DE102006038064A1 - Verfahren zur Bestimmung der Position des Drehzentrums und/oder der Orientierung einer Rundachse einer Maschine - Google Patents

Verfahren zur Bestimmung der Position des Drehzentrums und/oder der Orientierung einer Rundachse einer Maschine Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Position (M) des Drehzentrums und/oder der Orientierung $I1 einer Rundachse (5), wobei zunächst in einem Maschinenkoordinatensystem drei Kugelmittelpunkte (PM1, PM2, PM3) einer Kalibrierkugel (2) anhand mehrerer Berührungen der Kalibrierkugel (2) mit einem Messtaster (3) bestimmt werden und anschließend aus den drei Kugelmittelpunkten (PM1, PM2, PM3) die Position (M) des Drehzentrums und/oder der Orientierung $I2 der Rundachse (5) bestimmt wird. Die Erfindung schafft ein einfaches Verfahren zur Bestimmung der Position des Drehzentrums und/oder der Orientierung einer Rundachse einer Maschine.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Position des Drehzentrums und/oder der Orientierung einer Rundachse einer Maschine.
  • Bei Maschinen wie z.B. Werkzeugmaschinen, Produktionsmaschinen und/oder Robotern erfolgte die Ermittlung der geometrischen Daten der Mehrachs-Kinematik der Maschine bisher über aufwändige mechanische Verfahren, bei denen mittels Aufbauten aus Messuhren, Messdornen und/oder anderen Messwerkzeugen eine Vermessung der Maschinenachsen durchgeführt wurde. Der gesamte Prozess der Vermessung und das Wissen darüber obliegen dem Maschinenhersteller. Die bisherige Ermittlung der geometrischen Kennwerte einer Mehrachs-Kinematik einer Maschine ist aufgrund des hohen Zeitbedarfs und der benötigten Messmittel zu Zeit nur von Spezialisten durchführbar.
  • Eine handelsübliche Werkzeugmaschine weist in der Regel heute üblicherweise eine Kinematik auf, die mehrere Linearachsen und eine einzelne oder mehrere Rundachsen umfasst. Mittels einer Linearachse lässt sich ein Werkzeug oder ein Werkstück linear, z.B. in X-Richtung verfahren, d.h. bewegen. Mittels einer Rundachse lässt sich ein Werkstück oder ein Werkzeug um das Drehzentrum der Rundachse herum drehen, insbesondere schwenken. Die Orientierung der Rundachse ist dabei durch den so genannten Orientierungsvektor bestimmt. Die Position des Drehzentrums der Rundachse und die Orientierung der Rundachse einer Maschine stellen dabei wichtige kinematische Kenngrößen einer mehrachsigen Maschine dar.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren zur Bestimmung der Position des Drehzentrums und/oder der Orientierung einer Rundachse einer Maschine anzugeben.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung der Position des Drehzentrums und/oder der Orientierung einer Rundachse einer Maschine mit folgenden Verfahrensschritten:
    • a) Ermittlung eines ersten Kugelmittelpunktes einer Kalibierkugel anhand mehrer Berührungen der Kalibierkugel mit einem Messtaster an unterschiedlichen Positionen der Kalibierkugeloberfläche durch Verfahren von Linearachsen der Maschine, wobei der Drehwinkel der Rundachse beim Verfahren der Linearachsen konstant bleibt,
    • b) Durchführung einer Drehbewegung der Rundachse,
    • c) Ermittlung eines zweiten Kugelmittelpunktes der Kalibierkugel anhand mehrer Berührungen der Kalibierkugel mit einem Messtaster an unterschiedlichen Positionen der Kalibierkugeloberfläche durch Verfahren von Linearachsen der Maschine, wobei der Drehwinkel der Rundachse beim Verfahren der Linearachsen konstant bleibt,
    • d) Durchführung einer weiteren Drehbewegung der Rundachse
    • e) Ermittlung eines dritten Kugelmittelpunktes der Kalibierkugel anhand mehrer Berührungen der Kalibierkugel mit einem Messtaster an unterschiedlichen Positionen der Kalibierkugeloberfläche durch Verfahren von Linearachsen der Maschine, wobei der Drehwinkel der Rundachse beim Verfahren der Linearachsen konstant bleibt,
    • f) Bestimmung der Position des Drehzentrums und/oder der Orientierung der Rundachse anhand des ersten, zweiten und dritten Kugelmittelpunktes.
  • Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Es erweist sich als vorteilhaft, wenn zu Beginn des Verfahrens der Messtaster in eine Werkzeugaufnahme eingespannt wird und die Kalibrierkugel an einem Werkzeugtisch befestigt wird. Zur Durchführung des Verfahrens werden ein Messtaster sowie eine Kalibrierkugel benötigt. Hierdurch ist es möglich, das Verfahren an einer handelsüblichen Maschine durchzuführen. Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich den Messtaster und/oder die Kalibrierkugel als fester Bestandteil der Maschine auszubilden.
  • Ferner erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Maschine als Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder als Roboter ausgebildet ist, da insbesondere bei diesen Maschinentypen das Problem der Bestimmung der Position des Drehzentrums und/oder der Orientierung einer Rundachse der Maschine auftritt. Selbstverständlich kann die Erfindung aber auch bei anderen Arten von Maschinen eingesetzt werden.
  • Weiterhin erweist sich auch ein Computerprogrammprodukt, wie z.B. eine Flashkarte, CD-Rom, DVD oder Diskette, das Codeabschnitte enthält, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren ausführbar ist, als vorteilhaft.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 wesentliche Elemente einer Werkzeugmaschine in einer schematisierten Darstellung,
  • 2 ein Vektordiagramm zur Berechnung der Orientierung einer Rundachse und
  • 3 ein Vektordiagramm zur Bestimmung der Position des Drehzentrums der Rundachse einer Maschine.
  • In 1 sind in Form einer schematisierten Darstellung die zum Verständnis der Erfindung wichtigen Elemente einer Werkzeugmaschine dargestellt. Ein Werkzeugtisch 1 ist mittels zweier Linearachsen (X-Linearachse, Y-Linearachse) in X-Richtung und in Y-Richtung linear verfahrbar. Die Antriebe der Linearachse für die X-Richtung und der Linearachse für die Y-Richtung sind der Übersichtlichkeit halber und da sie für das Verständnis der Erfindung unwesentlich sind, nicht dargestellt.
  • Eine handelsübliche so genannte Kalibrierkugel 2, welche üblicherweise zum Vermessen einer Maschine dient und einen definierten Radius R aufweist, ist mit Hilfe z.B. einer magnetischen Halterung an dem Werkzeugtisch 1 befestigt.
  • Weiterhin weist die Maschine einen Spindelantrieb 8 mit einer Werkzeugaufnahme 4 auf. In die Werkzeugaufnahme 4 ist ein Messtaster 3 eingespannt. Der Messtaster 3 weist ein kugelförmiges Ende mit einem definierten Radius auf. Mit Hilfe des Messtasters 3 kann die Oberfläche der Kalibrierkugel 2 abgetastet werden. Wenn der Messtaster 3 die Kalibrierkugeloberfläche berührt, erkennt ein Sensor im Inneren des Messtasters die Berührung und es wird ein elektrisches Signal erzeugt. Die Position und der Zeitpunkt der Berührung werden von der numerischen Steuerung der Maschine abgespeichert. Mit Hilfe einer von einem Antrieb 6 angetriebenen Rundachse 5 kann der Spindelantrieb 8 und damit auch die Werkzeugaufnahme 4 und der Messtaster 3 in Richtung des Pfeils 10 gedreht, insbesondere geschwenkt werden. Der Spindelantrieb 8 führt auf diese Weise eine Schwenkbewegung aus. Die Position des Drehzentrums der Rundachse ist in 1 mit M bezeichnet. Die Orientierung der Rundachse 5 ist durch den Orientierungsvektor O RA1 gegeben, welcher im Rahmen des Ausführungsbeispiels senkrecht durch die Zeichenebene geht, was durch ein Kreuz in 1 dargestellt ist. Der Drehwinkel der Rundachse ist in 1 mit α bezeichnet.
  • Weiterhin weist die Werkzeugmaschine einen Antrieb 7 zum Antrieb einer weiteren Linearachse (Z-Linearachse), die eine Bewegung des Spindelantriebs 8, der Werkzeugaufnahme 4 und des Messtasters 3 in Z-Richtung ermöglicht, auf. Der Messtaster 3 kann solchermaßen in Z-Richtung verfahren werden. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels weist die Maschine somit eine Rundachse 5 und drei Linearachsen auf. Die drei Linearachsen ermöglichen die Durchführung von linearen Bewegungen, d.h. von linearen Verfahrvorgängen des Messtasters 3 in X-, Y- und Z-Richtung.
  • Zu Beginn des Verfahrens wird der Messtaster 3 in die Werkzeugaufnahme 4 eingespannt und die Kalibrierkugel 2 an den Werkzeugtisch 1 zum Beispiel mittels einer Magnethalterung befestigt. Alternativ ist es hierzu aber auch denkbar, die Kalibrierkugel 2 dauerhaft, z.B. mittels einer Schraubverbindung, am Werkzeugtisch 1 zu befestigen und den Messtaster 3 nicht in die Werkzeugaufnahme 4 einzuspannen, sondern z.B. mittels einer Schraubverbindung dauerhaft an einem Außenbereich des Spindelantriebs 8 anzubringen, wobei solchermaßen in diesem Fall die Kalibrierkugel 2 und der Messtaster 3 integrale Bestandteile der Maschine werden.
  • Anschließend erfolgt die Ermittlung eines ersten Kugelmittelpunktes PM1(x, y, z) der Kalibrierkugel 2 anhand mehrerer Berührungen des Messtasters 3 mit der Kalibrierkugel 2 an unterschiedlichen Positionen der Oberfläche der Kalibierkugel 2 durch Verfahren der Linearachsen der Maschine, wobei der Drehwinkel α der Rundachse 5 beim Verfahren der Linearachsen konstant bleibt, also die Rundachse keine Drehbewegung durchführt. Innerhalb dieses Messzyklus wird die Kalibrierkugeloberfläche vorzugsweise an mindestens fünf Positionen berührt, um eine ausreichende Genauigkeit bei der Ermittlung eines ersten Kugelmittelpunktes PM1 der Kalibrierkugel 2 sicherzustellen. Aus den gemessenen Positionen der Berührpunkte im Maschinenkoordinatensystem (x, y, z) und der Kenntnis des Radius R der Kalibrierkugel 2 lässt sich der erste Kugelmittelpunkt PM1(x, y, z), d.h. dessen Position im Maschinen-Koordinatensystem, berechnen. Zu Beginn der Ermittlung des ersten Kugelmittelpunktes PM1(x, y, z) der Kalibrierkugel 2 befindet sich der Messtaster 3 dabei in der Position P1. Die Durchführung eines solchen Messzyklus, bei dem anhand mehrerer Berührungen eines Messtasters mit einer Kalibrierkugel mehrere Positionen der Kalibrierkugeloberfläche bestimmt werden und aus diesen Informationen und der Kenntnis des Radiuses R der Kalibrierkugel, der Kugelmittelpunkt der Kalibrierkugel im Maschinenkoordinatensystem errechnet wird, ist heute Stand der Technik und in den meisten gängigen numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen als Standardfunktionalität integriert.
  • Anschließend erfolgt in einem weiteren Schritt ein Umpositionieren der Rundachse 5 mittels einer Durchführung einer Drehbewegung der Rundachse 5 (Drehwinkel α verändert sich). Anschließend wird der Messtaster 3 mittels der Linearachsen in die Position P2 verfahren, was in 1 gestrichelt gezeichnet angedeutet ist, wobei der Drehwinkel α der Rundachse 5 beim Verfahren der Linearachsen konstant bleibt, also die Rundachse 5 keine Drehbewegung durchführt. Es erfolgt anschließend die Ermittlung eines zweiten Kugelmittelpunktes PM2(x, y, z) der Kalibrierkugel 2 anhand mehrerer Berührungen der Kalibrierkugel mit dem Messtaster 3 an unterschiedlichen Positionen der Kalibrierkugeloberfläche durch Verfahren von Linearachsen der Maschine, wobei der Drehwinkel α der Rundachse 5 beim Verfahren der Linearachsen wiederum konstant bleibt, also die Rundachse 5 keine Drehbewegung durchführt.
  • Anschließend wird in einem weiteren Schritt eine abermalige Umpositionierung der Rundachse 3 mittels einer Durchführung einer weiteren Drehbewegung der Rundachse 5 durchgeführt (Drehwinkel α verändert sich), wobei vorzugsweise gegenüber der ersten Drehbewegung in die entgegengesetzte Richtung gedreht wird. Der Messtaster 3 wird anschließend mittels der Linearachsen auf die Position P3, was in 1 gestrichelt angedeutet ist, verfahren, wobei der Drehwinkel α der Rundachse 5 beim Verfahren der Linearachsen konstant bleibt, also die Rundachse 5 keine Drehbewegung durchführt. Es erfolgt wiederum mit Hilfe des Messzyklus die Ermittlung eines dritten Kugelmittelpunktes PM3(x, y, z) der Kalibrierkugel 2, anhand mehrerer Berührungen des Messtasters 3 mit dem Kalibrierkugel 2 an unterschiedlichen Positionen der Kalibrierkugeloberfläche durch Verfahren von Linearachsen der Maschine, wobei der Drehwinkel der Rundachse 5 beim Verfahren der Linearachsen wiederum konstant bleibt.
  • Als Ergebnis erhält man im Maschinenkoordinatensystem die drei Kugelmittelpunkte PM1(x, y, z), PM2(x, y, z) und PM3(x, y, z), d.h. genauer gesagt deren Positionen im Maschinen-Koordinatensystem. Vorzugsweise sollte bei der durchzuführenden Dreh bewegung der Rundachse 5 zwischen den drei Messzyklen zur Bestimmung des jeweiligen Kugelmittelpunktes die Rundachse 5 in unterschiedliche Richtungen gedreht werden, um sicher zu stellen, dass beim anschließenden Verfahren der Linearachsen auf die Position P2 und P3 die Linearachsen möglichst stark verfahren werden müssen, damit die x-, y- und z-Koordinaten im Maschinenkoordinatensystem der ermittelten Kugelmittelpunkte PM1(x, y, z), PM2(x, y, z) und PM3(x, y, z) möglichst weit auseinander liegen. Die Position des Messtasters vor der Bestimmung des ersten Kugelmittelpunkts PM1 kann dabei z.B. als Nullpunkt des Maschinenkoordinatensystems definiert werden.
  • Der erste Kugelmittelpunkt PM1, der zweite Kugelmittelpunkt PM2 und der dritte Kugelmittelpunkt PM3 sind in 2 dargestellt. In einem weiteren Schritt wird nun die Position des Drehzentrums M und die Orientierung der Rundachse 5, anhand des ersten, zweiten und dritten Kugelmittelpunktes bestimmt. Die drei Kugelmittelpunkte PM1, PM2 und PM3 spannen gemäß 2 zwei Vektoren V PM1PM2 und V PM1PM3 auf. Aus diesen beiden Vektoren lässt sich die Orientierung der Rundachse 5, die in Form des Orientierungsvektors O RA1 gegeben ist, durch Ermittlung des Kreuzproduktes der beiden Vektoren berechnen. O RA1 = V PM1PM2 × V PM1PM3
  • Der Orientierungsvektor O RA1 in 2 steht senkrecht zu den Vektoren V PM1PM2 und V PM1PM3. In 1 ist der Orientierungsvektor O RA1 in Form eines Kreuzes eingezeichnet und geht senkrecht in die Zeichenebene hinein.
  • Die Bestimmung der Position M des Drehzentrums der Rundachse 5 ist in 3 dargestellt. Zur Bestimmung der Position M des Drehzentrums der Rundachse 5 wird der Mittelpunkt des Umkreises des Dreiecks PM1-PM2-PM3 berechnet.
  • Hierzu erfolgt zunächst eine Aufstellung der Ebenengleichung G1 der Ebene E11 in dem Punkt PM1. Der Punkt PM1 bildet den Stützpunkt der Ebene E11, die von den beiden Vektoren V PM1PM2 und V PM1PM3 aufgespannt wird.
  • Anschließend erfolgt eine Berechnung der Punkte HPM1PM2 sowie HPM1PM3, die jeweils die Vektoren V PM1PM2 und V PMIPM3 halbieren. Anschließend erfolgt eine Aufstellung der Ebenengleichung G2 der Ebene E12 in dem Punkt HPM1PM2. Der Punkt HPM1PM2 bildet den Stützpunkt der Ebene E12, der Vektor VPM1PM2 bildet den Normalvektor der Ebene E12. Damit durchdringt der Vektor VPM1PM2 die Ebene E12 senkrecht.
  • Anschließend erfolgt die Aufstellung der Ebenengleichung G3 der Ebene E13 in dem Punkt HPM1PM3. Der Punkt HPM1PM3 bildet den Stützpunkt der Ebene E13, der Vektor VPM1PM3 bildet den Normalvektor der Ebene E13. Damit durchdringt der Vektor VPM1PM3 die Ebene E13 senkrecht.
  • Es ergeben sich somit die 3 Ebenengleichungen G1, G2 und G3 in der Form:
    G1: n1 = a1x + b1y + c1z
    G2: n2 = a2x + b2y + c2z
    G3: n3 = a3x + b2y + c3z
    mit den Parametern n1, n2, n3, a1, a2, a3, b1, b2, b3, c1, c2, c3.
  • Die Position M des Drehzentrums der Rundachse 5 ergibt sich als Schnittpunkt der drei Ebenen E11, E12 und E13 und kann durch Lösen des Gleichungssystems, das durch die Ebenengleichungen G1, G2 und G3 gebildet wird, bestimmt werden.
  • Der Orientierungsvektor O RA1 und die Position M des Drehzentrums der Rundachse 5 können bei handelsüblichen numerisch gesteuerten Maschinen direkt als Maschinendaten in die numerischen Steuerung eingegeben werden und bilden die Basis für die Funktionalität einer Mehrachs-Transformation.
  • Weist die Maschine mehrere Rundachsen auf, so muss das Verfahren für jede Rundachse bei der die jeweilige Position des Drehzentrums und/oder der Orientierung bestimmt werden soll, wiederholt werden und es ergibt sich für jede Rundachse jeweils die Position des Drehzentrums und/oder die Orientierung der Rundachse. Fachspezifisch wird dabei die Position des Drehzentrums M auch als Stützvektor bezeichnet.
  • In dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 wurde der Messtaster mit Hilfe der Rundachse 5 bewegt. Selbstverständlich könnte die Rundachse aber auch den Werkzeugtisch 1 verdrehen, so dass die Kalibrierkugel 2 solchermaßen quasi um den Messtaster 3 verdreht wird. Die Bestimmung der Position des Drehzentrums und/oder der Orientierung einer solchen Rundachse mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann bei einer solchen Anordnung in analoger Form durchgeführt werden. Das Verfahren ist somit für alle Kinematiken einsetzbar.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann dabei vollautomatisch durchgeführt werden, so dass der Anwender keine speziellen Kenntnisse benötigt.
  • Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren an verschiedenen Punkten der Maschine (Neupositionierung der Kalibierkugel für jeden Punkt) wiederholt werden und damit zusätzliche Erkenntnisse über Maschineneigenschaften gewonnnen werden.
  • Selbstverständlich ist es dabei auch möglich, die Messergebnisse vollautomatisch am Ende des Verfahrens, z.B. von der numerischen Steuerung, protokollieren zu lassen und abzuspeichern.

Claims (4)

  1. Verfahren zur Bestimmung der Position (M) des Drehzentrums und/oder der Orientierung (O RA1) einer Rundachse (5) einer Maschine mit folgenden Verfahrensschritten: a) Ermittlung eines ersten Kugelmittelpunktes (PM1) einer Kalibierkugel (2) anhand mehrer Berührungen der Kalibierkugel (2) mit einem Messtaster (3) an unterschiedlichen Positionen der Kalibierkugeloberfläche durch Verfahren von Linearachsen (X, Y, Z) der Maschine, wobei der Drehwinkel (a) der Rundachse (5) beim Verfahren der Linearachsen (X, Y, Z) konstant bleibt. b) Durchführung einer Drehbewegung der Rundachse (5) c) Ermittlung eines zweiten Kugelmittelpunktes (PM2) der Kalibierkugel (2) anhand mehrer Berührungen der Kalibierkugel (2) mit einem Messtaster (3) an unterschiedlichen Positionen der Kalibierkugeloberfläche durch Verfahren von Linearachsen (X, Y, Z) der Maschine, wobei der Drehwinkel (a) der Rundachse (5) beim Verfahren der Linearachsen (X, Y, Z) konstant bleibt. d) Durchführung einer weiteren Drehbewegung der Rundachse (5), e) Ermittlung eines dritten Kugelmittelpunktes (PM3) der Kalibierkugel (2) anhand mehrer Berührungen der Kalibierkugel (2) mit einem Messtaster (3) an unterschiedlichen Positionen der Kalibierkugeloberfläche durch Verfahren von Linearachsen (X, Y, Z) der Maschine, wobei der Drehwinkel der Rundachse (a) beim Verfahren der Linearachsen (X, Y, Z) konstant bleibt. f) Bestimmung der Position (M) des Drehzentrums und/oder der Orientierung (O RA1) der Rundachse (5) anhand des ersten, zweiten und dritten Kugelmittelpunktes (PM1, PM2, PM3).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bevor Schritt a durchgeführt wird, der Messtaster (3) in eine Werkzeugaufnahme (4) eingespannt wird und die Kalibrierkugel (2) an einem Werkzeugtisch (1) befestigt wird.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine als Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder als Roboter ausgebildet ist.
  4. Computerprogrammprodukt, das Codeabschnitte enthält, mit dem ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 ausführbar ist.
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