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Die
Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit mehreren Brennräumen und
einem Abgassystem, welches mindestens zwei Abgasreinigungseinheiten,
mindestens zwei die Brennräume
mit den Abgasreinigungseinheiten verbindende Abgasrohrsysteme und
ein Verbindungselement zwischen den Abgasrohrsystemen umfasst.
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Aus
der
DE 101 04 021
A1 ist ein Abgassystem mit zwei Abgassträngen bekannt,
bei dem in jedem Abgasstrang zwei Katalysatoren und eine Ventileinrichtung
angeordnet und beide Abgasstränge über eine
Querleitung verbunden sind. Die Ventileinrichtungen werden so geschaltet,
dass das Abgas in der Aufheizphase nacheinander nur einen Katalysator
aus jedem Abgasstrang und nach der Aufheizphase parallel beide Abgasstränge mit
allen Katalysatoren durchströmt.
Dadurch werden eine schnellere Aufheizung der durchströmten Katalysatoren
und eine Reduzierung der Abgasemissionen in der Startphase erreicht.
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Aus
der
DE 100 40 515
A1 ist eine Brennkraftmaschine mit mehreren Brennräumen bekannt, die
ein Abgassystem mit insgesamt vier Abgasreinigungseinheiten in Form
von Dreiwegekatalysatoren und NO
x-Speicherkatalysatoren
umfasst.
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Das
Abgassystem beinhaltet ferner zwei Abgasrohrsysteme in Form von
Abgasleitungen, über die
jeweils ein Dreiwege-Katalysator
und ein NOx-Speicherkatalysator mit einer
Gruppe von Brennräumen
verbunden sind. Zwischen den Abgasleitungen ist ein Verbindungselement
in Form einer Verbindungsleitung angeordnet, über die eine Abgasquerströmung zwischen
den Abgasrohrsystemen realisierbar ist. Über ein als Schließorgan bezeichnetes
Steuerelement in dem Verbindungselement ist eine Abgasquerströmung durch
das Verbindungselement einstellbar.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Brennkraftmaschine der eingangs beschriebenen
Art anzugeben, bei der der Grad der Durchmischung der Katalysatoreinheiten
im Abgassystem unter Verwendung möglichst einfacher Mittel steuerbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
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Bei
der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
ist in dem Abgassystem ein Steuerelement zum Absperren und/oder
Drosseln einer Abgasquerströmung
in einem Verbindungselement angeordnet. Eine Abgasquerströmung bewirkt über das
Verbindungselement eine Durchmischung der Abgasströmungen aus
mehreren Abgasrohrsystemen. Über das
Steuerelement ist dabei ein Durchmischungsgrad einstellbar. Insbesondere
kann über
das Steuerelement der Durchmischungsgrad an einen Betriebszustand
einer Brennkraftmaschine angepasst werden. Ferner bewirkt ein öffnen oder
Schließen des
Steuerelements eine Änderung
des ohne Durchmischung durchströmten
Rohrleitungsanteils in einem Abgasrohrsystem, über das ein Brennraum mit einer
Abgasreinigungseinheit verbunden ist. Mit Hilfe des Steuerelements
lässt sich
somit auch der ohne Durchmischung durchströmte Rohrleitungsanteil eines
Abgasrohrsystems an den Betriebszustand der Brennkraftmaschine anpassen.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist ein Verbindungselement als Verbindungsrohr
ausgeführt
und ein Steuerelement ist in dem Verbindungselement angeordnet.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Steuerelement als Drosselelement
ausgebildet, welches durch translatorische und/oder rotatorische Verstellung
eines Schiebers oder einer Klappe eine teilweise oder vollständige Sperrung
des Verbindungsrohrs bewirkt. Die Vorteile dieser Ausführungsform
liegen in dem geringen erforderlichen Bauraum für das Steuerelement und der
kostengünstigen
Umsetzbarkeit.
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In
wiederum einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein Steuerelement
als Teleskoprohr ausgebildet, bei dem eine Längenverstellung des Teleskoprohrs
eine Verstellung des durchströmbaren Querschnitts
bewirkt. Das Teleskoprohr kann aus zwei oder mehr ineinander verschiebbaren
Teilrohren aufgebaut sein. Ein Verschieben der Teilrohre zueinander
bewirkt eine Änderung
eines durchströmbaren Querschnitts
innerhalb des Teleskoprohrs. Die Änderung kann in diskreten Schritten
oder kontinuierlich erfolgen. Je nach Gestaltung der Teilrohrquerschnitte ist
dabei auch eine vollständige
Sperrung des Strömungsquerschnitts
möglich.
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In
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung beinhalten mindestens
zwei Abgasrohrsysteme Rohrleitungen mit einer zumindest abschnittsweise gemeinsamen
Wandung oder mit unmittelbar benachbarten Wandabschnitten. Das Verbindungselement
ist als Aussparung in der gemeinsamen Wandung oder den unmittelbar
benachbarten Wandabschnitten ausgeführt. Über die Aussparung ist eine
Abgasquerströmung
von einem Abgasrohrsystem in ein anderes Abgasrohrsystem realisierbar. Ein
Vorteil dieser Anordnung liegt in einer besonders kompakten Bauform
des Abgassystems. Ferner ist bei dieser Ausgestaltung bei geöffnetem
Steuerelement eine gute Durchmischung der Abgasströmungen bei
geringen Drosselverlusten erzielbar.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Steuerelement als in
Richtung der Durchströmung
der Abgasrohrsysteme beweglicher Abgasschieber ausgeführt, mit
dem die Aussparung in der gemeinsamen Wandung oder den unmittelbar
benachbarten Wandabschnitten ganz oder teilweise verschließbar ist.
Die Vorteile dieser Ausgestaltungsform liegen in der einfachen Realisierbarkeit
und der kompakten Bauform.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind mindestens zwei Abgasreinigungseinheiten
in einem gemeinsamen Gehäuse
untergebracht, wobei jede dieser Abgasreinigungseinheiten mit einer
Abgasströmung
aus einem der Abgasrohrsysteme beaufschlagbar ist. Bei dieser Ausgestaltungsform
ist ein gemeinsamer Eintrittsquerschnitt der in einem Gehäuse untergebrachten
Abgasreinigungseinheiten in Segmente unterteilbar, wobei jedes Segment
mit einer Abgasströmung
aus einem der Abgasrohrsysteme beaufschlagbar ist. Beim Durchströmen der
Abgasreinigungseinheiten findet bestenfalls eine geringe Durchmischung
der verschiedenen, getrennt in die einzelnen Segmente eingeleiteten
Abgasströmungen
statt. Jedes der mit einer Abgasströmung beaufschlagbaren Segmente
und die sich daran anschließende
von der Abgasströmung
durchströmten Bereiche
werden in dieser Ausgestaltungsform als eine Abgasreinigungseinheit
betrachtet. Ein Vorteil dieser Ausgestaltungsform liegt in der besonders kompakten
Bauweise.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Betreiben der Brennkraftmaschine ist dadurch gekennzeichnet,
dass bei hohen Motorlasten und/oder hohen Abgasmassenströmen das
Steuerelement geschlossen wird. Bei hohen Motorlasten wird dementsprechend
die Abgasquerströmung
in dem Verbindungselement gedrosselt beziehungsweise gesperrt. Somit
wird in diesem Betriebszustand der Durchmischungsgrad zwischen den
Abgasströmungen
in den einzelnen Abgasrohrsystemen zumindest reduziert. Bei vollständig geschlossenem
Steuerelement wird eine Durchmischung der Abgasströmungen in
den Abgasrohrsystemen vor Eintritt in die Abgasreinigungseinheiten
vollständig
unterbunden und die den einzelnen Abgasrohrsystemen zugeordneten
Abgasströmungen
werden getrennt in die Abgasreinigungseinheiten eingeleitet.
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Ein
weiteres Verfahren zum Betreiben der Brennkraftmaschine ist dadurch
gekennzeichnet, dass bei niedrigen Motorlasten und/oder Abgasmassenströmen das
Steuerelement geöffnet
wird. Dadurch wird eine Durchmischung der Abgasströmungen in
den einzelnen Abgasrohrsystemen erzielt.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen veranschaulicht und werden
nachfolgend beschrieben. Dabei sind die vorstehend genannten und
nachfolgend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Merkmalskombination,
sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Dabei
zeigen
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1 eine
Prinzipskizze des erfindungsgemäßen Abgassystems
der Brennkraftmaschine und
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2a, 2b Detailzeichnungen
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Abgasrohrsysteme,
der Abgasreinigungseinheiten, des Verbindungselements und des Steuerelements.
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Eine
zur Verwendung in Personenkraftwagen vorgesehene Brennkraftmaschine
beinhaltet einen Otto- oder Dieselmotor und ein in 1 schematisch
dargestelltes Abgassystem 1.
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Der
Motor umfasst mindestens zwei Einzelzylinder, in denen ein Luft-/Kraftstoffgemisch
verbrannt wird. Bei der Verbrennung entstehende Abgase werden über Auslassvorrichtungen
für jeden
Einzelzylinder getrennt in das Abgassystem 1 übergeleitet.
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Das
Abgassystem 1 umfasst eine erste Abgasreinigungseinheit 2,
eine zweite Abgasreinigungseinheit 2' und eine dritte Abgasreinigungseinheit 2''. Die Anzahl der Abgasreinigungseinheiten 2, 2', 2'' entspricht in der in 1 gezeigten
Ausführungsform
der Anzahl der Einzelzylinder des Motors. Als Abgasreinigungseinheiten 2, 2', 2'' sind Oxidationskatalysatoren vorgesehen,
es können
aber auch andere Ausführungsformen,
wie Speicher- oder Reduktionskatalysatoren, Partikelfilter sowie
Kombinationen aus den genannten Einheiten, verwendet werden. In 1 sind
die Abgasreinigungseinheiten 2, 2', 2'' als
Einzelbauteile ausgeführt.
In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform sind die Abgasreinigungseinheiten
zu einem Bauteil mit mehreren Zuleitungen in einem gemeinsamen Gehäuse vereint,
innerhalb dessen die Abgasströme
aus den einzelnen Zuleitungen ohne oder mit lediglich geringer Durchmischung
behandelt werden können.
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Die
erste Abgasreinigungseinheit 2 ist durch ein erstes Abgasrohrsystem 3 verbunden
mit einer Auslassvorrichtung eines Einzelzylinders. In entsprechender
Weise sind die zweite Abgasreinigungseinheit 2' durch ein zweites
Abgasrohrsystem 3' mit
einer zweiten Auslassvorrichtung eines zweiten Einzelzylinders und
die dritte Abgasreinigungseinheit 2'' durch
ein drittes Abgasrohrsystem 3'' mit
einer dritten Auslassvorrichtung eines dritten Einzelzylinders verbunden.
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Die
benachbarten Abgasrohrsysteme 3, 3' beziehungsweise 3', 3'' sind mit Hilfe von Verbindungselementen 4, 4' miteinander
verbunden, wobei die Verbindungselemente 4, 4' in 1 als
Verbindungsrohre 10, 10' ausgeführt sind.
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In
der in 1 dargestellten Ausführungsform ist in den Verbindungsrohren 10, 10' jeweils ein Steuerelement 5, 5' angeordnet,
die wie in der Figur dargestellt als Drosselelemente ausgestaltet
sind. Bei den Drosselelementen kann durch rotatorische Verstellung
von Klappen 6, 6' eine
teilweise oder vollständige
Sperrung der Abgasströmungen
in den Verbindungsrohren 10, 10' bewirkt werden. Die den Klappen 6, 6' zugeordnete
Rotationsachsen 7, 7' sind jeweils quer zu den Abgasströmungen in
der Mitte der Verbindungsrohre 10, 10' angeordnet.
In einer modifizierten Ausführungsform
können
die Rotationsachsen 7, 7' auch in außermittigen Positionen in den
Verbindungsrohren 10, 10' angeordnet sein. In einer weiteren,
nicht dargestellten Ausführungsform ist
ein Steuerelement als Drosselelement ausgestaltet, bei dem durch
translatorische Verstellung eines Schiebers eine teilweise oder
vollständige
Sperrung der Abgasströmung
in einem Verbindungsrohr erreicht wird. Der Schieber kann dabei
quer oder in einem Winkel zur Abgasströmung geführt werden. Das Drosselelement
kann dabei sowohl in der Ausführung
als Klappe oder als Schieber an beliebiger Stelle in Längsrichtung
eines Verbindungsrohrs positioniert werden. Insbesondere ist auch
eine Anordnung unmittelbar an den Übergängen zwischen den Verbindungsrohren
und den angrenzenden Abgasrohrsystemen möglich.
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In
einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform ist ein Verbindungselement
als Verbindungsrohr ausgeführt,
in dem ein als Teleskoprohr ausgebildet Steuerelement angeordnet
ist. Das Teleskoprohr besteht dabei aus mindestens zwei ineinander
verschiebbaren Teilrohren. Ein äußeres Teilrohr umfasst
einen Rohrkern und eine Außenwand,
so dass sich dazwischen ein ringförmiger Strömungsquerschnitt ergibt. Auf
einer dem inneren Teilrohr zugewandten Rohrseite ist der Rohrkern
konisch ausgebildet. Ein inneres Teilrohr des Teleskoprohrs weist einen
runden Strömungsquerschnitt
auf und ist auf einer dem äußeren Teilrohr
zugewandten Seite trichterförmig
ausgestaltet. Dabei entspricht der Öffnungswinkel des Trichters
dem Konuswinkel des Rohrkerns des äußeren Teilrohrs. Beim Ineinanderschieben
des Teleskoprohrs wird der konische Teil des Rohrkerns des äußeren Teilrohrs
in die Trichterform des inneren Teilrohrs geschoben. Ein Zusammentreffen
beider Teile hat eine vollständige
Sperrung des Strömungsquerschnitts
zur Folge.
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Im
Anschluss an die Abgasreinigungseinheiten 2, 2', 2'' ist ein Abgassammelsystem 8 angeordnet,
durch das die Abgasströme
aus den Abgasreinigungseinheiten 2, 2', 2'' zusammengeführt und in ein Sammelrohr 9 eingeleitet
werden.
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In
der in 1 dargestellten Ausführungsform entspricht die Anzahl
der Einzelzylinder im Verbrennungsmotor der Anzahl der Abgasreinigungseinheiten 2, 2', 2'' im Abgassystem 1,
und jeder Einzelzylinder ist über
ein Abgasrohrsystem 3, 3', 3'' mit
einer Abgasreinigungseinheit 2, 2', 2'' verbunden.
In weiteren, nicht dargestellten Ausführungsformen unterscheidet
sich die Anzahl der Einzelzylinder von der Anzahl der Abgasreinigungseinheiten,
wobei im Allgemeinen zwei oder mehr Einzelzylinder und zwei oder
mehr Abgasreinigungseinheiten vorhanden sind. Ein Abgasrohrsystem
ist dabei so ausgestaltet, dass eine Teilmenge der Einzelzylinder
mit einer Teilmenge der Abgasreinigungseinheiten verbunden ist. Dabei
beinhaltet der Ausdruck „Teilmenge" mindestens einen
Einzelzylinder beziehungsweise eine Abgasreinigungseinheit.
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In
weiteren, nicht dargestellten Ausführungsformen sind die Abgasrohrsysteme
gruppenweise durch Verbindungselemente verbunden. Eine Gruppe besteht
dabei aus zwei, drei oder mehr Abgasrohrsystemen. Auch Abgasrohrsysteme
ohne Anschluss an Verbindungselemente sind möglich, wobei im Abgassystem
an anderer Stelle mindestens ein Verbindungselement mit einem Steuerelement vorgesehen
ist.
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In
einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform ist eine Abgasreinigungseinheit
vergleichsweise motornah angeordnet, wobei der Begriff „motornah" jede Entfernung
zwischen 5 cm und 80 cm von einer Auslassvorrichtung eines Brennraums bis
zum Eintritt in die entsprechende Abgasreinigungseinheit umfasst.
Durch die motornahe Anordnung wird ein schnelles Aufheizen der Abgasreinigungseinheit
in der Startphase der Brennkraftmaschine erreicht.
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In 2a und 2b ist
eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
für ein
erstes Abgasrohrsystem 3, ein zweites Abgasrohrsystem 3', eine erste Abgasreinigungseinheit 2,
eine zweite Abgasreinigungseinheit 2' und ein Steuerelement 32 dargestellt. 2a und 2b unterscheiden
sich durch die Stellung des Steuerelements 32.
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In
dieser Ausführungsform
ist dem ersten Abgasrohrsystem 3 eine erste Rohrleitung 34 zugeordnet
und dem zweiten Abgasrohrsystem 3' ist eine zweite Rohrleitung 35 zugeordnet.
Die Rohrleitungen 34 und 35 weisen zwei unmittelbar
benachbarte Wandabschnitte 38 und 39 auf und sind
in Strömungsrichtung
von den Abgasreinigungseinheiten 2 und 2' beabstandet
angeordnet. Die Abgasreinigungseinheiten 2 und 2' sind in diesem
Ausführungsbeispiel
in einem gemeinsamen Gehäuse
untergebracht beziehungsweise zu einem gemeinsamen Bauteil mit einer über den
gesamten Strömungsquerschnitt
einheitlichen Strömungskanalgestaltung
vereint. Bei Verwendung eines Oxidationskatalysators als Abgasreinigungseinheit
bedeutet eine einheitliche Strömungskanalgestaltung
zum Beispiel eine über
den Querschnitt einheitliche Wabenstruktur. Über eine Hülse 21 sind die erste
Rohrleitung 34, die zweite Rohrleitung 35 sowie
die Abgasreinigungseinheiten 2 und 2' miteinander verbunden,
wobei die Hülse
sowohl die Rohrleitungen 34 und 35 als auch die
Abgasreinigungseinheiten 2 und 2' vollständig umfasst. Die Überlappungsbereiche
zwischen Hülse 21 und
Rohrleitungen 34, 35 beziehungsweise zwischen
Hülse 21 und
Abgasreinigungseinheiten 2, 2' sind in bekannter Weise so abgedichtet,
dass keine Abgase in die Umgebung entweichen können. Die Hülse 21 bewirkt in
diesem Ausführungsbeispiel
eine Verlängerung
der Außenwandungen
der Rohrleitungen 34 und 35 bis zu dem gemeinsamen
Gehäuse der
Abgasreinigungseinheiten 2, 2'. Da die Rohrleitungen 34 und 35 zu
den Abgasreinigungseinheiten 2, 2' beabstandet angeordnet sind, entsteht
eine Aussparung 4, die in dem Ausführungsbeispiel unmittelbar
stromaufwärts
von den Abgasreinigungseinheiten 2, 2' angeordnet
ist. Über
die Aussparung 4 ist eine Abgasquerströmung von dem ersten Abgasrohrsystem 3 in
das zweite Abgasrohrsystem 3' und umgekehrt
realisierbar. Dadurch lässt
sich eine Durchmischung der Abgasströmungen in den Abgasrohrsystemen 3, 3' erzielen.
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Zwischen
Hülse 21,
erster Rohrleitung 34 und zweiter Rohrleitung 35 ist
als Steuerelement ein in Strömungsrichtung
beweglicher Abgasschieber 32 angeordnet. Der Abgasschieber 32 umfasst
dabei einen ringförmigen
Abschnitt 36 und einen Steg 37. Der ringförmige Abschnitt 36 umschließt die erste Rohrleitung 34 und
die zweite Rohrleitung 35 vollständig, ist aber noch innerhalb
der Hülse 21 angeordnet.
Der Steg 37 ist in einem Spalt zwischen den unmittelbar
benachbarten Wandabschnitten 38 und 39 der Rohrleitungen 34 und 35 angeordnet.
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Über einen
in 2a und 2b nicht
dargestellten Bewegungsmechanismus lässt sich der Abgasschieber 32 kontinuierlich
zwischen einer ersten, voll eingefahrenen Arbeitsposition und einer zweiten,
voll ausgefahrenen Arbeitsposition verschieben. Durch die Verschiebung
ist die Größe der Aussparung 4 und
damit der Grad der Durchmischung der Abgasströmungen in den Abgasrohrsystemen 3 und 3' variierbar.
In 2a ist der Abgasschieber 32 in der zweiten,
voll ausgefahrenen Arbeitsposition dargestellt. In dieser Arbeitsposition steht
der Abgasschieber in Kontakt mit dem Eintrittsquerschnitt der Abgasreinigungseinheiten 2, 2'. Eine Durchmischung
der Abgasströmungen
in den Abgasrohrsystemen 3, 3' wird somit wirksam unterbunden. Außerdem wird
in dieser Arbeitsposition der ohne Durchmischung durchströmte Rohrleitungsanteil
der Abgasrohrsysteme 3, 3' um die Distanz zwischen dem stromabwärts gelegenen
Ende der Rohrleitungen 34 und 35 und dem Eintrittsquerschnitt
der Abgasreinigungseinheiten 2, 2' verlängert. Nach Eintritt der Abgasströmungen in
die Abgasreinigungseinheiten 2, 2' werden die Abgasströmungen mit
bestenfalls geringer weiterer Durchmischung durch die Abgasreinigungseinheiten 2, 2' geleitet.
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In 2b ist
der Abgasschieber in der ersten, voll eingefahrenen Arbeitsposition
gezeigt. Diese Arbeitsposition ist durch eine maximale Größe der Aussparung 4 gekennzeichnet,
wodurch eine gute Durchmischung der Abgasströmungen in den Abgasrohrsystemen 3, 3' erreicht wird.
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Die
anhand der 2a und 2b erläuterte Ausführungsform
beruht auf zwei Abgasrohrsystemen 3, 3', zwei Abgasreinigungseinheiten 2, 2' und einem Abgasschieber 32 mit
einem ringförmigen
Abschnitt 36 und einem Steg 37. Es ist jedoch
ohne weiteres möglich,
diese Ausführungsform
auch auf drei, vier oder mehr Abgasrohrsysteme, die entsprechende
Anzahl von Abgasreinigungseinheiten und einen Abgasschieber in einer
entsprechend ausgeführten Form
zu erweitern. Bei einer Ausführungsform
mit vier Abgasrohrsystemen zum Beispiel können die Querschnitte der Rohrleitungen
am austrittsseitigen Ende als Viertelkreissegment ausgeführt werden. Über eine
runde, alle vier Rohrleitungen umfassende Hülse wird die Abgasströmung zu
vier Abgasreinigungseinheiten weitergeleitet. Der Abgasschieber umfasst
in dieser modifizierten Ausführungsform
einen ringförmigen,
alle vier Rohrleitungen umfassenden Querschnitt und zwei kreuzförmig angeordnete Stege,
die in den Spalten zwischen den unmittelbar benachbarten Wandabschnitten
der Rohrleitungen angeordnet sind. Bei vollständig ausgefahrenem Abgasschieber
lassen sich alle vier Abgasströmungen ohne
Durchmischung bis zum Eintritt in die vier Abgasreinigungseinheiten
führen.
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In
einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform ist der Abgasschieber
als in Strömungsrichtung
verschiebliche Platte ohne ringförmigen
Abschnitt ausgeführt.
Die Platte ist dabei zwischen den benachbarten Wandabschnitten der
ersten Rohrleitung und der zweiten Rohrleitung angeordnet. Ebenso
ist eine Ausführungsform
möglich,
bei der ein Abgasschieber als eine in Strömungsrichtung verschiebliche
Innenhülse
in der ersten Rohrleitung oder der zweiten Rohrleitung ausgeführt ist.
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In
einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform ist am Eintrittsquerschnitt
des mehrere Abgasreinigungseinheiten enthaltenden Gehäuses eine
Fixiereinrichtung angebracht, mit der der Abgasschieber und hierbei
insbesondere dessen Steg quer zur Strömungsrichtung fixiert werden
kann. Eine solche Fixiereinrichtung kann beispielsweise aus einem auf
den Eintrittsquerschnitt montierten Bauteil mit einer sich in Strömungsrichtung
verjüngenden
Nut bestehen, wobei das stromabwärts
gelegene Ende des Stegs sich bei ausgefahrenem Abgasschieber in
die Nut hineinbewegt.
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In
einem bevorzugten Verfahren zum Betreiben der Brennkraftmaschine
sind die Steuerelemente 5, 5', 32 bei Kaltstartbedingungen
oder Teillastbetrieb des Motors vollständig geöffnet, wodurch sich vor Eintritt
in die Abgasreinigungseinheiten 2, 2', 2'' eine gute Durchmischung der Abgasströmungen aus den
Einzelzylindern einstellt. Die Abgasreinigungseinheiten 2, 2', 2'' werden von einem weitgehend einheitlichen
Luft-/Kraftstoffgemisch durchströmt.
Dadurch wird die Wirksamkeit der Abgasreinigungseinheiten 2, 2', 2'' erhöht. Bei Volllastbetrieb werden
die Steuerelemente 5, 5', 32 vollständig geschlossen. Dadurch
wird eine Durchmischung der Abgasströmungen in den Abgasrohrsystemen 3, 3', 3'' unterbunden und der ohne Durchmischung
durchströmte Rohrleitungsanteil
der Abgasrohrsysteme 3, 3', 3'' verlängert.
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Infolge
von Schwankungen in der Luft- und Kraftstoffzufuhr zu den einzelnen
Brennräumen
können
sich unterschiedliche Luft-/Kraftstoffverhältnisse in den Abgasrohrsystemen 3, 3', 3'' einstellen. Dabei besteht insbesondere
bei einer Durchmischung der Abgasströmungen aus den Abgasrohrsystemen 3, 3', 3'' in einem Verbindungselement 4, 4' die Gefahr
einer exothermen Nachreaktion von Restsauerstoff mit teilverbrannten
Kohlenwasserstoffen. Dies gilt besonders bei Volllastbetrieb mit
annähernd
stöchiometrischem
Luft-/Kraftstoffverhältnis. Zur
Vermeidung einer Nachreaktion werden daher in einer bevorzugten
Betriebsart die Steuerelemente 5, 5', 32 bei Volllastbetrieb
vollständig
geschlossen, so dass die Abgasströmungen aus den Einzelzylindern
ohne weitere Durchmischung zu den Abgasreinigungseinheiten 2, 2', 2'' geleitet werden. Somit kann der
Motor auch bei Volllastbetrieb mit einem annähernd stöchiometrischem Luft-/Kraftstoffverhältnis betrieben werden, was
sich vorteilhaft auf Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen
auswirkt.
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Die
Verlängerung
des ohne Durchmischung durchströmten
Rohrleitungsanteils in den Abgasrohrsystemen 3, 3', 3'' wirkt sich durch verbesserte Füllungsbedingungen
bei niedrigen Motordrehzahlen positiv auf den Ladungswechsel im
Motor aus.