DE102005015191B4 - Brunnenstube - Google Patents
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Abstract
Brunnenstube (37) mit mindestens einem darin angeordneten, von der Brunnenstubenwandung (39) beabstandeten Absetzbecken (1), einem Quellwasserzulauf (45) und einem Trinkwasserauslauf (33) sowie einem Auslauf (49) für überschüssiges Quellwasser und zur Ableitung für Trübstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Absetzbecken (1) einen Behälter mit einem ersten verschliessbaren Auslauf (9) im Behälterboden (7) und einen als Überlauf ausgebildeten zweiten Auslauf (17) für das Trinkwasser umfasst, welcher zweite Auslauf (17) über ein Sammelbecken (3) führt, das mit dem Trinkwasserauslauf (33) verbindbar ist.
Description
- Gegenstand der Erfindung ist eine Brunnenstube gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Seit jeher wird Quellwasser meist wenige Meter unter der Erdoberfläche gefasst und in einer sogenannten Brunnenstube gesammelt, um es danach entweder direkt einem Gebäude oder einem Sammelbecken für ein grösseres Gebiet zuzuführen, um Schwankungen in der Leistung der Quelle auszugleichen.
- Üblicherweise sind Brunnenstuben gemauerte Bauwerke, in die das Wasser einfliesst, dort über eine Zeitlang verweilen kann, damit Trübstoffe sich absetzen können und danach weitergeleitet wird. Diese herkömmlichen Brunnenstuben haben den Nachteil, dass sich mit der Zeit einerseits Teile des Materials, aus dem die Brunnenstube hergestellt ist, lösen und ins Trinkwasser gelangen können und dass durch Rissbildung Oberflächenwasser in die Brunnenstube eintreten und sich mit dem Quellwasser vermischen kann.
- Aus der
EP-A1 979902 - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Brunnenstube, die einerseits einen kostengünstigen Aufbau aufweist und andererseits mit minimalem Aufwand betreib- und überwachbar ist.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Brunnenstube gemäss den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
- Es gelingt, mit einfachsten Mitteln eine optimal funktionierende Brunnenstube aufzubauen, unabhängig davon, ob eine oder mehrere Quellen in die Brunnenstube münden. Jede Quelle kann einzeln gefasst und deren Qualität folglich auch einzeln erfasst und überwacht werden. Bei Auftreten einer Verschmutzung in einer der Quellen kann diese umgehend stillgelegt werden, ohne dabei den Betrieb der übrigen zu beeinträchtigen. Die Reinigung der einzelnen Absetzbecken kann jederzeit und unabhängig von den übrigen und damit ohne Unterbruch der gesamten Brunnenstube erfolgen. Jedes einzelne Absetzbecken ist optimal zugänglich. Die Absetzbecken können in bestehende Brunnenstuben eingebaut werden, ohne dass vorerst aufwändige Umbau- und Anschlussarbeiten notwendig sind. Die Absetzbecken können im Herstellwerk kostengünstig aus am Markt erhältlichen Teilen hergestellt und durch die bestehende Serviceöffnung oder -tür in die Brunnenstube eingebracht werden.
- Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Es zeigen
-
1 einen Vertikalschnitt durch einen Absetz- und Sammelbehälter längs Linie I-I in2 , -
2 eine Aufsicht auf den Absetz- und Sammelbehälter in1 , -
3 einen Honizontalschnitt durch eine Brunnenstube unmittelbar oberhalb des Quellwasserzulaufs mit einem Absetz- und einem Sammelbecken, -
4 einen Horizontalschnitt durch eine Brunnenstube mit zehn Quellwasserzuläufen, -
5 einen Vertikalschnitt durch eine Brunnenstube mit mehreren Quellwasserzuläufen und mehreren Absetzbecken. - In den
1 und2 ist die einfachste Ausführung eines Absetzbeckens1 und eines nachgeschalteten Sammelbeckens3 ersichtlich. Das Absetzbecken1 umfasst vorzugsweise einen zylindrischen Mantel5 und einen den Mantel5 unten abschliessenden Boden7 . Dieser ist aus Kostengründen vorzugsweise eben; er könnte auch zu einem Entleerungsstutzen9 hin geneigt sein. Im Entleerungsstutzen9 steckt ein rohrförmiger Stöpsel11 , der bis nahe an die Oberkante des Absetzbeckens1 reicht. Im weiteren ist in den1 und2 eine zylindrische Tauchwand13 sichtbar, die im Bereich der Oberkante des Absetzbeckens1 mit Verbindungsstreben15 aufgehängt oder auf andere Art befestigt ist. Alternativ zu einer zylindrischen Tauchwand13 könnte auch eine das Absetzbecken1 im wesentlichen diagonal oder als Sehne schneidende Tauchwand eingesetzt sein (keine Abbildung). Im oberen Bereich, jedoch unter dem oberen Ende des Stöpsels11 ist im Mantel5 eine Öffnung17 ausgebildet und an deren tiefsten Stelle ragt radial nach aussen eine Rinne19 mit einer Überfallkante20 . Die Rinne19 endet über der oberen Öffnung des seitlich des Absetzbeckens1 stehenden Sammelbeckens3 . Letzteres umfasst - wiederum aus Kostengründen - vorzugsweise einen zylindrischen Mantel25 und einen Boden27 sowie einen Entleerungsstutzen29 . Im Entleerungsstutzen29 steckt wiederum ein Stöpsel31 , dessen Oberkante unterhalb der Öffnung17 liegt. - Nur in den
2 ,3 und5 dargestellt, da in der Querschnittsdarstellung weggeschnitten und folglich nicht ersichtlich, ist ein Trinkwasserauslauf33 , an dem innerhalb des Sammelbeckens3 ein Seiher35 aufgesetzt ist. Der Seiher35 liegt über dem Boden27 des Sammelbeckens3 . - Sowohl das Absetzbecken
1 als auch das Sammelbecken3 können der zu erwartenden Quellwassermenge oder dem zur Verfügung stehenden Raum in der Brunnenstube37 entsprechend dimensioniert werden. Die Herstellung erfolgt vollständig werkseitig, so dass die Montage in einer neuen oder bereits bestehenden Brunnenstube37 innert kürzester Zeit erfolgen kann. Als Baumaterialien können Edelstahl, Glas oder Kunststoff verwendet werden. -
3 zeigt eine zylindrische Brunnenstube37 , deren Mantel39 aus Beton, aufgemauerten Steinen, Kunststoff oder Metall bestehen kann. Auf einem vorzugsweise gelochten oder mit Schlitzen versehenen Arbeitsboden41 (vergleiche auch5 ), der beabstandet zum Boden43 der Brunnenstube37 angeordnet ist, stehen das Absetzbecken1 und das Sammelbecken3 . Ein Quellwasserzulauf mit einem Quellwasserohr45 durchdringt den Mantel39 der Brunnenstube37 und endet oberhalb des Absetzbeckens1 derart, dass das zufliessende Quellwasser frei fallend in das Absetzbecken1 gelangen kann. Das Quellwasser wird im dargestellten Beispiel in den lichten Querschnitt der zylindrischen Tauchwand13 des EinströmbereichsA geführt, so dass das im Ausströmbereich B ausserhalb der Tauchwand13 im Absetzbecken1 bereits befindliche Quellwasser nicht aufgewirbelt wird. Mitgeführte Schwebestoffe und Sand etc. setzen sich auf den Boden7 des Absetzbeckens1 ab und können periodisch durch Anheben des Stöpsels11 abgeführt werden. Das von Trübstoffen und Festkörpern geklärte Quellwasser gelangt über die Rinne19 in den Sammelbehälter3 und von dort durch den Seiher35 zum Trinkwasserauslauf33 . Sowohl das Absetzbecken1 als auch Sammelbecken3 können lose auf den Arbeitsboden41 gestellt werden. Vorzugsweise ist im Arbeitsboden41 jeweils unterhalb der Entleerungsstutzen9 bzw.29 eine Öffnung angebracht, damit die abgeführten Absetzprodukte direkt in den Raum47 unterhalb des Arbeitsbodens41 gelangen können. Der Raum47 kann durch eine Leitung49 mit einem Vorfluter oder mit einem offenen Gewässer verbunden sein (vergleiche5 ). -
4 zeigt eine Brunnenstube37 mit zehn Quellwasserzuläufen45 und dementsprechend zehn Absetzbecken1 . Die Absetzbecken1 sind auf einem Kreis entlang dem Mantel39 der Brunnenstube37 angeordnet und stehen wiederum auf einem Arbeitsboden41 . Anstelle separater Sammelbecken3 für jedes Absetzbecken1 ist im Beispiel gemäss4 ein ringförmiges Sammelbecken3 , das sich über etwa 300 erstreckt und im Zentrum der Brunnenstube37 angeordnet ist. Die Rinnen19 der Absetzbecken1 münden alle über diesem zentralen Sammelbecken3 , das wiederum über einen Seiher35 mit einem Trinkwasserauslauf33 verbunden ist. Die kreisringförmige Ausbildung des Sammelbeckens3 ermöglicht, dass eine Bedienungsperson, welche durch ein Mannloch51 von oben oder von der Seite in die Brunnenstube37 einsteigt, jedes einzelne Absetzbecken1 überwachen und allenfalls den Stöpsel11 ziehen kann, falls eine Trübung einer der Quellen eintritt.
Claims (8)
- Brunnenstube (37) mit mindestens einem darin angeordneten, von der Brunnenstubenwandung (39) beabstandeten Absetzbecken (1), einem Quellwasserzulauf (45) und einem Trinkwasserauslauf (33) sowie einem Auslauf (49) für überschüssiges Quellwasser und zur Ableitung für Trübstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Absetzbecken (1) einen Behälter mit einem ersten verschliessbaren Auslauf (9) im Behälterboden (7) und einen als Überlauf ausgebildeten zweiten Auslauf (17) für das Trinkwasser umfasst, welcher zweite Auslauf (17) über ein Sammelbecken (3) führt, das mit dem Trinkwasserauslauf (33) verbindbar ist.
- Brunnenstube nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Quellwasserzulauf (45) durch ein über das Absetzbecken (1) geführtes Rohr (45) erfolgt. - Brunnenstube nach einem der
Ansprüche 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Auslauf (17) höher als die Oberkante des Sammelbeckens (3) und in einer Rinne 19 über dem Sammelbecken (3) endet und eine freie Überfallkante (20) aufweist. - Brunnenstube nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass das Sammelbecken (3) fest mit der Trinkwasserauslaufleitung (33) verbunden ist. - Brunnenstube nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass im Absetzbecken (1) eine Tauchwand (13) das Absetzbecken (1) in einen Einströmbereich (A) und einen Ausströmbereich (B) unterteilt. - Brunnenstube nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Absetzbecken (1) je einem Quellwasserzulaufrohr (45) zugeordnet sind und dass die zweiten Ausläufe (17) der Absetzbecken (1) in ein gemeinsames, zentral angeordnetes Sammelbecken (3) für das Trinkwasser münden. - Brunnenstube nach einem der
Ansprüche 1 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass die Absetzbecken (1) und das mindestens eine Sammelbecken (3) frei stehend auf einem als Arbeitsboden (41) dienenden Rost angeordnet sind - Brunnenstube nach
Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich unterhalb des Rostes mit einem offenen Gewässer oder mit einem Vorfluter verbunden ist.
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Inventor name: PEDRON, REMO, ST.MARGRETHEN, CH |
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