DE102006018591A1 - Verfahren zur perspektivischen Entzerrung eines Bildes - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur perspektivisch entzerrten Darstellung eines mit Hilfe eines Aufnahmeobjektivs (3) mit der Brennweite (f) aufgenommenen Bildes, umfassend eine endliche Anzahl n an Bildpunkten (P<SUB>i</SUB>), wobei jedem Bildpunkt (P<SUB>i</SUB>) innerhalb eines kartesischen Koordinatensystems, dessen Nullpunkt in der Bildmitte und dessen z-Achse orthogonal zur Bildebenen aus dieser heraus gerichtet angeordnet wird, Bildkoordinaten (x<SUB>i</SUB>; y<SUB>i</SUB>; 0) zugeordnet werden und anschließend die Position jedes Bildpunktes (x<SUB>i</SUB>; y<SUB>i</SUB>; 0) transformiert wird, dass eine Verschwenkung der Bildebene erzielt wird, wobei zunächst der Verschwenkwinkel alpha des Bildes in der x-y-Ebene, der Verschwenkwinkel beta des Bildes in der y-z-Ebene und der Verschwenkwinkel gamma in der x-z-Ebene definiert werden und anschließend auf Basis jedes Bildpunktes (x<SUB>i</SUB>; y<SUB>i</SUB>; 0) ein transformierter Bildpunkt P<SUP>T</SUP> mit den Koordinaten (x<SUB>i</SUB><SUP>T</SUP>; y<SUB>i</SUB><SUP>T</SUP>; 0) ermittelt wird zu $F1. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Kamera zur digitalen, perspektivisch entzerrten Aufnahme eines Bildes mit Bildpunkten (x<SUB>i</SUB>; y<SUB>i</SUB>; 0), umfassend ein Aufnahmeobjektiv (3) mit einer Brennweite (f), eine Speichereinheit (8) zur Speicherung des aufgenommenen Bildes, Mittels zur Lageermittlung der Kamera (1) sowie eine Prozessoreinheit (7) zur Transformation von Bildpunkten (x<SUB>i</SUB>; y<SUB>i</SUB>; 0), die zwischen Aufnahmeobjektiv (3) und speichereinheit (8) angeordnet ist, wobei die Prozessoreinheit (7) derart eingerichtet ist, dass auf Basis ...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur perspektivischen Entzerrung eines Bildes nach dem Patentanspruch 1. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Ka-mera zur perspektivisch entzerrten Aufnahme eines Bildes nach dem Patent-anspruch 6.
  • Bei der Erstellung von Fotografien mit Hilfe einer Kamera findet eine Übertragung dreidimensionaler Szenarien in zweidimensionale Bilder statt. Diese Übertragung stellt genau genommen eine Abstraktion dar. Im Bereich der Malerei fanden verschiedene Kulturen unterschiedliche kulturbezogen jeweils gültige Darstellungsmöglichkeiten. Bereits im antiken Griechenland war die zentralperspektivische Darstellung bekannt. Diese war jedoch bereits im Mittelalter wieder aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein verschwunden und wurde erst in der Renaissance erneut entdeckt. Seitdem ist sie ein wesentliches stilistisches Merkmal der europäischen Malerei.
  • In der Architekturfotografie orientierte man sich stets, in dieser kulturellen Tradition stehend, an der Zentralperspektive. Als physikalisches, optisches Modell ist die zentralperspektivische Darstellung jedoch inkonsistent, da die Horizontale und die Vertikale unterschiedlich dargestellt werden. Dahingegen entspricht die zentralperspektivische Darstellung jedoch sehr wohl der menschlichen Wahrnehmung. Wird beispielsweise ein 50 Meter hohes Hochhaus aus 30 Meter Entfernung als Ganzes betrachtet, werden senkrechte Linien an dem Gebäude auch senkrecht und damit parallel wahrgenommen. Wird hingegen ein 50 Meter langes, gerades Stück Straße von einer 30 Meter hohen Brücke aus betrachtet, das genau unter der Brücke beginnt und sich nach vorne erstreckt, werden die seitlichen parallelen Begrenzungen der Straße nicht als parallel wahrgenommen, sondern als sich mit zunehmender Entfernung verjüngend.
  • Die Ursache für die unterschiedliche Behandlung von Horizontale und Vertikale bei jeweils gleichen Abstands- und Winkelverhältnissen in der menschlichen Sinneswahrnehmung liegt in der Interpretation der vom Auge optisch erzeugten Bilder. Waagerechte Linien werden als sich verjüngend wahrgenommen, da dies eine Entfernungsabschätzung erlaubt. Senkrechte Linien werden bei der Wahrnehmung senkrecht gestellt, um unverzerrte Bilder von Objekten zu erhalten.
  • Die Zentralperspektive der Malerei stellt dreidimensionale Szenarien daher bezüglich der menschlichen Wahrnehmung subjektiv richtig dar, denn Gegenstände werden hier vertikal als sich verjüngend, horizontal jedoch ohne Verjüngung dargestellt. Dies entspricht jedoch nicht den Gesetzen der Optik, denn eine Kamera behandelt vertikale und horizontale Gegenstände in der perspektivischen Abbildung gleich. Insbesondere im Bereich der Architekturfotografie ist jedoch eine Darstellung in der – subjektiv und kulturell angemessenen – Zen tralperspektive erwünscht. Hierzu wurden spezielle Verschwenkkameras entwickelt, welche eine Verschiebung der Bildebene der fotografischen Kamera gegen deren optische Achse ermöglichen. Derartige Verschwenkkameras mit allseits verschwenkbarer Bildebene sind jedoch sehr aufwändig und damit kostenintensiv. Darüber hinaus weisen derartige Verschwenkkameras relativ große Abmessungen auf, was die Handhabung dieser Kameras beeinträchtigt.
  • Im Zeitalter der digitalen Fotografie besteht ein zunehmender Bedarf an einer Kamera, welche das Ergebnis einer Aufnahme unmittelbar nach dem Fotografieren darstellen kann, dabei nur kleine Abmessungen aufweist und darüber hinaus im Rahmen der Architekturfotografie einsetzbar ist. Hierzu ist ein Verfahren erforderlich, welches eine „perspektivische Entzerrung" eines Bildes, welches mit einer Kamera gemäß den Gesetzen der Optik erstellt wurde, ermöglicht. Unter „perspektivischer Entzerrung" wird hierbei die digitale Simulation des Verschiebens der Bildebene einer fotografischen Kamera gegen deren optische Achse, wie es bei einer Verstellkamera mechanisch erfolgt, zur Erzielung einer zentralperspektivischen Darstellung verstanden.
  • Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur perspektivischen Entzerrung von Bildern zu schaffen, welches eine nachträgliche Transformation eines Bildes in eine zentralperspektivische Darstellung ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Mit der Erfindung ist ein Verfahren zur perspektivischen Entzerrung von Bildern geschaffen, welches eine nachträgliche Transformation eines Bildes in eine zentralperspektivische Darstellung ermöglicht. Durch die nachträgliche Beseitigung stürzender Linien, wie sie bei der Bildprojektion in einer kardanischen Verschwenkkamera, das heißt einer Kamera mit allseits verschwenkbarer Bildebene, mechanisch möglich ist, wird eine Abbildung erzielt, die im Ergebnis der Abbildung der zentralperspektivische Malerei und der klassischen Architektur fotografie entspricht. Zusätzlich ist ein horizontales Verschwenken ermöglicht. Dieses ist nicht der zentralperspektivischen Malerei gemäß, wird jedoch in der Gebäude- und Produktfotografie zur Perspektivkorrektur üblicherweise verwendet.
  • In Weiterbildung der Erfindung wird der Verschwenkwinkel α durch horizontale Ausrichtung des Bildhorizontes des zu entzerrenden Bildes ermittelt. Hierdurch ist die Einbeziehung subjektiver Wahrnehmungswerte ermöglicht. Bevorzugt wird der Kippwinkel β gegen die Horizontale in der y-z-Ebene iterativ ermittelt, indem zunächst ein Wert angenommen wird, die hierdurch bewirkte bildliche Veränderung der stürzenden Linien bewertet wird und auf Basis der Bewertungsergebnisse der eingangs angenommene Wert variiert wird.
  • In Ausgestaltung der Erfindung wird der Kippwinkel γ = 0 definiert. Hierdurch wird eine Darstellung gemäß der traditionellen Architekturfotografie bewirkt. In anderer Ausgestaltung der Erfindung wird der Kippwinkel γ gegen die Vertikale in der x-z-Ebene iterativ ermittelt, indem zunächst ein Wert angenommen wird, die hierdurch bewirkte bildliche Veränderung der stürzenden Linien bewertet wird und auf Basis des Bewertungsergebnisses der eingangs angenommene Wert variiert wird. Hierdurch wird eine Darstellung erzielt, wie sie in der Gebäude- und Produktfotografie eingesetzt wird, mit weiterer horizontaler Verschwenkung, wobei die subjektive Wahrnehmung einbezogen wird.
  • Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zu Grunde, eine Kamera zur digitalen, perspektivisch entzerrten Aufnahme eines Bildes zu schaffen, welche eine nachträgliche Transformation des digitalen Bildes in eine zentralperspektivische Darstellung ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 6 gelöst.
  • Mit der Erfindung ist eine Kamera zur digitalen, perspektivisch entzerrten Aufnahme eines Bildes geschaffen, welche eine nachträgliche Transformation des digital erfassten Bildes in eine zentralperspektivische Darstellung ermöglicht. Diese Transformation kann auch automatisch unmittelbar nach der Aufnahme erfolgen, so dass das entzerrte Bild ohne messbare zeitliche Verzögerung auf einem Display der Kamera sichtbar wird.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist das Mittel zur Lageermittlung ein Kardanlot. Hierbei handelt es sich um ein kardanisch gelagertes Lot, dessen jeweilige Lage im Verhältnis zur Lage des Kameragehäuses die Messung der seitlichen Kippung des Gehäuses sowie der Kippung des Gehäuses nach vorn erlaubt.
  • In Ausgestaltung der Erfindung ist das Kardanlot an einer Kugel aufgehängt, deren Bewegung Grundlage für die Lageermittlung ist. Hierdurch ist eine robuste, kostengünstige Messwerterfassung ermöglicht.
  • In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist das Kardanlot über ein Messfeld zur Ermittlung der Verschwenkung des Kardanlots angeordnet. Bevorzugt ist das Messfeld ein magnetisches Feld, welches in Abhängigkeit von der Position des Kardanlots unterschiedliche elektrische Spannungen liefert. Ein solches System unterliegt keinerlei mechanischem Verschleiß und liefert daher Messwerte konstanter Qualität.
  • Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
  • 1 die schematische Darstellung einer Kamera mit Kardanlot in nicht geneigter Position;
  • 2 die Kamera gemäß 1 in geneigter Position und
  • 3 die schematische Darstellung verschwenkter Bildebenen.
  • Die als Ausführungsbeispiel gewählte Kamera 1 umfasst ein Gehäuse 2 sowie ein an dieses angekoppeltes Aufnahmeobjektiv 3. Innerhalb des Gehäuses 2 ist ein CCD-Element 4 angeordnet, welches die durch das Aufnahmeobjektiv 3 auftreffenden Bilder in digitale Bildinformationen umwandelt. Weiterhin ist in dem Gehäuse 2 ein Kardanlot 5 vorgesehen. Das Kardanlot 5 ist derart gelagert, dass der Lotkörper 51 über einem Messfeld 6 angeordnet ist. Das Messfeld 6 ist derart ausgeführt, dass es die relative Position des Lotkörpers 51 im Raum in kartesischen Koordinaten ausgeben kann. Derartige Messfelder sind dem Fachmann bekannt. Sie basieren beispielsweise auf einer Anordnung magnetfeldemittierender Parzellen. Die Position des Lotkörpers wird an Hand der Position des Lotkörpers 51 innerhalb eines Magnetfelds errechnet, welches beim Eintritt des ferromagnetischen Lotkörpers 51 eine Induktionsspannung erzeugt.
  • Das CCD-Element 4 und das Messfeld 6 sind mit einer Prozessoreinheit 7 verbunden. Die Prozessoreinheit 7 ist derart eingerichtet, dass jeder von dem CCD-Element 4 bereitgestellte Bildpunkt Pi = (xi; yi) mit iϵ(1, 2, ..., n) bei n Bildpunkten auf Basis der Brennweite f des Aufnahmeobjektivs 3 und der Lageinformationen des Messfeldes 6 derart transformiert, dass die Darstellung der transformierten Bildpunkte Pi T = (xi T; yi T) eine perspektivisch entzerrte Darstellung des von dem CCD-Element 4 digitalisierten Bildes ergibt. Die Prozessoreinheit 7 ist mit einer Speichereinheit 8 zur Speicherung der transformierten Bildpunkte Pi T = (xi T; yi T) verbunden. Im Anwendungsbeispiel ist die Speichereinheit 8 ein Speicherwechselmedium, wie beispielsweise ein CF- (Compact-Flash-) Modul.
  • Die Transformation der Bildpunkte Pi = (xi; yi) erfolgt auf Basis der Brennweite f des Aufnahmeobjektivs 2 sowie den Lagedaten des Messfelds 6, das sind der Kippwinkel der optischen Achse der Kamera 1 gegen die Horizontale α, sowie der horizontale Verschwenkungswinkel β und der vertikale Verschwenkungswinkel γ der Bildebene E. Die Bildkoordinaten, das heißt die Koordinaten (xi, yi) der einzelnen Bildpunkte werden innerhalb eines kartesischen Koordinatensystems bestimmt, wobei der Nullpunkt des kartesischen Koordinatensystems in der Bildmitte positioniert wird, derart, dass die x-Achse in Breitenrichtung und die y-Achse in Höhenrichtung des Bildes gerichtet ist. Alle Winkel werden in mathematischer Drehrichtung, also entgegen dem Uhrzeigersinn gemessen. Bei der Transformation findet eine Berechnung im dreidimensionalen kartesischen Koordinatensystem statt. Die Bildmitte liegt bei (0, 0, 0), der Brennpunkt bei (0, 0, f). Zunächst wird das Bild in der Darstellung mit Richtungsvektoren parametrisiert:
    Figure 00070001
  • Hierdurch ist eine Ebene E dargestellt, welche nachfolgend mittels Drehungen R(β) und R(γ) in eine Ebene E'(a, b) verschwenkt, welche parallel zum aufgenommenen Objekt angeordnet ist.
    Figure 00070002
    ergibt sich die verschwenkte Ebene E'(a, b) zu E'(a, b) = R(β)·R(γ)·E(a, b) (A.4) und damit zu
    Figure 00080001
  • Als nächstes wird eine Gerade g(ε), die den Strahl eines Bildpunktes (xi; yi; 0) des Bildes durch den Brennpunkt (0, 0, f) beschreibt parametrisiert zu
    Figure 00080002
  • Dieser Strahl trifft in einem beliebigen Punkt die zum aufgenommenen Objekt parallele Ebene E'(a, b). Der Schnittpunkt PS zwischen der Gerade g(ε) und der Ebene E' ergibt sich aus E'(a, b) = g(ε) (A.7)mit
    Figure 00080003
    zu
    Figure 00080004
  • Wird der so ermittelte Schnittpunkt PS in die x-y-Ebene zurückgedreht, ergibt sich der transformierte Punkt PS T = (PS Tx; PS Ty). Zur Rückdrehung sind die inversen Drehmatrizen erforderlich, das sind die transponierten Matrizen der Drehmatrizen gemäß (A.2) und (A.3) mit
    Figure 00090001
    und
    Figure 00090002
    wobei sich der transformierte Punkte PS T ergibt zu PS T = tR(γ)tR(β)PS (A.12)
  • Die Koordinaten des entzerrten Bildpunktes ergeben sich nach Drehung des Horizontes mittels der Zuordnung
    Figure 00090003
    für jeden Bildpunkt Pi mit iϵ(1, 2, ..., n) bei n Bildpunkten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur perspektivischen Entzerrung eines Bildes ist selbstverständlich auch im Zuge einer nachträglichen Bildbearbeitung einsetzbar. Bei gegebener Brennweite f des Aufnahmeobjektivs 3, mit dem ein vorliegendes Bild aufgenommen wurde, ergibt sich der Kippwinkel der optischen Achse der Kamera gegen die Horizontale α durch Geradestellen des Bildhorizontes der Bildvorlage. Die Ermittlung der Verschwenkwinkel β, γ kann entweder, falls bekannt, direkt festgelegt oder andernfalls iterativ erfolgen, indem zunächst ein Wert angenommen wird, die hierdurch bewirkte bildliche Veränderung der stürzenden Linie bewertet wird und auf Basis des Bewertungsergebnisses der eingangs angenommene Wert variiert wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren liefert bei gerade gestelltem Horizont sowie bekanntem Verschwenkungswinkel β der optischen Achse der Kamera gegen die Horizontale allein auf Basis der Brennweite des Aufnahmeobjektives f sowie der beiden Winkel α und β ein Bild mit vollständig beseitigten horizontalen stürzenden Linien.
  • In der digitalen Bildbearbeitung besteht häufig der Bedarf nach inversen Transformationen, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, ausgehend von transformierten Bildpunkten die ursprünglichen Bildpunkte zu ermitteln. Ausgehend von der entzerrten Darstellung eines Bildes mit den Bildpunkten (Pi Tx, Pi Ty) ergeben sich die Ursprungsbildpunkte Pi = (xi, yi) zu:
    Figure 00100001
    für jeden transformierten Bildpunkt Pi T mit iϵ(1, 2, ..., n) bei n Bildpunkten.
  • Auch eine entsprechende Ausgestaltung einer digitalen Filmkamera ist denkbar. Eine solche Filmkamera eröffnet die Möglichkeit, erstmals in der Filmgeschichte auch bewegte Bilder mit – sinnvollerweise in erster Linie vertikaler – Entzerrung aufzunehmen. Es werden z.B. erstmals Kamerafahrten durch Gebäude oder andere perspektivische Szenerien möglich, die vollständig der räumlichen Darstellung der zentralperspektivischen Malerei und der klassischen Architekturfotografie entsprechen.

Claims (10)

  1. Verfahren zur perspektivisch entzerrten Darstellung eines mit Hilfe eines Aufnahmeobjektivs (3) mit der Brennweite (f) aufgenommenen Bildes, umfassend eine endliche Anzahl n an Bildpunkten (Pi), wobei jedem Bildpunkt (Pi) innerhalb eines kartesischen Koordinatensystems, dessen Nullpunkt in der Bildmitte und dessen z-Achse orthogonal zur Bildebene aus dieser heraus gerichtet angeordnet wird, Bildkoordinaten (xi; yi; 0) zugeordnet werden und anschließend die Position jedes Bildpunktes (xi; yi; 0) derart transformiert wird, dass eine Verschwenkung der Bildebene erzielt wird, wobei zunächst der Verschwenkwinkel α des Bildes in der x-y-Ebene, der Verschwenkwinkel β des Bildes in der y-z-Ebene und der Verschwenkwinkel γ in der x-z-Ebene definiert werden und anschließend auf Basis jedes Bildpunktes (xi; yi; 0) ein transformierter Bildpunkt PT mit den Koordinaten (xi T; yi T; 0) ermittelt wird zu
    Figure 00130001
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschwenkwinkel α durch horizontale Ausrichtung des Bildhorizontes des zu entzerrenden Bildes ermittelt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippwinkel β gegen die Horizontale in der y-z-Ebene iterativ ermittelt wird, indem zunächst ein Wert angenommen wird, die hierdurch bewirkte bildliche Veränderung der stürzenden Linien bewertet wird und auf Basis des Bewertungsergebnisses der eingangs angenommene Wert variiert wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippwinkel β = 0 definiert wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippwinkel β gegen die Vertikale in der x-z-Ebene iterativ ermittelt wird, indem zunächst ein Wert angenommen wird, die hierdurch bewirkte bildliche Veränderung der stürzenden Linien bewertet wird und auf Basis des Bewertungsergebnisses der eingangs angenommene Wert variiert wird.
  6. Kamera zur digitalen, perspektivisch entzerrten Aufnahme eines Bildes mit Bildpunkten (xi; yi; 0), umfassend ein Aufnahmeobjektiv (3) mit einer Brennweite (f), eine Speichereinheit (8) zur Speicherung des aufgenommenen Bildes, Mittel zur Lageermittlung der Kamera (1) sowie eine Prozessoreinheit (7) zur Transformation von Bildpunkten (xi; yi; 0), die zwischen Aufnahmeobjektiv (3) und Speichereinheit (8) angeordnet ist, wobei die Prozessoreinheit (7) derart eingerichtet ist, dass auf Basis der Lageinformationen der Mittel zur Lageermittlung, umfassend den Verschwenkwinkel α der Kamera (1) in der x-y-Ebene, der Verschwenkwinkel β der Kamera (1) in der y-z-Ebene und den Verschwenkwinkel γ der Kamera (1) in der x-z-Ebene, die Bildpunkte Pi = (xi; yi; 0) des aufgenommenen Bildes transformierbar sind in transformierte Bildpunkte Pi T = (xi T; yi T; 0) mit
    Figure 00140001
    welche in der Speichereinheit (8) als entzerrtes Bild speicherbar sind.
  7. Kamera nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Lageermittlung ein Kardanlot (5) mit einem Lotkörper (51) ist.
  8. Kamera nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kardanlot (5) an einer Kugel aufgehängt ist, deren Bewegung Grundlage für die Lageermittlung ist.
  9. Kamera nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kardanlot (5) über einem Messfeld (6) zur Ermittlung der Verschwenkung des Kardanlots (5) mit Lotkörper (51) angeordnet ist.
  10. Kamera nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Messfeld (6) ein magnetisches Feld ist, welches in Abhängigkeit von der Position des Lotkörpers (51) des Kardanlots (5) unterschiedliche elektrische Spannungen liefert.
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