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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von faserverstärkten Bauteilen.
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Die
Verwendung von faserverstärkten
Bauteilen, auch als Faserverbundbauteile bezeichnet, ist vor allem
wegen ihrer hohen spezifischen Festigkeit (Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht)
in vielen Anwendungsbereichen vorteilhaft. Ein Faserverbundwerkstoff
ist ein Mischwerkstoff, der im Allgemeinen aus zwei Hauptkomponenten
besteht, nämlich
einer Matrix und darin eingebetteten Fasern. Durch gegenseitige
Wechselwirkungen dieser Komponenten erhält der Werkstoff höherwertigere
Eigenschaften als jede der beiden einzeln beteiligten Komponenten.
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Im
Besonderen betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung relativ
dickwandiger Faserverbundbauteile, in welchen typischerweise eine
Vielzahl von Faserhalbzeugen (z.B. Gewebe, Gelege, Geflechte, Fasermatten
oder Prepregs) übereinander
geschichtet in einer Matrix eingebettet sind.
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Insbesondere
die Herstellung von faserverstärkten
Bauteilen mit endkonturnahen Geometrien bereitet in der Praxis eine
Reihe von Problemen. Große
Setzwege (Dickenreduktion des Verbundaufbaus während des Herstellungsprozesses)
führen
beispielsweise oftmals zu unerwünschten
Ondulationen am resultierenden Bauteil. Ferner enthält der Herstellungsprozess
häufig
eine exotherme Reaktion, die insbesondere bei dicken Laminaten problematisch ist.
Beispielsweise kann eine solche Reaktion beim Aushärten eines
als Matrixwerkstoff dienenden Harzes erfolgen, wobei die dabei erzeugte
Wärme die Gefahr
der unkontrollierten Erwärmung
(Exothermie) der Matrix bis hin zu einer Entflammung des gesamten
Faserverbundes mit sich bringt.
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Schließlich ist
insbesondere die Herstellung von relativ dickwandigen Laminaten
mit endkonturnaher Geometrie mittels einfacher und kostengünstiger
Herstellungsverfahren schwierig, wie dies z. B. diskutiert wird
in dem Artikel von Feiler, M., Keck, R., Dudenhausen, W., "Erzeugung endkonturnaher
Geometrien in Vakuuminfusionsverfahren", DGLR Luft- und Raumfahrtkongress:
100 Jahre Motorflug – 112 Jahre
Menschenflug: Visionen gestalten Zukunft, München, 17.-20. November 2003,
Deutsche Gesellschaft für
Luft- und Raumfahrt e.V., 2003.
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In
vorstehend genannter Veröffentlichung wird
die Herstellung von konturtreuen Faserverbundbauteilen in einem
Vakuuminfusionsverfahren unter Zuhilfenahme spezieller "Druckstücke" vorgeschlagen, mittels
welchen die zur Erzeugung der Kontur notwendigen hohen Kräfte auf
den Stapelverbund ausgeübt
werden. Nachteilig ist jedoch, dass mit solchen Druckstücken jeweils
nur ganz spezielle Geometrien erzeugbar sind. Außerdem wird die oben erläuterte Problematik
von exothermen Reaktionen während
des Herstellungsprozesses wie auch das Problem von Ondulationen
in den nicht eigens druckbeaufschlagten Bereichen des Stapelaufbaus
nicht gelöst.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches
und zuverlässiges
Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten Bauteilen bereitzustellen,
welches insbesondere auch zur Bildung von vergleichsweise dickwandigen
Laminaten geeignet ist.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines faserverstärkten Bauteils,
umfassend die Schritte:
- a) Stapeln mehrerer
Faserwerkstofflagen zu einem ersten Stapel, Zugeben eines aushärtbaren Matrixwerkstoffes
und zumindest Teilaushärten des
ers ten Stapels, wobei der erste Stapel vor und/oder während des
Aushärtens
kompaktiert wird,
- b) Stapeln und Kompaktieren mehrerer Faserwerkstofflagen auf
dem ersten zumindest teilausgehärteten
Stapel zur Bildung eines zweiten Stapels, und
- c) Vereinigen eines nach Schritt a) gebildeten ersten Stapels
mit einem daraufliegenden nach Schritt b) gebildeten zweiten Stapel
zur Bildung des Bauteils.
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Für die Erfindung
wesentlich ist zunächst, dass
ein erster Stapelaufbau aus Faserwerkstofflagen in einem Matrixwerkstoff
bereits kompaktiert und zumindest teilausgehärtet ist (Schritt a), bevor
weitere, ebenfalls der Bildung des Bauteils dienende Faserwerkstofflagen
gestapelt und kompaktiert werden (Schritt b). Dieser mehrstufige
Aufbauprozess des Verbundwerkstoffs entschärft bereits die Problematik im
Hinblick auf ungünstig
große
Setzwege wie auch eine übermäßige Wärmeentwicklung
erheblich. Darüber
hinaus sind die zum Kompaktieren erforderlichen Kräfte vergleichsweise
gering, so dass diese mit geringerem Werkzeugaufwand erzeugt werden können. Für die Erfindung
wesentlich ist jedoch auch, dass das Stapeln und Kompaktieren der
weiteren Faserwerkstofflagen (im Schritt b) zur Bildung des zweiten
Stapels auf dem (bereits zumindest teilausgehärteten) ersten Stapel erfolgt.
Der erste Stapel fungiert damit vorteilhaft als "integriertes Werkzeug" zur Bildung des
zweiten Stapels.
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Ein
besonders bevorzugter Anwendungsbereich des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Herstellung von Kraftübertragungs-
oder Krafteinleitungselementen oder Beschlägen, insbesondere z. B. mit
L- oder T-förmigem
Querschnitt, doppelt T-förmigem
Querschnitt oder auch in Form einer so genannten "Kofferecke". Derartige Elemente
bzw. Beschläge
sind insbesondere als Strukturbauteile im Flug zeugbau interessant
(z. B. mit Abmessungen in der Größenordnung
von einigen 10 cm bis einigen m). Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
können insbesondere
derartige Bauteile oder auch andere Bauteile mit gekrümmten Bauteilabschnitten und/oder
mit (zusammengesetzten) Wandstärken von
mehr als 25 mm kostengünstig
hergestellt werden, was nachstehend auch als „dicke" Laminate bzw. „dickwandige" Bauteile bezeichnet
wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist vorteilhaft kompatibel zur Fertigung von dicken Laminaten bzw.
dickwandigen Bauteilen mittels textiler Preform-Technik und Vakuuminfusionsverfahren
(bzw. prinzipiell nach dem "open
mould"-Verfahren).
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Als
Faserwerkstofflagen im oben erwähnten Schritt
a) und/oder Schritt b) können
insbesondere textile Halbzeuge wie Matten, Gelege, Gewebe, Geflechte
oder auch Prepregs verarbeitet werden. Bei den Prepregs (engl. „preimpregnated
fibers") sind die Setzwege
zwar in der Regel weniger problematisch, jedoch bereitet die exotherme
Reaktion bei den bisherigen Verfahren häufig Probleme. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
insbesondere hohe Werkzeugkosten, eine aufwendige Preformherstellung,
eine schwierige Bestückung
des Werkzeugs und ein empfindlicher Prozess vermieden werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Faserwerkstofflagen im Schritt a) schichtweise
auf einer Formfläche
eines Werkzeugs abgelegt. Insbesondere bei Verwendung einer größeren Anzahl
von Faserlagen ist die Verwendung von so genannten NCF ("non crimp-fabric")-Einzellagen bevorzugt.
Die Formfläche
des Werkzeugs kann hierbei sowohl eben sein als auch wenigstens
einen gekrümmten
Flächenabschnitt
aufweisen, beispielsweise um dem ersten Stapelaufbau einen abgewinkelten
Profilquerschnitt (oder eine beliebig anders gekrümmte Form)
zu verleihen.
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In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass beim Stapeln der Faserwerkstofflagen im Schritt a)
Binderlagen zwischen einander benachbarten Werkstofflagen vorgesehen
werden. Derartige Binderlagen (z. B. Bindervlies) können als
einzelne separate Lagen zwischen den Faserwerkstofflagen oder auch
z. B. als Binder in Pulverform zu Vorfixierungs-Zwecken abgelegt
bzw. angeordnet werden. Alternativ können auch Faserwerkstofflagen
verwendet werden, die bereits mit einem Binder, beispielsweise durch
Kaschieren, belegt sind oder mit einem aufschmelzbaren Garn/Faden
oder Vlies verwebt bzw. verbunden sind.
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In
einer Ausführungsform,
die insbesondere im Hinblick auf die Herstellung von dickwandigen
Laminaten vorteilhaft ist, werden im Schritt a) insgesamt wenigstens
zwei Faserwerkstofflagen gestapelt. In diesem Schritt können auch
mehrere Stapel-Kompaktierungs-Zyklen erfolgen. Beispielsweise kann zunächst eine
Anzahl von Faserwerkstofflagen (z. B. 2 bis 5) gestapelt und kompaktiert
werden, sodann eine weitere Anzahl von Faserwerkstofflagen (z. B. nochmals
2 bis 5) darauf gestapelt und kompaktiert werden und dieser Stapel-Kompaktierungs-Prozess gegebenenfalls
noch weiter wiederholt werden, bevor der aushärtbare Matrixwerkstoff zugegeben
und zumindest teilausgehärtet
wird.
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Zum
Kompaktieren im Schritt a) kann in einfacher Weise z. B. ein Vakuumaufbau
verwendet werden. Ein Standardvakuumaufbau besteht beispielsweise
darin, dass der Lagenaufbau mit einer luftdichten Folie bedeckt
wird und sodann der Raum unter der Folie, in welchem sich der Lagenaufbau
befindet, mehr oder weniger evakuiert wird. In diesem Fall kann
der Lagenaufbau mit dem atmosphärischen Umgebungsdruck
beaufschlagt werden. Alternativ oder zusätzlich zum Evakuieren des von
der Folie begrenzten Raumes kann ein erhöhter Umgebungsdruck angewendet
werden, etwa indem der Lagenaufbau samt Folie in einen Autoklaven
gebracht wird. Auch ein Kompaktieren mittels Presse kann zur Anwendung
kommen.
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Falls
Binderlagen (z. B. Thermoplastbinder) zwischen den Faserwerkstofflagen
vorgesehen sind, so können
diese vorteilhaft bereits vor oder während der Kompaktierung aktiviert
(z. B. geschmolzen, angehärtet
oder ausgehärtet)
werden, etwa durch entsprechende Temperaturführung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind im Schritt a) Binderlagen zwischen einander benachbarten Faserwerkstofflagen
vorgesehen, die während
oder unmittelbar nach der Kompaktierung zur Vorfixierung aktiviert
werden, wobei der dann bereits zugegebene oder bevorzugt erst danach
zugegebene Matrixwerkstoff erst dann teilausgehärtet bzw. gehärtet wird,
wenn der Lagenaufbau durch die Aushärtung des Binders bereits vorfixiert
ist.
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Die
Zugabe des aushärtbaren
Matrixwerkstoffes in Schritt a) erfolgt in einer bevorzugten Ausführungsform
durch Infiltration, beispielsweise durch Verwendung eines Vakuuminfusionsverfahrens,
z. B. mittels eines Standardinfusionsverfahrens (VAP, VARI, etc.).
Für ein
Vakuuminfiltrationsverfahren kann z. B. ein Infiltrationsaufbau
mit Membranaufbau verwendet werden, wobei in einer Abdeckfolie (z.B. Membran)
und/oder dem Werkzeug entsprechende Ein- und Auslässe für eine Harzmatrix
vorgesehen sind.
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Eine
Teilaushärtung
des ersten Stapels im Schritt a) kann z. B. durch geeignete Temperaturführung erfolgen,
wodurch z. B. ein Vernetzungsgrad einer Harzmatrix zwischen 50 %
und 90 %, vorzugsweise etwa 80 % erzielt werden kann.
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Aber
auch die Kombination aus vollständig (100%)
ausgehärtetem
Stapel in Verbindung mit einer Klebstoffschicht zum Vereinigen von
ersten und zweiten Stapeln ist möglich.
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Im
Schritt b) dient der teilausgehärtete
(alternativ: vollausgehärtete)
erste Stapel vorteilhaft als Fertigungs- bzw. Formwerkzeug für die nachfolgende Kompaktierung
der weiteren Faserwerkstofflagen, die auf dem ersten Stapel zur
Bildung des zweiten Stapels angeordnet werden. Der Vorteil des mit
dem ersten Stapel gewissermaßen
in den Prozess "integrierten
Werkzeugs" ist besonders
gravierend, wenn der erste Stapel wenigstens abschnittweise gekrümmt ist,
beispielsweise einen gekrümmten
Verlauf entsprechend einer gekrümmten
Formfläche
eines Werkzeugs besitzt, auf welcher die ersten Faserwerkstofflagen
im Schritt a) gestapelt wurden. Der im Schritt a) gebildete erste
Stapel gibt dann den oder die "richtigen" Krümmungsradien
für die
weiteren Lagen bzw. den weiteren Aufbau vor.
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Abgesehen
davon, dass im Schritt b) das Stapeln auf dem bereits vorgefertigten
ersten Stapel erfolgt, können
im Schritt b) die oben für
den Schritt a) bereits erläuterten
Ausgestaltungen und Besonderheiten vorteilhaft vorgesehen werden.
So können beispielsweise
auch im Schritt b) Binderlagen zwischen einander benachbarten Faserwerkstofflagen vorgesehen
werden, eine größere Anzahl
von Faserwerkstofflagen gestapelt werden, mehrere Stapel-Kompaktierung-Zyklen
erfolgen, und zum Kompaktieren ein Vakuumaufbau (alternativ: Autoklav- oder
Presstechnik) verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass dem in Schritt b) gebildeten Stapel spätestens
im Schritt c) ein aushärtbarer
Matrixwerkstoff zugegeben und ausgehärtet wird.
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In
einer Ausführungsvariante
des Schritts c) ist vorgesehen, dass der im Schritt b) gebildete
zweite Stapel mit dem bei Abschluss dieses Schritts b) darunter
angeordneten, im Schritt a) gebildeten ersten Stapel dauerhaft vereinigt
wird, bei spielsweise durch Zugabe und Vollaushärtung eines aushärtbaren
Matrixwerkstoffes, z. B. mittels eines wie oben bereits beschriebenen
Infiltrationsverfahrens.
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In
einer anderen Ausführungsvariante
wird der im Schritt b) gebildete zweite Stapel im kompaktierten
und gegebenenfalls durch Binderlagen gebundenen Zustand vom ersten
Stapel abgenommen und mit einem anderen, z. B. nach Schritt a) gebildeten Stapel
vereinigt. Bei diesem Vereinigungsschritt erfolgt dann bevorzugt
die Zugabe und Aushärtung
eines aushärtbaren
Matrixwerkstoffes, um eine dauerhafte (d. h. nicht zerstörungsfrei
lösbare)
Verbindung zwischen den beiden Stapelaufbauten zu schaffen.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass im Schritt
c) mehrere nach Schritt a) gebildete Stapel mit mehreren nach Schritt
b) gebildeten Stapeln zur Bildung des gewünschten Bauteils vereinigt
werden. Beispielsweise können
die Schritte a) und b) parallel zueinander doppelt ausgeführt werden,
so dass damit 2 Stapelpaare jeweils bestehend aus einem ersten Stapel
und einem zweiten Stapel gebildet werden. Sodann können die
4 Stapel vereinzelt und neu zusammengefügt werden, um das Bauteil durch
Vereinigung (z. B. Zugabe und Aushärtung eines Matrixwerkstoffes)
dauerhaft miteinander zu verbinden.
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In
vielen Fällen
ist es z. B. hinsichtlich der Logistik von Vorteil, wenn der oder
die im Schritt b) verwendeten Faserwerkstoffe wenigstens teilweise identisch
mit dem oder den bereits im Schritt a) verwendeten Faserwerkstoffen
sind. Dasselbe gilt für gegebenenfalls
vorgesehene Binderlagen sowie den im Herstellungsverfahren verwendeten
Matrixwerkstoff.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsvariante können die
in Schritt a) und Schritt b) hergestellten Stapel jeweils nach dem
Kompaktieren vollständig ausgehärtet wer den
und dann anschließend
in Schritt c) durch Verwendung einer Klebstoffschicht zu einem Bauteil
zusammengefügt
(d.h. vereinigt) werden.
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Werden
Prepregs (d.h. vor imprägnierte
Faser-Halbzeuge) verwendet, so kann ggf. auf das Zugeben von aushärtbarem
Matrixwerkstoff verzichtet werden, so dass das Verfahren dann folgende
Schritte umfasst:
- a) Stapeln mehrerer Prepreg-Lagen
zu einem ersten Stapel, Kompaktieren der gestapelten Prepreg-Lagen
und zumindest Teilaushärten
des ersten Stapels,
- b) Stapeln und Kompaktieren mehrerer Prepreg-Lagen auf dem zumindest
teilweise ausgehärteten
ersten Stapel zur Bildung eines zweiten Stapels, und
- c) Vereinigen eines nach Schritt a) gebildeten ersten Stapels
mit einem daraufliegenden nach Schritt b) gebildeten zweiten Stapel
zur Bildung des Bauteils.
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Auch
bei einem derartigen Prepreg-Bauteil können die in den Schritten a)
und b) gebildeten Stapel nach dem Kompaktieren auch vollständig ausgehärtet werden,
die dann in Schritt c) mittels Klebstoffschicht zu einem Bauteil
vereinigt werden. Bei einer derartigen Prepreg-Ausführung kann
auf die oben beschriebenen Binderlagen sowie auf die Infiltration einer
Hartmatrix verzichtet werden.
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Prinzipiell
ist das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
für beliebige
Faserwerkstoffe und Matrixwerkstoffe geeignet. Besonders vorteilhaft
ist das Verfahren gegenüber
den bisherigen Verfahren für
die Herstellung von stärker
gekrümmten
und/oder dickeren Bauteilen. Als Fasern kommen beispielsweise Glasfasern,
Koh lenstofffasern, synthetische Kunststofffasern, Stahlfasern oder
Naturfasern in Betracht. Als Matrixmaterial sind insbesondere Kunststoffe
wie z. B. duroplastische Kunststoffe (Kunstharze) interessant. Diese
Aufzählungen
sind jedoch lediglich beispielhaft zu verstehen. Außerdem können gegebenenfalls
in an sich bekannter Weise Füllstoffe oder
andere Additive zugegeben werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf
die beigefügten
Zeichnungen weiter beschrieben. In denen zeigt schematisch:
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1 das
Stapeln mehrerer Faserwerkstofflagen auf einer Formfläche eines
Werkzeugs,
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2 die
Kompaktierung des gemäß 1 gebildeten
Stapels,
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3 die
Zugabe und (Teil-)Aushärtung
eines Matrixwerkstoffes nach der Kompaktierung gemäß 2,
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4 das
Stapeln mehrerer weiterer Faserwerkstofflagen auf dem gemäß der 1 bis 3 gebildeten
ersten Stapel zur Bildung eines zweiten Stapels,
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5 die
Kompaktierung des zweiten Stapels sowie die Aktivierung des Binders
des zweiten Stapels im Anschluss an das Stapeln gemäß 4,
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6 ein
Temperaturverlaufsdiagramm zur Veranschaulichung verschiedener Härtungszyklen,
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7 die
Positionierung eines Zwickels auf einem vorkompaktierten Bodenlaminat,
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8 die
Zusammenlegung von zwei gemäß 5 vorkompaktierten
Stapeln auf dem in 7 dargestellten Bodenlaminat,
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9 die
Anfügung
von zwei gemäß 3 gebildeten,
zumindest teilausgehärteten
Stapeln am Zusammenlegungsaufbau von 8,
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10 die
Infiltration des Gesamtaufbaus von 9 mit einem
aushärtbaren
Matrixwerkstoff,
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11 die
Teilaushärtung
der im Gesamtaufbau von 10 enthaltenen
vorkompaktierten und infiltrierten Stapel,
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12 das
Tempern des Gesamtaufbaus zur dauerhaften Verbindung der darin enthaltenen Verbundwerksstoffe
und damit Schaffung des Bauteils, und
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13 eine Übersichtsdarstellung
des Gesamtprozesses.
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Die 1 bis 12 veranschaulichen
ein Verfahren zur Herstellung eines faserverstärkten Bauteils 10 (12),
umfassend drei nacheinander durchgeführte Schritte:
- a) Stapeln mehrerer Faserwerkstofflagen zu einem ersten Stapel,
Kompaktieren des ersten Stapels, Infiltrieren des ersten Stapels
mit einem aushärtbaren
Matrixwerkstoff und Aushärten
oder Teilaushärten
des ersten Stapels (1 bis 3),
- b) Stapeln mehrerer weiterer Faserwerkstofflagen auf dem zumindest
teilausgehärteten
ersten Stapel zur Bildung eines zweiten Stapels und Kompaktieren
der weiteren Faserwerkstofflagen (4 bis 5),
und
- c) Vereinigen von zwei nach Schritt a) gebildeten ersten Stapeln
mit jeweils daran anliegenden nach Schritt b) gebildeten zweiten
Stapeln zur Bildung des Bauteils (7 bis 12).
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Diese
3 Schritte a), b) und c) werden nachfolgend detaillierter beschrieben.
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Wie
es in 1 dargestellt ist, werden zunächst mehrere Einzellagen 12 (in 1 sind 5 derartige
Einzellagen 12 dargestellt) in Form von textilen Halbzeugen
(z. B. Matten, Gelege, Gewebe, Geflechte oder Prepregs) schichtweise
auf einer Formfläche 14 eines
Werkzeugs, manuell oder automatisch, abgelegt. Der Pfeil 16 symbolisiert
die Lege- bzw. Kompaktierrichtung bei diesem Stapelprozess. In der
Figur nicht dargestellt sind Binderschichten, mit denen die einzelnen
Faserwerkstofflagen 12 wenigstens auf denjenigen Seiten
versehen sind, die im gebildeten Stapel einer benachbarten Faserwerkstofflage 12 zugewandt
sind.
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Sodann
wird, wie dies aus 2 ersichtlich ist, der aus den
Faserwerkstofflagen 12 gebildete Stapel bzw. Lagenaufbau
mit einer luftdichten Folie 18 bedeckt und durch Evakuieren
des Raums unterhalb der Folie mit dem Umgebungsdruck (atmosphärischer
Luftdruck) beaufschlagt. Die hierfür erforderlichen Evakuierungsmittel
(Luftabsauganschlüsse
am Lagenaufbau und Vakuumpumpe) sind der Einfachheit der Darstellung
halber in der Figur nicht eingezeichnet.
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Diese
Druckbeaufschlagung erfolgt bei einer Temperatur, die oberhalb der
Aushärtetemperatur des
Binders liegt, so dass der aus den Lagen 12 gebildete Stapel 20 hierbei
sowohl in seiner Dicke reduziert wird als auch eine gewisse Eigenstabilität durch die
Verfestigung des Binders erhält.
Im dargestellten Beispiel ist ein Thermoplastbinder mit einer Erweichungstemperatur
von etwa 80 °C
vorgesehen. Die Temperatur beim Kompaktieren beträgt 110 °C. Die jeweiligen
Temperaturen hängen
selbstverständlich vom
verwendeten Bindermaterial ab.
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Dann
erfolgt, wie es in 3 dargestellt ist, eine Infiltration
des Stapels 20 mittels eines Standardinfusionsverfahrens
(VAP, VARI, etc.), bei welchem der Stapel 20 mit einem
(nicht dargestellten) Verteilermedium und typischerweise einer Folie 22 bedeckt
wird. Sodann wird ein Matrixwerkstoff in Form einer flüssigen Harzmatrix über einen
nicht dargestellten Einlass und das Verteilermedium für eine vergleichmäßigte Verteilung
des Harzes einströmen gelassen.
Ferner wird der Innenraum wieder evakuiert bzw. das überschüssige Harz über (nicht
dargestellte) Auslässe
abgesaugt. Nachdem der Stapel 20 vollständig mit dem Matrixwerkstoff
getränkt
ist, wird die Harzzufuhr unterbrochen und eine (Teil-) Aushärtung durch
einen geeigneten Temperaturzyklus des Aufbaus bewirkt. Anstelle
eines derartigen Infiltrationsprozesses kann die Harzmatrix auch
durch einen Harzfilm (z.B. in Form einer Folie) appliziert werden, der
z.B. den Stapel 20 abdeckt oder vorher zwischen den Faserwerkstofflagen 12 angeordnet
wurde.
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Im
dargestellten Beispiel erfolgt eine Teilaushärtung des Stapels 20 zur
Bildung eines teilausgehärteten
Stapels 24 bei einer Temperatur von 110 °C mit einem
Temperaturverlauf, der in 6 dargestellt und
mit 26 bezeichnet ist. Diese Temperatur bzw. der Temperaturverlauf
ist derart an die verwendete Harzmatrix angepasst, dass hierbei
keine vollständige Vernetzung
der Matrix erzielt wird, sondern lediglich ein Vernetzungsgrad von
vorzugsweise 80 % ± 10
% erreicht wird. Bei dem in diesem Beispiel verwendeten Temperaturverlauf
erfolgt zunächst
ein etwa linearer Temperaturanstieg (0,5 °C/min), gefolgt von einer Phase
mit etwa konstanter Temperatur von 110 °C, die den Großteil des
Anhärteprozesses
ausmacht, und schließlich
gefolgt von einem wieder etwa linearen Temperaturabfall, der im
Vergleich zum Temperaturanstieg relativ rasch erfolgt. Die somit maximal
erreichte und über
einen Großteil
des Verlaufs (dieser ist abhängig
von der Bauteildicke und der Matrix) gehaltene Aushärtetemperatur
von 110 °C
ist kleiner als die typische Aushärtetemperatur der verwendeten
Harzmatrix. In 6 gestrichelt darge stellt und
mit 42 bezeichnet ist ein "herkömmlicher Temperaturverlauf', der zum vollständigen Aushärten eines
vergleichsweise dünnen
Laminats aus den beschriebenen Werkstoffen verwendet werden könnte.
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Damit
ist der oben erwähnte
Schritt a) abgeschlossen.
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Der
teilausgehärtete
Stapel 24 dient sodann als Formwerkzeug für die nachfolgend
beschriebene Ausbildung eines zweiten Lagenstapels.
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Wie
es in 4 dargestellt ist, werden nun weitere Faserwerkstofflagen 28 in
einer Kompaktier- bzw. Legerichtung 30 auf dem bereits
teilausgehärteten
ersten Stapel 24 schichtweise abgelegt, wobei die in 4 obere
Oberfläche
des Stapels 24 im dargestellten Beispiel einen Krümmungsradius
für den durch
die weiteren Lagen 28 gebildeten Stapel vorgibt.
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Dann
erfolgt, wie es in 5 dargestellt ist, eine Kompaktierung
der weiteren Lagen 28 zu einem kompaktierten zweiten Stapel 32.
Diese Kompaktierung erfolgt im dargestellten Beispiel wie oben mit Bezug
auf 2 für
den ersten Stapel 20 beschrieben in einem Standardvakuumverfahren
unter Zuhilfenahme einer luftdichten Folie 34, ggf. mittels
Autoklav oder auch mit Presstechnik. Anders als mit Bezug auf 2 beschrieben,
ist bei der Kompaktierung des zweiten Stapels 32 jedoch
nicht die Werkzeugformfläche 14 konturbestimmend
sondern die diesem Stapel zugewandte Flachseite des ersten teilausgehärteten Stapels 24.
Damit wird eine zwangsläufige
Anpassung der in 5 unteren Flachseite des zweiten
Stapels 32 an die in 5 obere
Flachseite des ersten Stapels 24 realisiert.
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Damit
ist der oben erwähnte
Schritt b) beendet, der jedoch beliebig oft wiederholt werden kann.
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Ausgehend
von der in 5 dargestellten Situation ist
es denkbar, ähnlich
bzw. praktisch identisch wie mit Bezug auf 3 beschrieben,
den zweiten vorkompaktierten Stapel 32 in seiner Anordnung auf
dem bereits teilausgehärteten
ersten Stapel 24 mit einem Matrixwerkstoff zu versehen
und den Gesamtaufbau aus den beiden Stapeln 24, 32 vollständig auszuhärten, um
hierdurch eine dauerhafte Verbindung herzustellen. Es wird damit
ein faserverstärktes
Bauteil mit dem aus 5 ersichtlichen L-förmigen Querschnitt
resultieren, wobei die eingangs erläuterten Nachteile aus dem Stand
der Technik vermieden sind. Insbesondere kann diese Bauteil mit
vergleichsweise großer
Schichtdicke (z. B. > 25 mm)
problemlos gefertigt werden. Diese Herstellungsvariante kann selbstverständlich im
Hinblick auf die Anzahl und Art der in den Schritten a) und b) verwendeten
Faserwerkstoffe, hinsichtlich des oder der verwendeten Matrixwerkstoffe
und hinsichtlich der Gestaltung der Werkzeugformfläche 14 modifiziert werden.
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Der
vorstehend erwähnte
Vereinigungsschritt zur Bildung des gewünschten Bauteils ist bei dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel
jedoch in anderer Weise vorgesehen und wird nachfolgend mit Bezug
auf die 7 bis 12 beschrieben.
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Wie
es in 7 dargestellt ist, wird zur Realisierung des oben
erwähnten
Schritts c) ein in Form einer ebenen Platte vorkompaktiertes Bodenlaminat 36 bereitgestellt.
Bei diesem Bodenlaminat 36 handelt es sich bevorzugt um
eine textile Preform, die ähnlich
wie oben mit Bezug auf die 1 und 2 beschrieben
gefertigt wurde. Zur praktischen Vereinfachung der nachfolgenden
Vereinigung vorgefertigter Komponenten kann sodann, wie in 7 dargestellt,
ein Zwickel 38 (z.B. Schaumkern, textiler oder harter Zwickel
z.B. aus CFK) auf dem kompaktierten Verbund 36 positioniert
werden.
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Sodann
werden, wie es in 8 dargestellt ist, zwei nach
obigem Schritt b) gebildete Stapel 32 als vorgefertigte
Komponenten am Schaumkern 38 und Bodenla minat 36 angrenzend
zusammengelegt. Dass hier zwei Komponenten 32 verwendet
werden können,
rührt daher,
dass die oben mit Bezug auf die 1 bis 5 erläuterten
Schritte parallel zueinander doppelt ausgeführt wurden (s. z.B. 13).
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Anschließend werden
die aus diesen beiden parallel ausgeführten Schritten resultierenden
ersten, bereits teilausgehärteten
Stapel 24 "passend" als noch weitere
Komponenten an die kompaktierten Stapel 32 angelegt, wie
dies in 9 dargestellt ist.
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An
dieser Stelle sei angemerkt, dass der in 9 gezeigte
Gesamtaufbau auch dadurch realisiert werden kann, dass zwei Stapelpaare
der in 5 dargestellten Art aneinander gefügt werden (ohne
die jeweils ein Paar bildenden Stapel 24, 32 vorher
zu vereinzeln). Selbstverständlich
ist auch eine Anordnung ohne Bodenlaminat 36 und/oder Schaumkern 38 möglich. Daneben
kann auch die Reihenfolge der Schritte gemäß 7 bis 9 umgekehrt
werden.
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Der
Gesamtaufbau gemäß 9 mit
dem im Zwickelbereich angeordneten Schaumkern 38 (oder einem
anderen textilen Halbzeug oder vorausgehärtetem Material) wird sodann
wie in 10 dargestellt erwärmt. Bei
ca. 100 °C
wird der Binder aktiviert und, wie in 11 dargestellt,
wieder mit einer Harzmatrix infiltriert und bei 120 °C teilausgehärtet. Ein
dazu zweckmäßiger Membranaufbau
mit Einlass und Auslass für
die Harzmatrix ist in dieser Figur und den nachfolgenden 11 und 12 der
Einfachheit der Darstellung halber wieder weggelassen. Auch hier
kann zur Applikation der Harzmatrix anstelle eines Infiltrationsprozesses
der voranstehend erwähnte
Harzfilm verwendet werden.
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Die 11 und 12 veranschaulichen
die Aushärtung
des Gesamtaufbaus entsprechend einem modifizierten Aushärtezyklus,
der in 6 dargestellt und mit 40 bezeichnet ist.
Bei diesem Verlauf erfolgt wie beim Verlauf 26 zunächst ein
etwa li nearer Temperaturanstieg zu einer Temperatur von etwa 120 °C, die sodann über einen
längeren
Zeitraum gehalten wird. In dieser Temperaturverlaufsphase erfolgt
eine Teilaushärtung
der in den Stapeln 24 befindlichen Harzmatrix (vgl. 11).
Im weiteren Verlauf dieser Temperierung erfolgt ein noch weiterer etwa
linearer Temperaturanstieg (0,5 °C/min)
auf eine Maximaltemperatur von etwa 150 °C, die zum Tempern des Gesamtaufbaus
eine gewisse Zeitdauer gehalten wird (vgl. 12), woraufhin
die Temperatur zur Beendigung dieser Temperierung wieder abfällt. Durch
das Tempern bei 150 °C
für einige Stunden
wird ein Vernetzungsgrad von nahezu 100 % der Matrix erreicht und
der oben erwähnte
Schritt c) und die Herstellung des Bauteils 10 sind beendet.
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Das
Bauteil 10 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Profilteil
mit T-förmigem Querschnitt.
Dabei bilden die nach Schritt a) gebildeten Komponenten "äußere Schalen", wohingegen die nach
Schritt b) gebildete Komponente eine "innere Schale" am fertigen Bauteil 10 ausbildet.
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13 veranschaulicht
nochmals den Gesamtprozess der vorstehend beschriebenen Herstellung
des Bauteils 10. Daraus wird die beim obigen Ausführungsbeispiel
vorgesehene "Kaskadierung" der Herstellungsschritte
deutlich, bei welcher die Schritte a) und b) doppelt ausgeführt werden
und die daraus resultierenden vorgefertigten Komponenten in einem
einzigen weiteren Vereinigungsschritt c) miteinander verbunden und
vollständig
ausgehärtet werden.
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Ganz
allgemein können
diese Schritte auch in anderer Weise kaskadisch hintereinander geschaltet
sein, so dass das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
auch für
die Fertigung von theoretisch beliebig dicken und/oder komplizierter
geformten Laminaten geeignet ist. Insbesondere kann das beschriebene
Verfahren z. B. hinsichtlich der Anzahl von parallel ausgeführten Schritten
a) und b) modifiziert werden. Des Weiteren können auch der Schritt a) und/oder
der Schritt b) der gestalt modifiziert werden, dass in jedem dieser
Schritte jeweils eine bestimmte Anzahl von Faserwerkstofflagen gestapelt und
kompaktiert und teilausgehärtet
bzw. ausgehärtet
werden und sodann gleich noch weitere Faserwerkstofflagen in demselben
Schritt aufgestapelt und kompaktiert werden.
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Auch
im Hinblick auf die Gestaltung der Werkzeugformfläche sind
vielfältige
Modifikationen denkbar. Ein wesentlicher Punkt der Erfindung bleibt jedoch
auch dann die dem Herstellungsverfahren inhärente Bereitstellung einer
von der Oberfläche
einer teil- oder ausgehärteten
Komonente (Stapel 24) für die
nachfolgende Formgebung beim Kompaktieren einer weiteren Bauteilkomponente
(Stapel 32) für dasselbe
Bauteil gebildeten "Werkzeugfläche". Diese Oberfläche kann
zudem vor dem Ablegen weiterer Faserwerkstofflagen zur Bildung weiterer
Stapel oberflächenbehandelt
werden und/oder mit einer Klebstoffschicht versehen werden.
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Es
sei zudem angemerkt, dass bei der im Zusammenhang mit 1-13 beschriebenen
Bauteil-Herstellung für
den Fall, dass Prepreg-Lagen verwendet werden, ggf. auf die Infiltration
einer Harzmatrix verzichtet werden kann, da die Prepreg-Lagen an sich
vorimprägniert
sind. Ebenso ist das Anordnen von Binderlagen nicht zwingend erforderlich.
Ansonsten kommen die voranstehend beschriebenen Schritte a), b)
und c) ebenso zur Anwendung.
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Mit
der erfindungsgemäßen Herstellung kann
die Preformqualität
erheblich verbessert werden (keine Ondulationen). Außerdem wird
das Aushärten
von dicken Laminaten (durch Verhinderung einer unkontrollierten
exothermen Reaktion) vereinfacht und ohne größere Risiken ermöglicht.
Schließlich
kann das Bauteil bei geringen Werkzeugkosten (insbesondere bei einem
Verzicht auf Autoklav-Prozessschritte
oder geschlossene Werkzeuge wie beim RTM-Prozess) mit hoher Konturgenauigkeit
hergestellt werden. Jedoch besteht auch die Möglichkeit einen oder mehrere
Prozessschritte in einem geschlossenen Werkzeug herzustellen (z.B.
RTM-Prozess).
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Sämtliche
bei dem beschriebenen Beispiel vorgesehenen Temperaturen und Temperierungszeiten
bei den verschiedenen Prozessschritten können selbstverständlich an
den jeweiligen Anwendungsfall und insbesondere das verwendete Matrixmaterial
angepasst modifiziert werden.