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Die
Erfindung betrifft einen Sensor sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines Sensors.
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Ein
Sensor umfasst als eigentliches Sensorelement eine Sensor-Schaltung
zur Ermittlung eines Sensor-Wertes. Je nach Einsatzzweck muss in
einem Sensor die Sensor-Schaltung geeignet positioniert und elektrisch
angeschlossen werden.
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Beim
Sensor gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Sensor-Schaltung Teil einer elektrischen Moduleinheit
mit einem mindestens abschnittsweise flachen Leitungsgitter mit
einer Anzahl von Leitungssträngen
und mindestens einem Flächenbereich,
auf dem eine integrierte Sensor-Schaltung als Rohchip aufgebracht
und elektrisch mit den Leitungssträngen verbunden ist.
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Die
DE-A-198 04 170 zeigt eine elektrische Moduleinheit und ein entsprechendes
Herstellungsverfahren. Die Herstellung erfolgt durch Bildung vom Leadframes
einstückig
als dünnwandiges
Blechstanzteil und der Leadframe wird dann auf einen flachen Kunststoffträger aufgeklebt.
Anschließend
wird der Leadframe mit Bauelementen bestückt, wobei Kondensatoren, Widerstände, Elektrolytkondensatoren
und ein ASIC aufgelötet
werden.
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Die
Moduleinheit kann als Gurtschloßsensor oder
Trägheitssensor
ausgebildet sein. Ein Sensor wird hergestellt, indem die Moduleinheit
in einem Gehäuse
angebracht wird. Das Gehäuse
kann umspritzt oder mit Kunststoffmasse aufgefüllt werden.
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Weiter
ist die Bildung elektrischer Moduleinheiten mit Hilfe von Leiterplatten
bekannt, auf denen Leitungsstränge
verlaufen und diskrete elektrische Bauelemente sowie integrierte
Schaltungen hiermit elektrisch und mechanisch verbunden sind.
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Für Sensoren,
insbesondere Magnet-Sensoren, ist für viele Einsatzbereiche – insbesondere
im Kfz-Bereich – eine
hohe mechanische Festigkeit erforderlich. Zudem müssen die
Sensorelemente häufig
sehr genau positioniert werden. Daher sind exakte Positionierung
und genaue Abmessungen erforderlich.
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Diese
Anforderungen können
insbesondere durch Leiterplatten nicht ohne weiteres mit der erforderlichen
Genauigkeit erfüllt
werden. Zudem sind die so hergestellten Moduleinheiten und Sensoren
häufig
relativ teuer oder es ist eine aufwendige weitere elektrische Beschaltung
notwendig.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen Sensor anzugeben, der kostengünstig herstellbar
ist und bei dem das eigentliche Sensorelement genau positioniert
ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen Sensor nach Anspruch 1 und das Herstellungsverfahren nach
Anspruch 24. Abhängige
Ansprüche
beziehen sich auf vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Sensor
ist eine elektrische Moduleinheit mit einem – mindestens in Abschnitten – flachen
Leitungsgitter aus einem leitfähigen
Material, bspw. als dünnes
Blech-Stanzteil vorgesehen. Die Form des Leitungsgitters kann im
Prinzip beliebig sein. Die Leitungsstränge dienen als elektrische
Verbindungen zwischen den Elementen der durch das Modul realisierten
Schaltung. Zusätzlich
dienen die Leitungsstränge
auch zum mechanischen Zusammenhalt des Moduls.
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Hierbei
wird explizit auf jegliche Form eines Isolator-Trägermaterials
verzichtet. Die Leitungsstränge
des Leitungsgitters verlaufen – vor
der Montage am Sensor – frei.
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Neben
einer Anzahl von Leitungssträngen
ist mindestens ein Flächenbereich
vorgesehen, auf dem ein Rohchip (Die) einer integrierten Sensor-Schaltung
aufgebracht ist. D. h., es wird nicht eine in ein eigenes, separates
Gehäuse
mit Anschlußbeinchen verpackte
integrierte Schaltung, sondern lediglich der funktionale Teil hiervon,
nämlich
der – bspw.
aus Silizium bestehende – Rohchip
aufgebracht und befestigt, bspw. verklebt. Dieser wird elektrisch
mit den Leitungssträngen
verbunden, bspw. über
Bond-Drähte oder über andere
bekannte Verbindungstechniken. Die Sensor-Schaltung misst eine physikalische
Größe, bspw.
im Fall eines bevorzugten Hall-ASIC ein Magnetfeld, und gibt diese
als elektrischen Sensor-Wert aus.
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An
den Leitungssträngen
sind diskrete elektrische Bauelemente angebracht, bspw. Widerstände, (Elektrolyt-)Kondensatoren,
Spulen, Transistoren, Dioden etc.. Gemeinsam mit der integrierten Schaltung
bilden sie die elektrische Schaltung des Moduls. Eine ggf. notwendige
Beschaltung der integrierten Schaltung kann durch das Bauelement
oder die Bauelemente bereits in das Modul integriert sein, so daß zusätzliche
Beschaltung reduziert wird oder entfällt.
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Eine
derartige elektrische Moduleinheit weist erhebliche Vorteile bei
der Herstellung auf. Sie ist zwar im Rohzustand, d.h. vor dem Einbau
in den Sensor recht empfindlich, dafür aber auch in großen Stückzahlen
sehr kostengünstig
zu fertigen. Für
den Einsatz in einem Sensor kann sie leicht in gewünschter
Weise geformt werden, nämlich
durch entsprechende Biegung des Leitungsgitters. Durch die Verwendung
eines Rohchips werden ein besonders einfacher Aufbau, niedrige Kosten
und geringe Baugröße erreicht.
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Die
Herstellung einer Moduleinheit erfolgt bevorzugt mit der Leadframe-Technik.
Hierbei werden aus einem Streifenelement aus leitfähigem Material
(bevorzugt durch Stanzen) eine Anzahl von Leitungsgittern gebildet.
Auf Flächenbereiche
dieser Leitungsgitter wird ein Rohchip einer integrierten Schaltung
aufgebracht und elektrisch kontaktiert, bspw. durch Bonden. Diskrete
Bauelemente werden bspw. mit Leitkleber aufgeklebt. Durch Freistanzen werden
weitere Teile des Streifenelements entfernt, so daß nur die
zur Bildung der elektrischen Schaltung benötigten Leitungsstränge verbleiben
und die Moduleinheit vom Streifenelement frei wird.
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Eine
solche elektrische Moduleinheit wird erfindungsgemäß mit einem
Grundelement zu einem Sensor verbunden. Bei dem Grundelement kann
es sich bspw. um ein Gehäuse- und/oder Trägerelement handeln.
Es kann als Träger
für die
elektrische Moduleinheit dienen und/oder diese nach Art eines Gehäuses ganz
oder teilweise abdecken. Das Grundelement kann einteilig, zweiteilig
oder mehrteilig sein. Es kann eine Montagevorrichtung (bspw. Anschraubhülse) zur
Montage des Sensors an seinem Einsatzort aufweisen.
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Erfindungsgemäß besteht
das Grundelement mindestens teilweise aus Kunststoff. Die Befestigung
der Moduleinheit am Grundelement erfolgt in der Weise, daß die Moduleinheit
mit der daran vorgesehenen integrierten Sensor-Schaltung am Grundele ment
in das Kunststoffmaterial eingebettet wird. Dies erfolgt bevorzugt
im Spritzguss-Verfahren.
So kann das Grundelement ganz oder zum Teil im Spritzguß erstellt
werden, wobei die Moduleinheit eingebettet wird. Bevorzugt wird
das Grundelement bereitgestellt, dann die Moduleinheit am Grundelement
positioniert und dort bevorzugt vollständig umspritzt. So werden die
Bestandteile der Moduleinheit, d.h. Rohchip, diskretes Bauelement
und Leitungsstränge,
in der Lage zueinander sowie in ihrer Lage am Grundelement fixiert.
Durch die Einbettung in das Kunststoffmaterial sind sie vor äußeren Einwirkungen geschützt. Für das Umspritzen
der Moduleinheit wird ein Duroplast bevorzugt.
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Ein
derartiger Sensor mit Grundelement und daran eingespritzter Moduleinheit
lässt sich
besonders kostengünstig
fertigen. Durch den Verzicht auf jeglichen Isolator-Träger (wie
bspw. eine Leiterplatte) sind die Anzahl der Bearbeitungsschritte
auf ein Minimum reduziert. Trotzdem entsteht – nach der Einbettung des Moduls – so ein
mechanisch sehr widerstandsfähiger,
exakt arbeitender Sensor.
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Die
diskreten Bauelemente können
bedrahtete Bauelemente oder SMD-Bauelemente sein. Letztere werden
bevorzugt mit den Leitungssträngen über einen
Leitkleber verklebt. Zer Aufnahme und besseren Halterung der diskreten
Bauelemente können
Teile des Leitungsgitters aus der Ebene des Streifenelements herausgebogen
werden, so daß sie Vorsprünge – Haltelaschen – für die diskreten
Bauelmente bilden.
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Die
Kontaktierung der integrierten Schaltung mit dem Leitungsgitter
erfolgt bevorzugt durch Bonden. Beim Einspritzen der Moduleinheit
am Sensor werden auch die Bond-Drähte in das
Kunststoffmaterial des Grundelements eingebettet. Am Leitungsgitter
der Moduleinheit können
mehrere Flächenbereiche
zum Aufbringen von mehreren integrierten Schaltungen vorgesehen
sein.
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Das
Grundelement weist bevorzugt einen Steckeranschluß auf. Die
am Grundelement angeordnete Moduleinheit ist dann elektrisch mit
dem Steckeranschluß verbunden.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung sind flache Leiterelemente mindestens
teilweise am Grundelement eingebettet und verbinden die Moduleinheit
mit dem Steckeranschluß.
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Durch
die in Kunststoff eingebetteten, bevorzugt eingespritzten flachen
Leiterelemente wird auf besonders einfache Weise eine Verbindung
vom Steckeranschluß zur
Moduleinheit geschaffen. Diese kann den geometrischen Verhältnissen
Rechnung tragen, wobei die Leiterelemente ein- oder mehrfach abgewinkelt
sind. Ein derartiger Sensor ist in der Herstellung besonders vorteilhaft,
weil das Grundelement mit den Leiterelementen kostengünstig und
exakt im Spritzgussverfahren gefertigt und dann mit der Moduleinheit
verbunden werden kann.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist mindestens eines der flachen Halterelemente
mit mindestens einem der Leitungsstränge des Leitungsgitters verschweißt. Bevorzugt
sind sämtliche
Leiterelemente mit entsprechenden Leitungssträngen verschweißt, so daß das Leitungsgitter
einerseits sicher elektrisch kontaktiert ist und andererseits durch
die fest eingebetteten Leiterelemente auch mechanisch sicher verbunden
ist.
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Bezüglich des
Materials für
das Leitungsgitter hat sich gezeigt, daß verfügbare Materialien aus Kupfer
mit einem Sn-haltigem Anlaufschutz auf der Oberfläche insbesondere
beim Verschweißen
problematisch sein können.
Deshalb wird bevorzugt, daß das
Leitungsgitter aus Kupfer oder einer Kupfer-Legierung (bevorzugt
mit mehr als 50 % Kupfer) besteht und einen Sn-freien Anlaufschutz
aufweist. Der Anlaufschutz umfasst bevorzugt eine oder mehrere Schichten
aus Palladium, Gold und/oder Silber. Hierbei ist die untere Schicht
bevorzugt aus Palladium einer Schichtdicke von 0,2 μm–5 μm, bevorzugt 0,5 μm–2 μm. Die äußerste Schicht
ist bevorzugt dünner,
bspw. als Goldschicht einer Schichtdicke von 10 nm–1 μm, bevorzugt
50 nm–0,5 μm. Zwischen dem
Kupfer-Material
und dem Anlaufschutz kann eine Sperrschicht aus Nickel (Schichtdicke
0,5–5 μm, bevorzugt
1,5–3 μm) vorgesehen
sein.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung unterscheiden sich die im Grundelement
eingebetteten flachen Leiterelemente vom Leitungsgitter der Moduleinheit
dadurch, daß sie
erheblich dicker sind, bevorzugt mindestens doppelt so dick wie
die Leitungsstränge
des Leitungsgitters. Die flachen Leiterelemente weisen bevorzugt
eine Dicke von 0,3–1,2 mm
auf besonders bevorzugt 0,5–1
mm. Sie können bspw.
aus Messing oder Bronze (bzw. einer Legierung mit überwiegendem,
d.h. mehr als 70 % Anteil daran) bestehen. In diesem Fall sind sie
besonders gut mit dem Leitungsgitter aus Kupfer mit Sn-freiem Anlaufschutz
zu verschweißen.
Die Leiterelemente können
im Stecker als Kontakte hervorstehen, so daß sie gleichzeitig Kontakte
und Leitungen bilden.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung weist das Leitungsgitter der Moduleinheit
mindestens ein Loch auf und mindestens ein Zapfen des Grundelements
greift in das Loch ein. Hierdurch wird eine besonders einfache Positionierung
und mechanische Halterung des Moduls ermöglicht. Das Loch kann im Leitungsgitter
mit sehr hoher Präzision
relativ zu den Bauelementen, insbesondere der integrierten Sensor-Schaltung
eingebracht werden. Seine relative Positionierung, insbesondere
damit zum eigentlichen Sensorelement, ist sehr exakt. An einem entsprechendem
Zapfen des Grundelements kann es leicht positioniert werden und
sich selbst zentrieren. Eine solche Halterung kann insbesondere
in Verbindung mit weiteren Befestigungen eine einfache und exakte Anbringung
des Moduls am Grundelement ermöglichen.
Insbesondere kann hier bei der Montage eine anfängliche Positionierung und
vorläufige
Halterung vor der Anbringung weiterer Befestigungen (Verschweißen, Anspritzen,
etc.) erzielt werden.
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Eine
besonders gute Positionierung wird durch mehrere Löcher und
entsprechende Zapfen erreicht. Die mechanische Fixierung kann vorteilhafterweise
durch Haltelaschen verbessert werden, die nach innen in mindestens
eines der Löcher
vorstehen. Beim Eindringen eines Zapfens verformen sich die Haltelaschen,
so daß eine
Einklemmung und Sperrwirkung eintritt. Dies kann besonders gut als vorläufige Fixierung
vor dem anschließenden
Umspritzen dienen.
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Häufig muß das eigentliche
Sensor-Element an exponierter Stelle plaziert werden. Damit dies leicht
gewährleistet
werden kann, ist es bevorzugt, daß das Grundelement einen länglichen
Trägerkörper aufweist,
an dessen Ende die integrierte Sensor-Schaltung angeordnet wird.
Das Leitungsgitter ist hierbei so gebogen, daß wenigstens ein Teil der Leitungsstränge längs des
Trägerkörpers verlaufen. Eine
solche Anordnung ist besonders für
Magnetfeldsensoren vorteilhaft, bei denen der integrierte Magnetsensor
dann stirnseitig am Ende angeordnet ist.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Herstellen einer
elektrischen Baueinheit;
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2 in
perspektivischer Ansicht ein Streifenmaterial als Ausgangsprodukt
des Herstellungsverfahrens aus 1;
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3 in
perspektivischer Ansicht das Streifenmaterial aus 2 nach
einem Stanzschritt;
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4a-4e in
perspektivischer Ansicht jeweils eine erste Ausführungsform eines Elements nach
den Bearbeitungsschritten des Verfahrens nach 1;
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5a–5c in
Draufsicht alternative Ausführungen
einer elektrischen Baueinheit;
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6a, 6b perspektivische
Ansichten eines Stanzgitters und eines Vorspritzlings für die Herstellung
einer ersten Ausführungsform
eines Sensors;
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7 eine
perspektivische Explosionsansicht der ersten Ausführungsform
eines Sensors;
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8 eine
perspektivische Ansicht des Sensors aus 7;
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9 einen
Längsschnitt
des Sensors aus 7 und
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10a, 10b in
schematischer Querschnittsansicht zwei Ausführungsformen eines Schichtaufbaus
auf der Oberfläche
eines Blechmaterials.
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Ein
grundlegender Gedanke der vorliegenden Erfindung ist es, bei einfachen
elektrischen Baueinheiten, insbesondere Sensor-Baueinheiten und Sensoren
hiermit, die bisher übliche
Verwendung von Leiterplatten zu verringern oder vollständig zu
vermeiden. Stattdessen sollen die benötigten elektrischen Baueinheiten
als Module mit möglichst
vollständigen
elektrischen Schaltungen auf Basis eines Leadframe sehr effizient
und kostengünstig
hergestellt werden. Diese lassen sich zur Herstellung von Sensoren
leicht in die gewünschte
geometrische Form bringen und am Sensor exakt und mechanisch zuverlässig anbringen
sowie sicher elektrisch kontaktieren. Die Module werden unter Verzicht
auf tragende oder verbindende Isolator-Strukturen wie Trägerplatten
(Leiterplatten) oder angespritzte Isolator-Träger-Strukturen gefertigt.
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Herstellung
von elektrischen Moduleinheiten im Leadframe-Verfahren
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Die
Herstellung der elektrischen Baueinheiten erfolgt in Form von Modulen,
die wie schematisch in 1 gezeigt hintereinander an
einem im Prinzip endlosen Streifen in verschiedenen Schritten hergestellt
und erst zum Schluß vereinzelt
werden.
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Ausgangspunkt
ist ein in 2 gezeigter dünner Blechstreifen,
bspw. Kupfer- (oder kupferhaltige Legierung), Stahl-, Neusilber
oder Messingblech einer Stärke
von 0,1 bis 1 mm, bevorzugt weniger als 0,5 mm, besser weniger als
0,3 mm, besonders bevorzugt 0,18 bis 0,2 mm. Der Streifen 10 weist
seitlich Transportstreifen 11 auf, an denen er zwischen
den Stationen 1–4 transportiert
wird. Dieser Streifen 10 wird, wie in 1 symbolisch
gezeigt, nacheinander in verschiedenen Arbeitsstationen bearbeitet.
Diese umfassen die Arbeitsstation 1 (Stanzen), Arbeitsstation 2 (Rohchip-Bestücken, Bonden),
Arbeitsstation 3 (Bauelemente Bestücken) und Arbeitsstation 4 (Freistanzen).
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In
den Arbeitsstationen 1–4 werden
auf dem Streifen elektrische Baueinheiten 12 gebildet und diese
so weiter bearbeitet, daß sie
nach dem letzten Bearbeitungsschritt als fertige elektrische Module 14 vorliegen.
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Die
Anordnung der Baueinheiten 12 innerhalb des Streifens 10 ist
wie in 3 dargestellt endlos möglichst direkt hintereinander,
um eine möglichst
gute Ausnutzung zu erreichen. Soweit es die Bearbeitung erfordert
bzw. erlaubt, ist es alternativ natürlich auch möglich, auf
dem Streifen nebeneinander mehrere Reihen der Baueinheiten 12 gleichzeitig
zu bilden, oder zwischen den Baueinheiten 12 auf dem Streifen 10 Abstände zu belassen.
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Die 4a–4e zeigen
eine einzelne Baueinheit 12, jeweils nach der Bearbeitung
durch die Stationen 1–4:
Aus
dem Metallstreifen 10 wird in der ersten Bearbeitungsstation
durch Stanzen ein Stanzgitter 16 mit einem umlaufenden
Rahmen 18, einer Anzahl von Leitungssträngen 20, einem Diepad
(Flächenbereich) 22 sowie
Kontaktbereichen 24 (kleinere Flächenbereiche) durch Entfernen
des dazwischen liegenden Materials gebildet. Das entstandene Stanzgitter
ist weiterhin flach und über
den Rahmen 18 Teil des Streifens 10. Das Stanzgitter 16 weist
für die
spätere Positionierung
und Fixierung in einem Sensor je zwei Positionierlöcher 15a und
Befestigungsöffnungen 15b auf.
Die Positionierlöcher 15a sind
kreisförmig berandet,
so daß sie
sich bei Aufnahme eines passenden Zapfens selbst zentrieren. Die
Befestigungsöffnungen 15b hingegen
sind unregelmäßig berandet,
so daß in
die Öffnung
vorstehende Laschen gebildet sind, die sich bei Aufnahme eines Zapfens
aus der Ebene heraus verbiegen und so eine Befestigung bilden können. Eine
derartige sperrende Aufnahme eines Zapfens ist bspw. von Sperrscheiben
bekannt.
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In
der zweiten Bearbeitungsstation 2 wird die Einheit 12 mit
einem Rohchip (Die) bestückt.
Wie in 4b gezeigt wird auf das Diepad 22 ein
Die 26 einer integrierten Schaltung aufgebracht und durch Kleben
fixiert.
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In
derselben Bearbeitungsstation erfolgt, wie in 4b gezeigt,
ein Kontaktieren der integrierten Schaltung 26 mit dem
Gitter 16 über
Bond-Drähte 28. Das
Kontaktieren von integrierten Schaltungen mittels Bond-Drähten ist
dem Fachmann an sich bekannt und soll deshalb hier nicht näher erläutert werden.
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In
der dritten Bearbeitungsstation werden diskrete Bauelemente bestückt, die
als Beschaltung der integrierten Schaltung 26 dienen. Wie
in 4c gezeigt, sind dies hier SMD-Kondensatoren C1,
C2, C3 und C4. Im gezeigten Beispiel werden diese SMD-Bauteile
durch Kleben mit leitfähigem
(silberhaltigem) Kleber mit dem Gitter 16 verbunden. Alternativ
ist auch eine Befestigung durch Laser-Schweißen möglich.
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In
der vierten Bearbeitungsstation erfolgt ein Freistanzen und Vereinzeln
der Baueinheit 12 zu einem Modul 14, wie in 4d gezeigt.
Verbleibende Brücken
zwischen den Leitungssträngen 20 werden durch
Stanzen entfernt.
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Das
Modul wird in einem letzten Bearbeitungsschritt gebogen (4e),
wobei der Flächenbereich 22 mit
der integrierten Schaltung 26 um 90° aus der Ebene des Stanzgitters 16 heraus
gebogen wird. Die verbleibenden Leitungsstege des dünnen Stanzgitters 16 sind
leicht biegsam. So wird ein für
den Einbau in einem Sensor fertig vorbereitetes Modul 14 hergestellt,
das mechanische Verbindungsstellen (Positionier-/Befestigungslöcher 15a, 15b)
sowie eine für
den späteren
Einsatz am Sensor angepaßte, gebogene
Form aufweist.
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Das
so hergestellte Modul 14 beinhaltet eine vollständige elektrische
Schaltung, die aus dem integrierten Schaltkreis 26 und
der zugehörigen
Anschluß-
bzw. Schutzbeschaltung aus den diskreten Bauelementen C1–C4 gebildet wird. Die Schaltung umfaßt beim
Freistanzen belassene Anschlußkontakte 32,
von denen im gezeigten Beispiel der mittlere Kontakt einen Massekontakt,
der obere Kontakt eine Spannungsversorgung für die integrierte Schaltung 26 und
der untere Kontakt einen Ausgangsanschluß der integrierten Schaltung 26 darstellt.
Die mechanische Verbindung des Moduls 14 ist gegeben durch die
durch die Bauelemente 26, C1–C4 gebildeten Verbindungen zwischen den Leitungssträngen 20.
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Bei
der integrierten Schaltang 26 handelt es sich um einen
Sensor-IC, im gezeigten Beispiel um einen speziellen ASIC mit einem
Hall-Sensor und einer digitalen Auswerteschaltung. Dieser ASIC wird bspw.
eingesetzt in einem Drehzahlsensor (Kurbelwellensensor), der unten
noch näher
erläutert
wird. Die integrierte Schaltang 26 setzt im Betrieb die
vom integrierten Hall-Sensor aufgenommenen Daten eines zeitvarianten
Magnetfelds in Sensor-Ausgangsdaten
um, die bspw. bei entsprechender Sensoranordnung einem Drehzahlwert
entsprechen können.
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Mögliche Abwandlungen des Herstellungsverfahrens für Moduleinheiten
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Zu
dem beschriebenen und in 1–4e dargestellten
Verfahren gibt es eine Anzahl von möglichen Abwandlungen und Ergänzungen:
- – Verschiedene
Abfolge der Schritte/Zusammenfassung bzw. Aufteilung von Bearbeitungsschritten
Die
Reihenfolge der Schritte im oben dargestellten Verfahren kann je
nach Bedarf auch abgewandelt werden, und es können ggf. auch mehrere Schritte
zusammengefaßt
oder Bearbeitungsschritte in Teilschritte unterteilt werden. Es
sei darauf hingewiesen, daß es
zwar bevorzugt ist, wie beschrieben das Bestücken von diskreten Bauelementen
einerseits und dem Die 26 andererseits wegen der für die Handhabung
des Die 26 notwendigen Reinheitsbedingungen zu trennen.
Alternativ kann die Bestückung
auch parallel erfolgen. In diesem Fall verringert sich die Anzahl
der notwendigen Bearbeitungsstationen entsprechend.
- – Herstellung
von verschiedenen Schaltungen durch selektives Stanzen
In 5a ist
ein alternatives Stanzgitter 16 gezeigt, das ebenfalls
mit dem oben beschriebenen Hall-ASIC bestückt ist. Dieser ASIC ist so
ausgelegt, daß die
Sensorausgangsdaten auf verschiedene Weise ausgegeben werden können, bspw. als
Analogsignal (Spannungssignal), PWM-Signal oder anderes Signal.
Hierfür
sind am ASIC verschiede ne Signalausgänge 34a, 34b, 34c, 34d vorgesehen,
die alle im Betrieb gleichermaßen aktiv
sind.
Beim letzten Schritt des oben erläuterten Herstellungsverfahrens
kann nun durch gezieltes Stanzen entschieden werden, welcher der
Ausgänge 34a–34d für das fertige
Modul 14 verwendet werden soll. In den 5b, 5c sind
beispielhaft alternative Ausführungen
des Moduls 14 gezeigt. Hierbei ist die Beschaltung in den
alternativen Ausführungen
nach 5b, 5c unterschiedlich.
Bei
der Ausführungsform
nach 5b sind die Signalausgänge 34a, 34b gegen
Masse kurzgeschlossen. Dies kann sinnvoll sein, um eine Abstrahlung
und entsprechende EMV-Problematik zu vermeiden. Signalausgang 34c ist
angeschlossen, während
Signalausgang 34d unbeschaltet bleibt.
Demgegenüber ist
in der Variante nach 5c nur der Signalausgang 34b beschaltet,
während die übrigen Signalausgänge unbeschaltet
bleiben.
Auf diese Weise können
durch Variation des oben erläuterten
Herstellungsverfahrens nur im letzten Schritt unterschiedliche Typen
des Moduls 14 erzeugt werden.
- – Verschiedene
Schaltungen/Bauelemente
Die in den Figuren gezeigte Schaltung
dient hier nur als ein Beispiel einer elektrischen Schaltung. Mit
dem Verfahren können
die unterschiedlichsten Schaltungen hergestellt werden. Auch die
dargestellte Beschaltung mit lediglich vier diskreten SMD-Kondensator-Bauelementen
stellt nur ein Beispiel dar. Alternativ können verschiedene diskrete
Bauelemente, beispielsweise Widerstände, Induktivitäten sowie
Halbleiter-Bauelemente
wie Transistoren, Dioden etc. verwendet werden, wie im jeweiligen
Einsatzfall benötigt.
Diese
können
als SMD-Bauelemente oder auch als bedrahtete Bauelemente vorliegen.
Dabei sollte dem Fachmann klar sein, daß die jeweils erwähnten Herstellungsschritte,
Bauelemente und sonstigen Merkmale der einzelnen Ausführungsformen
jeweils hier nur beispielhaft kombiniert sind und auch andere Kombinationen
hiervon ebenfalls möglich
sind.
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Herstellung
eines Sensors
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Nachfolgend
wird an Ausführungsbeispielen beschrieben,
wie die zuvor beschriebenen Module 14 zur Herstellung von
Sensoren verwendet werden können.
Die Sensoren umfassen hierbei jeweils einen Grundkörper. Dieser
kann als Trägerkörper ausgebildet
sein, der später
das elektrische Modul tragen wird. Ebenso kann der Grundkörper auch
ganz oder teilweise ein Gehäuse
bilden, in dem später
das elektrische Modul aufgenommen wird. Die Sensoren umfassen in
der Regel einen Stecker zur elektrischen Verbindung. Die Module
werden nun an den Grundkörpern
einerseits mechanisch fixiert, wobei es auf exakte Positionierung
des eigentlichen Sensorelements ankommt. Die zuvor nur über die
Bauelemente zusammenhängenden
Teile des Leitungsgitters werden durch die Aufnahme am Grundelement
und ein anschließendes
Umspritzen stabilisiert. Andererseits werden sie elektrisch kontaktiert
und mit dem Stecker verbunden.
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Zunächst wird
ein Grundkörper 116 hergestellt.
Es wird ein Vorspritzling 110 (6b) hergestellt,
in den ein Metall-Stanzgitter 112 (6a) eingespritzt
wird. Das Metall-Stanzgitter 112 ist
aus einem Metall-Blech, bevorzugt aus Bronze hergestellt. Alternativ
kann es auch aus Messing, evtl. auch aus Stahl bestehen. Es weist
eine Stärke
von 0,3 mm bis 1,2 mm auf bevorzugt 0,5 mm bis 1 mm. Das Material des
Stanzgitters 112 ist bevorzugt dicker als das Material
des Leadframe 16, besonders bevorzugt mindestens doppelt
so dick. Enden 114 des Stanzgitters dienen im späteren Sensor
als Steckkontakte. Gegenüberliegende
Enden 115 des Stanzgitters sind umgebogen.
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Um
den Vorspritzling 110 wird in einem weiteren Spritzguß-Schritt
der Grundkörper 116 als
Trägerkörper gebildet.
Der Grundkörper 116 weist
ein Steckergehäuse 118 auf,
das die Enden 114 des Stanzgitters 112 im Abstand
umgibt. Am Grundkörper 116 ist
weiter eine Anschraubhülse 120 zur
späteren
Befestigung des Sensors an seinem Einsatzort vorhanden. Weiter verfügt der Grundkörper 116 über einen
Aufnahmebereich 122, an dem die umgebogenen Enden 115 des
Stanzgitters 112 kontaktierbar sind. Am Aufnahmebereich 122 sind
vorstehende Stifte 124 vorgesehen.
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Ein
Sensor 130 wird wie in 7 gezeigt
zusammengesetzt, indem auf dem Aufnahmebereich 122 ein
elektrisches Sensormodul 14, dessen Herstellung oben beschrieben
ist, aufge setzt wird. Dabei greifen die Stifte 124 des
Aufnahmebereichs 122 in die Positionierlöcher 15a und
die Befestigungsöffnungen 15b ein.
Hierdurch ist eine exakte Positionierung des Moduls 14 am
Grundkörper 116 einerseits und
eine erste Fixierung andererseits erreicht. Die Kontaktflächen 32 des
Moduls 14 werden mit den umgebogenen Enden 115 des
Stanzgitters 112 verschweißt, um einerseits eine elektrische
Verbindung und andererseits eine weitere mechanische Fixierung zu
schaffen.
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Der
Aufnahmebereich 122 mit dem Modul 14 wird anschließend umspritzt.
So ist an der Spitze des Sensors 130 ein Spritzkörper 128 gebildet,
der den gesamten Aufnahmebereich 122 mit dem Modul 14 einbettet. 8 zeigt
den fertigen Sensor in einer perspektivischen Ansicht; 9 zeigt
einen Längsschnitt.
Die Leitungsstränge 20 des
Leitungsgitters 16 und die daran befestigten Bauelemente 26,
C1–C4 werden in der Kunststoff-Masse eingebettet
und hierdurch mechanisch fest gehalten und geschützt.
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Bei
der Positionierung des Moduls 14 kommt die integrierte
Sensorschaltung 26 aufgrund der Biegung des Moduls 14 stirnseitig
am Aufnahmebereich 122 zu liegen. Der darin enthaltene
Hall-Sensor ist so stirnseitig flach unmittelbar unter dem stirnseitigen Abschluß des Spritzkörpers 128 positioniert.
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Die
Herstellung des Sensors 130 ist sehr kostengünstig, da
nur wenige, gut zu automatisierende Fertigungsschritte notwendig
sind. Trotzdem ist die Genauigkeit bei der Positionierung des eigentlichen
Sensorelements, nämlich
des Hall-Sensors 26, hoch. Das Modul 14 ist an
den Zapfen 124 exakt ausgerichtet. Durch das Verschweißen mit
den Kontakten 115 des Stanzgitters ist es elektrisch sicher
kontaktiert und mechanisch fixiert.
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Für den Spritzkörper 128,
der das Modul 14 einbettet, kann ein Thermoplast verwendet
werden. Besonders bevorzugt wird der Spritzkörper 128 aber aus
einem Duroplast gebildet, da sich hierbei eine geringere thermische
und mechanische Belastung der Bauelemente ergibt.
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Für das Verschweißen geeigneter
Aufbau des Stanzgitters
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Wie
im obigen Ausführungsbeispiel
beschrieben erfolgt die Verbindung des Moduls 14 mit dem
Stanzgitter 112 bevorzugt mittels Schweißen. Es
hat sich erwiesen, daß beim
Ver schweißen
von herkömmlichen
Leadframe-Materialien aus Kupfer mit einem dünnen Anlaufschutz aus Reinzinn
(Sn) Probleme beim Schweißen
auftreten können.
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Für gute Schweißverbindungen
wird daher die Verwendung von anderen Leadframe-Materialien vorgeschlagen. Diese weisen
weiterhin als Grundmaterial Kupfer auf. Auf der Oberfläche sind
aber andere Materialien aufgebracht, die sich beim Schweißen als
weniger problematisch darstellen.
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In
einer ersten Ausführung
(10a) ist auf der Oberfläche eines Kupfer-Blechs 140 als
Anlaufschutz eine dünne
Schicht 144 aus Palladium (1μ) aufgebracht. Auf dieser ist
eine sehr dünne
Goldschicht 146 (0,1μ)
aufgebracht.
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In
einer zweiten Ausführung
(10b) ist zusätzlich
zwischen dem Kupfer-Material 140 und der Palladium-Schicht 144 als
Sperrschicht eine Zwischenschicht (2,5μ) aus Nickel aufgebracht.
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Die
Palladium-Schicht 144 weist eine Stärke von 0,2μ bis 5μ, bevorzugt 0,5μ bis 2μ auf. Die
Goldschicht 146 ist sehr dünn, bspw. 10 nm bis 1μm, besonders
bevorzugt 50 nm bis 0,5 μm.
Die optionale Nickel-Sperrschicht kann bspw. 0,5μ bis 5μ, bevorzugt 1,5μ bis 3μ stark sein.
Statt aus Gold kann die dünne
Abschlußschicht
auch aus Silber bestehen.
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Ein
derartig aufgebautes Blechmaterial läßt sich sehr gut mit einem
Stanzgitter 112 aus demselben Material oder aus anderem
Metall, bspw. Messing (CuZn) oder Bronze (CuSn), verschweißen.
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Ergänzungen
und Alternativen zu den Ausführungsformen
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Es
sind eine Anzahl von Ergänzungen
bzw. Alternativen zu den gezeigten Ausführungen möglich. Bspw. können einige
Leitungsstränge
des Gitters zur Zugentlastung Dehnungsschleifen bzw. eine Mäanderform
aufweisen. Bezüglich
der Möglichkeiten
einen Steckeranschluß vorzusehen
besteht einerseits, wie im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform
eines Sensors gezeigt, die Möglichkeit, das
Leitungsgitter (das üblicherweise
eine sehr geringe Blechstärke
von bspw. weniger als 0,25 m aufweist) an Steckkontakte anzuschweißen. Andererseits
besteht die Möglichkeit,
daß das
Leitungsgitter – ggf.
nach ein- oder mehrfacher Faltung – direkt als Steckkontakt dient.
Diese beiden Möglichkeiten – ebenso
wie andere Details der gezeigten Ausführungsformen, die hier jeweils
nur einmal im Zusammenhang mit einer bestimmten Ausführungsform dargestellt
worden sind – lassen
sich ebenfalls in beliebiger Weise auf andere Ausführungsformen übertragen
und kombinieren.