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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung auf einer Heizungsanlage
eines Wohnmobils oder Wohnwagens nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Ein
gattungsbildendes Verfahren und eine Vorrichtung zum Durchführen dieses
Verfahrens sind in der
DE
90 15 650 U1 offenbart. Ein derartiges Verfahren wird auf
einer Heizungsanlage eines Wohnmobils oder Wohnwagens bei – falls
vorhanden – abgestelltem
Antriebsaggregat durchgeführt.
Dabei wird ein Heizwasserkreislauf betrieben, in dem ein Heizgerät das Heizwasser
des Heizkreislaufs aufheizt und im Heizwasserkreislauf fördert. Die
vom Heizgerät
dem Heizwasser zugeführte
Wärme wird über mehrere
Wärmetauscher
an die Luft mindestens eines Fahrzeuginnenraums übertragen. Die Heizkörper sind
dabei verschiedenen Heizbereichen des Fahrzeugs zugeordnet, wobei
der Wärmetausch der
beiden Wärmetauscher
durch je ein zugeordnetes Heizwasserventil steuerbar ist. So kann
der Insasse des Wohnwagens oder Wohnmobils zwar gewünschte Heizleistungen
in verschiedenen Heizzonen des Fahrzeuginnenraums einstellen, muss
aber beispielsweise bei Beenden einer Aufheizphase oder Verändern von
Außentemperaturen
die Einstellung der Heizwasserventile korrigieren.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, bei welchem
möglichst
wenige Bedienvorgaben des Fahrzeuginsassen notwendig sind.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Bei einem solchen Verfahren, das auf einer Heizungsanlage eines
Wohnwagens oder eines Wohnmobils mit abgestelltem Antriebsaggregat
betrieben wird, wird in einem Heizwasserkreislauf mittels eines
Heizgerätes das
Heizwasser des Heizwasserkreislaufs aufgeheizt und im Heizwasserkreislauf
gefördert.
Im Heizwasserkreislauf wird über
mindestens zwei Wärmetauscher
die Wärme
an die Luft mindestens eines Fahrzeuginnenraums abgegeben, wobei
die Heizkörper verschiedenen
Heizbereichen des Fahrzeugs zugeordnet sind und diese erwärmen. Der
abzugebende Wärmestrom
der beiden Wärmetauscher
ist jeweils separat durch die je ein zugeordnetes Heizwasserventil
steuerbar ist. Um die Anzahl der Bedieneingriffe des Insassen des
Wohnmobils oder Wohnwagens zu reduzieren, ist dabei vorgesehen,
dass die Innenraumtemperaturen der beiden Heizbereiche des Fahrzeuginnenraums
durch zwei verschiedene Messungen eines oder mehrerer Innenraumfühler gemessen
werden und die Heizwasserventile zur Regelung dieser Innenraumtemperaturen
durch eine Regelungseinrichtung verstellt werden. Dadurch ist es möglich, dass
der Insasse ausschließlich
eine vorzuwählende
Innenraumtemperatur einzustellen hat, und durch die Innenraumtemperaturregelung
mittels des Verfahrens weitere Eingriffe des Insassen nicht mehr
notwendig sind.
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Bei
einer Ausführungsform
des Verfahrens wird in Abhängigkeit
von den gemessenen Innenraumtemperaturen neben einer Verstellung
der Heizwasserventile ein Ein- und Ausschalten des im Heizkreislauf
vorhandenen Heizgerätes
und oder ggf. das Schalten verschiedener Leistungsstufen des Heizgerätes vorgenommen.
Dadurch wird ein besonders sparsamer und situativ angepasster Betrieb
des Heizgerätes
ermöglicht,
bei dem beispielsweise nach einer Aufheizphase das Heizgerät in einer
geringeren Leistungsstufe betrieben werden kann. So ist des Weiteren
ein besonders komfortabler Betrieb der Heizungsanlage möglich, da
die weitere Belüftung
mittels geringer aufgeheizter und somit feuchterer Luft erfolgen
kann.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
des Verfahrens werden mittels der beiden Wärmetauscher des Heizkreislaufs
zwei Heizbereiche des Fahrzeuginnenraums beheizt, die mittels Trennwänden voneinander
abtrennbar sind. Dabei können nicht
nur leicht unterschiedliche, sondern auch stark unterschiedliche
Temperaturen dieser Heizbereiche geregelt werden. Diese Bereiche
sind beispielsweise ein Wohnbereich und eine Nasszelle eines Wohnmobils
oder eines Wohnwagens.
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Um
dem Fahrzeuginsassen Warmwasser einer bestimmten Temperatur ohne
weitere Regeleingriffe des Insassen zu ermöglichen, wird bei einer besonderen
Ausgestaltung des Verfahrens ein Heizwasserdurchfluss eines Warmwasserboilers
mittels eines über
die Regelungseinrichtung gesteuerten Ventils verändert, wobei bei einem im Warmwasserboiler
vorgesehenen Temperaturfühler
die Warmwassertemperatur bei laufendem Heizbetrieb oder auch bei
abgeschalteter Heizung geregelt werden kann.
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Um
insbesondere zur Aufheizung des Fahrzeuginnenraums eine besonders
hohe Heizleistung zu ermöglichen,
wird bei einer Ausführungsform
des Verfahrens ein Konvektor in einem Heizstrang des Heizkreislaufs
beheizt, der luftseitig mittels eines Gebläses angeblasen wird. Das Gebläse erhöht die Konvektion
am als Konvektor ausgebildeten Wärmetauscher
und ermöglicht
dadurch einen erhöhten Wärmetausch.
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Um
notwendige Bedienangriffe des Insassen an der Heizeinrichtung weiter
zu reduzieren, wird bei einer Ausgestaltung des Verfahrens mittels
der Regelungseinrichtung ein zur Belüftung des Innenraums des Wohnmobils
oder Wohnwagens oder zur Umwälzung
der Luft im Innenraum vorgesehenes Gebläse mittels der Regelungseinrichtung
ein- und -aus und/oder
gegebenenfalls in verschiedenen Leistungsstufen gesteuert.
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Um
einen besonders geräuscharmen
und damit komfortablen Gebläsebetrieb
zu ermöglichen, ist
vorgesehen, dass bei einer Ausführungsform
des Verfahrens ein zeitgesteuerter und/oder manuell schaltbarer
Nachtbetrieb des Gebläses
durchgeführt werden
kann, bei welchem die Gebläseleistung
gegenüber
dem Normalbetrieb abgesenkt ist.
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Um
einen besonders komfortablen Belüftungsbetrieb
vorzusehen, wird bei einer Ausführungsform
des Verfahrens ein zeitgesteuerter und/oder manuell ein- und ausschaltbarer
Lüftungsbetrieb
durchgeführt,
bei dem ohne Betrieb des Heizgerätes
vorhandene Gebläse
betrieben werden. Dadurch ist eine unbeheizte Luftzirkulation im
Innenraum des Wohnmobils oder Wohnwagens möglich.
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Bei
einer Ausführungsform
des Verfahrens wird mit einem Heizstrang des Heizkreislaufs ein Konvektor
beheizt, der luftseitig mit Luftleitteilen versehen ist. Dadurch
wird eine besonders effektive Durchströmung des Konvektors mit Luft
erreicht, so dass die Heizleistung am Konvektor erhöht wird.
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Bei
einer besonderen Ausgestaltung des Verfahrens ist bei ausgeschaltetem
Heizbetrieb der Heizanlage des Wohnmobils bzw. Wohnwagens ein Warmwasserbetrieb
vorgesehen, bei dem die Heizwasserventile von den Innenraum beheizenden Strängen des
Heizkreislaufs geschlossen bleiben und das Heizgerät in Abhängigkeit
der Warmwassertemperatur in Betrieb gesetzt wird. Dabei ist das
in dem den Boiler beheizenden Strang des Heizkreislaufs angeordnete
Heizwasserventil mindestens teilweise geöffnet, und kann zur Regelung
der Warmwassertemperatur verstellt werden.
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Um
ein besonders komfortables Wohnklima im Wohnwagen oder Wohnmobil
zu erreichen, wird bei einer Ausführungsform des Verfahrens eine
Fußbodenheizung
in einem Strang des Heizkreislaufs beheizt. Dabei sind in diesem
Strang des Heizkreislaufs ein den Durchfluss dieses Stranges beeinflussendes
Steuerventil sowie ein Kontaktthermofühler der Fußbodenheizung vorgesehen, so
dass eine komfortable Kontakttemperatur der Fußbodenheizung geregelt werden
kann.
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Um
Schäden
und mangelnde Funktion des Heizkreislaufs durch Unterfüllung zu
vermeiden, ist bei einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens vorgesehen,
dass der Füllstand
des Heizkreislaufs gemessen wird. Dazu kann beispielsweise ein Ausgleichsbehälter mit
einem Schwimmerfühler
versehen sein.
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Bei
einer Ausführungsform
des Verfahrens ist vorgesehen, dass der Insasse des Fahrzeugs an einem
Bediengerät
als Bedieneingriffe „Heizung ein/aus", „Boiler
ein/aus", „Gebläse ein/auto/Nacht/aus", Auswahl „Temperatur
Wohnraum" und Auswahl „Temperatur
Nachtzelle" anwählen kann. Dadurch
ist es möglich,
dass der Insasse des Wohnmobils oder Wohnwagens die Grundbetriebsfunktionen
der Heizungsanlage separat schalten und zusätzlich die Solltemperaturen
der verschiedenen Heizbereiche anwählen kann. Darüber hinaus
sind keine durch Komforteinbußen
begründete
Eingriffe ins Heizungs-, Steuerungs-, oder Regelungssystem notwendig.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich aus der
Verfahrensbeschreibung.
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Bei
einem derartigen Verfahren, das auf eine Heizungsanlage eines Wohnmobils
oder Wohnwagens durchgeführt
werden kann, werden verschiedene Parameter, wie beispielsweise die
Innenraumtemperatur eines Wohnraums tiw,
die Innenraumtemperatur einer Nasszelle tin,
eine Warmwassertemperatur eines Boilers tww,
sowie eine Außentemperatur
ta überwacht.
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Bei
der Durchführung
des Verfahrens kann des Weiteren an einem Bediengerät über zugehörige Wahlschalter
eine Heizung ein/aus, ein Boiler ein/aus, ein Gebläse ein/auto/Nacht/aus
geschaltet, sowie an zugehörigen
Drück-,
Dreh- oder Schiebewahlknöpfen
eine Temperatur Wohnraum sowie eine Temperatur Nasszelle angewählt werden.
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Ein
Standartbetrieb der Heizungsanlage ergibt sich, wenn am Bediengerät Heizung
und Boiler eingeschaltet, sowie die Gebläsevorwahl auf auto eingestellt
und komfortable Temperaturen für
Wohnraum und Nasszelle angewählt
sind. Dabei wird in einem ersten Verfahrensschritt überprüft, ob die
Wohnraumtemperatur tiw unterhalb einer Sollwohnraumtemperatur
liegt. Ist dies der Fall und ist die Abweichung größer als
eine Aufheizgrenzabweichung, erfolgt eine Aufheizung des Wohnraums,
wobei das Heizgerät
eingeschaltet, die im Heizbereich Wohnraum angeordneten Konvektoren
einer Sitzbank sowie einer Küche über zugeordnete
offene Steuerungsventile beheizt werden und zusätzlich ein den Konvektor der
Sitzbank überblasendes
Gebläse
auf hoher Leistung eingeschaltet wird.
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Unterschreitet
die Abweichung der Wohnrauminnentemperatur tiw von
deren Sollwert die Aufheizgrenzabweichung wird das den Sitzbankkonvektor überblasende
Gebläse
in der Leistung zurückgeschaltet
oder ganz abgeschaltet.
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Wird
bei dem Verfahrensschritt Überprüfung der
Wohnraumtemperatur tiw festgestellt, dass
der am zugehörigen
Innenraumsensor des Wohnraums gemessene Wert tiw höher ist
oder gleich ist wie der Sollwert der Wohnrauminnentemperatur, wird
das den Konvektor der Sitzbank überblasende
Gebläse
ausgeschaltet und die den Durchfluss des Konvektors der Sitzbank
sowie des Küchenkonvektors
steuernden Heizventile gesperrt.
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In
einem nachgeordneten Verfahrensschritt wird überprüft, ob die Nasszelleninnentemperatur
tin kleiner, gleich oder größer einem
Sollwert der Nasszelleninnentemperatur ist. Ist die Nasszelleninnentemperatur
kleiner als der Sollwert der Nasszelleninnentemperatur, wird das
den Durchfluss eines in der Nasszelle angeordneten Konvektors regelnde Steuerventil
des Heizkreislaufs geöffnet.
Ist die Nasszelleninnentemperatur tin gleich
oder größer dem Sollwert
der Nasszelleninnentemperatur wird das den Durchfluss des in der
Nasszelle angeordneten Konvektors steuernde Heizventil gesperrt.
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In
einem nachgeordneten Verfahrensschritt wird überprüft, ob die Warmwassertemperatur
des Boilers tww kleiner, gleich oder größer einem
Sollwert der Warmwassertemperatur des Boilers ist. Ist die Warmwassertemperatur
des Boilers tww kleiner als der Sollwert
der Warmwassertemperatur des Boilers wird das den Durchfluss des
Warmwasserstranges des Boilers steuernde Heizwasserventil geöffnet. Ist die
Warmwassertemperatur des Boilers tww gleich oder
größer dem
Sollwert der Warmwassertemperatur des Boilers tww wird
das den Durchfluss des Heizstranges des Boilers steuernde Heizwasserventils gesperrt.
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In
einem nachgeordneten Verfahrensschrift wird überprüft, ob eines der Heizwasserventile
geöffnet
ist. Ergibt sich bei dieser Überprüfung, dass
eines der Heizwasserventile geöffnet
ist, wird das Heizgerät
der Heizungsanlage eingeschaltet oder im eingeschalteten Zustand
belassen. Wird jedoch festgestellt, dass sämtliche Heizwasserventile geschlossen sind,
wird das Heizgerät
im ausgeschaltetem Zustand belassen, oder ausgeschaltet. Dies kann
auch mittelbar über
eine Überhitzungsabschaltung
des Heizgerätes
erfolgen.
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Wird
bei Standartbetrieb der Heizungsanlage festgestellt, dass die Wohnrauminnentemperatur tiw höher
ist als ein oberer Komfortwert der Wohnrauminnentemperatur wird
das den Konvektor der Sitzbank überstreichende
Gebläse
zur Umwälzung
der im Innenraum eingeschaltet.
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Ein
an einem Außentemperatursensor
gemessener Außentemperaturwert
dient einer Berechnung der Innentemperatursollwerte für Wohnraum und
Nasszelle anhand der am Bediengerät vorgegebenen Temperaturwerte
sowie des gemessenen Außentemperaturwertes
ta. Dabei werden die Sollwerte entsprechend
den Außentemperaturen
angepasst und beispielsweise bei sehr niedrigen Außentemperaturen
erhöht.
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Sollte
sich durch entsprechende Abweichungen der Wohnrauminnentemperatur
ein Betrieb der den Konvektor der Sitzbank überstreichenden Gebläse zur Aufheizung
oder zum Lüftungsbetrieb
ergeben, und zusätzlich
eine in der Regelungseinrichtung vorhandene Uhr eine vorher definierte
Nachtzeit detektieren, werden die Gebläse in einem Nachtbetrieb auf
geringerer Leistungsstufe betrieben.
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Ausgehend
von diesem Standartbetrieb kann der Insasse des Fahrzeugs am Bediengerät über einen
entsprechenden Steller den Sollwert der Wohnrauminnentemperatur
tiw einerseits, sowie den Sollwert der Nasszellentemperatur
tin andererseits verstellen. Dies kann beim
Nachregeln der zugehörigen
Temperaturen zu entsprechenden Steuereingriffen der Regelungseinrichtung
führen.
Weiterhin kann der Insasse des Fahrzeugs durch Bedienung des entsprechenden
Schalters die Heizung ausschalten, so dass keine Beheizung des Innenraums
des Fahrzeugs erfolgt. Es bleiben somit die den Durchfluss der Konvektoren
von Sitzbank, Küche
und Nasszelle steuernden Heizwasserventile geschlossen. Ein Betrieb
des Heizgerätes
wird unterdrückt.
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Bei
Stellung des Schalters Boiler ein/aus in den ausgeschalteten Zustand,
wird auch hier erzwungenermaßen
das den Heizstrang des Boilers steuernde Heizwasserventil gesperrt.
Sollten sowohl Heizungs-, als auch Boilerschalter in Stellung „Aus" stehen, führt dies
durch Sperren sämtlicher
Heizwasserventile auch zur Sperrung des Betriebes des Heizgerätes. Des
Weiteren kann der Insasse des Fahrzeugs am Bediengerät das Gebläse einschalten,
so dass dieses auf voller Leistungsstufe unabhängig von anderen Parametern
der Heizungsregelung in Betrieb gesetzt wird. Im Nachtbetrieb des
Gebläses kann
vom Insassen eine Leistungsbegrenzung des Gebläses auf die reduzierte Nachtleistung
erzwungen werden. Stellt der Fahrzeuginsasse den Gebläseschalter
in eine „Aus"-Stellung bleibt das Gebläse unabhängig von
weiteren Parametern der Heizungssteuerung ausgeschaltet.