DE102006037767A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Messen eines physikalischen Parameters, insbesondere des Innendruckes des menschlichen Auges - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Messen eines physikalischen Parameters, insbesondere des Innendruckes des menschlichen Auges Download PDF

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Abstract

Das Verfahren und die Vorrichtung sind insbesondere zum Messen des Innendruckes des Auges (erster Parameter) in Abhängigkeit des Blutdruckes des Patienten (zweiter quasi-periodischer Parameter) geeignet. Es wird ein Erwartungswert bzw. ein Messwert für die Periodendauer des zweiten Parameters vorgegeben. Diese Periodendauer wird, ausgehend von einem Anfangswert, in mehrere Zeitintervalle aufgeteilt. Es werden mehrere aufeinander folgende Kurzzeitmessungen für den ersten Parameter durchgeführt. Die einzelnen Kurzzeitmessungen werden, ausgehend vom Start der ersten Kurzzeitmessung, gesteuert an Zeiten ausgeführt, die einem Vielfachen des Erwartungs- bzw. Messwertes der Periodendauer des zweiten Parameters plus einem der gewählten Zeitintervalle entsprechen. Es werden so viele Kurzzeitmessungen gesteuert ausgeführt, bis zwischen den zwei Parametern eine Korrelation ermittelbar ist. Die Kurzzeitmessungen werden bevorzugt durch einen Mikroprozessor gesteuert.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen eines physikalischen Parameters eines Prüfkörpers gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
  • In vielen Bereichen der Technik ist es bekannt, dass ein physikalischer, erster Parameter mit einem weiteren, zweiten quasiperiodischen Parameter korreliert. Auf medizintechnischem Gebiet ist es zum Beispiel bekannt, dass die Impulse eines Elektrokardiogramms mit dem Blutdruck korrelieren, dass weiterhin zum Beispiel die Herzfrequenz mit der Atemtiefe korreliert, oder dass der Innendruck des Auges mit dem Blutdruck korreliert. Es gibt zahlreiche andere Beispiele auch auf anderen technischen Gebieten, in denen eine solche Korrelation gegeben ist. Im Folgenden soll nur das Messen des Augendruckes beispielhaft herangezogen werden.
  • Zum Ermitteln des intraokularen Druckes bei Mensch oder Tier sind seit vielen Jahren Druckmessgeräte bekannt.
  • Die gängigsten Druckmessgeräte beziehungsweise Tonometer sind so genannte Applanationstonometer, bei denen eine ebene Platte nach vorheriger Anästhesie des Auges auf die Hornhaut des Auges aufgesetzt und anschließend soweit vorgeschoben wird, bis die Hornhaut insgesamt an der ebenen Platte anliegt.
  • Des Weiteren sind Luftstosstonometer bekannt, bei denen eine vorherige Anästhesie des Auges nicht notwendig ist. Bei diesen Tonometern wird ein kurzer Luftstoff mit bekannter Energie aus kurzer Entfernung auf das Auge abgegeben, wobei aus der Reaktion des Auges entsprechend seiner Verformung der intraokulare Druck bestimmt werden kann.
  • Des Weiteren sind auch Tonometer bekannt und am Markt etabliert, die auf dem Prinzip der Rückstosstonometrie basieren. Das Grundprinzip der Rückstosstonometrie wurde schon in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts beschrieben, jedoch zunächst nicht weiterentwickelt. Erst etliche Jahre später wurde das Verfahren neu aufgegriffen. So beschreibt die US-A-5,276,239 ein Verfahren, bei dem ein Ball aus einer bestimmten Entfernung auf das Auge des liegenden Patienten fällt. Aus der Höhe des Rückstosses kann der intraokulare Druck ermittelt werden.
  • Ebenso wird in der US-A-6,394,954 das Prinzip eines frei auf das Auge fallenden Körpers genutzt. US-A-6,093,147 beschreibt ein Tonometer, bei dem ein Messkörper aus kurzer Entfernung auf das Auge hin beschleunigt wird, wobei zumindest während der Beschleunigung und gegebenenfalls auch während des Rückweges des Messkörpers dessen Bewegungsverhalten gemessen wird.
  • In der deutschen Patentanmeldung DE 10 2004 001 675 A1 ist ein Rückstosstonometer beschrieben, bei dem ebenfalls ein kleiner Messkörper auf das Auge beschleunigt wird. Anhand des Impulsverlustes, den der Messkörper beim Rückstoss erfährt, kann auf den intraokularen Druck geschlossen werden. Eine Messung des Bewegungsverhaltens des Messkörpers ist nicht notwendig. Zusätzlich werden jedoch Korrekturwerte ermittelt, etwa die Masse des Messkörpers oder der Winkel, unter dem der Mess körper das Tonometer verlässt. Die Messergebnisse des Tonometers sind stark davon abhängig, dass die Austrittsgeschwindigkeit des Messkörpers konstant ist. Dieser Wert schwankt jedoch durch die Fertigungstoleranzen für den Messkörper und hängt auch von der Gravitationskraft ab, wenn zum Beispiel der Messkörper nicht exakt horizontal auf das Auge beschleunigt wird. Mit Hilfe der besagten Korrekturwerte kann die Präzision der mit einem solchen Rückstosstonometer erzielten Messergebnisse wesentlich erhöht werden.
  • Die schweizer Firma SMT Swiss Micro Technology AG hat ein Tonometer entwickelt, das von der schweizer Firma Ziemer Ophthalmic Systems AG vertrieben wird; vgl. www.pascaltonometer.com. Dieses Tonometer weist eine auf die Hornhaut des Auges aufzusetzende und mit einem bestimmten Druck gegen diese andrückbare konkav konturierte Sensoranlagefläche auf, in die ein kleiner Kraftaufnehmer, zum Beispiel ein piezoelektrischer Kristall integriert ist, der während der Messung des Intraokulardruckes durch das Tonometer die Schwankungen dieses Messwertes, d. h. die okulare Impulsamplitude. detektiert, die durch die quasiperiodischen Änderungen des Blutdruckes hervorgerufen werden. Hierbei werden durch den piezoelektrischen Kristall etwa 100 Messungen pro Sekunde vorgenommen, sodass der Verlauf des intraokularen Druckes und die okulare Impulsamplitude praktisch kontinuierlich erfasst werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen eines physikalischen Parameters anzugeben, der mit einem zweiten quasi periodischen Parameter korreliert ist, wobei diese Korrelation auf einfache Weise festgestellt werden kann. Insbesondere sollen hierzu nur wenige Messungen nötig sein.
  • Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung für ein Verfahren durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst, für eine Vorrich tung gemäß der Erfindung durch die Merkmale des unabhängigen Anspruches.
  • Demgemäß wird für die Periodendauer des zweiten Parameters ein Erwartungswert vorgegeben, wobei dieser Erwartungswert entweder geschätzt wird oder durch Messwerte des zweiten Parameters vorgegeben wird. Die Periodendauer wird ausgehend von einem im Grunde beliebigen Anfangswert in mehrere Zeitintervalle aufgeteilt, wonach mehrere aufeinander folgende Kurzzeitmessungen für den ersten physikalischen Parameter durchgeführt werden. Die Messzeit für jede Kurzzeitmessung ist hierbei kürzer als die einzelnen Zeitintervalle, in die der Erwartungs- oder Messwert für die Periodendauer des zweiten Parameters unterteilt ist. Die einzelnen Kurzzeitmessungen werden, ausgehend vom Start der ersten Kurzzeitmessung, zum Beispiel durch einen Mikroprozessor gesteuert, an Zeitpunkten ausgeführt, die einem Vielfachen des Erwartungswertes beziehungsweise Messwertes der Periodendauer des zweiten Parameters plus einem der gewählten Zeitintervalle entsprechen, wobei das Zeitintervall NULL ebenfalls berücksichtigt wird. Wenn die erste Kurzzeitmessung etwa durch einen Arzt manuell ausgelöst wird, errechnet die Steuereinrichtung, das heißt in der Regel der Mikroprozessor, den Zeitraum bis zu der Auslösung dieser zweiten Messung. Dies erfolgt üblicherweise so, dass ein Zeitmesser, etwa ein in den Mikroprozessor integrierter Taktgeber, ausgehend von dem Wert NULL bei der ersten Auslösung die Zeit bis zum Ende der geschätzten oder gemessenen Periodendauer des zweiten Parameters zählt, dann auf Null gesetzt wird und erneut für eine Periodendauer zu zählen beginnt usw. Bei der zweiten Auslösung zur Durchführung einer zweiten Kurzzeitmessung wird der gemessene Zeitraum seit dem letzten Nullsetzen des Taktgebers bestimmt und der tatsächliche Auslösezeitpunkt für die zweite Kurzzeitmessung durch die Steuereinrichtung so verzögert, dass die zweite Auslösung zu einem Zeitpunkt erfolgt, der einem der ausgewählten Zeitintervalle entspricht.
  • Das gleiche Verfahren wird für die folgenden Kurzzeitmessungen gesteuert durchgeführt.
  • Es werden so viele Kurzzeitmessungen entsprechend gesteuert ausgeführt, bis die Korrelationsbeziehung zwischen den beiden Parametern ermittelbar ist. Die Steuereinrichtung, das heißt der Mikroprozessor steuert bevorzugt die Auslösung der Einzelmessungen so, dass pro gewähltem Zeitintervall stets nur eine Kurzzeitmessung ausgeführt wird. Bevorzugt werden alle ausgewählten Zeitintervalle berücksichtigt, jedoch kann es durchaus ausreichen, nur eine geringere Anzahl von Kurzzeitmessungen auszuführen, sofern dann bereits die Korrelation zwischen den beiden Parametern ermittelbar ist. Durch eine kleine Anzahl von Kurzzeitmessungen, in der Regel werden bei der Messung des intraokularen Druckes eines Auges sechs bis sieben solcher Messungen ausgeführt, kann schnell die Korrelation der beiden Parameter bestimmt werden. Auf diese Weise können die mit Hilfe eines Impuls- oder Rückstosstonometers gemessenen Messwerte für den intraokularen Druck kritischer und genauer beurteilt werden, da die Einflüsse des zweiten quasiperiodischen Parameters, in diesem Falle des Blutdruckes auf den intraokularen Druck, deutlich zu sehen sind. Bei bisherigen Messungen des intraokularen Druckes, die lediglich auf einer Kurzzeitmessung basieren, liegen die Schwankungen der Messwerte bei 3 mm Hg bis teilweise sogar 9 mm Hg.
  • Insgesamt erhöhen die durch eine Steuereinrichtung, in der Regel ein Mikroprozessor, mehrfach zu bestimmten Zeitpunkten ausgeführten Kurzzeitmessungen die Präzision der Messung des ersten Parameters; die Mehrfachmessung gemäß der Erfindung bietet im medizinischen Bereich, insbesondere beim Messen des intraokularen Druckes, großen diagnostischen Nutzen, da sie Informationen über Druckschwankungen im Auge liefert, die derzeit ausschließlich mit den oben genannten Verfahren zu erzielen sind, die in der Regel eine vorherige Anästhesie des Auges benötigen. Die Messung gemäß der Erfindung bleibt dennoch einfach durchführbar, ist weitestgehend schmerzfrei und ist ohne Lokalanästhetikum möglich.
  • Die einzelnen Kurzzeitmessungen werden durch den Arzt oder einen Assistenten bevorzugt manuell gestartet, da hiermit sicher gestellt wird, dass das Auge des Patienten sich in ruhiger Stellung befindet und für die Messung frei zugänglich ist. Die tatsächliche Auslösung der Messung wird dann durch die Steuereinrichtung, üblicherweise den Mikroprozessor, ausgelöst. Wird der zweite Parameter gemessen, können die tatsächlichen Auslösezeitpunkte z. B. so gesteuert werden, dass nur drei Messungen notwendig sind, etwa am Minimum des zweiten Parameters, am Maximum und etwa in der Mitte des Parameters.
  • Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
  • Die Erfindung ist im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser stellen dar:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Messen des intraokularen Druckes gemäß der Erfindung;
  • 2 eine zweite Ausführungsform zum Messen des intraokularen Druckes gemäß der Erfindung; und
  • 3 ein Zeitdiagramm für die Auslösung von Kurzzeitmessungen nach dem Verfahren gemäß der Erfindung.
  • In 1 ist ein Rückstosstonometer schematisch dargestellt. Bei diesem Tonometer wird ein Messkörper E zum Beispiel mit Hilfe einer elektromagnetischen Spule G auf ein Auge F beschleunigt. Von dem Auge prallt der Messkörper ab. Die Geschwindigkeit, mit der der Messkörper E das Tonometer ver lässt, wird so gewählt, dass die Zeit, während der der Messkörper direkten Kontakt mit dem Auge F hat, kleiner als der Pulsschlag des Menschen oder Tieres ist. In der Regel liegt die Kontaktzeit bei nur wenigen Millisekunden. Der intraokulare Druck wird ermittelt, indem entweder das Bewegungsverhalten des Messkörpers E selbst gemessen oder der beim Aufprall erlittene Impuls- oder Energieverlust gemessen wird; zur Funktion dieses Messkörpers vgl. insbesondere die oben erwähnte DE 10 2004 001 675 A1 .
  • Das Tonometer wird mit Hilfe eines Mikroprozessors A gesteuert. Die Beschleunigung des Messkörpers E wird über einen Auslöseschalter B ausgelöst, der zum Beispiel manuell von einem Arzt oder einem Assistenten beziehungsweise einer Assistentin betätigt wird. Die Beschleunigung des Messkörpers nach diesem erstmaligen Auslösen findet zu einem beliebigen oder auch festen Zeitpunkt statt, der von dem Mikroprozessor registriert wird. Der für den intraokularen Druck ermittelte Messwert wird ebenfalls im Mikroprozessor gespeichert. Dieser Wert kann auch in einem mit dem Mikroprozessor A verbundenen Display I angezeigt werden.
  • Wird der Messkörper E zum zweiten Mal ausgelöst, so überwacht der Mikroprozessor A den tatsächlichen Zeitpunkt der Auslösung des Messkörpers, indem der Zeitraum zwischen dem ersten Auslösen und dem zweiten manuellen Auslösen durch einen Zeitmesser C gemessen und in einem Speicher D gespeichert wird. Der Zeitraum zwischen dem Ablauf eines ganzzahligen Vielfachen der Periodendauer des zweiten Parameters und der erneuten Auslösung wird so verlängert, dass die tatsächliche Auslösung auf einen Zeitpunkt entsprechend eines der gewählten Zeitintervalle fällt. Bei einem dritten manuellen Auslösen des Auslöseschalters B bestimmt der Zeitmesser C wiederum die Zeit, welche zwischen dem zweiten und dritten Start der Beschleunigung des Messkörpers E liegt. Wiederum wird dieser Zeitraum durch die Periodendauer geteilt, wobei das verbleibende Zeitintervall so verlängert wird, dass es mit einem der gewählten Zeitintervalle für die Unterteilung der Periodendauer zusammenfällt. Dieses Verfahren wird für jedes weitere Auslösen der Beschleunigung des Messkörpers E fortgesetzt, bis erkennbar ist, wie der erste Parameter intraokularer Druck mit dem zweiten Parameter Blutdruck korreliert.
  • Die Funktionen des Zeitmessers C und des Zeitspeichers D können natürlich in den Mikroprozessor integriert werden.
  • Im einfachsten Falle ist die Pulsfrequenz des Probanden nicht bekannt. Hier kann ein Erwartungswert vorgegeben werden, so zum Beispiel ein einzelner Pulsschlag pro Sekunde, was einem mittleren Impuls von 60 pro Minute entspricht. Wenn diese Periodendauer von einer Sekunde zum Beispiel in sechs Zeitintervalle von je 166,6 Millisekunden unterteilt wird, so sollten jeweils Kurzzeitmessungen nach einem Vielfachen des Erwartungswertes plus einem der Zeitintervalle ausgeführt werden, das heißt im Zeitintervall 0 ms beziehungsweise 1000 ms, 166 ms, 333 ms, 500 ms, 667 ms und 833 ms. Vielfache der Periodendauer eines Herzschlages, in diesem Beispiel einer Sekunde, werden hierbei wie der einmalige Herzschlag betrachtet, sodass das Zeit erfassende System stets nur bis zur Dauer eines Erwartungswertes für einen Herzschlag zählen muss und im Anschluss wieder von NULL zu zählen beginnt.
  • Vorzugsweise, aber nicht zwangsläufig, verzögert der Mikroprozessor A das Auslösen der Beschleunigung des Messkörpers exakt bis zur nächsten „freien", also noch nicht verwendeten Auslösedauer, wie oben beschrieben, da auf diese Weise ein möglichst großer Abstand zwischen den Einzelmessungen liegt und so auch bei real anderen Herzfrequenzen das mehrfache Auslösen des Messkörpers zu einer bestimmten Pulszeit praktisch ausgeschlossen werden kann. Erfindungsgemäß kann jedoch auch jede beliebige andere Zeitfolge gewählt werden, wobei selbst das bewusste Auslösen zu exakt demselben Zeitpunkt eines Pulszyklus denkbar ist. Bevorzugt wird jedoch jede Messung so verzögert, dass die Beschleunigung des Messkörpers zu einem anderen Zeitpunkt des Pulszyklus erfolgt. Hiermit werden Fehlmessungen ausgeschlossen, die entstehen, wenn die Messung mehr als zweimal zum selben Zeitpunkt des Pulszyklus ausgeführt wird.
  • Im Vorherigen wurde für die Pulsfrequenz ein Erwartungswert vorgegeben; es ist jedoch auch möglich, diesen Erwartungswert durch einen tatsächlichen Messwert zu ersetzen. Hierzu zeigt 2 den Aufbau eines weiteren Ausführungsbeispieles eines Rückstosstonometers gemäß der Erfindung. Der Aufbau des Rückstosstonometers entspricht hierbei dem Aufbau gemäß 1, jedoch ist zusätzlich ein Pulsmesser H vorgesehen, der so am Körper des Probanden befestigt ist, dass dessen Puls gemessen werden kann. Üblicherweise geschieht dieses am Handgelenk, an der Fingerkuppe, an der Schläfe oder der Halsschlagader. Die ermittelte Pulsfrequenz wird kontinuierlich zu dem Tonometer übertragen. Dies kann über ein Kabel, aber auch kabellos geschehen, zum Beispiel über eine Infrarotschnittstelle oder den Übertragungsstandard Blue Tooth, wobei jedoch jede andere Übertragungsmethode denkbar ist. Alternativ kann der Pulsmesser auch direkt in das Tonometer integriert werden.
  • Die Auslösefrequenz der Beschleunigung des Messkörpers E des Tonometers ist bei dieser Ausführungsform nicht mehr fest vorgegeben, sondern bestimmt sich nach der gemessenen Pulsfrequenz. Die Zeitdauer zwischen zwei aufeinander folgenden Messungen wird wiederum über den Zeitmesser C gemessen, über den Zeitspeicher D gespeichert und über den Mikroprozessor A dahingehend verwendet, weitere Messungen so zu verzögern, dass die jeweiligen Einzelmessungen einer Messreihe zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Pulszyklen erfolgen. Da in diesem Fall die Pulsfrequenz des Probanden bekannt ist, kann durch Teilung der Pulsfrequenz durch die geplante Anzahl von Einzelmessungen ein Teilungsverhältnis ermittelt werden, die es dem Prozessor ermöglicht, den Start der Beschleunigung des Messkörpers so zu steuern, dass Messergebnisse sowohl im Minimum als auch im Maximum der Amplitude einer pulsabhängigen Druckkurve erzielt werden. Auf diese Weise lassen sich die unterschiedlich hohen pulsbedingten Druckschwankungen des intraokularen Druckes quantifizieren. Je mehr Einzelmessungen durchgeführt werden, desto präziser lässt sich auf diese Weise die Druckkurve über ihren zeitlichen Verlauf aufzeichnen. Schon mittels in der Regel sechs statischen Einzelmessungen lässt sich eine dynamische Druckkurve aufzeichnen, die der realen Druckkurve sehr nahe kommt, wie dieses in 3 dargestellt ist.
  • Der Schwankungsbereich des intraokularen Druckes sowie die durch den Blutdruck beeinflusste dynamische Druckkurve lassen sich, wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 auf einem Display I gemeinsam mit dem mittleren Druck anzeigen.
  • Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es üblicher Weise ausreichend, die Pulsfrequenz über eine gewisse Zeit zu messen und diesen Wert dann dem Mikroprozessor einzugeben. Sollte sich die Pulsfrequenz des Probanden zum Beispiel durch erhöhte Nervosität während der Messung verändern, so könnte dieses zu Fehlmessungen führen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird daher die Pulsfrequenz fortlaufend gemessen und dem Mikroprozessor des Tonometers auch fortlaufend zugeführt. In diesem Falle wird das Teilungsverhältnis für die Periodendauer von Puls zu Puls stets neu berechnet und die Auslöseverzögerung des Messkörpers vor jedem Auslösen der Beschleunigung des Messkörpers an das aktuelle Teilungsverhältnis neu angepasst.
  • In 3 ist ein Diagramm für die tatsächlichen Auslösezeitpunkte nach jeweils einer durch einen Stern (*) gekennzeichneten manuellen Auslösung anhand der Pulsfrequenz dargestellt. Die erste manuell ausgelöste Einzelmessung wird durch den Mikroprozessor so verzögert, dass der Zeitpunkt der tatsächlichen Auslösung auf einen Zeitpunkt 333 ms nach dem Ende einer Pulksperiode fällt; die zweite Einzelmessung wird so verzögert, dass sie auf einen Zeitpunkt 166 ms nach Ende einer Pulsperiode fällt; die anderen Zeitpunkte liegen bei 833 ms, 1000 ms, 500 ms und 666 ms nach Ende einer Pulsperiode. Man sieht, dass der Mikroprozessor nach einer manuellen Auslösung jeweils das nächste „freie" Zeitintervall wählt und damit die tatsächliche Auslösung steuert.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht beschränkt auf die Messung des intraokularen Druckes am menschlichen oder tierischen Auge. Es kann auch zum Messen anderer Drücke verwendet werden. Denkbar ist beispielsweise die Messung des Druckes innerhalb von Blutgefäßen; auch in diesen ändert sich der Druck periodisch. Ebenso ist die Messung anderer physikalischer Größen möglich, die von einem zweiten quasiperiodischen Parameter abhängig sind, wie dieses oben ausgeführt wurde.

Claims (7)

  1. Verfahren zum Messen eines physikalischen Parameters eines Prüfkörpers, wobei dieser erste Parameter mit einem zweiten quasiperiodischen Parameter korreliert ist, insbesondere zum Messen des Innendruckes des Auges eines Patienten in Abhängigkeit des Blutdruckes des Patienten, mit folgenden Merkmalen: (a) es wird ein Erwartungswert für die Periodendauer des zweiten Parameters vorgegeben; (b) diese Periodendauer wird ausgehend von einem Anfangswert in mehrere Zeitintervalle aufgeteilt; (c) es werden mehrere aufeinander folgende Kurzzeitmessungen durchgeführt, wobei die Messzeit für jede Kurzzeitmessung jeweils kürzer als die einzelnen Zeitintervalle ist; (d) die einzelnen Kurzzeitmessungen werden ausgehend vom Start der ersten Kurzzeitmessung gesteuert an Zeiten ausgeführt, die einem Vielfachen des Erwartungswertes der Periodendauer des zweiten Parameters plus einem der gewählten Zeitintervalle entsprechen; (e) es werden so viele Kurzzeitmessungen gesteuert ausgeführt, bis zwischen den zwei Parametern die Korrelation ermittelbar ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass so viele Kurzzeitmessungen ausgeführt werden, biss alle gewählten Zeitintervalle berücksichtigt sind.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes ausgewählte Zeitintervall nur eine Kurzzeitmessung ausgeführt wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Erwartungswert für die Periodendauer des zweiten Parameters durch zumindest einen Messwert für den zweiten Parameter vorgegeben wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Messwert für den zweiten Parameter kontinuierlich entsprechend dem zeitlichen Verlaub des zweiten Parameters vorgegeben wird.
  6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, zum Messen eines physikalischen Parameters eines Prüfkörpers, wobei dieser physikalische Parameter mit einem zweiten quasiperiodischen Parameter korreliert ist, insbesondere zum Messen des Innendruckes des Auges eines Patienten in Abhängigkeit des Blutdruckes des Patienten, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: eine Einrichtung zur Durchführung von Kurzzeitmessungen für den ersten physikalischen Parameter an dem Prüfkörper; und eine Steuereinrichtung (A), der ein Erwartungswert für die Periodendauer des zweiten Parameters zugeführt wird, die den Erwartungswert für die Periodendauer in mehrere Zeitintervalle aufteilt, und die die einzelnen Kurzzeitmessungen ausgehend vom Start der ersten Kurzzeitmessung gesteu ert zu Zeiten ausführt, die einem Vielfachen des Erwartungswertes der Periodendauer des zweiten Parameters plus einem der gewählten Zeitintervalle einschließlich dem Zeitintervall NULL entsprechen.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Messeinrichtung zum Messen der Periodendauer des zweiten Parameters vorgesehen ist, und dass diese Messeinrichtung mit der Steuereinrichtung verbunden ist.
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