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Die
Erfindung betrifft ein Steuermodul zur Steuerung von mindestens
zwei Aktoren, die bei einer Handhabung und/oder Bearbeitung eines
Gegenstandes zusammenwirken, sowie ein Steuerverfahren.
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Die
Aktoren, beispielsweise pneumatische Linearantriebe, verschieben
einen Gegenstand entlang einer Bewegungsbahn von einer Anfangsposition über mehrere
Zwischenpositionen hinweg zu einer Endposition. Dabei kann beispielsweise
einer der Aktoren einen Bearbeitungsvorgang vornehmen, beispielsweise
das Einpressen einer Kugel in eine Aufnahme oder dergleichen. Die
Aktoren wirken synchronisiert im Rahmen von mehreren Arbeitstakten nacheinander
oder teilweise simultan auf den Gegenstand ein. An den Aktoren sind
beispielsweise Positionssensoren vorhanden, die Positionssignale an
das Steuermodul senden. Das Steuermodul steuert den jeweiligen Aktor
in Abhängigkeit
von den Positionssignalen und bremst beispielsweise einen pneumatischen
Arbeitszylinder an einer vorbestimmten Position ab, steuert ihn
in eine entgegengesetzte Bewegungsrichtung um oder dergleichen.
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Ein
Bediener, der die Anlage in Betrieb nimmt, ändert die Position der Positionssensoren
an den Aktoren, um die Taktzeiten zu beeinflussen. Ein erfahrener
Bediener ist dabei in der Lage, die einzelnen Aktor-Prozesszeiten
oder Arbeitstakte für
eine optimale Gesamttaktzeit der Anlage einzustellen, so dass der
Gegenstand optimal schnell bewegt oder bearbeitet wird.
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Allerdings
ist es umständlich,
die Positionen der Positionsschalter bzw. Positionssensoren von Hand
einzustellen. Eine optimale Einstellung ist schwer zu finden. Es
sind viele Bedienschritte notwendig, bis eine gute Taktzeit der
Gesamtanordnung ermittelt ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Steuermodul
bzw. ein Verfahren bereitzustellen, um bei einer Anordnung mit zwei
oder mehr Aktoren, die bei einer Handhabung und/oder Bearbeitung
eines Gegenstandes zusammenwirken, eine optimale Prozesszeit zu
ermitteln.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein Steuermodul zur Steuerung von mindestens zwei
Aktoren, die bei einer Handhabung und/oder Bearbeitung eines Gegenstandes
zusammenwirken, mit einer Eingangsschnittstelle zur Definition von
Grenzparametern für
Ak tor-Bewegungskorridore der Aktoren, wobei die Aktoren innerhalb
ihrer Aktor-Bewegungskorridore bei der Handhabung und/oder Bearbeitung des
Gegenstandes zusammenwirken und sich kollisionsfrei bewegen, mit
Steuermitteln zur selbständigen Generierung
eines ersten Steuerparametersatzes für einen ersten Bewegungsablauf
der Aktoren und mindestens eines gegenüber dem ersten Steuerparametersatz
variierten zweiten Steuerparametersatzes für einen zweiten Bewegungsablauf
der Aktoren, wobei die Steuerparametersätze innerhalb der Grenzparameter
der Bewegungskorridore liegen, mit einer Ausgangsschnittstelle zum
Senden der Steuerparametersätze
oder daraus generierter Steuersignale, und mit Erfassungsmitteln
zur Ermittlung von Prozesszeiten, die die Aktoren bei dem ersten
und zweiten Bewegungsablauf jeweils für die Handhabung und/oder Bearbeitung
des Gegenstandes benötigen,
vorgeschlagen. Zur Lösung
der Aufgabe dient ferner ein Steuerverfahren gemäß einem weiteren unabhängigen Anspruch.
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Bei
den Aktoren handelt es sich vorzugsweise um pneumatische Antriebe,
insbesondere pneumatische Linearantriebe. Es versteht sich, dass
die Erfindung auch bei elektrischen Antrieben oder sogenannten Hybridantrieben
anwendbar ist, deren Aktorglied beispielsweise pneumatisch und elektrisch
angetrieben wird. Die Bewegungskorridore sind beispielsweise durch
eine erste und zweite Position eines Aktorglieds definiert.
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Bei
einem Dreh-Aktor handelt es sich dabei um eine Drehposition, bei
einem Linearaktor um eine Längsposition.
Die Bewegungskorridore werden dabei so definiert, dass der jeweilige
Aktor nicht mit einem Hindernis, beispielsweise nicht mit einem
anderen Aktor kollidiert. Während
eines Arbeitstaktes oder Prozesstaktes durchläuft ein Aktor zweckmäßigerweise
je einmal seinen jeweiligen Aktor-Bewegungskorridor.
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Die
Bewegungskorridore bzw. die Grenzparameter für diese Bewegungskorridore
können über eine
Bedienschnittstelle, z.B. eine grafische Bedienoberfläche, einen
Web-Browser oder dergleichen, eingegeben werden.
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Besonders
bevorzugt ist ein sogenannter Lernmodus, bei dem einer oder mehrere
der Aktoren jeweils unter zumindest teilweise manueller Steuerung
eines Bedieners verstellt oder betätigt werden, z.B. entlang einer
Soll-Bewegungsbahn, um den Bewegungskorridor zu ermitteln. Die Aktoren
oder diesen zugeordnete Positionsmesseinrichtungen, die auch einen
Bestandteil der Aktoren bilden oder an diese angebaut sein können, senden
beispielsweise dann die Position, die der Bediener angefahren hat, als
Positionsmesswerte an das Steuermodul. Diese Positionen können die
Grenzparameter betreffen, die die Randbereiche der jeweiligen Bewegungskorridore
definieren. Möglich
ist es auch, dass die Positionsmesseinrichtungen in diesem Lernmodus
Sollparameter einer Sollbewegungsbahn an das Steuermodul übermitteln.
Auf diesem Wege lassen sich die Aktor-Bewegungskorridore, das heißt die Aktionsräume der
Aktoren, auf einfachem Wege dem Steuermodul übermitteln.
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Die
Aktor-Bewegungskorridore sind durch zeitliche und/oder örtliche
Kollisionsräume
und/oder Verstellgrenzen der Aktoren begrenzt, beispielsweise durch
maximale Linearwege oder Hübe
von Linearantrieben, durch Maximalgeschwindigkeiten oder dergleichen.
Die Aktionsräume
oder Bewegungskorridore können
sich in den Kollisionsräumen überschneiden.
Auch wenn der Aktor mit einem sonstigen Hindernis kollidieren würde, ist
dies als Kollisionsraum anzusehen. Innerhalb der örtlich und/oder
zeitlich definierten Bewegungskorridore, das heißt innerhalb der Grenzparameter,
variiert das Steuermodul die Steuerparametersätze, beispielsweise durch Permutation
von Steuerparametern innerhalb der Grenzbereiche.
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Für jeden
der Steuerparametersätze
ergeben sich andere Arbeitstaktzeiten der einzelnen Aktoren und
somit jeweils eine Gesamt-Prozesszeit, die für die Handhabung oder Bearbeitung
des Gegenstandes erforderlich ist. Beispielsweise summiert das Steuermodul
die individuellen Prozesszeiten oder Taktzeiten, die die einzelnen
Aktoren bei einem jeweiligen Steuerpa rametersatz zur Handhabung
und Bearbeitung des Gegenstandes benötigen.
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Das
Steuermodul wählt
zweckmäßigerweise selbsttätig denjenigen
Steuerparametersatz, mit der kürzesten
Prozesszeit als optimierten Steuerparametersatz aus.
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Neben
der Selbstoptimierung, bei der das Steuermodul einen optimalen Steuerparametersatz selbsttätig ermittelt,
ist auch ein sozusagen halbautomatischer Modus möglich, bei der ein Bediener
mit seinem Wissen und seinen Kenntnissen eingreifen kann, beispielsweise
um Steuerparameter auszuwählen,
zu modifizieren oder dergleichen. Das Steuermodul bietet dem Bediener
der Anlage z.B. einen oder mehrere Steuerparametersätze über die
Bedienschnittstelle zur Auswahl an. Dabei zeigt das Steuermodul
zweckmäßigerweise
den jeweiligen Steuerparametersatz sowie die zugehörige Prozesszeit
für den
Gesamtprozess und/oder die Prozesszeit bzw. den Arbeitstakt eines
Aktors oder die Arbeitstakte mehrerer Aktoren an. Der Bediener kann
denjenigen Steuerparametersatz auswählen, den er für den am
besten geeigneten hält,
und das Steuermodul oder eine weitere Steuerung, z.B. eine speicherprogrammierbare
Steuerung, anweisen, die Aktoren anhand dieses ausgewählten Steuerparametersatzes zu
betreiben.
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Es
ist auch möglich,
dass an der Eingangsschnittstelle, z.B. an der Bedienoberfläche, Steuerparameter
modifizierbar sind, dass Steuerparameter als modifizierbare oder
nicht modifizierbare, als optimierbare oder nicht optimierbare Parameter
festgelegt werden. An der Eingangsschnittstelle kann auch ein Pufferabstandswert
oder Sicherheitsabstandswert für
einen oder mehrere Grenzparameter der Bewegungskorridore vorgegeben
werden. Zweckmäßigerweise
variiert das Steuermodul die Steuerparameter, bei denen es sich
beispielsweise um Positionswerte, Geschwindigkeitswerte, Bremswerte
oder Beschleunigungswerte, Dämpfungswerte
etc. handelt, so, dass dieser Sicherheitspuffer bzw. Pufferabstand
zu den Grenzparametern nicht berührt
wird.
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Bei
den Steuerparametern kann es sich auch um Druckwerte oder Durchflusswerte
eines Druckmediums handeln, das zur Betätigung der Aktoren, beispielsweise
hydraulischer oder pneumatischer Aktoren, verwendet wird.
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Die
Eingangsschnittstelle ist vorteilhafterweise zum Empfang von Positionswerten
ausgestaltet, die die jeweilige Position der Aktorglieder der Aktoren repräsentieren
und die mindestens eine Positionsmesseinrichtung an das Steuermodul
sendet. Die Positionsmesseinrichtung ist vorteilhafterweise Bestandteil
eines jeweiligen Aktors. Die Positionsmesseinrichtung sendet die
Positionswerte beispielsweise als digitale und/oder analoge Werte
an das Steuermodul.
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Es
ist auch möglich,
Positionsmesseinrichtungen oder sonstige Sensoren zu verwenden,
die nicht unmittelbar an die Aktoren oder Antriebe angekoppelt sind,
sondern als von den Aktoren separate Baueinheiten realisiert sind.
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Die
Sensoren, beispielsweise optische und/oder akustische Sensoren,
können.
kabelgebunden, z.B. über
USB (Universal Serial Bus), oder drahtlos, z.B. über WLAN, an das Steuermodul
angekoppelt werden.
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Zweckmäßigerweise
sind die Erfassungsmittel zur Erfassung individueller Prozesszeiten
oder Arbeitstakte eines oder mehrerer Aktoren ausgestaltet. Die
individuellen Prozesszeiten oder Arbeitstakte der Aktoren können eine
Basis für
einen Summen-Prozesszeitwert bilden, den die Erfassungsmittel bilden.
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Eine
vorteilhafte Maßnahme
sieht vor, dass das Steuermodul die aktuellen Prozesszeiten oder Arbeitstakte
der Aktoren erfasst und mit einer Soll-Prozesszeit des jeweiligen
Aktors vergleicht, z.B. um eine Meldung zu generieren, wenn eine
aktuelle Prozesszeit von einer Soll-Prozesszeit um einen vorbestimmten
Wert abweicht. Die dazu erforderlichen optischen und/oder akustischen
Ausgabemittel sind beispielsweise Be standteil der vorher erläuterten
Bedienoberfläche
für das
Steuermodul. Auf diesem Wege ist ein gestörter Antrieb leicht ermittelbar.
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Zweckmäßigerweise
speichert das Steuermodul zusätzlich
zu dem "optimalen" Steuerparametersatz
weitere Steuerparametersätze,
die bei Eintritt einer vorbestimmten Bedingung von dem Steuermittel
als Ersatz-Steuerparametersätze
verwendet werden können.
Bei der Randbedingung handelt es sich beispielsweise um eine Störung der
Anlage, um einen Druckabfall oder dergleichen.
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Das
Steuermodul bildet zweckmäßigerweise einen
Bestandteil einer pneumatischen Ventilbatterie zur pneumatischen
Ansteuerung eines oder mehrerer Aktoren. Die Ventilbatterie stellt
Druckluft zur Ansteuerung der Aktoren, beispielsweise pneumatischer
Linearantriebe, bereit. Das Steuermodul kann auch einen Bestandteil
eines der Aktoren bilden, an den die weiteren Aktoren angeschlossen
sind.
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Das
Steuermodul kann in Hardware und/oder Software realisiert sein,
beispielsweise in der Art einer speicherprogrammierbaren Steuerung ausgestaltet
sein. Das Steuermodul kann aber auch zumindest teilweise als eine
Art Zusatzsoftware für eine speicherprogrammierbare
Software ausgestaltet sein, beispielsweise ein sogenanntes Plug-in
bilden.
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Zweckmäßigerweise
hat das Steuermodul eine Diagnoseschnittstelle, über die es Steuerparameter
und/oder aktuelle Prozesszustände
ausgeben kann. Beispielsweise gibt das Steuermodul über Übersichtsdarstellung
aus, bei der aktuelle Prozesszustände, z.B. aktuelle Taktzeiten,
Soll-Prozesszuständen,
beispielsweise Soll-Arbeitstakten, im Rahmen einer Übersichtsdarstellung
gegenübergestellt werden.
Auch weitere Informationen können
an der Diagnoseschnittstelle ausgegeben werden, beispielsweise die
Grenzwerte, die die Bewegungskorridore definieren, Positionsmesswerte
oder dergleichen.
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Die
Diagnoseschnittstelle ist zweckmäßigerweise
zu Dokumentationszwecken nutzbar. Beispielsweise können Daten über den
Prozessablauf, Grenzwerte, Vorgabewerte oder andere Informationen
(z.B. optimierbare Werte, nicht optimierbare = fixe Werte, Messwerte)
oder dergleichen im Rahmen einer Systemdokumentation gespeichert
werden. Diese Dokumentation kann vorteilhaft als Ergänzung zu
einer Dokumentation einer speicherprogrammierbaren Steuerung verwendet
werden.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematisch dargestellte Anordnung mit einem erfindungsgemäßen Steuermodul zur
Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in
einem ersten Prozesszustand,
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2a bis 2b weitere
Prozesszustände der
Anordnung gemäß 1 bei
der Handhabung und Bearbeitung von Gegenständen,
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3 eine
grafische Darstellung einer Gesamtprozesszeit in Abhängigkeit
von unterschiedlichen Steuerparametern, die das Steuermodul gemäß 1 selbsttätig erzeugt,
und
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4 eine
schematische, funktionale Ansicht des Steuermoduls gemäß 1.
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Eine
Anordnung 10 mit Aktoren 11, 12, 13 und 14 dient
zur Bearbeitung von Gegenständen 15, beispielsweise
eine Komponente für
eine Kraftfahrzeug, in die eine Komponente 16, z.B. eine
Kugel, eingepresst wird. Die Aktoren 11-14 wirken
bei der Bearbeitung und Handhabung der Gegenstände 15 zusammen und
werden von einem Steuermodul 17 gesteuert. Die Aktoren 12-14 sind
Linearantriebe. Das Steuermodul könnte abweichend von der Zeichnung
einen Bestandteil eines Aktors 11, 12, 13 oder 14 bilden.
Vorliegend ist das Steuermodul 17 jedoch ein Bau teil einer
Ventilbatterie 18 zur pneumatischen Ansteuerung der Aktoren 11, 12, 13,
die vorliegend pneumatische Antriebe sind, sowie zur elektrischen Ansteuerung
des Aktors 11, der einen elektrischen Linearantrieb 21 und
einen Drehantrieb 23 umfasst.
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Der
Aktor 11 entnimmt die Gegenstände 15 von einer Bereitstellungseinrichtung
bzw. Zu-Fördereinrichtung 19,
z.B. einem Förderband,
das die Gegenstände 15 der
Anordnung 10 zuführt.
Ein Aktorglied 20 eines elektrischen Linearantriebs 21 ergreift mit
einem Greifer 22 einen der Gegenstände 15 von der Fördereinrichtung 19.
Ein Drehantrieb 23 des Aktors 11, auf dem der
Linearantrieb 21 angeordnet ist, dreht den Linearantrieb 21 in
Richtung eines Bearbeitungsplatzes 24, wo der Linearantrieb 21 den
jeweiligen Gegenstand 15 ablegt.
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An
dem Bearbeitungsplatz 24 presst der Aktor 13 die
Komponente 16, beispielsweise eine Kugel, in den dort bereitstehenden
Gegenstand 15 ein.
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Sodann
schiebt der Aktor 12 den Gegenstand 15 von dem
Bearbeitungsplatz 24 zu einem Messplatz 25. Eine
Kamera 26 oder eine sonstige Messeinrichtung prüft an dem
Messplatz 25 eine oder mehrere Eigenschaften des fertig
bearbeiteten Gegenstandes und übermittelt
Messwerte beispielsweise über
einen Bus 27 an einen Steuer- und Überwachungsrechner 28,
beispielsweise einen Personal-Computer. Sodann schiebt der Aktor 14 den
Gegenstand 15 von dem Messplatz 25 zu einer Fördereinrichtung 29,
beispielsweise einem Förderband, das
die fertig bearbeiteten Gegenstände 15 aus
der Anordnung 10 wegfördert.
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Das
Steuermodul 17 steuert den Aktor 11 drahtlos über Funk.
Ein Funkmodul 30, das über
einen internen Bus 31 der Ventilbatterie 18 mit
dem Steuermodul 17 gekoppelt ist, sendet Steuersignale 91 des
Steuermoduls 17 über
Funk an eine lokale Steuerungseinrichtung 33 des Aktors 11.
Eine Positionsmesseinrichtung 34 erfasst die Position des
Aktorgliedes 20 und sendet Positionswerte 35,
ebenfalls drahtlos, über
das Funkmodul 30 an das Steuermodul 17.
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Die
Aktoren 12-14 sind vorliegend pneumatische Arbeitszylinder,
deren Aktorglieder 36, 37, 38 mit Druckluft 39 betätigbar sind.
Kolben 40 der Aktorglieder 36, 37, 38 sind
in Gehäusen 41, 42, 43 linear hin-
und her beweglich gelagert und werden durch über Druckluftanschlüsse 44 in
die Gehäuse 41, 42, 43 einströmende Druckluft 39 betätigt. Als
Ventilmodule ausgestattete Ventile 45, 46, 47 speisen
die Druckluft 39 über
Druckluftleitungen 48-50 in die Druckluftanschlüsse 44 der
Aktoren/Antriebe 12, 13, 14 ein. Die
Ventile 45, 46, 47 sind vorliegend elektrisch
betätigbare
Ventile, die von dem Steuermodul 17 über den Bus 31 ansteuerbar
sind.
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Die
Ventile bzw. Ventilmodule 45, 46, 47 sind über den
Bus 31 mit dem Steuermodul 17 gekoppelt und erhalten über den
Bus 31 Steuerbefehle zur Druckluftbeaufschlagung bzw. Entlüftung der
Aktoren 12, 13, 14 von dem Steuermodul 17.
Die Ventile 45, 46 sind neben dem Steuermodul 45 in
der Ventilbatterie 18 aneinander gereiht. Die Ventile 45, 46, 47 erhalten
die Druckluft 39 aus einer Druckluftquelle 51, die
in einen in der Figur nicht gezeigten, zweckmäßigerweise durch die Ventile 45, 46, 47 gebildeten
Fluidverteiler eingespeist wird. Die Ventilbatterie 18 kann
weitere Module enthalten, beispielsweise ein Schalldämpfermodul 52.
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Das
Steuermodul 17 ist über
den Bus 27 an den Steuer- und Überwachungsrechner 28 angekoppelt.
Der Bus 27 kann ein Feldbus sein oder in einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung beispielsweise ein Ethernet-Bus, das
Internet oder dergleichen.
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Vorn
an den Aktorgliedern 36, 37, 38 sind Greifer 53, 54, 55 zum
Ergreifen der Gegenstände 15 oder
der Komponenten 16 angeordnet. Die Positionsmesseinrichtung 34 und
Positionsmesseinrichtungen 56, 57, 58 der
Aktoren 12, 13, 14 erfassen die aktuellen
Positionen der Aktorglieder 36-38 und senden entsprechend
Positionswerte 35 über
Leitungen 59 an das Steuermodul 17. Die Positionsmesseinrichtungen 56-58 senden
die Positionswerte 35 als digitale oder analoge Werte.
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Bei
einer konventionellen Anordnung wären beispielsweise diskrete
Zylinderschalter bzw. Positionssensoren vorhanden, die an den Gehäusen 41, 42, 43 entlang
einer jeweiligen Längsposition
verschiebbar sind, um die Arbeitsbereiche oder Bewegungskorridore
der Aktoren 12, 13, 14 zu begrenzen. Bei
Erreichen der jeweiligen Längsposition
der Aktorglieder 36, 37, 38 würde eine
Schalthandlung bei den Ventilen 45, 46, 47 ausgelöst werden,
beispielsweise wird eine Druckluftzufuhr gestoppt, so dass das Aktorglied 36, 37 oder 38 anhielte.
Die Optimierung der jeweiligen Längspositionen
dieser Positionssensoren, die diskrete Schaltpunkte festlegen, ist
schwierig. Zur Lösung
dieser Problematik sind bei der Anordnung 10 folgende Maßnahmen
getroffen:
An einer Eingangsschnittstelle 70 des Steuermoduls 17 sind
Grenzparameter G11, G12, G13 und G14 von Aktor-Bewegungskorridoren 61, 62, 63, 64 der
Aktoren 11-14 definierbar. Die Aktor-Bewegungskorridore 61-64 bilden örtlich,
zweckmäßigerweise
auch zeitlich definierte Aktionsräume, in denen sich Aktoren 11-14 kollisionsfrei
bewegen können.
Die Aktoren 11-14 kollidieren innerhalb der Bewegungskorridore 61-64 nicht
miteinander oder einem sonstigen Hindernis. Die Grenzparameter G11-G14
umfassen beispielsweise örtliche
Grenzen der Bewegungskorridore 61-64. Aber auch
zeitliche Grenzwerte, Geschwindigkeitsgrenzwerte, Beschleunigungswerte
oder Bremswerte, Druckwerte oder Durchflusswerte des Druckmediums
bzw. der Druckluft 39 sind als Grenzparameter G11-G14 definierbar.
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Die
Eingangsschnittstelle 70 enthält beispielsweise eine Bedienschnittstelle
oder Bedienoberfläche 71 für einen
Bediener der Anordnung 10. Die Bedienoberfläche 71 ist
beispielsweise eine grafische Bedienoberfläche, die mittels eines Displays 72 sowie
Bedientasten 73 oder sonstiger Eingabemittel bedienbar
ist. Die Bedienoberfläche 71 kann auch
einen Web-Server umfassen, der einen Browser 74 bedient,
der beispielsweise durch den Steuer- und Überwachungsrechner 28 ausführbar ist.
Das Steuermodul 17 ist somit beispielsweise über das
Internet bedienbar, konfigurierbar und parametrierbar. Jedenfalls
kann ein Bediener zweckmäßigerweise
interaktiv an der Eingangsschnittstelle 70 die Grenzparameter
G11, G12, G13 und G14, Steuerparameter oder dergleichen definieren.
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Auch über eine
Bus-Schnittstelle 75, beispielsweise eine USB-Schnittstelle, können die Grenzparameter
G11-G14 definiert und dem Steuermodul 17 übermittelt
werden.
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Eine
besonders einfache und bevorzugte Vorgehensweise sieht vor, dass
die Grenzparameter G11-G14 zumindest teilweise in einem Lernmodus/Teach-Modus
definiert werden. Ein Bediener der Anordnung 10 verfährt dabei
unter teilweise manueller Steuerung die Aktoren 11-14 entlang
der jeweiligen Ränder
oder Grenzen der Aktor-Bewegungskorridore 61-64 oder
zu diesen Rändern
hin. Die Positionsmesseinrichtungen 34, 56-58 übermitteln
die jeweilige Position der Grenzen der Aktor-Bewegungskorridore 61-64 als
Positionswerte 35 an das Steuermodul 17. Beispielsweise
betätigt
der Bediener die Bedientasten 73 zur Ansteuerung der Ventile 45-47, die
ihrerseits durch entsprechende Druckluftbeaufschlagung die Aktoren 12, 13, 14 zu
den jeweiligen Grenzen der Bewegungskorridore 62-64 verfahren.
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Beispielsweise
ist der Drehantrieb des Aktors 11 zwischen einer zur Fördereinrichtung 19 geschwenkten
Drehposition und einer zum Bearbeitungsplatz 24 geschwenkten
Drehposition verschwenkbar. Ferner ist der Linearantrieb 21 zwischen
einer eingefahrenen Stellung (z.B. in 2b gestrichelt
eingezeichnet) und einer ausgefahrenen Stellung verfahrbar. Die ausgefahrene
Stellung ist beispielsweise zum Ergreifen der Gegenstände 15 auf
der Fördereinrichtung 19 und
zum Ablegen der Gegenstände 15 am
Bearbeitungsplatz 24 erforderlich. Die Position und zugehörigen Positionswerte zum
Ergreifen bzw. Ablegen der Gegenstände 15 sind feste,
nicht veränderliche
Grenzparameter G11a des Aktor-Bewegungskorridores 61. Zwischen
diesen fixierten und unveränderlichen
Positionen liegen jedoch veränderbare
Grenzparameter G11b. Beispielsweise besteht ein gewisser Freiheitsgrad
darin, wie weit das Aktorglied 20 in das Gehäuse des
Linearantriebs 21 eingefahren wird, wenn der Aktor 11 zwischen
den beiden mit gestrichelten und durchgezogenen Linien gezeichneten
Schwenkpositionen in 2a verschwenkt und dabei beispielsweise
die in der 2b gezeichnete Drehposition
einnimmt.
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Während des
Lernmodus kann der Bediener beispielsweise durch Drücken der
Bedientasten 73 das Steuermodul 17 anweisen, von
der Positionsmesseinrichtung 34 übermittelte Positionswerte 35 als
Grenzparameter G11 in einen Speicher 76 zu speichern, der
flüchtige
und zweckmäßigerweise auch
nicht-flüchtige
Speicherbereiche aufweist, beispielsweise Flash-Memory.
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Ferner
kann der Bediener innerhalb der Grenzparameter G11 Soll-Parameter
S11 für
eine Soll-Bewegungsbahn 65 des Aktors 11 definieren, z.B. über den
Lernmodus und/oder über
die Be dienoberfläche 71.
Die Soll-Bewegungsbahn 65 ist für den Greifer 22 eingezeichnet.
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Ebenfalls
in dem Lernmodus kann der Bediener Positionswerte P12a-P12c des
Aktorglieds 36 des Aktors 12 als Grenzparameter
G12 des Bewegungskorridores 62 ermitteln, indem er den
Aktor 12 derart ansteuert, dass er die Positionen P11a
bis P11c anfährt
und die zugeordnete, vorteilhaft einen Bestandteil des Aktors 12 bildende
Positionsmesseinrichtung 56 entsprechende Positionswerte 35 an das
Steuermodul 17 sendet. Sinngemäß gleichartig werden Positionswerte
P13a, P13b als Grenzparameter G13 des Bewegungskorridores 63 durch
Betätigen
des Aktors 13 und Positionswerte P14a-P14c als Grenzwerte
G14 des Bewegungskorridors 64 des Aktors 14 ermittelt
und definiert.
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Die
Positionswerte P12a bis P14c sind Längspositionswerte der Aktorglieder 36, 37, 38.
In der Zeichnung sind die Bewegungskorridore 62-64 aus
Veranschaulichungsgründen
als Ellipsen dargestellt. Betrachtet man nur die vorderen Enden
der Aktorglieder 36-38 sind die Bewegungskorridore 62-64 Linien.
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Nachdem
die Grenzparameter G11-G14 mittels des Lern-Betriebs ermittelt sind,
sind sie zweckmäßigerweise
an der Bedienoberfläche 71 editierbar, das
heißt
der Bediener kann die Grenzparameter G11-G14 modifizieren, festlegen,
ob einer oder meh rere der Grenzparameter G11-G14 eine feste Grenze markiert
oder eine variable, optimierbare Grenze, oder dergleichen. Zweckmäßigerweise
kann der Bediener auch einen Puffer oder Sicherheitsabstand bezüglich der
Grenzparameter G11-G14 festlegen. Beispielsweise kann der Bediener
an der Bedienschnittstelle und/oder in dem vorher erläuterten
Lernmodus einen Pufferabstandswert D12 einstellen, der eine dem
Positionswert P12c vorgelagerte Längsposition des Aktorglieds 36 definiert.
Das Aktorglied 36 darf zwar in Positionen zwischen den
Werten D12 und P12c bewegt werden, allerdings ist ein Aufenthalt
in diesem Sicherheitsbereich als Sicherheitsabstand einzuhalten.
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Es
versteht sich, dass die obigen Ausführungen zu Grenzparametern
G11-G14 nur beispielhaft sind, da beispielsweise eine zeitliche
Komponente ebenfalls wesentlich sein kann. Zum Beispiel überschneiden
sich die Bewegungskorridore 62, 63, wie man in 2b erkennt,
wenn ausschließlich
die bisher erläuterten
Positionswerte P12a-P14c definiert sind. Um Kollisionen in den Überschneidungsbereichen
bzw. Kollisionsräumen 66 zu
vermeiden, kann der Bediener weitere Positionswerte, beispielsweise die
Ränder
der Kollisionsräume,
als Positionswerte und Grenzwerte für die Aktoren 12, 13, 14 festlegen, z.B.
mit Hilfe eines erweiterten Lernmodus und/oder an der Bedienoberfläche 71.
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Steuermittel 77 des
Steuermoduls 17 generieren Steuerparametersätze 81, 82, 83 mit
Steuerparametern 81a-81d, 82a-82d, 83a-83b, 84d zur
Ansteuerung der Aktoren 11-14 anhand der Grenzparameter
G11-G14 sowie zweckmäßigerweise
anhand von Soll-Parametern für
Soll-Bewegungsbahnen, der Aktoren 11-14, beispielsweise
der Soll-Parameter 511. Die Steuerparameter 83a-83b betreffen
beispielsweise Schaltpositionen, Längspositionen der Aktoren 11-14,
Geschwindigkeitswerte, Beschleunigungswerte/Bremswerte oder dergleichen.
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Die
Steuermittel 77 umfassen beispielsweise ein Steuerprogramms 79 und
einen Prozessor 78 des Steuermoduls 17, der Programmcode
des Steuerprogramms 79 ausführt.
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Das
Steuermodul 17 generiert anhand der Steuerparametersätze 81-83 Steuersignale 91-94 zur
Ansteuerung der Aktoren 11-14. Das Steuermodul 17 gibt
die Steuersignale 91-94 über eine Ausgangsschnittstelle 80,
beispielsweise eine Busschnittstelle für den Bus 31, aus.
Das Funkmodul 30 übermittelt
die Steuersignale 91 an den Aktor 11. Die Steuersignale 92-94 hingegen
werden von den Ventilmodulen 45, 46, 47 zur
Druckbeaufschlagung und Betätigung
der Aktoren 12, 13, 14 ausgewertet.
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In
Abhängigkeit
von den unterschiedlichen Parametersätzen 81, 82, 83 (weitere
mögliche
Steuerparametersätze
sind aus Gründen
der Vereinfachung nicht näher
erläutert)
wirken die Aktoren 11-14 bei der Handhabung und
Bearbeitung der Gegenstände 15 zusammen
und bewegen sich kollisionsfrei.
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Die
Steuerparametersätze 81, 82, 83 weichen
voneinander ab und bewirken unterschiedliche Bewegungsabläufe der
Aktoren 11-14. Der zweite Steuerparametersatz 82 ist
beispielsweise durch Variation der Steuerparameter 81a-81d gebildet.
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Aufgrund
der unterschiedlichen Steuerparameter 81a-83d ergeben
sich verschiedene Prozesszeiten bzw. Taktzeiten der Aktoren 11 bis 14.
Bei dem Steuerparametersatz 81 resultiert beispielsweise eine
Gesamttaktzeit Tages der Anordnung 10 mit Taktzeiten T1a-T1d
der einzelnen Aktoren 11-14, die größer ist
als eine Gesamttaktzeit oder Prozesszeit T2ges, die als eine Summe
von Prozesszeiten oder Taktzeiten T2a-T2d der Aktoren 11-14 bei
Anwendung des Parametersatzes 82 resultiert. Beim Steuerparametersatz 83 entsteht
eine Gesamtprozesszeit oder Taktzeit Tages, die noch größer ist
als die Gesamttaktzeiten oder Prozesszeiten T1ges und T2ges.
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Eine
Zeitfunktion 84 des Steuerprogramms 79 bildet
ein Erfassungsmittel zur Ermittelung der Prozesszeiten T1a-T3d und T1ges-T3ges,
die die Aktoren 11-14 bei Anwendung der Steuerparametersätze 81-83 jeweils
benötigen.
Beispielsweise wertet die Zeitfunktion 84 Positionswerte 35 der
Positionsmesseinrichtungen 34, 56-58 aus,
um die jeweiligen Taktzeiten T1a-T3d
der Aktoren 11-14 zu ermitteln und eine Gesamt-Prozesszeit Tages-Tages
aus diesen individuellen Prozesszeiten zu ermitteln.
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Zweckmäßigerweise
wählt das
Steuermodul 17 selbsttätig
beispielsweise den Steuerparametersatz 82 zur Ansteuerung
der Aktoren 11-14 aus, weil dabei die kürzeste Gesamt-Prozesszeit
bzw. der kürzeste
Gesamtarbeitstakt T2ges der Anordnung 10 resultiert.
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Es
ist aber auch möglich,
dass das Steuermodul 17 beispielsweise die diagrammatische
Darstellung gemäß 3 an
der Bedienoberfläche 71 ausgibt
und dem Bediener ermöglicht,
einen der Steuerparametersätze 81-83 für den späteren Betrieb
der Anordnung 10 auszuwählen.
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Der
ausgewählte
Steuerparametersatz könnte
beispielsweise auch an eine nicht dargestellte externe z.B. speicherprogrammierbare
Steuerung zur Steuerung der Anordnung 10 übermittelt
werden. Vorliegend bildet jedoch bereits die Ventilbatterie, insbesondere
das Steuermodul 17 eine Steuerung für die Anord nung 10,
so dass das Steuermodul 17 unmittelbar den optimalen Steuerparametersatz 83 zur
Steuerung der Aktoren 11-14 verwenden kann.
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An
der Bedienoberfläche 71 ist
es auch möglich,
einen oder mehrere der Steuerparameter 81a-83d zu
editieren und gegebenenfalls zu modifizieren, beispielsweise eine
Maximalgeschwindigkeit zu definieren, eine Abschaltposition oder
dergleichen. Ferner ist es denkbar, dass der Bediener an der Eingangsschnittstelle 70 einen
oder mehrere Steuerparameter 81a-83d als unmodifizerbar
oder nicht optimierbar festlegt, so dass das Steuermodul 17 diesen
Steuerparameter bei einem Optimierungslauf zur Ermittlung optimaler
Steuerparameter unverändert
lässt.
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Die
Bedienoberfläche 71 bildet
ferner eine Diagnoseschnittstelle zur Ausgabe der Steuerparameter 81a-83d und
zweckmäßigerweise
auch zur Ausgabe aktueller Prozesszustände. Beispielsweise kann das
Steuermodul 17 an der Bedienoberfläche 71 Abweichungen
aktueller Prozesszeiten von der an sich gewüsnchten und parametrierten
Gesamt-Prozesszeit T2ges anzeigen. Eine Störung der Anlage ist somit leicht
erkennbar. Ferner kann das Steuermodul 17 z.B. an dem Display 72,
d.h. einem Ausgabemittel 95, auch ein individuelle aktuelle
Prozesszeit eines oder mehrerer der Aktoren 11-14 im
Vergleich zu den Soll-Prozesszeiten T2a-T2d anzeigen, so dass eine Störung bei
einem jeweiligen Aktor 11-14 durch den Bediener
visuell und/oder akustisch erkennbar ist.