DE102006028279A1 - Reparaturverfahren - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Reparaturverfahren für Gasturbinenbauteile, insbesondere für integral beschaufelte Gasturbinenrotoren, mit folgenden Schritten: a) Bereitstellen eines zu reparierenden Gasturbinenbauteils (10); b) Entfernen eines beschädigten Abschnitts vom zu reparierenden Gasturbinenbauteil (10) unter Ausbildung eines Anbindungsabschnitts (11); c) Bereitstellen eines Ersatzteils (12) mit einem endkonturgenauen Anbindungsabschnitt (13); d) Bereitstellen eines Zwischenstücks (14) mit zwei Anbindungsabschnitten, nämlich einem ersten, endkonturgenauen Andingungsabschnitt (15) zur Anbindung des Zwischenstücks (14) an den endkonturgenauen Anbindungsabschnitt (13) des Ersatzteils (12) und einem zweiten, ein Aufmaß (17) aufweisenden Anbindungsabschnitt (16) zur Anbindung des Zwischenstücks (14) an den Anbindungsabschnitt (11) des zu reparierenden Gasturbinenteils (10); e) Verbinden des Zwischenstücks (14) und des Ersatzteils (12) an deren endkonturgenauen Anbindungsabschnitten (13, 15); f) Verbinden des Ersatzteils (12) über das Zwischenstück (14) an das zu reparierenden Gasturbinenbauteil (10) an deren entsprechenden Anbindungsabschnitten (11, 16); g) Bearbeiten des Verbindungsbereichs von Zwischenstück (14) und zu reparierendem Gasturbinenbauteil (10) durch Fräsen unter zumindest teilweisem Abtragen des Aufmaßes (17) vom Zwischenstück (14).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Reparaturverfahren für Gasturbinenbauteile, insbesondere für integral beschaufelte Gasturbinenrotoren.
- Gasturbinenbauteile, wie zum Beispiel integral beschaufelte Gasturbinenrotoren, unterliegen während des Betriebs einem Verschleiß insbesondere durch Oxidation, Korrosion, Erosion sowie Vogelschlag oder auch Hagelschlag. Durch den oben genannten Verschleiß der Gasturbinenbauteile kann es erforderlich werden, dieselben nach Beschädigung dadurch zu reparieren, dass beschädigte Abschnitte der Gasturbinenbauteile von denselben entfernt sowie nach dem Entfernen der beschädigten Abschnitte dieselben durch Ersatzteile erneuert werden. Bei dem aus der
EP 1 052 370 B1 bekannten Reparaturverfahren wird das Ersatzteil direkt an das zu reparierende Gasturbinenbauteil angebunden. - Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde ein neuartiges Reparaturverfahren zu schaffen. Dieses Problem wird durch ein Reparaturverfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß umfasst das Reparaturverfahren zumindest die folgenden Schritte: a) Bereitstellen eines zu reparierenden Gasturbinenbauteils; b) Entfernen eines beschädigten Abschnitts vom zu reparierenden Gasturbinenbauteil unter Ausbildung eines Anbindungsabschnitts; c) Bereitstellen eines Ersatzteils mit einem endkonturgenauen Anbindungsabschnitt; d) Bereitstellen eines Zwischenstücks mit zwei Anbindungsabschnitten, nämlich einem ersten, endkonturgenauen Anbindungsabschnitt zur Anbindung des Zwischenstücks an den endkonturgenauen Anbindungsabschnitt des Ersatzteils und einem zweiten, einen Aufmass aufweisenden Anbindungsabschnitt zur Anbindung des Zwischenstücks an den Anbindungsabschnitt des zu reparierenden Gasturbinenbauteils; e) Verbinden des Zwischenstücks und des Ersatzteils an deren endkonturgenauen Anbindungsabschnitten; f) Verbinden des Ersatzteils über das Zwischenstück an das zu reparierende Gasturbinenbauteil an deren entsprechenden Anbindungsabschnitten; g) Bearbeiten des Verbindungsbereichs von Zwischenstück und zu reparierendem Gasturbinenbauteil, insbesondere durch Fräsen bzw. ein spanabtragendes Bearbeitungsverfahren oder durch Lasermaterialabtragen oder dergleichen, unter zumindest teilweisem Abtragen des Aufmasses am Anbindungsabschnitt des Zwischenstücks.
- Das erfindungsgemäße Reparaturverfahren erlaubt eine hochgenaue und zugleich prozesstechnisch einfache Reparatur von Gasturbinenbauteilen.
- Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1 einen Ausschnitt aus einem zu reparierenden Gasturbinenbauteil zusammen mit einem Ersatzteil und einem Zwischenstück zur Verdeutlichung des erfindungemäßen Reparaturverfahrens. - Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Reparaturverfahren am Beispiel der Reparatur eines integral beschaufelten Gasturbinenrotors, an welchem ein beschädigtes Schaufelblatt durch ein entsprechendes Ersatzteil ersetzt werden soll, beschrieben. Bereits an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemäß Verfahren jedoch nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt ist, sondern vielmehr bei der Reparatur anderer Gasturbinenbauteile zum Einsatz kommen kann.
-
1 zeigt einen Ausschnitt aus einem zu reparierenden, integral beschaufelten Gasturbinenrotor10 , wobei von dem zu reparierenden Gasturbinenrotor10 ein beschädigter Abschnitt, nämlich ein beschädigtes Schaufelblatt einer Laufschaufel, unter Ausbildung eines Anbindungsabschnitts11 entfernt wurde. - Zur Reparatur des integral beschaufelten Gasturbinenrotors
10 wird im Sinne der hier vorliegenden Erfindung nach Entfernen des beschädigten Schaufelblatts unter Ausbildung des Anbindungsabschnitts11 als Ersatzteil12 ein neues Schaufelblatt bereitgestellt, wobei dieses Ersatzteil12 bzw. Schaufelblatt einen endkonturgenauen Anbindungsabschnitt13 aufweist. - Neben dem Ersatzteil
12 wird im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens weiterhin ein Zwischenstück14 bereitgestellt, welches bei der Reparatur des integral beschaufelten Gasturbinenrotors10 zwischen dem Anbindungsabschnitt11 des zu reparierenden Gasturbinenrotors und dem Anbindungsabschnitt13 des Ersatzteils12 angeordnet wird. Das Zwischenstück14 verfügt über zwei Anbindungsabschnitte, nämlich einen ersten, endkonturgenauen Anbindungsabschnitt15 zur Anbindung des Zwischenstücks14 an den endkonturgenauen Anbindungsabschnitt13 des Ersatzteils12 und einen zweiten Anbindungsabschnitt16 zur Anbindung des Zwischenstücks19 an den Anbindungsabschnitt11 des zu reparierenden Gasturbinenrotors10 . - Wie bereits erwähnt, ist das Zwischenstück
14 im Bereich des ersten Anbindungsabschnitts15 endkonturgenau ausgeführt, im Bereich des zweiten Anbindungsabschnitts16 hingegen verfügt das Zwischenstück14 über ein Aufmass17 , wobei das Aufmass17 sich in Richtung auf den zweiten Anbindungsabschnitt16 des Zwischenstücks14 vorzugsweise kontinuierlich vergrößert. Auf die Bedeutung des Aufmasses17 wird weiter unten im größeren Detail eingegangen. - Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens werden das Zwischenstück
14 sowie das Ersatzteil12 an ihren entsprechenden Anbindungsabschnitten13 und15 miteinander verbunden, und zwar vorzugsweise durch ein Fügeverfahren wie Schweißen oder Löten. Ein entsprechender Fügebereich18 zwischen dem Ersatzteil12 und dem Zwischenstück14 ist in1 schraffiert dargestellt. - Das zu reparierende Gasturbinenbauteil, nämlich der Gasturbinenrotor
10 , wird im Bereich seines Anbindungsabschnitts11 für das Ersatzteil vermessen, um so eine Ist-Kontur sowie Ist-Lage des Anbindungsabschnitts11 des zu reparierenden Gasturbinenrotors10 zu gewinnen. Hierzu wird der Gasturbinenrotor10 vorzugsweise auf einer Fräsmaschine eingespannt und in dieser eingespannten Position auf der Fräsmaschine vermessen. - Nach dem Vermessen des Anbindungsabschnitts
11 des zu reparierenden Gasturbinenrotors10 wird das Ersatzteil12 über das Zwischenstück14 an den zu reparierenden Gasturbinenrotor10 angebunden, wobei Zwischenstück14 und Gasturbinenrotor10 im Bereich der entsprechenden Anbindungsabschnitte11 und16 miteinander verbunden werden. Diese Verbindung erfolgt wiederum über ein Fügeverfahren, vorzugsweise über Schweißen oder Löten, wobei eine sich hierbei ausbildende Fügezone19 in1 wiederum schraffiert dargestellt ist. - Die Anbindung des Ersatzteils
12 über das Zwischenstück14 an den Anbindungsabschnitt11 des zu reparierenden Gasturbinenrotors10 erfolgt dabei derart, dass das Ersatzteil12 , welches im gezeigten Ausführungsbeispiel als Schaufelblatt einer Laufschaufel des integral beschaufelten Gasturbinenrotors10 ausgebildet ist, derart mit dem Gasturbinenrotor10 verbunden, dass das Ersatzteil12 eine Soll-Lage aufweist. Weiterhin ist das Ersatzteil12 endkonturgenau ausgeführt und verfügt demnach über eine Soll-Kontur. - Aus der bekannten Soll-Kontur und Soll-Lage des Ersatzteils
12 und der zuvor durch Vermessen gewonnenen Ist-Lage sowie Ist-Kontur des Anbin dungsabschnitts11 des zu reparierenden Gasturbinenrotors10 wird sodann ein Bearbeitungsprogramm bzw. Fräsprogramm errechnet, um im Sinne eines adaptiven Fräsens das Aufmaß17 des Zwischenstücks13 derart abzutragen, dass ein strömungstechnisch optimierter Übergang von der Ist-Kontur und Ist-Lage des Anbindungsabschnitts11 des zu reparierenden Gasturbinenrotors10 auf die Soll-Kontur und Soll-Lage des Ersatzteils12 bereitgestellt wird.1 zeigt in gestrichelter Linienführung innerhalb des Zwischenteils14 den sich bei einem solchen adaptiven Fräsen ausbildenden, strömungstechnisch optimierten Übergang zwischen dem Anbindungsabschnitt11 des zu reparierenden Gasturbinenrotors10 und dem Anbindungsabschnitt13 des Ersatzteils12 . - Die Ermittlung des Fräsprogramms zum adaptiven Fräsen kann dabei prinzipiell wie in der
EP 1 052 370 B1 beschrieben, erfolgen, so dass an dieser Stelle auf den Offenbarungsgehalt derEP 1 052 370 B1 durch Verweis explizit Bezug genommen wird. - Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Reparaturverfahrens ist ein konturgenaues und geometriegenaues Anbinden von Ersatzteilen an Anbindungsabschnitte von zu reparierenden Gasturbinenbauteilen möglich, und zwar ohne Kontursprung. Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines Zwischenstücks zwischen dem Ersatzteil und dem zu reparierenden Gasturbinenbauteil kann das Ersatzteil endkonturgenau bereitgestellt werden. Mit dem Zwischenstück können Schnittspalte sowie Schweißschrumpfungen beim Verbinden ausgeglichen werden. Weiterhin kann mit dem Zwischenstück ein Bearbeitungsaufmass bereitgestellt werden.
- Wie bereits erwähnt, erfolgt das Verbinden des Zwischenstücks mit dem Ersatzteil sowie des Zwischenstücks mit dem zu reparierenden Gasturbinenbauteil durch Schweißen oder Löten, wobei vorzugsweise ein Fügeverfahren verwendet wird, bei welchem die jeweiligen Bauteile ohne Einwirkung äußerer Kräfte und demnach spannungsfrei gefügt werden. Vorzugsweise findet Laserstrahlschweißen oder Elektronenstrahlschweißen zum Fügen der Bauteile Verwendung.
-
- 10
- Gasturbinenrotor
- 11
- Anbindungsabschnitt
- 12
- Ersatzteil
- 13
- Anbindungsabschnitt
- 19
- Zwischenstück
- 15
- Anbindungsabschnitt
- 16
- Anbindungsabschnitt
- 17
- Aufmass
- 18
- Fügezone
- 19
- Fügezone
Claims (4)
- Reparaturverfahren für Gasturbinenbauteile, insbesondere für integral beschaufelte Gasturbinenrotoren, mit folgenden Schritten: a) Bereitstellen eines zu reparierenden Gasturbinenbauteils (
10 ); b) Entfernen eines beschädigten Abschnitts vom zu reparierenden Gasturbinenbauteil (10 ) unter Ausbildung eines Anbindungsabschnitts (11 ); c) Bereitstellen eines Ersatzteils (12 ) mit einem endkonturgenauen Anbindungsabschnitt (13 ); d) Bereitstellen eines Zwischenstücks (14 ) mit zwei Anbindungsabschnitten, nämlich einem ersten, endkonturgenauen Anbindungsabschnitt (15 ) zur Anbindung des Zwischenstücks (19 ) an den endkonturgenauen Anbindungsabschnitt (13 ) des Ersatzteils (12 ) und einem zweiten, ein Aufmass (17 ) aufweisenden Anbindungsabschnitt (16 ) zur Anbindung des Zwischenstücks (14 ) an den Anbindungsabschnitt (11 ) des zu reparierenden Gasturbinenbauteils (10 ); e) Verbinden des Zwischenstücks (14 ) und des Ersatzteils (12 ) an deren endkonturgenauen Anbindungsabschnitten (13 ,15 ); f) Verbinden des Ersatzteils (12 ) über das Zwischenstück (14 ) an das zu reparierende Gasturbinenbauteil (10 ) an deren entsprechenden Anbindungsabschnitten (11 ,16 ); g) Bearbeiten des Verbindungsbereichs von Zwischenstück (14 ) und zu reparierendem Gasturbinenbauteil (10 ), insbesondere durch Fräsen, unter zumindest teilweisem Abtragen des Aufmasses (17 ) vom Zwischenstück (14 ). - Reparaturverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anbindungsabschnitt (
11 ) des zu reparierenden Gasturbinenbauteils (10 ) vor dem Verbinden mit dem Zwischenstück (14 ) zur Gewinnung einer Ist-Kontur und Ist-Lage dieses Anbindungsabschnitts vermessen wird. - Reparaturverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ersatzteil (
12 ) über das Zwischenstück (14 ) derart mit dem zu reparierenden Gasturbinenbauteil (10 ) verbunden wird, dass das Ersatzteil (12 ) eine Soll-Lage aufweisen. - Reparaturverfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Ist-Kontur und Ist-Lage des Anbindungsabschnitts (
11 ) des zu reparierenden Gasturbinenbauteils (10 ) und aus der Soll-Kontur und Soll-Lage des Ersatzteils (12 ) ein Fräsprogramm errechnet wird, um im Sinne eines adaptiven Fräsens das Aufmass (17 ) vom Zwischenstück (14 ) derart abzutragen, dass ein strömungstechnisch optimierter Übergang von der Ist-Kontur und Ist-Lage des Anbindungsabschnitts (11 ) des zu reparierenden Gasturbinenbauteils (10 ) auf die Soll-Kontur und Soll-Lage des Ersatzteils (12 ) bereitgestellt wird.
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