Es
bestand daher die Aufgabe, Schaumstoffe bereit zu stellen, welche
die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Materialien
vermeiden. Es bestand weiter hin die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung
neuer Schaumstoffe bereit zu stellen. Außerdem bestand die Aufgabe,
Verwendungen für
Schaumstoffe bereit zu stellen, und es bestand die Aufgabe, Verfahren
zur Verwendung von Schaumstoffen bereit zu stellen.
Demgemäß wurden
die eingangs definierten modifizierten Schaumstoffe gefunden, die
im Folgenden auch als erfindungsgemäße Schaumstoffe bezeichnet
werden.
Bei
den erfindungsgemäßen modifizierten
Schaumstoffen handelt es sich um offenzellige Schaumstoffe, d.h.
um solche Schaumstoffe, in denen mindestens 50% aller Lamellen offen
sind, bevorzugt 60 bis 100% und besonders bevorzugt 65 bis 99,9%,
bestimmt nach DIN ISO 4590.
Bevorzugt
handelt es sich bei den erfindungsgemäßen modifizierten Schaumstoffen
um harte Schaumstoffe, das sind im Sinne der vorliegenden Erfindung
Schaumstoffe, die bei einer Stauchung von 40% eine Stauchhärte von
1 kPa oder mehr aufweisen, bestimmt nach DIN 53577.
Erfindungsgemäße modifizierte
Schaumstoffe haben eine Dichte im Bereich von 5 bis 1000 kg/m3, bevorzugt 6 bis 300 kg/m3 und
besonders bevorzugt im Bereich von 7 bis 100 kg/m3.
Erfindungsgemäße modifizierte
Schaumstoffe weisen einen mittleren Porendurchmesser (Zahlenmittel)
im Bereich von 1 μm
bis 1 mm auf, bevorzugt 50 bis 500 μm, bestimmt durch Auswertung
mikroskopischer Aufnahmen an Schnitten.
Erfindungsgemäße modifizierte
Schaumstoffe weisen eine BET-Oberfläche im Bereich von 0,1 bis
50 m2/g auf, bevorzugt 0,5 bis 20 m2/g, bestimmt nach DIN 66131.
Erfindungsgemäße modifizierte
Schaumstoffe weisen einen Schallabsorptionsgrad von über 50 %
auf, bevorzugt mindestens 90 %, in speziellen Fällen bis zu 100 %, gemessen
nach DIN 52215 bei einer Frequenz von 2000 Hz und einer Schichtdicke
des betreffenden Schaumstoffs von 50 mm.
In
einer speziellen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weisen erfindungsgemäße modifizierte Schaumstoffe
einen Schallabsorptionsgrad von über
0,5 auf, in speziellen Fällen
bis zu 1, gemessen nach DIN 52212 bei einer Frequenz von 2000 Hz
und einer Schichtdicke des betreffenden Schaumstoffs von 40 mm.
Erfindungsgemäße modifizierte
Schaumstoffe enthalten im Bereich von 1 bis 4000 ppm, bezogen auf das
Gewicht des entsprechenden unmodifizierten Schaumstoffs, fixierte
Partikel (b) mit einem mittleren Durchmesser (Zahlenmittel) im Bereich
von 5 nm bis 900 nm, bevorzugt 6 bis 500 nm und besonders bevorzugt
8 bis 100 nm. Bei Partikeln (b) handelt es sich bevorzugt um anorganische
Partikel, die chemisch modifiziert sein können. Ganz besonders bevorzugt
tragen Partikel (b) funktionelle Gruppen, die zur Anbindung von
Partikeln (b) an den unmodifizierten Schaumstoff befähigen. Besonders
bevorzugte funktionelle Gruppen sind Isocyanatgruppen, blockiert
oder nicht blockiert, Hydroxylgruppen, Methylolgruppen, Aminogruppen,
Oxirangruppen, Aziridingruppen, Ketogruppen, Aldehydgruppen, Carbonsäureanhydridgruppen
und Carboxylgruppen, die zur kovalenten Anbindung von Partikeln
(b) durch beispielsweise Additionsreaktionen, Kondensationsreaktionen, Kupplungsreaktionen
und speziell durch Veretherungsreaktionen oder Veresterungsreaktionen
oder Urethanbildungsreaktionen an den unmodifizierten Schaumstoff
befähigen.
Andere bevorzugte funktionelle Gruppen sind solche, die zur Ausbildung
von nicht-kovalenten Wechselwirkungen von Partikeln (b) mit unmodifiziertem Schaumstoff
befähigen,
beispielsweise ionische Wechselwirkungen, dipolare Wechselwirkungen,
Wasserstoffbrückenbindungen,
van-der-Waals-Wechselwirkungen.
Beispiele
für besonders
geeignete anorganische Materialien für Partikel (b) sind:
Metalle,
Metallchalcogenide, wie beispielsweise Oxide oder Sulfide, Metallcarbonate,
Metallsulfate, beispielsweise: CaCO3, Aluminiumoxid,
Titandioxid, Calciumsulfid, Calciumselenid, Graphit und insbesondere
Siliziumdioxid, beispielsweise als kolloidales Kieselgel oder als
pyrogenes Kieselgel. Ganz besonders bevorzugt sind CaCO3,
Aluminiumoxid, Graphit und insbesondere Siliziumdioxid, beispielsweise
als kolloidales Kieselgel oder als pyrogenes Kieselgel.
Beispiele
für besonders
geeignete organische Materialien für Partikel (b) sind vernetzte
oder unvernetzte Polymere, die durch radikalische, anionische, kationische,
metallkatalysierte Polymerisation, durch Polyaddition, Polykondensation
oder andere Polymerisationsverfahren hergestellt werden können, beispielsweise
Polystyrol, Palyacrylate (MMA, MA), Polybutadien, Polysiloxane,
Polycarbonat, Polyester, Polyamide, Polysulfone, Polyetherketone,
Polyurethane, Polyoxymethylen, Polyolefine, Aminoplaste, beispielsweise
Melamin, Formaldehyd-Harz oder Harnstoff-Formaldehyd-Harze, insbesondere
Melamin-Formaldehyd-Harze, weiterhin Epoxidharze, aber auch Polymere
aus Naturstoffen, beispielsweise Polysaccharide, Cellulose. Weitere besonders
geeignete organische Materialien für Partikel (b) sind beschrieben
in: Modern Plastics Handbook, Modern Plastics, Charles A. Harper
(Editor in Chief), ISBN 0-07-026714-6, 1999, McGraw-Hill.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei erfindungsgemäßen modifizierte
Schaumstoffen um solche auf Basis von synthetischem organischen
Schaumstoff, beispielsweise auf Basis von organischem unmodifiziertem
Schaumstoffen wie beispielsweise Schaumstoffen auf Basis von Harnstoff-Formaldehyd-Harzen,
Schaumstoffen auf Basis von Phenol-Formaldehyd-Harzen und insbesondere Schaumstoffen
auf Basis von Polyurethanen oder Aminoplast-Formaldehyd-Harzen,
insbesondere Melamin-Formaldehyd-Harzen, wobei letztere im Rahmen
der vorliegenden Erfindung auch als Polyurethanschaumstoffe bzw.
Melamin-Schaumstoffe bezeichnet werden. Darunter ist zu verstehen,
dass man erfindungsgemäße Schaumstoffe
aus offenzelligen Schaumstoffen herstellt, die synthetische organische
Materialien umfassen, bevorzugt Polyurethanschaumstoffe oder Melamin-Schaumstoffe.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung erfindungsgemäßer modifizierter
Schaumstoffe, im Folgenden auch erfindungsgemäßes Herstellverfahren genannt.
Das erfindungsgemäße Herstellverfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass man
- (a) offenzellige
Schaumstoffe mit einer Dichte im Bereich von 5 bis 1000 kg/m3, einem mittleren Porendurchmesser im Bereich
von 1 μm
und 1 mm, einer BET-Oberfläche von
0,1 bis 50 m2/g und einem Schallabsorptionsgrad
von mehr als 50 % bei einer Frequenz von 2000 Hz bei einer Schichtdicke
von 50 mm
- (b) mit Partikeln mit einem mittleren Durchmesser (Zahlenmittel)
im Bereich von 5 nm bis 900 nm
kontaktiert.
Die
zur Ausübung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingesetzten Schaumstoffe (a) werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ganz allgemein auch als unmodifizierte Schaumstoffe bezeichnet.
Zur
Ausübung
des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens
geht man aus von offenzelligen Schaumstoffen (a), insbesondere von
Schaumstoffen, in denen mindestens 50% aller Lamellen offen sind,
bevorzugt 60 bis 100% und besonders bevorzugt 65 bis 99,9%, bestimmt
nach DIN ISO 4590.
Als
Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) sind vorzugsweise
harte Schaumstoffe, das sind im Sinne der vorliegenden Erfindung
Schaumstoffe, die bei einer Stauchung von 40% eine Stauchhärte von
1 kPa oder mehr aufweisen, bestimmt nach DIN 53577.
Als
Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) haben eine Dichte
im Bereich von 5 bis 1000 kg/m3, bevorzugt
6 bis 300 kg/m3 und besonders bevorzugt
im Bereich von 7 bis 100 kg/m3.
Als
Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) weisen einen mittleren
Porendurchmesser (Zahlenmittel) im Bereich von 1 μm bis 1 mm
auf, bevorzugt 50 bis 500 μm,
bestimmt durch Auswertung mikroskopischer Aufnahmen an Schnitten.
Als
Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) weisen eine BET-Oberfläche im Bereich
von 0,1 bis 50 m2/g auf, bevorzugt 0,5 bis
20 m2/g, bestimmt nach DIN 66131.
Als
Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) weisen einen Schallabsorptionsgrad
von über
50 % auf, gemessen nach DIN 52215 bei einer Frequenz von 2000 Hz
und einer Schichtdicke des betreffenden Schaumstoffs (a) von 50
mm.
In
einer speziellen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weisen als Ausgangsmaterial eingesetzte
Schaumstoffe (a) einen Schallabsorptionsgrad von über 0,5
auf, gemessen nach DIN 52212 bei einer Frequenz von 2000 Hz und
einer Schichtdicke des betreffenden Schaumstoffs (a) von 40 mm.
Als
Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) können beliebige geometrische
Formen aufweisen, beispielsweise Platten, Kugeln, Zylinder, Pulver,
Würfel,
Flocken, Quader, Sattelkörper,
Stangen oder quadratische Säulen.
Die Größenabmessungen
von als Ausgangsmaterial eingesetzten Schaumstoffen (a) sind unkritisch.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung geht man von Schaumstoffen (a) aus synthetischem
organischen Material aus, bevorzugt von Polyurethanschaumstoffen
oder von Melamin-Schaumstoffen.
Als
Ausgangsmaterial zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
besonders geeignete Palyurethanschaumstoffe sind als solche bekannt.
Ihre Herstellung gelingt beispielsweise durch Umsetzung von
- i) einem oder mehreren Polyisocyanaten, d.h.
Verbindungen mit zwei oder mehr Isocyanatgruppen,
- ii) mit einer oder mehreren Verbindungen mit mindestens zwei
Gruppen, die gegenüber
Isocyanat reaktiv sind, in Gegenwart von
- iii) einem oder mehreren Treibmitteln,
- iv) einem oder mehreren Startern
- v) und einem oder mehreren Katalysatoren sowie
- i) sogenannten Zellöffnern.
Dabei
können
Starter iv) und Treibmittel iii) identisch sein.
Beispiele
für geeignete
Polyisocyanate i) sind an sich bekannte aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische und vorzugsweise aromatische mehrwertige Verbindungen
mit zwei oder mehr Isocyanatgruppen.
Im
einzelnen seien beispielhaft genannt:
C4-C12-Alkylendiisocyanate, vorzugsweise Hexamethylen-1,6-diisocyanat;
cycloaliphatische Diisocyanate, wie z. B. Cyclohexan-1,3- und Cyclohexan-1,4-diisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
(Isophorondiisocyanat, IPDI),
vorzugsweise aromatische Di-
und Polyisocyanate, wie z. B. 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat und
entsprechende Isomerengemische, 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diphenylmethan-diisocyanat und entsprechende
Isomerengemische, Mischungen aus 4,4'- und 2,4'-Diphenylmethan-diisocyanaten, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
Mischungen aus 4,4'-,
2,4'- und 2,2'-Diphenylmethan-diisocyanaten
und Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten
(Roh-MDI) und Mischungen von Roh-MDI mit Toluylendiisocyanaten.
Polyisocyanate können
einzeln oder in Form von Mischungen eingesetzt werden.
Als
Beispiele für
ii) Verbindungen mit mindestens zwei Gruppen, die gegenüber Isocyanat
reaktiv sind, seien Di- und Polyole, insbesondere Polyetherpolyole
(Polyalkylenglykole), die nach an sich bekannten Methoden hergestellt
werden, beispielsweise durch Alkalimetallhydroxid-katalysierte Polymerisation
von einem oder mehreren Alkylenoxiden wie beispielsweise Ethylenoxid,
Propylenoxid oder Butylenoxid erhältlich sind.
Ganz
besonders bevorzugte Verbindungen ii) sind Ethylenglykol, Propylenglykol,
Butylenglykol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, Diethylenglykol,
Dipropylenglykol, Triethylenglykol, Tripropylenglykol, Tetraethylenglykol,
Pentaethylenglykol, Hexaethylengykol.
Als
Treibmittel iii) sind geeignet: Wasser, inerte Gase, insbesondere
Kohlendioxid, und sogenannte physikalische Treibmittel. Bei physikalischen
Treibmitteln handelt es sich um gegenüber den Einsatzkomponenten
inerte Verbindungen, die zumeist bei Raumtemperatur flüssig sind
und bei den Bedingungen der Urethanreaktion verdampfen. Vorzugsweise
liegt der Siedepunkt dieser Verbindungen unter 110°C, insbesondere unter
80°C. Zu
den physikalischen Treibmitteln zählen auch inerte Gase, die
in die Einsatzkomponenten i) und ii) eingebracht bzw. in ihnen gelöst werden,
beispielsweise Kohlendioxid, Stickstoff oder Edelgase.
Geeignete
bei Raumtemperatur flüssige
Verbindungen werden zumeist ausgewählt aus der Gruppe, enthaltend
Alkane und/oder Cycloalkane mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen,
Dialkylether, Ester, Ketone, Acetale, Fluoralkane mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
und Tetraalkylsilane mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette,
insbesondere Tetramethylsilan.
Als
Beispiele seien genannt: Propan, n-Butan, iso- und Cyclobutan, n-,
iso- und Cyclopentan, Cyclohexan, Dimethylether, Methylethylether,
Methyl-tert.-butylether, Ameisensäuremethylester, Aceton sowie
fluorierte Alkane, die in der Troposphäre abgebaut werden können und
deshalb für
die Ozonschicht unschädlich sind,
wie Trifluormethan, Difluormethan, 1,1,1,3,3-Pentafluorbutan, 1,1,1,3,3-Pentafluorpropan,
1,1,1,2-Tetrafluorethan, 1,1,1-Trifluor-2,2,2-trichlorethan, 1,1,2-Trifluor-1,2,2-trichlorethan,
Difluorethane und Heptafluorpropan. Die genannten physikalischen
Treibmittel können
allein oder in beliebigen Kombinationen untereinander eingesetzt
werden.
Der
Einsatz von Perfluoralkanen zur Erzeugung feiner Zellen ist aus
EP-A 0 351 614 bekannt.
Als
Starter iv) sind beispielsweise geeignet: Wasser, organische Dicarbonsäuren, aliphatische
und aromatische, gegebenenfalls N-mono-, N,N- und N,N'-dialkylsubstituierte
Diamine mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, wie z. B. gegebenenfalls
N-mono- und N,N-dialkylsubstituiertes Ethylendiamin, Diethylentriamin,
Triethylentetramin, 1,3-Propylendiamin, 1,3- bzw. 1,4-Butylendiamin,
1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5- und 1,6-Hexamethylendiamin, Anilin, Phenylendiamine,
2,3-, 2,4-, 3,4- und 2,6-Toluylendiamin
und 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diamino-diphenylmethan.
Als
Katalysatoren v) sind die in der Polyurethanchemie bekannten Katalysatoren
geeignet, beispielsweise tertiäre
Amine, wie z. B. Triethylamin, Dimethylcyclohexylamin, N-Methylmorpholin,
N,N'-Dimethylpiperazin,
2-(Dimethylaminoethoxy)-ethanol, Diazabicyclo-(2,2,2)-octan und ähnliche
sowie insbesondere organische Metallverbindungen wie Titansäureester,
Eisenverbindungen wie z. B. Eisen-(III)-acetylacetonat, Zinnverbindungen,
z. B. Zinndiacetat, Zinndioctoat, Zinndilaurat oder die Dialkylderivate
von Zinndialkylsalzen aliphatischer Carbonsäuren wie Dibutylzinndiacetat
und Dibutylzinndilaurat.
Als
Zellöffner
vi) sind beispielhaft polare Polyetherpolyole (Polyalkylenglykole)
zu nennen, das sind solche mit einem hohen Gehalt an Ethylenoxid
in des Kette, vorzugsweise von mindestens 50 Gew.-%. Diese wirken
durch Entmischung und Einfluss auf die Oberflächenspannung während der
Verschäumung
zellöffnend.
i)
bis vi) werden in den in der Polyurethanchemie üblichen Mengenverhältnissen
eingesetzt.
Als
Ausgangsmaterial zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens
geeignete Aminoplast-Schaumstoffe und besonders geeignete Melamin-Schaumstoffe
sind als solche bekannt. Ihre Herstellung gelingt beispielsweise
durch Verschäumung
von
- ii) einem Aminoplast-Vorkondensat bzw.
Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat, das neben Formaldehyd weitere
Carbonylverbindungen wie beispielsweise Aldehyde einkondensiert
enthalten kann,
- iii) einem oder mehreren Treibmitteln,
- iv) einem oder mehreren Emulgatoren,
- v) einem oder mehreren Härtern.
Aminoplast-Vorkondensate
und insbesondere Melamin-Formaldehyd-Vorkondensate vii) können unmodifiziert
sein, sie können
aber auch modifiziert sein, beispielsweise können bis zu 50 mol-%, bevorzugt
bis zu 20 mol-%, des Melamins durch andere an sich bekannte Duroplastbildner
ersetzt sein, beispielsweise alkylsubstituiertes Melamin, Harnstoff,
Urethan, Carbonsäureamide,
Dicyandiamid, Guanidin, Sulfurylamid, Sulfonsäureamide, aliphatische Amine,
Phenol und Phenolderivate. Als weitere Carbonylverbindungen neben Formaldehyd
können
modifizierte Melamin-Formaldehyd-Vorkondensate beispielsweise Acetaldehyd,
Trimethylolacetaldehyd, Acrolein, Furfurol, Glyoxal, Phthaldialdehyd
(1,2-Phthaldialdehyd) und Terephthaldialdehyd einkondensiert enthalten.
Als
Treibmittel viii) kann man die gleichen Verbindungen einsetzen wie
unter iii) beschrieben.
Als
Emulgatoren ix) kann man übliche
nicht-ionogene, anionische, kationische oder betainische Tenside
einsetzen, insbesondere C12-C30-Alkylsulfonate,
bevorzugt C12-C18-Alkylsulfonate
und mehrfach ethoxylierte C10-C20-Alkylalkohole,
insbesondere der Formel R6-O(CH2-CH2-O)x-H, wobei R6 gewählt
wird aus C10-C20-Alkyl
und x beispielsweise eine ganze Zahl im Bereich von 5 bis 100 bedeuten
kann.
Als
Härter
x) kommen insbesondere saure Verbindungen in Frage, wie beispielsweise
anorganische Brønstedsäuren, z.
B. Schwefelsäure
oder Phosphorsäure,
organische Brønstedsäuren wie
beispielsweise Essigsäure
oder Ameisensäure,
Lewissäuren
und auch sogenannte latente Säuren.
Beispiele
für geeignete
Melamin-Schaumstoffe finden sich in EP-A 0 017 672.
Natürlich können als
Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) Additive und Zuschlagstoffe
enthalten, die in der Schaumstoffchemie üblich sind, beispielsweise
Antioxidantien, Flammschutzmittel, Füllstoffe, Geruchstoffe, Farbmittel
wie beispielsweise Pigmente oder Farbstoffe und Biozide, beispielsweise
Vorstehend
charakterisierte Schaumstoffe (a) kontaktiert man erfindungsgemäß mit Partikeln
(b) mit einem mittleren Durchmesser (Zahlenmittel) im Bereich von
5 nm bis 900 nm, bevorzugt 6 bis 500 nm und besonders bevorzugt
8 bis 100 nm, bestimmt beispielsweise nach ISO 13321.
Bei
Partikeln (b) kann es sich um anorganische oder um organische Partikel
handeln, d.h. um Partikel, die überwiegend
aus anorganischem bzw. organischem Material bestehen. Im Folgenden
werden organisch modifizierte anorganische Partikel (b) auch als
modifizierte anorganische Partikel (b) bezeichnet.
Partikel
(b) tragen bevorzugt funktionelle Gruppen und zwar entweder aufgrund
ihrer Natur oder nach einer entsprechenden chemischen Modifizierung.
Bei
Partikeln (b) handelt es sich bevorzugt um anorganische Partikel,
die chemisch modifiziert sein können.
Ganz besonders bevorzugt tragen Partikel (b) funktionelle Gruppen,
die zur Anbindung von Partikeln (b) an unmodifizierten Schaumstoff
(a) befähigen.
Besonders bevorzugte funktionelle Gruppen sind Isocyanatgruppen,
blockiert oder nicht blockiert, Hydroxylgruppen, Methylolgruppen,
Aminogruppen, Oxirangruppen, Aziridingruppen, Ketogruppen, Aldehydgruppen,
Silylgruppen, Carbonsäureanhydridgruppen
und Carboxylgruppen, die zur kovalenten Anbindung von Partikeln
(b) durch beispielsweise Additionsreaktionen, Kondensationsreaktionen,
Kupplungsreaktionen und speziell durch Veretherungsreaktionen oder
Veresterungsreaktionen oder Urethanbildungsreaktionen an den unmodifizierten
Schaumstoff (a) befähigen.
Andere bevorzugte funktionelle Gruppen sind solche, die zur Ausbildung
von nicht-kovalenten Wechselwirkungen von Partikeln (b) mit unmodifiziertem
Schaumstoff (a) befähigen,
beispielsweise ionische Wechselwirkungen, dipolare Wechselwirkungen,
Wasserstoffbrückenbindungen,
van-der-Waals-Wechselwirkungen.
Bevorzugte
Silylgruppen sind gewählt
aus -SiX(R1)2, -SiX2R1 und -SiX3, wobei die Variablen wie folgt gewählt sind:
R1 gleich oder verschieden und gewählt aus
C1-C10-Alkyl, wie
beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl,
sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl,
1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl,
n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl, insbesondere Methyl;
X gleich oder verschieden
und gewählt
aus
Wasserstoff, Chlor und C1-C10-Alkoxy, bevorzugt C1-C6-Alkoxy wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy,
iso-Propoxy, n-Butoxy, iso-Butoxy, sec.-Butoxy, tert.-Butoxy, n-Pentoxy,
iso-Pentoxy, n-Hexoxy und iso-Hexoxy, besonders bevorzugt Methoxy
und Ethoxy.
Beispiele
für besonders
geeignete anorganische Materialien für Partikel (b) sind: Metalle,
Metallchalcogenide, wie beispielsweise Oxide oder Sulfide, Metallcarbonate,
Metallsulfate, beispielsweise: CaCO3, Aluminiumoxid,
Titandioxid, Calciumsulfid, Calciumselenid, Graphit und insbesondere
Siliziumdioxid, beispielsweise als kolloidales Kieselgel oder als
pyrogenes Kieselgel. Ganz besonders bevorzugt sind CaCO3,
Aluminiumoxid, Graphit und insbesondere Siliziumdioxid, beispielsweise
als kolloidales Kieselgel oder als pyrogenes Kieselgel.
Beispiele
für besonders
geeignete organische Materialien für Partikel (b) sind vernetzte
oder unvernetzte Polymere, die durch radikalische, anionische, kationische,
metallkatalysierte Polymerisation, durch Polyaddition, Polykondensation
oder andere Polymerisationsverfahren hergestellt werden können, beispielsweise
Polystyrol, Polyacrylate (MMA, MA), Polybutadien, Polysiloxane,
Polycarbonat, Polyester, Polyamide, Polysulfone, Polyetherketone,
Polyurethane, Palyoxymethylen, Polyolefine, Aminoplaste, beispielsweise
Melamin-Formaldehyd-Harz oder Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Epoxidharze,
aber auch Polymere aus Naturstoffen, beispielsweise Polysaccharide,
Cellulose. Weitere besonders geeignete organische Materialien für Partikel
(b) sind beschrieben in: Modern Plastics Handbook, Modern Plastics,
Charles A. Harper (Editor in Chief), ISBN 0-07-026714-6, 1999, McGraw-Hill.
Funktionelle
Gruppen können
direkt oder über
einen Spacer an Partikel (b) angebunden werden.
Ganz
besonders bevorzugt sind chemisch modifizierte Partikel (b). Chemisch
modifizierte Partikel (b) kann man so herstellen, dass man
- (b1) einen Feststoff in partikulärer Form,
beispielsweise ein Kieselgel, insbesondere ein kolloidales Kieselgel
oder ein pyrogenes Kieselgel, umsetzt mit
- (b2) einem oder mehreren Modifizierungsreagenzien, das zwei
oder mehr gegebenenfalls blockierte funktionelle Gruppen trägt.
Geeignete
Modifizierungsreagenzien (b2) können
beispielsweise der allgemeinen Formel I
entsprechen, wobei B
1 und B
2 gleich oder
verschieden sein können
und gegebenenfalls blockierten (geschützten) funktionellen Gruppen
entsprechen.
Geeignete
Spacer A
1 sind beispielsweise
C
1-C
20-Alkylen, unsubstituiert
oder einfach oder mehrfach substituiert, beispielsweise mit einer
oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen,
einer oder mehrerer C
6-C
14-Arylgruppen,
einer oder mehrer C
1-C
10-Alkoxygruppe
oder einem oder mehreren Fluor oder Chlor-Atomen. Beispielhaft seien genannt:
-CH
2-, -CH
2-CH
2-, -(CH
2)
3-, -(CH
2)
4-, -(CH
2)
5-, -(CH
2)
6-, -(CH
2)
7-, -(CH
2)
8-, -(CH
2)
9-, -(CH
2)
10-, -(CH
2)
12-, -(CH
2)
14-, -(CH
2)
16-, -{CH
2)
18-, -(CH
2)
20-, -CH
2-CH(CH
3)-, -CH
2-CH(C
2H
5)-, -CH
2-CH(iso-C
3H
7)-, -CH
2-CH(tert.-C
4H
9)-, -CH
2-CH(C
6H
5)-,
syn- und anti--CH(CH
3)-CH(CH
3)-, syn-
und anti--CH(CH
2CH
5)-CH(C
2H
5)-, syn- und anti--CH(C
6H
5)-CH(C
6H
5)-, -CH
2-C(CH
3)
2-CH
2-,
-C(CH
3)
2-C(CH
3)
2-, -C(CH
3)
2-CH
2-C(CH
3)
2-, -CH(CH
3)-CH(C
6H
5)-, -CH
2-CH(CH
3)-CH
2-, -CH
2-CH(tert.-C
4H
9)-CH
2-;
C
6-C
14-Arylen, beispielsweise
ortho-, meta- oder para-Phenylen, 1,7-Naphthylen, 2,6-Naphthylen,
1,4-Naphthylen,
C
4-C
12-Cycloalkylen,
beispielsweise
C
2-C
20-Alkylen, unsubstituiert
oder einfach oder mehrfach substituiert, beispielsweise mit einer
oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen
oder einer oder mehrerer C
6-C
14-Aryl gruppen,
in denen ein oder mehrere nicht-benachbarte C-Atome durch Sauerstoff
substituiert sind, beispielsweise -CH
2-O-,
-CH
2-O-CH
2-, -(CH
2)
2-O-(CH
2)
2-, -[(CH
2)
2-O]
2-(CH
2)
2-, -[(CH
2)
2-O]
3-(CH
2)
2-.
Beispiele
für B
1 und B
2 sind Gruppen
der allgemeinen Formel B-1
Gruppen
der allgemeinen Formel B-II
Dabei
sind die Variablen wie folgt definiert:
Y gewählt aus
Sauerstoff und N-H,
R2 gewählt aus
C1-C20-Alkyl, bevorzugt
C1-C10-Alkyl wie
beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl,
sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl,
1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl,
n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl, bevorzugt verzweigtem C3-C10-Alkyl, beispielsweise
iso-Propyl, tert.-Butyl, iso-Amyl, tert.-Amyl, neo-Pentyl, Benzyl,
Fluorenyl, Phenyl.
R3, R4 gleich
oder verschieden und gewählt
aus C1-C10-Alkyl,
wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl,
iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl,
neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl,
n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt
C1-C4-Alkyl wie
Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl
und tert.-Butyl, insbesondere n-Butyl;
-A2-SiX3, -A2-SiR1X2, -A2-SiX(R1)2, wobei A2 gewählt
wird aus C1-C20-Alkylen,
unsubstituiert oder einfach oder mehrfach substituiert, beispielsweise
mit einer oder mehreren C1-C4-Alkylgruppen,
einer oder mehrerer C6-C14-Arylgruppen, einer
oder mehrer C1-C10-Alkoxygruppe
oder einem oder mehreren Fluor- oder Chlor-Atomen.
Beispielhaft
seien für
A2 genannt: -CH2-,
-CH2-CH2-, -(CH2)3-, -(CH2)4-, -(CH2)5-, -(CH2)6-, -(CH2)7-, -(CH2)8-, -(CH2)9-, -(CH2)10-, -(CH2)12-, -(CH2)14-, -(CH2)16-, -(CH2)18-, -(CH2)20-, -CH2-CH(CH3)-, -CH2-CH(C2H5)-, -CH2-CH(iso-C3H7)-, -CH2-CH(tert.-C4H9)-, -CH2-CH(C6H5)-,
syn- und anti--CH(CH3)-CH(CH3)-, syn-
und anti--CH(CH2CH5)-CH(C2H5)-, syn- und anti--CH(C6H5)-CH(C6H5)-, -CH2-C(CH3)2-CH2-, -C(CH3)2-C(CH3)2-, -C(CH3)2-CH2-C(CH3)2-, -CH(CH3)-CH(C6H5)-, -CH2-CH(CH3)-CH2-, -CH2-CH(tert.-C4H9)-CH2-;
ganz
besonders bevorzugt -CH2-CH2-,
-(CH2)3-, -(CH2)4-;
und R1 und X sind wie vorstehend definiert;
oder
R3 und R4 sind miteinander
verbunden unter Bildung eines 3- bis 10-gliedrigen Rings, bevorzugt
eines 5- bis 7-gliedrigen Rings. So können R3 und
R4 beispielsweise gemeinsam sein:
C1-C80-Alkylen, unsubstituiert
oder einfach oder mehrfach substituiert, beispielsweise mit einer
oder mehreren C1-C4-Alkylgruppen,
einer oder mehrerer C6-C14-Arylgruppen,
einer oder mehrer C1-C10-Alkoxygruppe
oder einem oder mehreren Fluor- oder Chlor-Atomen.
Beispielhaft
seien genannt: -CH2-, -CH2-CH2-, -(CH2)3-, -(CH2)4-, -(CH2)5-, -(CH2)6-, -(CH2)7-, -(CH2)8-, -(CH2)9-, -(CH2)10-, -CH2-CH(CH3)-, -CH2-CH(C2H5)-, -CH2-CH(iso-C3H7)-, -CH2-CH(tert.-C4H9)-, -CH2-CH(C6H5)-,
syn- und anti--CH(CH3)-CH(CH3)-,
syn- und anti--CH(CH2CH5)-CH(C2H5)-, syn- und anti--CH(C6H5)-CH(C6H5)-, -CH2-C(CH3)2-CH2-, -C(CH3)2-C(CH3)2-,
-C(CH3)2-CH2-C(CH3)2-,
-CH(CH3)-CH(C6H5)-, -CH2-CH(CH3)-CH2-, -CH2-CH(tert.-C4H9)-CH2-;
ganz
besonders bevorzugt -CH2-CH2-,
-(CH2)3-, -(CH2)4-;
C1-C8-Alkylen, bei
dem ein bis 4 C-Atome durch N-H oder N-R1 oder
bis zu 3 nicht-benachbarte C-Atome durch Sauerstoff ersetzt sein
können,
beispielsweise -CH2-O-, -CH2-O-CH2-, -(CH2)2-O-(CH2)2-, -[(CH2)2-O]2-(CH2)2-, -[(CH2)2-O]3-(CH2)2-,
C2-C8-Alkyliden mit
einer oder mehreren Doppelbindungen, wobei bis zu 4 C-Atome durch
Stickstoff ersetzt sein können,
ganz besonders bevorzugt sind
-CH=C(CH3)-C(CH3)=C-, -CH=C(CH3)-C(CH3)=N- und -C(CH3)=CH-C(CH3)=N-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind B1 und B2 verschieden.
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind B1 und B2 verschieden und entsprechen der gleichen
funktionellen Gruppe, die auf verschiedene Arten blockiert sind.
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind B1 und B2 gleich, befinden sich aber an Positionen
mit unterschiedlicher Reaktivität
des Moleküls
der allgemeinen Formel II; so kann es sich beispielsweise bei B1 um eine primäre funktionelle Gruppe und
bei B2 um eine sekundäre funktionelle Gruppe handeln.
In einem anderen Beispiel handelt es sich bei B1 um
eine sterisch ungehinderte funktionelle Gruppe, und B2 ist
eine sterisch gehinderte funktionelle Gruppe.
Ganz
besonders geeignete Modifizierungsreagenzien (b2) sind die Reagenzien
b2.1 bis b2.4
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung modifiziert man zunächst Partikel (b) durch das Einführen von
gegebenenfalls blockierten funktionellen Gruppen, anschließend setzt
man die modifizierten Partikel (b) mit einem oder mehreren Reagenzien
um, die sämtliche
weitere reaktive Gruppen in modifizierten Partikeln (b) absättigen.
Beispielsweise kann man, wenn es sich bei Partikeln (b) um Kieselgele
handelt, zunächst
durch Einführen
von funktionellen Gruppen modifizieren und anschließend durch
Umsetzen mit beispielsweise Alkoxytrialkylsilanen verbliebene Hydroxylgruppen
silylieren.
Natürlich kann
man die chemische Modifizierung von Partikeln (b) in Gegenwart eines
oder mehrerer Katalysatoren durchführen, die beispielsweise die
Abspaltung von Schutzgruppen erleichtern oder Reaktionen von auf
der Oberfläche
von unmodifizierten Partikeln befindlichen funktionellen Gruppen
mit Modifizierungsreagenz.
Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kontaktiert man Schaumstoff (a) und Partikel (b).
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kontaktiert man unmodifizierten Schaumstoff
(a) mit 1 bis 4000 ppm Partikeln (b), bezogen auf unmodifizierten
Schaumstoff (a), bevorzugt 5 bis 1000 ppm, wobei ppm im Rahmen der
vorliegenden Erfindung stets Massen-ppm bedeuten. Beispielsweise
ist es möglich, unmodifizierten
Schaumstoff (a) mit Partikeln zu beschießen.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dispergiert man Partikel (b) zunächst in
einem Lösungsmittel
oder einem Gemisch von Lösungsmitteln
und bringt eine solche Dispersion als Aerosol, beispielsweise mit
Hilfe einer Sprühvorrichtung,
auf unmodifizierten Schaumstoff (a).
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dispergiert man Partikel (b) zunächst in
einem Lösungsmittel
oder einem Gemisch von Lösungsmitteln
und kontaktiert die so erhältliche
Dispersion mit unmodifiziertem Schaumstoff (a) beispielsweise durch
Vermischen mit Schaumstoff (a). Durch diese Ausführungsform wird üblicherweise
ein besonders gleichmäßiges Kontaktieren
von unmodifiziertem Schaumstoff (a) mit Partikeln (b) erreicht,
was zu vorteilhaften Anwendungseigenschaften von erfindungsgemäßen modifizierten Schaumstoffen
führen
kann.
Als
Lösungsmittel
sind beispielsweise geeignet:
aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Toluol, ortho-Xylol, meta-Xylol, para-Xylol, Ethylbenzol;
aliphatische
Kohlenwasserstoffe wie n-Dodekan, isododekan (2,2,4,6,6-Pentamethylheptan),
n-Tetradekan, n-Hexadekan, n-Octadekan und Isomeren, einzeln oder
im Gemisch, der vorstehend genannten aliphatischen Kohlenwasserstoffe,
inbesondere das als Solvent-Naphtha im Handel befindliche Gemisch
von verschiedenen C12-C18-Kohlenwasserstoffen;
Gemische
der vorstehend genannten aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffe
mit 0,1 bis 10 Gew.-% Alkoholen wie beispielsweise n-Hexanol, n-Octanol
oder n-Pentanol,
chlorierte Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise
Chlorbenzol, ortho-Dichlorbenzol, meta-Dichlorbenzol.
Geeignete
Konzentrationen von gegebenenfalls modifizierten Partikeln (b) in
Lösungsmittel
bzw. Gemisch von Lösungsmitteln
sind beispielsweise 0,001 bis 75 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 25 Gew.-%.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung führt
man das erfindungsgemäße Herstellverfahren
ohne den Einsatz von Bindemitteln durch. Die durch die Schaumbildungsreaktion
bei der Herstellung von als Ausgangsmaterial eingesetztem Schaumstoff
(a) eingestellten Eigenschaften bleiben also im wesentlichen erhalten.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann man im Anschluss an das Kontaktieren
(a) und (b) einwirken lassen, beispielsweise über Zeiträume im Bereich von 5 Minuten
bis 24 Stunden, bevorzugt 10 Minuten bis 10 Stunden und besonders
bevorzugt 30 Minuten bis 6 Stunden.
In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens
kontaktiert man (a) und (b) bei Temperaturen im Bereich von 0°C bis 250°C, bevorzugt
30°C bis
190°C und
besonders bevorzugt 50 bis 165°C.
In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens
kontaktiert man (a) und (b) zunächst
bei Temperaturen im Bereich von 50°C bis 150°C und ändert danach die Temperatur,
beispielsweise erwärmt
man auf Temperaturen im Bereich von 80°C bis 250°C, bevorzugt von 155°C bis 180°C.
In
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens
kontaktiert man (a) und (b) zunächst
bei Temperaturen im Bereich von 0°C
bis 120°C
und ändert
danach die Temperatur, beispielsweise erwärmt man auf Temperaturen im
Bereich von 30°C
bis 250°C,
bevorzugt von 125°C
bis 200°C.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wählt man
Lösungsmittel und
Temperaturführung
so, dass die meisten Strukturparameter von als Ausgangsmaterial
eingesetztem Schaumstoff (a) nicht wesentlich verändert werden.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung arbeitet man zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Herstellverfahrens
bei Atmosphärendruck.
In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung arbeitet man zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Herstellverfahrens
unter erhöhtem
Druck, beispielsweise bei Drücken
im Bereich von 1,1 bar bis 10 bar. In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung arbeitet man zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Herstellverfahrens
unter erniedrigtem Druck, beispielsweise bei Drücken im Bereich von 0,1 mbar
bis 900 mbar, bevorzugt bis 100 mbar.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kontaktiert man (a) und (b) in Gegenwart
von mindestens einem Lösungsmittel
und einem oder mehreren vorzugsweise gelösten Katalysatoren, die beispielsweise
das Abspalten von einer oder mehreren Schutzgruppen aus chemisch
modifizierten Partikeln (b) erleichtern können.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann man im Anschluss an das Kontaktieren spülen, beispielsweise
mit einem oder mehreren Lösungsmitteln.
Erfindungsgemäße Schaumstoffe
bzw. nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Schaumstoff zeichnen sich durch insgesamt vorteilhafte
Eigenschaften aus. Sie zeigen gute Hydrolysebeständigkeit, verbesserte Säurebeständigkeit,
gute Schallabsorption und sind – beispielsweise
wenn man sie zur Herstellung von Klimaanlagen oder Automobilteilen
verwendet – besonders
haltbar. Sie verschmutzen nicht oder nur sehr langsam. Eventuell
verschmutzte erfindungsgemäße Schaumstoffe
lassen sich leicht abreinigen.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
von erfindungsgemäßen modifizierten
offenzelligen Schaumstoffen bzw. von erfindungsgemäß modifizierten
offenzelligen Schaumstoffen zur Herstellung von Autoteilen, Filtern,
Nebelabscheidern oder Klimaanlagen.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von Autoteilen unter Verwendung von erfindungsgemäßen modifizierten
offenzelligen Schaumstoffen bzw. von erfindungsgemäß modifizierten
offenzelligen Schaumstoffen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zu Herstellung von Filtern unter Verwendung
von erfindungsgemäßen modifizierten
offenzelligen Schaumstoffen bzw. von erfindungsgemäß modifizierten
offenzelligen Schaumstoffen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Klimaanlagen unter
Verwendung von erfindungsgemäßen modifizierten
offenzelligen Schaumstoffen bzw. von erfindungsgemäß modifizierten
offenzelligen Schaumstoffen.
Wünscht man
erfindungsgemäße modifizierte
Schaumstoffe zur Herstellung von Filtern zu verwenden, so sind insbesondere
Schlauchfilter bevorzugt. Wünscht
man erfindungsgemäße modifizierte
Schaumstoffe zur Herstellung von Automobilteilen zu verwenden, sind
insbesondere Belüftungseinheiten
bevorzugt.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Autoteile, Filter,
Nebelabscheider und Klimaanlagen, hergestellt unter Verwendung bzw.
enthaltend erfindungsgemäße modifizierte
offenzellige Schaumstoffen bzw. erfindungsgemäß modifizierte offenzellige
Schaumstoffe.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
von erfindungsgemäß modifizierten
offenzelligen Schaumstoffen zur Reinigung von Oberflächen.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Reinigung von Oberflächen unter
Verwendung von erfindungsgemäß modifizierten
offenzelligen Schaumstoffen.
Vorzugsweise
befeuchtet man erfindungsgemäß modifizierten
Schaumstoff mit Wasser und führt
ihn danach einfach oder vorzugsweise mehrfach über die zu reinigende Oberfläche. Dabei
kann man den Anpressdruck beliebig wählen. Man kann ein oder mehrere
Stücke
von erfindungsgemäß modifiziertem
Schaumstoff manuell oder maschinell über die zu reinigende Oberfläche führen.
An
Verunreinigungen lassen sich besonders gut entfernen:
Fette, Öle, Wachse,
beispielsweise Polyethylenwachse, Paraffinwachse, Paraffinöle, Esteröle, native Öle und Fette,
Schmierfette, Lagerfette, Stauferfette, Montanwachse, Metallsalze
anionischer Tenside wie beispielsweise Kalkseife,
Biofilme,
beispielsweise Schimmel oder Pseudomonaten-Biofilme,
Polymere,
beispielsweise Lackspritzer, Polyurethanschaum, Silikone (Polysiloxane),
Reste von Schmierstoffen, beispielsweise partiell verkokte oder
partiell oder vollständig
verharzte Schmierstoffe, und gebrochene Emulsionen,
polymerhaltiger
Abrieb, beispielsweise Rückstände von
Schuhsohlen,
farbige Rückstände von
schwarzen oder farbigen Stiften, beispielsweise Tintenflecke, Flecke
von Wachsmalstiften, Filzstiften, Buntstiften,
eingetrocknete
Reste und Verfärbungen
von Lebensmitteln, bevorzugt Obst, Gemüse, bzw. Obst- oder Gemüsezubereitungen
oder Säften,
Ketchup, Senf, Wein, Tee, Kaffee oder Blut,
Kosmetika wie beispielsweise
Make-up, Lippenstift, Rouge und Tusche wie beispielsweise Wimperntusche,
Ruß, Staub,
Feinstäube,
auch lungengängige
Feinstäube,
Grobstaub, Tabakstaub, Harzrauch, Flugasche wie beispielsweise Feuerungsstaub,
Staub von Schüttgütern, Hüttenstaub,
Kohlenstaub, flotationsabhängige Stäube, Industriestaub,
Farbstoffe, Rauch, Zinkpulver, Puder/Pulver, Mehl, weißes oder
farbiges Kreidepulver.
Als
erfindungsgemäß zu reinigende
Oberflächen
sind beispielsweise strukturierte oder glatte Oberflächen geeignet,
die aus beliebigem Material sein können, beispielsweise Stein,
Beton, Keramik, Holz, Metall, lackiert oder unlackiert, Textil,
Leder, Polymere, Glas, Pappe oder Papier. Zu reinigende Oberflächen können beispielsweise
im Innen- oder Außenbereich
sein. Besonders gut zu reinigen sind beispielsweise Keramik, insbesondere
keramische Fliesen, und Tapeten wie beispielsweise Raufasertapeten.
Zum
Anfeuchten kontaktiert man erfindungsgemäß modifizierten offenzelligen
Schaumstoff mit geeigneter Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser, und entfernt überschüssiges Wasser. Erfindungsgemäß modifizierter Schaumstoff
nimmt beispielsweise das 0,1- bis 0,9-fache seines Eigengewichts
an Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser, auf, bevorzugt das 0,25- bis 0,75-fache und
besonders bevorzugt das 0,45- bis 0,55-fache.
Ein
Auswringen ist von mit geeigneter Flüssigkeit kontaktiertem erfindungsgemäß modifiziertem
offenzelligem Schaumstoff in vielen Fällen nicht erforderlich. Das
Entfernen von überschüssiger Flüssigkeit
wie beispielsweise Wasser gelingt in vielen Fällen durch einfaches Bewegen
wie beispielsweise Ausschütteln.
Die
Haltbarkeit von erfindungsgemäß modifiziertem
offenzelligem Schaumstoff bei der Verwendung zum Reinigen von Oberflächen ist
deutlich höher
als die von dem korrespondierenden unmodifizierten offenzelligen
Schaumstoff.