise die Änderung
des Source-Stromes durch Anlegen einer definierten Spannung an das gassensitive
Gate benutzt werden.
-
Für die Erfassung,
d.h. Detektion bzw. Messung, von NH3 kann
beispielsweise eine Dünnschicht aus
TiN verwendet werden, wobei die Dünnschicht beispielsweise mittels
Kathodenzerstäubung
erzeugt wurde. Ein charakteristisches Ergebnis für die Messung von NH3 mit einem CCFET bei 40% relativer Feuchte
und Raumtemperatur in synthetischer Luft wird durch 1 dargestellt.
Außer
als gesputterte Dünnschicht
kann das TiN auch als Dickschicht, beispielsweise durch Siebdruck
hergestellt, auf das Gate aufgebracht werden. TiN-Dickschichten
zeigen gegenüber
NH3 ein gleiches Verhalten wie die Dünnschichten.
Als Gate kann mit Gold beschichtete Keramik, beispielsweise Al2O3, oder mit Gold
beschichtetes Silizium oder unbeschichtetes, hochdotiertes Silizium
verwendet werden.
-
2 zeigt
die Änderung
der Differenz der Austrittsarbeit ΔΦ in Abhängigkeit der Konzentration von
NO2 und weiteren nachteiligen Gasen beziehungsweise
Komponenten. Der NO2-Sensor kann unter Verwendung von Gates
aus mit Gold beschichteter Keramik, beispielsweise Al2O3, oder mit Gold beschichtetem Silizium mit
aufgedampften oder siebgedruckten Kupfer-Phthalocyanin geschaffen werden. Dick-
oder Dünnschichten
zeigen gegenüber NO2 ein gleiches Verhalten. Die Messung wurde
bei 35 bis 50°C
in feuchter synthetischer Luft durchgeführt. Der CuPc 30-Sensor 12
ist ein CCFET, auf dem bis zu fünf
Kanäle
unter dem gleichen gassensitiven Gate liegen. Ebenso ist die Konzentration
von verschiedenen Gasen beziehungsweise Luftbestandteilen, wie beispielsweise
CO, NH3 E-tOH, über die Zeit aufgetragen.
-
3 zeigt
die Änderung
der Differenz der Austrittsarbeit ΔΦ von einem CO-sensitiven CCFET in
Abhängigkeit
von der CO-Konzentration
bei Raumtemperatur und 40% relativer Feuchte.
-
Für die Messung
von Kohlenmonoxid CO kann ein Transistor mit einer SnO2-Dickschicht
verwendet werden. Deren sensitive Eigenschaften kann mittels einer
Pd-Dispersion erzeugt werden. Es erfolgt eine Abscheidung durch
Sputtern oder durch thermische Zersetzung von beispielsweise Diammonium-Palladium
(II)-Dinitrid. 3 zeigt
eine charakteristische Messung mit einem CO-empfindlichen CCFET.
-
4 zeigt
die Änderung
der Differenz der Austrittsarbeit von einem CO2-sensitiven
CCFET in Abhängigkeit
von der Kohlendioxid-Konzentration. Für die Messung von CO2 kann eine Dickschicht, die mittels Siebdruck
bereitgestellt werden kann, aus einer äquimolaren Mischung aus BaTiO3/CuO verwendet werden. Die in der 4 dargestellte
Messung wurde bei einer Sensortemperatur von 90°C und einer relativen Feuchte
von 40% aufgenommen. Das Trägergas
war bei dieser Messung synthetische Luft plus 400vpm (Volumenparts
per Million) Kohlendioxid CO2.
-
Grundsätzlich ist
es möglich,
anstelle der Änderung
der Differenz der Austrittsarbeit auch deren erste Ableitung gegenüber der
Zeit zu verwenden. In 5 ist der Maximalwert der ersten
Ableitung der Austrittsarbeit bei einer schnellen Änderung
der CO2-Konzentration ausgehend von einer
Basiskonzentration von 400vpm aufgetragen. Hierbei erhält man ebenfalls
ein zum Logarithmus der Konzentrationsänderung linearen Signalverlauf.
-
6 zeigt
den schematischen Aufbau eines Gassensor-Arrays bzw. Gassensorfeldes,
bei dem alle gasempfindlichen Schichten auf einem Gate aufgebaut
worden sind. Es wird ein Transducer bzw. Messwertumformer mit mehreren
Kanälen
verwendet. Es werden drei sensitive Schichten dargestellt, mit denen
auf drei Kanälen
Einfluss genommen werden kann. Dieses Gas FET Array weist ein mit
einem im Trockenätzverfahren
strukturierten und anschließend mittels Siebdruckverfahren und Kathodenzerstäubung beschichtetes
Gate auf. Der schematische Aufbau unter Angabe der verwendeten sensitiven Schichten
ist in 6 dargestellt. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
weisen die sensitiven Schichten BaTiO3/CuO,
Polyvinyl-Pyrrolidon (PVP) und TiN auf. Mittels der gezielten Gatestrukturierung
ist die Verwendung unterschiedlichster Materialgruppen und auf diese
Weise die Erfassung unterschiedlicher Gase ausführbar. Mittels BaTiO3/CuO ist CO2 erfassbar.
Dies entspricht dem Kanal 1 in 7. Mittels
TiN ist NH3 mittels des Kanals 3 erfassbar.
Mittels der PVP-Beschichtung des Kanals 2 ist Feuchte als Zielgas
erfassbar.
-
7 zeigt
die Reaktion des Gassensor-Arrays auf unterschiedliche Gase in Abhängigkeit
der Gaskonzentration und der Feuchte. 7 zeigt
ein mögliches
Messergebnis.