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Die
Erfindung betrifft ein Computersystem, ein Datenverarbeitungssystem,
ein Verfahren zur Speicherung von Daten und ein Verfahren zur Abfrage
von Daten sowie entsprechende Computerprogrammprodukte.
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Aus
dem Stand der Technik sind sogenannte Chipkarten bekannt. Chipkarten
haben im Allgemeinen eine relativ begrenzte Speicherkapazität. Einen Über blick über vorbekannte
Chipkarten gibt "Handbuch
der Chipkarten",
Wolfgang Rankl, Wolfgang Effing, Carl Hanser Verlag 1999.
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Chipkarten
werden im medizinischen Bereich als sogenannte Patientenkarten eingesetzt. Solche
Patientenkarten dienen vor allem zur Speicherung von Name und Wohnort
des Patienten sowie der Krankenversicherung, bei der der Patient
versichert ist. Die Speicherung weitergehender Daten, wie zum Beispiel
digitaler Röntgenbilder
oder anderer diagnostischer Daten auf der Chipkarte ist aufgrund der
begrenzten Speicherkapazität
vorbekannter Chipkarten aus technischen und/oder Kostengründen nicht
möglich.
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Die
EP 0 781 428 B1 schlägt hierzu
den Einsatz eines Massenspeichermediums ergänzend zu einer Chipkarte vor.
Ein wesentlicher Nachteil dieses Ansatzes ist, dass der Patient
neben seiner Chipkarte das Massenspeichermedium, beispielsweise
bei einem Arztbesuch, mit sich führen
muss. Weitere Anwendungen von Chipkarten für Patientendaten sind aus WO
03/034294 A2, WO 02/07040 A1 und WO 01/06468 A1 bekannt.
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Der
Erfindung liegt dem gegenüber
die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Verfahren zur Speicherung
von Daten und Verfahren zur Abfrage von Daten sowie entsprechende
Computerprogrammprodukte zu schaffen.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den
Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche
gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß wird ein
Computersystem verwendet, welches ein Lesegerät für einen tragbaren Datenträger zum
Lesen eines ersten Schlüssels und
eines ersten Zeigers von dem Datenträger aufweist. Das Computersystem
hat Mittel zur Verschlüsselung
von Daten mit einem zweiten Schlüssel,
Mittel zum Versenden der mit dem zweiten Schlüssel verschlüsselten
Daten an einen ersten Server, Mittel zum Empfang eines zweiten Zeigers
von dem ersten Server als Antwort auf die verschlüsselten
Daten, Mittel zur Verschlüsselung
des zweiten Schlüssels und
des zweiten Zeigers mit dem ersten Schlüssel, und Mittel zum Versenden
des mit dem ersten Schlüssel
verschlüsselten
zweiten Schlüssels
und des zweiten Zeigers an einen zweiten Server zur Speicherung
des verschlüsselten
zweiten Schlüssels und
des zweiten Zeigers in einem durch den ersten Zeiger identifizierten
Speicherbereich des zweiten Servers.
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Die
Erfindung ist von besonderem Vorteil, da sie die Speicherung von
umfangreiche Datenmengen mit Hilfe eines tragbaren Datenträgers begrenzter Speicherkapazität, wie zum
Beispiel einer Chipkarte, ermöglicht,
wobei gleichzeitig die Daten gegen Manipulation und/oder Ausspähung geschützt werden können.
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Vorteilhafterweise
kann die vorliegende Erfindung daher zur Speicherung von vertraulichen, insbesondere
personenbezogenen Daten, wie zum Beispiel medizinischen Daten, verwendet
werden. Insbesondere ermöglicht
die Erfindung die Speicherung einer sogenannten elektronischen Patientenakte,
wobei die zu der Patientenakte gehörenden Massendaten auf einem
Datenserver und ein Index auf die elektronische Patientenakte auf
einem Verzeichnis-Server gespeichert werden können. Durch diese Trennung
des Index und der Massendaten ist einerseits ein besonderer Schutz
der Vertraulichkeit der Daten gegeben und andererseits auch eine
effiziente Handhabung der anfallenden Datenmengen.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung werden zu den Index-Eintragungen auf dem Verzeichnis-Server
unverschlüsselte
Meta-Informationen gespeichert. Diese Meta-Informationen können deskriptive
Angaben zu den einzelnen Eintragungen in der elektronischen Patientenakte
beinhalten, so dass nicht in jedem Fall die vollständige Datenmenge heruntergeladen
werden muss, sondern eine Auswahl getroffen werden kann.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Datenserver zur Speicherung der Massendaten
als sogenannter BLOB-Server ausgebildet, das heißt zur Speicherung von sogenannten
Binary Large Object (BLOB)-Daten. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn zumindest ein Teil der Daten Bilddaten, wie zum Beispiel digitale
Röntgenbilder,
Ultraschallaufnahmen oder dergleichen sind.
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Im
weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm einer ersten Ausführungsform
eines Datenverarbeitungssystems zur Durchführung einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 ein
Flussdiagramm einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Speicherung der Daten,
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3 ein
Flussdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zur
Abfrage der Daten,
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4 ein
Blockdiagramm einer Weiterbildung der Ausführungsform der 1,
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5 ein
Flussdiagramm einer Darstellung einer Verwendung einer Chipkarte,
insbesondere einer Patientenkarte.
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Die 1 zeigt
ein Datenverarbeitungssystem 100 mit einem Computer 102,
der über
ein Netzwerk 104 mit einem Daten-Server 106 und
einem Verzeichnis-Server 108 verbindbar
ist. Bei dem Netzwerk 104 handelt es sich um ein drahtgebundenes oder
drahtloses Telekommunikationsnetzwerk, wie zum Beispiel ein Computernetzwerk,
ein Virtual Private Network (VPN), ein Intranet, Extranet oder das Internet.
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Der
Computer 102 hat einen Speicher 110, wie zum Beispiel
einen Arbeitsspeicher, zur Speicherung von Daten 112. Beispielsweise
handelt es sich bei den Daten 112 um medizinische Daten
eines Patienten, wie zum Beispiel diagnostische Bilddaten, Rezeptdaten,
Diagnosen, Befunde etc. Die Daten 112 können beispielsweise von einem
behandelnden Arzt in den Computer 102 eingegeben werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist der Computer 102 mit einem Praxis-EDV-System der Arztpraxis vernetzt
und erhält
automatisch über
das Netzwerk die Daten 112. Ferner ist es auch möglich, in
den Computer 102 von einem medizintechnischen Gerät, wie zum
Beispiel einem Röntgen-Gerät, Computer-Tomographen, Kernspin-Tomographen
oder Ultraschall-Gerät,
gelieferte digitale Bilddaten einzuspeisen. Dies kann wiederum automatisch über ein Netzwerk
oder durch Einlesen von auf zum Beispiel einer CD-Rom oder DVD gespeicherten
Massendaten in den Computer 102 erfolgen. Ferner ist es
auch möglich,
dass der Computer 102 in ein Gerät integriert ist oder unmittelbar
an ein solches Gerät
angeschlossen ist, welches die Daten 112 erzeugt.
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Der
Computer 102 hat zumindest einen Prozessor 114 zur
Ausführung
eines Programms 116 sowie eine Komponente 118 zur
Speicherung und/oder Generierung eines Datenschlüssels. Ferner verfügt der Computer 102 über eine
Schnittstelle 120 über die
der Computer 102 mit dem Daten-Server 106 und dem
Verzeichnis-Server 108 über
das Netzwerk 104 kommunizieren kann.
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An
dem Computer 102 ist ein Kartenlesegerät 122 angeschlossen
oder in diesem integriert. Das Kartenlesegerät 122 dient zum Lesen
einer Chipkarte 124. Auf der Chipkarte 124 ist
ein Index-Schlüssel 126 und
ein Index-Zeiger 128 gespeichert. Der Index-Zeiger 128 identifiziert
eine Einsprung-Adresse 130 des Verzeichnis-Servers 108 und
damit einen Speicherbereich, der der Chipkarte 124 zugewiesen ist.
Der Index-Zeiger 128 wird bei der Registrierung des Patienten
einmal vergeben und dann auf der Chipkarte 124 gespeichert.
Ebenso verhält
es sich mit dem Index-Schlüssel 126,
der ebenfalls bei der Registrierung des Patienten generiert und
auf der Chipkarte 124 persistent gespeichert wird. Der
Index-Schlüssel 126 dient
zur Verschlüsselung
von Index-Einträgen
auf dem Verzeichnis-Server 108.
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Die
Chipkarte 124 ermöglicht
die Speicherung einer virtuellen Patientenakte auf dem Daten-Server 106 bzw.
eines Index auf die elektronische Patientenakte in dem Verzeichnis-Server 108,
wobei auf die elektronische Patientenakte sowohl speichernd als
auch lesend nur mit der Chipkarte 124 zugegriffen werden
kann.
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Zur
Speicherung der Daten 112 wird beispielsweise wie folgt
vorgegangen:
Die Chipkarte 124 wird in das Kartenlesegerät 122 eingesteckt.
Der Computer 102 liest den Index-Schlüssel 126 und den Index-Zeiger 128 von
der Chipkarte 124. Ferner wird ein Daten-Schlüssel von der
Komponente 118 abgerufen. Vorzugsweise generiert die Komponente 118 einen
neuen Daten-Schlüssel
für jeden
Abruf.
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Mit
Hilfe des Daten-Schlüssels
werden die Daten 112 verschlüsselt und von dem Computer 102 über die
Schnittstelle 120 und das Netzwerk 104 an den
Daten-Server 106 übertragen.
Der Daten-Server 106 speichert die verschlüsselten
Daten in einem freien Speicherbereich, der durch eine Einsprung-Adresse 132 identifiziert
ist. Vorzugsweise erfolgt die Speicherung der verschlüsselten
Daten 112 auf dem Daten-Server 106 so, dass die
von dem Daten-Server empfangenen Daten der Reihe nach "übereinander gestapelt" werden. Die Speicherung der
Daten auf dem Daten-Server 106 erfolgt also unsortiert
und unstrukturiert in der Reihenfolge der eingehenden Daten.
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Um
dennoch einen späteren
Zugriff auf die Daten zu ermöglichen,
antwortet der Daten-Server 106 auf die von ihm empfangenen
verschlüsselten Daten 112 mit
einem Daten-Zeiger 134, der beispielsweise die Einsprung-Adresse 132 angibt,
um den Speicherbereich auf dem Daten-Server 106 auf dem die
verschlüsselten
Daten 112 gespeichert sind zu identifizieren.
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Der
Daten-Zeiger 134 und der von der Komponente 118 gelieferte
Daten-Schlüssel, mit
dem die Daten 112 verschlüsselt worden sind, werden dann mit
dem Index-Schlüssel 126 verschlüsselt. Der
verschlüsselte
Daten-Schlüssel
und der verschlüsselte Daten-Zeiger
werden dann als Index-Eintragung 136 von dem Computer 102 über dessen
Schnittstelle 120 und das Netzwerk 104 zu dem
Verzeichnis-Server 108 übertragen.
Die entsprechende Speicher-Anforderung
des Computers 102 an den Verzeichnis-Server 108 zur
Speicherung der Index-Eintragung 136 beinhaltet den Index-Zeiger 128 als
Parameter. Damit erhält
der Verzeichnis-Server 108 eine Angabe darüber, in
welchem Speicherbereich die Index-Eintragung 136 gespeichert
werden soll, das heißt
in dem hier betrachteten Beispielsfall in den Speicherbereich mit
der Einsprung-Adresse 130,
die durch den Index-Zeiger 128 identifiziert wird.
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Im
Ergebnis sind also die verschlüsselten Daten 112 auf
dem Daten-Server 106 gespeichert und die Index-Eintragung 136,
die die für
den Zugriff auf die Daten erforderlichen Informationen beinhalten,
auf dem Verzeichnis-Server. Der Zugriff auf die auf dem Daten-Server
gespeicherten Daten 112 als auch auf die Index-Eintragung 136 des
Verzeichnis-Servers 108 ist nur mit Hilfe der Chipkarte 124 möglich.
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Zu
einem späteren
Zeitpunkt können
die Daten der Patientenakte zum Beispiel von einem anderen Computer 102 eines
anderen behandelnden Arztes, eines Krankenhauses oder einer anderen
medizinischen Einrichtung wieder abgerufen werden. Hierzu wird wie
folgt vorgegangen:
Die Chipkarte 124 wird in das Kartenlesegerät 122 eingesteckt.
Durch das Programm 116 werden der Index-Schlüssel 126 und
der Index-Zeiger 128 von der Chipkarte 124 gelesen.
Das Programm 116 generiert daraufhin eine Anforderung an
den Verzeichnis-Server 108 zur Abfrage der Index-Eintragungen
der Patientenakte, die in dem durch den Index-Zeiger 128 identifizierten
Speicher bereich des Verzeichnis-Servers 108 gespeichert
sind. Hierzu verwendet das Programm 116 den von der Chipkarte 124 gelesenen Index-Zeiger 128.
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Der
Verzeichnis-Server 108 liefert als Antwort auf die von
dem Computer 102 empfangene Anforderung die Index-Eintragungen
der Patientenakte, die in dem in der Anforderung des Computers 102 spezifizierten
Speicherbereich gespeichert sind, an den Computer 102.
Das Programm 116 entschlüsselt dann den oder die Index-Eintragungen 136 mit
dem Index-Schlüssel 126.
Dadurch erhält
das Programm 116 den Daten-Schlüssel und den Daten-Zeiger 134 aus
der Index-Eintragung 136 im Klartext zurück.
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Mit
dem Daten-Zeiger 134 greift das Programm 116 dann über die
Schnittstelle 120 und das Netzwerk 104 auf den
Daten-Server 106 zu. Der Daten-Server 106 liefert
daraufhin die in dem durch den Daten-Zeiger 134 identifizierten
Speicherbereich gespeicherten verschlüsselten Daten 112 an
den Computer 102 über
das Netzwerk 104 zurück.
Das Programm 116 entschlüsselt dann die verschlüsselten Daten 112 mit
dem Daten-Schlüssel
aus der Index-Eintragung 136. Die entschlüsselten
Daten 112 werden von dem Programm 116 in dem Speicher 110 gespeichert
und beispielsweise auf einem Bildschirm angezeigt.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei der Chipkarte 124 um eine Chipkarte
mit einem integrierten Mikroprozessor. In diesem Fall ist es möglich, verschiedene
Ver- und Entschlüsselungsfunktionen
zumindest teilweise auf der Chipkarte 124 durchzuführen. Insbesondere
wird dadurch ermöglicht,
dass der Index-Schlüssel 126 nicht
aus der Chipkarte 124 ausgelesen werden muss. Vielmehr
kann der Index-Schlüssel 126 in
einem geschützten
Speicherbereich der Chipkarte 124 gespeichert sein, auf
den nur der Mikroprozessor der Chipkarte zugreifen kann.
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In
diesem Fall wird zum Hochladen von Daten wie folgt vorgegangen:
Das Programm 116 übergibt
den von der Komponente 118 gelieferten Daten-Schlüssel und
den Daten-Zeiger 134 an die Chipkarte 124. Der
Mikroprozessor der Chipkarte 124 verschlüsselt dann
den Daten-Schlüssel
und den Daten-Zeiger 134 mit Hilfe des Index-Schlüssels 126 und übergibt
den chiffrierten Index-Eintrag 136 an den Computer 102,
der diesen an den Verzeichnis-Server 108 schickt. Bei dieser
Ausführungsform ist
vorteilhaft, dass nur der Index-Zeiger 128, nicht aber
der Index-Schlüssel 126 aus
der Chipkarte 124 ausgelesen werden muss.
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Vorzugsweise
wird zusätzlich
zu dem verschlüsselten
Teil der Index-Eintragung 136 unverschlüsselte Meta-Information zu
der Index-Eintragung 136 gespeichert. Die Meta-Information
gibt beispielsweise an, auf welche Kategorie von Daten 112 die
Index-Eintragung 136 verweist. Beispielsweise gibt die
Meta-Information
einer Index-Eintragung 136 an, ob es sich um zahnmedizinische,
urologische, gynäkologisch
oder andere Facharzt spezifische Daten handelt. Ferner kann die
Meta-Information angeben, ob es sich beispielsweise um Rezeptdaten,
Diagnosedaten oder Bilddaten handelt.
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Die
Meta-Informationen ermöglichen
es anhand einer Codierung in einem 512-Bit-Feld vor dem Herunterladen der verschlüsselten
Daten von dem Daten-Server 106 eine
Auswahl der interessierenden Daten zu treffen. Beispielsweise würden in
einer Zahnarztpraxis typischerweise nur die Index-Eintragungen 136,
die als Meta-Information die Angabe "zahnmedizinische Daten" haben, zum Herunterladen
von dem Daten-Server 106 ausgewählt.
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Ferner
können
auch Zugriffsberechtigungen in oder zu einer Index-Eintragung 136 gespeichert werden.
Vorzugsweise erfolgt die Abspeicherung von Zugriffsberechtigungen
in dem unverschlüsselten Teil
der Index-Eintragung 136. Die Zugriffsrechte können in
der Index-Eintragung 136 beispielsweise in einem Bit-Feld einer vorgegebenen
Länge,
von zum Beispiel 512 Bit, gespeichert werden.
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Wenn
beispielsweise das Bit Nr. 3 des Bit-Feldes auf Eins gesetzt ist,
so bedeutet dies, dass alle Ärzte
und Zahnärzte
auf die Daten, auf welche die Index-Eintragung 136 verweist,
zugriffsberechtigt sind. Wenn hingegen das Bit Nr. 4 auf logisch „1" gesetzt ist, so
bedeutet dies, dass zwar alle Ärzte,
aber nicht Zahnärzte
zugriffsberechtigt sind. Wenn das Bit Nr. 5 auf „1" gesetzt ist, so bedeutet dies, dass
Apotheken zugriffsberechtigt sind; wenn das Bit Nr. 7 auf deutet
dies, dass Apotheken zugriffsberechtigt sind; wenn das Bit Nr. 7
auf „1" gesetzt ist, bedeutet
dies, dass nur Zahnärzte
zugriffsberechtigt sind etc.
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In
diesem Fall werden von dem Programm 116 nur diejenigen
Index-Eintragungen 136,
die für einen
Patienten auf dem Verzeichnis-Server 108 abgespeichert
sind, zur Auswahl zum Herunterladen von dem Daten-Server 106 angeboten,
die der Berechtigung des Benutzers des Computers 102 entsprechen.
Die Benutzerrechte des Benutzers des Computers 102 können dabei
in dem Computer 102 fest abgespeichert sein; vorzugsweise
hat der Benutzer des Computers 102, also zum Beispiel der
behandelnde Arzt, eine eigene Chipkarte, die er oder sie zu seiner
Authentifizierung und Feststellung seiner Berechtigungen zunächst in
das Kartenlesegerät 122 eingeben
muss. Eine entsprechende Weiterbildung des Datenverarbeitungssystems 100 der 1 wird
weiter unten mit Bezugnahme auf die 4 noch näher erläutert.
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Die 2 zeigt
ein entsprechendes Flussdiagramm. In dem Schritt 200 werden
die Daten entweder eingegeben oder erzeugt. Beispielsweise erfolgt die
Eingabe der Daten manuell von dem behandelnden Arzt oder einer Assistentin;
alternativ können
die Daten auch von einem Gerät,
wie zum Beispiel einem medizintechnischen Gerät erzeugt werden. In dem Schritt 202 wird
der Daten-Schlüssel zur
Verschlüsselung
der in dem Schritt 202 erzeugten oder eingegebenen Daten
abgefragt oder generiert. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Daten-Schlüssel um einen
symmetrischen Schlüssel.
Es kann sich jedoch auch um ein asymmetrisches Schlüsselpaar
handeln.
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In
dem Schritt 204 werden die Daten mit dem Daten-Schlüssel verschlüsselt. Für den Fall,
dass ein asymmetrisches Verschlüsselungsverfahren
eingesetzt wird, erfolgt die Verschlüsselung der Daten mit dem öffentlichen
Schlüssel
des asymmetrischen Schlüsselpaars.
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In
dem Schritt 206 werden die verschlüsselten Daten an den Daten-Server
geschickt. Daraufhin empfängt
der Computer einen Daten-Zeiger von dem Daten-Server, der den Speicherbereich, in
dem die Daten auf dem Daten-Server ge speichert worden sind, identifiziert
(Schritt 208). In dem Schritt 210 werden ein Index-Schlüssel und
ein Index-Zeiger von der Patienten-Chipkarte gelesen. Bei dem Index-Schlüssel handelt
es sich vorzugsweise um einen symmetrischen Schlüssel. Es kann sich jedoch auch
um ein Schlüsselpaar
eines asymmetrischen Verschlüsselungsverfahrens
handeln.
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In
dem Schritt 212 erfolgt die Verschlüsselung des Daten-Schlüssels und
des Daten-Zeigers mit dem Index-Schlüssel. Falls ein asymmetrisches Verschlüsselungsverfahren
zum Einsatz kommt, erfolgt die Verschlüsselung mit dem öffentlichen Schlüssel des
Schlüsselpaars.
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Durch
die Verschlüsselung
des Datenschlüssels
und des Daten-Zeigers wird ein Index-Eintrag generiert. Der Index-Eintrag
wird an einen Index-Server gesendet, um den Index-Eintrag in einem Speicherbereich
des Index-Servers zu speichern, der durch den Index-Zeiger identifiziert
wird. In dem Schritt 216 erfolgt die Speicherung der Index-Eintragung
auf dem Index-Server.
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Die 3 zeigt
ein Flussdiagramm zur Abfrage von Daten aus der virtuellen elektronischen
Patientenakte. In dem Schritt 300 steckt der Patient seine
Chipkarte in das Kartenlesegerät
des Computers zum Beispiel seines behandelnden Arztes. Der Computer
liest dann zumindest den Index-Zeiger oder sowohl den Index-Zeiger
und den Index-Schlüssel
von der Patienten-Chipkarte. In dem Schritt 302 fragt der Computer
den oder die Index-Eintragungen, die auf dem Verzeichnis-Server
für den
betreffenden Patienten gespeichert sind, mit Hilfe des Index-Zeigers
ab. In dem Schritt 304 erfolgt die Entschlüsselung
des oder der Index-Eintragungen mit Hilfe des Index-Schlüssels. Diese
Entschlüsselung
erfolgt je nach Ausführungsform
entweder durch die Chipkarte durch den Computer.
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Durch
die Entschlüsselung
erhält
der Computer den Daten-Schlüssel
und den Daten-Zeiger auf die verschlüsselt auf dem Daten-Server
gespeicherten Daten, auf welche die Index-Eintragung verweist. Diese
Daten werden mit Hilfe des Daten-Zeigers in dem Schritt 306 von
dem Daten-Server abgefragt. Der Computer erhält daraufhin die verschlüsselten Daten
von dem Daten-Server. Diese werden mit Hilfe des Daten-Schlüssels entschlüsselt (Schritt 308)
und in dem Schritt 310 beispielsweise auf einem Bildschirm
des Computers ausgegeben.
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Die 4 zeigt
eine Weiterbildung des Datenverarbeitungssystems der 1.
Elemente der Ausführungsform
der 4, die Elementen der Ausführungsform der 1 entsprechen,
sind mit entsprechenden Bezugszeichen gekennzeichnet. Inder Ausführungsform
des Datenverarbeitungssystems 400 der 4 können zwei
verschiedene Arten von Patienten-Chipkarten verwendet werden:
Die
Chipkarte 424 hat ein relativ kleines Speichervermögen, welches
zur Speicherung des Index-Schlüssels 426 und
des Index-Zeigers 428 ausreicht. Dagegen hat die Chipkarte 424' eines anderen
Patienten einen größeren Speicherbereich,
der es ermöglicht, sowohl
den Index-Schlüssel 426', den Index-Zeiger 428' und die Index-Eintragung 436 bzw.
mehrere Index-Eintragungen der elektronischen Patientenakte auf
der Chipkarte 424' zu
speichern. Beispielsweise erfolgt die Speicherung von Index-Eintragungen
auf der Chipkarte 424' bis
der Speicherplatz der Chipkarte 424' erschöpft ist. Zur Speicherung weiterer
Eintragungen kann der Verzeichnis-Server verwendet werden.
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In
dem hier betrachteten Ausführungsbeispiel
hat auch der Benutzer des Computers 402, das heißt zum Beispiel
der behandelnde Arzt, eine Chipkarte 425. Die Chipkarte 425 dient
zur Speicherung eines geheimen Schlüssels 438, zu dem
ein öffentlicher
Schlüssel 440 gehört. Der öffentliche
Schlüssel 440 ist
beispielsweise auf einem Anmelde-Server 442 gespeichert.
Der Anmelde-Server 442 stellt ein sogenanntes Directory
für die
Abfrage von öffentlichen
Schlüsseln
der registrierten Benutzer zur Verfügung sowie weitere Dienste
für die
Authentifizierung der registrierten Benutzer und der registrierten
Patienten bzw. der Chipkarten.
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Zusätzlich können die
Chipkarten 424, 424' und/oder 425 durch
eine PIN oder ein biometrisches Merkmal geschützt sein. Zur Zugriffssicherung
mittels einer PIN ist an den Computer 402 ein sogenanntes
PIN-PAD angeschlossen, über
das die PIN der betreffenden Chipkarte eingegeben werden kann. Nur
wenn die eingegebene PIN mit der auf der Chipkarte gespeicherten
PIN übereinstimmt,
wird die Chipkarte zur weiteren Verwendung zugelassen.
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Beim
Betrieb des Datenverarbeitungssystems 400 steckt der Patient
seine Chipkarte 424 bzw. 424' in das Kartenlesegerät 422 ein.
Das Programm 416 versucht dann, auf der betreffenden Chipkarte gespeicherte
Index-Eintragungen 436 zu lesen. Wenn es sich bei Chipkarte
um eine Chipkarte mit geringer Speicherkapazität, das heißt eine Chipkarte 424 handelt,
so schlägt
der Zugriffsversuch auf den oder die Index-Eintragungen 436 fehl,
da diese nicht auf der Chipkarte 424 gespeichert sind.
In diesem Fall greift das Programm 416 auf den Verzeichnis-Server 408 zu,
um die Index-Eintragungen 436 zu lesen.
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Wenn
der Patient jedoch Inhaber einer Chipkarte 424' mit größerem Speicherplatz
ist, so kann das Programm 416 den oder die Index-Eintragungen 436 unmittelbar
von der Chipkarte 424' lesen.
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Die
auf der Chipkarte 424' gespeicherten
Index-Eintragungen 436 können dabei vorzugsweise die
verschlüsselten
Teile der Index-Eintragung 436 beinhalten.
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Vorzugsweise
werden bei der Ausführungsform
der 4 die Daten 412 vor dem Hochladen auf den
Daten-Server 406 und/oder die Index-Eintragung 436 vor
dem Hochladen auf den Verzeichnis-Server 408 von dem Benutzer
des Computers, das heißt
beispielsweise des behandelnden Arztes, digital signiert. Dies erfolgt
unter Verwendung des auf der Chipkarte 425 des Benutzers
gespeicherten geheimen Schlüssels.
In diesem Fall werden die von dem Daten-Server 406 zu einem späteren Zeitpunkt
geladenen Daten und/oder die von dem Verzeichnis-Server geladenen
Index-Eintragungen 436 mit Hilfe des auf dem Anmelde-Server 442 gespeicherten öffentlichen
Schlüssels 440 verifiziert.
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Die 5 zeigt
ein Verfahren zur erfindungsgemäßen Verwendung
einer Chipkarte, beispielsweise einer Patientenkarte. In dem Schritt 500 wird
die Patienten-Chipkarte in das Kartenlesegerät des Computers eingeführt. Danach
erfolgt in dem Schritt 502 ein Leseversuch des Computers,
um eventuell auf der Patienten-Chipkarte gespeicherte Index-Eintragungen
auszulesen. Wenn der Leseversuch erfolgreich verläuft (Schritt 504),
werden in dem Schritt 506 die Daten von dem Daten-Server
mit Hilfe des Daten-Zeigers bzw. des Daten-Schlüssels
aus der Index-Eintragung angefordert bzw. entschlüsselt. War der
Leseversuch hingegen nicht erfolgreich, so wird in dem Schritt 508 zunächst auf
den Index-Server zugegriffen, um die Index-Eintragungen zu lesen.
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Dies
ermöglicht
die wahlweise Verwendung von kostenoptimierten Chipkarten mit kleinem
Speicherplatz und Komfort-Chipkarten mit größerem Speicherplatz.
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- 100
- Datenverarbeitungssystem
- 102
- Computer
- 104
- Netzwerk
- 106
- Daten-Server
- 108
- Verzeichnis-Server
- 110
- Speicher
- 112
- Daten
- 114
- Prozessor
- 116
- Programm
- 118
- Komponente
- 120
- Schnittstelle
- 122
- Kartenlesegerät
- 124
- Chipkarte
- 126
- Index-Schlüssel
- 128
- Index-Zeiger
- 130
- Einsprung-Adresse
- 132
- Einsprung-Adresse
- 134
- Daten-Zeiger
- 136
- Index-Eintragung
- 400
- Datenverarbeitungssystem
- 402
- Computer
- 404
- Netzwerk
- 406
- Daten-Server
- 408
- Verzeichnis-Server
- 410
- Speicher
- 412
- Daten
- 414
- Prozessor
- 416
- Programm
- 418
- Komponente
- 420
- Schnittstelle
- 422
- Kartenlesegerät
- 424
- Chipkarte
- 424'
- Chipkarte
- 425
- Chipkarte
- 426
- Index-Schlüssel
- 426'
- Index-Schlüssel
- 428
- Index-Zeiger
- 428'
- Index-Zeiger
- 430
- Einsprung-Adresse
- 432
- Einsprung-Adresse
- 434
- Daten-Zeiger
- 436
- Index-Eintragung
- 438
- geheimer
Schlüssel
- 440
- öffentlicher
Schlüssel
- 442
- Anmelde-Server