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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln einer für eine Additiv
gestützte
Oxidation von in dem Abgasstrom einer Brennkraftmaschine enthaltenen,
auf einem Partikelfilter aufgefangenen Rußpartikel benötigten Additivierung.
Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Sensor zum Durchführen des
Verfahrens sowie eine Einrichtung mit einem solchen Sensor.
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In
den Abgasstrang von Dieselmotoren werden Partikelfilter zum Auffangen
von in dem Abgasstrom transportierten Feststoffteilchen, insbesondere Rußpartikeln
eingeschaltet. Ein solcher Partikelfilter muss in zeitlichen Intervallen
gereinigt werden, damit durch den auf dem Partikelfilter akkumulierten
Ruß der
Abgasgegendruck nicht übermäßig ansteigt
und dadurch die Leistungsfähigkeit
des Dieselmotors beeinträchtigt
wird. Zum Befreien der anströmseitigen Oberfläche des
Partikelfilters von den akkumulierten Rußpartikeln wird entweder aktiv
eine Rußoxidation – ein so
genannter Rußabbrand – ausgelöst oder
dieser tritt bei Vorliegen geeigneter Bedingungen von selbst ein.
Letzteres ist der Fall, wenn die den Partikelfilter anströmende Abgastemperatur
größer ist
als die Rußzündtemperatur
und in dem Abgasstrom eine ausreichende Sauerstoffmenge transportiert
wird. Um einen solchen Rußabbrand
und damit eine Regeneration des Partikelfilters auch bei Temperaturen durchführen zu
können,
die unterhalb der normalen Zündtemperatur
des Rußes
liegen, werden gemäß einem
vorbekannten Verfahren dem Kraftstoff die Zündtemperatur absenkende Additive
beigemengt. Da die Additivkonzentration in dem dem Dieselmotor zugeführten Kraftstoff
im ppm-Bereich liegt, so dass eine Dosierung des Additivs unmittelbar
in die Kraftstoffleitung kaum möglich
ist, wird zur Einstellung der gewünschten Additivkonzentration
nach jedem Tankvorgang die in den Kraftstofftank aufgenommene Kraftstoffmenge
ermittelt und in Abhängigkeit
hiervon in den Kraftstofftank die zum Erreichen der gewünschten
Additivkonzentration notwendige Additivmenge beigemengt. Um die
Additivkonzentration bestimmungsgemäß einstellen zu können, ist
es bei diesem Verfahren notwendig, die bei einem Tankvorgang aufge nommene
Kraftstoffmenge zu erfassen. Dieses erfolgt über den Füllstandsgeber des Kraftstoffbehälters. Da
bekanntermaßen
die Füllstandssensoren
auch aufgrund äußerer Gegebenheiten, wie
etwa der Neigung des Kraftfahrzeuges relativ ungenau arbeiten, erfolgt
die Additivdosierung in einem Maße, dass unter Berücksichtigung
der Messungenauigkeiten des Füllstandgebers
der Kraftstoff die vorgesehene Mindest-Additivkonzentration aufweist. Dieses
hat letztlich zur Folge, dass eine Additivüberdosierung vorgenommen wird.
Die Verbrennungsreste des Additivs lagern sich auf dem Partikelfilter
in Form von Asche ab. Aufgrund der üblicherweise begrenzten Aschespeicherkapazität eines
Partikelfilters ist man bestrebt, den Ascheanteil möglichst
gering zu halten.
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Überdies
hat sich gezeigt, dass in Abhängigkeit
von dem dynamischen Betrieb der Dieselbrennkraftmaschine die zum
Auslösen
eines Oxidationsvorganges der durch den Verbrennungsprozess generierten
Rußpartikel
unterschiedlich ist. Die Variation in der Rußzündtemperatur bezogen auf den
jeweiligen Betriebszustand des Dieselmotors muss ebenfalls bei der
vorbeschriebenen Additivbeimengung in den Kraftstoff berücksichtigt
werden. Somit ist auch aus diesem Grunde zumindest bei einigen Betriebszuständen des
Dieselmotors eine Additivüberdosierung
regelmäßig feststellbar.
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Ausgehend
von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
mit dem eine Additivdosierung des einem Dieselmotor zugeführten Kraftstoffes
unter Reduzierung des Ausmaßes
einer Überdosierung vorgenommen
werden kann. Der Erfindung liegt des Weiteren die Aufgabe zugrunde,
einen Sensor zum Durchführen
dieses Verfahrens vorzuschlagen.
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Die
verfahrensbezogene Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das eingangs genannte
Verfahren gelöst,
welches mit folgenden Schritten durchgeführt wird:
- – Sammeln
von im Abgasstrom transportierten Rußpartikeln auf einem Sensor,
- – Erfassen
des Vorgangs eines Oxidationsprozesses der auf dem Sensor akkumulierten
Rußpartikel
und
- – Bestimmen
der Temperatur, bei der der Oxidationsprozess der Rußpartikel
begonnen hat, und/oder Bestimmen der Dauer des beobachteten Rußoxidationsprozesses.
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Bei
diesem Verfahren wird anhand des Vorganges eines stattfindenden
Oxidationsprozesses von aus dem Abgasstrom einer Brennkraftmaschine aufgefangenen
Rußpartikeln
der Oxidationsprozess beobachtet, der wiederum Rückschlüsse auf die Additivierung – die Additivkonzentration – des der Brennkraftmaschine
zugeführten
Kraftstoffes erlaubt. Zu diesem Zweck werden auf einem Sensor Rußpartikel
gesammelt. Anschließend
wird ein Oxidationsprozess der auf dem Sensor akkumulierten Rußpartikel
erfasst und gegebenenfalls verfolgt. Dieser Oxidationsprozess wird
vorzugsweise aktiv ausgelöst, und
zwar durch Zuführen
von thermischer Energie, in welchem Zuge bei ausreichendem Erhitzen
des Rußes
der gewünschte
Oxidationsprozess ausgelöst wird
und abläuft.
Anschließend
wird die Temperatur, bei der der Oxidationsprozess der Rußpartikel
begonnen hat, und/oder die Dauer des beobachteten Rußoxidationsprozesses
bestimmt. Beide vorgenannte Größen geben
unabhängig
voneinander und in Kombination miteinander Aufschluss über die
Additivierung des der Brennkraftmaschine zugeführten Kraftstoffes, und zwar
dahingehend, ob in dem der Brennkraftmaschine zugeführten Kraftstoff
die Additivkonzentration so eingestellt ist, dass ein Rußoxidationsprozess
bestimmungsgemäß ausgelöst werden und
ablaufen kann. Zum Bestimmen des Beginns eines ausgelösten Oxidationsprozesses
wird zumindest ein Parameter des Sensors beobachtet. Eine Änderung
des beobachteten Parameters des Sensors, der bei einer aktiven Auslösung des
Oxidationsprozesses nicht dem fortschreitenden Erwärmungsprozess
zuzuschreiben ist, signalisiert den Beginn des Oxidationsprozesses. Über die
weitere Beobachtung dieses Parameters kann die Dauer des ausgelösten Oxidationsprozesses
beobachtet werden. Gleichfalls kann der Wert des beobachteten Parameters
im Zeitpunkt des beobachteten, den Beginn des Oxidationsprozesses
darstellenden Parameters einer Temperatur zugeordnet werden, die
sodann die Rußzündtemperatur
bzw. die Temperatur darstellt, bei der der Oxidationsprozess der
Rußpartikel
beginnt.
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Grundsätzlich ist
es ebenfalls möglich,
dieses Verfahren passiv zu betreiben, indem ein selbsttätig ausgelöster Oxidationsprozess
im vorgeschrie benen Sinne erfasst und ausgewertet wird. Bevorzugt
wird dieses Verfahren jedoch in der vorbeschriebenen Art und Weise
aktiv betrieben, um den sich einstellenden Änderungen bei einem dynamischen Betrieb
der Brennkraftmaschine hinsichtlich einer gewünschten Minimaladditivierung
besser gerecht werden zu können.
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Das
vorbeschriebene Verfahren ist typischerweise implementiert in ein
Verfahren zur Regelung, Überwachung
und/oder Adaption der Additivkonzentration in dem der Brennkraftmaschine
zugeführten
Kraftstoff. Dieses kann durch allmähliches Erhöhen der Additivkonzentration
nach einem Tankvorgang so lange erfolgen, bis die aufgefallenen
Rußpartikel
die gewünschte
Rußzündtemperatur
aufweisen. Mit diesem Verfahren ist auch eine aktive Regelung der
Additivkonzentration in dem der Brennkraftmaschine zugeführten Kraftstoff
möglich,
wenn das Additiv nicht dem Kraftstofftank, sondern der dem Kraftstofftank
nachgeschalteten Zuführleitung
beigemengt wird. Hier könnte
es sich anbieten, ein in einer vorbestimmten Konzentration mit Kraftstoff
bereits vermengtes Additiv aufgrund einer sich dann einstellenden
besseren Durchmischung und der leichteren Dosierbarkeit der dann
größeren, in
die Kraftstoffzuführleitung
einzubringenden Menge zu bevorraten.
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Als
Sensor zum Durchführen
des vorbeschriebenen Verfahrens wird ein elektrisches Heizelement,
insbesondere ein Widerstandsheizelement, vorgeschlagen. Das Heizelement
dient zum einen zum Erwärmen
des auf seiner Oberfläche
akkumulierten Rußes
zum aktiven Auslösen
des gewünschten
Oxidationsprozesses. Zum anderen kann ein Parameter des Heizelementes
während
des Erwärmungsprozesses
beobachtet werden, und zwar ein solcher Parameter, der sich bei
dem Vorgang einer Rußoxidation
unabhängig
von dem durch die Bestromung hervorgerufenen Erwärmungsprozess ändert. Als
Parameter bietet es sich bei Vorsehen eines Widerstandheizelementes
als Sensor beispielsweise an, den Innenwiderstand desselben beim
Erwärmen zum
Erfassen des Beginns und auch des Endes eines Rußoxidationsprozesses zu beobachten.
Im Zuge der Erwärmung
des Heizelementes durch die Bestromung steigt der Innenwiderstand
des Heizelementes entsprechend seiner Kennlinie. Da die Rußoxidation
als exotherme Reaktion abläuft,
wird das Widerstandsheizelement, welches beispielsweise als Draht,
etwa in Form einer Draht wendel ausgebildet sein kann, zusätzlich von
außen
erwärmt.
Durch die exotherme Reaktion der Rußoxidation wird dem Heizelement
von außen
Wärme zugeführt, die
sich in einem, bezogen auf die Bestromungsparameter, überproportionalen
Anstieg des Innenwiderstandes des Heizelementes bemerkbar macht.
Nach Beendigung des Rußoxidationsprozesses,
wenn dem Heizelement von außen
keine zusätzliche
Wärme zugeführt wird,
ist der Innenwiderstand des Heizelementes nur noch durch die Bestromungsparameter
definiert, so dass auf diese Weise das Ende eines Oxidationsprozesses
beobachtet werden kann.
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Es
hat sich als zweckmäßig erwiesen,
wenn das Erwärmen
eines solchen Sensors nicht zu rasch erfolgt, damit der Beginn eines
Rußoxidationsprozesses
möglichst
unbeeinflusst von anderen Faktoren ist, wie beispielsweise dem Vorhandensein
von mit den Rußpartikeln
abgelagerten Kohlenwasserstoffen. Dieses erübrigt sich, wenn die Abgastemperatur ausreichend
hoch und sich derartige Stoffe bereits verflüchtigt haben. Versuche haben
gezeigt, dass bei einer Erwärmung
des Sensors zwischen 2,5°C/sec und
5°C/sec
der Beginn eines Rußoxidationsprozesses
unbeeinflusst oder zumindest weitgehend unbeeinflusst von solchen
weiteren Faktoren auslösbar ist.
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Das
vorbeschriebene Verfahren lässt
sich auch mit anderen Sensoren durchführen, beispielsweise mit einem
solchen Sensor, der die Leitfähigkeit von
zwischen zwei Elektroden akkumulierten Rußpartikeln misst. Der Beginn
eines Rußoxidationsprozesses
lässt sich
anhand einer prägnanten Änderung der
Leitfähigkeit
erkennen. Bei Einsatz eines solchen Sensors wird ein zusätzliches
Heizelement benötigt, um
aktiv einen Oxidationsprozess der zwischen den beiden Elektroden
des Sensors akkumulierten Rußpartikel
auslösen
zu können.
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Die
Erfindung ist nachfolgend mit Hilfe eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1:
Ein schematisiertes Blockschaltbild einer Einrichtung zum Ermitteln
der für
eine Oxidation von Rußpartikeln
benötigten
Additivierung,
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2:
eine schematisierte Ansicht eines in den Abgasstrang einer Brennkraftmaschine
eingeschalteten Sensors zum Ermitteln der für eine Oxidation von Rußpartikeln
benötigten
Additivierung,
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3:
ein Flussdiagramm zum Darstellen der einzelnen Verfahrensschritte
des durchgeführten Verfahrens
und
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4a–4d:
Diagramme zum Darstellen der Änderung
eines im Zuge des Verfahrens beobachteten Parameters des Sensors.
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In
den Abgasstrang 1 eines Dieselmotors 2 ist ein
Partikelfilter 3 zum Auffangen von vom Dieselmotor 2 ausgestoßenen Feststoffteilchen,
insbesondere von Rußpartikeln,
eingeschaltet. Der Dieselmotor 2 wird über ein Einspritzsystem 4 mit
dem zu seinem Betrieb notwendigen Kraftstoff versorgt. Zum Bevorraten
des für
den Betrieb des Dieselmotors 2 notwendigen Kraftstoffes
dient ein Kraftstofftank 5.
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Um
eine Regeneration des Partikelfilters 3 auch bei Temperaturen
unterhalb der unbeeinflussten Rußzündtemperatur durchführen zu
können,
ist dem Dieselmotor 2 eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 6 gekennzeichnete
Einrichtung zum Ermitteln der für
die Durchführung
einer Oxidation von auf dem Partikelfilter akkumulierten Rußpartikel
bei bestimmten Bedingungen benötigten
Additivierung zugeordnet. Diese Einrichtung 6 umfasst einen
Rußzündtemperatursensor 7.
Der Rußzündtemperatursensor 7 ist
in Strömungsrichtung
dem Partikelfilter 3 vorgeschaltet. Mit seinem Sensorkopf
ragt dieser in den Abgasstrang 1. Angeschlossen ist der
Rußzündtemperatursensor 7 an
einen Controller 8 zum Auswerten der von dem Rußzündtemperatursensor 7 generierten
Signale, zum Steuern des Sensors 7 und zum Ansteuern eines
Additivdosiersystems 9. Angeschlossen an das Additivdosiersystem 9 ist
der Ausgang eines Additivtanks 10 zum Bevorraten des für die Kraftstoffadditivierung
benötigten
Additivs. Bei diesem Additiv handelt es sich um ein solches, mit dem
die Rußzündtemperatur
herabgesetzt und/oder das Oxidationsverhalten der Rußpartikel
verbessert wird. Über
das Additivdosiersystem 9 wird entsprechend der von dem
Controller 8 empfangenen Steuersignale Additiv dem Kraftstofftank 5 beigemengt, um
auf diese Weise die Additivkonzentration in dem im Kraftstofftank
enthaltenen Kraftstoff zu erhöhen. Die
Dosierung des Additivs erfolgt in die Kraftstoffrücklaufleitung
hinein (nicht dargestellt), um auf diese Weise eine raschere und
homogenere Vermischung des Additivs im Kraftstoff zu erwirken.
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Bei
dem in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
beschriebenen Rußzündtemperatursensor 7 handelt
es sich um ein Widerstandsheizelement. Der Rußzündtemperatursensor 7 ist
in einer schematisierten Darstellung in 2 gezeigt.
Der Einfachheit halber ist der in Strömungsrichtung hinter dem Rußzündtemperatursensor 7 befindliche
Partikelfilter 3 in 2 nicht
abgebildet. Der Widerstandsheizdraht des Rußzündtemperatursensors 7 ist
zum Ausbilden eines Rußfängers bei
den dargestellten Ausführungsbeispiel
durch mäanderförmiges Anordnen
einzelner gerader Heizdrahtabschnitte, wie in 2 gezeigt,
geformt. Dieser Teil des Rußzündtemperatursensors 7,
der den eigentlichen Sensorkopf darstellt, ist angeschlossen an
eine Spannungsquelle 11. Eingeschaltet in die Stromversorgungsleitung,
mit der der Sensorkopf an die Spannungsquelle 11 angeschlossen
ist, ist eine Schnittstelle 12, über die eine mikrocontrollergeschützte Ansteuerung
der Bestromung des Rußzündtemperatursensors 7 erfolgt.
In den Schaltkreis ist ferner eine Einrichtung zum Erfassen des
Innenwiderstandes des Widerstandsheizdrahtes eingeschaltet. Diese
Einrichtung ist in 2 mit dem Bezugszeichen 13 gekennzeichnet.
Das Ausgangssignal der Einrichtung 13 beaufschlagt den Controller 8.
Durch den Controller 8 wiederum ist das Potentiometer 12 angesteuert,
wodurch über
den Controller 8 die Bestromung des Rußzündtemperatursensors 7 und
damit seine Erwärmung
gesteuert und/oder geregelt wird.
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Zum Überwachen
der Additivkonzentration im Kraftstoff, welches im Zusammenhang
dieser Ausführungen
auch als Additivierung angesprochen wird, sammeln sich bei einem
Betrieb des Dieselmotors 2 auf der von dem Abgas angeströmten Seite
des Rußzündtemperatursensors 7 Rußpartikel
an. Zum Bestimmen der Additivierung im Hinblick darauf, ob diese
für die
Rußoxidation
unter den vorgesehenen Bedingungen ausreichend ist, wird – wie aus
dem Flussdiagramm der 3 erkennbar – der Rußzündtemperatursensor 7 bestromt,
so dass sich dieser erwärmt.
Ist das den Sensor 7 anströmende Abgas relativ kühl, erfolgt
das Erwärmen
des Sen sors 7 mit einer ausreichend langsamen Erwärmungsgeschwindigkeit,
damit ein Rußoxidationsprozess
unbeeinflusst von anderen, unter Umständen auch den Beginn dieses
Prozesses und den Verlauf dieses Prozesses einflussnehmenden Faktoren,
wie beispielsweise Kohlenwasserstoffablagerungen, ausgelöst werden
kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
erfolgt eine Erwärmung
des Rußzündtemperatursensors 7 bei
einem kühlen
Abgasstrom mit einer Erwärmungsgeschwindigkeit
von etwa 3°C/sec. Während dieses
Erwärmungsprozesses
des Rußzündtemperatursensors 7 wird
zumindest ein Parameter erfasst, mit dem der Beginn eines Rußoxidationsprozesses
beobachtet werden kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
wird als Parameter zu diesem Zweck der Innenwiderstand des Rußzündtemperatursensors 7 durch
die Einrichtung 13 beobachtet. Mit zunehmender Erwärmung des
Rußzündtemperatursensors 7,
bzw. seines durch die Heizdrahtanordnung gebildeten Sensorkopfes,
steigt entsprechend der Kennlinie des Widerstandsheizdrahtes der
Innenwiderstand an. Ist der Rußzündtemperatursensor 7 so
weit erwärmt
worden, dass der unmittelbar auf der Oberfläche des Widerstandsheizdrahtes
anhaftende Ruß zu
oxidieren beginnt, macht sich dieses in einer signifikanten Steigungsänderung
des Innenwiderstandes des Heizdrahtes bemerkbar. Begründet ist
dieses darin, dass ein Rußoxidationsprozess
exotherm abläuft
und die dadurch frei werdende Wärme
den Heizdraht zusätzlich
von außen
erwärmt.
Infolge dieser signifikanten Zusatzerwärmung des Widerstandsheizdrahtes
erhöht sich
der Innenwiderstand in Bezug auf die fortschreitende Erwärmung durch
die Bestromung überproportional
und damit signifikant, was sich in einem Diagramm, darstellend den
zeitlichen Verlauf der Änderung
des Innenwiderstandes in Form eines positiven Peaks, bemerkbar macht. 4a zeigt
ein solches Verlaufsdiagramm, bei dem auf der y-Achse der Innenwiderstand
(Ω) und
der x-Achse die Zeit (t) aufgetragen sind. Deutlich erkennbar ist
in diesem Diagramm der Zeitpunkt des Beginns der Bestromung des
Rußzündtemperatursensors 7.
Dieser Zeitpunkt ist in diesem Diagramm mit t0 angegeben.
Entsprechend dem Grad der Erwärmung
erhöht
sich ausgehend von dem Zeitpunkt t0 sukzessive
der Innenwiderstand des Sensors 7. Im Zeitpunkt t1 ist diejenige Temperatur erreicht, die
notwendig ist, um den Oxidationsprozess der auf dem Sensor 7 akkumulierten Rußpartikel
auszulösen.
Infolge der exothermen Reaktion erfolgt eine quasi sprunghafte und
in jedem Fall signifikante Erhöhung
des Innenwiderstandes, und zwar in einer Art und Weise, die nicht
durch die fortschreitende, durch die Bestromung verursachte Erwärmung, zurückzuführen ist.
Der Zeitpunkt t1, der den Beginn der charakteristischen
Steigungsänderung
darstellt, definiert den Beginn des Rußoxidationsprozesses. Über den
diesem Zeitpunkt t1 zugeordneten Innenwiderstand
kann anhand der Kennlinie des Widerstandsheizelementes des Rußzündtemperatursensors 7 die
Temperatur des Heizdrahtes ermittelt werden. Diese stellt sodann
die Rußzündtemperatur
dar. Ausgewertet wird das Innenwiderstandssignal durch den Controller 8,
dem ebenfalls ein Speicherglied zugeordnet ist, in dem die Kennlinie
des Sensorkopfes des Rußzündtemperatursensors 7 hinterlegt
ist. Durch den Controller 8 erfolgt anschließend ein
Vergleich der ermittelten Rußzündtemperatur – der IST-Temperatur – mit der
gewünschten
Temperatur, bei der ein Rußabbrand
auf dem Partikelfilter 3 vorgesehen ist – der SOLL-Temperatur.
Ist die IST-Temperatur höher
als die SOLL-Temperatur wird über
den Controller 8 das Additivdosiersystem 9 zum
Einbringen von Additiv in den Kraftstofftank 5 angesteuert.
Die dem Kraftstofftank 5 zugegebene Additivmenge bestimmt
sich anhand der ermittelten Temperaturdifferenz. Ebenfalls kann
vorgesehen sein, bei Detektieren einer zu geringen Additivierung
des Kraftstoffes in diskreten einzelnen Schritten Additiv dem Kraftstoff
beizumengen, um dadurch die Additivkonzentration schrittweise zu erhöhen und
nach jedem Schritt die Rußzündtemperatur
erneut zu bestimmen, wobei dieses Verfahren so lange durchgeführt wird,
bis die gewünschte
Additivierung erreicht ist.
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Gleichzeitig
oder auch unabhängig
von einer Bestimmung der Rußzündtemperatur,
wie vorbeschrieben, kann nach Definieren des Beginns der signifikanten
Steigungsänderung
die Dauer des Rußoxidationsprozesses über den
erfassten Parameter – hier:
den Innenwiderstand – beobachtet
werden. Ist der auf dem Rußzündtemperatursensor 7 akkumulierte
Ruß oxidiert,
wird dem Heizdraht keine Wärme mehr
von außen
zugeführt,
so dass die Änderung des
Innenwiderstandes dann nur noch durch die Bestromungsparameter bestimmt
wird. In dem Diagramm der 4a ist
das Ende des die exotherme Energie bereitstellende Rußoxidationsprozesses
im Zeitpunkt t2 beendet. Die an dem Zeitpunkt
t2 anschließende Steigung der Kurve entspricht
derjenigen vor dem Zeitpunkt t1. Damit erfolgt
eine Änderung
des Innenwiderstandes nach dem Rußabbrand nur noch entsprechend
der sich ändernden
Bestromungsparameter. Die auf diese Weise ermittelte Dauer des Rußoxidationsprozesses
vermag ebenfalls Aufschluss über
die Additivierung des Kraftstoffes zu geben. Ist die Dauer eines
solchen Rußoxidationsprozesses
kurz, liegt eine den Anforderungen entsprechende Additivierung des
Kraftstoffes vor.
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Die
Diagramme der 4a bis 4d wurden
in einem Versuchsaufbau gemessen, wobei auf dem Rußzündtemperatursensor 7 einerseits
Ruß, ausgestoßen durch
eine mit additivierten Kraftstoff betriebene Dieselbrennkraftmaschine
(4a, 4b) und andererseits Ruß, ausgestoßen von
der mit nicht additiviertem Kraftstoff betriebenen Dieselbrennkraftmaschinen
(4c, 4d) abgelagert ist. Ein Vergleich
der Innenwiderstandsverlaufskurven der 4a, 4b mit
den Verlaufskurven der 4c, 4d zeigt
deutlich, dass bei nicht additiviertem Kraftstoff der Rußoxidationsprozess
langsamer abläuft
und daher das Zeitintervall zwischen t1 und
t2 größer ist.
Daher kann in Abhängigkeit
von der Dauer des Rußoxidationsprozesses
ein Rückschluss auf
die Additivierung erfolgen.
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Überdies
ist zu beobachten, dass der Rußoxidationsprozess
bei nicht additiviertem Ruß weniger gleichmäßig abläuft, wie
dieses an dem absteigenden Ast der Innenwiderstandsverlaufskurve
nach dem Zeitpunkt t1 in den Diagrammen
der 4c und 4d im
Vergleich zu den Diagrammen der 4a und 4b zu
erkennen ist. Wird neben der Dauer des Rußoxidationsprozesses auch der
Verlauf des Innenwiderstandes beobachtet, lässt dieser ebenfalls Rückschlüsse über die
Qualität
der Additivierung des Kraftstoffes zu.
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Ist
die Dauer der durch den Rußabbrand
hervorgerufenen signifikanten Änderung
des beobachteten Parameters – hier:
Innenwiderstand des Rußzündtemperatursensors 7 – bestimmt,
wenn die Auswertung von dem Controller 8 vorgenommen wird, wird
der ermittelte Wert (IST-Dauer) mit einer SOLL-Dauer verglichen.
In Abhängigkeit
von dem ermittelten Ergebnis erfolgt gegebenenfalls eine Adaption
der Additivierung, wie vorbeschrieben.
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Mit
dem vorbeschriebenen Verfahren wurde beispielhaft die Additivkonzentration
des Kraftstoffes in dem Kraftstofftank adaptiert, um die Additivierung an
die bei einem Tankvorgang in den Kraftstofftank aufgenom mene Kraftstoffmenge
anzupassen.
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In
einer Weiterbildung ist vorgesehen, eine Additivierung unmittelbar
in die Kraftstoffzuführleitung
hinein vorzunehmen, da dann grundsätzlich eine Additivkonzentrationserhöhung als
auch eine Additivkonzentrationsreduzierung des dem Dieselmotor 2 zugeführten Kraftstoffes
möglich
ist. Bei einer solchen Ausgestaltung handelt es sich um ein Verfahren
zum Regeln der Additivkonzentration des dem Dieselmotor 2 zugeführten Kraftstoffes.
Mit einer solchen Maßnahme
können
auch Schwankungen der Rußzündtemperatur,
bedingt durch unterschiedliche Betriebszustände des Dieselmotors, ausgeglichen
werden.
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1 zeigt
die Einrichtung 6 in ihrer einfachsten Ausgestaltung. Zweckmäßig ist
eine Weiterbildung, bei der innerhalb des Abgasstranges im Bereich
des Rußzündtemperatursensors 7 Referenzwerte
gewonnen werden, wie beispielsweise die Abgastemperatur. Gleichfalls
ist es möglich,
ergänzend oder
auch unabhängig
hiervon einen oder mehrere weitere Rußzündtemperatursensoren anzuordnen, die
wechselweise zum Bestimmen der Rußzündtemperatur betrieben werden.
Es können
dann die Messintervalle kürzer
gewählt
werden. Gleichfalls ist es möglich,
einen baugleichen Rußzündtemperatursensor
innerhalb des Abgasstranges anzuordnen, und zwar dergestalt, dass
auf diesem kein Ruß akkumuliert.
Dieser Referenz-Rußzündtemperatursensor wird
parallel zu dem den Ruß einfangenden
Sensor bei einer Erwärmung
desselben betrieben. Auf diese Weise können auf dem beobachteten Parameter
einflussnehmende Störfaktoren,
die nicht auf die sukzessive Erwärmung
des Sensors zurückzuführen sind,
erkannt und bewertet werden und sodann in die Auswertung einfließen.
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Das
beschriebene Verfahren eignet sich auch zum Einsatz im Rahmen eines
Verfahrens zum Bestimmen des Regenerationszeitpunktes des Partikelfilters.
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- 1
- Abgasstrang
- 2
- Motor
- 3
- Partikelfilter
- 4
- Einspritzsystem
- 5
- Kraftstofftank
- 6
- Einrichtung
- 7
- Rußzündtemperatursensor
- 8
- Controller
- 9
- Additivdosiersystem
- 10
- Additivtank
- 11
- Spannungsquelle
- 12
- Schnittstelle
- 13
- Einrichtung