DE102005041942A1 - Anordnung zur funktionellen Simulation einer Mittelohrrekonstruktion - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur funktionellen Simulation einer Mittelohrrekonstruktion nach dem Oberbergriff des Anspruchs 1.
- Die Anordnung lässt sich für Lehr- und Studienzwecke in der Ohrchirurgie innerhalb der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, vorzugsweise für das Einsetzen von Gehörknöchelchenprothesen anwenden.
- Bisher werden für die Simulation der Mittelohrrekonstruktion menschliche Felsenbeinpräparate verwendet, die verschiedene Nachteile aufweisen. Neben der schwierigen Beschaffung aus ethischen Fragen ist die Haltbarkeit begrenzt. Trotz Konservierung verändern sich in kurzer Zeit wichtige biologische und mechanische Parameter. Ständige Verfügbarkeit, Lagerung und wiederholte Verwendbarkeit sind problematisch. Hinzu kommt, dass beim Arbeiten mit derartigen Präparaten Schutzhandschuhe getragen werden müssen.
- Es ist schon versucht worden, mit Hilfe eines einfachen Ohrmodells aus Kunststoffelementen, die eingangs genannten Nachteile zu beseitigen und hieran Operationen in der Ohrchirurgie zu simulieren.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Lösung anzugeben, mit der eine funktionelle Simulation der Mittelohrrekonstruktion unter Vermeidung der eingangs genannten Nachteile ermöglicht wird, und der Operateur eine qualitative Aussage über den vorgenommenen Operationsversuch erhält.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Anordnung mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
- Die Anordnung besteht aus einem ersten Hohlraum mit einem nachgebildeten Rest der Gehörknöchelchenkette, der auf einer ersten elastischen Membran aufgebracht ist und einer zweiten gegenüberliegenden Membran. Dieser geschlossene Hohlraum dient zur Nachbildung eines Mittelohres mit gestörter Schalleitung. An diesen ersten Hohlraum schließt sich an der zweiten Membran ein weiterer Hohlraum an, der an einer Seite offen ist. Dieser Hohlraum dient zur Nachbildung des Gehörganges.
- Erfindungsgemäß ist die erste elastische Membran am Rest der Gehörknöchelchenkette Teil eines mit dem ersten Hohlraum verbundenen mechanisch-elektrischen Wandlers. Am offenen Ende des zweiten Hohlraumes ist ein abnehmbarer Schallgeber vorgesehen. Mittels einer Gehörknöchelchenprothese lässt sich die Gehörknöchelchenkette unter Bedingungen wie am Mittelohr rekonstruieren und vom Schallgeber abgegebene Signale können am mechanisch-elektrischen Wandler empfangen werden.
- Beim Anliegen eines akustischen Signals an der zweiten Membran, welche das Trommelfell repräsentiert, wird die nachweisbare Vibration der rekonstruierten Gehörknöchelchenkette vom mechanisch-elektrischen Wandler empfangen und vorzugsweise durch einen angeschlossenen Kopfhörer wieder in ein hörbares Signal umgewandelt. Der Operateur erhält über den Kopfhörer quasi „mit dem Ohr des Patienten" die Wirksamkeit seines Eingriffs bestätigt.
- Mit der erfindungsgemäßen Anordnung kann ein Operateur die Auswahl und Anpassung verschiedener Gehörknöchelchenprothese bei einer Mittelohrrekonstruktion nachvollziehen, und bekommt Veränderungen bei der Signalübertragung in Folge einer Manipulation an der Schallübertragungskette direkt vermittelt.
- Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
-
1 eine erfindungsgemäße Anordnung zur funktionellen Simulation der Mittelohrrekonstruktion -
2 eine erfindungsgemäße Anordnung mit Zusatzeinrichtungen. - Die Anordnung nach
1 besteht aus einem Gehäuse1 zur Aufnahme eines mechanisch-elektrischen Wandlers8 , der hier als Mikrofon dargestellt ist. Der mechanisch-elektrische Wandler8 weist eine elastischen Membran7 auf. Wandler8 und Membran7 sind über das Luftvolumen13 miteinander verkoppelt. - Auf der Membran
7 ist als Rest6 der Gehörknöchelchenkette eine Nachbildung des Stapes mit der Fußplatte aufgeklebt. Der Stapes ist im ersten zylindrischen Hohlraum4 angeordnet, welcher durch die Außenwand10 begrenzt ist. Der Hohlraum4 wird an der Unterseite von der schon erwähnten elastischen Membran7 und an der Oberseite von einer zweiten Membran9 begrenzt. Die Membran9 stellt quasi das Trommelfell zwischen Gehörgang und Mittelohr dar. Der Hohlraum4 ist seitlich über eine Öffnung5 zugänglich. - Auf dem ersten Hohlraum
4 ist ein zweiter zylinderförmiger Hohlraum3 aufgesetzt, der einen größeren Innendurchmesser als der erste Hohlraum4 aufweist. Dadurch verbleibt am Übergang ein Rand12 zur Auflage der zweiten Membran9 . Die Mittellinie des zweiten Hohlraumes3 ist gegenüber der Mittellinie des ersten Hohlraumes um 35° bis 55° geneigt. - Der Hohlraum
4 weist eine Höhe von ca. 5 mm auf, so dass bei einer 1:1 -Nachbildung des Stapes vom Stapesköpfchen bis zur zweiten Membran9 ein Abstand verbleibt. Dieser Abstand ist vorgesehen, um eine Gehörknöchelchenprothese17 einerseits am Stapesköpfchen und andererseits an der Unterseite der Membran9 zu kontaktieren. - Die Gehörknöchelchenprothese
17 kann über die Nachbildung des Gehörganges in das nachgebildete Mittelohr eingesetzt werden. Hierzu lässt sich die Membran9 vom Rand12 lösen und wieder befestigen. Zur Anpassung der Gehörknöchelchenprothese17 ist der Hohlraum4 über die Öffnung5 weiterhin zugänglich. - Je nachdem wie groß der Abstand zwischen Stapesköpfchen und Membran
9 bemessen ist und die Gehörknöchelchenprothese17 beschaffen ist, wird der Operateur eine geeignete Prothese auswählen und den Abstand überbrücken. Dies erfolgt somit unter ähnlichen Verhältnissen wie bei einem Eingriff am menschlichen Mittelohr. - Zur Überprüfung einer erfolgreich simulierten Operation lässt sich auf dem nach oben offenen Hohlraum
3 ein Schallgeber2 aufsetzen, der die Luftsäule im Hohlraum3 und die Membran9 in Schwingung versetzt. Bei einer richtig ausgewählten und gut angepassten Gehörknöchelchenprothese17 wird der Schall über den Rest6 der Gehörknöchelchenkette (hier Stapes) zur elastischen Membran7 weitergeleitet und durch den mechanisch-elektrischen Wandler8 in ein auswertbares Signal umgewandelt. - In der
2 ist eine erfindungsgemäße Anordnung mit Zusatzeinrichtungen dargestellt. - Am mechanisch-elektrischen Wandler
8 (hier Mikrofon) ist ein Verstärker14 angeschlossen, der wiederum mit einem Kopfhörer15 verbunden ist. Mit dem Schallgeber2 ist eine Audiosignalquelle16 verbunden. Der Operateur ist mit eine- solchen Anordnung in der Lage, das ursprünglich von der Audioquelle16 erzeugte und vom Schallgeber2 abgestrahlte Signal auf dem Kopfhörer15 nach Passage der erfindungsgemäßen Anordnung wieder zu empfangen. -
- 1
- Gehäuse
- 2
- Schallgeber
- 3
- zweiter Hohlraum
- 4
- erster Hohlraum
- 5
- Öffnung
- 6
- Rest (der Gehörknöchelchenkette)
- 7
- erste Membran
- 8
- mechanisch-elektrischer Wandler
- 9
- zweite Membran
- 10
- Außenwand
- 11
- Befestigungselement
- 12
- Rand
- 13
- Luftvolumen
- 14
- Verstärker
- 15
- Mittel zur Signalbewertung (Kopfhörer)
- 16
- Audiosignalquelle
- 17
- Gehörknöchelchenprothese
Claims (8)
- Anordnung zur funktionellen Simulation einer Mittelohrrekonstruktion, bestehend aus – einem ersten Hohlraum (
4 ) mit einem nachgebildeten Rest (6 ) der Gehörknöchelchenkette auf einer ersten elastischen Membran (7 ) und einer zweiten gegenüberliegenden Membran (9 ), zur Nachbildung eines Mittelohres mit gestörter Schalleitung, – einem anschließenden zweiten, einseitig offenen Hohlraum (3 ) zur Nachbildung des Gehörganges, dadurch gekennzeichnet, dass – die elastische Membran (7 ) Teil eines am ersten Hohlraum (4 ) befindlichen mechanisch-elektrischen Wandlers (8 ) ist, – am offenen Ende des zweiten Hohlraumes (3 ) ein abnehmbarer Schallgeber (2 ) vorgesehen ist, und – bei einer mittels Gehörknöchelchenprothese (17 ) rekonstruierten Gehörknöchelchenkette die vom Schallgeber (2 ) abgegebenen Signale am mechanisch-elektrischen Wandler (8 ) zu empfangen sind. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hohlraum (
3 ) gegenüber dem ersten Hohlraum (4 ) einen größeren Innendurchmesser aufweist, so dass ein Rand (12 ) für die Auflage der zweiten Membran (9 ) gebildet wird und die zweite Membran (9 ) mit dem Rand (12 ) lösbar verbunden ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Außenwand (
10 ) des ersten Hohlraumes (4 ) eine Öffnung (5 ) in Höhe der gestörten Gehörknöchelchenkette vorgesehen ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mechanisch-elektrische Wandler (
8 ) ein Mikrofon ist. - Anordnung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mechanisch-elektrische Wandler (
8 ) in einem Gehäuse (1 ) angeordnet ist, und das Gehäuse (1 ) mit der Außenwand (10 ) des ersten Hohlraumes (4 ) verbunden ist. - Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse (
1 ) zur Positionierung ein Befestigungselement (11 ) vorgesehen ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittellinie des zweiten Hohlraumes (
3 ) zur Mittellinie des ersten Hohlraumes (4 ) um 35° bis 55° geneigt ist. - Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den Schallgeber (
2 ) eine Audiosignalquelle (16 ) und an den mechanisch-elektrischen Wandler (8 ) ein Verstärker (14 ), gefolgt von einem Mittel zur Signalbewertung (15 ), anschließbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200510041942 DE102005041942A1 (de) | 2005-08-30 | 2005-08-30 | Anordnung zur funktionellen Simulation einer Mittelohrrekonstruktion |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200510041942 DE102005041942A1 (de) | 2005-08-30 | 2005-08-30 | Anordnung zur funktionellen Simulation einer Mittelohrrekonstruktion |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102005041942A1 true DE102005041942A1 (de) | 2007-03-01 |
Family
ID=37715642
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200510041942 Withdrawn DE102005041942A1 (de) | 2005-08-30 | 2005-08-30 | Anordnung zur funktionellen Simulation einer Mittelohrrekonstruktion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102005041942A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202023107064U1 (de) | 2023-11-29 | 2024-01-31 | Heinz Kurz Gmbh | Simulator-System für die Durchführung von Messungen zur Norm-Kontrolle akustischer Eigenschaften von Mittelohr-Implantaten an einem mechanischen Modellobjekt |
DE202024101585U1 (de) | 2023-04-19 | 2024-04-12 | Heinz Kurz Gmbh | Trainingssystem für simulierte chirurgische Eingriffe an einem mechanischen Modellobjekt |
-
2005
- 2005-08-30 DE DE200510041942 patent/DE102005041942A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202024101585U1 (de) | 2023-04-19 | 2024-04-12 | Heinz Kurz Gmbh | Trainingssystem für simulierte chirurgische Eingriffe an einem mechanischen Modellobjekt |
DE202023107064U1 (de) | 2023-11-29 | 2024-01-31 | Heinz Kurz Gmbh | Simulator-System für die Durchführung von Messungen zur Norm-Kontrolle akustischer Eigenschaften von Mittelohr-Implantaten an einem mechanischen Modellobjekt |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8181 | Inventor (new situation) |
Inventor name: BORNITZ, MATTHIAS, 01157 DRESDEN, DE Inventor name: HOFMANN, GERT, PROF. DR.-ING., 01465 LANGEBRUE, DE Inventor name: LASURASHVILI, NIKOLOZ, 01307 DRESDEN, DE Inventor name: SEIDLER, HANNES, DR.-ING., 01097 DRESDEN, DE Inventor name: ZAHNERT, THOMAS, PROF. DR.MED. HABIL., 01326 D, DE |
|
R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: ZAHNERT, THOMAS, DR. MED. HABIL., DE Free format text: FORMER OWNER: TECHNISCHE UNIVERSITAET DRESDEN, 01069 DRESDEN, DE Effective date: 20110901 Owner name: BORNITZ, MATTHIAS, DE Free format text: FORMER OWNER: TECHNISCHE UNIVERSITAET DRESDEN, 01069 DRESDEN, DE Effective date: 20110901 Owner name: LASURASHVILI, NIKOLOZ, DR., DE Free format text: FORMER OWNER: TECHNISCHE UNIVERSITAET DRESDEN, 01069 DRESDEN, DE Effective date: 20110901 Owner name: HOFMANN, GERT, PROF. DR.-ING.HABIL., DE Free format text: FORMER OWNER: TECHNISCHE UNIVERSITAET DRESDEN, 01069 DRESDEN, DE Effective date: 20110901 Owner name: SEIDLER, HANNES, DR.-ING., DE Free format text: FORMER OWNER: TECHNISCHE UNIVERSITAET DRESDEN, 01069 DRESDEN, DE Effective date: 20110901 |
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