DE102005003667B4 - Emulator und Verfahren zur Behandlung asynchroner Unterbrechungen bei einer Emulation - Google Patents
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Abstract
bei dem
– das Programm (400) dynamisch in Objektcode (330) für den Zielprozessor (100) übersetzt wird und der Objektcode (330) gespeichert wird,
– der Objektcode (330) durch den Zielprozessor (100) ausgeführt wird,
– beim Auftreten einer Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung (101), der eine dem Emulator (300) vorgegebene Unterbrechungsroutine (210) zur Ausführung zugeordnet ist, während des Ausführens des Objektcodes (330) die Ausführung des dynamisch übersetzten Objektcodes (330) unterbrochen wird, im Objektcode (330) ein Haltepunkt (331) gesetzt wird, wobei der Haltepunkt (331) ein Befehl im Objektcode (330) ist, bei dessen Abarbeitung durch den Zielprozessor (100) eine Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung (102) hervorgerufen wird, und die Ausführung des Objektcodes (330) fortgesetzt wird und,
– falls nachfolgend während des Ausführens des Objektcodes...
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von asynchronen Unterbrechungen bei einer Emulation eines für einen Ursprungsprozessor erstellten Programms auf einem Zielprozessor. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Emulator, der zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist.
- Werden ältere Prozessorsysteme durch neue Prozessorarchitekturen abgelöst, ist es in der Regel erforderlich, die auf den älteren Prozessorsystemen (Ursprungsprozessoren) erstellten Programme auf den neuen Prozessoren (Zielprozessoren) zu emulieren. Dies erfordert, dass durch ein auf dem Zielprozessor installiertes Emulatorprogramm (kurz: Emulator) Befehle des Befehlssatzes für den Ursprungsprozessor durch Befehle des Befehlssatzes für den Zielprozessor nachgebildet werden.
- Eine bekannte Vorgehensweise bei der Emulation ist es, nacheinander jeden Befehl des Programms einzeln zu interpretieren, d.h. nachzubilden und auszuführen. Diese Methode birgt den Nachteil, dass häufig auszuführende Programmsequenzen mehrfach nachgebildet werden müssen, was zeitaufwändig ist.
- Gemäß dem Stand der Technik kann die Emulation eines für einen Ursprungsprozessor erstellten Programms (zu emulierendes Programm) dadurch beschleunigt werden, dass jeweils häufig auszuführende Teile des zu emulierenden Programms dynamisch, d.h. während der Emulationszeit, in Objektcode für den Zielprozessor übersetzt, dieser im Arbeitsspeicher des Zielprozessors abgelegt und schließlich unter der Kontrolle des Emu lators direkt auf dem Zielprozessor gegebenenfalls mehrfach ausgeführt wird.
- Eine korrekte Emulation erfordert auch, dass die typischerweise im Betriebssystem vorgesehenen Behandlungsroutinen für synchrone Unterbrechungen, wie z.B. beim Zugriff auf eine nicht zugewiesene Speicheradresse (pagefault), sowie für asynchrone Unterbrechungen, etwa ein Zeitscheibenablauf (timer interrupt) beim Ablauf eines eingestellten Weckers, der Spezifikation des Ursprungsprozessors entsprechend zur Ausführung gebracht werden. Synchron bzw. asynchron bezieht sich in diesem Zusammenhang darauf, ob eine Unterbrechung an die Ausführung eines bestimmten Befehls des Prozessors gekoppelt ist (synchron) oder nicht (asynchron). Vor der Ausführung einer Routine, die für die Behandlung der Unterbrechung vorgesehen ist, muss insbesondere der Ursprungsprozessorzustand, welcher u.a. die Register und den Befehlszähler (program counter) umfasst, nachgebildet werden. Gemäß dem Stand der Technik wird in manchen Emulatoren, die dynamisch Teile des zu emulierenden Programms übersetzen, der Ursprungsprozessorzustand des zu emulierenden Programms während der Ausführung übersetzten Codes nicht permanent mitgeführt. Stattdessen führen solche Emulatoren eine Zuordnungstabelle, welche die Informationen über den Zustand, den der Ursprungsprozessor an der entsprechenden Stelle im zu emulierenden Programm hätte, mit Befehlsadressen in den Übersetzungen assoziieren. Anhand dieser Tabelle kann dann z.B. bei Unterbrechungen aus der Befehlsadresse des Zielprozessors der zugehörige Ursprungsprozessorzustand ermittelt werden.
- Nicht jedem Befehl einer Übersetzung kann ein korrekter Ursprungsprozessorzustand zugeordnet werden. So kann etwa die Übersetzung eines komplexen Befehls eines CISC (complex in struction set computer)-Ursprungsprozessors eine Codesequenz von mehreren Befehlen eines RISC (reduced instruction set computer)-Zielprozessors erfordern, wobei ein korrekter Zustand des Ursprungsprozessors erst am Ende dieser Sequenz existiert. Auch Optimierungen von generiertem Code für mehrere Ursprungsbefehle können dazu führen, dass erst am Ende der optimierten Codesequenz ein korrekter Zustand des Ursprungsprozessors nachgebildet werden kann. Dieses Problem ist einfach für synchrone Unterbrechungen zu lösen, da diese nur von einigen bestimmten Befehlen ausgelöst werden können, z.B. Seitenfehler von Speicherzugriffen. Daher kann mit Regeln bzgl. der Verwendung solcher Befehle und Einschränkungen bei den Optimierungen dafür gesorgt werden, dass an den Verwendungsstellen solcher Befehle in Übersetzungen stets ein korrekter Zustand des Ursprungsprozessors nachgebildet werden kann. Dagegen können asynchrone Unterbrechungen die Ausführung einer Übersetzung nach jedem Befehl unterbrechen. Ein korrekter Zustand des Ursprungsprozessors kann daher i.a. nicht gewährleistet werden.
- Gemäß dem Stand der Technik, wie z.B. in dem Patent
US 6,308,318 B2 offenbart, kann bei einer Emulation mit dynamischer Übersetzung eine asynchrone Unterbrechung bis zum nächsten Befehl, zu dem ein korrekter Zustand des Ursprungsprozessors nachgebildet werden kann, verzögert werden, indem die Befehle der Übersetzung bis zu dieser Stelle interpretiert werden. Dieses Verfahren erfordert somit neben einem Übersetzer einen zusätzlichen Interpreter für den Zielprozessor. - Aus der Druckschrift
US 5,764,962 ist ein Emulator bekannt, bei dem asynchrone Unterbrechungen verzögert werden, indem bei ihrem Auftreten ein Indikator gesetzt wird, welcher an Stellen in Übersetzungen, bei denen ein korrekter Zustand des Ursprungsprozessors nachgebildet werden kann, regelmäßig abgefragt wird. Es wird dann die Ausführung der Übersetzung bis zu einer solchen Überprüfung fortgesetzt. Diese Technik erfordert jedoch Prüfbefehle, welche dann jeweils zusätzlich zu dem übersetzten Objektcode des zu emulierenden Programms ausgeführt werden müssen, was zusätzlich Zeit in Anspruch nimmt. - Aus der Druckschrift
US 6,567,933 B1 ist ein Prozessor mit einer integrierten Schnittstelle zur Fehlersuche (debugging) bekannt. Mithilfe der Schnittstelle kann der Prozessor innerhalb eines Debuggingsystems betrieben werden, wobei ein Aufruf von Debuggingroutinen mittels asynchroner Unterbrechungen vorgesehen ist. Die Debuggingroutinen ermöglichen dann z.B. eine Analyse interner Variablen und Abläufe. Insbesondere zur Fehlersuche bei Anwendungen mit Echtzeitanforderungen weist der Prozessor dabei einen Betriebsmodus auf, in dem die Bearbeitung der Debuggingroutinen nach Empfang einer asynchronen Unterbrechungsanforderung bis zum Erreichen eines manuell in der Codesequenz der Anwendung gesetzten Haltepunkts verzögert wird. - Es ist nun eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Behandlung von asynchronen Unterbrechungen bei einer Emulation vorzustellen, das weder einen Interpreter für den Zielprozessor noch zusätzliche Prüfbefehle im dynamisch übersetzten Objektcode des Zielprozessors noch einen manuellen Eingriff in den Objektcode erfordert.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und ein Computerprogramm gemäß Anspruch 13. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Erfindungsgemäß werden asynchrone Unterbrechungen bei der Emulation eines für einen Ursprungsprozessor erstellten Programms auf einem Zielprozessor durch einen Emulator wie folgt durchgeführt: Das Programm wird dynamisch in Objektcode für den Zielprozessor übersetzt, der Objektcode wird gespeichert und durch den Zielprozessor ausgeführt. Beim Auftreten einer Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung, der eine dem Emulator vorgegebene Unterbrechungsroutine zur Ausführung zugeordnet ist, während des Ausführens des Objektcodes wird die Ausführung des dynamisch übersetzten Objektcodes unterbrochen und im Objektcode ein Haltepunkt gesetzt. Dabei ist der Haltepunkt ein Befehl im Objektcode, bei dessen Abarbeitung durch den Zielprozessor eine Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung hervorgerufen wird. Die Ausführung des Objektcodes wird fortgesetzt und es wird, falls nachfolgend während des Ausführens des Objektcodes vom Zielprozessor die durch den Haltepunkt hervorgerufene Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung abgegeben wird, die Ausführung des Objektcodes unterbrochen, ein Zustand von Befehlszähler und Registern hergestellt, der dem Zustand entspricht, den sie bei Ausführung des Programms auf dem Ursprungsprozessor an einer entsprechenden Stelle im Programm hätten, und die zugeordnete Unterbrechungsroutine ausgeführt.
- Vorteilhafterweise wird der Haltepunkt im Objektcode an eine Adresse gesetzt, bei der sichergestellt ist, dass der Zustand von Befehlszähler und Registern, den sie bei Ausführung des Programms auf dem Ursprungsprozessor an einer entsprechenden Stelle im Programm hätten, hergestellt werden kann.
- In einer Ausführungsform der Erfindung wird eine solche Adresse einer Liste entnommen, in die während des Übersetzens des Programms in Objektcode für den Zielprozessor alle geeigneten Adressen für Haltepunkte eingetragen werden.
- Durch das beschriebene Verfahren wird der Aufruf einer asynchronen Unterbrechung bis zu einer geeigneten Adresse verzögert, ohne dass während der Ausführung des Objektcodes zusätzliche Prüfbefehle oder die Kontrolle der Ausführung durch einen Interpreter notwendig sind. Durch den als Reaktion auf das Auftreten einer Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung während des Ausführens des Objektcodes gesetzten Haltepunkt wird die Ausführung der asynchronen Unterbrechung zu einem geeigneten Zeitpunkt vom Zielprozessor selber durch das Absetzen einer Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung, die mit der Abarbeitung eines Haltepunktes einhergeht, angestoßen.
- Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Diese Ausführungsbeispiele beziehen sich auf einen Emulator, welcher Teile des zu emulierenden Programms dyna misch in Objektcode für den Zielprozessor übersetzt und kontrolliert direkt auf dem Zielprozessor gegebenenfalls mehrfach ausführt. Das Betriebssystem des Ursprungsprozessors ist dabei bereits für den Zielprozessor übersetzt worden und bedarf daher keiner Emulation. Diese Annahme dient nur der besseren Verständlichkeit der Erläuterungen. Die Erfindung ist nicht auf diesen Fall beschränkt und kann selbstverständlich auch eingesetzt werden, wenn das Betriebssystem ebenfalls emuliert wird. Die Erfindung umfasst jede Behandlung asynchroner Unterbrechungen während einer Emulation mit dynamischer Übersetzung, bei der Haltepunkte auf im folgenden auszuführende Befehle gesetzt werden, an denen ein korrekter Zustand des Ursprungsprozessors nachgebildet werden kann, und bei der schließlich bei Auslösung der Haltepunkte die eigentliche Reaktion auf die asynchrone Unterbrechung veranlasst wird.
- Es zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Emulators, -
2 einen möglichen Aufbau eines Laufzeitstacks zur Stackspeicherverwaltung von Unterprogrammaufrufen in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, -
3 ein Flussdiagramm zu dem Verfahrensschritt des Auffindens einer haltepunktgeeigneten Adresse in einer Ausführungsform der Erfindung, -
4 eine schematische Darstellung zu dem Verfahrensschritt des Setzen eines Haltepunkts in einer Ausführungsform der Erfindung, und -
5 eine schematische Darstellung zu dem Verfahrensschritt des des Setzen eines Haltepunkts in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. -
1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Emulators300 , einschließlich seiner Einbettung in unterschiedliche Hard- und Softwareschichten eines Computersystems, auf dem der Emulator300 eingesetzt wird. - Auf einem Zielprozessor
100 eines Computersystems wird ein Betriebssystem200 ausgeführt. Mit dem Zielprozessor100 und dem Betriebssystem200 wirkt der Emulator300 zusammen und ermöglicht die Ausführung eines für einen Ursprungsprozessor erstellten Programms400 . - Der Emulator
300 weist einen Compiler310 auf, der, gesteuert von einem Dispatcher320 das Programm400 blockweise in Objektcode330 übersetzt. Während der Übersetzung wird vom Compiler310 weiterhin eine Liste340 von Adressen möglicher Haltepunkte341 innerhalb des Objektcodes330 erstellt. Der Objektcode330 enthält u.U. Aufrufe von Routinen eines Laufzeitsystems350 . Zur Kontrolle der Ausführung hat der Dispatcher320 Zugriff auf den Objektcode330 . Eine von dem Zielprozessor100 abgegebene Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung101 oder einer synchronen Unterbrechung102 wird von einem Unterbrechungsbehandler360 aufgenommen. Es ist eine weitere Liste370 vorgesehen, in der der Unterbrechungsbehandler360 Unterbrechungsinformationen371 der Aufforderungen für eine asynchrone Unterbrechung ablegt. Der Unterbrechungsbehandler360 hat Zugriff auf die Liste340 möglicher Haltepunkte341 und auf den Objektcode330 , in den er einen Haltepunkt331 setzt. Der Unterbrechungsbehandler360 ist darüberhinaus mit dem Betriebssystem200 verbunden, um eine im Betriebssystem200 vorgesehene Unterbrechungsroutine210 aufzurufen. - Der Emulator
300 wird zur Ausführung des Programms400 auf dem Zielprozessor100 eingesetzt. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel liegt das Betriebssystem200 bereits in einer für den Zielprozessor100 übersetzten Version vor und kann unmittelbar auf dem Zielprozessor100 ausgeführt werden. Allerdings sind die Schnittstellen des Betriebssystems200 immer noch für das Computersystem des Ursprungsprozessors ausgelegt. So müssen z.B. die Gerätetreiber des Computersystems des Zielprozessors100 entsprechend an diese Schnittstellen angepasst werden. Ebenso kann das Betriebssystem200 Unterbrechungen des Zielprozessors100 nicht unmittelbar verarbeiten. Sie werden gemäß dem Stand der Technik vom Emulator300 auf Unterbrechungsschnittstellen des Ursprungsprozessors abgebildet. - Das Betriebssystem
200 lässt das Programm400 von dem Dispatcher (auch Steuerroutine genannt)320 ausführen. Der Dispatcher320 kontrolliert dann die eigentliche Emulation. Gemäß dem Stand der Technik erfolgt die Emulation des Programms400 dadurch, dass jeweils die auszuführenden Programmteile vom Compiler310 dynamisch, das heißt während der Emulationszeit, dekodiert und in Objektcode330 für den Zielprozessor100 übersetzt werden. Im Objektcode330 können auch von dem Laufzeitsystem350 bereitgestellte Unterroutinen verwendet werden. Dies ist beispielsweise für die Übersetzung komplexer Cisc-Befehle hilfreich, deren Semantik mittels solcher Unterroutinen realisiert werden kann. Der so entstandene Objektcode330 wird dann unter der Kontrolle des Dispatchers320 direkt auf dem Zielprozessor100 ausgeführt. Der Dispat cher führt dabei mittels einer hier nicht gezeigten Tabelle Buch über die bereits generierten Übersetzungen. Eine solche, dem Stand der Technik entsprechende Buchführung kann man sich als Zuordnungstabelle zwischen Befehlsadressen des zu emulierenden Programms400 und Adressen des erzeugten Objektcodes330 vorstellen. Dabei sind Fachleuten verschiedene Verfahren zur Realisierung solcher Zuordnungstabellen bekannt, die eine effiziente Suche der Übersetzungen zu einer gegebenen Befehlsadresse ermöglichen. Beispielsweise können Hash-Tabellen oder Suchbäume hierfür eingesetzt werden. - Am Ende der Ausführung eines Abschnitts des Objektcodes
330 gibt es einen neuen Zustand des Ursprungprozessors, zu welchem der Dispatcher320 wieder eine geeignete Übersetzung in der Tabelle sucht. Falls er eine findet, führt er diese aus. Ansonsten veranlasst er den Compiler310 zur Erzeugung eines weiteren erforderlichen Abschnitts des Objektcodes330 . Der Dispatcher320 gibt die Kontrolle über die Ausführung von Objektcode330 an das Betriebssystem200 ab, wenn das emulierte Programm400 mittels eines Systemaufrufs (system call), z.B. zur Programmbeendigung, eine Betriebssystemfunktion aufruft oder durch eine synchrone Unterbrechung, etwa einen Seitenfehler, unterbrochen wird. - Eine vom Zielprozessor ausgegebene Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung
101 wird an den Unterbrechungsbehandler360 geleitet. Dieses wird z.B. durch geeignetes Setzen sogenannter Unterbrechungsvektoren erreicht. Der Unterbrechungsbehandler360 veranlasst den Dispatcher320 , die Ausführung des Objektcodes330 zu stoppen. Daraufhin überprüft der Unterbrechungsbehandler360 zunächst, ob in der Liste370 bereits Unterbrechungsinformationen371 einer asynchronen Unterbrechung gespeichert sind. Wenn das der Fall ist, wurde bereits ein Haltepunkt331 gesetzt und der Unterbrechungsbehandler360 fügt lediglich die Unterbrechungsinformationen371 der mit der aktuellen Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung101 als weiteren Eintrag in die Liste370 . Falls der Unterbrechungsbehandler360 bei der Überprüfung der Liste370 noch keinen Eintrag vorfindet, einnimmt er aus der Liste340 die Adressen für einen Haltepunkt341 , welche garantiert bei der weiteren Fortsetzung der Ausführung des Objektcodes als erste durchlaufen wird, und setzt an dieser Adresse im Objektcode330 den Haltepunkt331 . Danach werden die Unterbrechungsinformationen371 der aktuellen Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung101 als erster Eintrag in die Liste370 geschrieben. Anschließend wird die Ausführung des Objektcodes an der unterbrochenen Adresse weiter fortgesetzt. - Der Haltepunkt
331 zeichnet sich dadurch aus, dass er auf dem Zielprozessor bei seiner Abarbeitung die Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung102 hervorruft. Typischerweise sind im Befehlsatz eines Prozessors spezielle Befehle für diese Aufgabe definiert. Bei Prozessoren, bei denen das nicht der Fall ist, können für diesen Zweck auch ungültige Befehlswerte, d.h. Werte, die nicht im Befehlssatz definiert sind, verwendet werden. Wie die asynchrone Unterbrechung101 wird auch die synchrone Unterbrechung102 an den Unterbrechungsbehandler360 geleitet. Der Unterbrechungsbehandler360 veranlasst den Dispatcher320 , die Ausführung des Objektcodes330 zu stoppen und stellt für Register und Befehlszähler einen Zustand her, der dem Zustand entspricht, den sie bei Ausführung des Programms auf dem Ursprungsprozessor an einer entsprechenden Stelle im Programm hätten, was an dieser Stelle im Objektcode330 gesichert möglich ist. Daraufhin wird der Haltepunkt331 entfernt, indem er durch den ursprünglichen Befehl an dieser Adresse ersetzt wird. Dadurch kann dieser Objektcode330 zukünftig wieder verwendet werden. Anschließend ruft der Unterbrechungsbehandler360 für die Einträge der Unterbrechungsinformationen371 in der Liste370 die passenden Unterbrechungsroutinen210 des Betriebssystems200 auf und leert anschließend die Liste370 . Nach Abarbeitung der Unterbrechungsroutinen210 veranlasst das Betriebssystem200 über den Dispatcher320 die weitere Emulation des Programms400 mit dem nun gültigen Zustand des Ursprungprozessors. Unter bestimmten Umständen kann das bedeuten, den Objektcode330 nach der Adresse des Haltepunkts331 fortzusetzen. In anderen Fällen kann vom Dispatcher320 entweder eine bereits vorhandene passende Übersetzung zur Ausführung gebracht werden oder der Compiler310 angestoßen werden, einen neuen Abschnitt des Objektcodes330 zu erzeugen, der danach zur Ausführung gebracht wird. - Im Folgenden sind Details dieses Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Behandlung von asynchronen Unterbrechungen näher beschrieben.
- Die erfindungsgemäße Behandlung von asynchronen Unterbrechungen bedient sich der Liste
340 der möglichen Adressen für einen Haltepunkt341 . Diese Liste340 wird beim Übersetzen vom Compiler310 angelegt. In einer möglichen Ausführungsform der Erfindung wird in der Liste340 jeder Befehlsadresse innerhalb der Übersetzung eine Menge haltepunktgeeigneter Adressen341 zugeordet. Dieses sind Adressen, bei denen ein Zustand der Register und des Befehlszählers des Ursprungprozessors nachgebildet werden kann. Diese Adressen341 müssen ebenfalls zu Befehlen innerhalb der Übersetzung gehören. Es muss gewährleistet sein, dass garantiert eine der zugeordneten Ad ressen bei einer von der Unterbrechungsstelle ausgehenden Fortsetzung durchlaufen wird. - In einer weiteren Ausführungsform kann die Liste
340 vereinfacht werden, falls der Compiler310 geeignete Regeln bei ihrer Erzeugung befolgt. Eine solche Regel kann z.B. lauten, dass ein bedingter Sprungbefehl innerhalb einer Übersetzung stets für einen Haltepunkt geeignet sein muss. Dies sichert die Existenz eines eindeutigen Haltepunkts. Ansonsten sind, wie bereits beschrieben, alle möglichen Verzweigungen zu berücksichtigten. Fordert man sogar, dass jeder Sprungbefehl für einen Haltepunkt geeignet sein muss, so ist gewährleistet, dass stets eine höhere Folgeadresse für einen Haltepunkt geeignet ist. In einem solchen Fall ist es nicht notwendig, dass in der Liste340 jeder Befehlsadresse eine haltepunktgeeignete Adresse341 zugeordnet ist, sondern es ist ausreichend, die Menge aller haltepunktgeeigneten Adressen341 in die Liste340 aufzunehmen. Die Adresse des nächsten Haltepunkts331 zu einer Unterbrechungsadresse kann dann bestimmt werden, indem die kleinste Adresse aus der Menge der haltepunktgeeigneten Adressen341 ermittelt wird, welche gleich oder größer der Unterbrechungsadresse ist. Neben einer Liste wie sie für in dieses Ausführungsbeispiel beschrieben ist, können weitere Datenstrukturen im Rahmen der Erfindung eingesetzt werden. Insbesondere sind solche geeignet und Fachleuten bekannt, die eine effiziente Suche des nächsten Haltepunkts331 zu einer gegebenen Unterbrechungsadresse ermöglichen. Beispielsweise können Sortierbäume dafür eingesetzt werden. - Weiterhin ist bekannt, dass Prozessoren bei Unterbrechungen den aktuellen Prozessorzustand automatisch abspeichern. Zum Prozessorzustand gehört insbesondere der Befehlszähler und Registerinhalte. Dieser gespeicherte Prozessorzustand wird zusammen mit unterbrechungsspezifischen Informationen, etwa der fehlerhaften Speicheradresse bei einem Seitenfehler, der Unterbrechungsroutine als Unterbrechungsinformationen
371 übergeben und wird von dieser zur eigentlichen Unterbrechungsbehandlung und anschließenden Fortsetzung des unterbrochenen Programms verwendet. Diese zur Unterbrechungsbehandlung übergebenen Unterbrechungsinformationen371 sind prozessorabhängig. Daher können die vom Zielprozessor100 ausgelösten Unterbrechungen nicht unmittelbar von der Unterbrechungsroutine210 des Betriebssystems200 verarbeitet werden, da dessen Schnittstellen für Unterbrechungen des Ursprungsprozessors ausgelegt sind. Deshalb werden die Unterbrechungen zunächst von dem Unterbrechungsbehandler360 abgefangen. Dieser unterscheidet zwischen Aufforderungen zu asynchronen Unterbrechungen101 , z.B. Zeitscheibenablauf, und Aufforderungen zu synchronen Unterbrechungen102 , etwa Seitenfehlern und auch Haltepunkten, und arbeitet wie folgt: - 1. Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung
101 : Zunächst werden die Unterbrechungsinformationen371 zu der Liste370 hinzugefügt, welche z.B. gemäß dem first in first out (fifo) Verfahren organisiert ist. Falls es der erste Eintrag in der Liste370 ist, veranlasst der Unterbrechungsbehandler360 nun den Abbruch der Emulation. Falls es bereits weitere Einträge gibt, ist die Arbeit schon erledigt, da die erste Unterbrechung den Abbruch der Emulation bereits veranlasste. Für den Abbruch der Emulation sind zwei Fälle bzgl. der Unterbrechungsstelle zu unterscheiden: - a) Die Unterbrechung erfolgt nicht während der Ausführung einer Übersetzung,
sondern im Programmcode des Emulators, etwa des Compiler
310 . In diesem Fall ist garantiert ein konsi stenter Zustand der Ursprungsmaschine verfügbar und der Emulator kann damit unmittelbar die Kontrolle an das Betriebssystem200 abgeben. - b) Die Unterbrechung erfolgt während der Ausführung eines
Abschnitts des Objektcodes
330 : Erfindungsgemäß wird aus der Liste340 möglicher Adressen für Haltepunkte341 die zur Unterbrechungsstelle passende haltepunktgeeignete Adresse341 ermittelt und ein Haltepunkt331 im Objektcode330 an die Adresse341 gesetzt. Anschließend wird die aktuelle Unterbrechungsbehandlung beendet und die Ausführung des Objektcodes330 fortgesetzt. Dabei können weitere Aufforderungen zu einer asynchronen Unterbrechung101 auftreten, die wie beschrieben vermerkt werden. Auch eine Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung102 , wie z.B. Seitenfehler, kann die Ausführung abbrechen. Spätestens aber beim gesetzten Haltepunkt331 wird eine Aufforderung für eine synchrone Unterbrechung102 vom Zielprozessor100 ausgelöst, welche, wie im folgenden allgemein für synchrone Unterbrechungen beschrieben, behandelt wird. - 2. Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung
102 : Auf synchrone Unterbrechungen muss der Emulator300 unmittelbar reagieren und somit gemäß dem Stand der Technik stets einen konsistenten Zustand der Register und des Befehlszählers des Ursprungsprozessors nachbilden können. Damit kann er die Kontrolle an das Betriebssystem200 übergeben. Diese Übergabe erfolgt über den Unterbrechungsbehandler360 , der mittels einer Endebehandlung noch Aufräumarbeiten erledigt, etwa die Entfernung eines eventuell vorhanden Haltepunkts331 wegen früheren asynchronen Unterbrechungen. Er ist auch für das Leeren der Liste370 verantwortlich und muss die in der Liste370 anhand der Unterbrechungsinformationen371 vorgemerkten asynchronen Unterbrechungen zusammen mit dem synchronen Unterbrechung geeignet über die Unterbrechungsroutine210 des Betriebssystems200 zur Ausführung bringen. Wurde die synchrone Unterbrechung von einem Haltepunkt331 ausgelöst, so werden nur die asynchronen Unterbrechungen dem Betriebssystem200 signalisiert. -
2 zeigt den Aufbau eines Laufzeitstacks500 für die Speicherverwaltung von Unterprogrammaufrufen. Ein solcher Aufbau ist aus dem Stand der Technik bekannt. Die Figur dient der beispielhaften Erläuterung, wie ein Haltepunkt331 in dem Objektcode330 gesetzt wird, falls der Aufruf zu einer asynchronen Unterbrechung101 auftritt, während eine Routine des Laufzeitsystems350 ausgeführt wird. Da die Routinen des Laufzeitsystems350 an vielen Stellen von Übersetzungen genutzt werden können, können Adressen innerhalb des Laufzeitsystems350 keine festen Zustände des Ursprungsprozessors zugeordnet werden. Sie sind somit nicht für Haltepunkte geeignet. Daher ist es vorteilhaft, bei einer Unterbrechung, die während der Ausführung einer Routine des Laufzeitsystems350 auftritt, den Haltepunkte331 ebenfalls im Objektcode330 zu setzen. Dazu wird mittels der auf dem Laufzeitstack500 vorhandenen Informationen die Rückkehradresse raddr in den Objektcode330 ermittelt und der Haltepunkt331 davon ausgehend gesetzt, d.h., der Haltepunkt331 wird so gesetzt, als wäre die Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung101 unmittelbar nach der Rückkehr aus dem Laufzeitsystem350 aufgetreten. Fachleuten ist bekannt, dass bei Funktionsaufrufen auf dem Laufzeitstack500 spezielle Datenstrukturen, so genannte Prozedur Segmente (activation records)510 ,520 ,530 für aufgerufene Funktionen angelegt werden. Diese werden mit Hilfe von Zeigern auf die Vorgänger511 ,521 ,531 rückwärts verkettet und enthalten zusätzlich lokalen Speicherplatz513 ,523 ,533 der Funktion sowie die Rückkehradresse512 ,522 ,532 in die aufrufende Funktion. Ein globaler Zeiger (frame pointer)540 verweist auf das Prozedur Segment (hier)510 der aktuell ausgeführten Funktion und wird beim Rücksprung auf den Vorgänger (hier)520 zurückgesetzt. Über diese Verkettung kann stets die Rückkehradresse raddr in die Übersetzung ermittelt werden, indem ein weiterer Zeiger541 verwaltet wird, der auf das Prozedur Segment (hier)530 des aktuell ausgeführten Abschnitts des Objektcodes330 zeigt. Dazu wird dem weiteren Zeiger541 stets zu Beginn der Ausführung einer Übersetzung der Wert des aktuellen frame pointers540 zugewiesen. Tritt nun der Aufruf zu einer asynchronen Unterbrechung101 auf, ist zu prüfen, ob der frame pointer540 mit dem weiteren Zeiger541 übereinstimmt. Falls dies der Fall ist, so ist die Unterbrechung an einem Befehl innerhalb des Objektcodes330 aufgetreten. Ansonsten liegt die Unterbrechungsstelle im Laufzeitsystem350 , wie dies auch im gezeigten Beispiel der Fall ist. Im Beispiel wurde aus dem Objektcode330 zunächst die Funktion f des Laufzeitsystems350 aufgerufen. Diese rief noch die Funktion g des Laufzeitsystems350 auf, bei deren Ausführung die Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung101 erfolgte. Ausgehend vom frame pointer540 kann durch Rückverfolgung der Prozedur Segmente510 ,520 ,530 die Rückkehradresse raddr in den Objektcode330 ermittelt werden. Im gezeigten Beispiel ist raddr die Rückkehradresse522 . Diese ist in dem Prozedur Segment520 enthalten, dessen Zeiger auf den Vorgänger511 mit dem weiteren Zeiger541 auf das Prozedur Segment der aktuell ausgeführten Übersetzung übereinstimmt. - In
3 ist in Form eines Flussdiagrammes der Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen Verfahren skizziert, gemäß dem im Falle einer asynchronen Unterbrechung die nächste haltepunkt geeignete Adresse hpaddr zum Setzen des Haltepunkts331 ermittelt werden kann. Wie in Schritt600 gezeigt ist, tritt eine Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung101 bei einer Unterbrechungsadresse iaddr auf. Falls iaddr innerhalb des Objektcodes330 liegt (Abfrage in Schritt610 ), so wird in Schritt612 die Adresse des nächsten passenden Haltepunkts hpaddr aus der Liste340 der möglichen Adressen für Haltepunkte341 ermittelt. Falls iaddr innerhalb einer Routine des Laufzeitsystems350 ist (Abfrage in Schritt620 ), so wird zunächst in Schritt621 die Rückkehradresse raddr in den Objektcode330 ermittelt, z.B. mittels der bereits in Verbindung mit2 beschriebenen Durchsuchung der Prozedur Segmente510 ,520 ,530 auf dem Laufzeitstack500 . Zu dieser Rückkehradresse raddr wird anschließend in Schritt622 die Adresse hpaddr des nächsten passenden Haltepunkts aus der Liste340 bestimmt. Falls iaddr weder eine Adresse innerhalb des Objektcodes330 noch innerhalb des Laufzeitsystems350 ist, bedeutet dies, dass aktuell keine Übersetzung ausgeführt wird und daher kein Haltepunkt331 erforderlich ist. -
4 erläutert das erfindungsgemäße Setzen des Haltepunkts331 innerhalb des Objektcodes330 , wobei bei der Erzeugung des Objektcodes330 durch den Compiler310 die bereits erwähnten Regeln beachtet sind, wodurch zu jeder Unterbrechungsstelle stets eine folgende, eindeutige haltepunktgeeignete Adresse341 gegeben ist. In diesem Beispiel tritt bei Ausführung des Objektcodes330 die Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung101 bei der Adresse 0x40002444 auf. Die Liste340 der möglichen Adressen für Haltepunkte341 enthält in diesem Beispiel sämtliche haltepunktgeeignete Adressen (hier beispielhaft341a ,341b ,341c ) aufsteigend sortiert. Zur Ermittlung der zur Unterbrechungsadresse iaddr (0x40002444) passende Haltepunktadresse hpaddr wird in der Tabelle nun die kleinste Adresse341 gesucht, welche gleich oder größer als die Unterbrechungsadresse iaddr ist. Diese Bedingung erfüllt der Eintrag341b mit der Adresse 0x4000246C. Der Eintrag341a liegt noch vor der Unterbrechungsadresse iaddr und Eintrag341c ist nicht die naheste Adresse. Daher wird auf Adresse 0x4000246C als Haltepunktaddresse hpaddr der Haltepunkt331 gesetzt. Zunächst wird der ursprüngliche Befehl an dieser Adresse 0x4000246C in einer hier nicht gezeigten Datenstruktur gesichert und anschließend durch ein ungültiges Befehlswort ersetzt. Dieses ungültige Befehlswort stellt den Haltepunkt331 dar. Beim späteren Entfernen des Haltepunkts331 wird der gesicherte ursprüngliche Befehl wieder an seine ursprünglichen Adresse (0x4000246C) zurückkopiert. - Wie im Zusammmenhang mit
1 beschrieben, kann eine Liste340 , die, wie hier, nur haltepunktgeeignete Adressen341 enthält, nur dann eingesetzt werden, wenn bei ihrer Erzeugung vom Compiler310 bestimmte Regeln befolgt werden, durch die garantiert ist, dass die haltepunktgeeigneten Adressen341 auch durchlaufen werden. Ist dieses nicht der Fall, muss gegebenfalls (z.B. bei Sprungbefehlen) in jedem alternativen Ablaufpfad des Objektcodes330 ein Haltepunkt331 gesetzt werden. -
5 erläutert das Setzen des Haltepunkts331 in einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Diese Ausführungsform kann bevorzugt dann eingesetzt werden, wenn von dem Compiler310 erstellte Übersetzungen als Objektcode330 in einem gemeinsamen Speicher (shared memory) abgelegt werden, so dass sie von mehreren Emulatoren300 parallel verwendet werden können. In solchen Fällen kann der Haltepunkt330 nicht unmittelbar in dem im gemeinsamen Speicher abgelegten Objektcode330 gesetzt werden, weil dieser bei allen Emulatoren300 , welche den Objektcode330 ausführen, eine Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung102 auslösen würde, und nicht nur bei dem, welcher den Haltepunkt331 wegen der vorausgegangenen Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung101 setzte. Daher wird in dieser Ausführungsform erfindungsgemäß zunächst der Abschnitt des Objektcodes330 zwischen der Unterbrechungsadresse iaddr (0x40002444) bis zur nächsten haltepunktfähigen Adresse341b (0x4000246C) in einen privaten Speicherbereich als Objektcodekopie700 vom Kopierer710 kopiert (in dieser5 sind Beispieladressen aus4 übernommen worden). Privater Speicherbereich ist in diesem Zusammenhang ein Speicher oder ein Teil eines Speichers, der nicht von mehreren Emulatoren300 gemeinsam benutzt wird. Bei dem Anlegen der Objektcodekopie700 werden vom Kopierer710 sowohl ggf. Adressbezüge angepasst als auch die Zuordnung der Adressen der Befehle in der Objektcodekopie700 zu denen des originalen Objektcodes330 vermerkt. Fachleuten ist bekannt, dass beim Verschieben von Programmcode im Speicher die Adressangaben in den Adressteilen von Befehlen überprüft und ggf. angepasst werden müssen und nennen diesen Vorgang Relokation. Die Zuordnung kann, wie in diesem Beispiel gezeigt, mittels einer Adresszuordnungstabelle720 erfolgen, die vom Kopierer710 erzeugt wird. Ebenfalls ist es möglich, die Zuordnung durch eine einfache Abbildungsfunktion zu realisieren, da es sich i.a. nur um eine Verschiebung mit einer festen Distanz handelt. In der Objektcodekopie700 wird schließlich der Haltepunkt331 gesetzt und die weitere Ausführung anschließend fortgesetzt. Dazu wird der Befehlszähler auf die Startadresse der Objektcodekopie700 (hier 0x10008000) umgesetzt. - Auf diese Weise wird erreicht, dass der Haltepunkt
331 nur bei dem Emulator300 auslöst, welcher durch die Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung101 unterbrochen wurde. Beim Auslösen des Haltepunkts331 wird zunächst der Haltepunkt331 in der Objektcodekopie700 mittels der gespeicherten Adresszuordnungstabelle720 auf den originalen Objektcode330 projiziert, d.h., die Adressen der Kopie werden auf die ursprünglichen Adressen des Originals umgerechnet, so dass es erscheint, als sei die Unterbrechung im originalen Objektcode330 aufgetreten. Anschließend wird, wie in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen, für Register und Befehlszähler ein Zustand hergestellt, der dem Zustand entspricht, den sie bei Ausführung des Programms auf dem Ursprungsprozessor an der entsprechenden Stelle im Programm hätten, und die ursprüngliche asynchrone Unterbrechung zur Ausführung gebracht, als sei sie an dieser Stelle aufgetreten. - Auch bei diesem Verfahren ist der Sonderfall zu berücksichtigen, dass die Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung
101 innerhalb des Laufzeitsystems350 auftritt. Bei diesem Sonderfall wird zunächst die Rückkehradresse raddr und die dazu passende haltepunktgeeignete Adresse hpaddr ermittelt, wie im Zusammenhang mit3 beschrieben. Anschließend wird genau der Bereich, der zwischen Rückkehradresse raddr und haltepunktgeeigneter Adresse hpaddr liegt, kopiert und der Haltepunkt331 in der Objektcodekopie700 gesetzt. Um zu gewährleisten, dass die Objektcodekopie700 bei der weiteren Ausführung verwendet wird, wird anstelle des Befehlszählers die Rückkehradresse (hier)522 innerhalb des entsprechenden Prozedur Segments (hier)520 auf die Anfangsadresse der Objektcodekopie700 gesetzt. Damit führt der Rücksprung aus dem Laufzeitsystem350 automatisch in die Objektcodekopie700 . -
- 100
- Zielprozessor
- 101
- Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung
- 102
- Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung
- 200
- Betriebssystem
- 210
- Unterbrechungsroutine
- 300
- Emulator
- 310
- Compiler
- 320
- Dispatcher
- 330
- Objektcode
- 331
- Haltepunkt
- 340
- Liste möglicher Adressen für Haltepunkte
- 341
- mögliche Adresse für Haltepunkt
- 350
- Laufzeitsystem
- 360
- Unterbrechungsbehandler
- 370
- Liste mit Unterbrechungsinformationen
- 371
- Unterbrechungsinformationen
- 400
- Programm
- 500
- Laufzeitstack
- 510, 520, 530
- Prozedur Segmente
- 511, 521, 531
- Zeiger auf Vorgänger
- 512, 522, 532
- Rückkehradresse
- 513, 523, 533
- lokaler Speicherplatz
- 540
- globaler Zeiger (frame pointer)
- 541
- weiterer Zeiger
- 700
- Objektcodekopie
- 710
- Kopierer
- 720
- Adresszuordnungstabelle
- iaddr
- Unterbrechungsadresse
- raddr
- Rückkehradresse
- hpaddr
- Haltepunktadresse
Claims (13)
- Verfahren zur Behandlung von asynchronen Unterbrechungen bei einer Emulation eines für einen Ursprungsprozessor erstellten Programms (
400 ) auf einem Zielprozessor (100 ) durch einen Emulator (300 ), bei dem – das Programm (400 ) dynamisch in Objektcode (330 ) für den Zielprozessor (100 ) übersetzt wird und der Objektcode (330 ) gespeichert wird, – der Objektcode (330 ) durch den Zielprozessor (100 ) ausgeführt wird, – beim Auftreten einer Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung (101 ), der eine dem Emulator (300 ) vorgegebene Unterbrechungsroutine (210 ) zur Ausführung zugeordnet ist, während des Ausführens des Objektcodes (330 ) die Ausführung des dynamisch übersetzten Objektcodes (330 ) unterbrochen wird, im Objektcode (330 ) ein Haltepunkt (331 ) gesetzt wird, wobei der Haltepunkt (331 ) ein Befehl im Objektcode (330 ) ist, bei dessen Abarbeitung durch den Zielprozessor (100 ) eine Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung (102 ) hervorgerufen wird, und die Ausführung des Objektcodes (330 ) fortgesetzt wird und, – falls nachfolgend während des Ausführens des Objektcodes (330 ) vom Zielprozessor (100 ) die durch den Haltepunkt (331 ) hervorgerufene Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung (102 ) abgegeben wird, die Ausführung des Objektcodes (330 ) unterbrochen wird, ein Zustand von Befehlszähler und Registern hergestellt wird, der dem Zustand entspricht, den sie bei Ausführung des Programms (400 ) auf dem Ursprungsprozessor an einer entsprechenden Stelle im Programm (400 ) hätten, und die zugeordnete Unterbrechungsroutine (210 ) ausgeführt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltepunkt (
331 ) im Objektcode (330 ) an eine Adresse (341 ) gesetzt wird, bei der sichergestellt ist, dass der Zustand von Befehlszähler und Registern, den sie bei Ausführung des Programms (400 ) auf dem Ursprungsprozessor an einer entsprechenden Stelle im Programm (400 ) hätten, hergestellt werden kann. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Übersetzung alle geeigneten Adressen für Haltepunkte (
341 ) bestimmt und in einer Liste (340 ) abgelegt werden. - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Setzen eines Haltepunkts (
331 ) aus der Liste (340 ) aller geeigneten Adressen (341 ) die gegenüber der Adresse des Befehlszählers, bei der die Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung (101 ) abgegeben wurde, nächstgrößere Adresse als Haltepunktadresse (hpaddr) herausgesucht wird und der Haltepunkt (331 ) an die Haltepunktadresse (hpddr) gesetzt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Setzen eines Haltepunkts (
331 ) an die Haltepunktadresse (hpaddr) der Befehl, der an der Haltepunktdresse (hpaddr) im Objektcode (330 ) steht, zwischengespeichert wird und dann statt diesem Befehl an der Haltepunktadresse (hpaddr) der Haltepunkt (331 ) gesetzt wird. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Fortsetzung der Ausführung des Objektcodes (
330 ) nach Beendigung der Unterbrechungsroutine (210 ) der zwischenge speicherte Befehl wieder in den Objektcode (330 ) an die Adresse (hpaddr) des Haltepunkts (331 ) zurückgeschrieben wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Setzen eines Haltepunkts eine Kopie (
700 ) des Objektcodes (330 ) erstellt wird und an einer geeignete Adresse in der Objektcodekopie (700 ) der Haltepunkt (331 ) gesetzt wird, wonach die Objektcodekopie (700 ) ausgeführt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Haltepunkt (
331 ) ein in dem Befehlssatz des Zielprozessors (100 ) vorhandener Befehl zum Auslösen einer synchronen Unterbrechung eingesetzt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Haltepunkt (
331 ) ein in dem Befehlssatz des Zielprozessors (100 ) ungültiger Befehlscode eingesetzt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung (
101 ) zugehörige Aufrufparameter und weitere, zur Ausführung der Unterbrechung notwendige Informationen als Unterbrechungsinformationen (371 ) in einer Liste (370 ) abgelegt werden. - Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Aufforderung zu einer asynchronen Unterbrechung (
101 ) der Haltepunkt (331 ) nur dann gesetzt wird, wenn die Liste (370 ) für die Unterbrechungsinformationen (371 ) leer ist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Aufforderung zu einer synchronen Unterbrechung (
102 ) nacheinander alle Unterbrechungen, deren Unterbrechungsinformationen (371 ) in der Liste (370 ) abgelegt sind, behandelt werden und danach die Liste (370 ) geleert wird. - Computerprogramm, das in einem Computer abgearbeitet wird und ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausführt.
Priority Applications (1)
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DE200510003667 DE102005003667B4 (de) | 2005-01-26 | 2005-01-26 | Emulator und Verfahren zur Behandlung asynchroner Unterbrechungen bei einer Emulation |
Applications Claiming Priority (1)
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DE200510003667 DE102005003667B4 (de) | 2005-01-26 | 2005-01-26 | Emulator und Verfahren zur Behandlung asynchroner Unterbrechungen bei einer Emulation |
Publications (2)
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DE102005003667A1 DE102005003667A1 (de) | 2006-08-10 |
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DE200510003667 Active DE102005003667B4 (de) | 2005-01-26 | 2005-01-26 | Emulator und Verfahren zur Behandlung asynchroner Unterbrechungen bei einer Emulation |
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Citations (2)
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US6567933B1 (en) * | 1999-02-19 | 2003-05-20 | Texas Instruments Incorporated | Emulation suspension mode with stop mode extension |
-
2005
- 2005-01-26 DE DE200510003667 patent/DE102005003667B4/de active Active
Patent Citations (2)
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DE102005003667A1 (de) | 2006-08-10 |
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