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Die
Erfindung betrifft einen elektrischen Synchronmotor mit Feldschwächeinrichtung
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und ein zugehöriges Verfahren
zum Betrieb eines elektrischen Synchronmotors mit Feldschwächeinrichtung
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 11.
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Geregelte
Antriebe mit hohen geforderten Nenndrehzahlen werden üblicherweise
mit Asynchronmaschinen und der damit verbundenen Möglichkeit
einer komfortablen elektrischen Feldschwächung mittels einer geregelten
Magnetisierungs-Stromkomponente realisiert. Hierdurch kann über einen
weiten Drehzahlbereich eine konstante Leistung an der Motorwelle
abgegeben werden. Bei elektrischen Synchronmotoren, welche zwar
Vorteile hinsichtlich des Wirkungsgrades besitzen, aber je nach
Bauart einen eher schmalen Drehzahlbereich. aufweisen, ist jedoch
die Realisierung einer Feldschwächung
zur Erschließung
eines breiteren Drehzahlbereiches mit Wirkungsgradeinbußen verbunden,
da dem in der Regel durch Permanentmagneten erregten Hauptfeld durch
Erzeugung von Gegenfeldern, ggf. mittels einer Zusatzwicklung, elektrisch entgegengewirkt
werden muss.
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So
sind beispielsweise aus der
EP
0622266 B1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung eines
umrichtergespeisten permanenterregten Synchronmotors im Grunddrehzahlbereich
mit anschließender
Umschaltung auf Feldschwächung
zur Erhöhung
des Drehzahlbereiches bekannt, wobei dessen Motorstrom im Grunddrehzahlbereich
in Abhängigkeit
eines vorbestimmten Motorstrom-Sollwertes und eines ermittelten
Motorstrom-Istwertes
und im Feldschwächbereich
in Abhängigkeit
eines ermittelten Vorsteuerwinkels geregelt wird.
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Aus
der
DE 4408719 C1 ist
eine Generator-Elektromotor-Kombination bekannt, die als elektromagnetischer
Drehmoment-Wandler oder elektromagnetisches Getriebe mit großer Spreizung
beispielsweise in einem Kraftfahrzeug mit Hybridantriebsstruktur
verwendbar ist. Dabei weist die Generator-Elektromotor-Kombination
einen an einer Eingangswelle befestigten hohlzylindrischen Generator-Rotor
und einen an einer Ausgangswelle befestigten hohlzylindrischen Motor-Rotor
auf, wobei die Rotoren axial hintereinander liegen und an ihrer
Innenseite in Umfangsrichtung verteilt Permanent-Magnete mit wechselnder
Polarität
vorgesehen sind. Zudem ist ein axial verschiebbar angeordneter hohlzylindrischer
Stator mit wenigstens einer Kurzschlusswicklung vorgesehen, die,
abhängig
von der Stellung der Permanent-Magnete der beiden Rotoren zueinander, geschaltet
wird. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen elektrischen Synchronmotor
im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um ein so genanntes elektrisches
Getriebe, d.h. um einen elektromagnetischen Drehmomentwandler.
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Der
Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, einen verbesserten
elektrischen Synchronmotor und ein verbessertes Verfahren zu dessen
Betrieb zu schaffen, wobei der elektrische Synchronmotor über einem
möglichst
breiten Drehzahlbereich mit möglichst
geringen Verlusten arbeiten soll.
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Die
Lösung
des technischen Problems ergibt sich erfindungsgemäß durch
die Gegenstände
der Ansprüche
1 und 11. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
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Der
Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass das Grundprinzip
eines elektromagnetischen Drehmomentwandlers auch auf einen elektrischen
Synchronmotor übertragen
werden kann. Im Zuge dessen tritt dabei der überraschende Effekt zu Tage,
dass auch auf mechanischem Wege bedarfsweise eine Feldschwächung erzielt
werden kann, die, anders als die bislang bekannten elektrischen
Vorgehensweisen, besonders verlustarm ausführbar ist. Dies wird erfindungsgemäß gelöst, indem
ein elektrischer Synchronmotor mit Feldschwächeinrichtung und ein Verfahren
zu dessen Betrieb vorgeschlagen werden, umfassend mindestens einen
Stator, welcher mindestens eine Wicklung aufweist, und mindestens
einen Rotor zur Erzeugung eines magnetischen Erregerfeldes, wobei
die Wicklung zumindest teilweise im Erregerfeld angeordnet ist und
bei Beaufschlagung der Wicklung mit einem Wicklungsstrom ein Drehmoment
im Rotor erzeugbar ist und der Stator axial verschiebbar angeordnet
ist, so dass die aktive Leiterlänge
LT der Wicklung, die sich im Erregerfeld
des Rotors befindet, veränderbar
ist. Dabei kann es sich auch um eine Relativbewegung des Stators
handeln, d.h., der Stator ist fest und der Rotor wird verschoben.
Auf diese Weise lässt
sich die Maschinengeometrie eines elektrischen Synchronmotors insbesondere
im drehzahlgeregelten Betrieb mechanisch so verändern, dass dessen Wirkungsgradvorteile
mit der Forderung nach verlustarmer Feldschwächung vereinigt werden können. Neben
der aktiven Feldschwächung,
welche bei gleicher Leistung eine höhere Drehzahl ermöglicht,
wird durch das axiale Verschieben des Stators und somit das Verkürzen der
aktiven Leiterlänge
der Wicklung eine Reduzierung von Blechverlusten bei hohen Drehzahlen
erreicht. Im drehzahlgeregelten Betrieb kann z.B. für Drehzahlen
n > 0 eine axiale
Verschiebung des Stators durchgeführt werden. Die Verschiebung
führt zu einer
variierenden aktiven Überdeckungsfläche von Permanentmagneten
und Wicklung und bewirkt somit eine Schwächung des Maschinenfeldes,
da der integral wirksame magnetische Fluss stetig in Abhängigkeit
der Statorstellung verändert
wird. Dadurch wird sowohl die Erzeugung des Drehmoments als auch
die Spannungsbildung des Motors beeinflusst. Es ergibt sich eine
Anpassung des Spannungsbedarfs des Elektromotors über den
gesamten Betriebsbereich. Somit ist eine bestmögliche Ausnutzung der Stromversorgungseinheit
bezüglich
der zur Verfügung
stehenden Ströme
und Spannungen möglich.
Des Weiteren wird beim „Herausziehen" des Stators aus
dem Erregerfeld das mit Wirbelströmen durchsetzte Eisenvolumen
reduziert. Da eine höhere Frequenz
der magnetischen Flussänderung
eine umso höhere
Bildung von Wirbelströmen
nach sich zieht, kann insbesondere bei hohen Drehzahlen durch das
Verringern des aktiven Eisenvolumens mittels Verschiebens des Stators
eine Minderung der Blechverluste und damit eine verlustärmere Feldschwächung erzielt
werden. Zusammengefasst bietet der erfindungsgemäße elektrische Synchronmotor
mit mechanischer Feldschwächeinrichtung
eine Mehrzahl von Vorteilen. So kann bei voll in das Erregerfeld
eingetauchtem Stator ein vergleichsweise hohes Drehmoment, z.B.
zum Anfahren des Motors, erzielt werden, während im Feldschwächbetrieb – d.h. bei
mechanisch aus dem Erregerfeld herausgezogenem Stator – bei gleicher
Leistung eine vergleichsweise hohe (Nenn-)Drehzahl erzielbar ist,
welche über
der Nenndrehzahl des Synchronmotors bei voll eingetauchtem Stator
liegt. Des Weiteren können durch
die mechanische Statorverschiebung bei hohen Drehzahlen die Eisenverluste
aufgrund von Wirbelströmen
verringert werden, so dass sich in einem weiten Betriebsbereich
ein hoher Wirkungsgrad ergibt. Außerdem ist mittels der mechanischen
Statorverschiebung eine aktive Leistungsanpassung des Synchronmotors
an die Stromversorgungseinrichtung möglich, ohne auf die herkömmliche
Ansteuertechnik mit verlustbehafteter elektrischer, Feldschwächung oder
Polumschaltungen zurückgreifen
zu müssen.
Die Ansteuerung des Synchronmotors kann dabei über herkömmliche Stromversorgungseinrichtungen
erfolgen. Der erfindungsgemäße elektrische Synchronmotor
mit mechanischer Feldschwächeinrichtung
kann vorzugsweise in sämtlichen
Bereichen Anwendung finden, in denen sowohl ein hohes Anfahrmoment
als auch gleichzeitig eine hohe Nenndrehzahl gefordert wird.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist der elektrische Synchronmotor als permanenterregter bürstenloser
Gleichstrommotor („brushless
DC-Motor”)
ausgebildet. Damit ist ein kommutatorloser Antrieb mit dem Betriebsverhalten
einer Gleichstrommaschine gemeint, wobei es sich um eine mit Permanentmagneten
erregte Synchronmaschine handelt, welche z.B. mit blockförmigen Strömen angesteuert wird.
Diese sind insbesondere in vorteilhafter Weise als Elektroantrieb
in Hybrid-Fahrzeugen oder z.B. als Servomotoren einsetzbar.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Rotor als
Innenläufer
oder als Außenläufer ausgebildet.
Der elektrische Synchronmotor umfasst dann eine Vorrichtung zur
axialen Verschiebung des im Innen- oder Außenteil des Synchronmotors befindlichen
Stators aus dem Erregerfeld des Rotors heraus. Dabei sind sowohl
Rotor als auch Stator vorzugsweise hohlzylindrisch ausgebildet.
Grundsätzlich
ist in gleicher Weise vorstellbar, dass anstatt des Stators der
Rotor mindestens eine Wicklung aufweist und umgekehrt der Stator
Permanentmagnete zur Erzeugung eines magnetischen Erregerfeldes
aufweist. Ebenso ist grundsätzlich
vorstellbar, dass anstatt des Stators auch der Rotor (oder auch
beide) axial verschiebbar ausgebildet sind.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine zusätzliche
Windungsumschaltung vorgesehen. Auf diese Weise können die
Möglichkeiten einer
verbesserten Anpassung an eine Stromversorgungseinrichtung noch
erweitert werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist in einem Hochdrehmomentbetrieb
bei einer Drehzahl n, die zwischen 0 und einer Nenndrehzahl n1 liegt, und einem Nennmoment Mn des
Synchronmotors der Stator mit der maximalen aktiven Leiterlänge LT_max der Wicklung in das Erregerfeld des
Rotors eingetaucht. Der Synchronmotor wird also im Drehzahlbereich
zwischen 0 und n1 vorzugsweise bei komplett
in den Rotor eingetauchtem Stator betrieben. Hier wirkt die maximale
Flussverkettung ΦNenn, und der Spannungsbedarf des Synchronmotors steigt
näherungsweise
linear mit der Motordrehzahl n. Bei Motornennstrom entwickelt der
Motor sein Nennmoment Mn. Auf diese Weise
lässt sich
im drehzahlgeregelten Betrieb eine (Teil-)Betriebsstrategie für den Hochdrehmomentbetrieb,
z.B. zum Anfahren, realisieren.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist in einem Hochdrehzahlbetrieb
bei einer Drehzahl n, die zwischen der Nenndrehzahl n1 und
einer maximalen Drehzahl n2 liegt, und einem
Drehmoment M ~ 1/n die aktive Leiterlänge LT der
Wicklung durch axiales Verschieben des Stators aus dem Erregerfeld
heraus verkürzt.
D.h., im Drehzahlbereich zwischen n1 und
n2 wird der Stator axial aus dem Rotor „herausgezogen" und die Eintauchtiefe
LT wird somit reduziert. Die Flussverkettung Φ sinkt in
der Art, dass die Motorspannung UKL konstant
bleibt. Damit fällt
(bei Nennstrom) das Motormoment mit 1/n, wobei die Leistung konstant
bleibt, da Nennspannung UNenn und Nennstrom
anliegen. Auf diese Weise lässt sich
im drehzahlgeregelten Betrieb eine (Teil-)Betriebsstrategie für den Hochdrehzahlbetrieb
realisieren.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die axiale Verschiebung
des Stators über eine
Aktorik lagegeregelt, wobei die Aktorik vorzugsweise elektrisch
oder hydraulisch ausgebildet ist. Es ist aber auch denkbar, dass
jegliche andere Formen von Aktoren zur Anwendung kommen, z.B. pneumatische
Aktoren oder Kombinationen der vorgenannten. Weiter vorzugsweise
ist ein Lagesollwert LT_soll des Stators
in Abhängigkeit
des momentanen Betriebszustands des Motors ermittelbar. Es ist aber auch
weiter vorzugsweise denkbar, dass der Lagesollwert LT_soll des
Stators zudem in Abhängigkeit
des aktuellen Stroms und/oder der aktuellen Spannung der Stromversorgungseinrichtung
ermittelbar ist. Somit kann im drehzahlgeregelten Betrieb mittels
der Aktorik jeweils diejenige Statorposition, die dem erwünschten
Betriebszustand des Synchronmotors und/oder der Stromversorgungseinrichtung
und/oder des Gesamtsystems, in welchem der Synchronmotor als Antriebsaggregat
agiert, hinsichtlich Drehzahl, Drehmoment, Leistung, Motorspannung,
Motorstrom oder Wirkungsgrad bestmöglich entspricht, eingestellt
werden. Die Speisung des Synchronmotors kann dabei vorzugsweise über bekannte
selbstgeführte
Stromrichter erfolgen. Die Ansteuerung des Stromrichters kann dann
weiter vorzugsweise durch eine übergeordnete
Strom-, Drehzahl- und Lageregelung vorgenommen werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. in
den zugehörigen
Zeichnungen zeigen
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1 eine
schematische Darstellung der Anordnung eines Stators und eines Rotors
eines erfindungsgemäßen elektrischen
Synchronmotors mit mechanischer Feldschwächung,
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2a,
b, c eine schematische Darstellung des Vorgangs der aktiven mechanischen
Feldschwächung
durch Statorverschiebung und
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3a,
b den Arbeitsbereich des erfindungsgemäßen elektrischen Synchronmotors
mit mechanischer Feldschwächung
hinsichtlich Flussverkettung, Drehzahl, Eintauchtiefe, Motorspannung und
Drehmoment.
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1 zeigt
schematisch einen elektrischen Synchronmotor 1 mit mechanischer
Feldschwächung.
Der elektrische Synchronmotor 1 ist als permanenterregter
bürstenloser
Gleichstrommotor („brushless
DC-Motor”)
ausgebildet und umfasst einen Stator 5, welcher eine Wicklung 7 aufweist,
und einen Rotor 10 zur Erzeugung eines mittels Permanentmagneten 12 erregten
magnetischen Erregerfeldes. Der Rotor 10 ist z.B. als Außenläufer ausgebildet,
d.h., sowohl Rotor 10 als auch Stator 5 sind hohlzylindrisch
ausgebildet, wobei der Rotor 10 einen größeren Durchmesser
als der Stator 5 aufweist und konzentrisch zu diesem auf
einer Achse 14 angeordnet ist. Die Wicklung 7 ist
im Betriebszustand des Synchronmotors 1 zumindest teilweise
im Erregerfeld des Rotors 10 angeordnet und bei Beaufschlagung
der Wicklung 7 mit einem Wicklungsstrom ist ein Drehmoment
im Rotor 10 erzeugbar, so dass sich der Rotor 10 um
die Achse 14, auf der er angeordnet ist, drehen kann, was
in den 1, 2a, 2b und 2c durch
einen Pfeil 15 angedeutet ist. Der elektrische Synchronmotor 1 umfasst
eine Vorrichtung zur axialen Verschiebung des z.B. im Innenteil des
Synchronmotors 1 befindlichen Stators 5 aus dem
Erregerfeld des Rotors 10 heraus, wobei der Stator 5 derart
axial verschiebbar angeordnet ist, dass er in Verschiebungsrichtung 8 verschoben
werden kann. Dadurch ist eine aktive Leiterlänge LT der Wicklung 7,
die sich im Erregerfeld des Rotors 10 befindet, veränderbar
und hängt
somit direkt von der Eintauchtiefe des Stators 5 in das
Erregerfeld des Rotors 10 ab. Die axiale Verschiebung des
Stators 5 ist vorzugsweise über eine Aktorik (nicht dargestellt) lagegeregelt,
wobei die Aktorik z.B. elektrisch oder hydraulisch ausgebildet sein
kann. Die Ansteuerung des Synchronmotors 1 kann dabei über herkömmliche
Stromversorgungseinrichtungen erfolgen, z.B. vorzugsweise über bekannte
selbstgeführte
Stromrichter (nicht dargestellt). Die Ansteuerung des Stromrichters
kann dann weiter vorzugsweise durch eine übergeordnete Strom-, Drehzahl-
und Lageregelung vorgenommen werden (ebenfalls nicht dargestellt).
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2a, 2b und 2c zeigen
schematisch den Vorgang der aktiven mechanischen Feldschwächung durch
Statorverschiebung. Dabei zeigt 2a den
Stator 5 in einem voll in das Erregerfeld des Rotors 10 eingetauchten
Zustand, 2b den Stator 5 in
einem etwa zur Hälfte
aus dem Erregerfeld des Rotors 10 herausgezogenen Zustand,
d.h. mit leichter Feldschwächung,
und 2c den Stator 5 in einem nahezu ganz
aus dem Erregerfeld des Rotors 10 herausgezogenen Zustand,
d.h. mit starker Feldschwächung.
Wird beispielsweise im drehzahlgeregelten Betrieb z.B. für Drehzahlen
n > 0 eine axiale Verschiebung
des Stators 5 in Verschiebungsrichtung 8 durchgeführt, so
führt die
Verschiebung zu einer geringeren aktiven Überdeckungsfläche von
Permanentmagneten 12 und Wicklung 7 und bewirkt
somit eine Schwächung
des Maschinenfeldes des Synchronmotors 1. Dadurch wird
sowohl die Erzeugung des Drehmoments als auch die Spannungsbildung des
Synchronmotors 1 beeinflusst. Es ergibt sich eine Anpassung
des Spannungsbedarfs des Synchronmotors 1 über den
gesamten Betriebsbereich. Somit ist auch eine bestmögliche Ausnutzung
der Stromversorgungseinheit bezüglich
der zur Verfügung
stehenden Ströme
und Spannungen möglich. Neben
der aktiven Feldschwächung,
welche bei gleicher Leistung eine höhere Drehzahl und niedrigerem Drehmoment
ermöglicht,
wird durch das axiale Verschieben des Stators 5 und somit
das Verkürzen
der aktiven Leiterlänge
LT der Wicklung eine Reduzierung von Blechverlusten
bei hohen Drehzahlen erreicht. Beim Herausziehen des Stators 5 aus
dem Erregerfeld wird das mit Wirbelströmen durchsetzte Eisenvolumen
reduziert. Da eine höhere
Frequenz der magnetischen Flussänderung
eine umso höhere
Bildung von Wirbelströmen
nach sich zieht, kann insbesondere bei hohen Drehzahlen durch das
Verringern des aktiven Eisenvolumens mittels Verschiebens des Stators 5 eine
Minderung der Blechverluste und damit eine verlustärmere Feldschwächung erzielt
werden.
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3a und 3b zeigt
die erfindungsgemäße Arbeitsweise
des elektrischen Synchronmotors 1 (vgl. 1, 2a, 2b, 2c)
mit mechanischer Feldschwächung.
Sättigungseinflüsse sowie
Spannungsabfälle
an Wicklungen u.ä.
sind dabei nicht berücksichtigt.
Im Hochdrehmomentbetrieb, d.h. beispielsweise beim Anfahren des
Synchronmotors 1, ist der Stator 5 bei einer Drehzahl
n, die zwischen 0 und einer Nenndrehzahl (ohne Feldschwächung) n1 liegt, und einem Nennmoment (ohne Feldschwachung)
Mn des Synchronmotors 1 mit der
maximalen aktiven Leiterlänge
LT_max der Wicklung 7 in das Erregerfeld
des Rotors 10 eingetaucht (vgl. 2a). Der
Synchronmotor 1 wird also im Drehzahlbereich zwischen 0
und n1 vorzugsweise bei komplett in das
Erregerfeld des Rotors 10 eingetauchtem Stator 5 betrieben.
Hier wirkt eine maximale Flussverkettung, nämlich die Nennflussverkettung ΦNenn (vgl. 3a), und
der Spannungsbedarf des Synchronmotors 1, d.h. die Motorspannung
UKL, steigt näherungsweise linear mit der
Motordrehzahl n. Bei Motornennstrom entwickelt der Motor dann sein
Nennmoment Mn (vgl. 3b). Ein
Hochdrehzahlbetrieb kann dann durch axiales Verschieben des Stators 5 aus
dem Erregerfeld des Rotors 10 heraus (vgl. 2b und 2c)
erzielt werden. Bei einer Drehzahl n, die zwischen der Nenndrehzahl
(ohne Feldschwächung)
n1 und einer maximalen Drehzahl (= Nenndrehzahl
mit Feldschwächung)
n2 liegt, und einem Drehmoment M ~ 1/n wird
die aktive Leiterlänge L-
der Wicklung durch Statorverschiebung verkürzt. D.h. im Drehzahlbereich
zwischen n1 und n2 wird
der Stator 5 in Verschiebungsrichtung 8 axial
aus dem Erregerfeld des Rotors 10 herausgezogen (2b und 2c)
und die Eintauchtiefe bzw. die aktive Leiterlänge LT wird
somit reduziert (3a). Die Flussverkettung Φ sinkt dabei
in der Art, dass die Motorspannung UKL konstant
bleibt. Damit fällt
das Motormoment M (bei Nennstrom) mit 1/n, wobei die Leistung konstant
bleibt, da Nennspannung UNenn und Nennstrom
anliegen (3b). So kann bei voll in das Erregerfeld
eingetauchtem Stator 5 ein vergleichsweise hohes Drehmoment,
z.B. zum Anfahren des Motors, erzielt werden, während im Feldschwächbetrieb – d.h. bei
mechanisch aus dem Erregerfeld herausgezogenem Stator 5 – bei gleicher
Leistung eine vergleichsweise hohe (Nenn-)Drehzahl n erzielbar ist,
welche über
der Nenndrehzahl n1 des Synchronmotors 1 bei
voll eingetauchtem Stator 5 liegt. Zur Regelung des Hochdrehmoment-
bzw. Hochdrehzahlbetriebs des Synchronmotors 1 kann z.B.
ein Lagesollwert LT_soll (nicht dargestellt)
des Stators 5 in Abhängigkeit
des momentanen Betriebszustands des Synchronmotors 1 und/oder
in Abhängigkeit
des aktuellen Stroms und/oder der aktuellen Spannung der Stromversorgungseinrichtung
(nicht dargestellt) ermittelt und zu Regelungszwecken herangezogen werden.
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- 1
- Synchronmotor
- 5
- Stator
- 7
- Wicklung
- 8
- Verschiebungsrichtung
- 10
- Rotor
- 12
- Permanentmagnet
- 14
- Achse
- 15
- Pfeil
- Φ
- Flussverkettung
- ΦNenn
- Nennflussverkettung
- LT
- aktive
Leiterlänge
- LT_max
- maximale
aktive Leiterlänge
- M
- Motormoment
(bei Nennstrom)
- Mn
- Nennmoment
(ohne Feldschwächung)
- n
- Motordrehzahl
- n1
- Nenndrehzahl
(ohne Feldschwächung)
- n2
- maximale
Drehzahl (Nenndrehzahl mit Feldschwächung)
- UKL
- Motorspannung
- UNenn
- Nennspannung