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Die
Erfindung betrifft ein Drehschieberventil für Hilfskraftlenkungen von Kraftfahrzeugen
mit einem Drehstab, einem Drehschieber und einer Steuerbuchse gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Derartige
Drehschieberventile für
Hilfskraftlenkungen enthalten in der Regel zwei Ventilelemente,
die koaxial ineinander beweglich angeordnet und relativ zueinander
verdrehbar sind. Dabei ist ein Ventilelement mit einem Ventil-Eingangsglied,
beispielsweise einer Lenkhandhabe, verbunden und als Drehschieber
ausgebildet. Das andere Ventilelement ist mit einem Ventil-Ausgangsglied, beispielsweise
einem Ritzel, verbunden und als Steuerbuchse ausgeführt. Der
Drehschieber kann in einer Axialbohrung der Steuerbuchse geführt sein
und umgekehrt. Beide Ventilelemente weisen Steuer-Längsnuten auf, die wenigstens
zu einem Teil in ihrer axialen Länge
begrenzt sind und miteinander zusammenwirken zur Steuerung eines
Hydraulikmediums zu und von Arbeitsräumen eines Hydraulikzylinders
bzw. eines Servomotors. Zur Rückstellung
der beiden Ventilelemente aus einer ausgelenkten Stellung in ihre
Neutralstellung kann eine Drehstabfeder eingesetzt werden.
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Der
hydraulische Druck wird von einer Pumpe erzeugt, die das Hydraulikmedium
einer Drucknut eines Drehschiebers zuführt. In Abhängigkeit eines Lenkbefehls
werden der Drehschieber und die Steuerbuchse zueinander verdreht,
sodass das unter Hochdruck stehende Hydraulikmedium von der Drucknut
zur hydraulischen Unterstützung
einer Lenkbewegung eingesetzt und einem Arbeitsraum des Servomotors
zugeführt
wird.
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Aus
verschiedenen Gründen,
beispielsweise um eine Überhitzung
einer den hydraulischen Druck erzeugenden Pumpe zu vermeiden, weisen
die aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannten Drehschieberventile
Druckbegrenzungseinrichtungen auf. Die bekannten Druckbegrenzungseinrichtungen
werden in Form einer sogenannten Druckbegrenzungsventil-Patrone
(DBV-Patrone) an einem Ventilgehäuse
des Drehschieberventils angebracht. Die DBV-Patrone bzw. Bypassventil
stellt gemäß dem Stand
der Technik ein separates Bauteil dar, wodurch die Materialkosten
und der Montageaufwand erhöht
werden. Nachteilig ist darüber
hinaus der zusätzliche
Einbauraum, den die DBV-Patrone bzw. Bypassventil benötigt. Die
DBV-Patrone öffnet
ab einem definierten Druck (und in Sondervarianten als Bypassventil
mit limitiertem Leckölstrom),
in der Regel kurz vor Erreichen des maximalen Systemdrucks, eine
Verbindung zwi schen dem Zulauf und dem Rücklauf. D.h. das unter Druck
stehende Hydraulikmedium wird unter Umgehung des eigentlichen Drehschieberventils
direkt zu einem Hydraulikbehälter
bzw. der Druckmittelpumpe zurückgefördert. Von
Nachteil ist dabei, dass wenn das Druckbegrenzungsventil eine Fehlfunktion hat
bzw. defekt ist, ein Kurzschluss zwischen Zu- und Rücklauf entstehen
kann. Das kann in der Konsequenz bedeuten, dass in den Arbeitsräumen der
Hydraulikzylinder kein hydraulischer Druck mehr aufgebaut werden
kann und somit die Servolenkfunktion ausfällt. Gemäß dem Stand der Technik muss
dies durch entsprechend aufwändige
Maßnahmen
verhindert werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drehschieberventil
für Hilfskraftlenkungen
von Kraftfahrzeugen zu schaffen, das die vorgenannten Nachteile
des Standes der Technik löst,
wobei die Bauraumanforderungen, die Kosten für die Bauteile und der notwendige
Montageaufwand minimiert werden sollen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 gelöst.
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Die
von der Drucknut zu dem Rücklaufraum führende Bohrung,
die somit eine Bypassverbindung darstellt, erfüllt dieselbe Funktion wie die
gemäß dem Stand
der Technik eingesetzte DBV-Patrone bzw. Bypassventil. Im Unterschied
zu der Druckbegrenzungsventil-Patrone erfordert die erfindungsgemäße Lösung jedoch
keinen zusätzlichen
Bauraum, verursacht deutlich geringer Montagekosten und reduziert die
Bauteilvielfalt. Die erfindungsgemäße Lösung weist eine hohe Stabilität und Ausfallsicherheit
auf. Das Anbringen von zusätzlichen
Angussaugen am Ventilgehäuse,
wie dies gemäß dem Stand
der Technik notwendig ist, ist bei der erfindungsgemäßen Lösung nicht
erforderlich. Da es sich bei Drehschieberventilen um Serienteile
mit hohen Stückzahlen
handelt, sind Handling- und Kostenvorteile besonders relevant.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung sind die
gleichen Anforderungen wie bei dem System gemäß dem Stand der Technik erfüllt, z.
B. Pumpenschonung am Hubende bzw. im DBV-Betrieb und Temperatursenkung
im System durch den durch die Bohrung fließenden Kreislauf des Hydraulikmediums.
Durch die beschriebenen Lösungen
können auch
Druckspitzen vermieden werden.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen
sein, dass der Rücklaufraum
im wesentlichen durch den Innenraum des Drehschiebers ausgebildet
ist. Drehschieber weisen im allgemeinen eine im wesentlichen zylindrische,
koaxial angeordnete Bohrung auf, in der eine Drehstabfeder verläuft. Dieser
Innenraum des Drehschiebers kann nun in einfacher Weise mit einem
Rücklauf
verbunden werden, der zu einem Druckmittelbehälter bzw. der Eingangsseite
einer Servopumpe führt.
Durch die erfindungsgemäß von der
Drucknut in den Rücklaufraum
führende
Bohrung entsteht somit eine Bypassverbindung, durch die das unter
Hochdruck stehende Hydraulikmedium von der Drucknut direkt zu der
Eingangsseite der Pumpe bzw. einem Druckmittelbehälter zurückgeführt werden
kann. Das Hydraulikmedium kann somit die Pumpe kühlen.
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Durch
die Bohrung kann die Drucknut nach innen mit dem Rücklaufraum/Innenraum
des Drehschiebers verbunden werden. In einfacher Weise kann die
Bohrung durch ein Durchbohren der die Drucknut von dem Rücklaufraum/Innenraum
des Drehschiebers trennenden Wandung erzeugt werden.
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Die
Bohrung kann vorzugsweise einen Durchmesser bzw. eine Drosselstelle
aufweisen, durch die gewährleistet
ist, dass die Funktionalität des
Lenksystems aufgrund des abströmenden
Hydraulikmediums nicht beeinträchtigt
ist.
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Erfindungsgemäß ist ferner
vorgesehen, dass die Bohrung durch ein druckabhängig öffnendes Verschlusselement
verschlossen ist. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass das Verschlusselement die
Bohrung beim Überschreiten
eines definierten Drucks in der Drucknut öffnet, so dass das Hydraulikmedium
von der Drucknut in den Rücklaufraum
strömen
kann. Hierbei ist es ausreichend, wenn das Verschlusselement die
Bohrung kurz vor Erreichen des System-Maximaldrucks öffnet, so
dass ein kleiner Hydraulikstrom, ein sogenannter Leckölstrom,
fließen
kann. Überhitzungserscheinungen
an der Servopumpe treten im allgemeinen erst auf, wenn der Maximaldruck
erreicht ist. Der Erfinder hat dabei erkannt, dass es ausreichend
ist, kurz vor Erreichen des System-Maximaldrucks einen kleinen Hydraulikstrom über die
erfindungsgemäße Bypassverbindung direkt
zu der Eingangsseite der Pumpe bzw. dem Druckmittelbehälter zurückzuführen. Das
Rückführen dieses
kleinen Hydraulikstromes beeinflusst die Funktionsfähigkeit
des Lenksystems dabei nicht.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen
sein, dass die Bohrung einen definierten Durchmesser derart aufweist,
dass selbst bei einem Ausfall bzw. bei einer Funktionsstörung des
Verschlusselementes, welche zu einem der permanent abfließende Strom
des Hydraulikmediums führt,
dieser derart gering ist, dass das Lenksystem in seiner Funktionsfähigkeit
nur unwesentlich beeinflusst wird. Im Unterschied zu den Lösungen aus
dem Stand der Technik, bei denen bei einem Ausfall der Druckbegrenzungsventil-Patrone
ein Kurzschluss befürchtet
werden muss, der verhindert, dass ein hydraulischer Druck aufgebaut
werden kann, und somit die gesamte Lenkunterstützung ausfällt, weist die erfindungsgemäße Lösung erhebliche
Sicherheitsvorteile auf. Der Durchmesser der Bohrung kann beispielsweise
0,3 mm bis 0,8 mm, vorzugsweise 0,5 mm bis 0,6 mm aufweisen. Diese
Werte können
in Abhängigkeit
von Kundenvorgaben bzw. konstruktiven Merkmalen des Lenksystems
variieren.
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Vorgesehen
sein kann, dass das Verschlusselement ebenfalls in Relation zu möglichen
kundenspezifischen Parametern bzw. konstruktiven Merkmalen des Lenksystems
bei einem Systemdruck bis 140 bar, vorzugsweise 115 bis 125 bar öffnet.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen
sein, dass das Verschlusselement als elastisches Element ausgebildet
und/oder durch eine Federkraft beaufschlagt ist. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass das Verschlusselement als Feder, beispielsweise
in Form einer Federhülse
bzw. als Ringfeder, ausgebildet ist. Die Federhülse bzw. die Ringfeder wird
dabei in den Innendurchmesser bzw. den Innen raum des Drehschiebers
eingebracht und in einer Position fixiert, in der die Federhülse bzw.
die Ringfeder die in den Innenraum führende Öffnung der Bohrung verschließt. Die Ringfeder
bzw. die Federhülse
kann dabei hinsichtlich ihrer Federkraft in einfacher Weise so ausgelegt werden,
dass diese die Bohrung erst ab Erreichen eines vorgegebenen Systemdrucks öffnet und
einen Hydraulikstrom von der Drucknut in den Innenraum des Drehschiebers
einfließen
lässt.
Hierbei sind bereits sehr kleine Öffnungswege von beispielsweise 0,1
bis 0,2 mm ausreichend. Bereits bei diesen kleinen Öffnungswegen
kann gewährleistet
werden, dass der zum Durchfließen
für das
Hydraulikmedium vorhandene Umfangsquerschnitt dem Durchmesser der
Bohrung entspricht.
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Durch
die Ringfeder bzw. die Federhülse kann
in einfacher Weise sichergestellt werden, dass die Bohrung erst
bei Erreichen eines vorgegebenen Systemdrucks geöffnet wird. Die Funktionalität des Lenksystems
wird dabei unterhalb des derart definierten Öffnungsdruck nicht beeinträchtigt.
Die Ringfeder bzw. die Federhülse
kann mit geringem Zusatzaufwand als Verschlusselement in den Drehschieber
eingebracht werden. Die druckabhängige Bypassverbindung
wird somit in konstruktiv einfacher Weise lediglich durch das Einbringen
einer definierten Bohrung, die von der Drucknut zu dem Rücklaufraum
führt,
und das Einbringen einer Ringfeder bzw. einer Federhülse in den
Rücklaufraum
bzw. den Innenraum des Drehschiebers erzeugt.
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Die
Federhülse
bzw. die Ringfeder kann in einfacher Weise derart hergestellt werden,
dass sich diese am Innendurchmesser des Drehschiebers verspannt
ist und die Bohrung druckabhängig
verschließt.
Weitere Maßnahmen
zur Positionierung der Ringfeder bzw. der Federhülse sind an sich nicht notwendig.
Es kann jedoch vorgesehen sein, dass der Innendurchmesser des Drehschiebers
in dem Bereich, in dem die Federhülse bzw. die Ringfeder positioniert
werden soll, eine Nut oder Anschläge aufweist, durch die die
Position der Federhülse
bzw. der Ringfeder definiert vorgegeben wird. Die Nut bzw. die Anschläge können dabei
auch einer zusätzlichen
Fixierung der Federhülse
bzw. der Ringfeder in der vorgegebenen Position dienen. Ergänzend oder
alternativ dazu kann auch vorgesehen sein, dass die Federhülse bzw.
die Ringfeder einen Dichtsitz aufweist. Der Dichtsitz kann dabei
als Auswölbung,
Erhöhung, Halbkugel,
Kegelspitze, Stift oder dergleichen ausgebildet sein. Hieraus können Vorteile
bezüglich
einem definierten Öffnen
der Bohrung bzw. einem definierten Verschließen derselben entstehen. Darüber hinaus
kann der Dichtsitz zur Positionierung der Federhülse zu der Bohrung verwendet
werden. Sobald der Dichtsitz – im
druckunbelasteten Zustand – in
die Bohrung "einrastet", ist sichergestellt,
dass sich die Federhülse
in der vorgesehen Position befindet.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass
die in den Rücklaufraum mündende Öffnung der
Bohrung und das Verschlusselement als Kugelsitz ausgebildet sind.
Das Verschlusselement kann dabei als Kugel ausgebildet sein, die,
beispielsweise beaufschlagt durch eine Federkraft einer Spiralfeder
oder die bereits erwähnte Federhülse, die
Bohrung druckabhängig
verschließt. Durch
die Ausbildung der Öffnung
der Bohrung und des Verschlusselementes als Kugelsitz wird eine
traditionelle Ausgestaltung gewählt,
mit der die meisten Ventile arbeiten.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den weiteren Unteransprüchen.
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Nachfolgend
ist anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
prinzipmäßig dargestellt.
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Es
zeigt:
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1 einen
Längsschnitt
durch ein Drehschieberventil;
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2 einen
Querschnitt durch ein Drehschieberventil ohne eine Darstellung des
Ventilgehäuses;
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3 einen
Längsschnitt
durch die erfindungsgemäß von einer
Drucknut zu einem Rücklaufraum
führende
Bohrung, welche durch ein als Federhülse ausgebildetes Verschlusselement
verschlossen ist;
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4 eine
Schnittdarstellung gemäß der Linie
IV-IV der 3;
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5 eine
Darstellung gemäß 3,
wobei die Federhülse
die Bohrung druckabhängig
geöffnet hat;
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6 eine
Schnittdarstellung gemäß der Linie
VI-VI der 5;
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7 einen
Längsschnitt
durch die erfindungsgemäß von der
Drucknut zu dem Rücklaufraum
führende
Bohrung, mit einer zu 3 alternativen Ausgestaltung
der Federhülse;
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8 eine
Darstellung gemäß 7,
wobei die Federhülse
die Bohrung druckabhängig
geöffnet hat;
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9 einen
Längsschnitt
durch die erfindungsgemäß von der
Drucknut zu dem Rücklaufraum
führende
Bohrung, mit einer zu 3 alternativen Ausgestaltung
des Verschlusselements;
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10 eine
Darstellung gemäß 9,
wobei das Verschlusselement die Bohrung druckabhängig geöffnet hat;
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11 einen
Längsschnitt
durch die erfindungsgemäße von einer
Drucknut zu einem Rücklaufraum
führende
Bohrung, welche durch ein als Kunststoffring ausgebildetes elastisches
Verschlusselement verschlossen ist;
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12 eine
Schnittdarstellung gemäß der Linie
XII-XII der 11;
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13 eine
Darstellung gemäß 11,
wobei der Kunststoffring die Bohrung druckabhängig geöffnet hat;
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14 eine
Schnittdarstellung gemäß der Linie
XIV-XIV der 13;
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15 einen
Längsschnitt
durch die erfindungsgemäße von einer
Drucknut zu einem Rücklaufraum
führende
Bohrung, welche durch ein dreiteilig aufgebautes Verschlusselement
verschlossen ist, und
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16 eine
Darstellung gemäß 15,
wobei das Verschlusselement die Bohrung druckabhängig geöffnet hat.
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Drehschieberventile
für Hilfskraftlenkungen von
Kraftfahrzeugen sind aus dem allgemeinen Stand der Technik hinlänglich bekannt,
wozu beispielsweise auf die
DE 197 40 352 A1 und die
DE 197 47 639 A1 verwiesen
wird, weshalb nachfolgend auf eine nähere Beschreibung der bekannten
Elemente verzichtet wird. Nachfolgend wird lediglich auf die erfindungsrelevanten
Merkmale näher
eingegangen.
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1 zeigt
ein Drehschieberventil 1 für Hilfskraftlenkungen von Kraftfahrzeugen
mit einem Drehstab 2, einem Drehschieber 3, einer
Steuerbuchse 4 und einem Ventilgehäuse 5. Der Drehschieber 3 ist mit
dem Drehstab 2 fest verbunden. Die Steuerbuchse 4 ist
mit einer Ausgangswelle 6, welche ein Ritzel 7 trägt, fest
verbunden. Das Ritzel 7 ist Teil eines ansonsten nicht
näher dargestellten
Zahnstangen-Lenkgetriebes der Hilfskraftlenkung. Wird das Drehschieberventil 1 nicht
in einer Zahnstangen-Hilfskraftlenkung, sondern in einer Kugelmutter-Hilfskraftlenkung
verwendet, so ist das Ritzel 7 ersetzt durch eine Lenkschnecke.
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Der
Drehstab 2 und die Ausgangswelle 6 sind miteinander
durch eine Drehstabfeder 2a verbunden, so dass zwischen
dem Drehstab 2 und der Ausgangswelle 6 und damit
zwischen dem Drehschieber 3 und der Steuerbuchse 4 eine
begrenzte Verdrehung möglich
ist. Durch diese Verdrehung zwischen dem Drehschieber 3 und
der Steuerbuchse 4 wird das von einer nicht dargestellten
Servopumpe geförderte
Hydraulikmittel, beispielsweise Öl,
dem jeweiligen Arbeitsraum eines ebenfalls nicht dargestellten Servomotors
zugeführt
und von dem entsprechend anderen Arbeitsraum zurück zu einem ebenfalls nicht
dargestellten Druckmittelbehälter
geleitet. Dies ist aus dem allgemeinen Stand der Technik hinlänglich bekannt,
wozu auf die eingangs genannten Schriften verwiesen wird.
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Die
Steuerbuchse 4 weist eine Ringnut 8 auf, durch
die das unter Druck stehende Hydraulikmedium einer Drucknut 9 des
Drehschiebers 3 zuführbar ist.
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Wie
aus 1 und 2 sowie im Detail aus 3 bis 10 ersichtlich
ist, weist der Drehschieber 3 einen Rücklaufraum 10 für das Hydraulikmedium
auf. Der Rücklaufraum 10 ist
dabei im wesentlichen durch den Innenraum bzw. den Innendurchmesser
des Drehschiebers 3 gebildet. Aus dem allgemeinen Stand
der Technik ist es bekannt, den Innenraum des Drehschiebers 3,
d.h. den Rücklaufraum 10 zur
Rückführung vom
Hydraulikmedium aus dem jeweils druckentlasteten Arbeitsraum zurück zu einem
Druckmittelbehälter
zu verwenden. Hierzu können
entsprechende Bohrungen vorhanden sein, die das von dem druckentlasteten
Arbeitsraum ausströmende
Hydraulikmedium in den Innenraum des Drehschiebers 3 einströmen lassen.
Im Ausführungsbeispiel
ist dies nicht dargestellt. In der Regel wird das aus dem druckentlasteten
Arbeitsraum ausströmende
Hydraulikmedium nicht durch den Innenraum des Drehschiebers 3,
sondern auf andere Weise in einen Druckmittelbehälter zurückgeführt (siehe hierzu die zitierten
Schriften zum Stand der Technik).
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Wie
aus 1 bis 10 ersichtlich, ist die Drucknut 9 des
Drehschiebers 3 mittels einer Bohrung 11 mit dem
Rücklaufraum 10 verbunden,
wodurch unter Hochdruck stehendes Hydraulikmedium durch die Bohrung 11 in
den Rücklaufraum 10 gelangen
kann. In nicht dargestellter Weise ist der Rücklaufraum 10 dabei
mit einem Druckmittelbehälter bzw.
der Eingangsseite einer Druckmittelpumpe verbunden. Hierzu sind
für den
Fachmann eine Vielzahl von konstruktiven Ausführungsformen naheliegend. Im
Ausführungsbeispiel
ist die Bohrung 11 durch ein druckabhängig öffnendes Verschlusselement 12 verschlossen.
Das Verschlusselement 12 öffnet dabei die Bohrung 11 erst
beim Überschreiten
eines definierten Drucks in der Drucknut. Im Ausführungsbeispiel
entspricht dieser Öffnungsdruck
annähernd dem
Maximal-Systemdruck.
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Gemäß 1 bis 8 ist
das Verschlusselement als Federhülse 12 bzw.
als Ringfeder ausgebildet. Die Federhülse 12 ist dabei am
Innendurchmesser des Drehschiebers 3 verspannt und verschließt die Bohrung 11 druckabhängig. In
nicht näher
dargestellter Weise kann vorgesehen sein, dass der Drehschieber 3 an
seinem Innen durchmesser in dem Bereich, in dem die Federhülse 12 positioniert werden
soll, eine Nut aufweist.
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Die 3 bis 6 zeigen
die Federhülse 12 in
einer einfachen Ausführungsform.
In den 3 und 4 ist die Bohrung 11 durch
die Federhülse 12 verschlossen.
D.h. der Druck in der Drucknut 9 liegt unterhalb des vorgesehenen Öffnungsdrucks. Die 5 und 6 zeigen
eine Darstellung, bei der die Bohrung 11 durch ein entsprechendes
Verschieben bzw. Zusammendrücken
der Federhülse 12 zu dem
Rücklaufraum 10 geöffnet ist.
Der Druck in der Drucknut 9 hat dabei ein Niveau erreicht,
das höher ist
als die Verschluss- bzw. Federkraft der Federhülse 12. Die Federhülse 12 wird
somit von der Bohrung 11 abgehoben, so dass das Hydraulikmedium
aus der Drucknut 9 in den Rücklaufraum 10 einströmen kann.
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Die 7 und 8 zeigen
eine Variante zu der in den 3 bis 6 dargestellten
Ausführungsform.
Dabei zeigt die 7 eine Stellung, bei der die
Bohrung 11 verschlossen ist, während 8 eine Stellung
zeigt, in der die Bohrung 11 geöffnet ist. Wie sich aus 7 und 8 ergibt,
weist die in dieser Ausführungsform
dargestellte Federhülse 12 einen
Dichtsitz 13 auf. Der Dichtsitz 13 ist dabei als Auswölbung ausgebildet.
Gemäß den 7 und 8 ist
im Unterschied zu den 3 bis 6 auf eine
drosselartige Verjüngung
der Bohrung 11 im Bereich der in den Rücklaufraum 10 mündenden Öffnung 14 der
Bohrung 11 verzichtet worden. Eine definierte Drosselwirkung – falls
dies gewünscht
ist – kann
sich dabei durch ein Zusammenspiel des Öffnungsquerschnittes 14 der
Bohrung 11 und der Form des Dichtsitzes 13 ergeben.
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Die 9 und 10 zeigen
eine weitere zu den 3 bis 8 unterschiedliche
Ausführungsform.
Das Verschlusselement ist dabei als Kugel 16 ausgebildet
und stellt gemeinsam mit der in den Rücklaufraum 10 mündende Öffnung 14 einen
Kugelsitz 15 dar. Die Kugel 16 verschließt, beaufschlagt durch
eine Federkraft, die Bohrung 11 druckabhängig. Im
Ausführungsbeispiel
wird die Federkraft dabei durch eine Federhülse 12' bzw. eine Ringfeder erzeugt. Die
Federhülse
bzw. die Ringfeder 12' gemäß den 9 und 10 kann
dabei der Federhülse 12 bzw.
der Ringfeder gemäß den 3 bis 8 entsprechen.
Alternativ kann die Federkraft, um die Kugel 16 gegen die
Bohrung 11 zu drücken,
jedoch auch durch eine beliebige andere Feder, beispielsweise eine
Spiralfeder, erzeugt werden. Die Erzeugung der Federkraft durch
eine Federhülse 12' hat sich jedoch
hinsichtlich der einfachen und zuverlässigen Positionierung derselben
in dem Rückwirkraum 10 als
besonders geeignet herausgestellt.
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Alternativ
dazu kann die Federkraft auch durch einen entsprechend nachgebenden
Kunststoffring, beispielsweise aus einem geeigneten Elastomer-Kunststoff,
erzeugt werden. Ein derartiger Kunststoffring kann auch gemäß den 3 bis 8 eingesetzt
werden.
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In
den 11 bis 14 ist
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung dargestellt,
bei der das Verschlusselement als vorzugsweise dünnwandiger Kunststoffring 12 ausgebildet
ist, welcher sich druckabhängig
elastisch verformt bzw. elastisch ausbeult und dadurch die Bohrung 11 freigibt.
Der Kunststoffring 12 kann aus einem beliebigen geeigneten
Kunststoff, beispielsweise einem Elastomer-Kunststoff hergestellt
sein. Im Ausführungsbeispiel
ist der Kunststoffring als Hydrelring 12 ausgebildet. Die
elastische Verformung des Hydrelrings 12 kann über dessen
Vorspannung und dessen Wandstärke
definiert werden. Der Öffnungsdruck,
d. h. der Druck ab dem der Hydrelring 12 die Bohrung 11 freigibt,
lässt sich
zwar nicht so exakt einstellen wie dies bei einer Ausgestaltung
des Verschlusselementes mit einer metallischen Ringfeder der Fall
ist, allerdings hat sich in Versuchen herausgestellt, dass nicht unbedingt
ein genauer und eng tolerierter Öffnungsdruck
definiert werden muss. Es hat sich gezeigt, dass durch einen Hydrelring 12 eine
ausreichende Definition des Öffnungsdrucks
möglich
ist. Die bezüglich
der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen möglichen
Varianten, beispielsweise ein Dichtsitz oder der Einsatz einer Verschlusskugel
können
ebenfalls in Kombination mit dem Hydrelring 12 realisiert
werden. Vorgesehen sein kann beispielsweise auch eine dickwandige,
mit einer Ölnut
versehene Ausgestaltung des Hydrelrings. Die Ölnut des Hydrelrings kann dabei
als umlaufende Tasche bzw. Nut ausgebildet sein, welche mit der Öffnung der Bohrung 11 in
Verbindung steht. Somit wird die Ölnut mit dem in der Bohrung 11 anliegenden
Druck beaufschlagt, sodass der Hydrelring 12 auf der gesamten Fläche und
nicht nur im Bereich der Öffnung
der Bohrung 11 gestaucht wird. Der Vorteil besteht unter
anderem darin, dass der Hydrelring 12 somit dickwandig
ausgebildet sein kann, wodurch dieser besser an der vorgesehenen
Stelle in dem Drehschieber eingepresst werden kann.
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Wie
sich aus den 11 bis 14 ergibt, verschließt der Hydrelring 12 die
Bohrung 11 solange ein definierter Druck in der Drucknut 9 nicht
erreicht ist, d. h. bei einem normalen Betrieb der Hilfskraftlenkung.
Bei Überschreiten
des vorgesehenen Druckbereichs öffnet
der Hydrelring 12 die Bohrung 11 zu dem Rücklaufraum 10.
Dies erfolgt dadurch, dass der Hydrelring 12 partiell ausgebeult
wird. Somit wird gewährleistet,
dass bei niedrigen Drücken
kein bzw. nur wenig Lecköl
durch die Bohrung 11 abfließt und erst bei einem höheren Druck
eine größere Menge
Lecköl zur
Pumpenkühlung
zur Verfügung
steht. In Versuchen hat sich dabei herausgestellt, dass bei einer
höheren
Temperatur der notwendige Öffnungsdruck sinkt,
d. h. der Hydrelring 12 öffnet die Verbindung zwischen
der Bohrung 11 und dem Rücklaufraum 10 früher, so
dass bei höheren
Temperaturen früher
und somit auch mehr Lecköl
zur Pumpenkühlung
zur Verfügung
steht.
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In
den 15 und 16 ist
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung dargestellt,
bei der das Verschlusselement 12 dreiteilig ausgebildet
ist. Dabei ist ein Trägerelement
bzw. ein Trägerring 12a vorgesehen,
welcher eine umlaufende Nut aufweist. In der umlaufenden Nut ist
ein O-Ring 12b sowie ein Verschlussring 12c eingesetzt. Der
O-Ring 12b drückt
dabei den Verschlussring 12c gegen die Bohrung 11 und
verschließt
diese druckabhängig. 15 zeigt
dabei eine Darstellung, bei der die Bohrung 11 durch den
Verschlussring 12c verschlossen ist. Analog zu den vorstehend
bereits beschriebenen Ausführungsformen öffnet das
Verschlusselement 12 die Bohrung 11 zu dem Rücklaufraum 10 sobald
ein vorgesehener Druck erreicht bzw. überschritten wird. Dies ist
in 16 dargestellt.
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Gemäß der in
den 15 und 16 dargestellten
Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Trägerring 12a aus
Aluminium ausgebildet ist. Der Verschlussring 12c ist im
Ausführungsbeispiel
als Teflonring ausgebildet. Der Trägerring 12a kann einen
Kanal oder eine umlaufende Nut aufweisen, durch die, wie in 15 und 16 dargestellt,
Leckageöl
von der Bohrung 11 in den Rücklaufraum 10 strömen kann.
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In
den Ausführungsbeispielen
ist vorgesehen, dass die Bohrung 11 als definierte Drosselbohrung
ausgebildet ist bzw. einen als Drossel wirkenden verjüngenden
Querschnitt aufweist. Somit kann sichergestellt werden, dass auch
bei einem Funktionsausfall der Federhülse 12 bzw. des Kunststoffrings die
Menge an abfließendem
Hydraulikmedium derart gering ist, dass die Funktionsfähigkeit
des Lenksystems nicht negativ beeinflusst wird.
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In
Versuchen hat sich herausgestellt, dass eine Ausgestaltung der Bohrung 11 mit
einer einfachen Drosselstelle ausreichend ist. Vorstellbar ist jedoch
auch eine strömungsdynamische
Gestaltung der Drossel derart, dass diese bei hohen Lenksystemölmengen,
d. h. wenn bei niedrigem Druck schnelle Lenkbewegungen ausgeführt werden,
aufgrund von absichtlichen Verwirbelungen sehr wenig Öl durch die
Drossel fließt,
wodurch Lenkgeschwindigkeitseinbußen minimiert werden. Gleichzeitig
kann die strömungsdynamische
Gestaltung der Drossel derart sein, dass bei hohem Druck eine große Menge
von Lecköl
die Drossel passieren und zur Kühlung
der Pumpe eingesetzt werden kann. Der Vorteil der strömungsdynamischen
Gestaltung der Drossel besteht darin, dass somit auf ein Schalten
der Bohrung 11 verzichtet werden kann, wodurch weiche,
nicht merkbare Übergänge realisierbar
sind. Diese Lösung
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn auf ein Verschlusselement 12 vollständig verzichtet
werden soll.
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Die
erfindungsgemäße Lösung kann
auch bei anderen Ventilausführungen,
z. B. bei Servotronikventilen, 10-Nuten-Ventilen und dergleichen, eingesetzt
werden.
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- 1
- Drehschieberventil
- 2
- Drehstab
- 2a
- Drestabfeder
- 3
- Drehschieber
- 4
- Steuerbuchse
- 5
- Ventilgehäuse
- 6
- Ausgangswelle
- 7
- Ritzel
- 8
- Ringnut
- 9
- Drucknut
- 10
- Rücklaufraum
- 11
- Bohrung
- 12
- Verschlusselement,
Federhülse
- 13
- Dichtsitz
- 14
- Öffnung
- 15
- Kugelsitz
- 16
- Verschlusselement,
Kugel